Montag,
24.08.2020
Nach kurzer
Fahrt und einem Stopp bei einer Library zwecks Internet, erreichen wir über
eine Brücke über den Columbia River Oregon. Unser Reiseführer empfiehlt die
Fahrt auf der Südseite des Flusses. Der schöne „Historic Columbia River HW“
führt durch Regenwald, vorbei an verschiedenen Wasserfällen bis zu einem
Aussichtspunkt hoch oben. Am Vista House Point kann man in den „Canon“ und bis
fast nach Portland schauen. Ohne Probleme fahren wir dann auf der Interstate
durch die Grossstadt und im Westen gleich wieder hinaus. Der Sunset HW (26) bringt
sonnenhungrige Urlauber zur berühmten Oregonküste. Wie sich herausstellen soll
ist es nicht ganz einfach, einen Campingplatz für die Nacht zu finden. Zudem
fehlt unterwegs mal wieder das Internet. Wir suchen in einem National Forest
aber sehen dann davon ab, alleine im tiefen Wald zu stehen. Wir riskieren es
weiter zur Küste zu fahren und allenfalls weiter nördlich auf einem Reststop zu
übernachten. Das ist zum Glück nicht nötig, da wir kurz vor Seaside ein RV
Resort finden, das noch freie Plätze hat. Wir buchen ein und machen es uns im
Wohni gemütlich. Trotz recht schönem Wetter sind es draussen nur noch 17°C und
es windet.
Sonntag,
23.08.2020
Um 9.00h
fahren wir los zur Windy Ridge, das ist der Aussichtspunkt für den Krater des
Mount St. Helens. Die Strasse ist phasenweise schlecht aber weil man nicht im
Wald fährt sind die gefährlichen Stellen besser zu erkennen. Der Strasse
entlang warten tolle Viewpoints. Die einen zeigen das Ausmass der Schäden den
die Explosion am 18. Mai 1980 verursacht hat. Der Berg hat vorher ca. 2 Monate
lang geraucht aber an diesem Morgen ist die Nordflanke regelrecht weggesprengt
worden. 57 Menschen starben durch dieses Ereignis, die meisten davon im Tal
durch Schlammlawinen. Durch die Kraft der Druckwelle wurden die Bäume, bis rund
17 Meilen Luftlinie entfernt, regelrecht umgemäht. Noch heute, nach über 40
Jahren kann man sie in eine Richtung liegend sehen. Im Spirit Lake der gleich
unterhalb des Kraters liegt, schwimmen tausende und werden mit dem Wind stetig
zu Inseln geformt und über das Wasser getrieben. Nach 26km erreicht die Strasse
Windy Ridge und den Endpunkt für Fahrzeuge. Von hier aus kann man näher zum
Krater wandern oder eine Treppe erklimmen, von deren Ende man einen wunderbaren
Rundblick hat. In südwestlicher Richtung liegt Mount St. Helena, im Norden
sieht man die Kuppe von Mount Rainier in 50 Meilen Entfernung, im Osten etwas
versteckt im Dunst ist Mount Adams zu sehen und wenn man ganz genau hinsieht
kann man im Süden Mount Hood erkennen. Nach einer Weile verabschieden wir uns
von diesem spannenden Ort und fahren zurück ins Tal. Beim Abzweiger von gestern
geht es heute weiter Richtung Süden weiter. Wir folgen der NF 25 die weiterhin
eine sehr schlechte Oberfläche hat. Erst als die Kurven weniger werden bessert
sich der Zustand. Nach 40km wechseln wir auf die NF 90, die einen etwas
besseren Zusand aufweist. Noch zweimal wechselt die Strasse, dann biegen wir
auf eine Gravelroad ab, die uns zum Panther Creek Campground bringt. Hier haben
wir riesiges Glück und ergattern den letzten Platz für heute. Das Flüsschen das
ihn säumt ist eiskalt aber gut genug um uns kurz zu waschen. Das Wetter war
heute herrlich und die Temperatur hat sich wieder erholt, wir haben um 18.00h
noch immer 26°C. Das gefällt uns!
Samstag,
22.08.2020
Um 4.30h
fahren die ersten schon auf der Waldstrasse an uns vorbei, muss das sein? Leider
tröpfelt es noch immer. Um 7.00h stehen wir auf und fahren kurze Zeit später
los. Der Himmel hat aufgeklart, juchhe. Nachdem wir den Eingang zum Mount
Rainier NP passiert haben, sehen wir den beeindruckenden Vulkan kurze Zeit
später von einem Viewpoint am Kautz Creek. Ab hier steigt die Strasse an und
nach einigen Kehren hat man eine weitere tolle Aussicht auf den weissen Kegel.
Den obersten Punkt der Route erreicht man beim Visitors Center vom Paradise.
Von hier gehen diverse Trails bis hoch zu den Gletschern. Zum Glück sind wir
früh losgefahren, problemlos finden wir einen Parkplatz und frühstücken
erstmal. Anschliessend wandern wir einen kurzen Weg bis zur Nisqually Vista.
Von hier ist man der Bergkuppe und den Gletscherzügen recht nah. Auf einer
Schautafel, die vor einigen Jahren installiert wurde, kann man gut erkennen
wieviel sich die Gletscher zurückgezogen haben. Nächster Halt sind die
Reflection Lakes und richtig, auch heute spiegelt sich der Berg im ruhigen
Wasser. Die Strasse führt anschliessend über einige Kehren hinunter ins Tal und
zum östlichen Ausgang des NP. Unterwegs machen wir noch einen Mittagshalt und
bestaunen ein letztes Mal den Vulkan aus der Nähe. Wir wollen heute noch weiter
bis zum Mount St. Helens NM. Hier haben wir einen Parkplatz ausgemacht auf dem
man übernachten darf. Der HW 12 ist nicht zu stark befahren und wir kommen gut
voran. Als wir aber bei Randle auf die NF 131 abbiegen ändert das gewaltig. Die
Teerstrasse ist in schlechtem Zustand mit Vertiefungen, Rillen und schlecht
geflickten Löchern. Zudem kann man den Zustand der Strasse schlecht erkennen
weil, ein eigentlich sehr schöner, Licht-, Schattenreflex alles verschwimmen
lässt. Es rumpelt so stark, dass zum ersten Mal überhaupt die Gläschen aus dem
Gewürzregal katapultiert werden. Nach 30km ist die Tortur geschafft und wir
machen es uns auf dem Parkplatz gemütlich. Wir können wieder in der Sonne
sitzen. Neben uns steht eine Wagenburg mit Familien. Zwei Girls kommen vorbei
und fragen sehr höflich, ob sie mit ihren ATV’s ein wenig umherdüsen dürfen.
Das erlauben wir, wenn auch nicht wirklich gerne. Kurze Zeit später bedankt
sich eines der beiden Mädchen und bringt uns ein Säckchen mit Cranberrys
vorbei, sehr nett. Dafür ertragen wir auch ohne murren die Stunde ,die sie den
Parkplatz unsicher machen. Nachdem die Sonne hinter den hohen Tannen
verschwindet setzen wir uns ins Wohni. Hermi backt Pizza und am Abend schauen
wir Fernsehen.
Freitag,
21.08.2020
Im
Schnelldurchlauf erledigen wir die morgendlichen Routinearbeiten. Es regnet und
windet noch immer und so hält uns hier nichts mehr. Wir wollen heute zum Mount
Rainier NP und haben einige Kilometer abzuspulen. Die Route führt über Aberdeen
nach Olympia und dann kürzen wir ab bis zum HW 7. Hier versuchen wir im Alder
Lake State Park auf dem Campingplatz einzuchecken, werden aber ausgelacht. Bis
Sonntag ist nichts mehr frei, hatten wir uns schon gedacht. In Elbe gibt es ein
paar hübsche Fotomotive aber im Regen macht das umherwandern keinen Spass, für
zwei Fotos von der Kirche und einer alten Lok reicht allemal das Autofenster. Bei
Ashford starten wir unsere Suche für einen Übernachtungsplatz von neuem. Ein
kleiner Campground ist schon voll aber es gibt noch ein paar kostenlose Plätze
im Nationalforest die wir auskundschaften. Einen schönen Platz hätten wir
gefunden, zwar mitten unter hohen Bäumen aber hübsch an einem kleinen Fluss.
Zuerst erkunden wir noch weiter das Strässchen, das aber an einer Schranke
endet. Als wir zurückkommen steht dann leider schon ein Auto auf dem Platz,
verdammter M… Wir beraten uns kurz, da öffnet sich die Autotür und eine nette
Dame fragt, ob wir hier campen wollen, sie machen nur einen Mittagshalt, juhui,
wir können den Platz haben. Leider ist das Wetter noch immer garstig, sodass
wir den Nachmittag wieder drin verbringen.
Donnerstag,
20.08.2020
Es hat die
ganze Nacht geregnet und auch am Morgen hört es nicht auf. Erster Stopp ist
heute am Ruby Beach. Endlich haben wir die ganze Weite des Pazifiks vor uns,
sehen davon aber durch die Regenschleier praktisch nichts. Es ist allerdings
ein sehr schöner Strand mit grossen Felsen und viel Treibholz, den wir ein
Stück ablaufen und dann pitschnass zum Wohni zurückkommen. Auf der Weiterfahrt
trocknen unsere Sachen mit der Heizung. Eine Weile folgt die Strasse der Küste
und führt an zwei Campingplätzen vorbei, die aber voll sind. Wir probieren es
am Lake Quinault, werden aber auch hier nicht fündig. Zumindest können wir uns
aber den weltgrössten Spruce Tree, eine Fichte anschauen. Neben ihr wirkt man
winzig. Sie ist ungefähr 1‘000 Jahre alt, 58m hoch und hat einen Umfang von
17.5m. Auf der Weiterfahrt erkunden wir zwei Forstwege aber die Plätze gefallen
uns nicht, sie sind mitten im Urwald und sehr dunkel. Dann geht es eben wieder
zurück zur Küste. Auch hier haben wir erst kein Glück, ein State Park ist voll
und ein anderer Platz nimmt nur Mitglieder des Militärs auf, leider keine von
der Swiss Army. Schlussendlich werden wir bei Ocean City fündig. Hier gibt es
ein Kasino das einen grossen Kiesplatz für Wohnis reserviert hat. Man kann für
10$ übernachten, steht nahe am Strand mit Sicht aufs Wasser und könnte
natürlich auch spielen gehen. Wir installieren uns, werfen die Heizung an und
machen es uns gemütlich.
Mittwoch,
19.08.2020
Um 6.30h
sind wir wach, erst gehen wir duschen, ich kalt, Hermi hat Glück und bekommt
warmes Wasser. Nach dem Frühstück können wir endlich den Verlängerungs-Antrag
für unseren Aufenthalt fertig erstellen und absenden. Kosten für 2 Personen
910$ die nicht erstattet werden, falls der Antrag abgelehnt wird. Egal, die
Heimreise wäre teurer geworden und so hoffen wir nun maximal 6 weitere Monate
bleiben zu können. In dieser Zeit, wünschen wir, öffnet eine der Landgrenzen zu
Mexiko oder Kanada. Nach einem kurzen Spaziergang zum Wasser, wo noch die
Nebelschwaden hängen, fahren wir los. Auf dem Highway 112 geht es teilweise dem
Ufer entlang Richtung Westen. Leider ist das Meer nur selten zu sehen. Das Cap
Flattery ist für Besucher wegen Covid 19 geschlossen. Es wäre der
Nordwestlichste Punkt der USA, ausgenommen Alaska. Auf der 113 fahren wir zum
Olympic National Highway (101) zurück und dann bis Forks. Hier kaufen wir ein.
Bis wir alles fertig verstaut haben ist es 13.30h. Nun lockt der Regenwald der
Hoh Region des Olympic NP. Schon bei der Einfahrt sieht man die riesigen Tanne,n
die hier eine Höhe von über 90m erreichen können. In den Ästen hängt Moos, am
Boden wachsen Farne und anderes Grünzeug. Der Parkplatz beim Visitor Center ist
recht voll aber das D-Hai entdeckt noch einen Platz und parkt ein. Da Shell mal
wieder nicht mit auf die Trails darf entscheiden wir uns für die kurze Variante
von 1.2km und tauchen ein in die Welt des Hall of Mosses Trail. Man bekommt
einen glasklaren Bach zu sehen, riesige Bäume, tote Stämme, Bäume die auf
Bäumen wachsen und Moos, immer wieder Moos. Sehenswert! Auf dem Rückweg starten
wir unsere Suche nach einem Übernachtungsplatz. Die Plätze entlang dem Hoh
River sagen uns nicht unbedingt zu, zum Schluss finden wir noch einen behelfsmässigen
Platz auf dem Cottonwood Camping an der City of Oil Road. Es ist schon spät,
sodass wir gleich das Abendessen zubereiten, es gibt Raclett.
Dienstag,
18.08.2020 Hermis 60er Geburi
Wir sind früh wach, nach dem Frühstück gehen wir runter zum Meer und zu den
Tidal Pools. Es ist Ebbe, gegenüber der gestrigen Flut ein Unterschied von
einigen Metern. Es macht Spass im Restwasser die verschiedenen Lebensarten zu
beobachten. Wir entdecken auch Teile vom riesigen Tangwald der hier die
Küstengewässer säumt. In den Pools ist die Welt bunt aber die herausragenden
Felsen sind überzogen mit Seegras, Muscheln und Seepocken. Das macht das Laufen
nicht ganz einfach weil alles sehr glitschig ist. Nach einer Stunde haben wir
genug gestaunt und gehen zurück zum Wohni. Unsere Lieben zu Hause haben
angerufen und Hermi hat über die Social Medias jede Menge Glückwünsche erhalten,
die er beantworten muss. Wir versuchen eine Weile unsere Verlängerungsanträge
zu bearbeiten, kommen aber nicht vom Fleck weil das Internet lausig ist.
Irgendwann geben wir auf und verschieben diese doofe Arbeit auf Morgen. Leider
hat sich heute der Himmel bewölkt, die Temperatur liegt bei nur 19°C, was uns
schon leicht frösteln lässt. Wir machen die Wohnitür zu und machen es uns
gemütlich. Am späten Nachmittag haben wir eine Einladung bei unseren Nachbarn
auf ein Glas Wein. Sie kommen aus Minnesota und sind demokratisch und „grün“ eingestellt.
Sie fahren sogar ein Elektroauto. Das erste Mal, hier in den USA, sprechen wir
mit Amerikanern über ihre Politik. Die beiden sind entsetzt darüber was sich im
Moment gerade abspielt mit Corona und dem Wahlkampf von Herrn Trump. Es kommen
natürlich noch andere Themen zur diskussion aber nach 2 Stunden haben wir zu
kalt und verabschieden uns. Es ist schon nach 20.00h und so entscheiden wir
uns, nur schnell unsere Notration Ravioli aufzuwärmen. Armer Hermi, an seinem
60sten Geburtstag gibt es kein Festessen aber das holen wir nach!
Montag,
17.08.2020
Nach dem
Aufstehen noch eine Dusche, herrlich! Erfrischt und vom Frühstück gestärkt geht
die Fahrt los. Wir folgen weiter dem HW Nr. 20 bis wir bei Discovery Bay auf
den Olympic Highway mit der Nr. 101 treffen. Obwohl die Strasse oft am Meer
entlang führt sieht man es, wegen dem dichten Wald der die Strasse säumt, nur
selten. Kurz vor Sequim bremst uns eine Baustelle, wir müssen ca. 20min warten.
Danach ist Port Angeles schnell erreicht. Wir tanken voll und biegen dann auf
die Hurricane Ridge Road ab. Sie ist der Zugang zum Hurricane Ridge Viewpoint
im Olympic National Park. Am Eingang müssen wir nur kurz warten und dürfen dann
alle anderen überholen, die keinen Jahrespass haben. Das D-Hai kämpft sich nun
tapfer 20km bergauf bis zum schönen Viewpoint, von dem aus man auf der einen
Seite die Strait of Juan de Fuca sehen kann, auf der anderen grüssen die Berge
und Gletscher rund um Mount Olympus. Wir geniessen den Rundgang bei herrlichem
Wetter und angenehm warmen Temperaturen. Leider ist es heute nicht ganz so klar
wie in Anacortes aber man kann Vancouver Island gut erkennen. Bei der Abfahrt
machen wir nochmal Halt bei einem schönen Aussichtspunkt und fahren dann
schnell wieder bis auf Meereshöhe. Ausser bei den Aussichtspunkten war auch auf
dieser Strecke neben der Strasse nur Wald zu sehen. Beim Eingang, es ist kurz
vor 14.00h, stauen sich die Fahrzeuge. Es wird nur noch eingelassen wenn ein
anderer Besucher den Park verlässt, Glück gehabt! Für heute sind wir genug
gefahren, deshalb steuern wir die in 25km Entfernung liegende Salt Creek
Recreation Area an. Wir haben ganz viel Glück und ergattern noch einen Platz
der „first come, first serve“ Sites. Von unserem Platz können wir durch die
Bäume das Wasser sehen. Wir erkunden den Platz und freuen uns über die Aussicht
die man von hier auf die Wasserstrasse und Vancouver Island und die Tidal
Becken hat. Bei Ebbe wollen wir erkunden was sich darin so alles tummelt. Den
Rest des Nachmittags verbringe ich mit dem Antrag auf Aufenthaltsverlängerung,
Hermi repariert unsere Treppe zum Bett und Abends gibt es Spaghetti mit
Crevetten.
Sonntag,
16.08.2020
Nach dem
Frühstück nehmen wir Abschied von unseren neuen Freunden und fahren auf dem
Scenic Byway 20 über die Inseln Richtung Süden. Es ist um uns herum recht
ländlich mit hübschen Farmhäusern und Farmshops. In Fort Casey kaufen wir ein
Ticket für die Fähre, müssen aber auf die nächste Abfahrt warten. Die Zeit
nutzen wir und geniessen in einem nahen Lokal Muscheln mit Knoblauchtoast. Um
13.15h legt das Schiff pünktlich ab und bringt uns zum hübschen Port Townsend.
Der Marina Campground ist uns zu teuer, die wollen für 53$ für die Nacht, da
versuchen wir lieber im Fort Worden State Park einen Platz zu ergattern und
haben Glück. Nach einem Spaziergang um die Halbinsel mit den alten
Militäranlagen und einem schönen Blick auf’s Meer machen wir Halt in einem
Restaurant. Hermi will uns ein Pils bestellen, zuerst bringt er dann ein Cider
und beim zweiten Mal ein Ale, ein drittes Mal lasse ich nicht zu. Wir sind noch
müde von gestern und gehen entsprechend früh ins Bett vorher geniessen wir aber
noch eine kostenlose warme Dusche.
Samstag,
15.08.2020
Nachdem wir
ausgeschlafen und gefrühstückt hatten, sind Hermi und Shell zum Joggen
aufgebrochen. Shell war heute aber nicht so fit, es war wohl zu warm. Gegen
Mittag haben wir eine Runde auf dem Farmers Market gedreht, der in der Nähe
hinter uns jeden Samstag stattfindet. Das Angebot war eher dürftig aber alles
in allem doch nett. Da es heute sommerlich warm geworden ist, haben wir uns ein
Bier und einen Lunch im Hafenrestaurant gegönnt bevor wir zurück zum Wohni
geschlendert sind. Unterwegs haben wir ein Auto entdeckt bei dem man sich fragt
ob sowas auf der Strasse noch sicher ist? Nachmittags habe ich mich mit dem
Antrag auf Verlängerung unseres Aufenthalts in der USA abgeärgert. Teilweise
war das Internet sehr schwach und die Fragen waren auch nicht immer eindeutig.
In den nächsten Tagen werde ich mich um den Antrag von Hermann kümmern, damit
wir ihn am Montag oder Dienstag definitiv einreichen können. Heute Abend
treffen wir uns nochmal mit unseren Nachbarn und gehen essen, bevor wir morgen
weiter ziehen werden. Im ersten Restaurant wird um 20.00h gerade geschlossen
und auch im zweiten Restaurant ist im Biergarten gerade Schluss und nur im
„Dinningroom“ kann man noch einen Tisch bekommen. Das sagt uns gar nicht zu und
wir suchen nach einer Alternative, die wir mit einem netten autenthisch
mexikanischen Restaurant auch finden. Die ausgesuchten Speisen munden
ausgezeichnet und auch die „House Margeritha“ braucht keinen Vergleich zu
scheuen. Als wir zurück zum Stellplatz spazieren liegt Downtown schon wie
ausgestorben da und das an einem Samstag. Wir plaudern noch fast bis
Mitternacht mit Jean Francois bevor wir müde in die Betten sinken.
Freitag,
14.08.2020
Wie geplant
brechen wir um 9.30h auf und fahren zur Fähre, die zu den San Juan Inseln
schippert. Die Retourtickets kosten nur gerade 14.50$, da kann man nicht
meckern. Heute Morgen sind mit uns noch viele andere Ausflügler unterwegs. Alle
tragen brav eine Maske und halten Abstand. Das Wetter ist herrlich, es ist
windstill und die Temperatur lässt es zu, dass wir uns draussen auf die
Plattform stellen können um die schöne Inselwelt um uns zu geniessen. Die Luft hat
sich heute geklärt und wir haben eine herrliche Sicht auf den Mount Baker
Vulkan im Hintergrund auf dem Festland. Nach 1 ½ stündiger Fahrt erreichen wir
Friday Harbor. Es ist kurz vor Mittag und so stürmen die meisten Passagiere in
eins der Restaurants die den Hafen säumen. Wir steigen den Hügel hinter dem
Hafen hoch, kommen durch das kleine Zentrum und entdecken eine Brauerei mit
grosser Terrasse. Tatsächlich bekommen wir nach kurzem Anstehen noch einen
Tisch im Schatten zugewiesen. Wir suchen uns einen Salat mit Ahi-Thunfisch aus
und eine Bratwurst mit Sauerkraut. Ja lacht nur, beides war ausgesprochen
schmackhaft! Zurück am Hafen gab es ein feines Eis und einen Kaffee, der auch
nach einer viertel Stunde noch kochend heiss war. Wir hatten aber genug Zeit um
ihn abkühlen zu lassen, da die Fähre mit einer Stunde Verspätung in den Hafen
eingelaufen ist und bis sie wieder beladen abfahren konnte, sogar 90 Minuten
Verspätung zu beklagen waren. Tagsüber hat sich die Luft geklärt und wir haben
nun eine herrliche Sicht auf den Mount Baker Vulkan im Hintergrund auf dem
Festland. Das wäre ja alles kein Problem gewesen, wenn wir nicht mit unseren
netten Stellplatz Nachbarn für ein Abendessen um 19.00h abgemacht hätten. Die
beiden waren aber zwei Tage vorher auch auf dem Trip und hatten mit demselben
Problem zu kämpfen. Sie haben also gewartet und so haben wir eben erst um
20.00h gegessen. Wir haben Zürcher-Geschnetzeltes mit Rösti gekocht und sie
haben Crepes zum Nachtisch beigesteuert. Es wurde ein gemütlicher Abend mit
interessanten Geschichten.
Donnerstag,
13.08.2020
Nach dem
Frühstück öffnen wir die Türe und machen Bekanntschaft mit unserem Nachbarn. Er
ist Belgier, muss früher in der Unterhaltungsbranche gearbeitet haben und kennt
Benny Turnheer, den Schweizer Fernsehentertainer. Er lebt allerdings wohl schon
länger in den USA. Er hat mit seiner Partnerin einen alten Bus umgebaut und
bunt bemalt, mit diesem tingelt er nun durch die Bundesstaaten. Leider müssen
wir unser Gespräch nach einer Weile beenden, weil wir ja einen Termin beim
Optiker haben. Schnell machen wir unser D-Hai abfahrtsbereit und erreichen eine
halbe Stunde später Burlington und das Geschäft. Nach kurzer Wartezeit werden
wir herein gebeten und ich darf mir ein neues Brillengestell aussuchen. Zum
Schluss entscheide ich mich für ein Modell, das mir die Verkäuferin
herausgesucht hat. Nachdem wir bezahlt und unsere Kontaktdaten hinterlegt haben
sind wir entlassen. Zuerst erledigen wir den Wocheneinkauf bevor wir zurück
nach Fidalgo Island fahren und uns am Rosario Beach umsehen. Der Himmel ist
heute wieder tief blau, nur die Temperatur ist noch etwas verhalten mit
21°C. Wir drei stecken alle unsere Füsse
ins kühle aber nicht kalte Meer. Bei einem Spaziergang zu einer kleinen Kuppe
können wir die ganze Schönheit dieser Inselwelt erkennen. Nächstes Ziel ist der
Washington Park am Nordwestende der Insel. Wir fahren die Loop Road die das Kap
umschliesst. Leider kann man aber ausser bei einem Viewpoint nur Wald sehen.
Nächster Punkt auf unserem Tagesprogramm ist der Fährhafen. Hier erkundigen wir
uns nach den Schiffen, die zu den San Juan Inseln fahren. Wir werden morgen
eine Tour zu den Inseln unternehmen. Zurück beim Cap Sante Marina RV-Platz ist
es schon früher Abend. Hermi kocht ein Mangocurry und ich schreibe Tagebuch und
versuche die letzten Tage auf die Homepage zu laden. Leider ist das Internet
lausig und ich weiss nicht ob ich die Geduld aufbringe, sonst ist Morgen ja
auch noch ein Tag.
Mittwoch,
12.08.2020
Nach
unserem Morgenritual fahren wir noch einige Kilometer dem See entlang nach
Norden. Wir wollen sehen ob es einen Platz gibt, von dem man die Umgebung und
die Berge sehen kann. An einer Bootsrampe werden wir fündig und können Fotos
machen, leider ist von hier aus der Mount Baker nicht zu sehen. Überhaupt
steckt er mit seinem Gipfel in den Wolken. Unser nächstes Ziel ist der Pazifik.
Der HW 20 ist weiterhin unser Begleiter und bringt uns nach Burlington. Hier
besuchen wir ein Optikergeschäft und erkundigen uns nach einem Weg meine Brille
zu reparieren. Leider sieht die Dame keine Möglichkeit. Wir bekommen aber einen
Termin für morgen um eine neue Brille bestellen zu können, die uns dann an eine
Adresse, die wir noch angeben können, geliefert wird. Nun geht es weiter
Richtung Anacortes und endlich…
wir erreichen den Pazifik, nach 865
Reisetagen und 80‘770km seit unserer Abreise am 01.04.2018.
Wir können von hier aus noch nicht die unendliche Wasserfläche sehen, da
wir bei den Inseln von San Juan das Meer erreicht haben. An dieser Bucht liegen
im Norden Vancouver und im Süden Seattle, vorgelagert ist der Bucht Vancouver
Island. In Anacortes holen wir ein Päckchen ab, wir haben uns einen Netzwerk-Verstärker
für’s Handy bei Amazon bestellt. Am Hafen finden wir einen Platz auf einem
Areal, das für RV’s reserviert ist. Per Telefon melden wir uns im Hafenbüro an
und bezahlen 22$. Das ist es uns wert, wir stehen etwas abseits, gleich neben
dem grossen Freizeithafen und haben Toiletten und Duschen zur Verfügung. Es
gibt ebenfalls ein Restaurant das direkt ans Wasser grenzt. Hier stossen wir
mit einem Bier auf das heute erreichte Ziel an. Da wir mit Shell nicht auf die
Terrasse dürfen, wurde unser Bier in eine Dose abgefüllt (die wurden angeblich
falsch geliefert) die wir dann mitnehmen und am Strandweg an einem Tisch dürfen
wir dann unser Bier geniessen. Nachmittags machen wir einen Spaziergang durch
„historic Downtown“. Es ist eine Strasse an der verschiedene Geschäfte, ein
altes Hotel und einige Restaurants liegen. Hübsch gemacht sind Wandgemälde die
von früheren Zeiten erzählen und viele Häuser schmücken. Zurück beim Wohni
setzen wir uns nach Draussen und geniessen die angenehme Luft und den
Sonnenschein. Gegen Abend füttern wir Shell und befehlen ihr aufs Auto
aufzupassen. Wir gehen zum Restaurant und geniessen nach Monaten mal wieder ein
Essen das wir nicht selbst gekocht haben. Wir bekommen Fish and Chips und einen
Crevettencocktail, alles vom Feinsten und ein Glas Sauvignon Blanc, äh zum
Schluss waren es dann zwei Gläser, grins.
Dienstag,
11.08.2020
Ich bin um
6.30h wach und mit meinem unruhigen Wälzen wecke ich Hermi, sorry. Wir
frühstücken, das Bad im kalten Gletscherfluss lassen wir heute mal weg. Kurz
nach der Abfahrt erklimmt das D-Hai die letze Kehre zum Washington Pass. Oben
angekommen kann man eine herrliche Aussicht ins Tal und die umliegenden Berge
geniessen. Hier versteht man, warum die Gegend „Swiss Alps“ genannt wird. Rundherum
strecken sich herrlich hohe, schroffe Berge und Zinnen dem Himmel entgegen. Der
North Cascade Highway führt nun durch ein Tal immer tiefer bis zum Ross Lake
und wenige Kilometer weiter zum Diablo Lake der flaschengrün schimmert. Die
schönsten Teile des National Parks sind nur zu Fuss oder mit einem Boot
erreichbar, beides für uns mit Shell leider nicht machbar. Unten im Tal
erreicht der Scenic Byway 20 die Zivilisation mit einigen hübschen Häusern,
Wiesen und kleinen Weingütern. Die Flora hat sich seit gestern stark geändert,
nun herrschen viele verschiedene Grüntöne vor. Man sieht an den moosbewachsenen
Bäumen, hier gibt es viel mehr Niederschlag. Es ist ein dichter Mischwald, der
uns im Tal auf weiten Strecken begleitet. Im kleinen Concrete machen wir in der
Nähe der Bibliothek eine Mittagspause. Shell bekommt ihr Fressen und wir surfen
im Internet. Für die letzte Etappe von heute biegen wir ab zum Baker Lake. Im
Hintergrund winkt der Mount Baker, ein Vulkan, dessen Kuppe heute aber in den
Wolken verschwindet. Nachdem es heute Morgen mit 7° recht kühl war hat sich die
Temperatur etwas erholt, angenehme 24°C sind es am frühen Nachmittag aber der
Himmel hat sich leicht bewölkt. Wir machen uns auf die Suche nach einem
Übernachtungsplatz. Der erste Campground am See ist voll. Gleich in der Nähe
ist noch ein zweiter, leider mit dem gleichen Ergebnisse. Halt, wir haben bei
zwei Plätzen entdeckt, dass diese vom 8.8.-12.8. reserviert sind, sie sind aber
leer. Wir erfragen beim Camphost ob einer der beiden eventuell für eine Nacht
für uns frei wäre. Nachdem er sich das Ganze überlegt und angesehen hat gibt er
uns sein ok. Wir bezahlen 25$ und dürfen uns einrichten. Der Platz ist sehr
schön nahe an einem Seitenarm des Sees gelegen, der hinter uns grün durch die
Bäume schimmert. Nach einem Spaziergang setzen wir uns noch eine Weile in die
Sonne. Bevor wir ins Wohni umziehen nehmen wir noch ein Bad im angenehm kühlen
See.
Montag,
10.08.2020
7.30h,
aufstehen, frühstücken, baden, losfahren. Der nächste kleine Pass wartet, unten
erreichen wir den kleinen Ort Twisp. Wir folgen weiter dem HW 20 und fahren in
das hübsche Städtchen Winthrop im Methow Valley. In einem tollen
Lebensmittelladen wollen wir Getränke und für Shell einen Salat erstehen, raus
kommen wir mit einer Tasche von Leckereien, Fleisch, Schweinswürste, Landjäger!
und Ziegenkäse. Ein Landjäger muss gleich auf dem Parkplatz dran glauben, fein!
Inzwischen sind rund uns die Berge höher geworden und das Tal grüner. Langsam
steigt die Strasse zum nächsten Pass an. Kurz vor dem Scheitelpunkt nehmen wir
den Abzweiger zum Lone Fir Campground und finden eine schöne sonnige Stelle. In
der Nähe führt ein Flüsschen vorbei das ziemlich kaltes Gletscherwasser führt
aber um sich zu waschen kann man es aushalten. Es folgt ein friedlicher
Nachmittag an dem wir fleissig dem Schatten der hohen Bäume folgen, um auf
unseren Liegestühlen nicht von der Sonne verbrannt zu werden. Heute Abend gibt
es die feinen Steaks, die wir heute Morgen eingekauft haben, leider nicht vom
Feuer, mit einem Safranrisotto mit Steinpilzen.
Sonntag,
09.08.2020
Wir sind um
7.00h wach, frühstücken und nehmen ein Bad im See, nun geht unsere Reise
weiter. Am Damm vorbei erreichen wir wieder das Indianerreservat Colville. Die
Landschaft bleibt ausgedorrt bis die Strasse zu einem Pass ansteigt. Nun
herrschen lichte Wälder vor. Bei der Abfahrt ins Tal wechselt das Bild wieder
zu eher gelben Wiesen mit einigen Gehöften. In Omak tanken wir und rollen dann
ein kurzes Stück durch das mit Obstplantagen dicht bestandene Okanogan Valley.
Nach dem gleichnamigen Ort zweigen wir auf den HW 20 Richtung Westen ab und
erreichen den schön gelegenen Leader Lake gleich neben der Hauptstrasse. Nach
einigem hin und her haben wir uns für einen Stellplatz entschieden und richten
uns ein. Der Camping ist, mit dem Washington Discover Pass kostenlos und hat um
die Westseite des Sees verteilt schöne Plätze. Es ist etwas kühler als die
letzte Zeit, sodass wir uns zeitweise sogar in die Sonne setzen, um durch den
Wind nicht zu stark auszukühlen. Gegen Abend legt sich das Lüftchen und
beschert uns noch eine schöne Stunde im Freien. Nachdem die Sonne langsam
untergeht kehrt auch am anderen Ufer des Sees Ruhe ein, wo den ganzen
Nachmittag Kinder lautstark gespielt haben. Wir sind froh haben wir nicht den
zuerst ausgesuchten Platz bezogen, es wäre uns wohl zu laut gewesen.
Samstag,
08.08.2020
Ein fauler
Tag an dem Hermi mit Shell joggen geht, wir morgens mit Freunden in Deutschland skypen und nachmittags im
Schatten sitzen und lesen.
Freitag, 07.08.2020
Wir machen
uns einen gemütlichen Vormittag und ich ärgere mich mit unserem
Internetanbieter rum, der uns eine falsche Abrechnung präsentiert hat. Kurz vor
13.00h gehen wir noch baden und fahren dann nach Grand Coulee zum Einkaufen. Mit
aufgefülltem Kühlschrank geht es zum neuen Standort für die nächsten beiden
Nächte, auf dem Spring Canyon Campground. Als wir den Stellplatz sehen zweifeln
wir erst ob wir unser D-Hai überhaupt parken können, da über dem Platz ein
Schattendach aus Metall montiert ist. Es findet aber dann quer davor problemlos
Platz. Nachmittags machen wir einen Spaziergang runter zum See. Hier wurde ein
schöner Badeplatz mit Marina angelegt. Gegen Abend, als wir wieder beim Wohni
sitzen, kommen all unsere Nachbarn rund um uns herum zurück und es wird für
eine Weile recht laut. Nachdem die Nacht hereinbricht kehrt aber bald Ruhe ein.
Donnerstag,
06.08.2020
Heute Nacht hat es
leicht geregnet, will heissen, wir haben die offenen Fenster geschlossen, grrr.
Um 7.30h sind wir wach und machen Frühstück. Bevor unsere heutige Etappe
beginnt nehmen wir ein, fast schon obligates Bad im See. Nun kann es losgehen.
Nach wenigen Kilometern erreichen wir das „historische“ Mienenstädtchen
Republic. Eine kurze Stadtrundfahrt zeigt, aussteigen ist wiedermal nicht
nötig. Nun geht die Fahrt durch ein enges, bewaldetes Tal entlang dem Sanpoil
River nach Süden. Gleich zu Anfang treffen wir auf eine Herde Longhornrinder.
Es sind sehr nette Tiere die gerne für mich Fotomodell spielen. Nach diesem
kurzen Stopp erreichen wir einen Teil des Colville Indianerreservats. Viele,
der an der Strasse stehenden Anwesen der Bewohner sehen verwahrlost und
vermüllt aus, traurig! Die Strecke dem HW 21 entlang führt nun durch Wald und
an Wiesen vorbei immer nach Süden. Kurz vor Keller ist die Lake Roosevelt National
Recreation Aera wieder erreicht. Am Ufer wartet schon die Fähre, die uns übers
Wasser trägt. Nun steigt die Strasse an und windet sich einem Kliff entlang auf
die Ebene nach Wilburn. Die Szenerie hat gewechselt und anstatt grün herrscht
nun beige und grau vor. Die Hänge sind mit trockenem Gras und Büschen übersät,
dazwischen sieht man Basalt. Oben angekommen wechseln die Farben nochmal zu
gelb und blau. Rund um uns sind Kornfelder die ein kobaltblauer Himmel
überspannt. Nach ein paar Kilometern senkt sich die Strasse zum Örtchen Grand
Coulee und seinem Staudamm. Auf einem Parkplatz, unterhalb des riesigen Baus,
machen wir Mittagspause. Da wir erst ab morgen einen Camping in der Nähe
reserviert haben suchen wir nach einem Platz für die Nacht.
Mittwoch,
05.08.2020
Noch ein
Bad im klaren aber kühlen Lake Roosevelt bevor wir über den Shermann Pass
fahren. Nach der Passhöhe stoppen wir bei einem Parkplatz, der bei einem
Feueraussichtspunkt errichtet wurde. Auf einer Tafel wird anschaulich erklärt,
wie lange es nach einem Waldbrand dauert, bis sich die Natur erholt. Das hier
beschriebene Feuer hat 1988 gewütet und man kann noch heute die riesigen
Schäden sehen, die es angerichtet hat. Kurz vor Republic biegen wir nach Norden
ab und fahren zum Curlew Lake wo wir einen State Park gefunden haben der über
First come, first serve Sites verfügt. Hier können wir uns einen schönen Platz
in einem kleinen Tal aussuchen, das nur durch einen kleinen Hügel vom hübschen,
tiefblau leuchtenden See getrennt ist. Nachmittags kühlen wir uns in den
angenehm temperierten Fluten ab. Das ist auch nötig, da die Temperatur wieder
auf 35°C gestiegen ist. Wir geniessen die Ruhe, wir stehen alleine hier. Vorne
bei den Plätzen mit Strom ist alles besetzt. Den Abend können wir noch lange im
Freien verbringen bevor wir uns bei geöffneten Fenstern zum Schlafen
zurückziehen.
Dienstag,
04.08.2020
Die nächste
Etappe führt uns zuerst zum nahen US-Canada-Border. Wir wollen fragen ob sie eine
Verlängerung unseres Aufenthalts möglich machen können. Wir stellen unser D-Hai
am Strassenrand ab, montieren unsere Masken und gehen vor zum Zollhaus. Beim
Näherkommen stehen plötzlich gleich 3 Beamte mit gespreizten Beinen vor uns.
Wir wagen uns nicht näher als 5m und bitten darum eine Frage stellen zu dürfen.
Das wird uns gnädig gewährt. Die Frage nach einer Verlängerung unseres
Aufenthalts wird dann wenig gnädig abgelehnt. Wir können ja in die Schweiz
fliegen, oder nach Kanada?! oder in ein anderes Land. Vom zurückkommen sagt er
nichts, wir geben auf und fahren wieder zurück. Erbittert diskutieren wir nun
die Möglichkeiten ein weiteres Mal, was macht jetzt Sinn? Wir kommen zu keinem
Resultat und schweigen uns eine Weile an. Mittlerweile trägt uns die Strasse
über einen kleinen Pass nach Colville und dann nach Kettle Falls wo wir einen
Camping am Wasser im State Park ausfindig gemacht haben. Ach nein, der Platz
ist nur per Reservation zugelassen und die muss man 3 Tage im Voraus machen.
Zum Glück gibt es einen Camphost der uns sehr nett empfängt. Wir dürfen bleiben
und eine Nacht sogar gratis stehen. Unsere Site liegt fast am Ufer des Lake
Roosevelt und hat eine schöne Sicht und nette Nachbarn. Nachmittags kümmern wir
uns um ein paar Dinge die wir im Internet bestellen wollen. Gegen Abend fällt
Hermi ein komisches Boot auf. Es ist ein Segelschiff mit einem starken Motor,
das ein Luftkissten hinter sich herzieht, das gibt nur in den USA, lach.
Montag,
03.08.2020
Es war eine
etwas laute Nacht mit Lastwagen die ihre Aggregate haben laufen lassen und den
Zügen die ihre Ankunft an Bahnübergängen lautstark ankünden. Insgesamt war es
schon ok. Der nächste Streckenabschnitt führt immer dem Pend Oreille River
entlang weiter gegen Westen. Kurz vor Newport quert unser D-Hai den Fluss auf
einer Brücke. Nun haben wir Washington State, unseren 27isten State erreicht.
Wir bleiben bis Ione am Fluss und fahren dann einige Kilometer durch die Wälder
zum Sullivan Lake. Der erste Campground ist für unseren Geschmack zu stark im
Wald versteckt. Am anderen Ende finden wir dann aber eine „First come first
serve“ Site die uns gefällt. Bei einem Spaziergang erkunden wir den Platz und
Hermi prüft die Temparatur des Sees. Wir verbringen den Nachmittag mit Lesen
und gehen, bevor wir kochen, baden.