Freitag, 27.11.2020
Trotz doch etwas Nervosität haben wir gut geschlafen. Heute geht’s nach Mexiko, jupi! Zuerst wird nochmal Wasser gefüllt, alles entleert und die Papiere bereitgelegt, dann fahren wir los. In einem Fedex-Shop machen wir letzte Kopien und Ausdrucke für den Zoll. Auf dem Weg zur Grenze tauschen wir unsere Gasflasche und tanken Diesel. Die letzten 30km geht es durch die fast unbewohnten Berge zur Grenze. Nach dem letzten Abzweiger sehen wir im Tal unten schon Tecate. Auf der US-amerikanischen Seite ist nicht viel, der Ort breitet sich erst nach der Grenze aus. Etwas unsicher fahren wir erstmal rechts ran und checken die Lage. Wir entscheiden uns vorwärts zu fahren, wenn wir was falsch machen sagen uns das die Grenzer sicher. Es ist nur wenig los. Langsam geht’s auf einer Spur mit grünem Licht rein nach Mexiko. Kurz vor dem offenen Tor werden wir dann aber doch angehalten. Ein netter Beamter winkt uns an den Rand. Er begrüsst uns in Englisch und möchte gerne in unsere Kabine schauen. Ich öffne ihm und heisse ihn willkommen. Ein freundliches Lachen, er öffnet 2-3 Kästchen und ist schon zufrieden. Shell sieht er zwar, gibt aber auch hier keinen Kommentar. Er verlangt unseren Fahrzeugausweis, mit dem kommt er nicht ganz klar. Er nimmt das Dokument und berät sich mit seinen Kollegen. Ich frage freundlich ob ich helfen kann. Sie suchen das Autokennzeichen und wundern sich über die beiden Daten die eingestempelt sind. Nachdem ich auf die Autonummer gezeigt und zu den Daten meine Erklärung gegeben habe, dürfen wir fahren. Halt, wir brauchen doch noch den Stempel in unseren Pässen. Kein Problem, wir dürfen unser D-Hai gleich neben das Tor stellen, wo es die Grenzer im Blick haben und traben mit unseren vielen Unterlagen zum bezeichneten Büro. Wir werden sofort bedient, zum Glück habe ich gestern schon das FMM im Internet ausgefüllt und bezahlt. Jetzt geht die Prozedur in 5 Minuten über die Bühne. Wir bedanken uns und stehen in Mexiko. Zuerst müssen wir jetzt aber noch zum Ami und unsere Ausreise bestätigen. Auch hier wieder sehr nette Beamte. Die Dame am Schalter verzweifelt dann aber etwas. Wir reden aneinander vorbei. Zum Schluss ist klar, es gibt keinen Ausreisestempel. Es wird uns nochmal klar gemacht, dass wir wegen Covid zur Zeit nicht wieder einreisen dürfen. Alles klar, irgenwie kriegen wir das mit der Ausreise schon gedeichselt. Die Einreise nach Mexiko haben wir ja bestätigt. Nächster Punkt, Geld abheben, am Hauptplatz nahe der Grenze gibt es eine Bank mit ATM. Nach einem Fehlversuch kriegen wir die geforderten 7‘000 Peso, ca. 315 Franken, nun geht’s zurück zum D-Hai. Ein freundliches Winken zu den Grenzern und dann fahren wir los. Ca. 20km ausserhalb der Stadt haben uns Steffi und Ozy einen Campingplatz empfohlen. Eine gute Strasse führt hin und wir werden freundlich aufgenommen. Sie haben ein Sonderangebot, 1 Nacht bezahlen, 2 Nächte bleiben, da sagen wir nicht nein. Langsam entschwindet die Anspannung. Wir machen einen Spaziergang und sehen uns die schöne und sehr saubere Anlage an. Hier in den Bergen auf ca. 800m ist es kühl und nachdem die Sonne untergangen ist fällt das Thermometer schnell auf 6°C. Unsere Heizung wärmt uns und wir machen es uns gemütlich.

Donnerstag, 26.11.2020
Morgen‘s machen wir ein paar nötige Arbeiten bevor wir kurz vor Mittag nach Downtown San Diego fahren. Wir haben uns mit Rachel und Jean Francois verabredet, die zufällig in der Gegend ein paar Tage Ferien machen. Nach einer herzlichen Begrüssung machen wir einen langen Spaziergang entlang dem Hafenbecken. Anschliessend packen wir Shell ins D-Hai und gehen gemütlich zu viert essen. Wir haben Glück und bekommen einen schönen Tisch auf der Terasse mit Blick auf’s Wasser. Gegen 15.30h verabschieden wir uns und fahren zum Camping zurück. Wir müssen noch ein paar Sachen für den Grenzübertritt nach Mexiko vorbereiten und so vergeht der Abend blitzschnell.

Mittwoch, 25.11.2020
Mit Schrecken haben wir festgestellt, an Thanks Giving, also Morgen, sind alle Geschäfte geschlossen. Schnell planen wir um und legen den Einkaufstag auf Heute. Bis auf unseren Mulch, den wir für die Toilette benötigen, erstehen wir alles was wir noch brauchen. Allerdings braucht es ziemlich Nerven, es ist Grosskampftag und die Läden voll. Erst kurz vor 16.00h erreichen wir unseren Campingplatz etwas im Hinterland von San Diego. Es wird schnell dunkel und wir setzen uns rein.

Dienstag, 24.11.2020
Heute fahren wir zurück zur Küste. Kurz nachdem wir gestartet sind kommen wir an eine Bergkette, die wir an ihrem Hang entlang, in ein Tal hinein, langsam erklimmen. Hier gibt es Wasser und die Temperaturen passen sich der Höhenlage an. Die Landschaft mit ihrem Bewuchs ändert sich. Es sind wieder Bäume zu sehen. Ab der Hochebene von Julian fahren wir durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Es ist zwar überall trocken aber man kann den Unterschied zur Wüste nun sehr gut sehen. Selbst Wein wird hier oben angebaut. Julian selber ist ein hübsches, touristisches Örtchen mit Restaurants und Andenkenläden. Wir fahren weiter, es geht auf und ab, im Ramona Valley wird überall die Weihnachtsdekoration ausgepackt und aufgehängt. Nach knapp 80km Fahrt können wir in der Ferne unten das Meer blinken sehen. Wir durchqueren die Vororte von San Diego und kommen in Encinitas zum Strand. Auf dem gebuchten Campingplatz können wir ärgerlicherweise erst um 14.00h einbuchen, deshalb gehen wir schon mal die ersten, noch benötigten Sachen für Mexiko einkaufen. Anschliessend richten wir uns kurz auf dem Platz ein und spazieren dann zu ein paar Restaurants die wenige Meter südlich an der Strasse ihre Gerichte anbieten. Das Grill-Restaurant macht gerade für eine Stunde zu und das zweite Resti nimmt keine Hunde. Im dritten werden wir herzlich begrüsst und dürfen uns einen Tisch aussuchen. Hier sitzt man an der Strasse aber dahinter ist gleich der Strand und das Meer. Wir bestellen Fish and Chips und ein Flasche Wein. Zufrieden geniessen wir die schöne Stimmung. Gegen 16.00h gehen wir zum Strand und bewundern, wie viele andere mit uns, die Abendstimmung und einen wunderschönen Sonnenuntergang. Übrigens unser erster direkt am Meer hier am Pazifik.

Montag, 23.11.2020
Nachdem wir noch ein paar organisatorische Sachen erledigt haben fahren wir um 11.00h los. Auf der Dillon Road geht es nach Bermuda Dunes und von dort auf dem HW 86 zum Salton Lake. Er liegt einiges unter Meeresniveau und ist inzwischen einer der salzigsten Seen der Erde. Wir kommen an grossen Obst- und Dattelplantagen vorbei. In Salton Sea sind wir auf den Borrego Salton Sea Way abgebogen. Gleich darauf sieht man überall in der nahen Wüste Wohnmobile und Anhänger stehen. Hier wird im grossen Stil dem OHV fahren gefrönt, bei uns nennen sich die Dinger Quad. Es wurden regelrechte Lager aufgeschlagen, wir nehmen an, viele Amerikaner haben während der Thanks Giving Woche Ferien. Uns zieht es weiter in den Anza Borrego Desert State Park hinein. Nach einem Foto- und Mittagsstopp neben der Strasse fahren wir bis zu einem ausgetrockneten Flussbett. Von hier aus führt ein Track 6 km durch tiefen Sand zum Fonds Point mit einer tollen Sicht auf die einem zu Füssen liegenden Badlands. Das Licht wird nun schon Nachmittags um 15.00h richtig schön und so geniessen wir den Ausblick auf das weite Land. Zurück auf der Teerstrasse erwartet uns unten im Tal Borrego Springs. Der kleine Ort hat in seinem Kern einen riesigen Kreisel und rundum überbreite Strassen aber es ist nichts los. Berühmt ist seine Metallkunst. Gleich am Kreisel befindet sich ein Geschäft in dem man alle möglichen Sklupturen erstehen kann. Es gibt Dinosaurier, Esel, Cowboys, Bisons, Kakteen und noch ganz viele andere schöne Dinge. Gut ist unser D-Hai zu klein, ich könnte sonst wohl nicht wiederstehen etwas zu kaufen. Ausserhalb treffen wir dann noch auf ein Grundstück, auf dem ein einheimischer Künstler, der inzwischen verstorben ist, seine riesigen Kunstwerke aufgestellt hat. Wir posen mit unserem D-Hai bei den überlebensgrossen Dinosauriern bevor wir einen kleinen Pass erklimmen. Auf der anderen Seite im Tal stellen wir uns für die Nacht auf einen freien Campground. Nachdem es heute Morgen noch warm, ja fast heiss war, geht nun ein kühlerer Wind. Wir setzten uns in die warme Stube und erledigen die heutigen Posts in den Social-Medias.

Sonntag, 22.11.2020
Arbeitstag, der mit Vorbereitungen für Mexiko schnell vorbei geht und am Abend ein Raclett bereit hält.

Samstag, 21.11.2020
Wir wollen heute nach Palm Springs um noch diverse Sachen für Mexiko zu erstehen. Einige Dinge finden wir ohne Probleme andere werden wir in San Diego noch einkaufen müssen. Am frühen Nachmittag sind wir zurück auf dem Campingplatz und geniessen die warme Luft und die Sonne bis es dunkel wird und wir nach drinnen umziehen.

Freitag, 20.11.2020
Wir können unseren Platz einem netten Pärchen übergeben, dann düsen wir los. Zuerst sehen wir uns den Cholla Cactus Garden an, der einige Kilometer weiter südlich liegt. Das Gewächs haben wir schon verschiedentlich gesehen aber noch nie in dieser Menge und Grösse. Die hübschen Pflanzen recken ihre hellen Stacheln in den Himmel. Jeder Arm ist dicht bewachsen und dadurch gut bewehrt. Ein kurzer Pfad führt zwischen den Kakteen hindurch, den wir ablaufen. Anschliessend fahren wir zurück und biegen dann auf den Park Boulevard ab. Rechts und links der Strasse stehen die Felsberge zu hauf in vielen verschiedenen Formen. Manchmal staunt man, dass die Steine nicht herunter fallen. Eine Strasse, die durch einen regelrechten Joshua Tree Wald führt, steigt bergan zu einem Aussichtspunkt hoch über dem Valley von Palm Springs. Leider ist ein wenig Bewölkung aufgekommen und verdirbt so die ansonsten klare Sicht bis fast nach Mexiko. Gegen Mittag verlassen wir den Park und fahren weiter nach Desert Hot Springs. Hier wollen wir auf einem Koa Campingplatz zwei Tage verbringen. Wir müssen waschen, was ich am Nachmittag erledige und Hermi kriecht nochmal unter dem Auto rum. Die Temperatur ist hier wesentlich höher als in den letzten Tagen und lässt uns bei der Arbeit so richtig schwitzen. Erst als es dunkel ist haben wir unser Tagessoll erreicht und gehen zum gemütlichen Teil des Abends über.

Donnerstag, 19.11.2020
Herrlich ausgeruht beginnen wir kurz vor 7.00h unseren Tag und frühstücken gemütlich. Die Sonne scheint über alle Berge aber es ist noch kühl mit 8°C. Um 9.00h fahren wir los und rattern die ersten 5 km über eine Holperpiste zurück zur Kelbaker Road die über einen kleinen Pass führt. Wir queren die Interstate 40 und wechseln nach 15km auf den National Trails Highway, genannt Route 66. Nach 10 km auf der weltberühmten Strasse kommen wir in Amboy an. Hier steht Roy’s Café, davor eine Leuchtreklame und ein alter Chevrolet. Der Empfang des ehemaligen Motels exitistiert auch noch. Stilecht vom Bau her und der Einrichtung. Wir posen für ein paar Fotos bevor wir weiterfahren. In einiger Entfernung fahren wir am Amboy Krater vorbei, er sticht tief braun aus der Landschaft hervor. Nun wartet der nächste Anstieg auf uns. Bevor es nun wieder ins Tal hinunter geht bietet sich ein herrlicher Blick zurück nach Amboy und auf die Weite dieser trockenen Landschaft. Unten angekommen macht die Strasse eine rechtwinklige Kurve und führt nun auf Twentynine Palms zu. Die Häuser, die hier nun überall am Weg stehen wirken ärmlich und verfallen. Wo ist hier wohl das wohlhabende Kalifornien geblieben? Nach 30 km erreichen wir den Ort. Zuerst drucken wir unsere Papiere aus, die wir für die Adress- und Terminänderung, für die Identifikation bei der Immigration Behörde benötigen und senden diese per Kurier an die angegebene Adresse. Nachdem wir an einer günstigen Tankstelle nochmal aufgetankt haben fahren wir zum Joshua Tree National Park, der gleich hinter dem Ort in den Bergen liegt. Am Eingang empfängt uns schon ein Schild „All Campgrounds full“ Merde! Man darf sich aber nicht entmutigen lassen und tatsächlich, auf dem Camping „Withe Tank“ finden wir noch eine freie Site. Wir richten uns ein und setzen uns an die Sonne. Gegen 15.00h starten wir zu einer Klettertour in die grauen Granitfelsen hinter uns. Es gibt schöne Formationen und auch wieder „Arches“ zu bestaunen. Nach 45 Minuten sind wir zurück beim Wohni. Eine halbe Stunde können wir noch draussen verbringen, dann geht die Sonne unter und es wird zu kalt.

Mittwoch, 18.11.2020
Wir haben trotz dem Krach draussen gut geschlafen. Nach dem Frühstück füllt Hermi Öl in der Hinterachse nach bevor wir starten. Nach wenigen Kilometern tanken wir nochmal im günstigen Nevada Diesel, dann geht es zurück nach Kalifornien. An der Kontrolle hat der nette Beamte nichts zu beanstanden und winkt uns nach ein paar Fragen freundlich durch. Wir folgen noch weitere 40 km der Interstate 15. Am Abzweiger der Cima Road können wir die nervige Autobahn endlich verlassen und fahren nun ins Mojave Reservat. Im Reiseführer wurde dein grosser Joshua Tree Wald beschrieben aber oh Schreck, hier hat ein Brand gewütet und viele tausend Bäume verkohlt zurück gelassen. In Cima, einem Geisterort, erreichen wir die Bahnstrecke die die Gegend schon seit ewigen Zeiten durchzieht. Ein uns entgegen kommender Zug hupt freundlich und der Zugführer winkt uns fröhlich zu. In Kelso, einem ehemaligen Bahnhof, wo die Züge zu Zeiten der Dampflokomotiven mit Wasser gefüllt wurden und wo eine Schlepplok gewartet hat um die Kompositionen den Hang nach Cimo hoch zu ziehen, machen wir unsere Mittagspause. Leider ist das Visitor Center im ehemaligen schönen Bahnhofsgebäude geschlossen. Von Aussen sieht es sehr schön aus, ein paar Schilder informieren über den Ort wie er früher aussah. Unter anderem kann man noch einen Käfig mit zwei Zellen besichtigen, der als Gefängnis gedient hat. Da will man wirklich nicht eingekerkert sein, bei der Hitze die hier oft herrscht. Es war nur mit ein paar Brettern umgeben um die Sonne abzuhalten. Nur noch wenige Kilometer trennen uns von unserem heutigen Ziel, den Kelso Dünen. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen vor den ersten Sandhügeln und richten uns ein. Hermi kriecht unter‘s D-Hai und entfernt den Entlüftungsschlauch der Hinterachse. Nach einigem hin und her schafft er es das Ventil, das völlig verdreckt und undurchlässig war, wieder durchlässig zu machen. Die Untersetzungen müssen auch mal wieder gefettet werden und so kriecht er eine Weile im Sand herum, während ich einige Fotos der Umgebung in den verschiedensten Lichtverhältnissen schiesse. Shell begleitet mich ein Stück, setzt sich dann aber in den Sand als sie sieht, wie ich einen steilen Sandhügel erklimme. Sie wartet unten und zeigt mit einem leisen Winseln, das sie mit dieser Situation nicht zufrieden ist aber hoch zu mir kommt sie trotz locken und rufen nicht. Erst als ich bei ihr ankomme bellt sie begeistert und umspringt mich um zum Spielen aufzufordern, jetzt will ich aber nicht. Nun ist alles erledigt, kaum ist die Sonne unter gegangen ist es stockdunkel, nur eine schmale Mondsichel steht am Himmel und leuchtet.