Samstag, 06.10.2018
Es hat heute Nacht geregnet. Leider ist der Tag nun auch grau in grau. Wir überlegen hin und her was wir machen sollen. Noch einen Tag bleiben oder weiterfahren. Bei unseren Überlegungen wird es immer später. Schlussendlich fällt der Entscheid, Bleiben. Wir ziehen uns für eine Wanderung nach „La Morra“ an. Kaum sind wir losgelaufen, fängt es leicht an zu Regnen. Egal, der Weg führt uns, natürlich wieder durch Weinberge sowie durch einen kleinen Wald, steil bergauf. Oben angekommen sind unsere Schuhe ganz mit Lehm verschmiert. Toll! Wir geben uns Mühe und reinigen sie in den Wiesen. Bald stehen wir vor dem Dorf; und müssen nochmal einen Lehmweg runter, bäh. Zum Glück haben sich auf den Strassen ein paar Pfützen gebildet, in denen wir die grössten Klumpen auflösen können. Es ist kurz nach 13.00h als wir in einem Restaurant unser Glück versuchen und tatsächlich einen Tisch ergattern. Wir verwöhnen uns ein letztes Mal mit den feinen piemontesischen Spezialitäten. Zurück geht es auf der Strasse. Wir sind trotz kürzerer Tour müde. Für Frankreich organisieren wir eine Umweltplakette bevor wir den Rest des Tages relaxen. Abends hören wir plötzlich ein ungewöhnliches Geräusch, als wir nach draussen sehen gleitet gerade ein Heissluftballon über unsere Köpfe hinweg, magisch!

Freitag, 05.10.2018
Die Sonne geht erst um 7.30h auf und unter den Bäumen und Haselnusssträuchern bleibt es noch eine Weile dämmrig. Die Berge und Täler sind mit einem leichten Schleier bedeckt. Schnell wird es dann angenehm warm. Nach 10.00h starten wir unsere Wanderung. Zuerst gehen wir entlang der Strasse von Vergne Richtung Barolo. Durch die Weinberge geht es steil bergab ins Dorf. Rundum sind die Reben noch nicht gepflückt. Shell muss da natürlich gleich eine erste Probe machen. Wir spazieren durch Barolo und kommentieren was neu ist und was wir erkennen. Im Tal angekommen geht es durch ein Wäldchen wieder hoch bis zu den Weinbergen. Wir steigen stetig und geniessen herrliche Aussichten auf die umgebenden Dörfer. Die Gegend hier wurde durch die UNESCO zum Welterbe erklärt. Wenn man sich umsieht weiss man definitiv warum. Kurz nach Mittag kommen wir in Monforte d’Alba an und setzen uns auf dem Hauptplatz vor einem Restaurant an die Sonne. Wein und Taljarin al Pomodoro munden uns und die Sonne wärmt angenehm. Zurück laufen wir wieder durch die Weinberge aber diesmal auf dem Rundweg weiter nach Novello und dann runter zum Camping. Ich entspanne meine Glieder im kühlen Pool und nehme eine warme Dusche. Fühle mich wie neugeboren. Wir sitzen eine Weile draussen und parlieren englisch mit zwei Norwegern bevor wir es uns im Wohni gemütlich machen. Es gibt eine Brotzeit mit Tomaten, Mozzarella, Parmaschinken und Brot. En Guetä!

Donnerstag, 04.10.2018
Nacht’s haben wir uns einige Male gedreht um eine bequeme Position für unsere müden Beine zu finden. Nachdem wir aus dem Fenster geschaut haben und das herrlich klare Wetter gesehen haben, sind wir aber schnell munter und fit. Tatsächlich, die Beine machen die befohlenen Bewegungen gerne wieder mit. Nach dem Frühstück sind wir startklar. Wir tanken Diesel und dann geht es los durchs Gamborogno zur Grenze nach Italien. Immer dem See entlang nach Luino und noch weiter am Ufer entlang. Das ist dann aber eine eher schlechte Wahl. Es steht vorher nirgends an, aber plötzlich stehen wir vor einer Bahnunterführung mit nur 2.70m Höhe. Wir setzen zurück und finden eine Durchfahrt die hoch genug ist. Nach diesem Dilemma halten wir uns Richtung Varese und rollen bald auf breiter Strasse dem Ende des Lago Maggiore zu. Hier ist die Luft nicht mehr so klar. Wir kommen in die Po-Ebene. Kurz vor Vercelli verlassen wir die Autostrada. An der Mautstelle der nächste Ärger, wir können nicht bezahlen, weil angeblich das gezogene Biletto ungültig ist. Nach einigem hin und her bekommen wir Hilfe und können für nur Euro 1.30 weiterfahren. Eine Weile geht es noch in der Ebene weiter und an Reisfeldern vorbei. Nach ca. 30 km werden wir belohnt dafür, dass wir die Autobahn haben links liegen lassen. Die ersten Hügel des Piemont um Asti begrüssen uns. Beschwingt fährt Hermi weiter gen Süden. Nach Asti kennen wir uns aus und bringen die restlichen Kilometer bis Alba schnell hinter uns. Bevor wir in die Hügel fahren, füllen wir in Alba noch unsere Vorräte auf. Kurz darauf begrüsst uns die typische Umgebung von Barolo mit den sanften Hügeln, die komplett von Wein bewachsen sind. Die Bauern sind fleissig bei der Ernte und allenthalben sieht man die vollen Trauben an den Weinstöcken hängen. Prachtvoll! Bei Barolo biegen wir ab und fahren den Hang hoch nach Vergne. Hier beziehen wir auf dem schönen Camping „Sole e Langhe“ einen Platz. Im Restaurant „Buon Padre“ vorne an der Strasse, konnten wir sogar für den Abend noch einen Tisch reservieren. Perfekt! Wir machen es uns gemütlich, sitzen in der Sonne und geniessen schon mal ein Glas Barbarera. Im Restaurant Buon Padre werden wir mit einem feinen Menu verwöhnt. Den passenden Wein hat der Wirt natürlich auch. Die Familie baut den feinen Viberti Wein an. Hier haben wir uns schon einige Male verwöhnen lassen. Wir sehen uns die Fotos vom letzten Jahr an und müssen lachen. Es gab genau dasselbe Menu. Nach drei Gängen plus Dessert ist der Bauch gut gefüllt und macht schläfrig. Ab ins Bett.