Sonntag, 04. Juni 2023
Der Reisebericht macht Pause.
Samstag, 03. Juni 2023
Zwei Stunden vor Ankunft in Dubai gibt es Frühstück. Ankunft ist um 4.30h, nun haben wir 4 Stunden Aufenthalt. Der Flughafen ist riesig geworden. Wir kennen ihn noch von früher als vor 30 Jahren die Flugzeuge noch über Treppen bestiegen wurden. Heute ist es der Heimathafen für unter anderem 116 A380 Airliner der Emirates Airline. Endlich dürfen wir wieder einsteigen und nachdem sich alle Kinder mit Geplärr um uns herum bemerkbar gemacht haben wird es ruhig als wir starten. Ein ruhiger Flug mit ein paar betrunkenen Asiaten an der Bar aber nach 6 Stunden Flugzeit landen wir wohlbehalten in Zürich. Die Passkontrolle funktioniert elektronisch und das Gepäck kommt schon nach kurzer Zeit. Nun noch den Mietwagen abholen dann geht es auf die letzte Strecke nach Hause zu unseren Familien.
Freitag, 02.Juni 2023
Oh je, der angekündigte Regen fällt dicht vom Himmel. Wir frühstücken erstmal gemütlich. Die Homepage will auch wieder gefüttert werden damit ihr mit uns unsere Eindrücke teilen könnt. Ok, der Regen bleibt, wir wagen uns wieder in den morgendlichen Verkehr. Die S-Bahn bringt uns ins Yanaka Viertel. Zuerst besorgen wir uns Schirme, um einigermassen trocken zu bleiben. Es windet nämlich und die Temperatur liegt bei 24°C. Man dampft förmlich. Durch ein grosses Friedhofsgelände laufen wir in ein Quartier mit kleinen Einfamilienhäusern. Einige davon sind noch in traditioneller Holzbauweise errichtet und wirken wie von einem anderen Stern in dieser modernen Stadt. Fürs Mittagessen fahren wir zum Hauptbahnhof. Hier lassen wir uns nochmal die feinen Nudeln in der Brühe schmecken. Zum Schluss wagen wir noch einen Blick in den alten Fischmarkt, aber hier gibt es nicht mehr viel zu sehen und inzwischen bläst der Wind in sturmstärke, sodass auch ein Schirm nichts hilft. Wir nehmen die U-Bahn von der nächsten Station und fahren zurück ins Hotel. Wir gehen kurz zur Statue des treuen Hundes mit Namen Hachiko. Er hat auch nach dem Tod seines Herrchens noch jeden Abend vor dem Bahnhof gewartet und auf seine Rückkehr gehofft, bis er 10 Jahre später selbst starb. Zum Glück haben wir uns gestern noch einen "late checkout" gesichert. So können wir das Zimmer noch nutzen, bis wir um 18.00h den Zug zum Flughafen nehmen müssen. Draussen geht eine Sintflut nieder und Sturmböen knicken reihenweise Schirme. Wir machen uns fertig und schleppen unser Gepäck zum Bahnhof. Der Express Zug hat etwas Verspätung aber wir haben mehr als genug Zeit. Der A380 der Emirates Airlines hebt pünktlich ab. Die erste Stunde wird der grosse Vogel kräftig geschüttelt. Erst als wir das Festland bei China erreichen bleibt das Tiefdruckgebiet hinter uns und wir gleiten endlich sanft durch die Lüfte. Es gibt noch etwas zu essen und dann ist Nachtruhe.
Donnerstag, 1. Juni 2023
Nach dem Frühstück geht es los in Richtung Tokyo Bahnhof. Wir sind mitten in der Rush Hour. Es fällt uns immer noch nicht leicht die richtige U- oder S-Bahnlinie zu finden. Ohne Internet wäre man aufgeschmissen. Wir fahren zum Tokyo Bahnhof. Draussen empfängt uns eine gepflegte Gegend mit grossen Boulevards. Wir gehen in Richtung Kaiserpalast und schauen uns die East Gardens an. Weiter geht es mit der S-Bahn zum Skytree Tower. Der 634 m hohe Fernsehturm ist der höchste der Welt. Er hat zwei Aussichtsplattformen auf 350 und 450m Höhe. Die Lifte bringen einen in 50 Sekunden auf die erste Plattform. Oben wimmelt es von Schülern. Wir fahren auf die obere Plattform, sind aber enttäuscht, weil die Fenster mit dicken Stahlträgern ummantelt sind. Das ist der sicher der Stabilität geschuldet schmälert aber die Aussicht erheblich. Auf dem unteren Deck ist es etwas besser. Wir staunen über die Ausmasse dieser Stadt. Obwohl man es ja weiss, ist die Wirklichkeit schon fast berauschend. Leider war heute der Fuji in Wolken getaucht. Bei klarem Wetter wäre er im Hintergrund sichtbar gewesen. Zum Schluss traue ich mich noch auf den Glasboden, er ist zwar nur klein, aber man braucht schon Mut, um sich darauf zu trauen. Schon verrückt, solange man nicht sieht, wie weit die Erde unter den Füssen entfernt ist kümmert es einen nicht. Unser nächstes Ziel heisst Asakusa. Das Viertel besticht durch eine schöne Tempelanlage und viele kleine Läden die Ramsch, aber auch tolle Souvenirs verkaufen. Hier laufen auch reihenweise "Geishas" rum. Mit den echten können sich die jungen Leute wohl nicht messen aber die traditionellen Kleider haben Flair. So nun müssen wir aber mal ein Weilchen die Beine und Füsse entlasten. Wir setzen uns in eine Bar und trinken durstig ein Bier. Frisch gestärkt geht es ins nächste Viertel. In Akihabara ist die IT-Branche zu Hause. Es erschlägt mich fast als wir in ein Geschäft gehen. Schreiend bunte Werbung überall, man hat fast das Gefühl man wird gefressen. Schnell wieder raus! Im Reiseführer habe ich einen Tipp für ein traditionelles Restaurant gefunden das Nudeln anbietet. Wir finden uns in einem schönen und modernen Holzhaus wieder. Geboten werden Nudeln in Suppen mit verschiedenen Zutaten oder Nudeln, die man in eine Sosse taucht. Das besondere dabei, die Japaner schlürfen die Nudeln lautstark, sehr gewöhnungsbedürftig. Die Gerichte sind sehr gut! Wir bekommen die Nudeln in zwei verschiedenen Suppen, eine mit Hühnchen und Pilzen, die andere mit Lauch, Zwiebeln und Ente. Perfekt und die Portionen sind genau richtig bemessen. Lustig ist der Gang zur Toilette, ein Wasserrauschen ertönt, sobald man sich aufs Klo setzt. Das erinnert mich an meine Kindheit als meine Mutter zur Unterstützung für Pipi machen jeweils den Wasserhahn aufgedreht hat. Sorry für den Exkurs ;-)). Man sind wir nun müde und die Füsse und der Rücken tun weh. Meine Uhr zeigt, über 20'000 Schritte. Wir besteigen den nächsten Zug und lassen uns zurück nach Shibuya und ins Hotel bringen. Wir trinken noch einen Rotwein mit Sicht auf die Kreuzung bevor wir uns ins Zimmer zurückziehen und die Beine hochlegen. Es folgt eine ruhige Nacht mit tiefem Schlaf.
Mittwoch, 31. Mai 2023
Wir wachen um kurz vor fünf Uhr auf. Blöde Zeitumstellung, ich kann nochmal einschlafen, aber Hermi liegt wach. Um 7.00h stehen wir auf und gehen Frühstücken. Kurz vor 10h stürzen wir uns ins Getümmel. Aufgepasst, hier herrscht Linksverkehr! Wir entscheiden uns auf Schusters Rappen zum Meiji Schrein zu laufen. Der Tempel ist von einem grossen Garten umgeben. Wir kommen an Sake und Bordeaux Fässern vorbei. welche Bewandtnis die Lagerung der Weine hier hat ist uns verborgen geblieben. Der Tempel selbst hat schöne Details ist aber eher nüchtern gehalten. Trotzdem scheint er für die Japaner ein beliebter Ort zu sein, wo um vieles gebetet wird, sogar eine Braut im traditionellen Hochzeitskleid konnten wir beobachten. Gut ist es heute bewölkt und eher kühl sonst wäre die Dame in ihrem gefütterten Gewand wohl zerflossen. Nächstes Ziel ist die Takeshita Street mit ihren schrägen Läden und Leuten, die alle Arten von Trickfilmen verehren. Am Luxusboulevard Omotesando landen wir in einem Einkaufszentrum und gönnen uns in einer Weinbar ein Glas Barolo und Serrano Schinken bevor der Spaziergang weiter geht. Am Roppongi Hill verlassen uns langsam die Kräfte und der Kopf ist voll mit all den fremden Eindrücken. Wir steigen in die U-Bahn, nicht ganz einfach im Gewimmel und den Fremden Zeichen die richtige Linie und dann den Umsteigebahnhof zu erspähen. Wir kommen ohne Umwege wieder am Bahnhof von Shibuya an. Um das Hotel zu erreichen, müssen wir die berühmte Fussgängerkreuzung überqueren. Was für ein Gewimmel! Nun sitzen wir bei einem Bier in der Hotelbar und geniessen den Blick auf unsere Umgebung. Fürs Abendessen trauen wir uns nochmal raus ins Getümmel. Im Viertel rund um unser Hotel wimmelt es von kleinen Büdchen, die alle irgendetwas zu essen anbieten. Fragt sich nur was? Hier ist nichts in Englisch angeschrieben. Viel junges lautes Volk tummelt sich um uns. Schlussendlich gehen wir im Komplex des Hotels essen. Wir haben nicht viel Hunger und finden hier Salat, Carpaccio und geräucherten Lachs mit Avocado dazu gehört noch ein Glas Wein und dann ab in die Heia.
Dienstag, 30. Mai 2023
Eine halbe Stunde früher als im Flugplan angegeben landen wir auf dem Narita Airport ca. 80 km ausserhalb von Tokyo. Es heisst mal wieder Schlange stehen, bis wir nach 20 Minuten von einem Beamten in Japan willkommen geheissen werden. Unser Gepäck dreht schon fröhlich Runden auf dem Band. Auf geht’s jetzt müssen wir uns im ÖV-Trubel der Megastadt behaupten. Höflich nickende Informationsangestellte weisen uns den Weg zum Ticketschalter des Narita Express, der uns ohne Umsteigen nach Shibuya bringen soll. Es ist mal wieder anstehen angesagt aber nach 45 Minuten halte ich die Tickets für die Hin- und Rückreise und zwei Tickets für den innerstädtischen Verkehr in der Hand. Nun hopp, hopp, der Zug ist pünktlich und wartet nicht! Wir haben reservierte Plätze, die Fahrt geht los. Wir haben nicht ganz alles verstanden und fragen uns nun doch, ob wir unterwegs umsteigen müssen. Unsere Sitznachbarn schauen etwas scheu als ich sie frage aber der eine nickt, wir können, ohne umzusteigen bis zu unserem Zielbahnhof durchfahren. Endlich, kurz vor 20.00h steigen wir aus. Jetzt müssen wir noch den richtigen Ausgang finden. Das Hotel Shibuya Excel Tokyu steht direkt neben dem Bahnhof, aber der hat endlos viele Ausgänge und Google Maps findet erst nach einiger Zeit unseren Standort. Das Hotel ist wirklich ganz nah. Schnell haben wir eingecheckt und können endlich unsere schweren Taschen auf einen Gepäckwagen stellen. Unser Zimmer liegt im neunten Stock, leider ohne Aussicht. Auf der anderen Seite des Gebäudes liegt nämlich die berühmte Shibuya Scramble Crossing, die Fussgängerkreuzung mit ihrem Gewusel, weil alle gleichzeitig laufen dürfen. Wir machen uns schnell frisch und fahren dann mit dem Lift in den 25. Stock. Hier erwartet uns im Restaurant Shunsai der erste kulinarische Kontakt mit der japanischen Küche. Wir bestellen das Sashimi und das Tempura Menu. Puh, normalerweise esse ich ja meine Freunde (Fische) nicht, aber da muss ich jetzt durch. Vor allem der rohe Fisch will mal wieder fast nicht hinunter in meinen Magen. Hermi hilft mir glücklicherweise. So das haben wir nun hinter uns. Ab jetzt suchen wir uns wieder Restaurants mit "normalen" Gerichten, grins. Gut gesättigt und todmüde schmeissen wir uns anschliessend in die Betten. Wohltuende Ruhe umgibt uns in diesem Haus.