01.04.2018, 08.34h, 79'049 km Stand, Es geht los !

Es ist grau in grau und auch unsere Stimmung ist gemischt. Wir fahren wortlos Richtung Basel. Jeder hängt seinen Gedanken nach.

Keine Spur von Frühling an Ostern. Ich schreibe ein paar Zeilen an unsere Freunde, solange wir noch Internetverbindung haben. Bei Rheinfelden geht's rüber nach Deutschland. Unser erster Grenzübertritt ist völlig easy. Es steht noch nicht mal ein Zöllner im Regen. Das wird wohl in Zukunft nicht so bleiben. Die Autobahn führt uns nach Norden, an Freiburg vorbei bis wir kurz vor Mittag nach Kehl kommen. Das liegt auf der deutschen Rheinseite gegenüber von Strassbourg. Hier richten wir uns auf dem Stellplatz beim Wasserturm ein. Shell verlangt einen Spaziergang. Ein Regenschauer treibt und in ein Restaurant, wo wir uns ein Mittagessen gönnen. Zurück bei D-Hai übermannt uns die Müdigkeit und wir verdösen den Nachmittag. Abends machen wir noch eine kleine Runde mit Shell bevor wir schlafen gehen.
Ostermontag, 02.04.2018
Wir haben gut geschlafen und sind um 9.00h bereit zur Weiterfahrt. Es geht an Baden-Baden, Geburtsort von Shell, vorbei und auch Karlsruhe lassen wir rechts liegen. Kurz darauf erreichen wir die ersten Rebberge der Pfalz. Hier verlassen wir die Autobahn und fahren gemütlich durch die liebliche Landschaft. Noch vor der Mittagszeit stellen wir uns in Bad Dürkheim auf den Stellplatz des Knaus Campingplatzes. Hier können wir Wasser bunkern und duschen. Erst geniessen wir aber einen schönen Spaziergang in den Ort wo wir Mittagessen. Ich hatte mich auf Spargel gefreut aber leider waren die schon alle verkauft. Der Rückweg führt uns durch die Weinberge und an blühenden Büschen vorbei. Das Wetter ist recht schön und die Temperaturen sind nun auch erträglich. nur ein kühler Wind trübt noch etwas die Frühlingsgefühle. Zurück beim Wohni kümmern wir uns um unsere Bequemlichkeit und den Haushalt. Unser Wasserdesinfektionsmittel haben wir angesetzt, damit wir morgen den Wassertank und das System desinfizieren können. Nach einer heissen Dusche spazieren wir noch um den See beim Camping bevor wir nach einem kalten Abendessen müde in die Betten fallen.

Dienstag, 03.04.2018

Es ist herrlich warm. Nach dem Frühstück füllen wir unseren Wassertank mit der Lösung die nun 24 Stunden einwirken muss. Im Ort bringen wir die Kaffeemaschine für Martin zur Post, erkundigen uns wegen der Internetkarten und bestellen die Schlüssel für unseren Fahrradträger nach. Die sendet uns das Geschäft dann an einen Campingplatz. Bei all diesen "Arbeiten" wird es Mittag. Wir tanken bevor es weiter nach Norden geht. Wir verlassen die Autobahn bei Bingen. Ab hier führt uns der Rhein der UNESCO Strecke entlang bis nach Lahnstein. Unterwegs steigen wir noch kurz in Bacherach aus. Hübscher Ort und ganz ruhig. Die Strecke säumen Weinberge, Wälder an den Hängen zum Rhein schöne Schlösser im Dutzend und hübsche Dörfer. Allerdings finden wir die Loreley ist nichts Besonderes. Auf dem Rhein kreuzen die grossen Frachtschiffe und die Flussfahrtluxusliner. In Lahnstein gibt es einen sehr schönen Wohnmobilhafen mit direkter Sicht auf die Einmündung der Lahn in den Rhein. Der Spaziergang durch Lahnstein zeigt ein eher trostloses Dorf mit mehrheitlich geschlossenen Läden. Das grosse Einkaufszentrum am Ortseingang hat ganze Arbeit geleistet und das Dorfleben wohl ziemlich reduziert. Am Rheinufer ist es dagegen recht hübsch. Bei einer Minigolfanlage setzen wir uns und trinken ein Bier mit Blick auf den Flussverkehr und auf Schloss Stolzenfels. Heute gibt es Ravioli zum Abendessen. Bevor wir ins Bett gehen quatschen wir noch ein wenig mit unseren Nachbarn.

Mittwoch, 04.04.2018

Erwachen erst um 7.30h, bei 12° und bewölktem Himmel. Nach einer Weile wird es dunkel und es trifft uns ein Regenschauer. Bald wird es besser. Heute muss zuerst das Wasser gewechselt werden. Es dauert eine Weile bis alles ausgelaufen ist und wir neues Wasser zum Spülen tanken können. Schliesslich können wir losfahren. Ich möchte mir heute Neuwied ansehen, den Ort, der in meinem Pass als Heimatort verzeichnet war, solange ich den deutschen Pass besessen habe. Es ist heute eine Stadt, besonders schön ist das Herrenhutterviertel mit vielen bunten Herrenhäusern, eins ans andere gebaucht. In Koblenz finden wir nach längerem Suchen endlich einen Parkplatz und laufen von dort dem Rhein entlang zum deutschen Eck und durch die Altstadt. Leider erwischt uns dann ein Regenguss und durchweicht uns. Zurück beiD-Hai hört es natürlich gleich auf zu regnen. Aus Koblenz heraus müssen wir etwas suchen, bis wir die Strasse an der Mosel entlang gefunden haben. Die nächsten 30 Kilometer führen uns nun malerisch entlang dem Fluss mit seinen hübschen Orten und den steilen Weinbergen. In dem kleinen Ort Ernst, kurz nach Cochem haben wir einen Stellplatz entdeckt der bei einer Weingenossenschaft hübsche Plätze mit Blick auf die Weinberge bietet. Nach einem Znacht mit Kartoffeln, Käse und Leberwurst machen wir noch einen Abendspaziergang mit Shell in der Abendsonne.

Donnerstag, 05.04.2018
Heute Nacht hat es zeitweise ziemlich geschüttet. Jetzt ist es bewölkt aber trocken. Wir frühstücken gemütlich und ich führe das Tagebuch nach. Die Strecke der Mosel entlang ist malerisch, ganz wie in den Reiseführern beschrieben. Leider regnet es teilweise und die Sicht auf die hübschen Dörfer und die Rebberge entlang der Strecke ist etwas grau und trüb. Trotzdem geniessen wir die Fahrt bis nach Schweich. Hier wollen wir beim Camping am Fährturm unsere Sendung mit den Schlüsseln abholen. Oh Schreck, der Camping hat noch geschlossen! Zum Glück sind die Besitzer schon fleissig beim Einrichten. Der Brief ist noch nicht angekommen aber es wird uns versprochen diesen zu behalten sobald er ankommt. Die Suche nach einem offenen Camping gestaltet sich schwierig. Fündig werden wir in Trier. Wir sind wieder auf einem Stellplatz gelandet. Der hat alle Einrichtungen, sogar WLAN. Nach einem weiteren Regenschauer, den wir im Wohni aussitzen und einen Lunche geniessen, geht's in die Stadt. Wir versuchen unsere italienische SIM-Karte aufzuladen, haben aber leider keinen Erfolg und brechen irgendwann das Suchen ab. Es gibt nur eine Möglichkeit mit einem Vertrag über 24 Monate, da wir aber nur ein Jahr brauchen können, been wir auf und hoffen auf Luxemburg oder Belgien. Abends kochen wir uns Nudeln mit Blogonese Sauce und surfen noch im Internet.

Auch eine Möglichkeit umzuziehen :-)

Freitag, 06.04.2018

Wieder herrlich geschlafen und die Sonne weckt mich kurz vor 8.00h. Der Morgen vergeht mit Büroarbeit, ergänzen der Homepage und Ärger mit dem Telefonanbieter. Hermi geht mit Shell joggen und ich sitze weiterhin da und plage mich mit der Homepage und anderem ab. Die Sendung mit den Schlüsseln ist leider auch noch nicht angekommen. Nachmittags laufen wir nochmal ins Zentrum und gehen etwas trinken bevor wir die frisch gekauften Spargel kochen. Die Stadt Trier hat ein paar sehr schöne Ecken mit alten Häusern aber leider dazwischen viele hässliche Neubauten die das Gesamtbild doch sehr trüben. Wieder früh schlafen gegangen.

Samstag, 07.04.2018

Die Sonne scheint und es windet nicht mehr. Herrlich! Wir räumen zusammen und machen uns auf den Weg nach Schweich. Erst gehen wir bei Edeka einkaufen, dann fragen wir nochmal wegen dem Brief mit den Schlüsseln beim Fährturm nach. Hurra, sie sind angekommen und passen tatsächlich! Jetzt kann es weitergehen. Wir nehmen die Autobahn nach Luxemburg. Der zweite Grenzübergang ist so easy wie der Erste. Angekommen gehen wir zuerst tanken und sind happy weil der Diesel hier nur gerade 1.04 Euro kostet. Gegen 13.00h kommen wir auf dem hübschen Campingplatz Kockelscheuer an und müssen noch bis 14.00h warten mit der Einfahrt. Die sehr netten Eigner spendieren uns ein Bier und wir geniessen die Sonne. Wir bunkern kostenlos Wasser und stellen uns auf einen Platz. Der Boden ist noch sehr nass und wir hoffen, dass wir nicht einsinken. Der Gratisbus bringt uns ins Zentrum. Nach einigem hin und her kaufen wir uns eine Prepaid SIM-Karte fürs Internet und bummeln dann durch die Strassen. Die Stadt ist sehr hübsch und suber. Überall wird gebaut. In einer Weinbar trinken wir ein Glas Sauvignon Blanc und zahlen 18 Euro. Preise wie in der Schweiz! Das bewahrheitet sich dann beim Abendessen gleich nochmal. Wir landen bei einem richtigen Italiener, mit super Antipasti und guten Gerichten aus der Toskana und Emilia Romagna. Nun haben wir unser Budget für den Tag ordentlich überzogen! Morgen wird wieder gespart! Zurück auf dem Camping trinken wir noch ein Glas Wein zusammen mit unseren Nachbarn Ute und Dirk. Sie sind begeistert von unserem D-Hai und wir quatschen noch bis spät. Nach einer Dusche liegen wir um halb zwölf endlich im Bett.

Sonntag, 07.04.2018
7.00h sind wir wach, Hermi geht joggen und ich räume auf, nehme eine Dusche und mache Frühstück. Es ist nicht ganz so schönes Wetter wir gestern aber es soll noch sonnig und warm werden. Nach dem Frühstück nutzen wir nochmal das freie WLAN und machen Büroarbeiten. Um 11.00h ist späteste Abreise, das schaffen wir gerade so. Gemütlich geht es durch das ländliche Luxemburg mit immer wieder schönen Blicken auf die Wälder und Hügel. Es herrscht sonntägliche Ruhe und die kleinen Orte sind fast ausgestorben. Nur bei den Kirchen und Restaurants herrscht Gedränge, es ist weisser Sonntag und die Familien haben sich schick gemacht für das Fest. Schön ist auch die Fahrt entlang der Flüsschen die in den Tälern gegen Belgien und Frankreich fliessen. Wir machen einen lohnenswerten Stop in Esch Sauer. Ein ganz kleiner Ort mit einer Festung auf einem Felsen. Weiter geht die Fahrt durch die Ardennen nach Wiltz. Hier wollten wir eigentlich übernachten aber der Ort gefällt uns nicht. Kein Problem, es ist noch früh, wir fahren einfach eine halbe Stunde weiter bis Clervaux. Hier bekommen wir einen Stellplatz auf einem Camping. Wir stellen die Stühle an die Sonne und machen Siesta. Nachmittags sehen wir uns das Örtchen an mit seiner hübschen Burg und der Kirche. Oben auf dem Berg hockt noch ein Abbey, für den Anstieg sind wir aber heute zu faul. Abends braten wir ein Plätzli in der Pfanne, sind auch zu faul den Grill auszupacken (vor allem ihn zu putzen!). Wir sind früh im Bett.

Montag, 09.04.2018

Heute sind wir wieder früher startklar. Es ist bewölkt und es geht ein Wind bei 8°C. Die Strasse führt weiter durch landwirtschaftlich genutzte Flächen und kleine Weiler. Kurz vor der Grenze nach Belgien tanken wir nochmal voll. Es ist nicht viel aber nach der Grenze kostet der Diesel gleich 40 Cents mehr. Der Grenzübergang ist dann noch nicht mal zu sehen! Plötzlich haben die Autos belgische Nummern und uns ist klar, das dritte Land ist erreicht. Landschaftlich ändert sich nichts. Nach einer Weile erreichen wir den Ourthe an dessen Ufer sich die Strasse entlangschlängelt. Hier gibt es etliche Campingplätze. Der Fluss ist im Sommer Anziehungspunkt für Kanufahrer, jetzt sieht man Fischer an dessen Ufer. Unser erstes Ziel heute ist der hübsche Ort La Roche on Ardenne mit einer Burgruine auf dem Felsen und unten eine Fussgängerzone in den Gassen. Der nächste Punkt für uns aus dem Reiseführer ist Durbuy. Es soll die kleinste Stadt Belgiens sein. Auf der Suche nach einem Parkplatz finden wir den Stellplatz La Vedeure ca. 300m hinter dem Ort. Hier ergattern wir einen Platz direkt am Fluss. Nach einer Mittagspause melden wir uns beim Besitzer an und plauschen mit einem Zürcher, der uns Tips für Stellplätze auf Bauernhöfe in den umliegenden Ländern gibt. Der Ort selber ist ein Bijoux und an einem Montag auch nicht überfüllt. Gemütlich schlendern wir durch die Gassen mit den hübschen kleinen Häusern. Den Abend verbringen wir in unserem D-Hai. Heute ist es wieder etwas kühler und wir sitzen drin. 

Dienstag, 10.04.2018

Ein weiterer schöner Frühlingstag. Nachdem wir mit Jürg noch über Wohnmobile gefachsimpelt haben fahren wir nach Leuwen. Es geht zuerst nochmal durch die Ardennen bis Huy und dann weiter über flacheres Land. Die Stadt selber hat einen schönen Altstadtkern und einen wunderschönen Beginenhof. In diesem haben in früheren Zeiten die Witwen und unverheirateten Frauen ein selbständiges Leben führen können, ohne in ein Kloster eintreten zu müssen. Auf der Autobahn fahren wir dann weiter an Brüssel vorbei bis nach Gent. Unterwegs kaufen wir noch bei Lidl ein. Auf dem Camping Blaarmeersen bekommen wir einen Platz zugewiesen. Wir kochen und bleiben drin sitzen. Zum Glück, plötzlich fängt es nämlich an stark zu regnen und alle Nachbarn fliehen in die Wohnis.

Mittwoch, 11.04.2018
Beim Aufstehen scheint noch die Sonne die aber kurze Zeit später von den Wolken verdeckt wird. Wir machen uns Stadtfertig und fahren mit dem Bus ins Zentrum. Begeistert steigen wir aus und schlendern durch die wunderschöne Innenstadt von Gent. Hier steht ein schmuckes Haus neben dem anderen. Die Stadt wirkt wie ein Gesamtkunstwerk. Ich wusste von meinem Besuch mit meiner Freundin Bea vor einigen Jahren, dass diese Stadt sehenswert ist, konnte mich aber nicht mehr an die Details erinnern. Seht selbst:

Wir sind zurück auf dem Campingplatz und machen Pause. Die Sonne kommt raus und wärmt. Machen noch ein wenig Büro und plaudern mit Nachbarn. Kochen und schlafen.


Donnerstag, 12.04.2018
Es ist neblig trüb und die Sicht ist miserabel. Verabschieden uns nun von Gent und fahren auf der Landstrasse nach Brügge. Leider ist es so diesig, dass wir die schöne Landschaft dazwischen gar nicht sehen können. Es ist wie im November, nur die Frühlingsblumen blühen. In Brügge finden wir einen kostenlosen Parkplatz an der Ringstrasse. Beim Reinspazieren fällt uns ein Schild von einer Tierarztpraxis auf. Shell benötigt für die Einreise nach England noch eine Tablette gegen den Fuchsbandwurm und einen Stempel vom Tierarzt, mindestens 24h vor Einreise, maximal 5 Tage alt. Die nette junge Tierärztin erledigt das gleich, ohne Termin. Superservice und mit 40 Euro auch zahlbar. Nun steht einer Stadtbesichtigung nichts mehr im Wege. Wir schlendern durch die wunderschönen Gassen. Brügge ist nicht so städtisch wie Gent, hat aber einen genauso schönen Altstadtkern. Eigentlich wollten wir gerne noch mit einem Schiff durch die Wasserwege schippern lassen aber bei dem Wetter und ein wenig Wind bei 10° C wäre das doch sehr ungemütlich.

Nachmittags fahren wir ans Meer nach Knokke-Heist und weiter den Stränden entlang nach Bredene. Unterwegs vor Blankenberge ist auf unserer Strasse die Zugbrücke hochgezogen und wir müssen warten bis zwei grosse Schiffe passiert haben. Kein Problem, wir haben ja Zeit! Die Fahrt entlang des Meeres ist teilweise hübsch entlang der Dünen und streckenweise trostlos weil gesichtslose Häuserzeilen die Sicht auf den Strand und das Meer verdecken. Hier hat Belgien leider seine Hausaufgaben nicht gemacht. Nach der Einrichterei auf dem Camping zieht es uns an den Strand. Gut steht da eine Bar die geöffnet hat. Es ist kühl und windet. Typisches Nordseewetter halt. Nach einem gemütlichen Apero geht's zu D-Hai, kochen und schlafen.

Freitag, 13.04.2018

Der Nebel hängt noch immer so tief. Kurz scheint es als würde er sich auflösen, aber Pustekuchen, es ist und bleibt trüb und kalt bei 9°C. Heute wollen wir uns noch Das Städtchen Veurne ansehen, das am Weg nach Westen und Frankreich liegt. Es ist wieder lohnenswert und ausserdem können wir unsere Vorräte beim Bäcker, beim Metzger und bei Aldi auffüllen, auch unser D-Hai kriegt noch günstigen Diesel bevor wir über die Grenze nach Frankreich gelangen. Wie werden wir uns nach diesen problemlosen Grenzübergängen sehnen, wenn wir nach Amerika kommen! Da noch keine Aufhellung in Sicht ist entscheiden wir uns nach England überzusetzen. Wir wollen gleich in Dünkirchen auf die Fähre und nicht bis Calais weiterfahren. Die Fähre um 16.00h soll Euro 350.00 kosten, nach kurzer Nachfrage entscheiden wir uns für die Fähre am Samstag um 06.00h früh für Euro 131.00, das ist auch schon teuer genug. Die Wartezeit vertreiben wir uns mit der Besichtigung der Sternfestung von Gravelines, sieht auf der Karte nach mehr aus als das das Städtchen dann ist. Einen Blick auf den Strand und die See werfen wir auch noch bevor wir uns auf dem Parkplatz vor der Zahlstelle zur Fähre einrichten. Hier verbringen wir den Abend und die Nacht. Kurz nach der Grenze nach Frankreich hat sich der Nebel gelichtet und jetzt werden unsere Augen mit einem Sonnenuntergang verwöhnt. Die Stimmung hebt sich gleich und es kommen wieder Frühlingsgefühle auf.

Samstag, 14.04.2018

Der Wecker klingelt um 4.40h und wirft uns unsanft aus dem Bett. Schnell sind wir abfahrtsbereit. An drei verschiedenen Kontrollstellen vorbei geht's auf den Warteplatz für die Fähre. Es ist wieder so neblig, dass man kaum 50m weit sehen kann. Die Fähre hat Verspätung, sodass wir noch eine 3/4 Stunde im Auto frieren müssen bei gerade mal 6°C. Das Einschiffen geht dann schnell. Auf der Fähre muss Shell im Wohni warten und darf nicht mit in den Personenbereich. Kein Problem da sie ja sowieso gerne Morgens noch weiter schläft. Es ist eine ruhige Überfahrt. In Dover spuckt uns das Schiff ganz schnell aus in den dicken Nebel, auf die Insel und in den Linksverkehr. Solange immer einer vor uns fährt ist das auch kein Problem. Hermi fährt wie immer souverän. Nach dem Hafen ist alles noch ganz ruhig. Wir wollen die berühmten Klippen von Dover sehen. Die hocken aber auch im Nebel nur das Castle von Dover erhebt sich aus dem Grau in den blauen Morgenhimmel, sieht toll aus. Wir sehen es uns von nahmen an. Auf dem Busparkplatz davor können wir noch bis 09.00h gratis stehen, nachher wird's teuer. Das reicht uns für einen kurzen Spaziergang da das Castle noch nicht geöffnet ist. Heute fahren wir entlang der Küste weiter Richtung Westen. Sobald die Strasse etwas erhöht verläuft ist der Bodennebel weg, leider frisst er uns immer gleich wieder sobald wir in Strandnähe kommen. Die Kieselwüste bei Dungeness betrachten wir deshalb nur kurz aus unserem D-Hai und rollen dann weiter. Rye ist unser erster Halt in England. Es ist ein sehr hübsches, altes Städtchen was aber an einem Samstag auch viele Engländer anzieht. Wir spazieren gemütlich durch die hübschen Gassen und geniessen die Sonne die sich hervor traut. Da vom Meer her immer wieder Nebelschwaden herangetrieben werden entscheiden wir uns ins Landesinnere zu fahren. Die Strässchen werden hier immer schmaler und sind oft von Hecken und Häusern gesäumt. Die Engländer sind auch nicht gerade rücksichtsvolle Fahrer, sodass wir ab und zu anhalten und die ungeduldigen Pome's (Spitzname der Australier für die Engländer) vorbei lassen. Leider können wir uns das Wasserschloss von Bodiam nicht ansehen da der Parkplatz überfüllt ist. Bei der Suche nach einem Campingplatz werden wir auch zuerst abgewiesen, es sei zu nass für unser D-Hai auf der Wiese. Kann man verstehen, wir such weiter und finden in der Nähe von Battle einen hübschen Platz im Wald mit angeschlossenem Café und einer Terrasse in der Sonne. Hier gibt es Fasane! Wir sitzen in der Sonne und Abends kochen wir. Ein schöner erster Tag in England geht zu Ende.

Sonntag, 15.04.2018

Zwei Wochen unterwegs, juhui.

Nach dem Frühstück freuen wir uns auf eine, laut Reiseführer, schöne Strecke mit tollen Ausblicken. Ja, das war richtig beschrieben. Wir geniessen den Blick auf die Klippen der Seven Sisters bei Eastbourne. Allerdings sind die Parkplätze bei diesen Sehenswürdigkeiten immer mit Parkuhren versehen, die gefüttert werden müssen. Die letzte Stunde bis Brighton rollen wir im Sonntagsverkehr mit bevor wir um Punkt 12.00h auf dem Campingplatz im Sheepcote Valley ankommen. Es ist ein sehr schöner Platz und ruhig gelegen. Für den Hunger essen wir ein Würstchen und Salat. Eigentlich wollten wir spazieren gehen aber es fängt an zu regnen. Wir warten ab und machen Büroarbeiten bevor es gegen 17.00h wieder aufklart und Shell zu Ihrem Spaziergang kommt. Wir laufen zur Marina, es gibt Shops und Restaurants, leider akzeptiert keines Hunde, sodass wir ohne Apero zum Campingplatz zurückkehren. Es gibt ein gutes Fleisch, aus der Pfanne, da es zu kühl für den Grill ist aber wenigstens scheint wieder die Sonne.


Montag, 16.04.2018

Ein wenig Nebel aber darüber grüsst die Sonne vom blauen Himmel. Wir sind recht früh wach da unsere innere Uhr noch die Kontinentalzeit im Blut hat. Endlich können wir waschen, ist zwar ziemlich teuer mit 4£ aber jetzt ist alles sauber. Nach einigem Suchen haben wir die Vorrichtung für die Wäscheleine gefunden und nun kann unsere Kleidung im Frühlingswind und der Sonne trocknen. 

Den Tag verbringen wir in der Stadt. Wir haben die Fahrräder bereit gemacht und wagen uns in den Linksverkehr. Shell ist etwas verwirrt, das sie ja auch auf der "falschen" Seite laufen muss. Es geht dem Meer entlang auf einem schönen Fahrradweg, sodass wir uns alle drei gut eingewöhnen können. Zuerst geht's natürlich zum berühmten Pier. Leider dürfen Hunde nicht mit. Es wird eine kurze Besichtigung der Stände, Spielhölle und Rummelplatz. Wir gehen einzeln und der andere muss bei der jammernden Shell warten. Sie kann es nicht haben wenn ihr Rudel nicht zusammen ist. Das Gejammer erregt Aufsehen und Shell wird wacker bemitleidet. Und wer hat Mitleid mit uns?
Die Stadt selber hat ein paar hübsche Strassen und Ecken und ein buntes Volk von Bewohnern und Touristen. Nach einem Mittagessen in der Sonne beim Mexikaner geht es zurück. Unser Haushalt wird auf Vordermann gebracht und wir machen ein wenig Büroarbeiten. Leider macht unser grosser Laptop plötzlich keine Piep mehr, so ein Mist, was jetzt? Erst mal ausmachen und auf Morgen hoffen.

Dienstag, 17.04.2018

Herrliches Wetter, noch etwas kühl und windig. Nach der üblichen Morgenroutine tanken wir Wasser und entsorgen das Alte bevor es entlang der Küstenstrasse weiter westwärts geht. Lustig ist es die Leute zu beobachten, wenn sie unser Wohni sehen. Teilweise sieht man direkt das ungläubige Staunen. Wir lachen uns manchmal fast kaputt. Ab und zu kriegen wir auch Zeichen von LKW-Fahrern mit dem erhobenen Daumen. Unser erstes Ziel ist das Dorf und Schloss Arundel. Hier ist einiges los. Wir finden einen Parkplatz an der Strasse. Leider darf Shell nicht mit ins Schloss, deshalb begnügen wir uns mit Blicken von aussen und mit einem Rundgang durchs Dorf.

Wir fahren noch weiter nach Westen und verbringen die Nacht auf dem Parkplatz des Star Inn Pub bei Lockerley. Auf dem Weg dorthin müssen wir durch die schmalsten und total zugewachsenen Strassen und durch kleine Dörfer. Leider ist das Essen dann nicht so toll aber es ist trotzdem ein gemütlicher Abend im Pup.

Mittwoch, 18.04.2018
Heute erwartet uns ein Highlight von England. Erst mal müssen wir uns aber weiter durchs Hinterland schlängeln. Nicht einfach, da die Engländer nicht gerade rücksichtsvolle Autofahrer sind. In Stonehenge angekommen kaufen wir uns eine Jahreskarte des Englisch Heritage damit wir die Sehenswürdigkeiten im Land kostenlos besuchen können. Mit einem Hörguide ausgerüstet steigen wir in den Bus, der uns zum Steinkreis bringt. Wir sind nicht ganz die Einzigen, was hier erst los sein wird wenn Sommerferien sind wollen wir uns gar nicht vorstellen. Es ist eine beindruckende Sehenswürdigkeit. Erstaunlich was Menschen in früheren Zeiten schon an Wissen hatten und auch Werkzeuge um solche Monumente in früheren Zeiten schon an Wissen hatten und auch Werkzeuge um solche Monumente zu erstellen. In einer tollen Ausstellung wird den Bsuchern erklärt, wie sich die Archäologen das damalige Leben anhand der Ausgrabungen vorstellen. Gesicherte Informationen haben aber auch sie nicht. Es sind alles Vermutungen die heute vom damaligen Leben erzählt werden können.

Wir fahren weiter bei Oxford und finden einen schönen Platz auf der Oxford Camping & Caravaning Club Site.

Donnerstag, 19.04.2018
Es ist warm, schon früh morgens. Mit dem Velo fahren wir in die Innenstadt. Der Computer ist mit im Rucksack. Er hat leider keinen Mau mehr gemacht.  Mal sehen ob uns hier jemand helfen kann. Gleich am Anfang finden wir einen Laden der Reparaturen anbietet und lassen das Gerät da. Bei herrlichstem Sommerwetter mit Temperaturen und die 25° schlendern wir durch die Strassen und Gassen und erwischen immer wieder schöne Blicke in die berühmten College und ihre schönen Innenhöfe. Mittags rasten wir in einem Pub im Schatten eines Innenhofes. 
Leider konnte der Techniker nichts für unsere Computer tun. Nachdem er gehört hat, dass noch Garantie auf dem Gerät ist, wollte er dann auch gar nichts mehr daran machen. Zurück auf dem Camping verbringen wir einen gemütlichen Abend mit Lesen.

Freitag, 20.04.2018
Wir fahren durch die "Pampa" bis wir die Zufahrt zum "White Horse", einer Steinzeichnung in den Hügeln bei Uffington (:-) heisst halt so) gefunden haben. Die Zeichnung wurde in der Bronzezeit in den weichen Sandstein geritzt. Leider kann man auf Fotos nicht viel erkennen. Hier wäre Hermi's Traum, eine Drohne, vorteilhaft :-). Anschliessend fahren wir über kleine Hügel und grünes Land in das Gebiet der Cotswolds. Kleine Dörfer aus gelbem Sandstein, die hübsch in die Landschaft gebettet sind. In Burton-on-Water steigen wir aus und stürzen und ins Getümmel. Hier ist einiges los, dabei ist doch erst Freitag! Der Ort liegt hübsch an einem Flüsschen mit kleinen Steinbrücken. Es gibt sogar eine Fussgängerzone. Wir gönnen uns ein Eis bevor wir weiter Richtung Wales fahren. In Ross-on-Wey platzieren wir unser D-Hai auf dem hübschen Broadmeadow Caravan & Camping Park. Hier ist alles sehr gesittet und ordentlich aber teuer. Dafür gibt es kostenloses Internet. Allerdings wird das natürlich auch durch unsere vielen Nachbarn genutzt, deshalb klappt es leider wieder nicht mit dem Hochladen der Bilder.

Samstag, 21. April 2018

Die Sonne weckt uns um 6.30h. Hermi geht mit Shell joggen und ich stehe auch gleich auf und gehe duschen. So früh morgens ist noch niemand im Internet und ich kann endlich die Woche aufarbeiten. Uff, geschafft!

Wir möchten heute nach Wales, uns eine Schlossruine anschauen. Es geht grösstenteils auf der gut befahrenen Autobahn nach Westen, an Newport und Cardiff vorbei bis Swansea. Hier biegen wir ins Inland ab. Die Strassen werden immer schmaler, bis wir zum Schluss auf einem einspurigen Weg landen. Wir ernten wie immer erstaunte Blicke. Das Carregg Cannen Castle liegt malerisch auf einem kleinen Berggipfel und ist von allen Seiten gut zu sehen. Wir steigen auf bis zum Eingang mit Kasse. Da aber Hunde wieder mal draussen bleiben müssen besichtigen wir die Ruine nicht. Auf der Weiterfahrt kommen wir durch eine hügelige, grüne Landschaft. Langsam werden auch die Bäume grün. Es ist eine wunderschöne Strecke zum Meer durch kleine Täler mit plätschernden Bächen vorbei, zu hübschen kleinen Städtchen in denen die Häuser in allen Bonbon Farben gestrichen sind. Wir haben uns einen Campingplatz in Aberaeron ausgesucht. Wir bekommen einen Stellplatz direkt hinter der Düne. Leider ist die etwas zu hoch und versperrt uns den direkten Blick aufs Meer. Nachdem wir uns eingerichtet haben machen wie einen Spaziergang zum Hafen. Hier reihen sich die bunten Häuser aneinander und geben im Abendlicht eine tolle Kulisse. Mit uns verbringen auch viele Einheimische den warmen Abend bei einem Bier auf der Hafenmole. Die Lage an der Westküste beschert uns nach dem Essen noch einen schönen Sonnenuntergang.

 




Sonntag, 22.04.2018

Der Himmel ist bewölkt und es fängt leicht an zu Regnen. Wir packen zusammen und fahren weiter nach Norden. Es ist eine schöne Fahrt entlang der Küste. Teilweise wieder auf sehr engen Strassen. Durch das trübe Wetter ist die Sicht leider schlecht aber die rauhe Natur hier entspricht dem Wetter. Heute fahren wir bis Porthmadog. Der Ort ist nichts besonders und Portmeirion, das sehr schön sein soll heben wir uns für morgen auf. An einem Sonntag „steppt da sicher der Bär“. Den Campingplatz müssen wir suchen. Das Navy lotst uns wieder mal auf eine schmale Strasse mit tiefhängenden Bäumen und trotz „Maps Me“ finden wir den offiziellen Weg nicht. Endlich angekommen machen wir einen Spaziergang zum Meer. Es bläst aber stark und ist kalt, sodass wir zurück zum Wohni flüchten. Kurze Zeit später klart es auf und wir kommen doch noch zu unserem Spaziergang am Sandstrand und Shell zum Stöckchen apportieren. Die Einheimischen nutzen den breiten Strand um mit den Autos darauf entlang zu fahren und ihre Motoren heulen zu lassen, wem‘s gefällt? Der Strand ist jedenfalls gross genug für alle.

Montag, 23.04.2018

Es bläst, ist bewölkt und kühl. Portmeirion können wir auch nicht besichtigen weil keine Hunde erlaubt sind, dann nicht, ohne Shell wollen wir auch nicht! Weiter Richtung Norden überqueren wir die Snowdonia Mountains. Es geht über einen kleinen Pass und an Dörfern vorbei die im Sommer von vielen Touristen genutzt werden, um die umliegenden Berge zu erklimmen. Es erinnert uns an die Alpendörfer, nur sind hier die Berge nicht so hoch. An der Küste angekommen wir uns Conwy an. Ein Städtchen, das komplett von einer Mauer umschlossen ist und von einer Burg bewacht wird. Es nennt ausserdem das kleinste Haus England’s sein eigen. Nach einem Spaziergang im Dorf und am Hafen fahren wir noch bis Frodsham. Hier haben wir einen Campingplatz gefunden auf dem wir die Nacht verbringen. Wir wollen morgen weiter in den Lake Distrikt aber das wäre für einen Tag noch ein zu weiter Weg deshalb stoppen wir hier.

Dienstag, 24.04.2018

Hermi und Shell sind joggen gegangen. Ich dusche und mache Frühstück. Heute soll’s weiter nördlich zum Lake Distrikt gehen. Leider fängt es an zu regnen aber es ist nur ein Schauer, der Himmel bleibt aber grau und es ist kühl bei 10° und Wind. Die ersten 150 km sind langweilig und auf der Autobahn herrscht um die grossen Städte viel Verkehr. Wir kommen aber gut durch und verlassen kurz nach Lancaster die M6 und fahren entlang dem Windmere See auf kleineren Strassen in den Lake District. Der Ort Windmere ist sehr touristisch deshalb fahren wir gleich weiter. Einen schönen Campingplatz haben wir auch nicht entdeckt. Nach weiteren 30 km biegen wir kurz vor Keswick zum Castlerigg Hall Campingplatz ab. Der wurde beim ACSI sehr gut bewertet und ist tatsächlich traumhaft. Wir bekommen für zwei Nächste einen schönen Platz mit Aussicht auf den See und die Berge. Bevor wir zu einem Spaziergang aufbrechen können fängt es leider an zu regnen. Da es Wlan-Verbindung hat machen wir Büroarbeiten und gegen Abend kochen wir ein Filet im Teig im Omnia-Ofen. Vor der Abenddämmerung reicht es dann doch noch für einen Rundgang. Es ist ganz ruhig und der See unten im Tal spiegeln sich die Berge im absolut ruhigen Wasser, schön!

Mittwoch, 25.04.2018

Windig, bewölkt, kühl das die Zusammenfassung zum Wetter heute Morgen. Nach der üblichen Morgenroutine ziehen wir uns die Wanderschuhe an und gehen laufen. Über Felder und Wiesen, zwischen Schafen und ihren kleinen Lämmern gehen wir zum Steinkreis von Castlerigg. Im Licht – Schatten Mix eine mystische Erfahrung. Dem Regenschauer der vorbei zieht entgehen wir knapp, der nächste erwischt uns dann aber als wir gerade im Zentrum von Keswick ankommen. Schnell flüchten wir uns in ein Pub. Nach dem Mittagessen wenden wir uns wieder dem Campingplatz zu und steigen den Berg hinan. Den Rest des Tages geniessen wir unser Wohni.

Oben, was schönes für shell :-)



Donnerstag, 26.04.2018

Nachts wurden wir ordentlich durchgeschüttelt. Es stürmt und hat auch etwas geregnet. Wir bereiten uns zur Abfahrt vor. Der St. Hadrianswall ruft, ein Steinwall, von den Römern als Schutz gegen die nördlichen kriegerischen Pikten erbaut, der sich 73 Meilen von Osten nach Westen durch die schöne Landschaft zieht. Teile der Mauer sind streckenweise noch gut erhalten und die damaligen Forts, die dazwischen gebaut wurden, sind heute die Sehenswürdigkeit im Norden Englands. Die Mauer ist aber nicht mehr die Grenze zu Schottland, diese liegt ein ganzes Stück weiter nördlich. Wir besichtigen die Ruinen und Reste von Birdowald Roman Fort. Hier ist auch die Mauer auf einer langen Strecke noch gut erhalten. Leider regnet es und der Wind bläst uns eisig ins Gesicht. Wir halten deshalb die Besichtigung kurz. Im Reiseführer wird noch eine Abbey (Kloster) in der Nähe als sehenswert beschrieben.  Das Navi führt uns hin, findet aber mal wieder die schmalste Strasse. Unser D-Hai kämpft sich tapfer durch und wird diesmal nicht mal von tiefhängenden Ästen gestreichelt. Nur ausweichen auf der engen Strasse ist etwas unangenehm da die Strassenränder durchweicht sind und wir aufpassen müssen, dass wir nicht zu tief einsinken. Geschafft, und es hat sich gelohnt. Die Bilder sprechen für sich. Zudem hat das Wetter aufgeklart und wir können das Gelände in der Sonne besichtigen. Euphorisch beschliessen wir in Carlisle auch noch die Burg zu besichtigen. Dort angekommen droht aber ein neuer Regenschauer und wir brechen das Vorhaben ab. Ein paar Kilometer weiter westlich, gleich nach der Grenze in Schottland platzieren wir uns auf einem kleinen Campingplatz in Gretna. Der Ort war und ist berühmt für Hochzeiten. Bis 1940 konnte hier legal geheiratet werden, wer mindestens 16 Jahre alt war, nicht verheiratet und zwei Zeugen mitbrachte. Das zog jugendliche Engländer an, die ausrissen und sich hier gegen den Willen der Eltern trauen liessen. Heute ist es ein Touristenmagnet, dem bleiben wir aber fern. Wir platzieren uns auf einem kleinen Campingplatz am Ende des Ortes für die Nacht. 

Freitag, 27.04.2018

Das Wetter ist wieder erwarten recht schön aber es bleibt kühl aber heute windet es nicht. Gemütlich fahren wir gegen Westen. Teilweise auf sehr guter, breiter Strasse dann wieder auf schmalen Nebenstrasse entlang dem Meer mit schönen Ausblicken auf die Küste und kleine Örtchen. Es gefällt uns was wir sehen. Gegen Mittag finden wir einen tollen Platz auf dem Camping Sands of Luce Holiday Park. Er liegt direkt an einem schönen Sandstrand mit Dünen. Wir stehen ganz hinten, leicht erhöht und ganz alleine. Schön! Das Strandleben geniessen macht Spass, auch Shell rennt begeistert ihrem Ball hinterher. Leider frischt der Wind wieder auf sodass wir uns nach dem Spaziergang wieder ins Wohni verziehen und lesen. Nach einem feinen Essen geht’s mit Meeresrauschen im Ohr ins Bett.

Samstag, 28.04.2018

Schönes Wetter und günstige Waschmaschinen. Das nützen wir aus. Alles wird gewaschen und getrocknet. Während Hermi und Shell joggen gehen putze ich mal gründlich das Wohni durch. Es sind schon einige Ecken in denen sich der Dreck sammeln kann. Am frühen Nachmittag zieht der Himmel zu. Da wir aber alles sauber und trocken haben ist uns das egal. Gemütlich verbringen wir den Nachmittag erst im Wohni dann wechseln wir ins campingeigene Restaurant mit Internetverbindung und arbeiten das Büro auf. Nach dem Abendessen gehen wir nochmal hin und hören uns eine Girlband an die guten Sound spielt.

Sonntag, 29.04.2018

On the Road again. Weiter nach Norden der Küste entlang. Das Wetter ist herrlich, das Meer glitzert in der Sonne und lässt die Ginsterbüsche die hier überall wachsen leuchten. Es ist sehr klar sodass man in der Ferne Irland sehen kann. Etwas näher liegen die schottischen Inseln aufgereiht nebeneinander. Aus dem Reiseführer haben wir einen Tipp für einen Stellplatz am Lochwinnoch gefunden. Den wollen wir uns ansehen. Es geht über einen kleinen Pass Richtung Osten. Im Ort angekommen müssen wir feststellen, dass der Platz mit Sonntagsausflüglern besetzt ist. Da es erst kurz nach 14.00h ist entscheiden wir uns weiter zu fahren und nicht zu warten bis alle Familienkutschen abgefahren sind. Nach einer halben Stunde Fahrt durch die Vororte von Glasgow biegen wir nach Balloch am Loch Lomond ab. Die Strecke säumen ab Bowling sehr viele Wanderer. Nach der Ankunft auf dem netten Campingplatz gehen wir spazieren und finden heraus, es ist der Kiltwalk. Er startet in Glasgow und endet in Balloch. Die Massen feiern hier am Ziel die Teilnehmer die ankommen. Es ist natürlich dadurch sehr voll im Ort und in den Kneipen auch. Zum Schluss gönnen wir uns ein kleines Bier im Restaurant bevor wir Essen kochen.

Montag, 30.04.2018

Die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel aber es ist nur gerade 3° warm, äh kalt. Shell hat sich irgendwie den Fuss verknackst und hinkt, wir geben ihr eine Schmerztablette und beschliessen, heute soll sie sich schonen. Schade, hier wäre es toll gewesen ein wenig zu wandern oder Velo zu fahren. Nun gut, dann alles eingepackt und entlang dem Loch Lomond weiter Richtung Norden. Die Strasse windet sich, mit einigen Schlaglöchern versehen, entlang dem See und wird dann ziemlich schmal. Manchmal halte ich die Luft an, wenn wieder mal ein grosses Fahrzeug kreuzt ohne die Geschwindigkeit zu reduzieren. Hermi lenkt unser D-Hai souverän aber er hat fast keinen Spielraum am Strassenrand für Ausweichmanöver, rechts sind wir immer nahe an der Mittellinie. Die Fahrt selber ist herrlich. Der See blinkt in der Sonne und hebt sich tiefblau von den gelben Hängen ab. Hier ist die Vegetation definitiv noch nicht sehr frühlingshaft. Einige Bäume haben einen grünen Schimmer aber die Wiesen sind noch winterlich gelbbraun. Am Ende des Sees wird die Strasse besser und breiter. Sie windet sich in grossen Kurven langsam durch ein Tal in die Höhe. An einem Hotel in einem Wäldchen vorbei haben wir etwas über 300m ü.M. erreicht. Nach einer Kurve ist der Wald fertig und vor uns breitet sich Loch Tulla aus. Willkommen in den West Highlands. Traumhaft! Die Strasse steigt noch etwas an. Hier gibt es an der Strasse immer wieder schöne Parkplätze mit Aussicht oder als Startpunkt für Wanderungen. Wir halten das eine und andere Mal und geniessen die immer wieder neuen Blicke und die Weite die hier oben am Hochmoor herrscht. Alles wird eingerahmt von sanft ansteigenden Bergen und dem einen oder anderen steilen Gipfel. Einige der Höhen sind noch mit Schnee bedeckt, teilweise hat es gestern sogar noch die Spitzen angezuckert. So schön habe ich mir das nicht vorgestellt. Das gute Wetter tut natürlich viel dazu. Die heutige schöne Fahrt beschliessen wir kurz vor 13.00h in Glencoe. Hier stehen wir wunderschön über dem Meeresarm von Loch Leven direkt am Ufer. Im Ort haben wir eine nett aussehende Kneipe entdeckt, hier wollen wir Fisch and Chips essen gehen. Die kleine Portion ist riesig und die Portion frittierte Champignon als Vorspeise ist auch mehr eine Hauptspeise. Gut haben wir beides geteilt, fein war’s! Ein Verdauungsspaziergang hilft das Völlegefühl abzubauen. Sogar eine halbe Stunde an die Sonne setzen könne wir uns heute bevor uns der Wind wieder ins Wohni treibt. Ein weiterer wunderschöner Tag neigt sich dem Ende zu und lässt uns glücklich in unsere Betten sinken.

Dienstag, 01.05.2018

Heute holt uns im Laufe des Tages das sogenannte typische schottische Wetter ein. Nachdem wir morgens noch ein paar Sonnenstrahlen gesehen haben zieht es rasch zu. Wir machen eine Rundfahrt nordwestlich bis wir den Atlantik sehen. Nach kurzer Fahrt bringt uns eine die Corran Fähre in 5 Minuten ans andere Ufer des Loch Linneh. Hier ist die Gegend rau und fast menschenleer. Zum Glück, unsere Strasse wird entlang dem Loch Sunart zum Singletrack mit Ausweichstellen. Da sehr wenig Verkehr herrscht ist es aber eine schöne, entspannte Fahrt vorbei an hübschen Buchten, kleinen Inseln und ein paar Weilern mit hübschen Häusern. Nur das Wetter lädt leider gar nicht mehr zum Aussteigen aus. Es regnet leicht und windet bei 8°. Erst am Ufer, als wir den offenen Atlantik vor Augen haben steigen wir kurz aus um ein paar Fotos zu schiessen damit nicht immer die Autoscheibe zwischen uns und der Natur steht. Zurück geht es entlang dem Loch Eilt (uns eilt es nicht J) und dem Ausläufer des Loch Linneh bis nach Fort William. Wir wollen uns einen Parkplatz suchen um die Fussgängerzone entlang zu schlendern aber weder die Einkaufsstrasse noch das Wetter locken uns nach draussen. Wir sind definitiv keine Schotten, die lassen sich vom Wetter nämlich nicht beeindrucken. Wir haben unterwegs Wanderer und Biker gesehen die längere Strecken im Regen hinter sich bringen. Nichts für uns! Wir buchen uns auf dem hübschen Campingplatz Linnhe Lochside ein und können nun von unserem Platz das Wasser und die gelegentlichen Aufhellungen beobachten, die uns aber leider nie erreichen. Zeit für Bücher und ein wenig Büroarbeit.Für Shell ist der Tag gar nicht schlecht, ihre Pfote erholt sich gut.

Mittwoch, 02.05.2018

Das Wetter hat sich nach dem nächtlichen Regen beruhigt und die Sonne blitzt zwischen den Wolken hervor. Nach der üblichen Morgenroutine holen wir noch eine Sehenswürdigkeit der Gegend nach. Der Caledonian Canal mündet hier spektakulär über eine 10 Stufen hohe Schleuse ins Linnhe Loch. Eine grosse Ingenieur Leistung zur Zeit des Baus in den frühen 1800 Jahren. Heute haben wir auch einen schönen Blick auf den höchsten Berg Schottlands, den Ben Navis. Nun wenden wir uns nach Osten und fahren entlang Loch Lochy und Loch Oich zum Loch Ness. Intensiv schauen wir die nächsten 39 km aufs Wasser aber leider lässt sich Nessi nicht sehen. Inverness, unser nördlichster Punkt auf der Insel. Ein kurzer Spaziergang durch die Innenstadt wagen wir, es gefällt uns aber nur gerade der Blick am Fluss zu den Bergen. Die Stadt selber hat einige schöne Gebäude aber das Gesamtbild wird doch sehr durch neuere hässliche Gebäude getrübt. Das Highligt der Gegend ist dann der Ardtower Caravan Park. Er liegt offen etwas erhöht über der Bucht von Inverness. Hier haben wir gleich zwei Schweizer Nachbarn. Mal sehen ob wir diese kennenlernen.

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Freitag, 04.05.2018

Ich sitze, mit Blick auf ein Atomkraftwerk, aber im Schatten des Wohnis am Bankholiday Montag in Stockton on Tees und muss nachsitzen. Habe seit letzter Woche nicht mehr geschrieben, das rächt sich jetzt. Dafür ist das Wetter herrlich und 24° warm.

Von Stonehaven fahren wir weiter Richtung Süden entlang der Küste. Ein paar schöne Ausblicke auf das Meer sind uns gegönnt. Nach Dundee queren wir eine Landzunge und fahren durch eher langweiliges Farmland immer auf guten Strassen nach Falkirk und sehen uns ein Meisterwerk der Ingenieurskunst an, ein Schiffshebewerk. Fasziniert sehen wir zu wie die, allerdings kleinen, Schiffe oben reinfahren und mittels Zahnradtechnik ausgeschwenkt und nach unten befördert werden. Da wir heute noch einen Platz auf dem Mortonhall Camping in Edinburg ergattern wollen, es ist Bankholiday Weekende und wir wurden gewarnt das es voll werden kann, fahren wir bei leichtem Nieselregen die 50 km bis ans Ziel. Wir ergattern noch einen Platz für zwei Nächte und stehen in der Nähe von gleich zwei Schweizer Wohnmobilen. Kurz darauf lernen wie Noldi und Margrit kennen. Dank diesen zwei Netten dürfen wir eine Whiskyprobe erleben und Hermi und Noldi paffen gemeinsam eine Zigarre dazu. Anschliessend haben wir dann natürlich keine Lust mehr zu kochen und gehen ins Pub nebenan.

Samstag, 05.05.2018

Heute steht die Stadtbesichtigung von Edingburg an. Wir wollen in der Stadt frühstücken. Für 4£ können wir mit dem Bus den ganzen Tag im Stadtgebiet fahren, endlich mal etwas das in England, äh Schottland günstig ist. Schon bei der Fahrt ins Zentrum geniessen wir tolle Blicke. Nach einer längeren Fahrt finden wir ein nettes italienisches Lokal das Breakfast anbietet und guten Kaffee ausschenkt. Vollauf zufrieden und gesättigt stürzen wir uns ins Getümmel. Das Wetter ist recht gut und fast warm, es ist Samstag, da geht in der Stadt natürlich die Post ab. Diese Stadt ist toll! Alte und neuere Gebäude und immer wieder Parks mit Blumen zwischen Hügeln. Auf einem langgezogenen Anstieg liegt die Fussgängerzone. Am unteren Ende der Palast Holyroodhouse und oben Edingburg Castle. Dazwischen unzählige Restaurants, Pubs und Geschäfte die schottische Andenken in allen Varianten verkaufen. Es gibt Strassenkünstler mit Dudelsack und schottische Monster die die Legenden verkörpern. Schön! Vom Calton Hill hat man eine tolle Aussicht auf die ganze Stadt. Hier oben machen wir eine kurze Pause bevor wir uns nochmal ins Getümmel stürzen. Unser Plan in einem indischen Restaurant abends zu essen misslingt weil keiner Shell ins Restaurant lässt. Was soll’s der Bus bringt uns zurück zum Camping. Schlussendlich kochen wir, da auch das Pub ausgebucht ist.

Sonntag, 06.05.2018

Es ist morgens schon angenehm warm, herrlich! Wir verabschieden uns gegen 9.30h von den Küssnachtern und fahren ein Stück zurück nach Westen. Bei der Anfahrt haben wir die drei tollen Brücken über die Meerenge verpasst. Beim Fotohalt kann sich Hermi ein wenig säubern. Er hat beim Tanken den Zapfhahn losgelassen und hat sich mit Diesel getränkt. Shell und mir stinkt‘s ziemlich! Heute haben wir uns die Meeresstrasse bis zum östlichen Punkt der Meerenge vorgenommen. Wir rollen am Hafen entlang bis wir zu den Vororten von Edinburg gelangen die an einem Sonntag allesamt gut bevölkert sind. In North Berwick steppt sozusagen der Bär, hier sammeln sich die Massen in dem hübschen Ort. Uns ist das zuviel Rummel, aber gut genug zum Einkaufen ist es alle Mal. Wir füllen unsere Vorräte auf und fahren gemütlich weiter. Vor uns tut sich eine tolle Kulisse auf. Im tiefblauen Meer liegt ca. 1km weiter draussen der Bass Rock. Aus der Ferne ist der Felsen weiss, wenn man genau hinsieht, entdeckt man, dass die Farbe von den Vögeln kommt die die Insel bevölkern. Es flimmert richtig von den Abertausend Tieren dort im Meer. Sagenhaft! Da gerade Bankholiday ist müssen wir uns keine Hoffnung auf eine Bootsfahrt machen und kurz darauf kriegen wir auch eine Absage auf dem Campingplatz der Aussicht auf den Felsen bietet. Wir fahren ein Stück weiter, machen Fotos beim Vorbeifahren vom Tantallon Castle und finden kurze Zeit später einen schönen Platz auf dem Dunbar Campinag und Caravan Platz. Hier haben wir eine herrliche Aussicht bis zum Bass Rock und auf`s Meer. Ein Spaziergang bringt uns zu einem schönen Sandstrand wo schon die ersten Verrückten baden. Das lässt sich Shell natürlich auch nicht entgehen. Allerdings watet sie nur bis zum Buch im Meer und nach einem Probierschluck taucht sie auch nicht. Der Nachmittag und Abend endet bei einem schönen Sonnenuntergang und einem feinen Spargelrisotto.

Montag, 07.05.2018

Schon beim Aufstehen ist es 15° warm und sonnig. Wau! Um 9.00h fahren wir weiter. Als erstes erwischen wir eine Singleroad, kein Problem, dann eine Wasserdurchfahrt, juhui, unser Iveco freut sich über die nicht mal 5 cm tiefe Durchfahrt, findet dann aber er könnte mehr! Da ich im Reiseführer keine Ziele gefunden habe, die uns reizen, brettern wir vornehmlich auf der gut ausgebauten Schnellstrasse bis ein wenig nördlich von Newcastle upon Tyne bis zum heutigen Campingplatz. Es ist warm und sonnig, schnell die Wäsche gewaschen und alles in den Wind gehängt. Die Zeit nutzen wir für einen Spaziergang. Hier im Ort gibt es direkt neben dem Camping ein Wildwasser Kanu Trainingszentrum das wir uns ansehen. Nach dem Kochen, Putzen und Essen fallen wir müde ins Bett.

Dienstag 08.05.2018

Wir sind früh wach und um 9.00h schon auf der Strasse. Schliesslich wollen wir uns heute das, gemäss Reiseführer, hübsche und mittelalterliche Städtchen York ansehen. Auf der Schnellstrasse kommen wir trotz einigen LKW’s gut voran. Nach kurzer Sucherei haben wir den gewünschten Campingplatz nahe dem Stadtzentrum gefunden. Leider haben die keinen Platz mehr. Sie gibt uns aber einen Tipp für einen Platz auf einer Farm nur 1.2 Meilen weiter am Fluss entlang. Es ist ein Bauernhof mit hübschen Plätzen, leider ein wenig laut von der Strasse her. Da er aber noch immer fussläufig zur Innenstadt ist buchen wir uns ein. Zu Fuss, da es um 12.00h Mittags schon 22° C sind, laufen wir eine ¾ Stunde bis ins Zentrum. Es ist viel los aber ganz überzeugt sind wir von dieser Stadt nicht. Allerdings ist das Münster toll und riesig. Nach einem Rundgang, und einem Cider später geht’s zurück zum Camping. Ein wenig kann man noch draussen sitzen bevor es zuzieht und sogar anfängt zu regnen. Wir kochen und kriechen gegen 22.00h in die Federn.

Mittwoch 09.05.2018

Gemäss einer Nachbarin, die ich beim Zähne putzen getroffen habe, wird es heute schön und fängt gegen 20.00h an zu regnen, um Mitternacht soll der Spuk vorbei sein und das Wetter für Morgen sei wieder gleich angesagt. Nur die Temperatur geht zurück. Typisches Campingegplapper eben ….

Wir wollen weiter nach Süden und ans Meer. Bis zur Brücke von Humper über den Meeresarm geht es auf guter Strasse durch Farmland vorbei an kleinen Dörfern. Die Brücke kostet uns 1.50£, wir sind ja ein Motorhome und kein LKW, versichert sich die Kassiererin. Recht eindrücklich präsentiert sich auch diese Brücke wieder, die einen weiten Bogen über den Meeresarm spannt. Die restliche Fahrt auf Nebenstrasse dauert lang, führt aber hübsch durch viel Grün. Überall haben die Bäume nun ausgeschlagen und die Kastanien blühen. Die Rapsfelder leuchten, sodass man fast eine Sonnenbrille braucht und auch die ersten Fliederbüsche tragen weisse oder lila Blüten. Schön wieder im Frühling angekommen zu sein. Wir nähern uns Skegness, es ist ein Seebad mit Sandstrand und es gibt hier  eine Art Disneyland. Erst graut uns die Umgebung, wir finden dann aber einen ordentlichen, ruhigen Platz kurz hinter der Beach. Für eine Nacht absolut ok. Am Strand geniessen wir draussen in der Sonne einen Wein und essen Onionrings mit Blick auf die Nordsee und einen Windpark. So lassen wir es uns gut gehen bevor wir einen Spaziergang machen.

Donnerstag 10.05.2018

Wir wollen nach London. Das bedeutet eine Fahrt von 250 km auf viel befahrenen Strassen. Am Anfang geht es durch landwirtschaftliche genutzte Flächen mit Gemüseanbau. Später, hinter Petersboro wird die Strasse zur Autobahn die durch Büsche begrenzt ist. Leider nimmt das auch die Sicht aufs Umland. Auf der Kreisautobahn um London angekommen geht’s für uns rechts herum, am Flughafen Hethrow vorbei. Die Flugzeuge starten eins nach dem anderen über unsere Köpfe hinweg nach Westen. Leider hat der erste Campingplatz den wir ansteuern keinen Platz für uns. Den nächsten versuchen wir anzurufen, da kommt aber nur ein Band. Bei der Ankunft haben wir dann aber Glück und kriegen einen Platz auf Gras ohne Strom und mit Rabatt. Für den morgigen Ausflug in die City von London laufen wir zum Bahnhof von Chertsey um uns kundig zu machen. Leider ist der Schalter nur morgens bedient, sei’s drum. Klären wir es eben morgen. Ein Bier in einem Pub später gehen wir zurück zum D-Hai um zu kochen.

Freitag 11.05.2018

Früh aufstehen ist angesagt. Schnell sind wir fertig und laufen zum Bahnhof. Eine nette Dame ist am Schalter und verkauft uns ein Tagesticket für 28£. Mit diesem können wir den ganzen Tag alle Verkehrsmittel benutzen. Es sind 34 km bis in die City und das dauert hier mit dem Zug 1.20h. Da wären unsere Schweizer sicher nicht mit zufrieden! Wir kommen an der Station Waterloo an und gehen dann zum Ufer der Themse. Hier steht das Riesenrad London-Eye das gleich mal als erstes Fotomotiv herhält. Der Big-Ben ist leider ganz eingehüllt und wird renoviert, auch das schöne Westminster ist leider teilweise verhüllt. Nach einem Frühstück ein einem Pub mit Scrambled Eggs, Bacon und schlabberigem Kaffee spazieren wir zum Buckingham Palast. Wir kommen genau zur Wachablösung. Es sind so viele Menschen da, dass wir gleich wieder verschwinden. Das nächste Ziel, das wir mit der U-Bahn erreichen, ist Soho. Ich habe diesen Stadtteil lebendig und quirlig in Erinnerung. Heute ist hier alles geordnet und es geht nur noch um’s Business. Ein paar U-Bahn Stationen weiter steigen wir beim Tower aus. Es gibt hier ein paar schöne Blicke über die Themse in Richtung Tower-Bridge und Richtung City. An den St. Katharine Docks liegt die königliche Barke im Wasser und kann bestaunt werden. Sie wird durch Ruderer angetrieben und nicht mit einem Motor. Als letztes laufen wir noch zum Peticoat Lane Market und besteigen dann einen der berühmten Doppeldecker-Busse zurück nach Waterloo. Essen gehen konnten wir leider wieder nicht da die Restaurants durchwegs sehr teuer waren und Shell wird auch nicht akzeptiert. Nach der Rückkehr nach Chertsey versuchen wir es noch bei einem Inder und einem italienischen Restaurant. Auch hier das gleiche Spiel, no Dogs allowed. Vom Vortag kennen wir das Pub Swan Inn wo wir den mexikanischen Abend auskosten und fein essen. Fazit von London von mir: viel zu geschäftig, die kleinen netten Ecken von früher fehlen, es geht nur noch um’s Geschäft. London ist nicht’s mehr für mich.

Samstag, 12.05.2018

Heute wissen wir noch nicht so richtig was wir machen. Zuerst fahren wir mal nach Dover und erkundigen uns nach der Fähre. Gegen 11.15h kommen wir an und finden uns im Hafen nicht zurecht. Wo ist denn hier bloss der Ticketschalter? Im Personenterminal erhalten wir die Auskunft, wir sollen den Check-in Schaltern folgen, dort käme dann auch der Ticket-Sale. Wir fahren also entsprechend in den Hafen ein, müssen durch den französischen Zoll? Gleich darauf stehen wir am Check-in. Ach so, hier kann man auch Tickets kaufen. Machen wir und stehen schon in der Schlange Nr. 20 um auf die 12.15h Fähre zu fahren. Das ging jetzt aber schnell, wir sind ganz verdattert. Eigentlich wollten wir doch noch eine Nacht in der Nähe von Dover bei einem Pub mit indischem Essen verbringen. Sei’s drum, nun geht’s in 1.5h Stunden nach Calais. Es ist eine ruhige Überfahrt aber es nieselt leicht. Auf dem Festland angekommen übernehme ich mal wieder das Steuer. In England war ich froh um Hermis Fahrkünste, das wollte ich mir nicht antun. Die Uhren haben wir nun wieder um eine Stunde vor, auf Sommerzeit gestellt. Auf der Autobahn geht’s gegen Osten über Dünkirch und durch Belgien bis nach Zeeland in den Niederlanden. Hier bekommen wir in Groede, nahe der Grenze zu Belgien auf einem grossen Ferienpark noch einen schönen Platz an einem Teich. Das grosse Ferienzentrum liegt direkt hinter dem Deich an der Nordsee und ist gut besetzt. Es hat viele Familien mit Kindern und Hunden, schliesslich ist Auffahrtswochenende. Zum Abendessen holen wir uns eine Pizza und telefonieren dann noch mit Yvonne.