Donnerstag, 2. August 2018
Ein angenehmer Wind empfängt uns morgens. Nach dem Frühstück fahren wir die wenigen Kilometer zurück nach Ystad und sehen uns die wunderhübsche Stadt kurz an. In Trelleborg machen wir einen weiteren Halt und geben in einem Supermarkt die letzten schwedischen Kronen aus. Bevor wir die Brücke über den Öresund queren, stoppen wir auf einem Parkplatz und machen Fotos. Für uns kostet die Überfahrt der 16 km ca. CHF 130.-. Weiss nicht warum die Touristen in der Schweiz immer meckern, unsere CHF 40.00 gelten für ein Jahr und für alle Autobahnen, Tunnel und Pässe!
In Kopenhagen gestaltet sich die Suche nach einem Stellplatz schwierig. Den Parkplatz den wir ansteuern gibt es nicht mehr. Einen Campingplatz den wir suchen, können wir nicht erreichen, weil die Strassen wegen Bauarbeiten rundum geschlossen sind. Trotzdem finden wir auf einem grossen Campingplatz an der Ringstrasse einen annehmbaren Platz. Von hier können wir mit den ÖV ins Zentrum fahren. Das machen wir auch gegen Abend. Zuerst finden wir uns in der Shoppingmeile wieder, die uns so gar nicht gefällt aber als wir den Stadtteil Christiansstad wechseln und am Kanal entlang bummeln, finden wir eine hübsche Kneipe mit Tischen im Freien, wo wir sehr fein essen. Nachdem der Bauch gefüllt ist finden wir die schönen Ecken von Kopenhagen und sind plötzlich begeistert von der Stadt.

Mittwoch, 1. August 2018
Schweizer Nationalfeiertag, Lampions raus! Der Tag beginnt bewölkt und mit Nebel, es ist schwülwarm. Nach einem Spaziergang fahren wir immer entlang der Ostsee bis nach Ystad. Hier ist die Natur wieder völlig anders. Man merkt, das Meer ist nicht weit. Im Inland wird viel Getreide angebaut und es gibt wunderhübsche Dörfer. Fachwerkhäuser teilweise mit Strohdächern. Nach einigen Kilometern Fahrt klart der Himmel auf, es wird heiss. Eigentlich wollten wir in Ystad auf dem Stellplatz bleiben. Der Platz am Hafen ist aber schon komplett und es sind tausende Leute unterwegs. Es findet ein Jazzfestival statt das die Menschen in Scharen anzieht. In dieses Getümmel wollen wir sowieso nicht. Nach ca. 3 km entlang dem Meer Richtung Westen, finden wir direkt hinter dem Strand, auf einem Parkplatz eine Stelle, an der wir uns wohl fühlen. Hier kühle ich mich in den Wellen der Ostsee ab. Einziges Problem, hier gibt es kleine Insekten die sich in die Haut bohren und deren Stich fürchterlich beisst.

Dienstag, 31. Juli 2018
Die Sonne scheint schon früh ins Wohni. Draussen kreischen die Möwen, der Platz erwacht langsam. Nach dem Frühstück gehen wir los und besichtigen das interessante Marine-Museum. Es beherbergt unter anderem ein Wrack, das man in einem Unterwassertunnel bestaunen kann. Sehr gut dargestellt sind auch die Geschichten zu den alten Kriegsschiffen und den Schlachten die diese ausgefochten haben. Es gibt sehr schöne Schiffsmodelle und diverse original Gallionsfiguren. Das eigentliche Highlight sind aber zwei U-Boote. In eines davon kann man hinein. Anschliessend kann man sich die qualvolle Enge, in denen die Matrosen darin leben müssen, sehr gut vorstellen. Nach einer guten Stunde verlassen wir das Museum wieder. Shell wird es sonst im Wohnmobil zu heiss. Entlang dem Meer aber immer auf der Hauptverbindungsstrasse E22 fahren wir bis Bromölla. Hier biegen wir auf die kleineren Strassen ab die zur Ostsee führen. Wir haben uns einen Platz bei einem Hafen ausgesucht der ganz in der Natur liegt. Leider gibt es keinen Platz mehr und wir müssen weiterfahren. Der nächste grösser Ort ist Ähus. Hier gibt es hinter dem Strand in einem Kiefernwäldchen einen hübschen Stellplatz. Allerdings ist hier der Badetourismus voll im Gang. Der Strand ist mindestens genau so voll wie diejenigen in Südeuropa zu dieser Zeit. Entsprechend laut ist es. Wir geniessen erst ein Eis und setzen uns dann beim Wohnmobil in den Schatten.

Montag, 30. Juli 2018
Wir wollen zur Ostsee zurück. Es ist schon in der Früh sehr warm und wir haben 260 km zu fahren. Ie unsere Vorräte auf. Ein Stück geht es noch nach Norden dann kommen wir in Karlskrona an. Hier gibt es einen Stellplatz am Hafen. Man steht voll in der Sonne und auf Asphalt aber… hier bezahlt man 180 SEK und erhält dazu freien Zugang zu Waschmaschine und Tumbler. Wo gibt’s denn sowas sonst noch? Trotz Sonnenschein und Hitze beziehen wir die Betten neu und waschen alle Überzüge und alles was sonst noch anfällt. Prima! Am späten Nachmittag erkunden wir die Stadt. Ich frage mich warum diese UNESCO Weltkulturerbe sein soll. Es gibt einige hübsche Häuser aber die meisten Bauten sind eher den Bausünden zuzuordnen. Der Hauptplatz mit dem beiden Kirchen ist zudem von Schaustellern in Besitz genommen die einen Rummelplatz aufbauen. Von Atmosphäre keine Spur. Zumindest haben wir einen schönen Spaziergang gemacht.

Sonntag, 29. Juli 2018
Nachdem wir startklar sind geht’s nach Mariestad. Die angebliche Perle am Vännernsee entpuppt sich aber als ziemlich gesichtsloser Ort. Wir fahren weiter. Ein paar Kilometer später steuern wir einen Strand an, um doch noch den See zu bestaunen. Weiter geht es durch viel landwirtschaftlich genutztes Land mit schönen Höfen. Auf einem Getreidefeld in ca. 200 m Entfernung entdecken wir Hirsche die sich bekämpfen. Hermi kann sie mit dem grossen Objektiv der Kamera recht gut heranzoomen. Beeindruckend die Geweihe die sie tragen. Der Verkehr ist heute wieder stark aber wir kommen gut voran und sind gegen 13.30h an unserem neuen Ziel, am Vätternsee bei Habo auf einem Camping angekommen. Ein halber Kilometer entfernt ist ein schöner Strand. Dort ist es heute natürlich sehr voll. Hunde sind auch nicht erlaubt. Wir machen deshalb nur ein paar Fotos und verziehen uns dann wieder. Mit der Sonne ist die Temperatur wieder gestiegen. Als wir uns mit einem netten österreichischen Paar unterhalten, brennt mir die Sonne auf den Rücken. Wunderbar dieses Sommerwetter. Gegen Abend ordnen wir noch ein paar Dokumente, bevor wir ein feines Mahl geniessen.

Samstag, 28. Juli 2018
Es soll heute etwas weniger warm aber gewittrig werden. Tatsächlich sind morgens schon viele Wolken am Himmel und es ist schwül. Für die Fahrt ist es aber recht angenehm. Wir geniessen die frische Luft durch die offenen Fenster. Heute wollen wir am Vätternsee entlang fahren und dann weiter rüber zum Vännernsee. Die Dörfer am Ufer lassen wir komplett aus, machen aber einen schönen Stopp auf einem Parkplatz direkt über dem See an einer Bucht. Das glasklare Wasser ist warm und leuchtet grün-blau. So habe ich mir Schweden eigentlich immer vorgestellt. Wir fahren dann weiter über kleine ungeteerte Strassen, durch Wälder, an Seen vorbei bis wir wieder auf den zweiten Teil des Göta-Kanals treffen. Hier haben wir einen Stellplatz ausgesucht, der genauso schön liegt wie der gestrige. Kurz nachdem wir ankommen entlädt sich der erste Regenschauer und im Laufe des Nachmittags zieht noch ein Gewitter vorbei. Hermi und Shell machen Sport und ich putze. Allerdings weht mir der blöde Wind immer gleich wieder Sämereien durch die Fenster und Türen herein. Irgendwann reicht’s, ich mache Fenster und Türen zu, mit dem Resultat, das es jetzt sauber ist, ich aber schweiss gebadet bin. Danke!

Freitag, 27. Juli 2018
Ausgeruht machen wir uns auf den Weg Richtung der grossen Binnenmeere. Zuerst fahren wir immer entlang dem Wasser bis kurz vor Norrköping, wo wir wieder auf die E4 treffen. Nun rollt unser D-Hai mit uns im Ferienverkehr Richtung Westen, bis wir auf die 34 abbiegen und dann am Göta-Kanal entlang, bald beim Wohnmobilstellplatz in Borensberg ankommen. Besonders die Fahrt entlang dem Kanal ist wunderschön. Es gibt schöne Kirchen, hübsche Häuser und auf dem Kanal sind Schiffe unterwegs. Es sieht aus als ob diese auf der Wiese fahren, lustig!
Im ersten Moment befürchten wir das kein Platz mehr für uns frei ist. Als wir genau hinschauen finden wir aber Plätze die keinen Strom haben aber noch schöner gelegen sind, als die beim Café. Wir suchen uns den schönsten aus und geniessen wieder einen herrlichen Sommernachmittag bei 32°C. Hier sind die Sanitäranlagen erstmals wieder in einwandfreien Zustand und fast neu, super! Immer mal wieder gehen Shell und ich uns im Kanal abkühlen. Gegen Abend kommt Bewölkung auf. Wir bangen um die Sicht, da wir auch gerne die Mondfinsternis betrachten möchten. Es ist dann aber nicht das Wetter, welches uns einen Strich durch die Rechnung macht, sondern die Bäume die hier rundum so hoch sind, dass sie uns die Sicht versperren. Schade!

Donnerstag, 26. Juli 2018
Wer spät ins Bett geht steht auch früh auf, haben wir früher gelernt! Jedenfalls sind wir kurz nach 7.00h schon wach. Heute erwartet uns heisses Wetter und eine, an sich schöne Fahrt, durch eine ausgetrocknete Landschaft. Wir kommen an wunderschönen Höfen, Gutshäusern und kleinen Schlössern vorbei und sehen immer wieder das blaue Meer blitzen. In Trosa machen wir einen Stopp und spazieren entlang einem kleinen Fluss in den hübschen Ort. Für einen langen Aufenthalt ist es uns aber zu heiss. Es gibt hier einen hübschen Stellplatz aber es ist erst gerade Mittag, sodass wir uns dazu entscheiden weiter zu fahren. Nach 40 km sehen wir uns in Nyköpping den Stellplatz an. Der ist aber sehr eng und schon gut besetzt. Also weiter! Ich habe noch einen anderen Platz im Auge, nur 40 km weiter an einem Fjord bei einem Fähranleger. Unterwegs schimpft Hermi weil er kein Tempo bekommt und meint es sei für unser D-Hai zu heiss. Nein, die Bremsen haben wieder blockiert! Ausgerechnet jetzt sind wir auf der Schnellstrasse E4 Richtung Norrköpping unterwegs. Hermi hält auf dem Pannenstreifen an und rollt kurz rückwärts. Glück gehabt, die Bremsen lösen sich wieder und wir können problemlos bis zu unserem heutigen Ziel weiterfahren. Der Fahrtwind kühlt die Bremsen und als Hermi nachschaut sieht alles wieder ok aus. Hier am Wasser geht ein angenehmer Wind und bläst die heisse Luft durcheinander. Dadurch ist es im Schatten recht angenehm. Ach, ist so ein Sommertag schön. Abends kochen wir im Omnia ein Auflaufgericht, draussen grillieren kann man sich bei dieser Trockenheit einfach nicht erlauben. Heute geht’s früh ins Bett um den Schlaf von gestern aufzuholen.

Mittwoch, 25. Juli 2018
Meine Flipflops wurden geklaut. Sie standen mit Hermis Schuhen wie immer vor dem Wohni und heute Morgen waren sie weg. Wer ist nur so blöd und klaut alte Latschen? Hoffentlich bekommt diejenige dicke Blasen!
Nach unserem erfrischenden Morgenschwimmen und dem Frühstück machen wir uns zuerst auf den Weg und gehen einkaufen. Es ist schon sehr warm. Zum Glück können wir Wohni mit Hund in den Schatten von Bäumen parken. Anschliessend fahren wir an die Ostsee nach Nynäshamn. Wir haben uns mit den Freunden aus Deutschland verabredet, die den schönen Katamaran besitzen. Sie sind von Norderney durch den Nord-Ostseekanal nach Kopenhagen gesegelt. Heute werden sie, nach der Überfahrt von der Insel Gotland, hier im Hafen ankern. Wir freuen uns schon sehr auf das Treffen am Abend. Es gibt einen hübschen Campingplatz in der Nachbarbucht. Hier haben wir uns eingebucht. Nachmittags repariert Hermi die defekten Lampen am D-Hai und ich mache die Wäsche. Abends spazieren wir über den Hügel zum Hafen und verbringen einen vergnügten Abend zu viert. Erst um 1.00h sind wir zurück und gehen müde schlafen.

Dienstag, 24. Juli 2018
Hermi und Shell waren joggen und ich habe noch geschlafen, anschliessend gehen wir baden. Nun sind wir erfrischt und ich richtig wach. Nachdem wir rumgetrödelt haben fahren wir um 11.00h doch endlich noch in die Stadt. Es ist heiss aber am Himmel zeigen sich einige dicke Quellwolken. Mal sehen wie sich das Wetter entwickelt. Wir steigen in der Innenstadt aus und suchen uns unseren Weg an die Oberfläche. Nach einem Blick die Strasse hoch und runter stellen wir fest. Wir sind in der Sibyllegatan angekommen. Wusste gar nicht, dass mir zu Ehren sogar eine Strasse in Stockholm benannt wurde, kicher. Wir flanieren nun durch die grossen Strassen mit tollen Gebäuden, bis zum Wasser. Hier setzen wir uns in ein Restaurant und lassen bei einem Bier die Szene auf uns wirken. Am Himmel droht zwar eine dunkle Wolke aber es bleibt trocken. Unser Weg führt uns weiter bis zum Hauptbahnhof, wo wir am Nachmittag wieder die Metro zu unserem Campingplatz besteigen. Uns hat die Stadt gefallen aber noch länger müssen wir nicht bleiben. Abends geniessen wir unsere selbstgekochte Pasta auf dem Campingplatz und schlafen dann zufrieden ein.

Montag, 23. Juli 2018
Heute geht’s nach Stockholm. Wie wir es lieben, immer auf kleineren Nebenstrassen und nicht über die Hauptverbindung. Die kleine einspurige aber geteerte C778 bringt uns bis zur 76 auf der wir gut vorwärts kommen. Die letzten Kilometer bis zu unserem Ziel legen wir auf der E18 zurück. Unterwegs kann man an der Natur immer deutlicher sehen, was die Trockenheit anrichtet. Vor allem die Birken haben braune Blätter. Teilweise wähnt man sich im Herbst, die Blätter fallen von den Bäumen und tanzen vor uns im Wind. Die Wiesen sind auch sehr trocken und dadurch braun. Gegen Mittag erreichen wir Stockholm. Es ist verhältnismässig ruhig auf den Strassen, man merkt, es ist Ferienzeit. Noch nicht mal Maut muss man im Juli bezahlen. Prima! Wir haben uns einen kleinen Campingplatz direkt am Mälar ausgesucht. Hübsch, mit Badestrand, kleinem Café und hübscher Villa. Am frühen Nachmittag machen wir Siesta. Gegen 17.00h fahren wir mit der Metro in die Altstadt. Die Gassen sind voll mit Touristen, die diesen herrlichen Abend wie wir geniessen. An einer Ecke stehend überlegen wir, was wir uns als nächstes ansehen sollen. Uns kommt ein Herr mit einem Strohhut entgegen. Wir blicken ihm ins Gesicht, äh, ist das nicht Stefan? Zweimal geschaut, er stutzt auch. Da treffen wir doch, mitten auf der Hauptgasse im Gewimmel einen früheren Nachbarn mit Frau und Freunden, aus unserem ehemaligen Wohnort Altendorf. 1 Minute früher oder später und wir hätten uns nicht gesehen! Wieder mal eine dieser zufälligen Begegnungen, die uns schon überall auf der Welt wiederfahren sind. Als Beweis machen wir schnell ein Foto, bevor jeder wieder seiner Wege geht. Bei einem Bier lassen wir die vergangenen Zufälle nochmal Revue passieren. Die Altstadt sehen wir uns anschliessend natürlich auch noch an. Sie ist klein und hübsch und mit schönen Gebäuden und dem Schloss gibt es einiges zu sehen. In einem Indisch-Pakistanischen Restaurant bekommen wir ein feines Mahl serviert. Man kann draussen sitzen, sodass wir keine Probleme mit Shell haben, die wahrscheinlich nicht mit rein dürfte. Zum Abschluss gibt es noch ein Eis. Als wir um 21.30h am Campingplatz ankommen, können wir noch ein Stündchen die Ruhe geniessen, bevor wir müde ins Bett fallen. Die Sonne ist um 21.15h unter gegangen. Jetzt wird es tatsächlich wieder richtig dunkel!

Sonntag, 22. Juli 2018
Nachts hat es nochmal geregnet aber nun klart der Himmel auf. Nach einigem Schlendrian brechen wir doch noch auf und fahren nahe der Küste auf der X583 bis nach Gävle. Das Zentrum sieht eigentlich recht nett aus, ist heute aber ausgestorben, da Sonntag ist. Ohne Stopp geht es weiter auf kleinen Strassen bis zu unserem Ziel in Ängskär. Leider bekommen wir bei dem kleinen Hafen mit Restaurant keinen Stellplatz mehr, den wir uns im Park4night App ausgesucht haben. Zum Glück gibt es am Anfang der Halbinsel noch einen netten Campingplatz. Wir können uns einen Platz aussuchen und platzieren uns auf der Ausweichstelle, auf einer Wiese mit schönem Blick auf die Ostsee und ganz einsam. Mit Shell machen wir einen Spaziergang und geniessen dann die Sonne und das fliegende, stechende Getier rund um uns. Nach dem Abendessen kommt ein schwedisches Paar mit seinem älteren Mercedes-Wohnmobil und leistet uns Gesellschaft. Einen Moment plaudern wir ganz nett in Englisch bevor wir uns ins D-Hai verkriechen. Nicht das die beiden nicht nett wären, sondern nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwindet wird es kühl.

Samstag, 21. Juli 2018
Es hat angefangen zu regnen. Keine grossen Mengen aber immerhin kommt Nass vom Himmel. Die Schweden sind dankbar. Heute ist unsere Strasse die E4, auf der wir mit vielen anderen unterwegs sind. Es regnet und es gibt recht viel Ferienverkehr. Für 2 Elche ist der Waldrand an der Strasse aber gut genug zum äsen. Wir Glückspilze, schon wieder dürfen wir die scheuen Gesellen sehen. Leider gibt es heute kein Foto, da wir auf der Schnellstrasse natürlich vorbei brausen. Nach knapp 100 km Strecke sehen wir uns kurz vor Mittag in Enänger, direkt am Meer, einen Stellplatz an. Er gefällt uns sehr gut. Nur ist es erst Mittag und es regnet noch immer. Kurz entschlossen fahren wir in die Region Hälsingland. Uns reizt es nicht besonders auf der Hauptverbindungsstrasse zu bleiben. Wir nehmen den kürzesten Weg durch die Wälder. Die Strasse wird immer enger. Nach einigen Kilometern sieht sie nur noch aus wie ein Feldweg. Zu guter Letzt kommen wir an einen Hof und an der Strasse steht „Privat Vägen“. Nachdem wir unser Navi und Maps Me konsultiert haben, fahren wir die 50m einfach durch und kommen an eine T-Kreuzung und auf einen grösseren Weg. Wir haben uns völlig eingedreckt! In Arbra besichtigen wir eines der sogenannten Bauernschlösser. Es sind schöne Bauerngehöfte die im Innern und teilweise auch aussen reich verziert sind. In der Gegend gibt es einige davon. Die schönsten wurden zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Einige Kilometer bei Alfta machen wir auch noch einen Stopp und sehen uns um. Hier steht ein Schopf, der könnte ebensogut im Wallis stehen. Nun ist es Zeit wieder zur Küste zurück zu fahren. Diesmal aber brav auf der E50 bis nach Söderhamn. Hier stehen wir am Wasser auf einem grossen Platz mit anderen Wohnis und geniessen erst mal die Ruhe.

Freitag, 20. Juli 2018
Es ist fast 10.30h als wir endlich den Platz verlassen. Wir haben lange geschlafen und dann noch regergiert wohin wir fahren sollen. Die Waldbrände haben sich wohl ausgebreitet und wir möchten ungern mitten hinein geraten. Aus Vernunftsgründen entscheiden wir uns auf der E14 nach Sundsvall ans Meer zu fahren. Vorher sehen wir uns nochmal im Einkaufszentrum um. Wir möchten eine SIM-Karte für Schweden kaufen, werden aber erst in Sundsvall fündig, nachdem wir uns bei einem netten Herrn im Supermarkt erkundigt haben. Gemäss Internet sollten die Supermärkte die Karten vertreiben aber das stimmt nicht mehr. Wir finden die Karte dann beim Anbieter selber. Die Fahrt ist recht ereignislos, nur Rauch schreckt uns plötzlich auf. In der Nähe muss Wald brennen. Wir sehen nichts aber ein Helikopter mit Wassergefäss landet nahe der Strasse bei einer Tankstelle. Zum Glück kommen wir problemlos durch. Bei der Frage nach einem Platz für die Nacht entscheiden wir uns schlussendlich doch wieder für einen Campingplatz. Das war falsch! Der Platz ist recht voll und gegen Abend quetschen sich immer noch mehr Fahrzeuge neben uns. Kein Problem, zum Essen und Schlafen ist es ok.

Donnerstag, 19. Juli 2018
Um 7.30h ist Tagwach. Wir trinken unseren letzten Kaffee. Heute muss ein Laden her, mit Nespresso-Kapseln. Vorher suchen wir uns keinen Platz für die Nacht! Die Fahrt geht im selben Stil wie gestern weiter. Nach wenigen Kilometern auf der Kiesstrasse ist unser D-Hai inkl. der Velos wieder vom Staub überzogen. Nahe dem Ort Dorothea fahren wir zurück auf den Inlandsvägen und mit vielen anderen Urlaubern nach Süden. Diese Hauptverbindungsstrasse ist nicht sehr interessant und so sind wir froh nach genau 300 km in Östersund angekommen zu sein. Wir finden in einem grösseren Geschäft unseren Kaffee, tanken und fahren auf einen Campingplatz ausserhalb der Stadt, mit schöner Aussicht auf den Äson See. Wir machen die bewährte Arbeitsteilung. Hermi geht mit Shell joggen und ich putze und erledige Büroarbeiten. Es ist kühler geworden und windet, deshalb sitzen wir nun, allerdings bei offenen Fenstern, drin. Eigentlich wollten wir grillieren aber erstens windet es zu stark und zweitens wurde wegen der Trockenheit sogar der Gasgrill verboten.

Mittwoch, 18. Juli 2018
Es heisst Abschied nehmen. Nach zwei schönen Ruhetagen zieht es uns wieder auf die Strasse. Nun geht es definitiv Richtung Süden. In Storuman, nach etwa 30 km auf der E45, kaufen wir erst noch ein und tanken voll. Die Hauptstrasse ist uns zu langweilig. Wir suchen uns unseren Weg abseits der Hauptroute und fahren kurz darauf auf der AC 1102 vom Teer. Wir sehen Wälder, Seen, kleine Weiler und Berge mit Schnee am Horizont. Die Fahrt in der Sonne führt uns immer weiter nach oben auf die Höhen des Marsfjället. Wir wechseln einige Male die Strasse bis wir auf der AC 1067 die Trappstegsforsen Wasserfälle erreichen. Hier machen wir eine Pause, machen Fotos und essen ein Glace. Da wir später als geplant losgefahren sind und unterwegs noch eingekauft haben, ist es schon 14.00h als wir weiterfahren. In Stalon führt uns ein Wegweiser zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf die herrliche Umgebung. Von hier oben entdecken wir unseren Platz für die Nacht. Direkt unter uns am Fluss stehen schon einige Wohnmobile auf einer Kiesfläche. Kaum haben wir uns eingerichtet zieht ein Gewitter auf. Zweimal knallt es kräftig bevor der Regen einsetzt und unser Wohni vom Staub befreit. Mit dem Gewitter hat es abgekühlt und die Mücken kommen aus dem Dickicht. Ein Pärchen auf Velos stellt ihr Zelt auf, die beiden haben sogar Mückenschutz vor den Gesichtern, ziemlich übertrieben wie ich finde. Wir verbringen den Abend im Wohni und machen uns um die kleinen Plagegeister wenig Gedanken.

Dienstag, 17. Juli 2018
Das Wetter ist stabil. Es soll heute noch heisser werden. Kein Wölkchen ist am stahlblauen Himmel zu sehen und die Temperatur ist um 11.00h schon bei heissen 27°C. Wir plaudern mit Caroline über ihre und unsere Erfahrungen als Schweizer im Ausland und verbringen dann den heissen Tag im Schatten vom Wohnmobil und im Wasser. Gegen Nachmittag füllt sich der Platz langsam mit anderen Campern. Fast alle sind Schweizer. So geht ein herrlicher Sommertag zu Ende. Zu diesem Wetter gehört eine Pizza. Die backen wir auf unserem Gasgrill mit Pizzastein. Mmmh, fast wie in Italien.

Montag, 16. Juli 2018
Ein Sommertag wie er im Buch steht. Damit Shell nicht so heiss hat wird morgens gleich ihr Fell rasiert. Anschliessend vergnügen wir beide uns im See. Hermi ist skeptisch, ob die Temperatur nicht zu kalt ist, lässt sich dann überzeugen und kühlt sich auch noch ab. Es ist ein ruhiger Tag. Faulenzen ist angesagt. Wir räkeln uns in der Sonne und ich erwische prompt einen Sonnenbrand am Dekolleté. Heute gibt es selbstgemachten Kartoffelsalat und Plätzli vom Grill zum Abendessen. Ein tolles Sommermenue. In den Gehegen der nordischen Schlittenhunde, die zum Resort gehören, macht sich Aufregung breit. Es gibt Futter, das sehen wir uns mal Life an. Die Tiere teilen sich meist zu zweit ein Gehege. Sie erhalten jeder einen Napf und nullkomma plötzlich ist der auch leer. Erstaunlichersweise gibt es keinen Streit. Es muss toll sein, im Winter mit den Schlitten, gezogen von den Hunden, durch die schöne Landschaft zu ziehen

Sonntag, 15. Juli 2018
Nach einer ruhigen Nacht sind wir um 6.30h schon wach. Gut haben wir uns in Finnland nicht an die Zeitumstellung gehalten. Nun haben wir nach 2 Wochen keine Probleme damit. Um 8.00h sind wir schon reisefertig und fahren auf der E12 immer nach Westen. Erst geht es durch Industriegebiete, dann durch Umea bevor wir auf der gut ausgebauten Strasse den Tempomat einschalten können. Man würde meinen, Schweden unterscheidet sich nicht so stark von Finnland, wir finden aber schnell die Unterschiede. Hier gibt es Berge und Hügel und….. Elche! Tatsächlich! Ein Muttertier mit ZWEI Jungtieren steht etwas abseits der Strasse an einem kleinen Wäldchen. Als wir anhalten und den Motor ausschalten um zu fotografieren, verschwindet sie leider schnell. Ein undeutliches Foto habe ich aber von ihr machen können. Kurz darauf sehen wir noch 2 Kraniche durch eine Wiese staken. Die weitere Fahrt verläuft entlang dem Fluss Ulmeälven. Ca. 30 km vor unserem Ziel wechseln wir auf die Nebenstrasse AC 987 um die Strecke abzukürzen. Die letzten Kilometer bis zu unserem heutigen Ziel Sandsjögardens fahren wir nordwärts auf der E45. Sie gilt als Schnellstrasse zum Nordkap. Entsprechend sind hier auch wieder mehr Autos unterwegs und auch Wohnmobil sichten wir vermehrt. Im Ferien Resort Sandjögarden der Schweizer Familie Schafer, das uns vom Schweizer Fernsehen aus der Sendung „Auf und davon“ bekannt ist, stellen wir uns auf einen hübschen Platz. Hier fühlt man sich fast wie zu Hause. Rund um uns wird Schweizerdeutsch gesprochen. Sandjösgarden hat Hütten zu vermieten und Plätze für Camper und liegt direkt am See. Es ist ein recht sonniger und warmer Nachmittag. Wir geniessen die Sonne, nur ein paar lästige Stechfliegen veranlassen uns immer mal wieder, um uns zu schlagen. Abends leisten wir uns ein Abendessen im Restaurant von Sandsjögarden. Die Chefin Caroline und ihr Team haben ein tolles Buffet mit allerlei schwedischen Spezialitäten vorbereitet. Zusätzlich haben wir uns Rentier- und Elchfilet bestellt. Es hat uns sehr ausserordentlich gut geschmeckt. Das Fleisch war ebenfalls ein Gedicht, zart und nach Wild schmeckend war es die Versuchung absolut wert.

Samstag, 14. Juli 2018
Gut geschlafen, nachts um 2.30h habe ich aus dem Fenster gesehen und ein wunderschönes Morgenrot gesehen. Morgens ist kaum ein Wölkchen am Himmel. Bevor wir weiter fahren sehen wir uns den Ort und den Markt an. Hübsch, weiter geht es heute auf der E8 bis nach Vaasa. Dort angekommen informieren wir uns erst über die Fähre. Am Hafen sind aber keine Informationen zu bekommen. Gut gibt es Internet! Wir tanken auf, gehen einkaufen und fahren dann ins UNESCO Schärengebiet vor Vaasa. Eigentlich wollten wir hier übernachten. Leider finden wir keinen Campingplatz und der Übernachtungsplatz ganz im Westen ist zugeparkt. Kurz entschlossen buchen wir übers Internet die Fähre für 17.30h nach Schweden. Bei der Rückfahrt machen wir einige Fotohalte und treffen auf eine Kolonne mit Oldtimern. Im Fährhafen dürfen wir in die erste Reihe und warten gemütlich, bis das Schiff anlegt und wir drauf fahren dürfen. Das war wieder mal ein schneller Abschied aus einem Land. Es hat uns in Finnland sehr gut gefallen. Ein wenig wehmütig sehen wir zu wie das schöne Land in der Ferne verschwindet, freuen uns aber zugleich auf Schweden. Pünktlich um 20.30h Ortszeit kommen wir nach 4 Stunden Fahrt an und fahren nur ein paar Schritte weiter auf einen Parkplatz direkt am Meer. Ein kurzer Imbiss folgt dann gehen wir ins Bett.