Donnerstag,
26.03.2020
9.00h und
wir sind auf der Strasse. Wie schon im Internet gesehen, hat der White Sands NP
geschlossen. Von der Strasse aus kann man nur gerade die ersten Dünen sehen,
schade. Die Strasse Nr. 70 führt durch die Ebene zu einem kleinen Pass, der auf
der anderen Seite nach La Cruces führt. Auf der ganzen Strecke durch die Berge
blüht die Wüste. Die Hänge und die Strassenränder sind übersät mit gelben
Blumen. Auf dem Scheitelpunkt eröffnet sich uns ein Blick in ein grosses Tal,
in dem sich die Stadt weiträumig ausbreitet. Die Strassen sind fast
menschenleer und der Verkehr rollt flüssig. Nachdem wir La Cruces verlassen
haben fahren wir auf der IS 10 weiter nach Westen. Unterwegs kreuzen wir den
Rio Grande, ansonsten ist landschaftsmässig nicht sehr viel los. In Deming
machen wir unseren Mittagshalt und checken die Campgrounds der Gegend ab. Da
wir überlegen, irgendwo über längere Zeit stehen zu müssen, suchen wir nach dem
idealen Platz. Hier ist das definitiv nicht. Also weiter im Text bis Lordsburg.
Eigentlich müsste man hier auf einem Veteranenplatz übernachten können aber
überall sind Schilder angebracht die mitteilen, dass von 10pm to 6am der Platz
geschlossen ist. Keine Lust etwas zu risikieren, also weiter. Im weiteren
Verlauf unserer heutigen Fahrt kommen wir durch einen kleinen Sandsturm, sehen
einen endlos Güterzug, eine kleine Ghosttown und dann kommt der Stateborder von
Arizona. Nun haben wir plötzlich noch eine Stunde mehr Zeitunterschied zu
Europa. Das Land hier wird landwirtschaftlich genutzt, neben Viehwirtschaft
sehen wir wieder Baumplantagen, keine Ahnung was hier wächst. Nun sind es noch
knapp 40km bis Bowie. Hier biegen wir ab auf die Apache Pass Road. Wenige
Kilometer später geht es auf einer gut gewarteten Gravelroad namens Happy Camp
Canyon Road bis zu den Bergausläufern. Wir kommen an grasenden Rindern und
diversen Hasen vorbei. Ein Platz des Büro des Landmanagements versteckt sich
hier, er ist kostenlos. Wir finden einen einigermassen graden Platz und richten
uns ein. Kurz darauf besucht uns ein Ranger und fragt nach dem Woher und Wohin,
unser Nummernschild und unsere Führerausweis werden fotografiert, dann rollt er
von dannen, grins. Wir haben uns ins Wohni verzogen schon fängt es an zu regnen
aber die Aussicht auf die riesigen Murmelsteine hinter uns und auf die Ebene
vor uns sind auch aus dem Innern genial. Es entwickelt sich ein Regenbogen der
gerade zum Himmel zeigt und hinter uns scheint der Himmel zu brennen.
Mittwoch,
25.03.2020
Gegen
10.00h sind wir losgefahren. Kurz nachdem wir auf dem HW 285 Richtung Norden unterwegs
sind wähnen wir uns in einem Krimi. Von hinten kommt eine ganze Horde Polizei-
und Sherrifautos mit Blaulicht und Sirene, die offensichtlich einen Pickup mit
einem Baumaschienen-Anhänger verfolgen. Nachdem die Armada vorbeigezogen ist
spuren wir wieder ein und sind gespannt, wann wir die Gruppe wiedersehen. Nach
gut 20km, kurz vor Artesi stehen sie am Strassenrand. Erkennen können wir vor
lauter Beamten und Autos nicht viel, den Wagen haben sie allerdings gestoppt.
Die Strecke hierher war gespickt mit Ölförderpumpen und landwirtschaftlich
genutzten Flächen. Zudem findet man grosse Felder mit Obstbäumen.
Offensichtlich gibt es hier genügend Wasser. Der Ort Artesi selber sieht sehr
gepflegt aus und am Strassenrand stehen neben modernen Gebäuden auch einige
Skulpturen, die die Wirtschaft des Umlandes darstellen. Wir fahren nur durch,
für einen Spaziergang windet es heute zu stark, zudem haben wir noch ein paar
Kilometer vor uns. Wir wechseln auf den kleineren Highway 82, Warnschilder
machen darauf aufmerksam, irgendwann sind grosse Steigungen bzw. Abfahrten zu
bewältigen. Erstmal aber fahren wir durch eine eher öde Ebene die nur am
Horizont Berge erkennen lässt. Einer davon ist recht spitz und strahlend weiss.
Nach einem kurzen Kartenstudium erkennen wir, das ist der Sierra Blanca Peak
auf dem man auch Skifahren kann. Nach 80km wird es gebirgig. Wir fahren durch
ein grünes Tal, das gemächlich aufwärts führt. Je höher wir steigen, je grössere
Pinien biegen sich im starken Wind der uns entgegen bläst. Über 70km steigt die
Strasse bis Cloudcroft auf 2‘600m.ü.M. Hier oben liegen noch einige
Schneeflecken aber die Temperatur ist frühlingshaft. Unterwegs sehen wir
blühende Mandelbäume und auch der Rest der Natur macht sich auf in eine neue
Wachstumsperiode. Der Ort selbst ist wie ausgestorben, es ist noch keine Saison
und auch eine Warnung, die wir übers Handy erhalten haben trägt dazu bei, dass
sich die Menschen nun vornehmlich zu Hause aufhalten. Ab sofort führt die
Strasse nun bergab. Wir kommen an zwei schönen Aussichtpunkten vorbei die
Blicke in die vor uns liegende Ebene und zu einer ehemaligen Eisenbahnbrücke
lenken. In der Ferne sieht man die schneeweisse Fläche des With Sands National
Monument leuchten, eine gleissend weisse Kalksteinwüste. Wir fahren durch
Alamogordo das zwar schön an den Hängen der Berge liegt aber ansonsten für uns
keine Sehenswürdigkeiten bietet. Wir biegen ab und fahren auf dem HW 70 noch
20km weiter bis zu einem kleinen Stausee, an dem sich ein kostenloser
Stellplatz befinden soll. Wir hoffen er ist geöffnet und siehe da, wir haben
Glück. Wir stellen uns direkt ans Ufer und verbringen zwei sonnige und windige
Stunden in unseren Campingstühlen, bevor uns der Wind förmlich reintreibt. Der
Abend belohnt uns zum Schluss mit einer schönen Stimmung und einem grossartigen
Sternenhimmel.
Dienstag,
24.03.2020
Gut
geschlafen und dank der Zeitverschiebung schon um 7.00h wach. Wir sind um 9.15h
abfahrtsbereit. Los geht es zu den Carlsbad Cavernen, die leider wie vermutet
geschlossen haben, kurz vorher überqueren wir die Grenze zu New Mexico, 3‘094km
sind wir in Texas gefahren und haben 34 Tage in diesem State verbracht. Wir
fahren weiter in die Stadt. In verschiedenen Geschäften finden wir alles was
uns noch gefehlt hat, dann fahren wir sofort weiter. Leider hat der von uns
angepeilte State Park Campground wegen der Pandemie geschlossen. Bei einem KOA Camping
ausserhalb bekommen wir ein Plätzchen und richten uns ein. Hier haben wir etwas
Internet und fangen an die nötigsten Sachen aufzuarbeiten. Shell sitzt in der
Sonne, plötzlich wird sie wachsam, ein Hase hat sich unter dem Zaun auf unseren
Platz geschlichen, minutenlang verharren die beiden und starren sich an bis der
Hase das Feld SSo vergeht der Nachmittag schnell und wir machen uns
anschliessend einen gemütlichen Abend.
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