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Montag, 24.08.2020
Nach kurzer Fahrt und einem Stopp bei einer Library zwecks Internet, erreichen wir über eine Brücke über den Columbia River Oregon. Unser Reiseführer empfiehlt die Fahrt auf der Südseite des Flusses. Der schöne „Historic Columbia River HW“ führt durch Regenwald, vorbei an verschiedenen Wasserfällen bis zu einem Aussichtspunkt hoch oben. Am Vista House Point kann man in den „Canon“ und bis fast nach Portland schauen. Ohne Probleme fahren wir dann auf der Interstate durch die Grossstadt und im Westen gleich wieder hinaus. Der Sunset HW (26) bringt sonnenhungrige Urlauber zur berühmten Oregonküste. Wie sich herausstellen soll ist es nicht ganz einfach, einen Campingplatz für die Nacht zu finden. Zudem fehlt unterwegs mal wieder das Internet. Wir suchen in einem National Forest aber sehen dann davon ab, alleine im tiefen Wald zu stehen. Wir riskieren es weiter zur Küste zu fahren und allenfalls weiter nördlich auf einem Reststop zu übernachten. Das ist zum Glück nicht nötig, da wir kurz vor Seaside ein RV Resort finden, das noch freie Plätze hat. Wir buchen ein und machen es uns im Wohni gemütlich. Trotz recht schönem Wetter sind es draussen nur noch 17°C und es windet.

Sonntag, 23.08.2020
Um 9.00h fahren wir los zur Windy Ridge, das ist der Aussichtspunkt für den Krater des Mount St. Helens. Die Strasse ist phasenweise schlecht aber weil man nicht im Wald fährt sind die gefährlichen Stellen besser zu erkennen. Der Strasse entlang warten tolle Viewpoints. Die einen zeigen das Ausmass der Schäden den die Explosion am 18. Mai 1980 verursacht hat. Der Berg hat vorher ca. 2 Monate lang geraucht aber an diesem Morgen ist die Nordflanke regelrecht weggesprengt worden. 57 Menschen starben durch dieses Ereignis, die meisten davon im Tal durch Schlammlawinen. Durch die Kraft der Druckwelle wurden die Bäume, bis rund 17 Meilen Luftlinie entfernt, regelrecht umgemäht. Noch heute, nach über 40 Jahren kann man sie in eine Richtung liegend sehen. Im Spirit Lake der gleich unterhalb des Kraters liegt, schwimmen tausende und werden mit dem Wind stetig zu Inseln geformt und über das Wasser getrieben. Nach 26km erreicht die Strasse Windy Ridge und den Endpunkt für Fahrzeuge. Von hier aus kann man näher zum Krater wandern oder eine Treppe erklimmen, von deren Ende man einen wunderbaren Rundblick hat. In südwestlicher Richtung liegt Mount St. Helena, im Norden sieht man die Kuppe von Mount Rainier in 50 Meilen Entfernung, im Osten etwas versteckt im Dunst ist Mount Adams zu sehen und wenn man ganz genau hinsieht kann man im Süden Mount Hood erkennen. Nach einer Weile verabschieden wir uns von diesem spannenden Ort und fahren zurück ins Tal. Beim Abzweiger von gestern geht es heute weiter Richtung Süden weiter. Wir folgen der NF 25 die weiterhin eine sehr schlechte Oberfläche hat. Erst als die Kurven weniger werden bessert sich der Zustand. Nach 40km wechseln wir auf die NF 90, die einen etwas besseren Zusand aufweist. Noch zweimal wechselt die Strasse, dann biegen wir auf eine Gravelroad ab, die uns zum Panther Creek Campground bringt. Hier haben wir riesiges Glück und ergattern den letzten Platz für heute. Das Flüsschen das ihn säumt ist eiskalt aber gut genug um uns kurz zu waschen. Das Wetter war heute herrlich und die Temperatur hat sich wieder erholt, wir haben um 18.00h noch immer 26°C. Das gefällt uns!

Samstag, 22.08.2020
Um 4.30h fahren die ersten schon auf der Waldstrasse an uns vorbei, muss das sein? Leider tröpfelt es noch immer. Um 7.00h stehen wir auf und fahren kurze Zeit später los. Der Himmel hat aufgeklart, juchhe. Nachdem wir den Eingang zum Mount Rainier NP passiert haben, sehen wir den beeindruckenden Vulkan kurze Zeit später von einem Viewpoint am Kautz Creek. Ab hier steigt die Strasse an und nach einigen Kehren hat man eine weitere tolle Aussicht auf den weissen Kegel. Den obersten Punkt der Route erreicht man beim Visitors Center vom Paradise. Von hier gehen diverse Trails bis hoch zu den Gletschern. Zum Glück sind wir früh losgefahren, problemlos finden wir einen Parkplatz und frühstücken erstmal. Anschliessend wandern wir einen kurzen Weg bis zur Nisqually Vista. Von hier ist man der Bergkuppe und den Gletscherzügen recht nah. Auf einer Schautafel, die vor einigen Jahren installiert wurde, kann man gut erkennen wieviel sich die Gletscher zurückgezogen haben. Nächster Halt sind die Reflection Lakes und richtig, auch heute spiegelt sich der Berg im ruhigen Wasser. Die Strasse führt anschliessend über einige Kehren hinunter ins Tal und zum östlichen Ausgang des NP. Unterwegs machen wir noch einen Mittagshalt und bestaunen ein letztes Mal den Vulkan aus der Nähe. Wir wollen heute noch weiter bis zum Mount St. Helens NM. Hier haben wir einen Parkplatz ausgemacht auf dem man übernachten darf. Der HW 12 ist nicht zu stark befahren und wir kommen gut voran. Als wir aber bei Randle auf die NF 131 abbiegen ändert das gewaltig. Die Teerstrasse ist in schlechtem Zustand mit Vertiefungen, Rillen und schlecht geflickten Löchern. Zudem kann man den Zustand der Strasse schlecht erkennen weil, ein eigentlich sehr schöner, Licht-, Schattenreflex alles verschwimmen lässt. Es rumpelt so stark, dass zum ersten Mal überhaupt die Gläschen aus dem Gewürzregal katapultiert werden. Nach 30km ist die Tortur geschafft und wir machen es uns auf dem Parkplatz gemütlich. Wir können wieder in der Sonne sitzen. Neben uns steht eine Wagenburg mit Familien. Zwei Girls kommen vorbei und fragen sehr höflich, ob sie mit ihren ATV’s ein wenig umherdüsen dürfen. Das erlauben wir, wenn auch nicht wirklich gerne. Kurze Zeit später bedankt sich eines der beiden Mädchen und bringt uns ein Säckchen mit Cranberrys vorbei, sehr nett. Dafür ertragen wir auch ohne murren die Stunde ,die sie den Parkplatz unsicher machen. Nachdem die Sonne hinter den hohen Tannen verschwindet setzen wir uns ins Wohni. Hermi backt Pizza und am Abend schauen wir Fernsehen.

Freitag, 21.08.2020
Im Schnelldurchlauf erledigen wir die morgendlichen Routinearbeiten. Es regnet und windet noch immer und so hält uns hier nichts mehr. Wir wollen heute zum Mount Rainier NP und haben einige Kilometer abzuspulen. Die Route führt über Aberdeen nach Olympia und dann kürzen wir ab bis zum HW 7. Hier versuchen wir im Alder Lake State Park auf dem Campingplatz einzuchecken, werden aber ausgelacht. Bis Sonntag ist nichts mehr frei, hatten wir uns schon gedacht. In Elbe gibt es ein paar hübsche Fotomotive aber im Regen macht das umherwandern keinen Spass, für zwei Fotos von der Kirche und einer alten Lok reicht allemal das Autofenster. Bei Ashford starten wir unsere Suche für einen Übernachtungsplatz von neuem. Ein kleiner Campground ist schon voll aber es gibt noch ein paar kostenlose Plätze im Nationalforest die wir auskundschaften. Einen schönen Platz hätten wir gefunden, zwar mitten unter hohen Bäumen aber hübsch an einem kleinen Fluss. Zuerst erkunden wir noch weiter das Strässchen, das aber an einer Schranke endet. Als wir zurückkommen steht dann leider schon ein Auto auf dem Platz, verdammter M… Wir beraten uns kurz, da öffnet sich die Autotür und eine nette Dame fragt, ob wir hier campen wollen, sie machen nur einen Mittagshalt, juhui, wir können den Platz haben. Leider ist das Wetter noch immer garstig, sodass wir den Nachmittag wieder drin verbringen.

Donnerstag, 20.08.2020
Es hat die ganze Nacht geregnet und auch am Morgen hört es nicht auf. Erster Stopp ist heute am Ruby Beach. Endlich haben wir die ganze Weite des Pazifiks vor uns, sehen davon aber durch die Regenschleier praktisch nichts. Es ist allerdings ein sehr schöner Strand mit grossen Felsen und viel Treibholz, den wir ein Stück ablaufen und dann pitschnass zum Wohni zurückkommen. Auf der Weiterfahrt trocknen unsere Sachen mit der Heizung. Eine Weile folgt die Strasse der Küste und führt an zwei Campingplätzen vorbei, die aber voll sind. Wir probieren es am Lake Quinault, werden aber auch hier nicht fündig. Zumindest können wir uns aber den weltgrössten Spruce Tree, eine Fichte anschauen. Neben ihr wirkt man winzig. Sie ist ungefähr 1‘000 Jahre alt, 58m hoch und hat einen Umfang von 17.5m. Auf der Weiterfahrt erkunden wir zwei Forstwege aber die Plätze gefallen uns nicht, sie sind mitten im Urwald und sehr dunkel. Dann geht es eben wieder zurück zur Küste. Auch hier haben wir erst kein Glück, ein State Park ist voll und ein anderer Platz nimmt nur Mitglieder des Militärs auf, leider keine von der Swiss Army. Schlussendlich werden wir bei Ocean City fündig. Hier gibt es ein Kasino das einen grossen Kiesplatz für Wohnis reserviert hat. Man kann für 10$ übernachten, steht nahe am Strand mit Sicht aufs Wasser und könnte natürlich auch spielen gehen. Wir installieren uns, werfen die Heizung an und machen es uns gemütlich.

Mittwoch, 19.08.2020
Um 6.30h sind wir wach, erst gehen wir duschen, ich kalt, Hermi hat Glück und bekommt warmes Wasser. Nach dem Frühstück können wir endlich den Verlängerungs-Antrag für unseren Aufenthalt fertig erstellen und absenden. Kosten für 2 Personen 910$ die nicht erstattet werden, falls der Antrag abgelehnt wird. Egal, die Heimreise wäre teurer geworden und so hoffen wir nun maximal 6 weitere Monate bleiben zu können. In dieser Zeit, wünschen wir, öffnet eine der Landgrenzen zu Mexiko oder Kanada. Nach einem kurzen Spaziergang zum Wasser, wo noch die Nebelschwaden hängen, fahren wir los. Auf dem Highway 112 geht es teilweise dem Ufer entlang Richtung Westen. Leider ist das Meer nur selten zu sehen. Das Cap Flattery ist für Besucher wegen Covid 19 geschlossen. Es wäre der Nordwestlichste Punkt der USA, ausgenommen Alaska. Auf der 113 fahren wir zum Olympic National Highway (101) zurück und dann bis Forks. Hier kaufen wir ein. Bis wir alles fertig verstaut haben ist es 13.30h. Nun lockt der Regenwald der Hoh Region des Olympic NP. Schon bei der Einfahrt sieht man die riesigen Tanne,n die hier eine Höhe von über 90m erreichen können. In den Ästen hängt Moos, am Boden wachsen Farne und anderes Grünzeug. Der Parkplatz beim Visitor Center ist recht voll aber das D-Hai entdeckt noch einen Platz und parkt ein. Da Shell mal wieder nicht mit auf die Trails darf entscheiden wir uns für die kurze Variante von 1.2km und tauchen ein in die Welt des Hall of Mosses Trail. Man bekommt einen glasklaren Bach zu sehen, riesige Bäume, tote Stämme, Bäume die auf Bäumen wachsen und Moos, immer wieder Moos. Sehenswert! Auf dem Rückweg starten wir unsere Suche nach einem Übernachtungsplatz. Die Plätze entlang dem Hoh River sagen uns nicht unbedingt zu, zum Schluss finden wir noch einen behelfsmässigen Platz auf dem Cottonwood Camping an der City of Oil Road. Es ist schon spät, sodass wir gleich das Abendessen zubereiten, es gibt Raclett.

Dienstag, 18.08.2020                                       Hermis 60er Geburi
Wir sind früh wach, nach dem Frühstück gehen wir runter zum Meer und zu den Tidal Pools. Es ist Ebbe, gegenüber der gestrigen Flut ein Unterschied von einigen Metern. Es macht Spass im Restwasser die verschiedenen Lebensarten zu beobachten. Wir entdecken auch Teile vom riesigen Tangwald der hier die Küstengewässer säumt. In den Pools ist die Welt bunt aber die herausragenden Felsen sind überzogen mit Seegras, Muscheln und Seepocken. Das macht das Laufen nicht ganz einfach weil alles sehr glitschig ist. Nach einer Stunde haben wir genug gestaunt und gehen zurück zum Wohni. Unsere Lieben zu Hause haben angerufen und Hermi hat über die Social Medias jede Menge Glückwünsche erhalten, die er beantworten muss. Wir versuchen eine Weile unsere Verlängerungsanträge zu bearbeiten, kommen aber nicht vom Fleck weil das Internet lausig ist. Irgendwann geben wir auf und verschieben diese doofe Arbeit auf Morgen. Leider hat sich heute der Himmel bewölkt, die Temperatur liegt bei nur 19°C, was uns schon leicht frösteln lässt. Wir machen die Wohnitür zu und machen es uns gemütlich. Am späten Nachmittag haben wir eine Einladung bei unseren Nachbarn auf ein Glas Wein. Sie kommen aus Minnesota und sind demokratisch und „grün“ eingestellt. Sie fahren sogar ein Elektroauto. Das erste Mal, hier in den USA, sprechen wir mit Amerikanern über ihre Politik. Die beiden sind entsetzt darüber was sich im Moment gerade abspielt mit Corona und dem Wahlkampf von Herrn Trump. Es kommen natürlich noch andere Themen zur diskussion aber nach 2 Stunden haben wir zu kalt und verabschieden uns. Es ist schon nach 20.00h und so entscheiden wir uns, nur schnell unsere Notration Ravioli aufzuwärmen. Armer Hermi, an seinem 60sten Geburtstag gibt es kein Festessen aber das holen wir nach!

Montag, 17.08.2020
Nach dem Aufstehen noch eine Dusche, herrlich! Erfrischt und vom Frühstück gestärkt geht die Fahrt los. Wir folgen weiter dem HW Nr. 20 bis wir bei Discovery Bay auf den Olympic Highway mit der Nr. 101 treffen. Obwohl die Strasse oft am Meer entlang führt sieht man es, wegen dem dichten Wald der die Strasse säumt, nur selten. Kurz vor Sequim bremst uns eine Baustelle, wir müssen ca. 20min warten. Danach ist Port Angeles schnell erreicht. Wir tanken voll und biegen dann auf die Hurricane Ridge Road ab. Sie ist der Zugang zum Hurricane Ridge Viewpoint im Olympic National Park. Am Eingang müssen wir nur kurz warten und dürfen dann alle anderen überholen, die keinen Jahrespass haben. Das D-Hai kämpft sich nun tapfer 20km bergauf bis zum schönen Viewpoint, von dem aus man auf der einen Seite die Strait of Juan de Fuca sehen kann, auf der anderen grüssen die Berge und Gletscher rund um Mount Olympus. Wir geniessen den Rundgang bei herrlichem Wetter und angenehm warmen Temperaturen. Leider ist es heute nicht ganz so klar wie in Anacortes aber man kann Vancouver Island gut erkennen. Bei der Abfahrt machen wir nochmal Halt bei einem schönen Aussichtspunkt und fahren dann schnell wieder bis auf Meereshöhe. Ausser bei den Aussichtspunkten war auch auf dieser Strecke neben der Strasse nur Wald zu sehen. Beim Eingang, es ist kurz vor 14.00h, stauen sich die Fahrzeuge. Es wird nur noch eingelassen wenn ein anderer Besucher den Park verlässt, Glück gehabt! Für heute sind wir genug gefahren, deshalb steuern wir die in 25km Entfernung liegende Salt Creek Recreation Area an. Wir haben ganz viel Glück und ergattern noch einen Platz der „first come, first serve“ Sites. Von unserem Platz können wir durch die Bäume das Wasser sehen. Wir erkunden den Platz und freuen uns über die Aussicht die man von hier auf die Wasserstrasse und Vancouver Island und die Tidal Becken hat. Bei Ebbe wollen wir erkunden was sich darin so alles tummelt. Den Rest des Nachmittags verbringe ich mit dem Antrag auf Aufenthaltsverlängerung, Hermi repariert unsere Treppe zum Bett und Abends gibt es Spaghetti mit Crevetten.

Sonntag, 16.08.2020
Nach dem Frühstück nehmen wir Abschied von unseren neuen Freunden und fahren auf dem Scenic Byway 20 über die Inseln Richtung Süden. Es ist um uns herum recht ländlich mit hübschen Farmhäusern und Farmshops. In Fort Casey kaufen wir ein Ticket für die Fähre, müssen aber auf die nächste Abfahrt warten. Die Zeit nutzen wir und geniessen in einem nahen Lokal Muscheln mit Knoblauchtoast. Um 13.15h legt das Schiff pünktlich ab und bringt uns zum hübschen Port Townsend. Der Marina Campground ist uns zu teuer, die wollen für 53$ für die Nacht, da versuchen wir lieber im Fort Worden State Park einen Platz zu ergattern und haben Glück. Nach einem Spaziergang um die Halbinsel mit den alten Militäranlagen und einem schönen Blick auf’s Meer machen wir Halt in einem Restaurant. Hermi will uns ein Pils bestellen, zuerst bringt er dann ein Cider und beim zweiten Mal ein Ale, ein drittes Mal lasse ich nicht zu. Wir sind noch müde von gestern und gehen entsprechend früh ins Bett vorher geniessen wir aber noch eine kostenlose warme Dusche.

Samstag, 15.08.2020
Nachdem wir ausgeschlafen und gefrühstückt hatten, sind Hermi und Shell zum Joggen aufgebrochen. Shell war heute aber nicht so fit, es war wohl zu warm. Gegen Mittag haben wir eine Runde auf dem Farmers Market gedreht, der in der Nähe hinter uns jeden Samstag stattfindet. Das Angebot war eher dürftig aber alles in allem doch nett. Da es heute sommerlich warm geworden ist, haben wir uns ein Bier und einen Lunch im Hafenrestaurant gegönnt bevor wir zurück zum Wohni geschlendert sind. Unterwegs haben wir ein Auto entdeckt bei dem man sich fragt ob sowas auf der Strasse noch sicher ist? Nachmittags habe ich mich mit dem Antrag auf Verlängerung unseres Aufenthalts in der USA abgeärgert. Teilweise war das Internet sehr schwach und die Fragen waren auch nicht immer eindeutig. In den nächsten Tagen werde ich mich um den Antrag von Hermann kümmern, damit wir ihn am Montag oder Dienstag definitiv einreichen können. Heute Abend treffen wir uns nochmal mit unseren Nachbarn und gehen essen, bevor wir morgen weiter ziehen werden. Im ersten Restaurant wird um 20.00h gerade geschlossen und auch im zweiten Restaurant ist im Biergarten gerade Schluss und nur im „Dinningroom“ kann man noch einen Tisch bekommen. Das sagt uns gar nicht zu und wir suchen nach einer Alternative, die wir mit einem netten autenthisch mexikanischen Restaurant auch finden. Die ausgesuchten Speisen munden ausgezeichnet und auch die „House Margeritha“ braucht keinen Vergleich zu scheuen. Als wir zurück zum Stellplatz spazieren liegt Downtown schon wie ausgestorben da und das an einem Samstag. Wir plaudern noch fast bis Mitternacht mit Jean Francois bevor wir müde in die Betten sinken.

Freitag, 14.08.2020
Wie geplant brechen wir um 9.30h auf und fahren zur Fähre, die zu den San Juan Inseln schippert. Die Retourtickets kosten nur gerade 14.50$, da kann man nicht meckern. Heute Morgen sind mit uns noch viele andere Ausflügler unterwegs. Alle tragen brav eine Maske und halten Abstand. Das Wetter ist herrlich, es ist windstill und die Temperatur lässt es zu, dass wir uns draussen auf die Plattform stellen können um die schöne Inselwelt um uns zu geniessen. Die Luft hat sich heute geklärt und wir haben eine herrliche Sicht auf den Mount Baker Vulkan im Hintergrund auf dem Festland. Nach 1 ½ stündiger Fahrt erreichen wir Friday Harbor. Es ist kurz vor Mittag und so stürmen die meisten Passagiere in eins der Restaurants die den Hafen säumen. Wir steigen den Hügel hinter dem Hafen hoch, kommen durch das kleine Zentrum und entdecken eine Brauerei mit grosser Terrasse. Tatsächlich bekommen wir nach kurzem Anstehen noch einen Tisch im Schatten zugewiesen. Wir suchen uns einen Salat mit Ahi-Thunfisch aus und eine Bratwurst mit Sauerkraut. Ja lacht nur, beides war ausgesprochen schmackhaft! Zurück am Hafen gab es ein feines Eis und einen Kaffee, der auch nach einer viertel Stunde noch kochend heiss war. Wir hatten aber genug Zeit um ihn abkühlen zu lassen, da die Fähre mit einer Stunde Verspätung in den Hafen eingelaufen ist und bis sie wieder beladen abfahren konnte, sogar 90 Minuten Verspätung zu beklagen waren. Tagsüber hat sich die Luft geklärt und wir haben nun eine herrliche Sicht auf den Mount Baker Vulkan im Hintergrund auf dem Festland. Das wäre ja alles kein Problem gewesen, wenn wir nicht mit unseren netten Stellplatz Nachbarn für ein Abendessen um 19.00h abgemacht hätten. Die beiden waren aber zwei Tage vorher auch auf dem Trip und hatten mit demselben Problem zu kämpfen. Sie haben also gewartet und so haben wir eben erst um 20.00h gegessen. Wir haben Zürcher-Geschnetzeltes mit Rösti gekocht und sie haben Crepes zum Nachtisch beigesteuert. Es wurde ein gemütlicher Abend mit interessanten Geschichten.

Donnerstag, 13.08.2020
Nach dem Frühstück öffnen wir die Türe und machen Bekanntschaft mit unserem Nachbarn. Er ist Belgier, muss früher in der Unterhaltungsbranche gearbeitet haben und kennt Benny Turnheer, den Schweizer Fernsehentertainer. Er lebt allerdings wohl schon länger in den USA. Er hat mit seiner Partnerin einen alten Bus umgebaut und bunt bemalt, mit diesem tingelt er nun durch die Bundesstaaten. Leider müssen wir unser Gespräch nach einer Weile beenden, weil wir ja einen Termin beim Optiker haben. Schnell machen wir unser D-Hai abfahrtsbereit und erreichen eine halbe Stunde später Burlington und das Geschäft. Nach kurzer Wartezeit werden wir herein gebeten und ich darf mir ein neues Brillengestell aussuchen. Zum Schluss entscheide ich mich für ein Modell, das mir die Verkäuferin herausgesucht hat. Nachdem wir bezahlt und unsere Kontaktdaten hinterlegt haben sind wir entlassen. Zuerst erledigen wir den Wocheneinkauf bevor wir zurück nach Fidalgo Island fahren und uns am Rosario Beach umsehen. Der Himmel ist heute wieder tief blau, nur die Temperatur ist noch etwas verhalten mit 21°C. Wir drei stecken alle unsere Füsse ins kühle aber nicht kalte Meer. Bei einem Spaziergang zu einer kleinen Kuppe können wir die ganze Schönheit dieser Inselwelt erkennen. Nächstes Ziel ist der Washington Park am Nordwestende der Insel. Wir fahren die Loop Road die das Kap umschliesst. Leider kann man aber ausser bei einem Viewpoint nur Wald sehen. Nächster Punkt auf unserem Tagesprogramm ist der Fährhafen. Hier erkundigen wir uns nach den Schiffen, die zu den San Juan Inseln fahren. Wir werden morgen eine Tour zu den Inseln unternehmen. Zurück beim Cap Sante Marina RV-Platz ist es schon früher Abend. Hermi kocht ein Mangocurry und ich schreibe Tagebuch und versuche die letzten Tage auf die Homepage zu laden. Leider ist das Internet lausig und ich weiss nicht ob ich die Geduld aufbringe, sonst ist Morgen ja auch noch ein Tag.

Mittwoch, 12.08.2020
Nach unserem Morgenritual fahren wir noch einige Kilometer dem See entlang nach Norden. Wir wollen sehen ob es einen Platz gibt, von dem man die Umgebung und die Berge sehen kann. An einer Bootsrampe werden wir fündig und können Fotos machen, leider ist von hier aus der Mount Baker nicht zu sehen. Überhaupt steckt er mit seinem Gipfel in den Wolken. Unser nächstes Ziel ist der Pazifik. Der HW 20 ist weiterhin unser Begleiter und bringt uns nach Burlington. Hier besuchen wir ein Optikergeschäft und erkundigen uns nach einem Weg meine Brille zu reparieren. Leider sieht die Dame keine Möglichkeit. Wir bekommen aber einen Termin für morgen um eine neue Brille bestellen zu können, die uns dann an eine Adresse, die wir noch angeben können, geliefert wird. Nun geht es weiter Richtung Anacortes und endlich…
wir erreichen den Pazifik, nach 865 Reisetagen und 80‘770km seit unserer Abreise am 01.04.2018.
Wir können von hier aus noch nicht die unendliche Wasserfläche sehen, da wir bei den Inseln von San Juan das Meer erreicht haben. An dieser Bucht liegen im Norden Vancouver und im Süden Seattle, vorgelagert ist der Bucht Vancouver Island. In Anacortes holen wir ein Päckchen ab, wir haben uns einen Netzwerk-Verstärker für’s Handy bei Amazon bestellt. Am Hafen finden wir einen Platz auf einem Areal, das für RV’s reserviert ist. Per Telefon melden wir uns im Hafenbüro an und bezahlen 22$. Das ist es uns wert, wir stehen etwas abseits, gleich neben dem grossen Freizeithafen und haben Toiletten und Duschen zur Verfügung. Es gibt ebenfalls ein Restaurant das direkt ans Wasser grenzt. Hier stossen wir mit einem Bier auf das heute erreichte Ziel an. Da wir mit Shell nicht auf die Terrasse dürfen, wurde unser Bier in eine Dose abgefüllt (die wurden angeblich falsch geliefert) die wir dann mitnehmen und am Strandweg an einem Tisch dürfen wir dann unser Bier geniessen. Nachmittags machen wir einen Spaziergang durch „historic Downtown“. Es ist eine Strasse an der verschiedene Geschäfte, ein altes Hotel und einige Restaurants liegen. Hübsch gemacht sind Wandgemälde die von früheren Zeiten erzählen und viele Häuser schmücken. Zurück beim Wohni setzen wir uns nach Draussen und geniessen die angenehme Luft und den Sonnenschein. Gegen Abend füttern wir Shell und befehlen ihr aufs Auto aufzupassen. Wir gehen zum Restaurant und geniessen nach Monaten mal wieder ein Essen das wir nicht selbst gekocht haben. Wir bekommen Fish and Chips und einen Crevettencocktail, alles vom Feinsten und ein Glas Sauvignon Blanc, äh zum Schluss waren es dann zwei Gläser, grins.

Dienstag, 11.08.2020
Ich bin um 6.30h wach und mit meinem unruhigen Wälzen wecke ich Hermi, sorry. Wir frühstücken, das Bad im kalten Gletscherfluss lassen wir heute mal weg. Kurz nach der Abfahrt erklimmt das D-Hai die letze Kehre zum Washington Pass. Oben angekommen kann man eine herrliche Aussicht ins Tal und die umliegenden Berge geniessen. Hier versteht man, warum die Gegend „Swiss Alps“ genannt wird. Rundherum strecken sich herrlich hohe, schroffe Berge und Zinnen dem Himmel entgegen. Der North Cascade Highway führt nun durch ein Tal immer tiefer bis zum Ross Lake und wenige Kilometer weiter zum Diablo Lake der flaschengrün schimmert. Die schönsten Teile des National Parks sind nur zu Fuss oder mit einem Boot erreichbar, beides für uns mit Shell leider nicht machbar. Unten im Tal erreicht der Scenic Byway 20 die Zivilisation mit einigen hübschen Häusern, Wiesen und kleinen Weingütern. Die Flora hat sich seit gestern stark geändert, nun herrschen viele verschiedene Grüntöne vor. Man sieht an den moosbewachsenen Bäumen, hier gibt es viel mehr Niederschlag. Es ist ein dichter Mischwald, der uns im Tal auf weiten Strecken begleitet. Im kleinen Concrete machen wir in der Nähe der Bibliothek eine Mittagspause. Shell bekommt ihr Fressen und wir surfen im Internet. Für die letzte Etappe von heute biegen wir ab zum Baker Lake. Im Hintergrund winkt der Mount Baker, ein Vulkan, dessen Kuppe heute aber in den Wolken verschwindet. Nachdem es heute Morgen mit 7° recht kühl war hat sich die Temperatur etwas erholt, angenehme 24°C sind es am frühen Nachmittag aber der Himmel hat sich leicht bewölkt. Wir machen uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz. Der erste Campground am See ist voll. Gleich in der Nähe ist noch ein zweiter, leider mit dem gleichen Ergebnisse. Halt, wir haben bei zwei Plätzen entdeckt, dass diese vom 8.8.-12.8. reserviert sind, sie sind aber leer. Wir erfragen beim Camphost ob einer der beiden eventuell für eine Nacht für uns frei wäre. Nachdem er sich das Ganze überlegt und angesehen hat gibt er uns sein ok. Wir bezahlen 25$ und dürfen uns einrichten. Der Platz ist sehr schön nahe an einem Seitenarm des Sees gelegen, der hinter uns grün durch die Bäume schimmert. Nach einem Spaziergang setzen wir uns noch eine Weile in die Sonne. Bevor wir ins Wohni umziehen nehmen wir noch ein Bad im angenehm kühlen See.

Montag, 10.08.2020
7.30h, aufstehen, frühstücken, baden, losfahren. Der nächste kleine Pass wartet, unten erreichen wir den kleinen Ort Twisp. Wir folgen weiter dem HW 20 und fahren in das hübsche Städtchen Winthrop im Methow Valley. In einem tollen Lebensmittelladen wollen wir Getränke und für Shell einen Salat erstehen, raus kommen wir mit einer Tasche von Leckereien, Fleisch, Schweinswürste, Landjäger! und Ziegenkäse. Ein Landjäger muss gleich auf dem Parkplatz dran glauben, fein! Inzwischen sind rund uns die Berge höher geworden und das Tal grüner. Langsam steigt die Strasse zum nächsten Pass an. Kurz vor dem Scheitelpunkt nehmen wir den Abzweiger zum Lone Fir Campground und finden eine schöne sonnige Stelle. In der Nähe führt ein Flüsschen vorbei das ziemlich kaltes Gletscherwasser führt aber um sich zu waschen kann man es aushalten. Es folgt ein friedlicher Nachmittag an dem wir fleissig dem Schatten der hohen Bäume folgen, um auf unseren Liegestühlen nicht von der Sonne verbrannt zu werden. Heute Abend gibt es die feinen Steaks, die wir heute Morgen eingekauft haben, leider nicht vom Feuer, mit einem Safranrisotto mit Steinpilzen.

Sonntag, 09.08.2020
Wir sind um 7.00h wach, frühstücken und nehmen ein Bad im See, nun geht unsere Reise weiter. Am Damm vorbei erreichen wir wieder das Indianerreservat Colville. Die Landschaft bleibt ausgedorrt bis die Strasse zu einem Pass ansteigt. Nun herrschen lichte Wälder vor. Bei der Abfahrt ins Tal wechselt das Bild wieder zu eher gelben Wiesen mit einigen Gehöften. In Omak tanken wir und rollen dann ein kurzes Stück durch das mit Obstplantagen dicht bestandene Okanogan Valley. Nach dem gleichnamigen Ort zweigen wir auf den HW 20 Richtung Westen ab und erreichen den schön gelegenen Leader Lake gleich neben der Hauptstrasse. Nach einigem hin und her haben wir uns für einen Stellplatz entschieden und richten uns ein. Der Camping ist, mit dem Washington Discover Pass kostenlos und hat um die Westseite des Sees verteilt schöne Plätze. Es ist etwas kühler als die letzte Zeit, sodass wir uns zeitweise sogar in die Sonne setzen, um durch den Wind nicht zu stark auszukühlen. Gegen Abend legt sich das Lüftchen und beschert uns noch eine schöne Stunde im Freien. Nachdem die Sonne langsam untergeht kehrt auch am anderen Ufer des Sees Ruhe ein, wo den ganzen Nachmittag Kinder lautstark gespielt haben. Wir sind froh haben wir nicht den zuerst ausgesuchten Platz bezogen, es wäre uns wohl zu laut gewesen.

Samstag, 08.08.2020
Ein fauler Tag an dem Hermi mit Shell joggen geht, wir morgens mit Freunden in Deutschland skypen und nachmittags im Schatten sitzen und lesen.

Freitag, 07.08.2020
Wir machen uns einen gemütlichen Vormittag und ich ärgere mich mit unserem Internetanbieter rum, der uns eine falsche Abrechnung präsentiert hat. Kurz vor 13.00h gehen wir noch baden und fahren dann nach Grand Coulee zum Einkaufen. Mit aufgefülltem Kühlschrank geht es zum neuen Standort für die nächsten beiden Nächte, auf dem Spring Canyon Campground. Als wir den Stellplatz sehen zweifeln wir erst ob wir unser D-Hai überhaupt parken können, da über dem Platz ein Schattendach aus Metall montiert ist. Es findet aber dann quer davor problemlos Platz. Nachmittags machen wir einen Spaziergang runter zum See. Hier wurde ein schöner Badeplatz mit Marina angelegt. Gegen Abend, als wir wieder beim Wohni sitzen, kommen all unsere Nachbarn rund um uns herum zurück und es wird für eine Weile recht laut. Nachdem die Nacht hereinbricht kehrt aber bald Ruhe ein.

Donnerstag, 06.08.2020
Heute Nacht hat es leicht geregnet, will heissen, wir haben die offenen Fenster geschlossen, grrr. Um 7.30h sind wir wach und machen Frühstück. Bevor unsere heutige Etappe beginnt nehmen wir ein, fast schon obligates Bad im See. Nun kann es losgehen. Nach wenigen Kilometern erreichen wir das „historische“ Mienenstädtchen Republic. Eine kurze Stadtrundfahrt zeigt, aussteigen ist wiedermal nicht nötig. Nun geht die Fahrt durch ein enges, bewaldetes Tal entlang dem Sanpoil River nach Süden. Gleich zu Anfang treffen wir auf eine Herde Longhornrinder. Es sind sehr nette Tiere die gerne für mich Fotomodell spielen. Nach diesem kurzen Stopp erreichen wir einen Teil des Colville Indianerreservats. Viele, der an der Strasse stehenden Anwesen der Bewohner sehen verwahrlost und vermüllt aus, traurig! Die Strecke dem HW 21 entlang führt nun durch Wald und an Wiesen vorbei immer nach Süden. Kurz vor Keller ist die Lake Roosevelt National Recreation Aera wieder erreicht. Am Ufer wartet schon die Fähre, die uns übers Wasser trägt. Nun steigt die Strasse an und windet sich einem Kliff entlang auf die Ebene nach Wilburn. Die Szenerie hat gewechselt und anstatt grün herrscht nun beige und grau vor. Die Hänge sind mit trockenem Gras und Büschen übersät, dazwischen sieht man Basalt. Oben angekommen wechseln die Farben nochmal zu gelb und blau. Rund um uns sind Kornfelder die ein kobaltblauer Himmel überspannt. Nach ein paar Kilometern senkt sich die Strasse zum Örtchen Grand Coulee und seinem Staudamm. Auf einem Parkplatz, unterhalb des riesigen Baus, machen wir Mittagspause. Da wir erst ab morgen einen Camping in der Nähe reserviert haben suchen wir nach einem Platz für die Nacht.

Mittwoch, 05.08.2020
Noch ein Bad im klaren aber kühlen Lake Roosevelt bevor wir über den Shermann Pass fahren. Nach der Passhöhe stoppen wir bei einem Parkplatz, der bei einem Feueraussichtspunkt errichtet wurde. Auf einer Tafel wird anschaulich erklärt, wie lange es nach einem Waldbrand dauert, bis sich die Natur erholt. Das hier beschriebene Feuer hat 1988 gewütet und man kann noch heute die riesigen Schäden sehen, die es angerichtet hat. Kurz vor Republic biegen wir nach Norden ab und fahren zum Curlew Lake wo wir einen State Park gefunden haben der über First come, first serve Sites verfügt. Hier können wir uns einen schönen Platz in einem kleinen Tal aussuchen, das nur durch einen kleinen Hügel vom hübschen, tiefblau leuchtenden See getrennt ist. Nachmittags kühlen wir uns in den angenehm temperierten Fluten ab. Das ist auch nötig, da die Temperatur wieder auf 35°C gestiegen ist. Wir geniessen die Ruhe, wir stehen alleine hier. Vorne bei den Plätzen mit Strom ist alles besetzt. Den Abend können wir noch lange im Freien verbringen bevor wir uns bei geöffneten Fenstern zum Schlafen zurückziehen.

Dienstag, 04.08.2020
Die nächste Etappe führt uns zuerst zum nahen US-Canada-Border. Wir wollen fragen ob sie eine Verlängerung unseres Aufenthalts möglich machen können. Wir stellen unser D-Hai am Strassenrand ab, montieren unsere Masken und gehen vor zum Zollhaus. Beim Näherkommen stehen plötzlich gleich 3 Beamte mit gespreizten Beinen vor uns. Wir wagen uns nicht näher als 5m und bitten darum eine Frage stellen zu dürfen. Das wird uns gnädig gewährt. Die Frage nach einer Verlängerung unseres Aufenthalts wird dann wenig gnädig abgelehnt. Wir können ja in die Schweiz fliegen, oder nach Kanada?! oder in ein anderes Land. Vom zurückkommen sagt er nichts, wir geben auf und fahren wieder zurück. Erbittert diskutieren wir nun die Möglichkeiten ein weiteres Mal, was macht jetzt Sinn? Wir kommen zu keinem Resultat und schweigen uns eine Weile an. Mittlerweile trägt uns die Strasse über einen kleinen Pass nach Colville und dann nach Kettle Falls wo wir einen Camping am Wasser im State Park ausfindig gemacht haben. Ach nein, der Platz ist nur per Reservation zugelassen und die muss man 3 Tage im Voraus machen. Zum Glück gibt es einen Camphost der uns sehr nett empfängt. Wir dürfen bleiben und eine Nacht sogar gratis stehen. Unsere Site liegt fast am Ufer des Lake Roosevelt und hat eine schöne Sicht und nette Nachbarn. Nachmittags kümmern wir uns um ein paar Dinge die wir im Internet bestellen wollen. Gegen Abend fällt Hermi ein komisches Boot auf. Es ist ein Segelschiff mit einem starken Motor, das ein Luftkissten hinter sich herzieht, das gibt nur in den USA, lach.

Montag, 03.08.2020
Es war eine etwas laute Nacht mit Lastwagen die ihre Aggregate haben laufen lassen und den Zügen die ihre Ankunft an Bahnübergängen lautstark ankünden. Insgesamt war es schon ok. Der nächste Streckenabschnitt führt immer dem Pend Oreille River entlang weiter gegen Westen. Kurz vor Newport quert unser D-Hai den Fluss auf einer Brücke. Nun haben wir Washington State, unseren 27isten State erreicht. Wir bleiben bis Ione am Fluss und fahren dann einige Kilometer durch die Wälder zum Sullivan Lake. Der erste Campground ist für unseren Geschmack zu stark im Wald versteckt. Am anderen Ende finden wir dann aber eine „First come first serve“ Site die uns gefällt. Bei einem Spaziergang erkunden wir den Platz und Hermi prüft die Temparatur des Sees. Wir verbringen den Nachmittag mit Lesen und gehen, bevor wir kochen, baden.