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Samstag, 06. Mai 2023

Der Wecker klingelt um 3.45h. Das Hotel hat einen kostenlosen Shuttlebus zum Flughafen der gleich daneben liegt. Wir checken ein und gehen Frühstücken. Schon bald ist Boarding time, der Flieger startet pünktlich nach Dallas. Wir haben 2 Stunden Aufenthalt, verbringen eine davon in der Lounge und können dann sofort einsteigen. Wir haben sehr komfortable Plätze mit viel Privatsphäre, Hermi sitzt allerdings distanziert von mir, schwierig ;-). Der Flug ist pünktlich, um 11.17h heben wir ab von US Mailand nach etwas mehr als 4 Jahren verlassen wir den nord- und mittelamerikanischen Kontinent, 3 Stunden später erreichen wir die Küste und fliegen raus auf den Pazifik. Nach insgesamt 8 Stunden Flug fällt unser erster Blick auf Maui. Wir haben Glück und können schon bald unser Gepäck entgegennehmen. Das Mietauto dürfen wir uns aussuchen es gibt den Jeep Wrangler in grau, rot oder grün. Wir nehmen den Frosch. Nun geht es nach Wailea zum Hotel. Wir bekommen ein ganzes Appartement zugewiesen. Das Tollste daran, der Blick aufs Meer. Die Räume selbst sind älter und etwas verlebt. Ist aber ok für uns. Wir richten uns ein und fahren zum Einkaufen. Die Anlage hat kein Restaurant, wenn man eines sucht muss man das Auto nehmen, da fussläufig nichts zu erreichen ist. Kennen wir ja. Zurück im Hotel machen wir es uns auf dem Balkon mit einem Bier gemütlich. Wir sind sehr müde nach dem langen Tag.

Freitag, 05. Mai 2023

Den Morgen verbringen wir im Zimmer. Mittags gehen wir nochmal ins libanesische Restaurant. Gegen 14.00h bestellen wir uns ein Taxi, das uns zu einem Hotel am Flughafen bringt. Hier verbringen wir den Rest des Tages.

Donnerstag, 04. Mai 2023

Wir sind wieder früh wach da uns die Sonne weckt, herrlich. Gegen 10.00h brechen wir zu einem weiteren Spaziergang durch einen anderen Teil der Stadt auf. Wir gehen am riesigen Hafenbecken entlang, kommen durch den historischen Stadtteil Fells Point mit netten Restaurants und erkunden Cameron, eine schöne Wohngegend um einen Hauptplatz herum. Zurück im Hotel ruhen wir uns aus. Um 16.00h habe ich einen Friseurtermin, schnipp schnapp Haare ab. Abends besuchen wir nochmal ein italienisches Restaurant, diesmal stimmt es mit der Küche, ich bekomme eine leckere Lasagne serviert und Hermann ein Ossobuco mit Risotto.

Mittwoch, 03. Mai 2023

Wir haben gut geschlafen, sind aber früh wach. Nach dem Frühstück telefonieren wir mit unserer Iveco Garage damit für die Revision des Fahrzeugs Ende Juni alles vorbereitet werden kann. Leider regnet es heute wieder. Mittags überwinden wir unsere Faulheit und machen einen Spaziergang dem Hafen entlang und nach Downtown. Nach einem Bier in einer Kneipe gehen wir im Regen zurück zum Hotel, um es gegen Abend nochmal für eine Pizza beim Italiener zu verlassen. Leider war die Calzone aber mehr american style denn italienisch.

Dienstag, 2. Mai 2023

Puh, blöder Wecker. Wir stehen schnell auf und gehen zum Frühstück. Ich bin nervös. Um 7.15h nehme ich auf dem Fahrersitz Platz und lenke unser D-Hai zum Hafen. Hermi bleibt im Hotel, weil nur einer in den Hafen darf. Der Escortservice kommt etwas verspätet und fragt mich nach dem Führerausweis, Mist, der ist im anderen Portemonnaie und das ist unerklärlicherweise im Hotel geblieben. Also Ehrenrunde zum Hotel. Nach 20 Minuten bin ich zurück. Es kann losgehen. Der Herr vom Escortservice ist schon älter und sehr zuvorkommend. Er erledigt sämtliche amtlichen Gänge für mich. Ich darf im Wohni sitzen bleiben. Zum Schluss wird das Wohni noch gemessen, dann wird mir ein Parkplatz gezeigt, Seitenspiegel einklappen, Fahrzeug abschliessen und Schlüssel übergeben. Das wars, keiner hat sich für irgendetwas in der Kabine interessiert und den Schlüssel musste ich auch nicht abgeben. Zum Schluss bringt mich der Escortservice sogar noch zum Hotel. Den Rest des Morgens verbringen wir im Zimmer. Kurz vor 12.00h checken wir aus und fahren mit einem Uber-Taxi in ein anderes Hotel im Zentrum. Hier haben wir drei weitere Nächte gebucht. Wir bekommen ein hübsches und ruhiges Zimmer und machen es uns gemütlich. Nachmittags gehen wir auf einen ersten Erkundungsrundgang, aber leider beginnt es gerade zu regnen. Wir retten uns in ein irisches Pub und gehen in ein libanesisches Restaurant essen. Wau, endlich mal wieder andere Geschmäcker und nicht der frittierte Einheitsbrei. Mit gut gefülltem Bauch geht es zurück ins Hotel und früh ins Bett.

Montag, 01. Mai 2023

Gestern haben wir uns einen Film über die amerikanische Polizei gesehen. Da stehen einem die Haare zu Berge, sie werden in der Ausbildung darauf gedrillt zu schiessen. Wir sind froh können wir das Land bald verlassen. Die Art der Amerikaner befremdet uns immer mehr. Wir sind früh wach und frühstücken gemütlich, bevor wir uns an die letzten Arbeiten machen. Wir haben eine neue Trockentrenntoilette gekauft, das gleiche Modell von Nature Head, mit dem wir super zufrieden waren. Nach 5 Jahren war allerdings der Kunststoff teilweise etwas spröde geworden. Nun ist unser neues gutes Stück an seinem Platz. Wir dürfen Nichts vergessen, Wasser ablassen und Gasflasche rausnehmen sind die beiden wichtigsten Punkte. Nachdem alles, wie vorgegeben, blickdicht verstaut ist können wir starten. Es geht über furchtbar rumpelige Highways Richtung Innenstadt, da war fast jede Strasse in Mexiko besser! Zuerst fahren wir beim Spediteur vorbei, von dem wir die nötigen Papiere für die Verschiffung erhalten. Es geht ruck-zuck, 300 $ ärmer und mit den Papieren verlassen wir das Gebäude. Nun fahren wir noch kurz zum Treffpunkt für den Escort Service für morgen. Nein, nicht was ihr meint! Man braucht eine Begleitung, wenn man in den Hafen fahren muss. Nachdem auch das klar ist geht es zum Hotel. Es steht ein grosser Parkplatz gleich vor dem Eingang zur Verfügung. Wir haben Glück und können unser Zimmer im achten Stock schon beziehen obwohl erst um 16.00h Check-in wäre. Der Concierge ist sehr nett und gibt uns einen Raum mit schöner Sicht auf die City und den Hafen. Wir ruhen uns etwas aus und gehen gegen Abend im Hotel Restaurant essen. Heute ist früh Nachtruhe, wir müssen Morgen schon um 6.00 h aufstehen.

Sonntag, 30. April 2023

Es regnet wieder, wir frühstücken gemütlich und fangen dann an zu packen. Am frühen Nachmittag ist auch das geschafft. Nun noch ein paar Emails abarbeiten. Wir essen die letzten Reste und dann ist auch der Kühlschrank leer. Kurz auswischen und fertig für heute.

Samstag, 29. April 2023

Die Sintflut hat aufgehört und nachmittags lässt sich sogar die Sonne kurz blicken. Wir kommen mit einem Mitarbeiter des Campings ins Gespräch. Er empfiehlt uns, die City von Baltimore nur zu besichtigen, wenn wir eine Pistole haben! Die spinnen die Amis! Hermi prüft die abgedichtete Dieselleitung, die aber leider nicht dicht ist. Er werkelt nochmal, diesmal mit Erfolg. Nachdem auch die Schürzenkisten gesäubert sind, sind alle von aussen zugänglichen Stauräume ready. Ich habe unterdessen die Betten frisch bezogen und ein paar Sachen für die Reise vorbereitet. Zum Schluss machen wir noch die Wäsche, dann chillen wir.

Freitag, 28. April 2023

Es fängt beim Morgengrauen an zu regnen und hört bis zum Abend nicht mehr auf. Zum Glück haben wir die meisten Arbeiten aussen schon erledigt. Wir haben aber drin noch mehr als genug zu tun. Heute sind die Schränke und das Badezimmer an der Reihe. Am späten Nachmittag haben wir das Tagespensum geschafft und gehen zum gemütlichen Teil über.

Donnerstag, 27. April 2023

Hermann zieht den Blaumann an und legt sich zuerst unter das Auto. Das Leck an der Dieselleitung ist schnell gefunden. Es ist mal wieder eine Bride, die so lange gescheuert hat, bis ein Loch am Dieselschlauch entstanden ist. Wir sind froh ist es nur das, Hermi hat es schnell abgedichtet. Den Rest des Tages verbringen wir mit Putzen und Aussortieren. Das Fahrerhaus glänzt nun auch wieder.

Mittwoch, 26. April 2023

Nachts sind die Wildpferde über den Campingplatz galoppiert, haben geprustet, gewiehert und geschnaubt, da war wohl ein ziemlicher Streit im Gang. Heute Morgen ist keines der Tiere mehr zu sehen. Nach dem Frühstück machen wir uns bereit zur Abfahrt als draussen schweizerdeutsche Worte erklingen. Wir lernen Lukas kennen, er ist Schweiz-amerikanischer Doppelbürger und lebt mit seiner Frau hier in Amerika. Kürzlich sind sie in ein Wohnmobil umgezogen und bereisen nun den Kontinent. Sie arbeiten beide noch aber können das gut von unterwegs tun. Nachdem wir eine halbe Stunde angeregt geplaudert haben müssen wir uns leider wieder verabschieden. Wir fahren nun nach Baltimore, um die letzten Vorbereitungen für die Verschiffung zu erledigen. Der direkte Weg führt uns durch Delaware und dann zurück nach Maryland. Unterwegs entdecken wir einen Aldi. Wir können nicht widerstehen, die haben so guten italienischen Speck und ein paar wenige Lebensmittel brauchen wir auch noch. Wir kommen nachmittags auf dem KOA-Campingplatz bei Baltimore an. Wir sind froh es geschafft zu haben. Gerade haben wir nämlich entdeckt, dass der Iveco etwas Diesel verliert. Es ist wirklich Zeit, dass er eine komplette Überholung bei Ronner in Tuggen bekommt. Auf dem Platz steht ein anderer Iveco von einem Elsässer Paar, wir kommen ins Gespräch und zeigen uns gegenseitig unsere Heime. Das Fahrzeug wird auf dem gleichen Schiff sein wie unser D-Hai, da muss es sich nicht einsam fühlen :-)

Dienstag, 25. April 2023

Wir wollen noch einen letzten Tag an der Küste verbringen, das Wetter lädt auch dazu ein. Nachdem wir alles verstaut haben, fahren wir über die Brücken und durch die Tunnel der Chesapeak Bay. Der HW 13 kostet hier 14 Dollar, aber das lohnt sich, schöne Blicke aufs Meer und die umgebende Küste gibt es zu sehen. Anschliessend geht es weiter durch das ländliche Virginia bis wir nach etwas mehr als 100 km Maryland erreichen. Es sieht hier nicht anders aus als in Virginia. Für die letzten Kilometer biegen wir rechts ab und fahren zur Küste. Beim Visitors Center von Assateague Island machen wir einen Halt und bekommen ein paar Informationen zur uns umgebenden Natur. Auf den Inseln lebt die letzte Wildpferde Herde der Ostküste. Wir bekommen gleich einige davon zu sehen als wir die Inselstrasse Richtung Süden fahren. Nachdem wir uns auf unserem Campingplatz für die Nacht eingerichtet haben, machen wir einen Spaziergang und erkunden die Gegend. Leider ist der Himmel teilweise bewölkt und es geht ein kühler Wind. Wir setzten uns deshalb ans Warme. Wir müssen langsam unsere letzten Vorräte essen, heute gibt es deshalb ein Fondue Chinoise.

Montag, 24. April 2023

Nachdem wir in den letzten Wochen feststellen mussten, dass unser Schiff für das D-Hai immer mehr Verspätung hat, haben wir gestern angefragt, ob wir auf das Schiff, das eine Woche früher abfährt, umbuchen können. Das wurde uns heute bestätigt. Das bedeutet natürlich eine Planänderung. Wir werden in 3 Etappen direkt nach Baltimore fahren. Nachdem wir gestartet sind, erreichen wir bald eine Gegend, die sehr viel belebter ist als die Inseln, auf denen wir die vergangenen Tage verbracht haben. Es gibt bei Nag's Head und bei Kitty Hawk Brücken aufs Festland. Es ist kühler und etwas bewölkt, deshalb ziehen wir die warmen Pullis an bevor wir uns das Wright Brothers National Memorial ansehen. Ein interessantes Museum beleuchtet den Werdegang der Brüder Wright und ihre ersten Flüge am 17. Dezember 1903. So nun müssen wir die Outer Banks verlassen und fahren nach Virginia Beach. Richtig, unterwegs erreichen wir wieder Virginia. Virginia Beach selbst ist eine gesichtslose Stadt, die von ihrer Lage am Strand lebt. Allerdings stehen direkt am Strand dutzende Hotelbunker aller bekannten Marken dicht an dicht, dahinter erstreckt sich, was das Touristenherz begehrt. Wenn man weiterfährt, findet man eine riesige Siedlung mit Einfamilienhäusern dicht an dicht und anschliessend Militärgelände. Nachdem man nach Westen zur Chesapeake Bay eingebogen ist erreicht man den First Landing State Park mit rund 200 Campingplätzen im Pinienwald. Wir dürfen uns einen Platz aussuchen, für einen Platz ohne Strom und Wasser blecht man 42$. Wir richten uns ein und machen einen Strandspaziergang. Als wir zurück zu unserem Platz gehen entdecken wir, dass sicher 50 Plätze noch geschlossen sind!? Da es heute etwas kühler ist und wir teilweise im Schatten der Bäume stehen setzten wir uns für den Rest des Tages in die gute Stube.

Sonntag, 23. April 2023

Wir sind früh wach und stehen auf. Da es Sonntag ist und wir nicht wissen, wie voll die Fähre nach Cape Hatteras sein wird, man kann sie nicht reservieren, fahren wir gleich los. Wir erwischen problemlos die Abfahrt um 7.30h. Nach einem Hurrikan vor ein paar Jahren hat sich der Meeresboden zwischen den beiden Inseln total verändert. Die Fähre hat 5 Fuss Tiefgang aber an gewissen Stellen ist es hier bei Ebbe nur 7 Fuss tief. Der Kapitän muss also das Schiff in einer schmalen Fahrrinne halten und kurvt im Zickzack durch die Fluten. Wir werden geschaukelt und erhalten eine Salzwasserdusche bevor wir nach einer guten Stunde im Hafen von Hatteras ankommen. Das Dorf ist hübsch, hier stehen viele bunte Häuser auf hohen Stelzen. Einige Kilometer weiter, beim Hatteras Lighthouse, einem der höchsten aus Backstein gebauten Leuchttürme, frühstücken wir auf dem Parkplatz. Weiter geht es nun über den schmalen Inselsaum Richtung Norden. Manchmal sind die Dünen ganz nah und der Sand weht auf die Strasse. Leider ist sonst wegen der hohen Büsche rundum nichts vom Meer zu sehen. Interessanter wird es ab Mirlo, lange Brücken verbinden die flachen Inseln.

Peak Island ist beliebt bei Vogelkundlern. Unsere Fahrt endet heute beim Oregon Inlet Camping nach der Überquerung der 5 km langen, kühn geschwungenen Marc Basnight Bridge nach Bodie Island. Wir sitzen den Nachmittag über an der Sonne, essen Raclette und machen einen Strandspaziergang.

Samstag, 22. April 2023

Wir verbringen den Morgen auf dem Campingplatz. Hermi geht joggen und ich pflege die Homepage. Mittags fahren wir nach Ocracoke und spazieren einmal durch den kleinen Ort. Es ist trotz Wochenende nicht viel los. Wenn man den Fuhrpark der Golfkarren, die hier überall zur Vermietung bereitstehen, anschaut ist das aber während der Saison ganz anders. Wir gehen in einem Restaurant essen und fahren dann zurück zum Campingplatz. Der Wind heute zugenommen und der Himmel ist bewölkt. Für den Abend sind Gewitter vorhergesagt, die aber erst in der Nacht schnell dafür heftig über uns hinweg ziehen.

Freitag, 21. April 2023

Uff, heute Nacht hat mich seit langem wieder einmal ein Migräneanfall geplagt. Erst beim Morgengrauen haben die Medikamente geholfen und wir konnten wieder schlafen. Am späteren Morgen ist alles wieder ok, nach einem kleinen Frühstück spazieren wir zum Strand. Den Nachmittag geniessen wir an der Sonne. Nach einem frühen Abendessen retten wir uns ins Wohni bevor uns die Mücken fressen.

Donnerstag, 20. April 2023

Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir nach Morehead an der Atlantikküste. Bevor wir zum Sightseeing übergehen müssen wir waschen und einkaufen. Als alles erledigt ist werfen wir beim Fort Marcon einen ersten Blick auf den Atlantik. Die Fahrt geht nun weiter der Küste entlang nach Cedar Island. Die Strecke wird Outer Banks Scenic Bayway genannt. Wir überqueren verschiedene grüne Inseln, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Kleine entspannte Orte mit niedlichen alten Häusern säumen den Weg. Ein paar Kilometer später durchqueren wir Sümpfe. Im Sommer ist hier wahrscheinlich einiges los, aber zurzeit ist es noch herrlich ruhig. Wir sind schon um 15.00h bei der Fähre und müssen 1 1/2 Stunden warten, bis sie uns in 2 Stunden rüber nach Ocracoke Island bringt. Es ist eine ruhige Überfahrt. Drüben durchqueren wir durch den kleinen Fischerort, um am Ausgang in einem Pub Fisch zu essen. Das geht hier ruck zuck und kurz vor Sonnenuntergang nehmen wir die letzten 5 Kilometer zum Campingplatz unter die Räder. Wir sind müde und gehen früh schlafen.

Mittwoch, 19. April 2023

Wir haben uns Abend besprochen, was wir die letzten beiden Wochen noch sehen wollen. Andy hat uns auf die Idee mit den Outer Banks gebracht. Die wollen wir jetzt noch erkunden. Wir verabschieden uns deshalb schon früh von unseren Nachbarn und fahren los. Bis zum Atlantik sind es gut 500 km. Wir werden versuchen heute möglichst weit zur fahren. Der erste Teil der Strecke geht stetig auf und ab und ist kurvig. Meist versperren Bäume den Blick auf die Landschaft. Trotzdem ist die Gegend stark zersiedelt, überall kleine Häuser aber kaum Infrastruktur, dafür viele Kirchen. Martinsville und Danville haben Umfahrungsstrassen und erlauben es uns, sie grossräumig zu umfahren. Kurz darauf erreichen wir North Carolina. Nach einem Stopp zum Tanken und um ein spätes Frühstück zu verdrücken, erreichen wir das Ballungszentrum um Durham und Raleigh. Wir kommen gut durch und rollen friedlich weiter. Plötzlich stutz Hermann, der Tempomat ist rausgefallen und er kann kein Gas mehr geben. Er lässt das D-Hai auf dem Pannenstreifen ausrollen, dann macht auch noch der Motor schlapp. Wir sichern erst den Standort, dann hängt Hermi mal die Batterie ab. Zugleich versuchen wir unsere Garage, Iveco Ronnern Nutzfahrzeuge in Tuggen in der Schweiz anzurufen. Wir haben Glück, obwohl sie zu Hause eigentlich schon Feierabend haben, nimmt Walti, der Chef, noch ab. Während zwei Stunden hilft er uns mit Anweisungen und nach einigen Fehlstarts und neuen Problemen kriegen wir das Fahrzeug wieder zum Laufen. Der Fehler war ein Sensor der einen Defekt hatte. Wir mussten ihn ausstecken und eine Sicherung wechseln, zum Schluss auch nochmal die Batterie komplett abhängen, weil nun die Wegfahrsperre keinen Start zulässt. Alles ist erledigt und nun fahren wir wieder. Was für ein schönes Gefühl! Danke Walti für deine grossartige Hilfe! Nochmal 2 Stunden und wir erreichen New Bern. Die Stadt bildet sich etwas auf ihre Gründungsgeschichte ein und schmückt sich mit dem Bären. Sie liegt am Neuse River und hat ein paar hübsche Gebäude zu bieten. Wir fahren durch und noch einige Kilometer weiter zum Flanners Beach und Campground. Hier suchen wir uns einen schönen Platz aus und dann versuchen wir uns zu entspannen. Wir sind nach dem Erlebten müde und fallen früh in die Betten.

Dienstag, 18. April 2023

Kurz nach unserem Start erreichen wir wieder Virginia. Um uns herum stehen riesige protzige Häuser in der wunderschönen Landschaft an den vielen Armen des South Holston Lake. Heute fahren wir über 100 km auf der Interstate 81, weil es keine wirkliche Alternative gibt. Der nächste Abschnitt führt uns in die Berge zum Blue Ridge Parkway. Ihm folgen wir nun Richtung Norden. Die ganze Strecke vom Shennandoa NP bis zum Smoky Mountain NP sind wir vor dreieinhalb Jahren schon gefahren, diesmal wollen wir nur einen Abschnitt nutzen. Wir sind nun auf über 1'000m Höhe, man merkt es an den Bäumen, der Frühling entfaltet sich hier erst gerade. Überraschung! Der von uns anvisierte Campingplatz Rocky Knob hat noch geschlossen. Schön blöd und jetzt?

Weiterfahren natürlich bis nach Roanoke. Hier gibt es am Stadtrand einen kleinen Platz beim Visitorscenter des Parkway. Nächste Überraschung, da steht der Duro namens Nelson auf dem Parkplatz! Es sind unsere Reisebekannten Monika und Andy, die wir das letzte Mal in Seward, Alaska gesehen haben. Wieder einmal einer dieser unglaublichen Zufälle. Da der kleine Camping keinen Platz mehr frei hat, stellen wir uns gemeinsam auf einen Parkplatz einige hundert Meter weiter. Wir hoffen wir werden nicht weggeschickt. Wir setzten uns gemütlich auf ein paar Steine im Schatten der Bäume, plaudern und lachen ausgiebig, bis es Zeit zum Kochen ist. Der Abend und die Nacht sind ruhig, nur einige Neugierige drehen ihre Runde um den Parkplatz um unsere Gefährte zu bestaunen.

Montag, 17. April 2023

Der Morgen präsentiert sich wie frisch geputzt und mit Sonnenschein aber kalten 4°C beim Aufstehen. Eine grüne Landschaft wie aus dem Bilderbuch empfängt uns in Virginia. Man kann verstehen, dass sich die ersten Siedler hier im Paradies wähnten. Ein breites Tal, das genug Fläche bot für Felder und Weiden für die Tiere, das Klima gemässigt mit vier Jahreszeiten und noch "keiner" da, dem es gehörte. So benahmen sie sich zumindest. Auf einem kleinen Pass bietet sich uns plötzlich ein herrlicher Blick weit auf die uns umgebenden Hügelketten und ins nächste Tal. Wir empfinden es noch immer als ein unglaubliches Privileg an einem Montag einfach so durch die Landschaft gondeln zu dürfen. Zwischendurch wechseln wir mal wieder den State und sind zurück in Tennessee. Gegen Mittag erreichen wir erst das kleine Bristol und dann unser Ziel, ein Campingplatz am South Holston Lake. Es geht ein starker, böiger Wind bei 15°C. Leider nicht einladend, um es sich draussen an der Sonne gemütlich zu machen aber von drinnen ist die Aussicht auch ganz hübsch.

Sonntag, 16. April 2023

So, zurück im Leben, weiter geht die Fahrt. Es regnet und ist kühl bei 15°C. Über Hügel und durch Täler geht es auf schmaler Strasse durchs ländliche Tennessee. Nur wenige grössere Ortschaften säumen den Weg. Kurve folgt auf Kurve, hübsche Häuser und Bruchbuden wechseln sich ab. Es wimmelt von Kirchen, die am Sonntagmorgen alle gut besetzt sind. Man könnte meinen, die gottesfürchtigen Leute seien alle Gutmenschen, aber es ist wohl eher so, dass sie sich die Sünden von der Seele beten müssen, hoffentlich hilfts. Sorry, ich kann mit der Scheinheiligkeit in diesem Land nichts anfangen. Ja, ich weiss, ich bin auch nicht ohne Fehl und Tadel, aber ich stehe zu meinen Fehlern und bitte nicht um Vergebung um danach so tun zu können, als wären sie nie passiert. Seit wir zurück in den Staaten sind haben wir schon wieder x-fach die Fähnchen für die Wahlen 2024 gesehen, ihr könnt raten von wem. Die Amis sind wohl tatsächlich in der Lage, diesen Verrückten nochmal zum Präsidenten zu wählen. Schluss mit der Kritik und zurück zu den Reisedetails. Wir haben unterwegs den letzten Wechsel der Zeit auf dem Weg an die Ostküste überquert und hinken nun noch 6 Stunden hinter der Schweiz her. Ein kurzes Stück müssen wir der Interstate 75 folgen, dann geht es auf dem HW 63 weiter. Beim Einkauf in einem Walmart Supercenter entdecken wir mal wieder einen Herrn mit Pistole am Gürtel, in einem Supermarkt! Er war wohl der einzige Gefährliche im Haus. Passt genau zu den Schlagzeilen von heute über Waffengewalt in Alabama und Kentucky! Auf der Weiterfahrt holt uns eine Schlechtwetterfront mit heftigem Regen und Wind ein. Nach weiteren 60 Kilometern erreichen wir Cumberland Gap und damit das Dreiländereck von Tennessee, Kentucky und Virginia. Ein kurzer Schlenker nach Kentucky, nun können wir auch diesen Bundesstaat von unserer Liste streichen. Kurz darauf kommen wir am Wilderness Campground an und können schon bald die letzten Sonnenstrahlen geniessen.

Samstag, 15. April 2023.

Draussen vergeht ein traumhafter Frühlingstag. Hermi geht joggen, aber ich bleibe brav im Wohni. Es geht etwas besser. Das Fieber ist weg aber für grosse Sprünge reicht es noch nicht.

Freitag, 14. April 2023

Sorry, heute muss ich krankfeiern. Fieber, Husten, Schnupfen, Erschöpfung, ich verbringe fast den ganzen Tag im Bett und schlafe. Hermi pflegt mich treu.

Donnerstag, 13. April 2023

Ich habe schlecht geschlafen und Hermann dauernd gestört, weil ich mir einen blöden Husten eingefangen habe. Wir haben beim Frühstück mit Freunden für einen Videocall abgemacht. Zwei Stunden quatschen wir und bekommen ganz viele hilfreiche Tipps für unsere Vorbereitungen für Südamerika. Um 11.00h düsen wir los und fahren durch die schöne Landschaft Tennessees. Endlich können wir den Freeway verlassen. Jetzt sieht man auch wieder was vom Land, das wir durchfahren. Es gibt wunderschöne Häuser im Südstaatenstil, viel Natur und endlich wieder Hügel zu bewundern. In der Dale Hollow Dam Recreation Area bekommen wir einen Platz an der Sonne zugewiesen und richten uns ein. Ich bin aber inzwischen völlig erschöpft und kämpfe mit dem unangenehmen Husten. Ab ins Bett.

Mittwoch, 12. April 2023

Wir sind noch einen Tag auf dem Campingplatz und gehen abends nochmal in die Stadt die Luft ist aber raus. Es macht nicht mehr so viel Spass wie gestern als alles noch neu war. Es ist ausserdem auch einfach zu laut.

Dienstag, 11. April 2023

Heute cruisen wir zu Musik von Elvis durch den herrlichen Tag nach Nashville. Der Highway 40 der Memphis und Nashville verbindet heisst Music Highway, wie passend. Als Erstes fahren wir mit dem Wohni gleich einmal den Broadway in Downtown runter bis zum Cumberland River. Wir haben hin und her überlegt wo wir für die Nacht unternommen wollen. Es gibt kostenlose und Parkplätze, die man zahlen muss, nicht so unseres, da könnte man nachts weggewiesen werden. Ein Hotel mit Parkplatz? Teuer, wenn man fussläufig zur Stadt unterkommen will und einen sicheren Parkplatz für das Wohni braucht. Wir entscheiden uns mal wieder für einen KOA Camping. Der ist zwar ausserhalb und teuer aber bietet einen Shuttlebus in die Stadt für 10$ pro Peron den Roundtrip, bis eine halbe Stunde nach Mitternacht. Wir buchen den Shuttle um 15 Uhr. Die Stadt nimmt uns sofort für sich ein. Grosszügig, modern und alt nah beieinander, sauber und sehr laut präsentiert sie sich selbstbewusst und heisst einen herzlich willkommen. Das Zentrum ist klein und nach einem stündigen Spaziergang hat man eigentlich alles gesehen. Wir wollen aber vor allem Musik hören, bleiben auf ein Bier in einem Schuppen, wo die Anlage schlecht eingestellt ist und sich die Stimme der eigentlich guten Sängerin überschlägt. Gut, dann gehen wir eben erstmal etwas essen. In diesem Restaurant haben wir Glück und Speisen vorzüglich und in nettem Rahmen. Als krönender Abschluss geht es noch in die Legends Corner Bar. Hier spielt eine Band Country Musik und sogar nicht mal überlaut. Eine Stunde Vergnügen wir uns bevor wir zur Haltestelle gehen und den Shuttlebus zum Camping besteigen.

Montag, 10. April 2023

Jupi, heute ist das Wetter besser. Wir fahren als erstes nach Graceland. Die Elvis Experience Tour erwartet uns. Los geht es mit einem kurzen Film, dann werden wir mit einem Shuttle zum Mansion gefahren. Wir dürfen das Erdgeschoss und die Räume im Untergeschoss besichtigen. Das Obergeschoss darf nur im Rahmen einer viel teureren VIP-Tour betreten werden. Elvis hatte einen speziellen Geschmack, bunt und pompös musste es sein.. Alle paar Jahre wurde das Haus komplett umgestaltet. Zu sehen sind neben seinen Räumen auch diverse Artefakte aus seinem Leben wie Bücher oder z.B. Unterlagen über den Bau des Swimmingpools. Was wir wirklich schade finden, es läuft keine Musik! Der Rundgang geht vorbei am Friedhof der Familie, dann bringt uns der Shuttlebus zurück zum Pavillon. Wir sehen diverse seiner Motorräder und Autos, seine Jumpsuits und seine goldenen Schallplatten. Zum Schluss spazieren wir noch durch sein privates Flugzeug mit Namen Lisa Maria, dann haben wir genug Elvis intus und verlassen die Stadt Richtung Osten. Bei einer Winery die Harvest Host angeschlossen ist, dürfen wir für die Nacht stehen. Es ist sehr hübsch hier. Überall blühen die Bäume und auch die Reben lassen schon die ersten Blätter sehen. Hermi kontrolliert als Erstes den Motor. Kein weiterer Verlust von Kühlerwassers, was das wohl war? Es beruhigt und beunruhigt uns gleichermassen, weil wir den Grund nicht kennen. Hoffentlich tritt sowas nicht nochmal auf und birgt dann ein grösseres Problem. Als gute Harvest Host Gäste machen wir nachmittags eine Weinprobe und kaufen der netten Lady ein paar Flaschen Wein ab.

Sonntag, 09. April 2023

Frohe Ostern euch allen!

Wir werden durch eine Auto Alarmanlage unsanft aus dem Schlaf gerissen. Puh, ok, dann stehen wir eben früh auf. Den Morgen verbringen wir auf dem Campingplatz. Mittags düsen wir los, um uns die Innenstadt anzuschauen. Zuerst gehen wir aber in den Bass Pro Shop, ein riesiges Outdoor Shopping Paradies, das in einer Pyramide untergebracht ist. Hier gibt es Teiche mit diversen Fischen und einen mit Alligatoren. Anschliessend schlendern wir gemütlich die leere Main Street entlang, die eine Fussgängerzone ist. Nur die Trämli fahren hier. Eigentlich wollten wir uns das National Civil Rights Museum anschauen, das hat aber heute leider geschlossen. Es ist dem Motel angeschlossen, in dem Martin Luther King jr. ermordet wurde. Diese Stelle ist frei zugänglich und diverse Informationtafeln beleuchten die Situation, wie sie sich am 4. April 1968 präsentierte. Wir spazieren am Mississippi River zurück zum Wohni und fahren zum Campingplatz.

Samstag, 08. April 2023

Auf nach Little Rock, bei strahlendem Sonnenschein und mit vielen anderen Autofahrern geht es in die Hauptstadt von Arkansas. Um uns gibt es viel Wald, überall schlagen die Bäume aus und das frische Grün leuchtet im Sonnenschein. Die Stadt selbst finden wir nicht so interessant. Wir fahren durch und gleich weiter auf den Freeway 40 in Richtung Memphis. Von der Verwüstung des Tornados, der hier vor 10 Tagen durchgezogen ist, eine Schneise der Verwüstung und Tote hinterlassen hat, sehen wir nichts. Wir überqueren den White River der Hochwasser führt und verlassen dann den Freeway um zur Dagmar State Wildlife Area zu fahren. Hier gibt es nochmal kostenlose Übernachtungsplätze. Die ganze Gegend ist überschwemmt aber wir finden trotzdem einen Platz, wo es trocken ist. Zufrieden sehen wir uns um, da entdecken wir Flüssigkeit, die vom Motor zu Boden tropft. Es scheint Kühlflüssigkeit zu sein. Hermi schaut sich das Problem von unten an, kann aber nur erkennen, dass es vom Kühler runter tropft, Sch.... Es ist erst 14.00h, allerdings wieder mal Samstag. Wir entscheiden uns die 130 km weiter nach Memphis zu fahren, nicht dass wir hier morgen nicht mehr weg kommen. Wir giessen Wasser nach und starten. Bis jetzt hat sich der Motor nicht überhitzt. Wir hoffen das bleibt so! Für einige Zeit folgen wir dem Highway 70 und checken dann nochmal den Füllstand des Kühlerwassers. Es sieht zum Glück nicht mehr ganz so schlimm aus. Wir kehren deshalb auf den Freeway zurück. Ich buche einen Campingplatz für 2 Nächte in Stadtnähe. Wir haben einen tollen Platz zugewiesen bekommen, direkt am Mississippi mit Sicht auf die grossen Lastschiffe. Nachdem wir uns platziert haben, checken wir die Lage, es tropft nichts mehr! Was das wohl wieder war? Da es erst vier Uhr ist bestellen wir kurzerhand ein Uber und lassen uns nach Downtown fahren. Die Beale Street ist das Herz des Blues, hier steigen wir aus und stürzen uns ins Getümmel. Aus den meisten Kneipen dröhnt überlaute Musik. Strassenkünstler unterhalten die Menschen und über allem liegen Essensgerüchte. Wir trinken ein Bier in einem Garten, in dem nicht ganz so laute Musik gespielt wird, dann gehen wir einen Block weiter in ein italienisches Restaurant zum Essen. Für den Rückweg bestellen wir wieder ein Uber. Erstaunt stellen wir fest, dass der junge Schwarze den Campingplatz nicht kennt. Er wirkt auch zunehmend unsicher als er merkt, dass die Fahrt ziemlich ins nirgendwo geht. Wir glauben er hatte Angst vor uns!

Freitag, 07. April 2023

Abklärungen zu Krankenkasse und Versicherung fressen wieder Zeit. Mittags ist aber alles erledigt, wir warten nun auf die Antworten. Zur Belohnung geht es nach Downtown. Wir erkunden das Fordayce Bathhouse und tauchen ein in die Badekultur der 1920er Jahre. Im Superior Bathhouse ist heute eine Brewery beheimatet, da stillen wir im Beer Garden unseren Durst und lassen uns eine frische Brezel schmecken. An einer heissen Quelle geht der Spaziergang weiter zu einem Bummel über die Central Avenue. Bald haben wir alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Zur Feier des Tages gehen wir im Steinhaus Keller essen. Ein deutsches Restaurant mit Schunkelmusik und typisch "deutschen" Bildern. Wir lachen uns schlapp. Das Essen ist allerdings sehr authentisch und fein. Es gibt Schnitzel mit Spätzle und Spargeln, Hermi gönnt sich perfekt gegrillte Lammkoteletts mit Kartoffelbrei und grünen Bohnen. Ich weisse, ich weiss, heute ist Karfreitag ;-)

Donnerstag, 06. April 2023

Es ist grau und kühl als wir aufstehen. Da wir immer noch einige Vorbereitungen zu erledigen haben bleiben wir heute nur auf dem Campingplatz.

Mittwoch, 05. April 2023

Die Nacht war ruhig. Heute Morgen allerdings wird es gar nicht richtig hell. Wir schauen auf den Wetterradar, eine Gewitterfront kommt auf uns zu. Eine Tornadowarnung ist zum Glück nicht dabei. Wir machen uns ohne Frühstück auf den Weg. Es regnet, Blitze erhellen den Himmel. In Texarkana tanken wir und frühstücken. Weiter geht die Fahrt und schwupp sind wir in Arkansas. Das Wetter scheint sich etwas beruhigt zu haben aber die Vorhersagen bleiben für den Tag bei der Möglichkeit von Tornados. Der Regen der letzten Zeit hat die Gewässer gefüllt und nun stehen langsam die Felder unter Wasser. Bei Caddo Valley verlassen wir den HW 30 und biegen Richtung Hot Springs NP ab. Es folgt eine Fahrt durch eine hügelige Gegend, die mit kleinen Farmen gespickt ist. Wir kommen auch an zwei hübschen Seen vorbei. Für den Anfang begnügen wir uns damit einmal durchs hübsche Zentrum mit den alten Badehäusern zu fahren. Für die nächsten zwei Tage haben wir uns auf dem KOA Camping etwas ausserhalb einen Platz gebucht. Den Nachmittag verbringen wir im Wohni da das Wetter immer noch zu wünschen übrig lässt.

Dienstag, 04. April 2023

Noch ein Tag am See. Etwas bange schauen wir auf die Wettervorhersagen für den Abend und die Nacht. Es sind Gewitter und Tornados für die Gegend vorhergesagt.  Abends entscheiden wir uns kurzerhand raus aus diesem Wald zu fahren, da wir Bedenken haben, dass uns heute Nacht die Bäume aufs Dach fallen könnten. Wir hatten die Wahl zwischen einem Walmartparkplatz und einem freien Platz auf der Fort Sherman Recreation Area am See. Dreimal dürft ihr raten, wo wir stehen. Hier fühlen wir uns sicherer. Die Bäume um uns sind weit weg und ruhig ist es auch. Die Nacht wird hoffentlich ohne Überraschungen vorüber gehen.

Montag, 03. April 2023

Wir haben gut und lange geschlafen. Der Morgen zeigt sich vorerst bewölkt und kühl. Wir frühstücken und dann widme ich mich unserem Terminkalender. Es sind diverse Emails mit Antworten zu Anfragen im Juni eingetroffen. Die müssen nun koordiniert werden. Den Rest des Tages faulenzen wir draussen und drin.

Sonntag, 02. April 2023

Wir haben trotz etwas Verkehrslärm gut geschlafen. Zum Dank für den Parkplatz gehen wir im Restaurant frühstücken. Nun stürzen wir uns in den Grossstadtverkehr. Wir wollen nach Dallas in Sixth Floor Museum, um alles über das Attentat auf JFK zu erfahren. Da es Sonntag ist und erst kurz vor 9.00h, sind die Strassen noch frei. Wir kommen gut durch das Gewirr der grossen Autobahnkreuze mit ihren vielen Stockwerken, Auf- und Abfahrten. Am dritten Kreuz erwischt es uns dann doch, wir müssen eine Ehrenrunde drehen. Gut gibt es Navis, die uns wieder auf die richtige Spur bringen. Langsam kommt die Skyline von Downtown Dallas in Sicht. Wir finden problemlos zum Parkplatz des Museums. Er ist gleich neben der Strasse, wo das Attentat 1963 stattfand. Das Gebäude, aus dem die Schüsse fielen ist heute ein Museum. Wir kaufen uns Tickets und müssen bis 10.30h warten, bis wir mit vielen anderen rein dürfen. Die Ausstellung ist sehr informativ und spannend gestaltet. Die Informationen reichen von der Familie Kennedy bis zum Täter. Von der Argumentation, den Untersuchungen und den angeblichen Umständen überzeugt uns die Sachlage aber nicht. Viel zu viele Ungereimtheiten werden nicht erklärt. Was und von wem die Vertuschungen stammen, wird wohl nie geklärt. Zurück auf der Strasse lassen wir dir Szene nochmal auf uns wirken. Unbestritten ist definitiv, dass hier der Hoffnungsträger der damaligen Generation feige ermordet wurde. Zurück beim D-Hai beraten wir kurz, was wir machen wollen. Die Stadt selbst interessiert uns nicht besonders, deshalb entscheiden wir uns 200 km weiterzufahren bis zu einem See, an dem ein State Park Campground zu finden ist. Ich buche 3 Nächte für uns und schon düsen wir los auf den HW 30 Richung Mount Plesant. Es geht gut voran, der Verkehr ist nicht stark und sonntags fahren auch nicht ganz so viele Trucks. Die Landschaft um uns ist grün und mit kleinen Farmen gespickt. Am See angekommen besetzen wir unseren Platz direkt am Wasser aber mitten im Wald. Das gefällt uns normalerweise nicht so sehr, aber morgen soll es über 30°C heiss werden, da könnte diese Lage von

Vorteil sein. Heute ist es erstmal recht windig und bald verzieht sich die Sonne hinter dicke graue Wolken. Einige Gewitter ziehen über uns hinweg. Es giesst wie aus Kübeln.

Samstag, 01. April 2023   5 Jahre auf Weltreise!

Hier gibt es Mosquitos die Keinen fressen, :-))). Nach einer ruhigen Nacht geht es bald los. Wir kommen durch die gesichtslosen Vororte langsam in den Kern von Fort Worth. Unterwegs kaufen wir in einem tollen Markt ein paar Vorräte. Im informativen Cowgirl Museum erfahren wir etwas über die Farmerstöchter und ihre Leidenschaft für die Pferde. Downtown ist dann leer. Na ja, es ist ja auch Samstag. Wir fahren raus zu den Stockyards und parken auf einem grossen Platz in der Nähe für 10$. Die nette Lady versichert uns, wir dürfen hier bis Morgen Mittag stehen bleiben. Wir sind gespannt, ein grosses Schild an einem Kandelaber verkündet nämlich "no overnight parking". Wir gehen das Risiko einfach mal ein, zu verlockend ist die Nähe zum Cowtown

Colliseum, wo heute Abend das Rodeo stattfindet. Wir schlendern durch die verschiedenen Gebäude, sehen Longhorns, ein weiteres Museum und Touristenfallen mit wertlosem Krimskrams. Hier sind die ganzen Leute versammelt, die nicht in Downtown waren. In einer Rooftopbar stillen wir unseren Durst und füllen den Magen mit ein paar Leckereien. Um 19.00h sind wir ready für das typisch amerikanische Spektakel. Wir haben Plätze in der zweiten Reihe ergattert und harren gespannt der Dinge, die da kommen werden. Gleich am Anfang werden wir Zeugen des amerikanischen «way of life», ein Cowgirl reitet in die Arena und singt aus vollem Hals die Nationalhymne. Jede und jeder steht und nimmt seine Kopfbedeckung ab. Nun kann es richtig losgehen. Erst kommen die Reiter der wilden Pferde. Wobei, die sind nur wild weil ihnen (sorry) die Eier abgebunden werden! Bei der nächsten Disziplin muss ein Kalb mit dem Lasso gefangen werden und die Cowboys müssen ihm noch die Füsse zusammenbinden. Bei den Cowgirls ist man zufrieden, wenn sie mit dem Lasso das Tier erfassen. Zur Unterhaltung der Kinder wird ein Kalb mit einem rosa Band freigelassen und die Meute versucht es ihm abzunehmen. Die nächste Disziplin haben wieder die Cowgirls, die um drei Tonnen um die Wette reiten müssen. Ein Cowboy macht Kunststücke mit seinem Lasso und zum Schluss ist Bullenreiten angesagt. Ganz schön riskant, zum Glück geht heute Abend alles gut. Kurz vor dem Schluss Bouquet verlassen wir den Saal und gehen zurück zum Wohni. Gedränge mögen wir nicht und so kommen wir gut vom Gelände. Beim Wohni angekommen entscheiden wir uns kurzerhand zum nächsten Cracker Barrel Restaurant zu fahren die RV Parking für die Nacht anbieten. Auf dem Parkplatz vom Stockyard war es einfach zu laut und wir unsicher, ob uns nicht doch noch einer verjagt. Es wird spät bis wir in die Betten sinken.

Freitag, 31. März 2023

Ich werde erst nach 8 Uhr wach. Hermi hat mich schlummern lassen. Nachts war es warm und windig. Nun haben wir schon 22°C, die Temperatur soll heute über 30°C steigen, sobald die Sonne kommt. Hermi nutzt die Gelegenheit und geht joggen bevor es zu warm wir. Ich mache ein paar Sachen im Haushalt und setzte mich anschliessend an den Computer. Noch mehr Vorbereitungen stehen an und nichts soll vergessen gehen. Erst nachmittags sind wir fertig und haben die wichtigsten Pendenzen Punkt für Punkt abgearbeitet. Ich setzte mich noch ein bisschen nach draussen, werde aber vom Winde verweht. Gegen Abend kochen wir und sehen noch fern, dann geht es in die Heia.

Donnerstag, 30. März 2023

Puh, schlecht geschlafen, der blöde Film hat mich wachgehalten. Ich habe immer nach draussen gehört, ob ein böser Mann kommt, dabei war bis auf den Wind alles friedlich. Versöhnliches Vogelgezwitscher weckt uns morgens. Ui, es ist schon kurz vor 8.00h, wir kämpfen noch mit den zwei Stunden Zeitumstellung. Bei bewölktem Himmel geht die Fahrt auf dem HW 20 weiter. Die einsame texanische Halbwüste haben wir definitiv verlassen. Heute passieren wir einige kleine Siedlungen. Grüne Wiesen und spriessende Bäume fliegen vorbei. Viele der angesiedelten Firmen haben etwas mit Landwirtschaft zu tun. Bei Cisco, wo Hiltons erstes Hotel steht, fängt es an zu regnen, die Landschaft verschwindet in den Wolken. Bei Wheaterford wird der Verkehr dichter und dichter. Wir nähern uns Fort Worth und Dallas. Bevor es anfängt zu nerven können wir abbiegen. Wir haben am Benbrook Lake auf einem Campingplatz für 2 Nächte einen Platz reserviert. Glück gehabt, es ist erst kurz vor 13.00h aber der Platz ist schon frei. Wir dürfen ihn sofort besetzten. Ha, gut ausgesucht, mit direkter Sicht auf den See sitzen wir drin, draussen ist noch immer Schmuddelwetter. Mann, als Hermi den Reifendruck kontrolliert entdeckt er, dass ein weiteres Stinktier die Duftmarke des anderen übertüncht hat, igitt, igitt! Da müssen wir mal mit einem Hochdruckreiniger und starkem Putzmittel dahinter, sonst verfolgt uns dieser Gestank noch ewig. Nachmittags möchte ich mir endlich mal wieder eine lange heisse Dusche gönnen, aber leider wird es eine knapp lauwarme Angelegenheit bei der ich den Knopf fürs Wasser dauernd betätigen muss. Die Anlage ist dazu noch schmutzig. Wenigstens kommt viel Wasser, sodass ich meine Haare gut ausspülen kann. Abends sitzen wir gemütlich im Wohni und schauen uns einen Film an.

Mittwoch, 29. März 2023

Wir haben gut geschlafen. Um 7.00h ist Tagwache aber es ist noch fast dunkel. Wir brechen bald auf. Es geht ca. 180 km gegen Osten. Vor uns ist der Himmel noch bewölkt aber es soll nachmittags sonnig werden, die Temperatur liegt heute Morgen schon bei 12°C. Der Verkehr auf dem HW 20 ist bedeutend stärker als gestern. Rund um uns sieht man nun fruchtbare Felder, die sich bis zum Horizont erstrecken. Colorado City und Sweetwater werden umfahren. Wir kommen an Merkel vorbei, ob die Dame wohl weiss, dass ihr ein ganzer Ort gewidmet ist? Vielleicht ist es besser, wenn nicht, es gibt mehr Bruchbuden als intakte Häuser. Wo hier wohl "America first" ist? Gegen Mittag erreichen wir Abilene und damit unseren Übernachtungsplatz. Er liegt etwas ausserhalb an einem Fluss. Nachmittags erkämpft sich die Sonne wieder ihren Platz am Himmel und es wird schnell angenehm warm. Wir sind eine Weile fleissig und planen die weitere Route. Abends sehen wir uns das Roadmovie Thelma und Louis an, ein Tipp von unseren Overlander Freunden Irene und Jürg. Ich fand es nicht so toll, Hermann hats gefallen.

Dienstag, 28.März 2023

Kalt bei 0°C, schnell die Heizung an und gemütlich frühstücken, dann tanken wir noch Wasser. Nomen est Omen, wir fahren auf dem Oil Center HW, rund um uns überall kleine Pferdekopfpumpen. Nichts los im kleinen Eunice, das wir kurz darauf erreichen. Meine Güte, wer will hier schon wohnen? 5 Meilen weiter erreichen wir die State Line und sind in Texas angekommen. Das bedeutet, die Uhr um eine weiter Stunde vorzustellen. Es sind nun nur noch 7 Stunden Unterschied zur Schweiz. Die flache Halbwüste erstreckt sich weiterhin um uns. Passend zum Wind, der unser Wohni umbläst, tauchen nun grosse Windräder auf, keine Ölpumpen mehr zu sehen, witzig, davon ist Texas doch sonst voll. Die Strasse führt nun praktisch 50 km geradeaus bis nach Andrews. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, man sei noch in Mexiko, überall Müll am Strassenrand. Ölfelder tauchen auch wieder ein paar auf. Andrews ist genauso nichtssagend wie die letzten Orte. Nun geht es weitere 100 km durch die Pampa. Die Fahrzeit füllen wir mit Vorbereitungen für unseren Aufenthalt in Europa. Zwischendurch macht Hermi einen kurzen Stopp. Er hat heute Morgen eine gelbliche Flüssigkeit an einer Felge entdeckt. Sie war gefroren, sodass er sie nicht identifizieren konnte. Nun putzt er sie ab. Es stinkt bestialisch. Da hat ein Stinktier seine Duftmarke abgesetzt, pfui. Das Gute dabei, es war kein Öl. Im Laufe des morgens wird der Verkehr dichter, viele grosse Trucks sind unterwegs, die wohl auch auf den ungeteerten Strassen gefahren sind. Immer wieder trifft uns ein Steinchenregen, wir haben schon wieder Angst um unsere Windschutzscheibe. 60 km vor Big Spring ändert sich die Landschaft langsam. Riesige sandige bewässerte Felder lösen die Halbwüste immer mehr ab. Es windet so stark, dass die Erde wie Staub durch die Luft fliegt und alles in einem Nebel verschwimmt. Wie hier etwas wachsen kann, ist uns schleierhaft. Langsam führt die Strasse in tiefere Lagen, Big Spring liegt noch auf 800 Höhenmetern. In der Stadt tanken wir zuerst, an der ersten Tankstelle verlangen sie 4.60$ per Gallone, die spinnen ja. Wir sind doch in Texas! Ca. 1 km weiter im Städtchen kostet der Diesel dann noch 3.75$, geht doch! Etwas ausserhalb des Zentrums gibt es den Comanche Trail Park, der unter anderem 6 kostenlose Plätze zum Übernachten bereithält. Die Strasse ist zwar in Hörweite, aber sonst ist niemand da und wir haben unsere Ruhe. Wir erkunden auf einem Spaziergang die Anlagen um die grosse Quelle. Die Stadt hat sich grosse Mühe gegeben und die Geschichte auf grossen Tafeln beschrieben, die mit hübschen Metallreliefs ergänzt wurden. Leider ist die Quelle durch die konstante Wasserentnahme der letzten 200 Jahre stetig zurückgegangen, aber es gibt hier noch immer Wasser. Den Rest des Nachmittags verbringen wir im Wohni und am Computer. Abends bereitet Hermi frische Spargeln, Kartoffeln und Thunasteaks zu, dazu gibt es eine feine Sauce Hollondaise, mmmh.

Montag, 27. März 2023

Bei Sonnenaufgang sind wir wach. Es gibt Frühstück bevor wir zur Carlsbad Höhle fahren. Hier haben wir ebenfalls kostenlosen Zugang mit unserer NPS-Karte. Wir wollen die Höhle ganz erkunden. Für diejenigen die nicht so weit laufen wollen, gibt es einen Lift, der einen 230m zum Hauptgewölbe hinunterbefördert. Die Entstehung der Höhlen liegt 260 Millionen Jahre zurück. Der Cowboy Jim White betrat 1898 als erster "Weisser" die Höhle und erkundete sie über 20 Jahre lang. 1930 wurde das Gebiet, das insgesamt mehr als 119 weitere Höhlen aufweist, zum Nationalpark erklärt. Wir starten unsere Erkundung beim natürlichen Eingang. Von Mai bis Oktober kann man hier hunderttausende mexikanische Bulldoggfledermäuse beobachten, wie sie

abends auf Futtersuche ins Freie schwärmen. Wir entdecken Höhlenschwalben, die im Eingangsbereich nisten. Ein gut ausgebauter Fussweg führt in vielen Kurven in die Tiefe. 2 km weit geht es durch einen Korridor hinab bis zum Start des Big Room Loop. Nachdem man in das dunkle Loch eingetaucht ist, kann man nochmal zurück zum Himmel schauen, dann wird es dunkel, nur wenige Lichter erhellen das Schwarz vor einem. Besondere Stalaktiten, Stalagmiten und andere Formationen werden angestrahlt und in Szene gesetzt. Mit uns sind nur wenige Besucher unterwegs. Es ist still. Immer wieder stoppen wir und staunen, versuchen die Wunderwelt mit unseren Handys einzufangen. Unten angekommen, kommen wir aus dem Staunen fast nicht mehr heraus, so unglaublich sind die Gebilde, die hier im 33'000 m2 grossen und bis zu 60 m hohen Gewölbe überall verteilt sind. Erstaunlicherweise ist es auch hier, trotz mehr Besuchern, herrlich ruhig. Es erfasst einen eine tiefe Ehrfurcht vor diesem einmaligen Naturwunder. Irgendwann wird es einem fast zu viel, man kann all die Details gar nicht mehr richtig aufnehmen. Nach fast 3 Stunden im Untergrund dürstet es uns nach Tageslicht. Wir nehmen den Lift, der uns zurück an die Oberfläche bringt. Wau, dieser Umweg war es wirklich wert. Wir sind sonst keine «Höhlenfreunde», aber wenn man kann, sollte man sich diese Tour nicht entgehen lassen. Zurück beim Wohni düsen wir los ins 150 km entfernte Eunice. Die Fahrt ist ereignislos. 2 Stunden später erreichen wir die kleine Eunice Lake Recreation Area, auf der man kostenlos übernachten darf. Wir stehen nahe am See. Es ist ruhig und einsam.

Sonntag, 26. März 2023

Wir stehen um 7.00h auf, an diesem kalten sonnigen Morgen. Noch vor 10.00h verabschieden wir uns von unseren neuen Overlander Freunden. Wir fahren nach Almogordo und dort hoch in die Berge nach Cloudcroft. Die Szenerie ändert sich komplett. Plötzlich fahren wir durch Pinienwald. Von einem Aussichtspunkt können wir nochmal zurück auf die weisse Ebene schauen. Vor uns wartet auch etwas Weisses, aber das ist der restliche Schnee, der hier oben noch liegt. Nach dem touristischen Cloudcroft geht es langsam wieder in tiefere Lagen. Draussen sind es kalte 2°C und der Wind bläst. Bei uns im Fahrerhaus ist es aber schön warm, sogar ohne Heizung, die Sonne wärmt uns nämlich von vorne. Die Strasse ist gut ausgebaut und führt in langgezogenen Kurven durch ein Tal. Nach einer Weile grüssen die ersten Frühlingsboten, die Wiesen werden grüner, muntere Bächlein plätschern, die Bäume spriessen hellgrün und über allem strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Was für ein perfekter Sonntag, wie aus dem Bilderbuch. Nach 70km ist wieder flacheres Land erreicht. Die bekannte Halbwüste hat uns wieder. Als Abwechslung fahren wir durch das absolut trostlose Hope (Hoffnung), was für ein Name für ein Örtchen, das aussieht, als wäre es verlassen. Eine halbe Stunde später biegen wir in Artesia vom HW 82 auf die 285 nach Süden ab. Knapp 60 km trennen uns noch vom Ort Carlsbad. Auf der Strecke sehen wir die ersten kleinen Ölförderungsanlagen. Inzwischen ist die Temperatur wieder auf erträgliche 18° C gestiegen. Um 13.00h treffen wir im Ort ein und suchen zuerst einen Laundromat auf. Wäsche abgeben, wie in Mexiko ist hier nicht, da muss man selber ran. Es ist eine grosse und saubere Wäscherei. Sonntags ist natürlich einiges los, aber wir finden noch freie Maschinen. Anschliessend brauchen wir noch Lebensmittel, Diesel und Wasser. Bis auf Wasser füllen, konnten wir alles erledigen. Wir fahren noch ein paar Kilometer Richtung Süden, um morgen früh in der Nähe der Carlsbad Caverns zu sein. Wir haben einen Eintritt reserviert. Wir sind sehr gespannt was uns erwartet. Um zu unserem heutigen Übernachtungsplatz zu kommen, muss unser D-Hai dann noch ziemlich klettern. Der Iveco schafft das heute souverän in der kleinsten Untersetzung und ohne Differenzialsperre. Oben angekommen geniessen wir eine prächtige Aussicht auf die weite Ebene. Bei einem Bier sitzen wir noch eine Weile in der Sonne. Wir schauen uns den Reiseführer an und lachen uns kaputt. Hermi hat versucht mit Zeigefinger und Daumen die Schrift zu vergrössern und ich wollte durch Tippen die Seite wechseln. Schon unglaublich was das menschliche Hirn so kann oder auch nicht, das ist jetzt Ansichtssache :-)).

Samstag, 25. März 2023

Es ist ein rundum sonniger, windstiller Morgen aber kalt. Wir düsen los und Reihen uns wieder ein, in den Tatzelwurm der grossen Trucks. Es geht an Deming vorbei und dann recht langweilig bis Las Cruces. Rund um uns nur staubige Halbwüste. La Cruce ist eine mexikanisch angehauchte Stadt, die vor einer gezackten Bergkette liegt. Man findet an der Peripherie auch hier die typischen Wohngebiete mit den immer gleichen Ladenketten. Wie die Innenstadt aussieht, haben wir nicht erkundet. Nun geht die Fahrt weiter auf dem HW 70 über den kleinen San Augustin Pass. Unten im Chihuahuan Desert, hat sich das Militär breit gemacht. Sie testen hier öfter Raketen. In der Ferne grüsst weiss der 3'700m hohe Sierra Blanca Peak. Unser heutiges Ziel aber heisst White-Sands-Nationalpark und liegt noch ca. 50 km vor uns. Es ist eine über 700 km2 grosse Fläche aus Gips Sand, die schneeweiss in der Sonne leuchtet. Vor drei Jahren sind wir schon einmal hier vorbeigekommen. Leider wurden da gerade alle Nationalparks wegen Covid geschlossen und wir konnten uns dieses Naturwunder nicht ansehen. Kurz vor dem Eingang zum Park durchfahren wir eine Militärkontrolle ohne Kontrolle :-). Unser Jahrespass für die Nationalparks ist noch gültig, wir kommen deshalb kostenlos hinein. Es gibt einen ca. 25 km langen Rundweg, den man fahren kann und diverse Trails. Wir halten bei 3 verschiedenen Parkplätzen und lassen die erstaunliche Landschaft auf uns wirken. Man hat fast den Eindruck, man sei in einer Schneelandschaft. Der Sand ist stellenweise hart und man kann gut laufen, an anderen Stellen ist er aber genauso rutschig und mühsam zu begehen, wie man es vom Strand kennt. Am dritten Parkplatz kommt uns ein Schweizer Fahrzeug mit Zuger Kennzeichen entgegen. Es sind Irene und Jürg, die seit 2019 um die Welt reisen. Wir kommen ins Gespräch und verabreden uns für später am nahen Holloman Lake. Hier wollen wir übernachten. Wir finden ein schönes Plätzchen für die Nacht und verbringen einen fröhlichen Nachmittag und Abend zusammen.

Freitag, 24. März 2023

Soo schlecht haben wir nicht geschlafen. Nur ein Verrückter mit aufheulendem Motor und gegen morgen die Müllabfuhr haben unseren Schlaf gestört. Wir stehen um 6.30h auf und stehen pünktlich um 7.00h bei Michelin Tires. Wir sind knapp die Ersten und sofort fängt ein netter Mitarbeiter mit der Rotation der Reifen an. Um 7.45h ist alles erledigt und wir hören zu unserer Überraschung, wir brauchen nichts zu bezahlen. Angeblich funktioniert der Computer für die Abrechnung nicht, danke vielmals Jack Furrier Tire & Auto Care! Nachdem wir im "Waffle House" gefrühstückt haben, lenkt Hermi das Wohni auf den Highway 10. Verschiedene schöne Landschaften fliegen an uns vorbei. Heute ist es kalt, nur noch 6°C und bewölkt ist es,  als wir unterwegs einen Stopp machen. Nach 170 km erreichen wir das kleine Bowie, in dessen Nähe wir vor drei Jahren unsere letzte Nacht, vor dem 6-wöchigen Covid Stopp bei Tombstone, in schöner Umgebung auf BLM Land verbracht haben. Um 11.15h erreichen wir die Grenze zu New Mexiko und stellen die Uhr eine Stunde vor. Die Landschaft hat sich nicht gross verändert. Wüstenebenen wechseln sich mit Hügeln und Bergen ab. Die Sonne und Wolken malen Schattenflecken in die Landschaft. Unser D-Hai rollt merklich ruhiger über die Strasse seit wir die Reifen getauscht haben. Nach Lordsburg fahren wir noch 60 km weiter. Draussen kommt die Sonne langsam immer mehr ins Spiel. Drin können wir endlich die Heizung ausmachen, im Radio spielt Country- und Popmusik, die wir leise mitsummen, ansonsten geniessen wir es einfach dahinzurollen und zu schweigen. Plötzlich mitten in der Pampa eine Baustelle und nur noch eine Fahrbahn, Stau! Kein einziger Arbeiter zu sehen, ach doch, fast am Schluss ein paar Männchen die was tun. Stopp and Go für fast eine halbe Stunde. Versteht kein Mensch, man könnte gut mit gleichbleibender Geschwindigkeit fahren. Endlich vorbei, nur noch 10 km, dann reicht es mit der Fahrerei für heute. Wir biegen bei der Abfahrt 62 auf eine Nebenstrasse ab und suchen uns abseits im weiten Land einen Platz für die Nacht. Es ist windig hier aber wir stehen schön flach und weg vom Lärm der Strasse, rund um uns hoppeln Hasen.

Donnerstag, 23. März 2023

Ein sonniger, aber kühler Morgen erwartet uns heute. Es sind nur 170 km bis Tucson. Trotzdem wollen wir nicht zu spät losfahren. Für 2 Stunden rollen wir gleichmässig dahin und lassen die wüstenartige Landschaft an uns vorbeiziehen. In der Stadt angekommen kümmern wir uns erstmal um einen Termin, um unsere Reifen zu rotieren. Bei der zweiten Garage sind wir erfolgreich. Wir dürfen morgen früh antraben. Nun kümmern wir uns um einen Übernachtungsplatz. Die beiden Campings, die wir anfahren, sind ausgebucht. Wir erinnern uns an unsere Mitgliedschaft bei Harvest Host und fahren zu einer kleinen Brauerei. Bingo, hier dürfen wir bleiben. Da es aber noch früh am Nachmittag ist fahren wir zum Pima Air + Space Museum und schauen uns deren Ausstellung an. Die meisten Flugzeuge stammen von der Armee und aus den Zeiten des zweiten Weltkriegs bis heute, aber es sind auch zivile Maschinen dabei. Wir bestaunen die Air Force One von Präsident Kennedy und eine Super Constellation mit Namen "Star of Switzerland". Das so ein Flugzeug wie die Super Guppy überhaupt fliegen kann erstaunt uns sehr, es ist soooo unförmig! Als nächstes versuchen wir Blicke auf den riesigen Flugzeugfriedhof der Davis Monthan Airforce Base zu erhaschen. Leider gibt es keine Möglichkeit dieses Feld, das 120 Fussballfelder umfasst, zu besichtigen. Bei der Fahrt um die Base können wir aber doch ein paar Eindrücke bekommen. Nun ist es Zeit zur Harbottle Brauerei zu fahren und ein paar Biere zu zischen. Anschliessend holen wir nebenan beim Asiaten noch etwas "gesundes" zum Eessen und verziehen uns dann ins Wohni. Mal sehen wie ruhig die Nacht wird. Wir stehen direkt an einer grossen Strasse.

Mittwoch, 22. März 2023

Es war ein Schlafen mit Unterbrüchen. Eine Schiesserei, Lärm von startenden Autos und der Wind, der ums Wohni geheult hat haben genervt. Wir sind um 6.30h wach. Das passt gut, wir stehen auf und fahren zum Walmart am anderen Ende der Stadt. Hier haben wir einen Videocall mit Carsten von der Campermanufaktur in Hamburg, der einige Sachen für die Revision der Kabine im Juni bestellen muss. Anschliessend gehen wir einkaufen und etwas frühstücken. Nun sind wir bereit für die erste Etappe gegen Nordosten. Heute erwartet uns eine Fahrt durch die Sonora Wüste. Es ist weites meist flaches Land, nur ab und zu kreuzen wir schroffe Berge. Der Himmel ist teilweise blau, die Sonne scheint, aber es ist kühl mit 14-17°C. Wir haben das erste Mal seit langer Zeit lange Hosen an, bäh. Kilometer für Kilometer verschwindet unter unseren Reifen. Die Interstate 8 wird von den Gleisen der Southern Pacific Railroad begleitet. Rund um uns Wüste mit den einen oder anderen Kakteen und Blumen die vor allem in gelb, orange und lila blühen. 40km nach Gila Bend, einer grossen Kreuzung, biegen wir nach Süden auf die Vekon Valley Gravelroad ab. Hier, abseits des Highways darf man in der Wüste frei übernachten. Es sind schon diverse Plätze besetzt aber wir finden noch problemlos etwas passendes für uns. Da die Sonne ab und zu durch die Wolken blinzelt können wir sogar eine Weile draussen sitzen. Hermi spielt mit seiner Drohne und ich lese. Als es uns zu kalt wird setzten wir uns rein und arbeiten noch ein wenig am Computer. Gegen Abend backt Hermi uns ein Filet im Teig und wir schauen einen Film.