Sonntag,
31.05.2020
Hermi und
Shell sind schon früh zu einer Joggingrunde gestartet. Ich schreibe inzwischen
Tagebuch. Anschliessend gehen wir schwimmen. Mal sehen was der Tag heute
bringt. Ich habe gestern ein wenig recherchiert und leider festgestellt, dass
verschiedene National Monumente, die in den Indianerreservaten liegen, noch
geschlossen sind. Erstmal geht es aber zum Petrified Forest. Wir nehmen ab
Holbrook den HW 180 nach Süden, der uns nach 30 km zum Eingang des
Nationalparks bringt. Der Park ist Heimat von versteinerten Bäumen, die in der
Triassic Periode vor 225 Millionen Jahren in einem Regenwald standen und dort
in den Sumpf gefallen sind. Über die Zeit sind Kristalle ins Holz eingedrungen
und haben die Stämme versteinern lassen. Sie leuchten heute in den schönsten
Farben. Die ersten Kilometer der Strasse sind nicht so interessant aber bald
treffen wir beim Cristal Forest ein, wo sehr viele versteinerte Bäume liegen
sollen. Ein Ranger bewundert unser D-Hai und freundet sich mit Shell an, die
dafür ein Guzi bekommt. Wir machen einen Spaziergang von 1.5km Länge auf einem
geteerten Pfad, der an wirklich tollen Fragmenten vorbei führt. Bei einem
besonders schönen Expemplar haben wir das Glück, einen bunten Lizard vor die
Linse zu bekommen. Er scheint es zu geniessen sich für uns zu präsentieren. Es
gibt noch verschiedene andere wunderschöne Aussichtspunkte über die
versteinerten Bäume und über die ebenfalls hier geschützte bunte Wüste. An
einer Stelle kann man Steinritzungen von Menschen entdecken, die ältesten sind
ca. 2‘000 Jahre alt. Einige Kilometer später überqueren wir das
Eisenbahntrassee der Santa Fe Linie und dann die Interstate 40. Nun gibt es
noch ein paar schöne Aussichtspunkte auf eine bunte Ebene bevor wir den NP
verlassen und auf der I 40 weiter nach Osten rollen. Wir fahren heute noch bis
Gallup. Kurz vor der Grenze nach New Mexico wird die Landschaft wieder
interessanter und man kann schöne rote Felsformationen entdecken. Das erste Mal
seit Ende März verlassen wir nun also das schöne Arizona. Der heutige
Übernachtungsplatz liegt in einem State Park kurz nach dem Städtchen. Die
Durchfahrt zeigt, hier im Indianerreservat ist noch alles wegen Corona geschlossen.
Leider ist das auch der Red Rock Park. Als Alternative fahren wir noch 23km
weiter in den Cibola National Forest wo wir uns einen Platz suchen. Einmal verzetteln
wir uns auf einem Nebenweg und bleiben in den Bäumen hängen. Hermi muss erst
die Strasse freiräumen damit wir weiterfahren können. Nun stehen wir schön in
einem Wald, es ist ganz ruhig und die Temperatur fällt langsam, sodass wir auf
einen angenehmen Schlaf hoffen können.
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Samstag,
30.05.2020
Martina und
Raphael sind schon früh losgefahren. Wir haben bis gegen 7.00h geschlafen bevor
wir die Augen wieder aufgekriegt haben. Um 8.30h sind wir auf der Strasse und
fahren nach Flagstaff zurück, da die andere Strecke über den Südostausgang ja noch geschlossen ist. Ich fahre mal wieder um in Übung zu bleiben. In
Flagstaff fahren wir einmal durch den Ortskern, finden aber nichts was uns
veranlasst auszusteigen und die Stadt zu Fuss zu erkunden. Es geht weiter
Richtung Osten, auf der Interstate 40 fahren wir zum Walnut Canyon. Ein
hübscher Rundgang führt hier zu ehemaligen Indianerbehausungen in einem Tal.
Leider ist der Weg nach unten geschlossen. Man kann nur vom Canyonrand zu den
Felsen schauen. Trotzdem ist es ein sehr schöner Spaziergang. Nächster Halt an
der Interstate 40, oder ehemaliger Route 66, ist der Barringer-Krater.
Mittlerweile ist es ganz schön heiss, 34°C. Wir öffnen für Shell die
Dachfenster und stellen ihr genug Wasser hin, dann starten wir zur
Besichtigung. Der Eintritt kostet 22$, recht happig. Wir sind gespannt ob sich
das lohnt. Zuerst gehen wir hoch zum Kraterrand und bestaunen das „Riesenloch“.
Der Durchmesser beträgt 180m, der Wall ist 30 bis 60m hoch und sein Umfang ca.
5km. Der Einschlag erfolgte vor etwa 50‘000 Jahren und legte Gestein frei das
vor etwa 240 Millionen Jahren entstand. Er wurde 1871 entdeckt und 1902 wurde
das Gelände von Daniel Barringer gekauft, der die Theorie des
Meteoriteneinschlags bestätigen wollte. Bis heute gehört der Krater der
Familie. Es wurde ein Museum angeschlossen, das mit sehr interessanten
Informationen aufwartet. Unter anderem wurden hier die Astronauten der
Apollomission trainiert. Nach einer guten Stunde haben wir alles gesehen und
holen uns noch ein Eis bevor wir weiter fahren. Die Interstate ist voll mit
Trucks die unseren langsamen Fahrstil nicht goutieren und uns immer mal wieder
anhupen. Bei Winslow verlassen wir die Strasse. Der Ort selber ist recht
trostlos, lebt wohl vom Rangierplatz der Eisenbahn und vermarktet ein wenig die
Lage an der berühmten Route 66. Wir fahren durch und weiter zu einem kleinen
Stausee wo ein kostenloser Camping auf uns wartet. Leider erleben wir hier zum
ersten Mal, dass die Camper rund um uns alle ihre Generatoren laufen lassen. Es
ist ein grässlicher Lärm. Nachdem es etwas abgekühlt hat nehmen wir ein kühles
Bad im etwas schlammigen Wasser. Der starke Wind, der uns schon fast vom
Kraterrand geblasen hätte, lässt nach Sonnenuntergang langsam nach. Wir essen
draussen bevor wir uns ins Innere des Wohnis setzen. Nun geben auch die „Höllenmaschinen“
endlich Ruhe.
Freitag, 29.05.2020
Was ist das denn, der
Wecker klingelt um 3.15h und es ist noch stockdunkel. Oh Mist, wir wollen ja
den Sonnenaufgang am Grand Canyon erleben. Raus aus den Federn, warme Sachen
anziehen, das Thermometer zeigt 8°C. Um 3.45h sind wir abfahrtsbereit und auch
Martina und Raphael sind ready. Beim Eingang zum Park sind die Pfeile auf grün.
Es kann losgehen. Nach nur 10km erreichen wir das Village mit seiner
Versorgungsstation und seinen Hotels. Einige der Strassen sind mit Schranken
geschlossen aber wir finden dank Martina problemlos zum Parkplatz D, wo wir
unsere Wohnis abstellen. Inzwischen wird es am Horizont schon langsam hell. Wir
laufen zum Rand der Schlucht und an diesem entlang bis zum Maricopa Point. Hier
warten wir den Sonnenaufgang ab. Wunderbar! Eine Wolke hängt direkt über dem
Canyon und wird von der Sonne angestrahlt, eine tolle Stimmung. Nachdem wir uns
sattgesehen haben laufen wir noch weiter bis zum Hopi Point. Immer wieder haben
wir eine einmalige Sicht auf die Szenerie. Das Schönste daran, wir fünf (mit
Shelli) sind ganz alleine! Unterwegs treffen wir auf eine grosse Hirschkuh,
hier Elk genannt, die seelenruhig im lichten Wald steht, sich putzt und uns gar
nicht beachtet. Beim Hopi Point verabschieden wir uns von unseren beiden
Gefährten, sie gehen noch ein Stück weiter den Trail entlang, wir drehen um.
Beim Wohni angekommen frühstücken wir erstmal. Wir sind hungrig und durstig von
der frühmorgendlichen Wanderung. Im Internet sehe ich, dass wir leider am
Ostende des South Rim nicht ausfahren dürfen, man kann aber bis zum Navajo
Point fahren um die verschiedenen Aussichtspunkte zu geniessen. Das machen wir,
wir fahren 30km nach Osten und fahren dann auf der Rückfahrt die einzelnen
Overlooks an. Gigantische Ausblicke tun sich immer wieder auf. Unterwegs
treffen wir auf ein Paar mit zwei Hunden die aus Queensland, Australien kommen
und auch auf Weltreise sind. Sie haben einen Pickup mit einer Kabine, die aber
nur die Ausrüstung enthält. Sie schlafen im Dachzelt, puh, sehr minimalistisch.
Bei der Rückkehr schauen wir beim Visitors Center vorbei und gehen noch zum
Mather Point um ein letztes Mal die Aussicht zu geniessen. Auf dem Parkplatz
stehen wir neben einem französischen Overlander die auch auf Weltreise sind. Inzwischen
ist es Mittag und die Parkplätze füllen sich langsam. Es ist aber trotz allem
noch recht ruhig. Bevor wir zu unserem Übernachtungsplatz zurückkehren suchen
wir noch die Duschen beim Market Plaza, werden aber leider nicht fündig. So
fahren wir kurz vor 15.00h wieder aus dem Park raus. Leider ist unser Platz von
gestern besetzt aber ein kleines Stück weiter die Strasse entlang gibt es noch
eine freie Site die wir für uns besetzen.Unsere beiden Schweizer Freunde kommen irgenwann
auch wieder dazu. Heute gibt es aber nur ein frühes Abendessen, nach einer
Runde Quatschen fallen wir alle müde ins Bett.
Donnerstag,
28.05.2020
Wir sind um 6.30h
wach und stehen auf um zu frühstücken. Gegen 8.30h sind wir bereits auf der
Strasse, dem HW 180 der uns zur Kreuzung in Valle und zum HW 64 bringt. Wir
tanken voll und fahren dann noch 40 km weiter bis nach Tusayan. Es ist kein
echter Ort, er besteht nur aus ein paar Hotels, einem RV-Camping, einigen
Restaurants und dem Flugplatz ist aber nur 2 Kilometer vom Eingang zum Grand
Canyon South Rim entfernt. Das Visitorscenter ist geschlossen aber eine
Leuchttafel weist darauf hin, dass Morgen geöffnet ist und auch der NP wird,
wie wir schon recherchiert haben geöffnet, man kann von 4.00h – 10.00h rein
fahren und dann den ganzen Tag verweilen. Abends muss man aber wieder draussen
sein. Wir schauen im Internet ob wir ev. einen Flug buchen können aber für
heute wird leider nichts angeboten und bei den publizierten Preisen bekommen
wie einen roten Kopf, das lassen wir dann doch lieber sein. Kurz vor dem
Eingang zum NP können wir bei der Rangerstation noch kostenlos Wasser tanken.
Gegenüber führt eine Waldstrasse in die Natur, hier finden wir wieder einen
schönen, ruhigen und geraden Platz für die Nacht. Der Himmel ist heute etwas
bewölkt aber es ist mit fast 30°C doch recht warm. Man bedenke, wir stehen hier
auf 2‘000m.ü.M! Es gibt gutes Wlan und so erledigen wir endlich mal wieder ein
paar nötige Büroarbeiten.
Mittwoch,
27.05.2020
Nach dem
Frühstück gehts nach Flagstaff. Wir fahren gleich die erste Laundry an und
waschen, alles ist staubig, ganz besonders durch Shell. Anschliessend fahren
wir einmal durch die Stadt ans andere Ende und machen unseren Wocheneinkauf im
Walmart. Es ist schon 14.00h als wir endlich alles erledigt haben. Ein kleines
Stück fahren wir heute auf der berühmten Route 66 durch Flagstaff. Unterwegs
begegnen wir wieder den beiden Schweizern von gestern und winken. Nun wartet
ein weiterer freier Campingplatz in einem Wald auf uns. Wir biegen bei diversen
Forest Roads ab, bis wir endlich einen schönen Platz mit etwas Sonne finden. Unterwegs
fällt uns ein kleines Holzkistchen das von diversen Utensilien umgeben ist auf.
Hier scheint jemand zu wohnen. Shell bekommt einen kurzen Spaziergang, dann
duschen und kochen wir und nehmen wieder ein Fussbad. Anders kriegt man die
Füsse nicht mehr sauber durch all den Staub. Auch hier, wo sogar Birken wachsen
ist alles trocken und die Walderde zerbröselt zu rotem, feinstem Sand.
Dienstag,
26.05.2020
Hermi weckt
mich, es ist 6.30h sagt er, als ich auch mal auf die Uhr sehe stelle ich fest,
es ist erst 5.30h. Egal, wir stehen auf. Vor dem Sonnenaufgang sind über der
Ebene Heissluftballons aufgestiegen, die nun wieder zu Boden sinken. Wir
frühstücken und düsen dann los zu den Felsformationen vor uns. Leider wird aus
dem geplanten Spaziergang zu einigen Petroglyphen nichts, da wir keinen Platz
zum Parken finden. Es geht nun weiter Richtung Sedona, wo wir in den
umliegenden Tälern ein paar Fotos schiessen bevor wir ins Städtchen zum Tanken
fahren. Wir sehen einige berühmte Felsen wie den Cathedrale und den Coffeepot
Rock. Gegen Mittag machen wir einen Abstecher zum Chapel Rock. Auf einem Felsen
über dem Tal ist eine Kapelle in die Landschaft gebaut. Unten ist ein Parkplatz
auf dem wir unser D-Hai abstellen. Neben uns steht ein Pick-up mit Wohnkabine.
Ein Paar spricht uns an, „sind ihr Schwizer?“. So schön, endlich können wir
wieder mal plaudern. Die beiden sind seit Januar in den USA und haben ein Jahr
Zeit. Nach einer guten Stunde verabschieden wir uns in der Hoffnung, die beiden
in den nächsten Tagen wieder zu sehen. Für uns geht die Fahrt weiter entlang
der 89A durchs Oak Creek Valley, über einen kleinen Pass mit Aussichtspunkt,
bis zur Forest Road 237 wo sich ein freier Campingplatz versteckt. Wir suchen
eine Weile bis wir einen ebenen Platz unter grossen Kiefern gefunden haben und
richten uns ein. Leider gibt es hier keine Internetverbindung um unsere beiden
neuen Freunde wissen zu lassen, wo wir sind. Vielleicht finden sie uns ja auch
so. Shell vergnügt sich wieder mit panieren, sie ist inzwischen mehr rot-grau
als schwarz. Nach einem Weilchen an der Sonne gönnen wir uns ein Fussbad bevor
wir uns ins Wohni verziehen.
Montag,
25.05.2020
Nacht’s war
Party in der Umgebung, wir konnten aber trotzdem recht gut schlafen. Wir erledigen
ein paar Haushaltsachen und brechen dann auf. Zuerst möchten wir uns die schöne
Granitlandschaft am Watson Lake ansehen aber die verlangen 3$ Eintritt. Wir
wollen nur schnell ein paar Fotos schiessen, da begnügen wir uns mit einem, das
wir von einem Gratisparkplatz einige hundert Meter weiter entfernt geschossen
haben. Nun geht die Fahrt auf dem HW 89 und 89A weiter Richtung Norden. Bevor
wir einen kleineren Pass erklimmen staunen wir über riesige Felder mit lila
blühenden Disteln. Anschliessend geht es ein paar Kilometer durch
Kiefernwälder. Als sich die Strasse dem nächsten Tal zuneigt, erwartet uns ein
herrlicher Anblick ins Red Canyon Land. Für Fotos sind wir aber noch fast zu
weit entfernt. Am Ausgang des Canyons liegt Jerome, als wir oben in den Ort
einfahren, wähnen wir uns kurz in Italien. Das Dorf ist auf einen Felssporn
gebaut und überblickt das grosse Flusstal des Verde River. Man merkt, es ist
Feiertag, trotz Corona-Virus sind viele Menschen unterwegs und auch die Läden
und Restaurants sind nicht leer. Wir fahren durch und dann weiter nach
Clarkdale und Cottonwood. Die Örtchen sind recht hübsch aber wir halten uns
nicht auf und fahren auf der 89A weiter Richtung Sedona. An einem Abzweiger auf
die Gravelroad 525 biegen wir nach links ab und rumpeln ca. 10km in die
Landschaft. Nach einer kleinen Anhöhe kommt die wunderbare Red Canyon Wall ins
Blickfeld. Das ist die erste der so typischen Landschaften der USA, die wir zu
sehen bekommen und wir sind begeistert. Wir finden einen prima Platz mit tollem
Blick auf die Felsen. Hier verbringen wir den Nachmittag. Gegen Abend kommt ein
roter Pick-up mit einer 4köpfigen Familie angefahren und fragt, ob sie sich zu
uns stellen dürfen. Selbstverständlich, leider stellen sie ihr Zelt genau in
unsere Aussicht. Wir kochen und geniessen unser Geschnetzeltes mit Polenta
draussen an der langsam sinkenden Sonne. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang haben
wir abgewaschen und klettern nun aufs Dach um die tolle Kulisse zu bewundern.
Sonntag, 24.05.2020
Abends und Nachts war
es absolut ruhig. Es gibt frisch gebackene Gipfeli zum Zmorgen, das gibt
Ausdauer für eine weitere Wanderung. Diesmal folgen wir der Strasse weiter
bergauf und biegen dann auf eine Forststrasse ab, die uns durch den lichten
Pinienwald führt bis wir wieder auf der Gravelroad landen. Gegen Mittag sind
wir zurück beim Wohni. Heute ist ein ganz klarer Tag und wir geniessen den
Nachmittag draussen, da die Temperatur und der Wind angenehmer sind als die
letzten Tage. Gegen Abend, bevor es zu kühl wird geniessen wir eine Dusche im
Freien. Nun kocht Hermi ein Mangocurry und ich erledige das Tagebuch.
Samstag,
23.05.2020
Nach einem
gemütlichen Frühstück gehen wir wieder wandern. Wir wollen den Trail von
gestern weiter verfolgen. Es geht entlang einem kleinen Bach leicht bergan.
Rund um uns summt und brummt es von Insekten die in der Sonne tanzen. Unterwegs
treffen wir auf zwei Biker die uns auf eine Schlange aufmerksam machen, die
weiter vorne auf dem Weg liegen soll. Mal sehen, bis wir kommen hat die sich
sicher schon längst verzogen. Typischer Fall von denkste, mitten auf dem
schmalen Wanderwege liegt im Halbschatten eine stattliche Klapperschlange. Als
ich mich ihr nähere stellt sie ihr Schwanzende mit der Rassel auf. Ok, ich
bleibe auf Distanz, kann aber trotzdem ein Foto schiessen. Wir warten ein wenig
und hoffen sie verzieht sich ins Gebüsch aber sie tut keinen Wank. Nach einer
Weile drehen wir um und gehen zurück. Wir versuchen noch einen Umweg auf einer
Forststrasse zu gehen aber die endet im Nirgendwo. So ist unsere heutige
Wanderung nach 1 ¼ Stunden zu Ende. Den Mittag verbringen wir ums Wohni an der
Sonne. Der Wind ist heute nicht mehr so stark dafür ist es kühler. Bald setzen
wir uns drin in unsere gemütliche Ecke und lesen. Draussen hat der Verkehr
zugenommen und etliche Quads, Pick-ups, Wohnmobile und andere PKW’s passieren
unseren Platz. Hoffentlich wird es heute Abend ruhiger!
Freitag,
22.05.2020
Habe mal
ausgeschlafen bis 7.00h, Shell und Hermi haben mich schlafen lassen, danke. Es
gibt Pancake zum Frühstück, mmmmh! Anschliessend starten wir für eine
Wanderung. Zuerst folgen wir der Strasse, die uns zum Stellplatz geführt hat,
dann nehmen wir einen kleinen Fussweg der schön durch einen lichten Kiefernwald
führt. Rund um uns liegt viel Totholz und man kann Reste eines Waldbrandes
erkennen. Daneben blühen aber viele verschiedene Blumen und an jeder Ecke hat
man schöne Ausblicke auf die Umgebung. In den gegenüberliegenden Hügeln
erkennen wir Villen die sich in die Vegetation schmiegen. Nach knapp 2 Stunden
sind wir zurück beim Wohni und setzen uns in die Sonne. Es geht ein starker,
böiger Wind, was bei knapp 21°C nach 2 Stunden dazu führt, dass wir uns ins
Wohni verziehen. Puh, auf allen Oberflächen hat sich feiner Staub abgelegt. Das
wird dauern bis wir den Innenraum wieder sauber geputzt haben. Im Moment macht
es allerdings keinen Sinn, dass wir anfangen zu reinigen, da wir die nächsten
Tage noch hier stehen und im Wetterbericht weiterhin Wind angesagt ist. Abends
macht Hermi Hamburger und dann versuchen wir das Finale von Let’s Dance übers
Internet zu schauen.
Donnerstag,
21.05.2020
Wie der Tag
aufgehört hat so beginnen wir den Neuen, mit einem Bad. Nach dem Frühstück
füllen wir Wasser und dann kann es losgehen. Wir fahren auf dem HW 74 und 60 durch
Kaktusland nach Westen bis nach Wickenburg. Es ist ein altes Wildweststädtchen
aber lange nicht so gut erhalten wie Tombstone. Im Supermarkt füllen wir unsere
Vorräte auf. Nun geht es auf dem HW 89 in die Berge. Nach einem Anstieg führt
ein Hochtal durch Weideland, Pferde- und Viehzucht nach Wilhoit von wo die
Strasse nochmal ansteigt. Nun säumen Kiefernwald und Büsche die Strasse. Nach
etwas mehr als 22km erreichen wir Prescott das sich in die umliegenden Hügel
schmiegt. Von hier fahren wir durch ein paar Quartiere immer höher bis an einem
Abzweiger die ungeteerte Thumbe Butte Road erreicht ist. An ihr liegen 21 freie
Campingstellen. Wir rumpeln zuerst 6km bis zu einem schönen Aussichtspunkt um
uns einen schönen Platz auszusuchen. Wir entscheiden uns für die Nr. 8 die
schön flach aussieht und zudem eine tolle Aussicht hat. Hier auf 1‘800m.ü.M.
richten wir uns ein.
Den Platz teilen wir mit einem kleinen Nager der seine Höhle erneuert.
Es ist auf dieser Höhe einiges kühler als die Tage zuvor.
In der Sonne lässt es sich aber gut aushalten, erst um 18.00h wechseln wir ins
D-Hai.
Mittwoch,
20.05.2020
Der Tag
gleicht dem gestrigen. Wir verbringen ihn mit schwimmen, lesen und faulenzen.
Dienstag,
19.05.2020
Wir sind
früh wach und nachdem Hermi und Shell vom Joggen zurückkommen gehen wir baden.
Herrlich erfrischt und ganz wach machen wir Frühstück. Anschliessend gehen wir
vor zur Rezeption und verlängern unseren Aufenthalt bis Donnerstag, länger ging
leider nicht, da das Memorial Day Wochenende vor der Tür steht und alles
ausgebucht ist. Den Tag verbringen wir ums Wohni, zwischendurch gehen Shell und
ich schwimmen. Heute ist es nur noch 32°C warm und es geht ein Wind, sodass man
nicht so überhitzt wie in den letzten zwei Tagen. Vor dem Abendessen hüpfen wir
nochmal ins Wasser.
Dienstag,
19.05.2020
Wir sind
früh wach und nachdem Hermi und Shell vom Joggen zurückkommen gehen wir baden.
Herrlich erfrischt und ganz wach machen wir Frühstück. Anschliessend gehen wir
vor zur Rezeption und verlängern unseren Aufenthalt bis Donnerstag, länger ging
leider nicht, da das Memorial Day Wochenende vor der Tür steht und alles
ausgebucht ist. Den Tag verbringen wir ums Wohni, zwischendurch gehen Shell und
ich schwimmen. Heute ist es nur noch 32°C warm und es geht ein Wind, sodass man
nicht so überhitzt wie in den letzten zwei Tagen. Vor dem Abendessen hüpfen wir
nochmal ins Wasser.
Montag,
18.05.2020
Nachdem wir
wieder früh aufgestanden sind und schnell gefrühstückt haben düsen wir los. Wir
umfahren Phoenix grossräumig im Norden. Es wird heute wieder sehr heiss, 37°C
sind angesagt. Deshalb wollen wir zum Lake Pleasant. Es soll da schöne freie
Stellplätze direkt am See geben. Kurz nachdem wir den zweiten Campingplatz
passiert haben rumpeln wir auf einer Gravelroad zum Nordende des Sees. Wir
werden nicht recht schlau. Überall weisen Schilder darauf hin, dass ein Permit
für den Aufenthalt benötigt wird und das nur beim ersten Campingplatz der
Seezugang offen ist. Wir schauen uns ein wenig um und fahren auf einem schmalen
Trail Richtung See. Der wird dann aber sehr pumpig und steinig. Unterwegs
begegnen uns wilde Esel. Hier stehen einige wenige Wohnis in der prallen Sonne
und im Staub, das wollen wir nicht. Wir entscheiden uns umzudrehen und beim
ersten Campingplatz zu fragen welches Permit wir brauchen. Man braucht keines
aber der Seezugang wird wegen Covit nur beim Campingplatz erlaubt, was das wohl
soll? Wir buchen einen Platz da wir uns gerne abkühlen wollen. Schnell ziehen
wir unsere Badesachen an und springen ins herrlich kühle Nass. Der See ist klar
und hat ca. 23°C, eine tolle Erfrischung. Anschliessend lassen wir uns im
Schatten trocknen bevor wir am späteren Nachmittag nochmal schwimmen. Shell
geniesst gemeinsam mit mir vor dem Abendessen dann noch eine Runde im kühlen
Nass. Abends setzen wir uns draussen hin und schauen Let’s dance. Es ist jetzt
angenehm warm und das Wohni kühlt langsam aus. Langsam senkt sich die
Dunkelheit über den Platz. Plötzlich steht vor mir ein Esel, ganz nah, ich kann
ihm sogar über die weichen Nüstern streicheln. Er kam ganz leise und ist gleich
darauf wieder verschwunden. Was für ein schönes Erlebnis, er wirkte gar nicht
scheu. Kurze Zeit später kann man ihn im Gebüsch über dem Campingplatz schreien
hören, ein anderer antwortet. Gegen 22.00h kriechen wir in die Federn. Die
Nacht ist nicht ganz so ruhig wie wir es gewöhnt sind. Die Esel kann man hören,
ein Schakal ruft, Hunde bellen und unsere Nachbarskinder weinen.
Sonntag,
17.05.2020
Hermi
schleicht sich mit Shell um 6.15h raus um joggen zu gehen. Ich bin auch wach,
stehe auf und schreibe Tagebuch. Kurz nach 7.00h sind die beiden zurück und es
gibt Frühstück. Anschliessend machen wir noch ein paar Hausarbeiten, Wasser
auffüllen geht aber nicht, da die Wasserstellen entweder kein Gewinde haben
oder der Druck nicht genügt um durch unseren Filter zu gelangen. Nicht so
schlimm, wir haben eigentlich noch genug. Es ist nie langweilig eine Strecke
hin und zurück zu fahren, in beide Richtungen bekommt man völlig andere
Eindrücke. Trotzdem sind wir froh vorne bei der Staumauer angekommen zu sein,
da der Gegenverkehr jetzt, um 10.00h zunimmt. Wir gehen noch zum Aussichtspunkt
für die Stauanlagen bevor wir am Lake Roosevelt weiter nach Nordwesten fahren.
Am Ende des Sees biegen wir auf die El Oso Gravelroad ab und sind gespannt was
uns erwartet. Es geht zuerst moderat dann steil, mit vielen engen Kurven auf
gut 15km bergauf bis 1‘700m.ü.M. Unterwegs gibt es tolle Stellplätze mit einer
herrlichen Aussicht, das ist für uns leider heute viel zu früh. Hermi muss das
D-Hai ganz schön im Griff haben, die Strasse ist nicht immer einfach und
teilweise sehr steil. Zum Glück ist es fast nirgends zu schmal zum Kreuzen. Es
kommen uns nämlich häufig Fahrzeuge entgegen. Immer wieder halten wir an und
geniessen den Blick zurück zum See. Oben in den Bergen ist die Strasse gesäumt
mit Frühlingsblumen und die Büsche strengen sich an mit ihrer Blütenpracht
nicht ins Hintertreffen zu geraten. Am obersten Punkt sitzt eine Wanderin und
ruht sich aus. Sie schaut uns etwas verwundert an als wir grüssen. Nun geht es
genauso steil wieder bergab in einen Talkessel. Unterwegs machen wie eine
Mittagspause auf einem Platz, der auf eine Indianerstelle hinweist. Ausser
Toilettenpapier (pfui) und etwas Wasser entdecken wir aber nichts
Interessantes. Als Hermi den Motor wieder anlässt und die Untersetzung wechseln
will geht nichts mehr. So ein Mist! Wir steigen aus und Hermi legt sich unters
Auto. Schnell ist das Problem entdeckt, der Kopf des Untersetzungskabels ist
blockiert. Hermi löst es und schon kann es weiter gehen. In dieser Gegend gibt
es diverse Quellen und so fahren wir immer mal wieder durch einen kleinen Bach.
Es gibt schöne Stellplätze direkt daneben aber wir wollen noch etwas weiter
fahren, da es erst 13.00h ist. Je tiefer wir kommen je wärmer wird es. Weiter
unten treffen wir wieder auf riesige Saguaros inmitten gelb blühender Büsche.
Am HW87 angekommen folgen wir, mit vielen anderen, der Strecke Richtung
Phoenix. Bald biegen wir wieder ab und fahren vorbei am Saguaro Lake mit seinen
Erholungsplätzen dem North Bush HW entlang bis zur Bulldog Wild Campsite. Kurz
vorher passieren wir den Salt River auf und in dem sich unzählige Menschen
erfrischen. Für die Übernachtung benötigen wir ein Permit das 6$ kostet aber oh
weh, das Internet will mal wieder nicht und das Ticket kann man nur so lösen.
Wir fahren ein paar Kilometer bis wir Verbindung haben. Mit etwas schimpfen und
warten und probieren klappt es endlich und wir können wieder zum Eingang der
Zufahrtsstrasse zurück fahren. Nachdem wir den Code für die Schranke eingegeben
haben kann ich das Gate öffnen und wir suchen uns eine schöne Stelle aus, wo
wir die Nacht verbringen werden. Wir überlegen ob wir zum nahegelegenen Fluss
gehen sollen um zu baden. Wir lassen es sein, da die Erfrischung bei 37°C wohl
für die Katz ist, wenn wir die 1.5km wieder zurück gelaufen sind. Ich setze
mich in den Schatten des Wohnmobils und baue mein Homeoffice mit Blick auf eine
schöne Berggkette auf. Der Abend belohnt uns mit einem herrlich kitschigen
Sonnenuntergang, als Kulisse dienen die Kakteen.
Samstag,
16.05.2020
Ein
weiterer herrlicher Tag kündet sich an. Nach dem Frühstück fahren wir zu einem
Parkplatz näher beim See und machen einen kurzen Spaziergang bis zum Ufer. Es
tummeln sich schon einige Menschen am und auf dem See. Noch sind es vor allem
Fischer. Auf unserer Fahrt dem HW 188 entlang begegnen uns dann dutzende
Fahrzeuge mit Booten aller Art im Schlepptau. Die Reise soll heute über den
Apache Trail 88 Richtung Phoenix gehen. Wir haben allerdings gestern schon
erfahren, dass die Gravelroad noch Ende März wegen Schäden auf unbestimmte Zeit
geschlossen war. Nachdem wir beim Visitors Center des Roosevelt Lake eine
grosse Marina passiert haben, biegen wir auf die schmalere Strasse ab, die sich
kurz darauf in eine gute Gravelroad verwandelt. Vor uns sind ein Pickup mit
Trailer und hinter uns folgen Zugfahrzeuge mit Booten. Kurz nach dem Abzweiger
dann leider auch schon das Schild „No thru traffic“. Wir wollen trotzdem mal
sehen wie weit wir kommen und was man von der schönen Strecke sehen kann. Auf
gut 20km folgt die Strasse dem Apache Lake, ein Stausee, dessen Staumauer
gleich am Anfang hoch in die Landschaft ragt. Es ist ein auf und ab, die
Strasse ist gut gewartet und stellt auch für PKW’s keine Probleme dar.
Unterwegs kommen wir an verschiedenen Ausfahrten vorbei, an denen man bis zum
See vorfahren kann. Bevor die Strasse dann zum schmaleren Trail wird ist ein
schöner Aussichtspunkt und der Abzweiger zu einem Hotel mit Camping. Wir fragen
an ob ein Platz für uns frei ist, werden aber leider enttäuscht. Ab hier ist
die Strasse dann geschlossen. Man konnte schon vorher sehen, dass irgendwann
grosse Wassermassen und Geröll an der Fahrbahn grosse Schäden angerichtet haben
die man notdürftig repariert hat. Da verwundert es nicht, dass die Arbeiten
noch nicht abgeschlossen sind. Schade, man hat von hier schon einen grandiosen
Blick auf einen schönen Canyon. Nun, es hat nicht sollen sein, wir drehen um
und fahren zum Burnt Corall Campground, wo wir einen schönen Platz oberhalb der
badenden Gäste, zwischen Kakteen finden. Wir machen Siesta, die Temperatur ist
heute wieder auf gut 36°C gestiegen. Der See ist aber nur ein paar Schritte
entfernt, sodass wir uns zweimal zur Abkühlung ins warme Nass stürzen. Unterwegs
spüre ich, es hat sich ein Stachel in meine Gummi-Flip-Flops gegraben, diese
Kakteen haben wirklich eine unheimliche Kraft. Schnell ziehen wir ihn mithilfe
von Hermis Taschenmesser (jeder Schweizer Junge hat ein Sackmesser!). Es sind
viele Menschen hier und auf dem See ist reger Betrieb mit Schnellbooten,
Pontonbooten und Jetskis. Erst in der Dämmerung wird es ruhiger. Wir sitzen
noch länger draussen und geniessen die laue Luft und warten bis unser Wohni
abgekühlt hat. Derweil ist unten am See noch richtig was los aber wir können
hier oben mit Abstand die schöne Stimmung und einen Sternenhimmel geniessen.
Freitag,
15.05.2020
Ich bin
schon kurz nach 6.00h wach. Draussen scheint die Sonne aber es ist mit nur 14°C
recht kühl. Nach dem Frühstück füllen wir Wasser. Es dauert ewig bis der Tank
voll ist aber nun sind wir wieder bereit für die nächsten Boondocking Plätze
(frei stehen). Da etwas Wasser tröpfelt haben sich sofort Tiere gesammelt, die
das Nass gerne nehmen. Ich kann einen schönen Schmetterling ablichten und eine
riesige Wespe.
Nicht weit entfernt befindet sich die Station „Biosphäre 2“. In diesem Komplex
haben in den 90er Jahren Wissenschaftler versucht über längere Zeit autark zu
leben. Gerne hätten wir uns das angesehen aber leider konnten wir nicht mal ein
Foto von der Anlage von aussen schiessen, weil das Gate zum Areal geschlossen
war, blöder Covid! Wir tanken im kleinen Ort Oracle und fahren dann gegen
Nordwesten auf dem HW 77 bis nach Globe. Es geht durch eine abwechslungsreiche
Landschaft mit gelb blühenden Büschen, Saguaro Kakteen und Wüste. Zuerst senkt
sich die Strasse über mehrere Kilometer in ein Tal, dann geht es wieder steil
bergauf bevor es wieder runter geht. In Globe kaufen wir ein paar Lebensmittel
ein damit wir später nicht in Phoenix Halt machen müssen. Nun sind es nur noch
ca. 30km bis zum Lake Theodor Roosevelt. Hier finden wir schnell einen schönen
Stellplatz mitten in den Büschen. Wir machen es uns bequem und kochen gegen
Abend ein Raclett.
Donnerstag,
14.05.2020
Shell weckt
uns um 6.15h, sie muss mal. Wir können nicht mehr einschlafen und stehen auf.
Nach dem Frühstück fahren wir ein Stück den Berg hinunter und parken dann. Es
gibt hier im Tal einen Wasserfall der schön sein soll. Er ist aber leider
trocken, nur im Bachbett gibt es noch ein paar Gumpen die aber schon ziemlich veralgt
sind. Wir steigen die 50 Höhenmeter wieder hoch. Eigentlich war für heute
vorgesehen zum Westteil des Saguaro NP zu fahren aber wir denken wir haben fürs
Erste genügend Kakteen gesehen. Uns interessiert eine Strasse, die in die Berge
zu einem Skiort! führt. Der General Hitchcock HW steigt nördlich der Stadt mit
grandiosen Ausblicken hoch bis auf 2‘600m ü.M. Unterwegs warten tolle Parkplätze
auf Besucher. Nach etwas über 50km kommen wir im kleinen Skiort Summerhaven und
seinem Skigebiet am Mount Lemmon an. Diese Fahrt war toll, die
Sehenswürdigkeiten am Gipfel sind bis auf die Aussicht nicht so überzeugend.
Wir wollen weiter nach Norden und haben die Old Mount Lemmon Road entdeckt, die
die Möglichkeit bietet, nördlich des Höhenzuges wieder in die Ebene zu fahren.
Es ist aber eine Gravelroad die durch den Wald nach unten führt und es wird
„high clearance“ empfohlen, zudem scheint sie nur bedingt gewartet zu werden.
Wir sehen uns den Einstieg an und wollen es wagen. Es geht auf ca. 15 km steil
und ruppig bergab aber die Strasse ist nicht wirklich schwierig. Hermi muss
einfach mit Untersetzung und kleinem Gang langsam nach unten kriechen.
Unterwegs treffen wir immer mal wieder auf Gegenverkehr. Man findet aber
problemlos Ausweichstellen um zu kreuzen. Neben Pickups und SUV’s treffen wir
immer wieder auf ATV’s, das sind grössere Quads. Etwas über 30km und 2 Stunden
Fahrzeit kommen wir an einem hübschen Campground an einem Talgrund an.
Kurzentschlossen stellen wir uns auf einen Platz und richten uns ein. Hier geniessen
wir den Nachmittag und Abend.
Mittwoch,
13.05.2020
Heute haben
wir ein wenig länger geschlafen aber um 7.15h gibt es kein Halten mehr. Die
Sonne scheint und die Temperatur ist noch nicht zu hoch, wir machen erstmal
einen Spaziergang und sehen uns die restlichen Stellplätze an, die weiter unten
liegen. Diese bieten, wie unserer, viel Privatsphäre und schöne Aussicht. Nach
einer guten halben Stunde sind wir zurück und nun haben wir Hunger. Nach dem
Frühstück, es ist schon fast 10.00h geht’s endlich weiter. Wir wollen nicht auf
der normalen Teerstrasse Richtung Tucson fahren sondern biegen rechts ab und
nehmen die FR 62 über einen kleinen Pass, auf dessen Ostseite wir Anschluss an
den HW 83 nach Tucson haben. Es ist eine gut gepflegte Gravelroad die durch ein
Tal immer weiter ansteigt. Oben landen wir auf einer Hochebene, wo diverse
Ranches beheimatet sind. Bald ist der HW erreicht und langsam neigt sich die
Strasse. Nach ca. 20 km erreichen wir die Interstate 10 die wir aber links
liegen lassen. Kurz darauf sehen wir die ersten wunderschönen Saguaro Kakteen.
Ich bin begeistert, nicht nur die Kakteen blühen, die ganze Landschaft ist mit
gelben Büschen übersät. Wir kommen durch ein paar Vororte von Tucson bevor wir
in den Saguaro NP East einfahren. Hier führt eine 8 Meilen lange Einbahnstrasse
im auf und ab an hunderten der Pflanzen vorbei. Gemütlich sehen wir uns alles
an, es sind nur wenige Menschen mit uns unterwegs. Wir machen Mittagspause
mittendrin. Nach einer Stunde haben wir uns sattgesehen und ich habe einen
Kaktusstachel aus meinem Bein rausgezogen. Nun bin ich geimpft. Für die Nacht
haben wir uns einen Platz an der Redington Pass Road ausgesucht. Erstmal fahren
wir aber die Gravelroad komplett bis zum Pass hoch, um den schönsten Platz für
uns auswählen zu können. Wir stellen uns oberhalb einer Kehre auf einen graden
Platz mit einer grandiosen Aussicht auf Tucson. Unter uns stehen die Kakteen
und wir haben eine Aussichtsplattform. Leider windet es sehr stark. Nach einer
Weile hat man das Gefühl man sei von Kopf bis Fuss gepudert. Nun ist klar, wir
müssen drin essen. Die ganze Zeit ist die Strasse hinter uns gut befahren.
Nachdem die Sonne untergangen ist und wir uns an schönen Fotos versucht haben
verziehen wir uns in unser Wohnzimmer. Draussen ist noch immer was los. Zweimal
stellen sich Autos auch direkt hinter uns, es nervt! Die ganze Nacht ist noch
Verkehr auf dieser doch in die Einsamkeit führenden Strasse, das hätten wir
nicht gedacht, entsprechend wachen wir immer wieder auf, wenn uns ein Fahrzeug passiert.
Dienstag,
12.05.2020
Um 6.30h
kitzteln mich Sonnenstrahlen an der Nase. Aufstehen! Hermi und Shell drehen eine
Joggingrunde und ich bereite das Frühstück vor. Es ist wieder strahlend schön,
die Temperatur liegt bei angenehmen 21°C. Um 9.00h fahren wir los. Wir müssen
zurück zur Interstate, wir folgen ihr ein paar Kilometer dann biegen wir rechts
ab. Ein Schild zeigt die Richtung zum Madera Canyon der auf der anderen Seite
der Bergkette der Coronado Mountains liegt. Gemütlich rollen wir bis an den
Fuss der Berge, von wo die Strasse langsam ansteigt und in ein Tal führt. Am
Grund schlängelt sich ein Flüsschen neben der Strasse, das stellenweise sogar
noch Wasser führt. Ganz am Ende liegt ein grosser Parkplatz mit über 20
Picknickstellen. Der Madera Canyon ist kostenpflichtig aber zum Glück gilt hier
unsere Nationalpark Karte. Wir machen einen Spaziergang und entdecken unterwegs
eine Arizona Mountain King Snake, auch ein kleiner Lizard schaut uns frech an
und lässt sich fotografieren. Im Flüsschen kann Shell ihre Pfoten kühlen dann
fahren wir wieder Richtung Talausgang. Der Campingplatz des State Parks ist
leider geschlossen aber gleich ausserhalb, nach einer kleinen Furt durch den
Madera Creek gibt es entlang einer Gravelroad schöne Stellplätze des National
Forrest. Wir suchen uns die Nummer 7 aus und versuchen unser Wohni
einigermassen gerade abzustellen. Die warmen Mittagsstunden verbringen wir im
Schatten der Heckklappe. Ein Greifvogel segelt im Wind über uns, wir erklären
ihm, Shell ist zu gross als Beute. Am späteren Nachmittag machen wir einen
Spaziergang zum Creek. Shell bekommt ein Bad und wir kühlen die Füsse im
glasklaren Wasser. Unterwegs begegnen uns Weisswedelhirsche die sich
positionieren um fotografiert zu werden. Rund um unseren Platz stehen
Mimosenbäume die zur Zeit in voller Blüte gelb strahlen. In der Luft ist ein
Summen von vielen Insekten die sich an den Dolden laben. Ich habe mich mit
meinem Computer in den Schatten des Wohnis gesetzt, mit wunderschöner Aussicht
zu den Bergen. Wärenddessen kocht Hermi uns ein Kartoffelgratin, yummi.
Montag,
11.05.2020
Es ist
6.45h als ich langsam aufwache. Schnell hüpfen wir aus den Betten. Wir
frühstücken in Ruhe und machen dann alle Sachen wieder reisefest. Verabschiedet
haben wir uns gestern schon von unseren Nachbarn, nun bleibt nur noch die
Rechnung für’s Gas und Elektrisch zu bezahlen. Pünktlich um 9.00h stehen wir im
Office und fünf Minuten später geht die Fahrt los. Noch ein letzter Blick auf
den nun leeren Platz A5 dann fahren wir auch schon durch die Einfahrt. Tschüss,
schön war die Zeit hier und dennoch sind wir froh endlich wieder die Strasse
unter den Rädern zu haben. Zuerst fahren wir nochmal nach Sierra Vista und
bunkern Lebensmittel für eine Woche. Der Tank wird gefüllt und das D-Hai
nochmal abgespritzt, damit der Staub von Cochise County den Glanz nicht
verdirbt, grins. Kurz vor Mittag fahren wir dann endlich auf dem HW 82 Richtung
Westen. Als erstes sehe ich an der Strasse einen richtigen! Cowboy auf einem
Pferd der seine Rinderherde treibt. Den hätte ich gerne fotografiert aber
umdrehen wollten wir dann doch nicht. Wir behalten die Richtung bei bis wir
nach Patagonia kommen. Kurz nach dem Städtchen zweigen wir ab zum State Park.
Leider steht schon an der Strasse, Campground full. Wir fahren die 7km trotzdem
bis zum Gate, leider ist aber wirklich nichts zu machen. Nur ein Foto vom blau
glitzernden See bleibt uns. Wir fahren weiter bis kurz vor Nogales, wo wir auf
eine Nebenstrasse abbiegen, die uns wenig später zur Interstate 19 bringt. Hier
wimmelt es von Trucks die ihre Waren hier umschlagen. Ungewohnt so eine grosse
Strasse, hier ist richtig was los, nichts zu merken vom Lockdown. Kurz wundern
wir uns über die Distanzschilder die über der Fahrbahn angebracht sind, sie
zeigen km und nicht Meilen?! Es sind 35 km bis wir die Autobahn wieder
verlassen, unterwegs wurden wir bei einer Kontrollstelle kurz von einem Hund
auf Drogen abgeschnüffelt. Das war mehr Show, der Schäfer hat nur kurz am Rad
gerochen, unsere Pässe mussten wir dann beim Officer noch nicht mal zeigen, er
hat uns durchgewunken. Eine schmale Nebenstrasse, die zu einem Observatorium
hoch in den Coronado Mountains (nein nicht Corona Mountains) führt, hält auf
einem Abzweiger ein paar Stellplätze inmitten von blühenden Kakteen bereit. Wir
suchen uns eine schöne Stelle aus und richten uns ein. Ich gehe ein wenig neben
der Schotterstrasse zwischen die Büsche und schon habe ich überall Stacheln an
meinen Flip Flops. Shell geht nur schnell raus um ihr Geschäft zu erledigen,
dann flieht sie wieder ins sichere Wohni. Verdenken kann ich es ihr nicht. Nun
sitzen wir im Schatten des D-Hai. Die Temperatur ist heute wieder auf fast 35°C
geklettert aber mit dem Wind der uns umschmeichelt ist es erträglich. Na ja,
zwischendurch bläst er auch mal ganz ordentlich, sodass wir alles festhalten
müssen. Es gibt hier wieder viele Vögel, unter anderem kommt ein Roadrunner
vorbei, hält kurz inne und flitzt dann weiter, das ging alles zu schnell um
auch nur an ein Foto zu denken. Der Abend ist wunderschön, das Licht lässt die
Landschaft um uns und die Berge erstrahlen.
Unsere Abschiedsfotos vom Platz.
Sonntag,
10.05.2020
Unser
letzter Tag auf dem Camping Tombstone Terretories RV Resort bricht an. Seit
Freitag 27.03.2020 hat uns der Platz für 44 Tage, etwas mehr als 6 Wochen
beherbergt. Es war eine schöne Zeit aber nun ist genug. Wir wollen trotz Virus
und allgemeinem Lockdown weiter ziehen. Letzte Arbeiten am Fahrzeug, eine
letzte Wäsche, Wasser entleeren und Frischwasser bunkern, lassen den Tag
schnell vorüber gehen. Das Wetter ist auch heute noch nicht lupenrein aber es
bleibt trocken. Abends essen wir draussen einen Toast Hawai und schauen noch
ein wenig Fern bevor wir unter die Decken kriechen.
Samstag,
09.05.2020
Hermi und
Shelli sind unterwegs zum Joggen, ich quäle mich um 7.00h auch aus dem Bett und
wasche eine weitere Maschine Wäsche. Wir räumen auf, putzen und entspannen
anschliessend bei einem Bier. Hermi rückt mit Bürsten und Spray dem Rost am
Unterboden des Fahrzeugs auf die Pelle. Nachmittags bereiten wir einen Apero
vor. Wir sind nämlich heute Abend bei unseren Nachbarinnen zum Abendessen
eingeladen. Leider wird es nichts mit draussen essen. Der Himmel hängt voller
Wolken und rundum uns gehen Gewitterschauer nieder, auch der eine odere andere
Blitz und Donner sind dabei, warm bleibt es trotzdem. Um 18.00h stehen wir mit
unserem Gebäck und einem Risotto vor der RV Tür und werden von Hund Gigi und
Katze Ginger begrüsst. Es wird ein gemütlicher Abend. Wir radebrechen englisch
doch unsere Gastgeberinnen nehmen es locker und loben uns für unsere
Sprachkenntnisse. Gegen 21.00h verabschieden wir uns. Kaum haben wir im D-Hai
Licht gemacht umschwirren uns schon die Nachtfalter und Motten. Wir
entschliessen uns nach dem Abwasch ins Bett zu gehen um die Viecher daran zu
hindern unser Wohni zu stürmen.
Freitag,
08.05.2020
Es ist das
erste Mal seit Wochen bewölkt. In Richtung Sierra Vista sieht es sogar nach
Regen aus. Egal, heute wird gewaschen. Schon vor dem Frühstück sind die ersten
Maschinen gefüllt. Nach 45 Minuten hängt die Wäsche auf der Leine und ist schon
nach einer guten halben Stunde wieder trocken. Obwohl es heute nicht ganz so
heiss werden soll wie die letzten Tage, ist es schweisstreibenden die Betten und
die Sitzgruppe wieder zu beziehen. Gegen Mittag ist alles sauber und wieder an
seinem Platz. Nun ist Zeit um zu Entspannen. Erstaunlicherweise hat es keinen
einzigen Tropfen geregnet. Immer mal wieder hat man die Feuchtigkeit gerochen
aber bis zum Boden haben es nur ein, zwei Tropfen geschafft. Abends sitzen wir draussen
und können wieder einen spektakulären Abendhimmel heute mit orangfarbenen
Regenschleiern geniessen. Leider windet es nach Sonnenuntergang noch unangenehm,
sodass wir unseren Fernsehabend nach drinnen verlegen.
Donnerstag,
07.05.2020
Der
Wetterbericht sagt auch für heute wieder 35°C an. Morgens geniessen wir eine
Weile die kühleren Temperaturen. Eigentlich wollten wir heute waschen aber das
verleidet uns schnell. Morgen ist auch noch ein Tag. Nachmittags weht ein
warmer Wind, zeitweise hat man das Gefühl, man hätte den Haarfön eingestellt. Duschen
um 14.15h bringt kurz Erleichterung aber sofort sind wir wieder nass geschwitzt
ohne auch nur mit dem Finger zu winken. Wir erledigen einige Büroarbeiten, da
muss man sich nicht so bewegen.
Mittwoch,
06.05.2020
Früh
aufstehen hatten wir vor aber erst um 7.30h finden wir den Weg aus den Federn.
Ohne Frühstück fahren wir los nach Sierra Vista und kaufen unseren Wochenvorrat
ein. Den Heimweg nehmen wir über Tombstone. Heute wollen wir uns das Örtchen
mal genauer anschauen. Es ist hübsch hier. Leider sind alle Geschäfte geschlossen
und alles ist menschenleer. Für eine gute Übersicht langt es allemal und es hat
seinen eigenen Charme. In einem Schaufenster entdecken wir Spazierstöcke, der Knauf ist ein Revolver. Schade ist alles zu, so einen hätte ich mir glatt gekauft. Gegen Mittag sind wir zurück auf dem Campingplatz. Es
wird Zeit, es ist brüllend heiss mit bis zu 37°C im Schatten. Matt setzen wir
uns auf unsere Stühle und schütten literweise Wasser (und etwas Bier) in uns
rein. Es dauert heute lange bis die Temperatur sinkt. Erst nachdem die Sonne
untergegangen ist wird es angenehmer. Zum Glück kühlt es Nacht‘s noch immer gut
ab, sodass wir prima schlafen. Abends strahlt hell ein Supermond am Himmel.
Dienstag,
05.05.2020
In letzter
Zeit haben wir Morgens sobald es warm wird, ein ganzes Heer von Nachtfalter,n
die es sich in der Hitze des Tages bei uns im Wohni gemütlich machen. Viele
verkriechen sich um die Mückengitter an den Fenstern. Da ausserdem in der
feuchten Wärme von Florida die Mückengitter regelrecht vergraut sind, werden
wir uns heute mal den Fenstern widmen. Hermi baut die Abdeckungen innen ab und
ich reinige sie. Für die vergrauten Stellen haben wir von unseren Reisefreunden
Eurucks einen Tip erhalten. Mit Coca Cola soll man es reinigen können. Siehe
da, es funktioniert. Den ganzen Morgen, bis in den Nachmittag putzen und werkeln
wir. Nun kann man die Gitter wieder anschauen und auch die Falter sind für’s
Erste entfernt. Nachmittags geniessen wir die Ruhe und beobachten Vögel die es
sich bei unserer Futterstelle gut gehen lassen.
Montag,
04.05.2020
Hermi und
Shell sind schon früh losgezogen um zu joggen. Nach ihrer Rückkehr, noch vor
dem Frühstück, habe ich mir mein Fellbündel gepackt und hab ihr einen
Sommerpelz verpasst. Sie war nur mässig begeistert und nach einer Stunde waren
wir beide müde und überhitzt. Bei einer kühlen Dusche haben wir uns wieder der
Normaltemperatur genähert und haben den Rest des Tages gefaulenzt.
Sonntag,
03.05.2020
Friedliche
Sonntagsruhe, grins.
Samstag,
02.05.2020
Wir haben
uns heute mal unseren Abwassertank vorgenommen und diesen mit Abwaschtabs und
warmem Wasser gefüllt. Leider hat das für unsere Anzeige nichts gebracht. Der
Sensor ist wahrscheinlich mit einem Belag überzogen, sodass er auch nach dem Entleeren
immer noch 60% Füllung anzeigt. Nicht so schlimm, wir entleeren ihn sowieso
jedesmal wenn wir Wasser auffüllen.
Freitag,
01.05.2020 1 Jahr in Amerika
Heute vor einem Jahr sind wir in Toronto gelandet. Was nicht alles passiert ist
in diesem Jahr. Wer hätte sich damals vorstellen können wie die Welt heute
aussieht? Die Gleichförmigkeit der Tage geht uns langsam auf den Wecker. Wir
brennen darauf weiter ziehen zu können. Im Internet habe ich entdeckt, dass die
State Parks in Arizona geöffnet sind, sogar Camping ist erlaubt. Langsam sehen
wir Licht am Ende des Tunnels, es sieht aus als ob wir am 11. Mai wirklich
losfahren könnten.
Donnerstag,
30.04.2020
Morgen‘s
werde ich nun immer vom schönsten Vogelgezwitscher geweckt. Heute ist der
Himmel etwas bewölkt aber es wird wieder heiss. Morgens skypen wir mit Freunden
in der Schweiz. Nachmittags faulenzen wir, Abend‘s ist wieder die Glotze an.
Mittwoch,
29.04.2020
Shopping
ist angesagt, wir starten schon früh damit Shell nicht in der Hitze im Wohni
warten muss. Gegen 11.00h sind wir wieder auf dem Campingplatz. Heute gab es
Risottoreis dafür gibt es beim Fleisch keine grosse Auswahl mehr. Die
Grossmetzgereien haben Probleme weil die Leute am Fliessband gearbeitet haben
und dies nun nur noch beschränkt möglich ist. Na ja, verhungern müssen wir
nicht, dann kochen wir eben mehr vegetarisch. Abends ist es nun so warm, dass wir
noch lange draussen sitzen bis das Wohni auskühlt. Wir vertreiben uns die Zeit
mit Fernsehen. Die Amis schauen glaube ich schon ein bisschen komisch. Keiner
sitzt im Dunkeln draussen, alle haben sich in ihre klimatisierten Wohnis
verkrochen.
Dienstag,
28.04.2020
Waschtag.
Da das heute anscheinend für viele Nachbarn gilt kommt unsere Wäsche erst gegen
Mittag dran. Kein Problem, nach einer halben Stunde ist der Waschgang fertig.
Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit können wir die Wäsche draussen aufhängen. Es
trocknet blitzschnell bei diesen Temperaturen, der Sonne und dem Wind.
Montag,
27.04.2020
Das erste
Mal seit Tagen ist der Himmel bewölkt. Trotzdem steigt die Temperatur im Laufe
des Morgens schnell an. Wir machen mit Shell einen Spaziergang über den Platz
und verlängern im Office bei den netten Damen unseren Aufenthalt um eine Woche.
Unterwegs beobachten wir die schöne Natur. Wir haben einen Bienenschwarm
entdeckt und sind begeistert über die vielen Blumen die nun erblühen. Mir haben
es besonders die Büsche angetan, die um uns herum stehen. Seit Wochen beobachte
ich die jungen Blätter und die Blütenstände die immer grösser werden. Ich war
sehr gespannt wie die Blüten aussehen. Nun konnte ich heute die Ersten fotografieren.
Es muss toll aussehen wenn bald alle Blumen zusammen erblüht sind.
Sonntag,
26.04.2020
Sonntägliche
Ruhe, es ist 35°C heiss aber die Trockenheit macht es erträglich.
Samstag,
25.04.2020
Langsam
steigen die Temperaturen. Heute waren es über 30°C aber mit dem Wind noch
erträglich. Habe mich ziemlich erschreckt als Hermi beim Duschen war. Plötzlich
kam eine starke Windböe, ich habe unser Sonnendach festgehalten. Wir hatten
Glück, es war ein Staubteufel (kleiner Wirbelwind) der bei unseren Nachbarn die
Stühle, Tische inkl. Grill durcheinander gewirbelt hat. Das ganze hat nur 5
Sekunden gedauert, war nur ganz punktuell und schon ist er weiter gezogen.
IN MEMORIAN
Ruedi / Rudi / Rudolf Berges 18.05.1935 - 24.04.2020
Wir haben dich in unserem Herzen
Donnerstag,
23.04.2020
Heute wird
es recht warm, schön geht noch ein Wind der die Temperaturen erträglich hält.
Morgens entdecken wir eine Bartagame und fotografieren sie. Ich habe gestern
für die hübschen Vögel um uns etwas Futter gekauft das jetzt im Baum neben uns
hängt. Wir sind mal gespannt ob sich ein paar der bunten Gesellen dadurch
fotografieren lassen.
Mittwoch,
22.04.2020
Einkaufstag,
nachdem wir im Walmart unsere Vorräte aufgefüllt haben suchen wir wieder nach
einem Geschäft das Motorenöl für unseren Iveco verkauft. Bei Napa, einem Auto-
und Truckzubhör Händler werden wir fündigt. Er hat sogar Kühlflüssigkeit aber
bevor wir die kaufen will Hermi nochmal genau abklären welchen Typ wir
benötigen. Lustigerweise treffen wir hier gleich auf drei Männer die uns auf
deutsch begrüssen. Einer erzählt, er hat in Nürnberg gearbeitet. Unser
Verkäufer war für 3 Jahre in der Nähe von Frankfurt im Militär und der dritte
ist ein Deutscher auch aus der Nähe von Frankfurt, der seit 23 Jahren hier
lebt. Es entwickelt sich ein fröhliches Gespräch und wir tauschen die Facebook
Adressen aus. Am frühen Nachmittag sind wir zurück auf dem Camping und
erledigen ein paar Arbeiten rund ums D-Hai.
Dienstag,
21.04.2020
Sonne,
Wind, lesen, lernen, das übliche Tagesprogramm.
Montag,
20.04.2020
Ich muss
schon sagen, obwohl es sich langsam langweilig anhört, es ist es nicht. So ein
Stopp im Reisealltag hat durchaus etwas Positives. Es ist Entschleunigung pur
und hilft, sich auf die schönen Kleinigkeiten in der Natur zu konzentrieren.
Zum Beispiel liege ich morgens nach dem Aufwachen immer noch ganz entspannt im
Bett und beobachte wie der Sonnenstreifen über unser Bett wandert. Rund um uns
hört man die Vögel in den schönsten Tönen flöten. Immer wieder halte ich auch
tagsüber inne und geniesse die hübschen Melodien. Eine kleine Vogelfamilie hat
es uns besonders angetan. Sie sind braun meliert und haben am Schwanz einen
weissen Saum. Sie zwischtern nicht sondern krächzen mehr aber sie sind ein
freches Völkchen das sich uns immer wieder bis auf wenige Meter nähert, um am
Boden etwas Fressbares zu picken. Manchmal setzen sie sich auch auf die Treppe
oder sitzen im Baum neben unserem Heckfenster um sich zu unterhalten. Die
Kolibris sind zur Zeit wohl auf Partnersuche, da geht die Post ziemlich ab. Vor
lauter werben sind sie heute Morgen fast ins Wohni geflogen, haben dann kehrt
gemacht und sind dicht über unseren Köpfen vorbei wieder davon gesurrt. Diese
kleinen Tierchen machen beim fliegen einen ganz schönen Lärm. Auf dem Platz
konnten wir auch schon verschiedentlich Roadrunner beobachten, die sind einfach
goldig, wie sie mit ihren Beinchen blitzschnell über den Platz rennen. Nur wenn
es knapp wird und sie sich aus einer vermeintlichen Gefahrenzone bringen müssen
fliegen sie davon. Bei einem kleinen Haus neben uns lebt ein Präriehund unter
der Veranda und ein grosser Hase hoppelt immer mal wieder über den Platz. Von
den Coyoten die uns Nachts manchmal mit ihrem Geheule wecken habe ich ja schon
berichtet. Anscheinend lebt auch ein Juvelina (eine Art Kreuzung zwischen Schwein
und Meerschweinchen) auf dem Platz. Leider konnten wir es noch nicht live
sehen. Von den Kriechtieren haben wir bis jetzt nur ein paar wenige Eidechsen
entdeckt, eine Schlange, es soll hier Klapperschlangen geben, hat sich noch
keine Blicken lassen. Ist vermutlich besser so, obwohl ich schon mal gerne eine
auf Distanz beobachten würde.
Sonntag,
19.04.2020
Ich will
euch nicht langweilen aber der Tagesablauf bleibt gleich, nur unsere Hautfarbe
wird immer dunkler.
Samstag,
18.04.2020
Es bleibt
dabei, nicht’s Neues bei Annen’s.
Freitag,
17.04.2020
Ein ruhiger
Tag mit Sonne und Wind.
Donnerstag,
16.04.2020
Hermi lässt
mich ausschlafen, habe in der Nacht über eine Stunde wach gelegen, ohne Grund.
Nach dem Frühstück gehen Hermi und Shell joggen. Ich wollte eigentlich walken
aber ich habe mich bei einer Nachbarin verplaudert. Da es doch recht warm wird
verschiebe ich den Sport auf Morgen. Heute habe ich mir vorgenommen mal wieder
allen in unserem mittlerweilen grossen Bekannten- und Freundeskreis eine
Nachricht zu senden. Hermi putzt wärenddessen das Dach. Die Zeit geht so
natürlich sehr schnell vorbei. Nachmittags erledigen wir noch ein paar
Kleinigkeiten bevor wir kochen.
Mittwoch,
15.04.2020
Arbeitstag.
Beim Aufstehen ziehe ich die Betten ab und Hermann bereitet das Frühstück vor.
Kurz nach 9.00h fahren wir los nach Sierra Vista. Zuerst gehen wir zu einem
Waschsalon und erledigen die Wäsche. Es wird mal wieder alles in die Maschinen
geschmissen, vor allem sind alle Wohntextilien voller Staub. Nach knapp 2
Stunden ist es geschafft und wir verabschieden uns von der netten koreanischen
Betreiberin, die uns mit ihrer Familiengeschichte vertraut machen wollte, haben
bei dem Gemurmel aber leider nicht alles verstanden, grins. Nun darf sich unser
D-Hai über eine Wellnessbehandlung freuen. Für 7.50$ glänzt es jetzt wieder.
Nur das Dach müssen wir noch reinigen, das machen wir morgen auf dem Camping.
Da wir unser Motorenöl letzte Woche einem liegen gebliebenen Amerikaner
verschenkt haben, gehen wir nun auf die Suche nach Ersatz. Nicht ganz einfach,
die europäischen und amerikanischen Bezeichnungen unterscheiden sich. Nach
einer Weile brechen wir die Suche ab. Wir werden uns erst mal im Internet schlau
machen. Zum Schluss gehen wir noch zu Walmart einkaufen. Der Parkplatz ist
recht voll, es hat uns heute eh schon gewundert, es gibt viel mehr Verkehr als
noch letzte Woche. Im Geschäft ist aber genug Platz und die Menschen sind sehr
zuvorkommend und halten Abstand. Manchmal kommt es einem vor wie bei einem
Ballett. Man schiebt den Wagen um ein Regal, es kommt einer entgegen, man geht
wieder zurück. Stoppt, weil jemand inzwischen hinter einem steht, er geht
zurück, dann wieder vor usw. Man kommt also ohne Probleme und mit Distanz sehr
gut aneinander vorbei. Wir suchen unsere sieben Sachen zusammen, bezahlen beim
Self-Checkout und fahren zurück in unsere schöne Einsamkeit. Nachdem alles
verräumt ist, die Betten und das Sofa bezogen sind, bereitet Hermi ein Raclett
zu. So beschliessen wir diesen reich befrachteten Tag gemütlich.
Dienstag, 14.04.2020
Highlight des Tages,
skypen mit unseren Freunden in Bayern. Um 10.00h sitzen wir in unserer
gemütlichen Sitzecke, haben die Vorhänge geschlossen und plaudern fröhlich über
Gott und die Welt, die so aus den Angeln gehoben wurde. Einfach traurig welche
Auswirkungen diese Kriste auf jeden einzelnen hat. Nachmittags gehe ich vor zum
Clubhouse um ein paar Fotos vom Gebäude und den blühenden Pflanzen zu
schiessen. Ich entdecke dabei an einem Baum Kolibris. Die Betreiber haben in
die Äste eine Futterstelle gehängt, an der sich die Winzlinge laben. Für mein
Handy sind die Tiere zu weit entfernt, ich schicke deshalb Hermann mit der
grossen Kamera vor. Er enttäuscht mich nicht und kehrt mit ein paar guten
Schnappschüssen zurück. Abends erwartet uns noch eine Überraschung. Wir gehen
gemeinsam zum Duschen. Leider ist aber die Herrentüre verschlossen und es hängt
ein Schild daran. Sie mussten die Anlage schliessen weil 2 Mal hintereinander
jemand über Nacht Kot an die Wände und sonstwohin geschmiert hat! Wer macht denn
sowas, es ist zur Zeit doch eh schon schwierig genug für alle, da fragt man
sich schon was das genau soll. Hermi kommt kurz entschlossen rüber zu mir und
so sind wir schlussendlich doch beide noch sauber geworden.
Montag,
13.04.2020
Um 7.10h
scheint mir die Sonne auf die Nase und weckt mich aus meinen Träumen. Wir
frühstücken mit Gipfeli und Kaffee. Anschliessend ist für uns alle drei Sport
angesagt. Gegen Mittag gibt es eine Skyperunde mit unserer Familie und
nachmittags erreicht uns ein Anruf von Reisefreunden die in Texas feststecken.
Nachdem in letzter Zeit immer wieder Wasser aus einem Überlauf beim Boiler
getreten ist macht sich Hermi daran, den Fehler zu suchen. Er baut die
Wasserpumpe aus und reinigt die dazugehörigen Filter. Nun füllen wir den
Frischwassertank wieder auf und hoffen das Problem ist gelöst. Typischer Fall
von denkste. Der Überlauf tröpfelt weiter vor sich hin und nun scheint auch
noch die Pumpe undicht zu sein. Nachdem sich Hermann das Ding näher angesehen
hat stellen wir fest, es rinnt wahrscheinlich schon länger. Des Rätsels Lösung,
der Druck den die Pumpe bringt ist viel zu hoch! Wir haben zum Glück einen
Ersatz mit dabei. Hermi baut das defekte Teil definitiv aus und schliesst das
neue, baugleiche Gerät an. Jupi, alles funktioniert wieder Bestens und wir
räumen alle Sachen wieder an ihren Platz.
Ostersonntag,
12.04.2020
Die Sonne
ist zurück auch wenn es noch kühler als die letzten Tage ist. Es gibt ein
Osterfrühstück mit Pancacks und Ostereiern. Shell und ich machen einen
Spaziergang um den Campingplatz und gehen auf den Hundeplatz zum Spielen. Wir
freuen uns über ganz viel Osterpost die wir sofort beantworten. Nachmittags
plage ich mich mit Spanisch bevor es mir zu blöd wird. Jetzt habe ich noch ein
Email beantwortet und werde mich in die Sonne setzen um mich aufzuwärmen und zu
lesen. Hermi hat inzwischen schon mal ein paar Vorbereitungen für einen Eintopf
zum Abendessen getroffen, nun frönt auch er dem süssen Nichtstun.
Samstag,
11.04.2020
Heute ist zum
ersten Mal seit längerer Zeit schlechteres Wetter angesagt und richtig, schon
beim Aufwachen ziehen graue Wolken über den Himmel. Es werden immer mehr und im
Laufe des Morgens fallen die ersten paar Tropfen. Es sind immer nur isolierte
kleine Schauer, die etwas Nass bringen aber es reicht nur um die Luft mit dem
Duft von Staub anzureichern und nicht um den Boden zu befeuchten. Wir sitzen
drin, erledigen die Osterpost und ein paar Posts auf Facebook, Instagram und
Whatsapp. Nachmittags frischt noch der Wind auf, da ist es im D-Hai so richtig
gemütlich. Morgen soll der Spuk wieder vorbei sein und die Sonne wieder
scheinen.
Freitag,
10.04.2020
Sonnig und
angenehm warm präsentiert sich der Tag. Wir lesen über die Pandemie und sind
froh, dass es in der Schweiz aufwärts zu gehen scheint. Das kann man von
Amerika nicht sagen, die Zahlen der Neuinfiszierten und Toten steigen steil an.
Man darf sich von den Medien wirklich nicht verrückt machen lassen, sonst
würden wir wohl langsam die Hoffnung verlieren, in absehbarer Zeit wieder
reisen zu können. Von Karfreitag ist hier nichts zu spüren, wir entsprechen
aber den Traditionen für einmal und kochen fleischlos, es gibt ein feines
Härdöpfelgratin (Kartoffelgratin).
Donnerstag,
09.04.2020
Nach Shells
kuschelrunde beim Frühstück machen wir Sport. Hermi und Shell joggen und ich
gehe walken. Die Luft ist noch angenehm frisch und es geht nur wenig Wind. Ich
entdecke bei meiner Runde durch die Natur verschiedene blühende Pflanzen,
Büsche und Kakteen. Im Baum neben uns hängt eine grosse weisse Puppe, mal sehen
ob wir das Schlüpfen des Schmetterlings noch miterleben. Nachmittags geniessen
wir die Sonne. Unsere Nachbarin kommt vorbei und warnt uns, an der Eingangstür
zum Clubhaus ist eine Mitteilung des Besitzers des Campings angeschlagen. Ab
sofort ist jegliche Benutzung der Anlage verboten. Sie erklärt uns aber, die
Betreiber hätten versichert, die Sanitären Anlagen dürften wir weiter benutzen.
Mal sehen was passiert, ich gehe auf jeden Fall gleich mal duschen!
Mittwoch,
08.04.2020
Einkaufstag,
endlich dürfen wir mal wieder in die weite Welt, grins. Zuerst ergattern wir im
Supermarkt Target einen Packen Toilettenpapier und Desinfektionstücher, dann
stürmen wir den Walmart und kaufen den Rest ein. Weiterhin gibt es praktisch
noch alles, einfach nicht in riesiger Auswahl. Es ist Mittag bis wir die Sachen
im Wohni verstauen können. Shell bekommt ihr Mittagessen und wir staunen, wie
in dieser Stellung das Fressen in den Magen kommt (siehe Bild). Heute nehmen
wir einen anderen Heimweg. Unterwegs steht ein Auto und ein Mann beugt sich
über die offene Kühlerhaube. Wir fragen ob wir helfen können, er braucht Öl.
Wir überlassen ihm gerne unseren Vorrat und hoffen er kann dann weiter fahren.
Da er einen krusen Dialekt spricht warten wir nicht ob unsere Hilfe Erfolg
hatte. Die Landschaft hier faziniert uns. Die über 1‘200m.ü.M. gelegene Ebene
ist in grösserer Entfernung umringt von hohen Bergen. Dazwischen gibt es auch
ein paar Hügel in denen Tombstone liegt und die früher durch Silbergräber
ausgebeutet wurden. Wir kommen diesmal an der kleinen historischen Downtown
vorbei. Sieht hübsch aus, leider ist aber alles geschlossen und kein Mensch ist
auf der Strasse. Bei Fairbanks, einem weiteren alten Ort machen wir Halt und
steigen aus. Die Reste der Gebäude die teilweise nur noch Ruinen sind
überzeugen uns aber nicht. Wir fahren zurück zum Camping und ruhen uns aus von
dem stressigen Tag, grins.
Dienstag,
07.04.2020
Nachdem wir
morgens ein paar Büroarbeiten erledigt haben, kümmern wir uns wie jeden Tag um
die Informationen rund um die Corona Krise. Der Präsident hat die Sache hier im
Land noch immer nicht im Griff. Wenn die States sich nicht selber darum kümmern
würden, liefe die Pandemie wohl komplett aus dem Ruder. Einzige Reaktion, er
schimpft wie seit Anfang an über die Presse. Wir hoffen trotzdem, dass dieses
Virus irgendwann den Weg geht, den bis jetzt alle Seuchen gegangen sind und
flacht über kurz oder lang von selber wieder ab ohne allzuviele Leben zu
fordern. Die Menschen um uns sind auf jeden Fall recht optimistisch. Nach einem
etwas bewölkteren Nachmittag sitzen wir nun im Wohni. Hermi kocht mexikanisch
und den weiteren Abend verbringen wir mit Fernsehen.
Montag,
06.04.2020
Es ist wie
die letzten Tage auch, sonnig und windig. Hermi geht mit Shell joggen und ich
starte seit langer Zeit mal wieder zu einer Nordicwalking Runde. Ich gehe der
verkehrsarmen Strasse entlang bis zu einer Kurve auf einer kleinen Anhöhe. Hier
drehe ich um und walke auf einem Feldweg zurück zum Campingplatz. Rundum nimmt
der Frühling nun Fahrt auf. Wir sind hier auf über 1‘200m.ü.M. weswegen es
länger dauert bis die Bäume und Sträucher ausschlagen. Langsam kann man aber
Blattknospen sehen und einen blühenden Baum entdecke ich auf meiner Strecke
auch. Rund um die weissen Blüten summt es munter, ein ganzer Bienenstock labt
sich hier und füllt seinen Vorrat auf. Der Nachmittag vergeht mit Lesen und
Abends erglüht der Himmel wieder in den tollesten Farben.
Sonntag,
05.04.2020
Was soll
ich sagen, strahlend schön und windig. Wir haben das Sonnendach ausgefahren um
uns ein wenig vor der Sonne zu schützen, setzen uns aber immer wieder raus um
uns zu wärmen. Langsam bekommen wir Farbe. Unsere netten Nachbarn bieten uns
einer nach dem anderen Hilfe an, wir könnten ihre Fahrzeuge benutzen oder
sollen uns einfach melden, falls wir etwas brauchen oder etwas nicht wissen.
Echt nett hier in Amiland! Zum Schluss des Tages dürfen wir noch ein
leuchtendes Abendrot geniessen. Es sieht aus wie wenn ein Ufo landen möchte!
Samstag,
04.04.2020
Wieder ein
strahlender Tag mit Wind. Erstaunlich, die Bäume rund um uns sind noch kahl,
nur bei der Rezeption blühen die Petunien und andere Frühlingsblumen in den
buntesten Farben und die Kakteen spüren die neue Jahreszeit ja auch.
Freitag,
03.04.2020
Sonne und
Wind sind geblieben und wir auch, grins. Wir unterhalten uns mit verschiedenen
Nachbarn aber das war es dann auch schon was ich zu erzählen habe.
Donnerstag,
02.04.2020
Langsam
wird es langweilig über die doch recht ereignislosen Tage zu schreiben. Wir
verbringen den Tag die meiste Zeit draussen. Es geht ein kühler Wind aber an
der Sonne lässte es sich gut aushalten. Am Abend gibt es draussen noch ein
Raclett bevor die Sonne untergeht.
Mittwoch,
01.04.2020 2 Jahre auf Reisen
Wir stehen gewohnt früh auf. Unsere Gedanken sind während
dem Frühstück bei unserer Abreise von vor zwei Jahren. Unglaublich, was wir
alles erlebt haben und in welcher Situation die Welt heute steckt! Wir machen
uns fertig und fahren zum Einkaufen nach Sierra Vista. Es ist ein Ort
südwestlich von uns, der über eine Reihe von Supermärkten verfügt. Wir decken
uns ein mit allem was wir brauchen. Langsam sieht man, dass die Auswahl der
Lebensmittel weniger wird aber es gibt trotzdem noch genug. Nur das
Toilettenpapier ist definitiv ausverkauft. Wir fragen uns was die Menschen
damit blos machen? Auf dem Parkplatz vom Walmart sehen wir unseren ersten
„echten Ami“, weil, er hat tatsächlich einen Revolver am Gürtel. Bis heute ist
uns das noch bei niemandem sonst aufgefallen. Um nicht gleich wieder zum
Campingplatz zurückzukehren nehmen wir einen anderen Heimweg. Der
„Shoppingausflug“ wurde damit 109 km lang! Als wir in Tombstone vorbei kommen
sehen wir, die haben für Touristen noch alles geöffnet, es stehen sogar zwei
Damen in historischen Gewändern an der Hauptstrasse und winken uns einladend
zu. Dieses Westernstädtchen werden wir uns definitiv in den nächsten Tagen mal
ansehen. Nachdem Hermi endlich alle Lebensmittel an ihrem Platz verstaut hat,
gehen wir zum gemütlichen Teil des Tages über. Ach Halt, erst machen wir
natürlich noch ein Selfie zum Jahrestag. Zur Feier des Tages backt Hermi ein
Filet im Teig (essen gehen wir ein andermal) und ich erledige den Schreibkram.
Dienstag,
31.03.2020
Sonnenschein,
herrlich! Wir verbringen einen Tag draussen. Heute ziehen ein paar Wolken auf
aber die Temperatur ist auf 25°C gestiegen. Nachmittags schauen wir eine Weile
die Tanzschau auf RTL bevor die Wlan Verbindung wieder schwächer wird, weil wir
nicht mehr die einzigen User sind. Hermann kocht nun ein Curry mit Poulet,
Mango und Kokosnussmilch, ich freue mich schon darauf. Wünschen allen einen
schönen und gesunden Abend!
Montag,
30.03.2020
Nacht‘s ist
es herrlich ruhig bis auf ein paar Coyoten, die jeweils irgendwann mitteilen
müssen, dass sie hier auch zu Hause sind. Mit der Dämmerung fangen die Vögel an
zu pfeifen. Sonnenaufgang ist kurz vor 7.00h, da bekommt man Lust aufzustehen.
Hermi backt Pancakes zum Frühstück. Anschliessend gehen Hund und Herrchen
joggen und ich bereite den Hundesalon vor. Shell soll ihre Sommerfrisur
bekommen, als sie bei der Rückkehr allerdings die Utensilien zu Gesicht bekommt,
hätte sie am liebsten wieder umgedreht. Nicht`s da, wir einigen uns auf
ruckzuck und nach einer Stunde steht unsere fast 14 jährige Hundeoma frisch
geduscht und gekämmt vor uns und sieht aus wie im besten Alter (was sie ja auch
ist). Eine halbe Stunde später hat sie sich in die Sonne geschmissen und sieht
nun aus wie rot paniert, grrrr. Die Sonne brennt heute vom Himmel, man muss nun
immer mehr aufpassen, dass man sich nicht verbrennt. Es geht ein kühler Wind
der einen in die Sonne treibt, das Risiko für einen Sonnenbrand steigt. Gegen
Abend verziehen wir uns bald ins Wohni, es gibt Spaghetti Bolognese, fein!
Sonntag,
29.03.2020
Wir haben
prima geschlafen und schälen uns gegen 7.00h aus den Decken. Unsere Handys
zeigen, Europa hat auf Sommerzeit umgestellt, nun hinken wir ganze 9 Stunden
hinter der alten Welt her. Hermi und Shell gehen zum erstenmal seit langer Zeit
wieder joggen und ich putze im Wohni durch. Anschliessend haben wir mit unseren
Freunden in Bayern zum skypen abgemacht. Eine unterhaltsame Stunde lang
plaudern wir über Gott, die Welt und die Pandemie. Den Nachmittag verbringen
wir an der Sonne, man muss echt aufpassen, dass man sich nicht verbrennt. Gegen
17.00h fängt es an zu winden und schnell wird es uns draussen zu kalt. Wir
machen es uns drinn gemütlich, kochen und sehen fern.
Samstag,
28.03.2020
Nach dem
Frühtstück, als die Temperatur langsam ansteigt und die Sonne die Luft auf
angenehme Temperaturen erwärmt, machen wir es uns im Freien gemütlich. Das
Internet ist zum Glück nicht ganz so schlecht wie am Anfang vermutet, wir
surfen also fleissig. Gegen Mittag erreicht uns ein Videoanruf von Marion, Steffi,
Fabian und Ozy, unseren Reisefreunden. Die vier haben sich in der Nähe von Las
Vegas getroffen und laden uns ein, uns zu ihnen zu gesellen. Wir haben eine
halbe Stunde Spass und Schweizer Unterhaltung. Das tut gut. Der Einladung
werden wir vorerst nicht folgen, wir wollen erst mal abwarten wie sich die
Situation weiter entwickelt. Wir geniessen draussen weiterhin die Sonne, der
eine oder andere Nachbar grüsst und wir tauschen ein paar Worte auf Distanz. Nachmittags
machen wir einen Spaziergang mit Shell und bewundern verschiedene Kakteen. Der
Abend vergeht mit Fernsehen.
So, nun fangen die Tage an, an denen es vermutlich nicht allzuviel zu Berichten gibt. Mal sehen was ich Interessantes zusammentragen kann.
Freitag,
27.03.2020
Nachts
werden wir vom Wind gebeutelt, starke Böen schütteln unser D-Hai immer wieder
durch, sogar Shell fängt irgendwann an zu murren. Es fällt auch noch etwas Regen
aber heute Morgen ist der Spuk vorbei und die Sonne scheint. Nach Arizonazeit
ist es erst 6.30h als wir aufwachen. Was sind wir froh, dass wir nicht nach der
Uhr sondern nach der Natur leben können. Beim Frühstück mit feinen
Aufbackgipfeli überlegen wir uns wie unsere Reise weitergehen soll. Von überall
her hört man nur schlechte Berichte. Diverse unserer Reisebekanntschaften haben
sich entschieden, nach Europa zurück zu kehren. Teilweise lassen sie die
Fahrzeuge in den USA oder versuchen von Baltimore aus zurück zu verschiffen.
Wir werden vorläufig definitiv noch bleiben. Unser Visum läuft noch mehr als 5
Monate und in der Schweiz haben wir vor bald zwei Jahren unsere Zelte komplett
abgebrochen. Ausserdem haben wir noch Shell, die wollen wir auch nicht hier
lassen müssen. Der Krise geschuldet, werden wir uns nun einen Campingplatz
suchen, der abgelegen sein sollte und der doch eine Menge Annehmlichkeiten
bieten muss. Wir haben eventuell in der Nähe von Tombstone etwas Passendes
gefunden. Schweren Herzens verlassen wir diesen wunderschönen Platz des BLM und
fahren los. Die Apache Road bringt uns über einen kleinen Pass. Die Gravelroad
ist gut gewartet und so kommen wir schnell auf die andere Seite des Höhenzuges.
Die nächsten 100 Kilometer fahren wir kreuz und quer durch eine riesige Ebene,
die rundum von Bergen bekränzt ist. Es sieht eher ärmlich aus. Die an die
Strasse grenzenden Parzellen verfügen oft nur über einen Trailer der als Haus
dient. Vieles ist sehr ungepflegt aber ab und zu kommen wir an grossen Feldern
vorbei, die mit Bewässerungsanlagen ausgestattet sind. Es gibt sogar ein paar
Winzer die ihre Rebstöcke angebaut haben. Die Fahrt war äusserst
abwechslungsreich, die Strecke kam uns kürzer vor als der Kilometerstand
anzeigt. Wir fahren durch das Westernstädtchen Tombstone, das werden wir uns
sicher noch näher ansehen. Nun wollen wir aber auf den ausgewählten Platz
fahren und sehen ob es uns da gefällt. Ich habe heute Morgen schon angerufen.
Eine nette Frau hat uns eine Site in Aussicht gestellt. Wie gewünscht erreichen
wir einen Platz Mitten im Nirgendwo. Er ist sehr gepflegt und bietet ein paar
Annehmlichkeiten wie einen Pool, Sportgeräte und einen Aufenthaltsraum. Alles
ist geöffnet und nett hergerichtet. Wir richten uns ein und werden schon wieder
vom Wind geschüttelt. Es ist heut kalt bei nur 12°C. Wir raffen uns trotzdem
auf und spazieren für eine erste Runde über den Platz, um uns alles anzusehen
und unsere 8 Beine zu vertreten. Zurück beim D-Hai steigen wir rasch ein und
geniessen die Wärme, die die Sonne im Raum erzeugt. Das Internet ist nicht ganz
so der Hit aber wir können doch ein paar Sachen erledigen. Zufrieden mit dem
Tag verbringen wir einen schönen gemeinsam einsamen Abend.
Donnerstag,
26.03.2020
9.00h und
wir sind auf der Strasse. Wie schon im Internet gesehen, hat der White Sands NP
geschlossen. Von der Strasse aus kann man nur gerade die ersten Dünen sehen,
schade. Die Strasse Nr. 70 führt durch die Ebene zu einem kleinen Pass, der auf
der anderen Seite nach La Cruces führt. Auf der ganzen Strecke durch die Berge
blüht die Wüste. Die Hänge und die Strassenränder sind übersät mit gelben
Blumen. Auf dem Scheitelpunkt eröffnet sich uns ein Blick in ein grosses Tal,
in dem sich die Stadt weiträumig ausbreitet. Die Strassen sind fast
menschenleer und der Verkehr rollt flüssig. Nachdem wir La Cruces verlassen
haben fahren wir auf der IS 10 weiter nach Westen. Unterwegs kreuzen wir den
Rio Grande, ansonsten ist landschaftsmässig nicht sehr viel los. In Deming
machen wir unseren Mittagshalt und checken die Campgrounds der Gegend ab. Da
wir überlegen, irgendwo über längere Zeit stehen zu müssen, suchen wir nach dem
idealen Platz. Hier ist das definitiv nicht. Also weiter im Text bis Lordsburg.
Eigentlich müsste man hier auf einem Veteranenplatz übernachten können aber
überall sind Schilder angebracht die mitteilen, dass von 10pm to 6am der Platz
geschlossen ist. Keine Lust etwas zu risikieren, also weiter. Im weiteren
Verlauf unserer heutigen Fahrt kommen wir durch einen kleinen Sandsturm, sehen
einen endlos Güterzug, eine kleine Ghosttown und dann kommt der Stateborder von
Arizona. Nun haben wir plötzlich noch eine Stunde mehr Zeitunterschied zu
Europa. Das Land hier wird landwirtschaftlich genutzt, neben Viehwirtschaft
sehen wir wieder Baumplantagen, keine Ahnung was hier wächst. Nun sind es noch
knapp 40km bis Bowie. Hier biegen wir ab auf die Apache Pass Road. Wenige
Kilometer später geht es auf einer gut gewarteten Gravelroad namens Happy Camp
Canyon Road bis zu den Bergausläufern. Wir kommen an grasenden Rindern und
diversen Hasen vorbei. Ein Platz des Büro des Landmanagements versteckt sich
hier, er ist kostenlos. Wir finden einen einigermassen graden Platz und richten
uns ein. Kurz darauf besucht uns ein Ranger und fragt nach dem Woher und Wohin,
unser Nummernschild und unsere Führerausweis werden fotografiert, dann rollt er
von dannen, grins. Wir haben uns ins Wohni verzogen schon fängt es an zu regnen
aber die Aussicht auf die riesigen Murmelsteine hinter uns und auf die Ebene
vor uns sind auch aus dem Innern genial. Es entwickelt sich ein Regenbogen der
gerade zum Himmel zeigt und hinter uns scheint der Himmel zu brennen.