Montag, 06.
September 2021 – Montag, 04. Oktober 2021
Aufenthalt
in der Schweiz bei unserer Familie und unseren Freunden.
Nur soviel, wir konnten uns gleich am Montag, dem ersten Tag unseres
Aufenthalts, zum zweiten Mal impfen und haben es super vertragen, jupi!
Sonntag,
05. September 2021
Der Flug
war ruhig. Nach einem Frühstück sehen wir unter uns langsam Europa auftauchen.
Mit einer kleinen Verspätung von einer halben Stunde erreichen wir Zürich. Wir
sind mit die ersten die Aussteigen dürfen, entsprechend schnell sind wir durch
die Passkontrolle und warten dann ein Weilchen beim Gepäckband bis unsere
Rucksäcke auftachen. Bei der Autovermietung ist auch alles vorbereitet, sodass
wir 45 Minuten nach der Landung schon auf der Autobahn sind und unserer Heimat
entgegen fahren. Wir werden herzlich von unserer Familie begrüsst. Nach einem
feinen Abendessen und einer ersten Plauderrunde fallen wir müde in die Betten.
Samstag,
04. September 2021
Wir sind
früh wach, haben aber gut geschlafen. Der Morgen geht sehr schnell vorbei. Wir
müssen noch Einchecken, Gesundheitsdokumente ausfüllen, fertig packen und
aufräumen. Hermann und Matthias schauen sich die Arbeiten an, die während
unserer Abwesenheit am Iveco erledigt werden sollen. Um 12.30h sind wir endlich
fertig. Matthias macht das Taxi und bringt uns zum Flughafen. Wir geben das
Gepäck ab und sind kurz darauf schon in der Abflughalle, wo wir warten bis
unser Flug aufgerufen wird. Es geht pünktlich los und der Flug nach Cancun ist
ruhig. Nach der Landung holen wir unser Gepäck ab und fahren mit einem
Shuttlebus zum Terminal 4. Hier geben wir das Gepäck wieder auf. Die Zeit bis
zum Abflug vertreiben wir uns mit Essen, Trinken und Lesen in der Lounge.
Endlich um 22.30h heisst es einsteigen. Wir werden von der Edelweiss-Crew sehr
nett begrüsst und bekommen einen Champagner kredenzt. Nach dem Abflug gibt es
noch einen kleinen Imbiss und dann legen wir uns flach und schlafen eine Weile.
Freitag,
03. September 2021
Wir sind
gegen 8.00h wach. Um 9.00h kommt ein Herr von einem Labor und macht den PCR
Test. Anschliessend wird noch der Rest geputzt und verräumt. Um 13.00h haben
wir mit Laura abgemacht um Shell in die Ferien zu bringen. Sie läuft ganz
selbstverständlich in die Wohnung und bleibt ruhig. Wir erklären nochmal alles
und dann verabschieden wir uns. Wir haben das Gefühl das geht gut. Zurück beim
Wohni machen wir noch ein paar Arbeiten am Computer und fahren dann zu Mathias,
wo wir die letzte Nacht vor der Reise auf dem Gelände verbringen dürfen.
Donnerstag,
02. September2021
Putz- und
Aufräumtag. Abends waren wir noch essen. Auf dem Heimweg haben ich noch ein paar schöne Bilder von Murales gemacht. Zudem sieht man nun langsam überall in der Stadt Dekorationen in weiss, grün, rot die für den mexikanischen Nationalfeiertag aufgestellt werden.
Mittwoch,
01. September 2021
Wir werden
mal wieder von Shell um 6.30h geweckt aber die Nacht haben wir alle drei
durchgeschlafen. Wir stehen kurz danach auf und frühstücken. Mit einem Taxi
lassen wir uns zum Einkaufszentrum oben auf der Anhöhe fahren um noch ein paar
Sachen einzukaufen. Shell und Lauras Hunde brauchen Futter, das wir dort oben
bekommen. Zu unserem Schrecken hat das Kaufhaus schon Weihnachtssachen
dekoriert. Zurück auf dem Platz verpasse ich unserem Tier einen Kurzhaarschnitt
und setze mich dann an den Computer, um die Reisedokumente zu checken. Gegen
Abend gehen wir wieder ins Restaurant und lassen dann den Tag gemütlich ausklingen.
Dienstag,
31. August 2021
Shells
Gesundheitszustand hat sich etwas stabilisiert. Sie muss ab und zu noch
erbrechen aber sie frisst wieder. Wir stehen erst nach 8 Uhr auf und frühstücken.
Anschliessend beginne ich damit die Lebensmittel und Gewürze zu überprüfen. Wir
werfen weg was wir schon lange haben und verschenken den Rest. Die Fahrerkabine
braucht auch mal wieder eine Tiefenreinigung und so vergeht der Nachmittag sehr
schnell. Als Überraschung fahren heute Susanne und Martin von Whaleontrail
wieder auf den Platz. Hermi und ich gehen zum Italiener essen und dann sitzen
wir noch lange zu viert bei uns im „Wohnzimmer“ und unterhalten uns.
Montag, 30.
August 2021
Morgens
gehen wir mit Shell zum impfen. Eine Stunde später dann treffen wir uns mit Ana
und Heinz, Schweiz/Peruaner die hier in San Miguel de Allende wohnen, zum
Lunch. Wir lernen im Restaurant auch noch ein deutsches Paar kennen das auf
Weltreise ist. So geht der Nachmittag schnell vorbei. Es ist der letzte ruhige
Tag bevor wir abreisen.
Sonntag,
29. August 2021
Leider
musste Shell früh morgens erbrechen. Wir wissen gar nicht so richtig was das
jetzt bedeutet. Beim Aufstehen um acht ist sie aber munter und verlangt nach
ihrem Fressen. Wir geben ihr über den Tag verteilt immer wieder kleine
Portionen Reis. Bis jetzt, am späten Nachmittag, hat sie alles behalten. Hoffen
wir das bleibt so. Den Tag haben wir im und ums Wohni verbracht. Morgens
konnten wir noch mit unseren Freunden in Deutschland skypen und nun machen wir
uns einen gemütlichen Abend. Draussen zieht ein Gewitter vorbei.
Samstag,
28. August 2021
Gegen
Morgen konnten wir drei dann doch noch eine Weile zum Schlafen. Leider geht es
Shell nicht besser. Wir entschliessen uns mit ihr zum Tierarzt zu gehen. Wir
kommen auch gleich dran. Sie bekommt zwei Spritzen und für die nächsten Tage
Tabletten verschrieben. Sie ist ziemlich schlapp und bekommt erst mal nichts zu
fressen. Für einen kleinen Spaziergang bis zum Samstagsmarkt um die Ecke reicht
es aber doch. Wir kaufen ein paar Lebensmittel und einige Souvenirs für unsere
Lieben zu Hause ein. Für uns finden wir auch die eine oder andere Kleinigkeit.
Besonders haben mir es die bestickten Masken angetan. Ich erstehe eine für mich
mit einem bunten Kolibri darauf. Nachmittags gehen Hermi und ich in ein
Restaurant und geniessen ein weiteres feines Essen. Abends kochen wir Reis für
unser krankes Tier, was sie sehr gerne annimmt. Wir beschliessen den Abend am
Fernseher.
Freitag,
27. August 2021
Wir
verbringen einen ruhigen Morgen. Nachmittags holen wir Shelli bei Laura ab.
Dummerweise haben alle vier Hunde schlechtes Fleisch vom Abfall gefressen und
nun haben alle Durchfall. Entsprechend sieht unsere Nacht aus. Shell muss immer
wieder raus.
Donnerstag,
26. August 2021
Schon vor
9.00h verabschieden sich die Schweizer. Wir machen uns auch bereit. Shell geht
heute für einen Probetag zu Laura, der Hundesitterin, bei der sie für unseren
Schweizaufenthalt untergebracht sein wird. Es gibt dann kurzfristig eine
Verschiebung auf den Nachmittag, was aber auch nicht schlimm ist. Ein Taxi
bringt uns ins Quartier vor die Stadt. Shell wird kurz abgelenkt und wir
verschwinden durch das Tor. Wir lassen uns zum botanischen Garten bringen. Er
liegt oberhalb der Stadt mit schönen Blicken auf ein Wasserreservoir, einen
kleinen Canon und die Stadt. Die Pflanzen sind bis auf ein Gewächshaus mit
Kakteen nicht gross gepflegt. Nur wenige Schilder, leider auf Spanisch, geben
die Art an. Wir geniessen einfach eine Stunde lang den Spaziergang und
verlassen dann das Gelände wieder. Über eine mit Kopfsteinen gepflasterte
Strasse gehen wir Richtung Stadt. Am Hauptplatz gönnen wir uns einen Apero und
füllen unsere Flüssigkeitsreserven wieder auf. Bevor wir wieder zum Camping
zurückgehen finden wir ein tolles Restaurant und geniessen ein super feines
Abendessen.
Mittwoch
25. August 2021
Ein
ereignisloser Tag den wir im Schatten verbringen. Nachmittags wird es aber
nochmal interessanter. Ich sitze mit Victoria zusammen und wir sehen uns die
Route an, die wir in den letzten Tagen gefahren sind. Am späteren Nachmittag
erhalten wir die Meldung, dass Susanne und Martin für eine Nacht auf den
Camping kommen. Wir gehen gemeinsam in die Stadt zum Essen und bummeln dann
noch durch die Gassen. Zurück auf dem Camping gibt es einen Absacker bevor wir
alle müde in die Betten hüpfen.
Dienstag,
24. August 2021
Gut
geschlafen und vom Plop, Plop der Tennisspieler und der Sonne geweckt. Wir
nehmen es gemütlich, frühstücken und duschen. Nun sind wir ready für den Tag.
Ich gehe mit Shell eine Runde spazieren und Hermi macht Turnübungen. Nun sitze
ich im schatten und schreibe Tagebuch. So vergeht der Tag ganz gemütlich und
wir erholen uns vom gestrigen „Stress“. Am späten Nachmittag gehen wir ins
Libanesische Restaurant essen und Abends haben wir uns mit Matthias verabredet,
der nette Deutsche vom Euro-Latino Racing Service, bei dem wir unser D-Hai für
die Zeit in der Schweiz unterstellen werden. Er bringt noch ein Schweizer Paar
aus Uitikon am See mit. Es sind Susanne und Martin, die für zwei Wochen in
Mexiko sind und ihr Fahrzeug dann zurück in die Schweiz verschiffen. Wir haben
einen vergnügten Abend zu fünft. Allerdings war es in der Kneipe, die wir
besucht haben, sehr eng. Das war fahrlässig in Corona Zeiten, wir hoffen es hat
keine Konsequenzen.
Montag, 23.
August 2021
Um 8.00h
haben wir die Badhosen montiert und gehen nochmal runter um zu baden. Die Sonne
scheint schon ins Tal und beleuchtet die Anlage mit ihren Strahlen. Die
grösseren Pools werden gerade geputzt aber in den kleineren darf man sich
tummeln. Nachdem wir gut aufgeweicht sind geht’s wieder hoch zum Frühstück. Anschliessend
machen wir uns abfahrtsbereit und starten unsere Tour nach Tequisquiapan. Das
ist ein Pueblo Magico im Staat Queretaro, das in der Nähe seines Zentrums ein
Balneario hat, auf dem man campen darf. In Ixmiquilpan verfahren wir uns aber
erst mal gründlich und bleiben mitten im vielbesuchten Markt stecken. Nette
Herren helfen uns umzudrehen. Nun geht es zügig weiter. Vor dem Ziel biegen wir
nochmal falsch ab. Ärgerlich, es sind gut 15 Zusatzkilometer und wir sind knapp
mit dem Diesel. Schlussendlich schaffen wir es zum Glück problemlos bis zur
nächsten Tankstelle und tanken voll. Leider hat das Balneario seit gestern
wegen Covid geschlossen und wir somit keine Möglichkeit hier zu übernachten.
Wir überlegen, ob wir nochmal nach Bernal fahren sollen, das nur 30km entfernt
ist. Entscheiden tun wir uns, heute schon nach San Miguel de Allende zurück zu
fahren. Es sind nochmal ca. 120km auf guter Strasse, das ist machbar. Die Fahrt
verläuft ereignislos und so erreichen wir unser Ziel gegen 17.00h. Zum Schluss
will uns dann noch ein Polizist die Zufahrt zum Campingplatz verweigern. Wir
drehen deshalb um und nehmen eine andere Strasse, um doch noch anzukommen. Wir
sind müde und gehen deshalb nur kurz zum Essen und dann schon bald ins Bett.
Sonntag,
22. August 2021
Wir beeilen
uns nicht, heute Morgen. Die Fahrt zu den Thermalquellen dauert nur ca. 1
Stunde. Da heute Sonntag ist wird dort der Bär steppen, da warten wir lieber
noch. Gegen Mittag starten wir dann aber doch. Wir müssen durch Ixmiquilpan und
deshalb mal wieder über gefühlt hundert Topes. Da es eine „weisse“ Strasse ist,
also keine Bundesstrasse, setzen sich die Strassenschikanen fort bis fast nach
Tolantongo. Endlich angekommen erwartet uns eine Desinfektionscrew. Wir müssen
das Auto öffnen und aussteigen. Schnell sperren wir Shell nach hinten und
folgen dann der Aufforderung. Wir müssen zum Temperatur messen, Hände
desinfizieren und dann mit erhobenen Armen durch einen Sprühtunnel laufen.
Unterdessen wird unsere Fahrerkabine eingenebelt! Die spinnen wohl! Schnell
öffnen wir wieder die Türen und warten bis der Rauch draussen ist. Dann
befreien wir Shell, der Rauch ist auch in den Wohnraum gedrungen, hat ihr wohl
aber nichts ausgemacht. Wir hatten sie nicht mit nach draussen genommen, weil
wir nicht sicher waren, ob Hunde auf dem Parkplatz erlaubt sind, bei den
Quellen sind Tiere nämlich verboten. Wir schmuggeln sie also. Von hier oben hat
man einen tollen Blick ins Tal und auf die gegenüberliegenden Berge. Nun geht
es über 14 Kehren runter ins Tal. Unten angekommen bezahlen wir für zwei Tage
Eintritt. Die Nacht ist dafür frei. Wir dürfen auf dem Parkplatz stehen
bleiben. Schön ist der nicht aber nahe zu den sogenannten „Grutas“,
Wasserbecken, durch die das Thermalwasser fliesst. Wir machen es uns erstmal
bequem. Erst gegen 17.00h packen wir die Badehosen und spazieren hinunter zur
Anlage. Es sind, wie angenommen, viele Leute unterwegs aber nun, am
Spätnachmittag, ist Aufbruchstimmung. Wir sehen uns ein wenig um bevor wir uns
ein Becken aussuchen und eintauchen in das herrlich klare und angenehm warme
Wasser. Nach einer guten Stunde und ein paar Fotos von der sehr hübschen Umgebung
mit den vielen Becken in verschiedenen Höhen, gehen wir zurück zum Wohni und zu
Shell.
Samstag,
21. August 2021
Heute Nacht
haben uns die Vorläufer des Hurrikans Grace erreicht. Es gab ein Gewitter und
Starkregen. Heute morgen hat sich die Wetterlage und unser Streit wieder
beruhigt aber es schüttet noch immer. Wir starten ohne Frühstück weil wir eine
Strecke von fast 300km durch die Berge bewältigen wollen. Von Xilitla geht es
wieder hinunter bis zur Carretera 85. Wir biegen rechts ab und bleiben nun auf
dieser Strasse bis wir Ixmiquilpan erreichen. Es sind unzählige Kurven zu
bewältigen, dazu schüttet es zeitweise wie aus Kübeln. Der Scheibenwischer
läuft auf Hochtouren und schafft es doch kaum, den Wassermassen Herr zu werden.
Da und dort haben sich Bäume und Felsbrocken gelöst und liegen auf der Strasse.
Hermi umkurvt alles souverän und auch die Tope sehen wir heute rechtzeitig.
Leider ist die Sicht bei diesen Verhältnissen gleich null. Erst als wir uns dem
höchsten Punkt des heutigen Tages auf 2‘300m nähern hat das Wetter ein
einsehen. Der Regen lässt nach. Wir machen eine Pause, lassen Shell raus und
Hermi tankt einen Kanister Diesel. Langsam verzieht sich der Nebel und lässt
endlich Blicke auf die Landschaft zu. Auf dem Weg bergab können wir so noch ein
wenig die Umgebung geniessen. Ixmiquilpan umfahren wir, wir haben keine Lust
auf eine weitere Stadt. In der nahen Umgebung, im „Grand Canon“, nur gut 7km
entfernt, gibt es einen hübschen ruhigen Platz am Fluss, auf dem wir es uns für
eine Nacht gemütlich machen.
Freitag,
20. August 2021
Um halb
zehn sind wir, wie im Internet beschrieben, beim Eingang von Las Pozas. Beim
Eingang wird uns beschieden, wir müssen noch bis 9.50h warten. Ok, nächstes
Hindernis nachdem wir drin sind, der englisch sprechende Guide kostet pro
Person nochmal 50 Pesos. Angeblich steht das im Internet, ich habs auf jeden
Fall nicht gesehen. Hermi muss noch eine „richtige“ Maske kaufen und dann kann
es endlich losgehen. Wir haben Glück und sind die einzigen auf der Runde. Der
junge Führer gibt sich viel Mühe und erklärt und zeigt uns Vieles, das man so
sonst sicher nicht gesehen hätte. Es geht viele Treppen hoch und runter, durch
Gebäude und Figuren, die alle vom Grün des Dschungels langsam überwachsen
werden. Es ist schwierig zu beschreiben aber die Bilder sprechen sicher für
sich. Zurück beim Wohni machen wir eine Trinkpause, dann spazieren wir
gemeinsam mit Shell ins Zentrum von Xilitla. Es sind nur 2 km aber Shell hat
bei der Hitze ganz schön zu kämpfen. Sie wird wirklich langsam alt, unser
Mädchen. Auf einer schönen Terasse mit Blick auf die Berge und das Tal essen
wir Lunch. Nachdem wir noch einen Rundgang durch das etwas spezielle Pueblo
Magico gemacht haben, das Magico haben wir nicht wirklich gefunden, geht’s zurück
zum Wohni. Hier kriegen wir uns ordentlich in die Haare, weil Hermi unbedingt
das Elektrisch aufladen will aber wir nach meiner Meinung nicht an einem
parkierten Fahrzeug vorbei kommen. Als das Auto wegfährt parken wir um und
stecken an, nach einer Viertelstunde fängt es aber an zu regnen und wir müssen
wieder ausstecken und an unseren Platz zurück. Der Rest des Abends verläuft
schweigend :-(
Donnerstag,
19. August 2021
Wir haben
gut und ruhig auf dem Parkplatz geschlafen aber es war schon sehr heiss. Erst
gegen Morgen hat die Hitze nachgelassen. Wir sind recht früh startklar und
fahren nach Ciudad Valles um im Supermarkt nochmal Wasser und andere
Lebensmittel aufzufüllen. Anschliessend geht die Fahrt über die SLP 27 zum
Tamul Wasserfall. Als wir dort ankommen warten mindestens 20 Bootsführer und
versuchen uns in ihr Boot zu locken. Das ist uns zuviel. Leider ist auf dem
kleinen Campingplatz, den wir kurz angesehen haben, keiner da. Laut App hätten
die auch Bootsfahrten organisieren können. Wir entscheiden uns kurzerhand
weiter zu fahren. Auch das nächste Ziel, die Schwalbenhöhle besuchen wir nicht.
Man muss morgens bei Sonnenaufgang oder abends bei Sonnenuntergang dort sein um
den Schwarm hinein oder hinaus fliegen zu sehen. In der Nähe gibt es aber
leider keine Möglichkeit sich für die Nacht zu platzieren und bei den
ausserordentlich schlechten Strassen die in der Gegend vorherrschen haben wir
auch keine Lust im Dunkeln noch einen Platz zu suchen. Wir fahren weiter nach
Xilitla. Langsam sind wir heute, auf den 140 zu fahrenden Kilometern, wieder
den Bergen näher gekommen. Abkühlung hat es aber nicht gegeben. Nachdem wir auf
die Carretera 120 abgebogen sind geht es stetig bergauf. Leider liegt Xilitla
aber nur auf ca. 600m.ü.M, sodass es nur wenig kühler ist. Wir biegen vor dem
Städtchen ab und müssen nach einem Kilometer wieder umdrehen, da die Strasse
wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Puh, also wieder runter, weiter bis zum Dorf
und dann durch die schmalen steilen Gassen zum Camping. Eine hübsche grüne
Wiese lockt um uns aufzustellen. Leider winkt der junge Mann, der uns Auskunft
gibt, ab. Wir können uns auf einem kleinen Parkplatz unter Bäumen aufstellen,
schräg ist es auch aber schlussendlich ok. Wir können problemlos übers Internet
für morgen einen Termin im surrealistischen Garten Las Pozas, vom Künstler
Edward James, buchen. Alles klar, nun spazieren wir schon mal bis zum Eingang
um alles auszukundschaften dann gehen wir in einem kleinen Restaurant nebenan
essen.
Mittwoch,
18. August 2021
Happy
Birthday lieber Hermi, alles Gute zum Geburtstag, so schön, dass es dich gibt
mein lieber Mann!
Wir starten nach dem Frühstück zur Puente de Dios. Der Weg führt durch Tamasopo
und dann hoch auf ein kleines Plateau. Von weitem winken schon die
Parkplatzwächter. Der erste verlangt 100 Pesos, der spinnt wohl. Eine nette
Dame winkt uns ein paar Meter weiter vorne und verlangt die Hälfte, na also,
geht doch. Sie ist sehr freundlich und palavert fröhlich in Spanisch drauflos,
verstanden habe ich davon leider nur 10 Prozent. Das Wichtigste, den Weg zum
Puente de Dios habe ich aber kapiert. Zuerst kommen wir an den üblichen
Souvenierläden vorbei, alle bieten hier Handy-Hüllen an, die vor dem Wasser
schützen sollen und die man um den Hals trägt. Brauchen wir nicht und den
restlichen Touristenkram auch nicht. Kurz vor dem Eingang passieren wir die
Bahnstrecke, dann kommt das Kassenhäuschen. Wir bezahlen 70 Pesos und dürfen nun
viele Stufen in die Schlucht hinunter steigen. Wunderschöner Regenwald umgibt
uns und unten lacht uns eine türkisblaue tiefe Bucht entgegen. Leider sind
überall Seile gespannt damit die Schwimmer nicht in der Strömung verloren gehen.
Wir gehen dem Tal entlang nach oben, es gibt noch ein paar Möglichkeiten zu
schwimmen aber der schönste Teil war der kleine Teich. Nun schleichen wir
langsam die Stufen wieder nach oben. Der Saft läuft aus allen Poren bei ca.
34°C und hoher Luftfeuchtigkeit. Oben angekommen müssen wir erstmal unseren
Flüssigkeitspegel wieder auffüllen bevor wir ins Dorf fahren und noch ein paar
Einkäufe tätigen. Nun verlassen wir Tamasopo auf einer Nebenstrasse. Bald
wissen wir wieder zu schätzen was es heisst, auf einer Hauptstrasse unterwegs
zu sein. Unzählige Tope und Pothols erzwingen ein langsames und schlängelndes
Fahren. Die 50 km die wir nur fahren müssen werden dabei zu einer kleinen
Ewigkeit. Wenigstens ist die Umgebung schön mit Zuckerrohrfeldern und grünen Berghängen.
Nach 1 ½ Stunden erreichen wir die Cascaden von Los Micos. Auf dem Parkplatz
dürfen wir kostenlos für die Nacht stehen. Es ist staubig und nicht sehr schön
aber heiss. Das Thermometer zeigt 36°C. Wir trinken erst mal etwas dann gehen
wir runter an den Fluss. Für 100 Pesos Eintritt pro Person bekommt man hier
zusätzlich eine Schwimmweste, die man verpflichtet ist anzuziehen. Unten gibt
es einige Palapas mit Picknicktischen. Es sind einige Mexikaner da aber voll
ist es nicht. Vorne ist eine grosse Wasserfläche und dahinter eine Cascade.
Schön, aber das reisst uns nicht vom Hocker, die letzten zwei Tage war es
schöner! Wir suchen uns etwas entfernt eine Stelle wo wir mit Shell ins Wasser
dürfen. Hier sitzen wir im recht warmen Wasser und kühlen erst mal ab. Anschliessend
ist es Zeit für ein Bier und dann suchen wir uns nocheinmal eine Stelle, wo wir
im Wasser sitzen können. Gegen 18.00h sind wir zurück beim Wohni. Hermi kocht
Rösti und ich schreibe Tagebuch. Als Geburtstagstorte hat sich Hermi ein gefülltes
Cornet gekauft, das verspeisen wir zum Dessert. So unspektakulär war leider Hermis
Geburtstag.
Dienstag,
17. August 2021
Morgens
sind Hermi und ich zu den Hauptcascaden von Tamasopo spaziert. Shell haben wir
wegen der Hitze im Wohni gelassen. Hier vorne bezahlt man 100 Peso Eintritt pro
Person und kann sich dann in verschiedenen Pools mit Wasserfällen vergnügen.
Das Areal ist betoniert und für Besucher zurecht gemacht. Es gleicht einem
Abenteuerspielplatz mit Seilen um sich ins Wasser zu katapultieren,
Hängebrücken und anderen Konstruktionen um das Wasser trockenen Fusses
überqueren zu können. Es gibt sogar Rettungsschwimmer allerdings mit
antiquirten Rettungsringen. Wir schauen dem Treiben eine Weile zu und sind dann
froh zu unserem ruhigen Plätzchen zurückkehren zu können. Den Nachmittag
verbringen wir wieder mit baden und geniessen. Um uns herum hört man nur das
Wasser rauschen, das Zuckerrohr im Wind wispern, Schmetterlinge und Libellen
tanzen und die Vögel krächzen, kreischen und singen. Abends kocht Hermi ein
Risotto und wir lassen den Abend gemütlich ausklingen.
Montag, 16.
August 2021
7.00h ist
Zeit zum Aufstehen. Um 10.00h sind wir auf der Strecke und plagen uns durch X
Dörfer mit Topes und Schlaglochstrassen bis wir endlich auf der Hauptstrasse
nach Rio Verde landen. Von nun an geht es schnell und nach etwas mehr als einer
Stunde erreichen wir die Ausfahrt nach Tamasopo. Die Fahrt ist erst etwas
eintönig, erst als die Berge in Sicht kommen wachen die Sinne wieder auf. Vor
allem ist es hier auch wieder grüner und wirkt tropischer mit vielen Bäumen.
Wiedermal deckt sich die Vorstellung von einem Platz nicht mit der Realität.
Tamasopo liegt nicht oben am Hang sondern unten im Tal. Für heute fahren wir am
Dorf vorbei und auch die grösseren Cascaden, bei denen man Eintritt bezahlt,
lassen wir links liegen. Kurz darauf nehmen wir den Abzweiger zu einer kleinen
Strasse, die zu Zuckerrohrfeldern führt. Es ist mal wieder ein richtiges
Gerumpel und auch ein paar Bäume streifen über unser Dach. Der Weg allerdings
lohnt sich! Ein sehr netter Mexikaner zeigt uns einen Traumplatz neben einem
Zuckerrohrfeld am Fluss mit zwei Wasserfällen und einem grossen natürlichen
Pool. Wir dürfen uns auf der Wiese aufstellen und sind ganz alleine! Schnell
springen wir in unsere Badesachen und kühlen uns alle drei im klaren und
angenehm temperierten Wasser ab. Der Preis mit 450 Pesos pro Nacht ist hoch
aber hier wollen wir nicht meckern, es ist einfach zu schön. Kurz nachdem wir
uns eingerichtet haben bringt uns der Eigner zwei frische, noch warme Donuts
vorbei und heisst uns nochmal willkommen. Den ganzen Nachmittag planschen wir
im Wasser wenn es uns zu warm wird. Unsere Ruhe wird nur kurz gestört als zwei
Personenwagen parken und die Menschen für eine Stunde ebenfalls das kühle Nass
geniessen. Gegen Abend essen wir im kleinen Restaurant Burger und Chips. Wir
sitzen auf Stühlen oberhalb des zweiten Wasserfalls, der sich hier in mehreren
Strömen geteilt, über einen 3 Meter hohen Absatz ergiesst, eine idyllische
Szenerie. Dieses Essen war nun eher ein kulinarischer Tiefflieger aber satt
sind wir geworden und die Aussicht war ja auch nicht ohne. Da es hier sehr warm
ist, tagsüber 34°, und auch Nachts kühlt es sehr langsam ab, haben wir draussen
noch einen Film geschaut.
Sonntag,
15. August 2021
Mit dem
Hahn werden auch wir um 7.00h wach. Das kommt uns zugute. Wir sind schon um
kurz vor 9.00h auf der Strasse. Langsam schlängeln wir uns zurück zur
Hauptstrasse, dann geht es runter bis Jalpan. Die Menschen geniessen ihren
freien Morgen und kommen erst langsam aus ihren Häusern. Im Städtchen suchen
wir nach einem Parkplatz, werden aber nicht fündig. Erst in der Nähe des
Reservoirs, das einen schönen See bildet, können wir unser Fahrzeug abstellen.
Wir erkunden das Ufer bei einem kurzen Spaziergang. Ansonsten lassen wir das
angebliche Pueblo Magico links liegen und fahren weiter Richtung Norden. Bei
Rio Las Adjuntas schauen wir kurz ob wir hier eine Nacht bleiben wollen. Wir
entscheiden uns dagegen weil hier ziemlich der Bär steppt. Es ist halt Sonntag
und alle Mexikaner wollen auch das Wasser der Flüsse geniessen. Wir fahren
weiter nach Rio Verde. Unterwegs ärgern uns endlos viele Topes bis wir endlich
in der Stadt ankommen. Wieder einmal ruft uns ein Mann aus einem fahrenden Auto
ein „Grüezi“ herauf. Ein Leipziger der mit seiner Familie seit kurzem in Mexiko
lebt. Wir machen Halt und reden ein Weilchen über seine und unsere Pläne. So,
nun aber auf zum Quelltopf „Media Luna“. Puh, der will sich verdient haben. Es
dauert gut 15 Minuten bis wir an einer schmalen Strasse ankommen, die einen
Kanal mit glasklarem Wasser und Seerosen begleitet. Nach ziemlich viel Gerüttel
kommen wir beim Eingangstor an. Leider steht da eine Security-Man und lässt uns
nicht rein. Wir könnten draussen parken, 200 Pesos bezahlen und dann für 2
Stunden baden gehen. Leider ist es sehr heiss, die Strasse nicht zum Parken
geeignet und der Mensch sehr unfreundlich. Wir fahren deshalb wieder weg. In
der Nähe gibt es zum Glück einen Campingplatz auf dem wir uns für die Nacht
aufstellen dürfen. Es ist heiss, über 34°C, man merkt hier sind wir auf nur
noch auf rund 700m.ü.M. Wir legen uns deshalb alle drei in den Schatten und
lesen. Schlafen kann man eher nicht, da alle Mexikaner um uns herum die Musik
lautstark aufgedreht haben. Es ist eine ziemliche Kakophonie aber das scheint
ausser uns hier niemanden zu stören. Gegen Abend nehmen wir dann noch ein Bad
im Flüsschen, das vom Quelltopf kommt und können so das wunderbare Wasser doch
noch geniessen. Hermi hat Hundefutter für die Streuner ausgepackt und nach und
nach kommt ein Hund nach dem anderen zum Fressen. Allerdings finden auch sie
das Diäthundefutter, das wir noch verfüttern, nicht so toll.
Samstag,
14. August 2021
Shell weckt
uns schon um 7.00h was uns aber nicht weiter stört, wir wollen nicht zu spät
losfahren. Es ist dann doch wieder 10.30h bis wir uns von Carmen und David
verabschiedet haben. Kurz nachdem wir Bernal verlassen haben wird der Verkehr
weniger und die Landschaft weitet sich. Man hat einen schönen Blick auf ein
breites Tal. Im Gegensatz zu gestern ist es hier ländlich und fast gar nicht
besiedelt. Es wirkt auch trockener als die letzten Tage. Nach 50km erreichen
wir den Abzweiger zur Sierra Gorda. Der vorerst tiefste Punkt auf 1‘400m.ü.M.
ist erreicht. Ab hier steigt die QRO100 steil an und windet sich in unzähligen
Kurven immer höher. An einem Mirador machen wir Halt und geniessen einen
herrlichen Blick zurück. Immer höher geht es bis auf 2‘600m. Hier oben ist es bewölkt,
feucht und mit 15°C richtig kühl. Die Menschen tragen dicke Jacken und über den
Häusern der kleinen Dörfer, die hier oben kleben, liegt Rauch der Feuer die man
hier riecht. An der Strasse werden Schweine gehalten, man sieht und hört Hähne
krähen und ab und zu werden Kühe zu den Weiden getrieben. Ein ländliches Idyll
inmitten der hohen Berge. Bei Puerta del Pino ist mit 2‘600m der höchste Punkt
erreicht. Nun geht es wieder ins Tal. Es begrüssen uns grüne Matten, fast
erinnert uns die Landschaft etwas ans geliebte Tessin. Mit Pinal de Amoles
erreichen wir das Zentrum der Sierra Gorda. Es ist ein grösserer Ort der für
die Umgebung als Versorgungspunkt dient. Wir steigen nicht aus und fahren
weiter. In grossen Kehren erreichen wir auf ca. 1‘300m Höhe den Abzweiger zur
Cascada El Chuveje. Alles ist tiefgrün und von dichtem Wald bewachsen. Die
letzten beiden Kilometer geht es über eine enge und mit Bäumen überwachsene
kleine Strasse bis zum Parkplatz des Wasserfalls. Von hier sind es 20 Minuten
zu Fuss bis man das Talende erreicht, wo das Wasser über einen Abhang fliesst.
Der Bach schimmert in hellen türkis und blau Tönen. Das kommt von den
Mineralien die in der Sierra Gorda aus den Felsen geschwemmt werden. Zurück
beim Parkplatz gönnen wir uns ein Bier und fahren dann eine Kehre tiefer, wo
eine kleine Brücke den Fluss überspannt. Hier finden wir eine gerade Stelle für
die Nacht. Um uns flattern Schmetterlinge, eine Entenfamilie watschelt an uns
vorbei und über einen steilen Abhang zum Bachbett. Wir nehmen ein Bad im
glasklaren Wasser, dann fängt es an zu regnen. Der Duft des Regens, vermischt
mit Kuhdung und unserem Abendessen liegt in der Luft, grins. Die Kühe haben
sich in höhere Gefilde verzogen nur das Hundegebell einer nahen Farm und das
Kikeriki des Hahns bleiben uns.
Freitag,
13. August 2021
Weiter geht
die Reise. Um kurz nach 10.00h verabschieden wir uns von unseren Reisefreunden
auf dem Campingplatz. Tyche und Steven werden wir nicht mehr sehen, wenn wir in
zwei Wochen zurückkommen, sie fliegen nächste Woche nach Hause in die
Niederlande. Nathan wird auch nicht mehr da sein, er reist nach Honduras, wo er
ein Gästehaus mit RV Park betreibt. Wir werden aber Victoria und Neil mit Zapa wiedersehen,
die noch bis Oktober hierbleiben wollen. Bevor wir wirklich starten können
füllen wir im Supermarkt noch unsere Vorräte auf. Endlich, kurz vor Mittag
lenkt Hermi das D-Hai auf die Carretera 111 Richtung Queretaro. Die Stadt
umfahren wir auf der 57D die viel LKW Verkehr aufweist. Wir stehen sogar
zweimal kurz im Stau, einmal an einer Baustelle und beim zweiten Mal an der
Zahlstelle. Diesmal kostet die Fahrt nicht die Welt. Als wir die Carr. 100
erreichen wird der Verkehr ruhiger und wir spulen die knapp 50km schnell ab.
Vor Bernal tanken wir nochmal voll. Kurz darauf sehen wir zum ersten Mal, den
angeblich zweitgrössten Monolithen der Welt, den Pena de Bernal. In diesem
Pueblo Magico dreht sich alles um diesen Steinkoloss, der von fast jeder Stelle
der Stadt gut sichtbar ist. Die Suche nach dem richtigen Platz gestaltet sich
dann schwerer als gedacht. Wir haben uns für das Hotel Quinta Mirador mit
seinem RV-Park entschieden, landen aber zuerst beim falschen Hotel. Ein netter
Herr erklärt uns den Weg. Die Zufahrtsstrasse ist sehr steil und eng. Ein Baum
kratzt über unser Dach. Oh Schreck, beim Eingang zum Hotel versperrt uns ein
Torbogen die Einfahrt, wir sind zu hoch. So ein Mist, umdrehen ist nicht! Hermi
muss das D-Hai die gut 100m steile Strasse rückwärts wieder runter. Langsam,
Meter für Meter nähern wir uns der Hauptstrasse, ab und zu rutschen die Vorderräder
über die glatten Steine. Ich schwitze Blut und Wasser und schimpfe mit einem
Motorradfahrer, der sich auch noch in die Strasse quetschen muss, obwohl er
sieht was da von oben kommt. Gut unten angekommen verschnaufen wir erstmal und
suchen dann nach einem anderen Platz. Wir landen oberhalb des Dorfs auf einer
flachen Stelle, für 100 Peso dürfen wir hier in der Natur neben Schafen und
einem Pferd die Nacht verbringen. Wir machen uns fertig und spazieren ins Dorf
hinunter. Die Strasse ist gesäumt von netten Andenkenläden. Überall freundliche
Menschen die uns ein „Buenas tardes“ zurufen. Nach einer Runde durch das schöne
Zentrum lassen wir uns auf einer Dachterasse mit Blick auf den Pena nieder und
essen etwas. Mit vollem Bauch ist der Anstieg etwas mühsam aber ein Tucktuck
als Taxi wollen wir dann doch nicht nehmen. Zufrieden kommen wir oben an, 10m
vor dem Wohni gibt dann einer meiner Flip-Flops den Geist auf. Na, da hatte ich
ja Glück, dass das nicht früher passiert ist. Wir setzen uns ins Wohni, ich
beginne mit dem Tagebuch als draussen zwei Stimmen „Grüezi mitenand“ rufen.
Schweizer? Ja! Wir begrüssen Carmen und David, die mit ihrem Mercedes Van für
ein Jahr eine Auszeit vom Berufsleben genommen haben und seit einer Weile durch
Mexiko touren. Es wird wieder Mal ein vergnügter Abend mit vielen
Reisegeschichten.
Donnerstag,
12. August 2021
Um 11.00h
hat Shell einen Termin zum Impfen und diesmal fragt kein Tierarzt wegen
weiteren Wehwehchen. Sie kriegt ihre Spritzen und dann dürfen wir wieder gehen.
Die letzte Impfung wird dann in zwei Wochen fällig, den Termin dafür haben wir
schon. Alles Gut! Nachmittags arbeite ich ein wenig an unserer Tour für die
nächsten beiden Wochen in die Huasteca Potosina mit ihrem Regenwald,
Wasserfällen und Höhlen. Wir hoffen es wird so toll wie wir uns das vorstellen.
Abends gehen wir gemeinsam mit Tyche und Steven nochmal Abendessen. Steven
fühlt sich zum Glück besser. Wir wünschen ihm nur das Beste für seine Genesung.
Mittwoch,
11. August 2021
Ein
gemütlicher Morgen, wir erledigen ein paar Sachen. Hermi geht wieder joggen.
Als ich vom Duschen zurück komme spricht mich ein Herr mit einem Velo an. Es
ist Heinz aus der Schweiz der hier mit seiner peruanischen Frau seit 4 Jahren
lebt und ein Haus gebaut hat. Wir kommen ein wenig ins Gespräch und bekommen
eine super nette Einladung. Ich gebe ihm unsere Kontaktdaten, er will sich
melden. Nachmittags gehen wir in den tollen Supermarkt La Comer einkaufen. Wir
bringen Bratwürste mit, Kartoffeln und Süssigkeiten. Heute Abend ist
gemeinsames Kochen der Camper angesagt. Wir machen Rösti, Bratwurst und
Zwiebelsauce. Leider glänzen wir nicht gerade mit Pünktlichkeit. Unser Essen
wird erst mit einer halben Stunde Verspätung fertig. Zum Glück hat Nathan, ein
Kanadier, eine feine thailändische Vorspeise zubereitet. Tyche und Steven
steuern einen Salat bei und so sitzen wir dann gaaaanz lange gemütlich
zusammen, schlemmern und ratschen.
Dienstag,
10. August 2021
Schon um
kurz nach Acht klopft es, die Wäsche ist wieder da. Nach dem Frühstück räume
ich alles an seinen Platz. Hermi geht zum ersten Mal seit langer Zeit wieder
joggen und kommt zufrieden zurück. Nachmittags haben wir einen Termin bei
Laura. Sie ist eine ältere Mexikanerin, wohnt etwas ausserhalb der Stadt und
ist bereit, Shell bei sich auf zu nehmen, wenn wir im September in der Schweiz
sind. Der nette Herr vom Camping hat uns ein Taxi organisiert, das auch auf uns
wartet, während wir mit Laura die Details besprechen. Ihre drei Hunde begrüssen
uns mehr oder weniger begeistert. Shell tut erst mal so, als ob sie das alles
nichts angeht. Sie geht schnurstracks in die Küche und frist den dreien erstmal
das restliche Futter weg. Anschliessend erschnüffelt sie die Räume und den
Garten und pinkelt gleich mal eine Runde um klarzustellen, sie ist hier der
Chef. Die drei anderen Hunde bleiben cool und lassen es ihr durchgehen. Die
wissen anscheinend, dass hierzu noch nicht das letzte Wau gesprochen ist. Laura
macht auf uns einen sehr netten Eindruck und wir hoffen Shell wird es hier
gefallen, solange wir in der Schweiz sind. In der Woche vor unserer Reise wird
sie einen Probetag machen, um zu sehen ob es funktioniert. Zurück auf dem
Camping gehen wir in ein peruanisches Restaurant essen. Wau, das war der Hit,
so fein!
Montag, 09.
August 2021
Wir machen
die Wäsche fertig zur Abholung. Zudem organisieren wir, dass unser Wassertank
gefüllt wird. Wie in Mexiko üblich dauert beides länger als erwartet. Nachmittags
sind die Jungs dann aber dagewesen und wir können mit Shell starten, um beim
Tierarzt einen Termin für ihre Impfungen zu bekommen. Anschliessend gehen wir
in den kleinen Läden in der Nähe einkaufen. Zum Schluss haben wir natürlich
Hunger bekommen. Das italienische Restaurant wartet schon auf uns und serviert
uns wieder leckere Speisen und guten Wein. Leider hören wir von unseren
Freunden Tyche und Steven, dass es ihm so schlecht geht, dass er morgen in
Queretaro ins Spital muss, um weitere Untersuchungen zu machen. Die beiden
müssen morgen ganz früh los, wir drücken ihnen die Daumen damit endlich
festgestellt wird, an was er eigentlich leidet.
Sonntag,
08. August 2021
Wir haben heute mit unseren Nachbarn vom Campingplatz in einem Restaurant zum
Brunch abgemacht. Es waren sehr unterhaltsame Stunden in einem hübschen
Restaurant das zwei Amerikaner gehört. Ein Musiker hat das feine Essen mit
schöner Hintergrundmusik begleitet. Lustigerweise kam zum Schluss heraus, ein
junge Frau die am Nebentisch gegessen hat, ist Schweizerin und seit 7 Monaten
unterwegs. Sie wurde gleich in unsere Gruppe integriert und zum Schluss mit
einem „Safe Travels“ verabschiedet. Vollgefressen sind wir nach Hause spaziert.
Um 17.00h haben wir mit Mercedes abgemacht, sie ist eine nette junge
Mexikanerin die bereit wäre, in der Zeit unseres Heimaufenthalts, auf Shell
aufzupassen. Da wir noch eine zweite Dogsitterin in Aussicht haben sind wir so
verblieben, dass wir uns wieder melden. Zurück auf dem Camping machen wir es
uns im Wohni gemütlich.
Samstag,
07. August 2021
Keine
besonderen Vorkommnisse, wir haben den Tag mehr oder weniger auf dem Camping
verbracht und sind nur Abend‘s kurz essen gegangen. Da wir jetzt die Flüge in
die Schweiz definitiv gebucht haben, gibt es einige Arbeit um Termine zu
fixieren, ein Auto zu mieten usw.
Freitag,
06. August 2021
Diese Nacht
ging es Shell besser, sie musste nur noch einmal raus. Hoffen wir das bleibt
so. Wir machen alles abfahrtsbereit und starten dann nach Morelia. Es sind nur
60km auf ordentlicher Strasse. Bei der Einfahrt erleben wir mal wieder einen Kreisverkehr und lachen uns kaputt, keiner weiss wozu die in Mexiko überhaupt gebaut werden, hier gilt der Schneller kommt voran, der Zögernde bleibt stehen. In der Stadt haben wir einen Tipp für einen
gesicherten Parkplatz für die Nacht. Leider können wir diesen nicht erreichen,
da die ganze Strasse aufgerissen wurde und für den Verkehr gesperrt ist. Nach
ein wenig Suchen finden wir einen anderen Platz. Allerdings ist der nur bis
16.00h geöffnet und nachher gibt es keine Möglichkeit mehr in die Stadt zu
gehen, auch zu Fuss nicht, wir wären eingesperrt. Wir überlegen uns das nochmal
und spazieren erstmal durch die Stadt und erkunden die Sehenwürdigkeiten. Die
Atmosphäre ist hier wieder ganz anders als z.B. in Patzcuaro. Patzcuaro
besticht durch schmale Gassen mit weissen Häusern und roten Dächern. Morelia
ist städtisch mit schönen Palästen, sehr sauber und grosszügig angelegt. Es ist
schön, hat für uns aber nicht den Charme den wir erwartet haben. Wir lassen uns
durch die Strassen treiben, bewundern die Kathedrale und entscheiden uns dann,
heute noch nach San Miguel de Allende zurück zu fahren. Es geht zügig voran, da
wir die Mautautobahn benutzen. Wir kommen an verschiedenen „Seen“ vorbei die
aber teilweise nur wenig Wasser haben und im Winter austrocknen. An einer
Mautstelle ärgern wir uns früchterlich weil sie uns anstatt 223 Pesos, was ja
auch schon teuer ist, 530 Pesos abknüpfen, was der Gebühr für einen Autobus
entspricht. Es hilft kein Klagen und kein Schimpfen, wir müssen bezahlen. Gegen
17.00h kommen wir endlich in San Miguel de Allende an und steigen müde aus dem
Fahrzeug. Eine nette Begrüssungsrunde hat sich aufgestellt und wir tauschen mit
unseren alten Bekannten unsere Erfahrungen aus. Etwas später gehen wir
gemeinsam mit Tyche in die Stadt zu einem italienischen Restaurant essen. Wau,
super autenthische Küche dazu guten Wein. Ein Mexikaner vom Nebentisch
spendiert uns einen Tequila zum Nachtisch. Brrr, so nett aber sooo grusig,
grins. Zurück auf dem Camping sitzen wir noch eine Stunde zusammen draussen und
trinken einen Kaffee bevor wir ins Bett gehen.
Donnerstag,
05. August 2021
Leider musste
Hermi heute Nacht gleich 4 Mal aufstehen weil Shell hinaus musste. Wir
vermuten, sie verträgt das neue Futter nicht. Im Lauf des Morgens, als der
Regen aufgehört hat, spazieren wir ins Zentrum. Wir gehen durch den Markt der
hier noch überhaupt nicht touristisch ist. Es gibt von Lebensmitteln über
Haushaltgegenstände zu Kleidung alles zu kaufen, was der Mensch täglich so
braucht. Ein dichtes Gewimmel das uns trotz Maske nicht geheuert ist, lässt uns
die Strasse schnell durchqueren. Leider gelingen mir keine Fotos weil ich den
Leute nicht verärgern will. In einem Supermarkt kaufen wir anderes Hundefutter
für Shell. Nachdem wir alle Strassen und Gebäude gesehen haben, die uns
interessieren, setzen wir uns am Hauptplatz in ein Restaurant und machen
Mittagspause. Anschliessend nehmen wir den Anstieg zum D-Hai in Angriff.
Unterwegs treffen wir auf zwei Tortillerias, sie verkaufen ihre Ware zum
Kilopreis von 17 bzw. 18 Pesos, das sind nicht mal 80 Rappen. Wie das aufgeht
ist uns schleierhaft aber es gibt viel Kundschaft. Beim einen Geschäft hat sich
sogar eine lange Schlange gebildet. Wir gehen wieder durch das Quartier unter
unserem Stellplatz. Es ist ärmlich aber recht sauber, nur die Strassen sind
eine Katastrophe. Die Menschen allerdings sind super nett, wir werden natürlich
beäugt, wir grüssen höflich „hola, buenas Tardes“ und bekommen immer eine
Antwort und ein freundliches Lächeln, vom jüngsten Kind bis zum alten Opa. Wir
fühlen uns keinen Augenblick bedroht oder unsicher. Nachdem wir oben angekommen
sind legt sich Shell im Wohni schlafen und wir gehen im Restaurant essen.
Mittwoch,
04. August 2021
Ausgeschlafen
erwache ich kurz vor halb neun. Hermi und Shell haben schon das Frühstück
vorbereitet. Heute wollen wir eine Rundtour fahren und den Patzcuaro See
umrunden. Erstes Ziel ist Tzintzuntan mit einer Ausgrabung. Die ist aber wegen
Covid komplett geschlossen. Manchmal fragt man sich schon nach dem Sinn der
Massnahmen bei dieser Pandemie. Wir erhaschen einen Blick von aussen auf die
Ruinen. Sie weisen teilweise auch Rundformen auf, wie diejenigen von
Guachimontones von letzter Woche. Im Dorf selber gibt es eine Kirche mit einem
schönen Garten, der Olivenhain genannt wird. Von den Ölfrüchten sind aber nur
noch wenige Gewächse erhalten. Die Anlage an sich ist aber hübsch. An einem
Gebäude kann man aussen noch uralte biblische Gemälde sehen. Unser Fahrzeug
haben wir für die Dauer der Besichtigung auf einem Parkplatz vor einigen
Souvenierläden geparkt. Die angebotene Dekorationsware ist aus Schilf gefertigt
und bunt gefärbt. Eine wahre Pracht von Farben. Zurück beim D-Hai fahren wir
weiter und umrunden den See. Wir kommen an Komunen vorbei die Schnitzereien
anbieten, die nächste ist auf Tonwaren spezialisiert. Nach 60 km durch ruhige
Dörfer und landwirtschaftlich bearbeitete Ländereien erreichen wir wieder
Patzcuaro. Eigentlich hatten wir vor, nochmal durch’s Zentrum zu schlendern
aber am Himmel droht das nächste Gewitter. Mit den ersten Tropfen erreichen wir
den Ranchero und unseren Platz. Shell geht kurz pinkeln und dann regnet es ein
wenig. Der grosse Guss bleibt aber aus. Nachmittags gehen wir im Restaurant
hier auf dem Platz essen. Es war sehr gut und die Aussicht, die man vom
Speisesaal über den Ort und den See hat, ist grandios. Den Rest des Tages
verbringen wir mit Computerarbeiten und Faulenzen.
Dienstag,
3. August 2021
Wir haben
schlecht geschlafen, abgesehen von dem Festlärm draussen wollte Shell zweimal
raus. Irgenwann gegen Morgen haben wir dann aber doch noch eine Mütze Schlaf
erwischt. Nach dem Frühstück machen wir uns schnell fertig und fahren los. Den
Rückweg durchs Dorf finden wir ohne Guide. Durch Uruapan rumpeln wir, wegen der
unzähligen Pothols mehr, als das wir fahren. Auf der 14D angekommen geht es
endlich ohne Stops weiter. Zuerst geht es runter auf ca. 1‘500m.ü.M. dann
steigen wir bis Patzcuero wieder auf plus 2‘000m. Es ist eine kurze Fahrt von
weniger als 100km aber wir benötigen doch gut 2 Stunden bis wir die Ausfahrt
zum Städtchen erreichen. Wir lassen uns vom Navi leiten und fragen uns beim
Abzweiger ob das stimmen kann. Gleich kommt ein Mexikaner auf seinem Motorrad
an und bietet an uns zu führen. Es geht mal wieder mitten durch eine kleine
Siedlung, wo die Menschen grosse Augen machen über das Fahrzeug, das hier ihre
kleine Welt kreuzt. Ein paar enge Kurven müssen wir absolvieren, dann stehen
wir und der Guide vor einem grossen Tor. Er hat schon sein Handy am Ohr und
ruft für uns den Besitzer. Wir verabschieden uns und er meint, wir sollen uns
melden falls wir Fragen haben, wo er wohnt wüssten wir ja. Das hat er uns auf
dem Weg gezeigt. Wir wollen ihm einen kleinen Obolus für seine Dienste geben
aber das lehnt er lachend ab. Er fährt winkend davon. Nun geht das Tor auf und
wir werden eingelassen. Um uns herum sehen wir Pferde, Schafe, Gänse, Hühner
und unzählige Hunde. Betto, der Besitzer heisst uns willkommen und erklärt uns
die wichtigsten Details. Da es kurz nach 13.00h ist machen wir erstmal Siesta.
Erst gegen 15.00h kommen wir wieder in die Gänge und ärgern uns über unsere
Faulheit. Am Himmel haben sich nämlich schwarze Wolken zusammen gebraut.
Trotzdem starten wir auf eine Erkundungstour ins Städtchen. Shell hütet derweil
das Wohni. Nach gut 10 Minuten fängt es an in grossen Tropfen zu regnen. Im Nu
wird eine Sintflut daraus. Wir haben uns unter ein Vordach gerettet und schauen
von hier aus dem Toben der Naturgewalten zu. Auf der Strasse fängt am Rand ein
Rinnsal an zu fliessen, das sich innert kurzer Zeit zu einem Bach verbreitert
und dann fast die ganze Strasse einnimmt. Eine gute halbe Stunde später hat der
Himmel ein Einsehen und schliesst seine Schleusen. Wir wollen nicht mehr warten
und riskieren nasse Füsse indem wir langsam runter in den Ortskern laufen. Ein
komplett anderes Stadtbild als alles was wir bis jetzt gesehen haben bietet
sich unseren Augen. Mit roten gewellten Ziegeln bedeckte weisse Häuser säumen
die Strassen. Die Fenster teilweise dunkle Löcher, teilweise hübsch eingepasst
in die Fassaden und freundlich. Mittelalterliche Herrenhäuser, Kirchen und Höfe
locken einen zum Eintritt. Entzückt folgen wir jeder Möglichkeit diese Bauten
zu erkunden. Kurz darauf treffen wir auf den Zocalo und mit ihm auf eine ganz
einzigartige Atmosphäre. Der Platz ist gesäumt mit tollen Häusern, die fast
alle im Parterre durch Bogengänge mit einander verbunden sind. Wir sehen uns
erstmal satt, um anschliessend in einem der hübschen Restaurants zu Abend zu
essen. Die bestellte Vorspeise ist dann zwar nicht ganz nach unserem Geschmack
aber eine typische Spezialität der Gegend. Sie besteht aus Maismehl ist aber im
Dampf gegart und ziemlich magenfüllend aber nur bedingt schmackhaft. Dafür
mundet das danach bestellte Fleisch umso mehr. Mit gut gefüllten Bäuchen machen
wir uns auf den Anstieg zurück zu Shell und unserem D-Hai. Unterwegs treffen
wir auf eine mexikanische Familie von der Hermi ein Foto macht, gleich darauf
sollen wir mit aufs Selfie. Sie sind aus Morelia und laden uns ein sie zu
kontaktieren, falls wir einen Führer brauchen sollten. Einfach nett! So nun
geht es aber hinauf auf den Berg. Wir gehen durch die ärmlicheren Ortsteile von
Patzcuaro, fühlen uns aber nie unsicher. Da im Hintergrund das Gewitter von
eben wieder zurück zu kommen scheint müssen wir uns beeilen und kommen ziemlich
ausser Puste aber trocken zu Hause an. Ausruhen und schlafen jetzt…
Montag, 2.
August 2021
Weiter geht
unsere Reise. Wir verabschieden uns von allen neuen Freunden. Von Brigitte und
Edy von waypoints.ch machen wir ein Bild, um sie zu unserem Freundeskreis auf
der Homepage hinzuzufügen. Nun kann es losgehen, zuerst zurück nach La Barca
und dort auf der Autobahn bis Ecuandureo. Hier nehmen wir die Carretera 37 bis
nach Zamora. Kurze Zeit später biegen wir in Tangancicuaro de Arista endgültig
ab auf eine kleine Strasse Richtung Berge. Grösstenteils auf guter Fahrbahn,
mit ein paar Ausnahmen, steigen wir bis auf 2‘400m ü.M. Wir kommen durch Orte
deren Bevölkerung vor allem aus Indios besteht. Wir werden gebührend bestaunt
aber auch freundlich gegrüsst. Nach 1 ½ Stunden erreichen wir Angahuan. Hier
findet gerade eine Fiesta statt. Wir wollen zu den Ruinen der Kirche San Juan
Parangaricutiro und müssen mitten durch den Ort. Nicht ganz einfach,
netterweise bietet sich ein Reiter, der in den Strassen unterwegs ist, an uns
hin zu bringen. Er bekommt für seine Führerdienste natürlich ein Trinkgeld.
Beim Centro Turistico „El Mirador“ dürfen wir uns für 140 Pesos auf einen
Parkplatz stellen. Hier werden wir für die Nacht bleiben. Wir schnüren die
Turnschuhe, nehmen Wasser mit und spazieren erstmal zur Ruine, die aus der Lava
des Vulkans Paricutin ragt. Leider ist es um uns herum ziemlich dunkel
geworden. In den Bergen droht ein Gewitter mit Donnergrollen. Unser Besuch bei
der Ruine fällt deshalb etwas kurz aus. Wir hecheln den steilen Berg wieder
hoch zu unserem D-Hai. Man merkt hier die Höhe nochmal mehr als auf den, für
uns schon gewohnten 1‘500m.ü.M. Anschliessend gehen wir im nahen Restaurant
essen und ruhen uns dann für den Rest des Tages von den Strapazen aus.
Sonntag, 1.
August 2021
Schweizer
Nationaltag und der wird gebührend gefeiert aber erst am Nachmittag. Morgens
räumen wir auf, putzen und skypen dann mehr als zwei Stunden mit unseren
Freunden in Deutschland und unserer Familie in der Schweiz. Nach einer Siesta
gesellen wir uns zur Schweizer Runde im Restaurant. Es gibt Chässchnittä,
Bratwürste, Härdöpfel- und andere feine Salate. Es wird ein fröhlicher Abend in
grosser Runde.
Samstag,
31. Juli 2021
Ruhetag mit
ein wenig Computerarbeit und Faulenzen. Am Abend geniessen wir wieder die gute
Küche von Charly.
Freitag,
30. Juli 2021
Nacht’s gab
es ein Gewitter, es hat geschüttet wie aus Kübeln. Wir haben den Wecker auf
7.00h gestellt weil wir heute eine lange Fahrt vor uns haben. Als ich mit Shell
Gassi gehe, stehen wir beide bis zu den Knöcheln im Wasser. Ui, hoffentlich
kommen wir hier gleich gut raus! Wie geplant geht es um 9.00h los. Wir haben
Glück und versinken nicht im Sumpf. Nach einer halben Stunde erreichen wir
Teuchitlan. Durch die schmalen Gassen schlängeln wir uns hinauf zur Ausgrabungsstätte
von Guachimonotes. Der Eintritt ist kostenlos und Shell darf auch mit. Wir
spazieren also die steile Strasse hinauf bis zu den ersten Ruinen. Kurz darauf
erreichen wir den Hauptteil der Ausgrabungen und staunen über die konzentrisch
erbauten Pyramiden, unsere ersten in Mexiko. Erbaut wurden sie durch die
Teuchitlan, ihre Hochkultur dauerte von ca. 100 v.C. bis 200 n.C. Heute sind
die meisten Bauwerke ausgegraben aber die grosse Pyramide wurde in ihrem
überwachsenen Zustand belassen, um den Besuchern eine Vorstellung zu geben, wie
das Gelände vorher ausgesehen hat. Nach einer guten Stunde verlassen wir die
spannende Stätte und fahren weiter Richtung Lago de Chapala. Heute nehmen wir
eine Nebenstrasse und sind überrascht von ihrem guten Zustand. Bei Acatlan de
Juarez spüren wir die Nähe zu Guadalajara. Hier gibt es starken Verkehr und wir
müssen sogar eine Weile Kolonne fahren. Kurz darauf wechseln wir auf die
Carretera 15 auf der wir gestern in der Gegenrichtung unterwegs waren. Auf ihr
erreichen wir bald den See und die kleinen Dörfer die an dessen Ufer liegen.
Wir befahren heute das Südufer. Immer wieder geht es auf schmalen Strassen
durch die Orte. Trotz der Enge schaffen es die Mexikaner auch noch am
Strassenrand zu parkieren. Man ist mit der Zeit recht genervt vom dauernden
Ausweichen und von den unzähligen Topes die die Strasse verunzieren. Der Grund
für die Fahrt auf dieser Seite des Sees war eigentlich die Pelikankolonnie von
Petatan. Leider ist es im Ort wegen eines Festes sehr eng und wir finden keinen
Parkplatz. Ein Einheimischer lädt uns zwar ein auf einem Platz zu parken, der
ist aber so mit Löchern übersät das wir uns entscheiden umzudrehen und die
Pelikane Pelikane sein zu lassen. Die letzten 60 km zurück zu Charly’s ziehen
sich dann nochmal endlos. Wir müssen einen Hügel hoch und wieder durch die
Dörfer. Endlich haben wir es geschafft und sehen Santa Elena vor uns. Auf dem
Camping haben sich Brigitte und Edy unseren Platz von letzter Woche geschnappt.
Kein Problem, wir stellen uns oberhalb auf. Da es schon wieder 17.00h ist gehen
wir zuerst essen. Gemeinsam mit Brigitte, Edy und Noldi bekommen wir die feinen
Speisen von Charly’s aufgetischt. Zur Vorspeise haben wir uns eine
Kalbsbratwurst bestellt, die erste seit 17 Monaten und super fein! Bei feinen
Cordon Bleu‘s mit Pommes und einer Flasche Wein plaudern wir gemütlich bis das
Restaurant schliesst.
Donnerstag,
29. Juli 2021
Das mit dem
früh Aufstehen klappt irgendwie nicht richtig, erst um 8.00h steigen wir aus
dem Bett. Wir haben recht gut geschlafen nur gegen morgen hat so ein Bekloppter
gefühlte hundert Böller abgeschossen. Zum Glück war das weit weg. Nach dem
Frühstück waren wir, ich im, Hermi am Pool. Anschliessend war eine ordentliche
Dusche nötig, da das Wasser nicht ganz sauber ist. Endlich, um 10.30h sind wir
startklar. Wir wollen nach Tequila, das Navi gibt knapp 100km an. Nach 30
Kilometer auf der Carretera 15 erreichen wir die Bezahlautobahn
Macrolibramiento, für 60km müssen wir sage und schreibe 292 Pesos berappen, das
sind gut 13 Franken, die spinnen die Mexikaner! Wenigstens ist die Strasse gut.
Als wir sie gemäss Navi verlassen wollen, hätten wir einen Feldweg nehmen
müssen, den wir natürlich verpasst haben. Da waren wir dann fälschlicherweise
nach Guadalajara unterwegs anstatt in die Gegenrichtung. Nach 5 km kam zum Glück
eine Mautstelle. Wir erklären dem netten Mitarbeiter das wir irrtümlich in die
falsche Richtung gefahren sind. Kein Problem, wir sollen einfach umdrehen.
Gesagt getan, nun geht es ohne Probleme bis Tequila. Im Städtchen stellen wir
uns auf den bewachten Busparkplatz. Von da sind es nur 500m bis zum Zocalo. Wie
in jedem touristischen Ort gibt es massenweise Souveniershops, hier vorallem mit
dem Thema Schnaps und Agaven. Der Hauptplatz mit der Kirche ist hübsch. Ihm
schliesst sich eine kurze Fussgängerzone an mit wunderschönen Gebäuden und
Anlagen. Es sind ehemalige Destillerien die man auch besichtigen kann. Da wir
Shell dabei haben geht das natürlich nicht, stört uns auch nicht weiter. Nach
einer Stunde sind wir zurück beim D-Hai und fahren nun noch 40km ins kleine
Städtchen Etzatlan, wo wir einen Tip für einen Campingplatz erhalten haben. Es
ist ein hübscher Platz, von Bäumen umgeben aber sehr nass. Hier fühlen sich
Hunde, Hühner und Enten wohl. Die Eignerin erklärt uns, dass es in den letzten
Tagen immer geregnet hat. Jetzt scheint die Sonne aber wir bleiben drin, hier
wimmelts von Mücken.
Mittwoch,
28. Juli 2021
Vogelgezwitscher,
das Krähen eines Hahns, das gluck gluck gluck der Hühner, das Muhen einiger
Kühe und das Wiehern von den Pferden weckt uns, gerade geht die Sonne auf, es
ist kurz vor acht. Wir trödeln lange aber mit Grund. Charly hat uns eines
seiner frischen Brote versprochen, die um 11.00h aus dem Ofen kommen. Susanne
und Ueli haben sich schon um 9.30h verabschiedet. Wir schaffen es dann auch
gegen Mittag. Über eine, mit Pothols übersäte Strasse fahren wir zur Carretera
307. Nach wenigen Kilometern biegen wir auf die 90 ab der wir bis Tototlan
folgen. Nun geht es weiter auf der 122 Richtung Lago de Chapala. In Ocotlan
nehmen wir die 35 bis Poncitlan und dann geht es auf einer kleinen Strasse zum
See. Den kleinen Abzweiger Richtung Chapala verpassen wir. Was, auf dieser
winzigen Strasse soll es weitergehen? Wenn das mal gut geht! Es geht, immermal
wieder müssen wir tiefhängenden Ästen ausweichen und aus den Häusern ringsum
winken uns freundliche Bewohner zu. Langsam genug sind wir dafür, ächz. Es ist
aber wunderschön hier, immerwieder tun sich Blicke zum See auf. Nach ca. 10km
erreichen wir das auch noch kleine Mezcala und damit eine breite, geteerte
Strasse. Bald sieht man die Auswirkungen der Amerikaner, die sich hier überall
niedergelassen haben. Chapala ist umgeben von Villensiedlungen und gesicherten
Campounds. Der Verkehr wird dichter und schon bald geht es nur noch in
Schrittgeschwindigkeit voran. Die Strasse ist hier gesäumt von Restaurants,
Geschäften und kleinen Verkaufsständen. Die Abzweiger zu Wegen, die zum See
führen sind eng und nicht für uns gemacht. Wir bleiben brav auf dem
Hauptverkehrsweg. Kurz darauf haben wir den hübschen Malecon von Chapala
erreicht aber oh je, hier steppt der Bär. Man merkt, auch die Mexikaner haben
Sommerferien. So begnügen wir uns wiedermal mit einer privaten Stadtrundfahrt
und rollen weiter nach Ajijic. Hier ist es auch nicht besser und es fehlt zudem
an Parkplätzen. Egal, es gibt weitere schöne Städtchen zu erkunden also fahren
wir durch. Immer wieder werden wir von den, in Mexiko ach so typischen, Tope
gebremst. Nach dem gefühlt hunderdsten heute, ist man drauf und dran nur noch
zu fluchen, aber das hilft ja auch nichts. Also nochmal bremsen, kuppeln
drüberrollen und weiter geht die Fahrt. Am Ende des Sees in Jocotepec findet
das Navi mal wieder die schlechteste Strasse zum Camping Roca Azul aber wir
schaffen es dann doch noch. Nach einigem Suchen und der Hilfe, oder besser
gesagt dem Wegweisen einer Amerikanerin die hier lebt, stellen wir uns auf
einen Platz und sind zufrieden. Nach einem Spaziergang ist auch Shell happy und
wir können den gemütlichen Teil des Tages mit einem Bier, Wein und einem guten
Abendessen von Hermi angehen.
Dienstag,
27. Juli 2021
Morgen
wollen wir zu einer ca. einwöchigen Rundfahrt starten um dann nochmal hierher
zurück zu kommen. Wir bereiten deshalb ein paar Sachen vor damit alles
startklar ist. Im weiteren faulenzen wir, also keine weiteren Vorkommnisse.
Montag, 26.
Juli 2021
Heute haben
wir Shell mal wieder von ihrem Pelz befreit. Hermi hat die schweren Ersatzteile
des Gewichtes wegen im vorderen Stauraum eingeräumt. Ansonsten haben wir nichts
gemacht ausser Faulenzen. Abends gab’s Paela bei Susanne und Ueli, ihnen haben
wir unsere Paelepfanne geschenkt. Zum Schluss des Tages waren wir bei Martin
eingeladen. Er ist ebenfalls Schweizer und ist der Nachbar von Charly’s. Wir
stehen direkt neben seinem wundervollen Sukkulentengarten und dürfen diesen den
ganzen Tag bewundern. Er hat für uns ein Feuer auf seinem Sitzplatz gemacht und
so geniessen wir zwei schöne Stunden in Gesellschaft bevor uns der Wind ins
Wohni treibt.
Sonntag,
25. Juli 2021
Nacht’s gab
es ein heftiges Gewitter mit starkem Regen. Nachdem es weitergezogen war haben
wir aber wieder herrlich geschlafen. Den Morgen haben wir gemütlich mit Lesen
und Faulenzen verbracht. Nachmittags kam Shell zu ihrem Spaziergang und wir
haben unsere Neugier befriedigt, wie das kleine Städtchen Santa Elena wohl
aussieht. Abends gab es wieder ein feines Abendessen nach Schweizer Art im
Restaurant und nette Plaudereien mit unseren Landsleuten.
Samstag,
24. Juli 2021
Einigermassen
ausgeschlafen stehen wir auf und Frühstücken. Anschliessend holen wir Matthias
aus dem Bett, wir müssen schliesslich noch bezahlen. Ursula und Markus
verabschieden sich und wir kurz darauf auch. Bevor wir unsere Reise starten
können gehen wir noch Einkaufen. Endlich, gegen 11.30h fahren wir los. Wir
wollen zu Charly’s, ein Platz in der Nähe des Lake Chapala im Bundesstaat
Jalisco. Hier hat ein Schweizer, eben Charly, vor 30 Jahren ein Restaurant
aufgebaut, zudem bietet er einen Stellplatz für Overlander an. Wir haben schon
viel von diesem Ort gehört und wollen ihn nun selbst besuchen. Die Fahrt ist
allerdings recht lang. 270km auf stark befahrenen Strassen und Autobahnen. Die
letzten 10 km geben uns den Rest. Das Navi führt uns auf eine Strasse mit
riesigen Pothols und dann mitten durch ein Dorf, um uns über einen Feldweg bis
nach Santa Elena zu führen. Im Ort angekommen finden wir den Platz sofort. Wir
werden herzlich willkommen geheissen und dürfen uns eine Stelle für unsere
Wohni aussuchen. Wir machen uns mit unseren Nachbarn die aus Bern kommen bekannt,
Susanne und Ueli. Sie reisen schon seit 5 Jahren. Da es jetzt schon 17.00h ist
und das Restaurant um 18.00h schliesst gehen wir erstmal essen. Charly bittet
uns an den Stammtisch, an dem sich die Schweizer die hier wohnen, Pause vom
Reisen machen oder einfach für Ferien hier sind, versammelt haben. Wir bekommen
ein wunderbares Rindsfilet mit Backed-Potatoes serviert und trinken in
gemütlicher Runde eine Flasche Rotwein. Für den Rest des Abends haben wir uns
ins Wohni gesetzt und einen Film geschaut. Um 22.00h war Lichter löschen aber
vorher mussten wir noch mit einem Insektenspray die Moskitos töten, die
irgendwie in Scharen ins Innere unseres D-Hai gefunden hatten.
Freitag,
23. Juli 2021
Wir sind
unausgeschlafen aufgestanden. Nach zwei Kaffee sind aber unsere Lebensgeister
erwacht. Gegen 9.00h sind auch die Werkstattmitarbeiter zu Hochform aufgelaufen
und haben unser Fahrzeug in die Halle gewinkt. Der Austausch des Radlagers hat
den ganzen Tag gedauert. Mexikanisches Tempo entspricht halt nicht ganz dem, das
wir aus der Schweiz kennen. Zu deren Verteidung muss ich allerdings sagen, dass
das Auspressen des Lagers sehr schwierig war. Zum Schluss musste Matthias
selbst Hand anlegen, weil das Teil so fest sass. Ursula und ich sind
unterdessen gemeinsam mit Shell zum nächsten Dörfchen spaziert und haben ein
paar Lebensmittel eingekauft. Wir waren froh als wir heil zurück waren, da der
Seitenstreifen, auf dem wir ein Stück laufen mussten, als Überholspur genutzt
wird und die Fahrer keine Freude an drei Fussgängern hatten. Hermi und Markus
haben während des Tages unsere Anhängerkupplung und die Stange, die als
Unterfahrschutz dient, abmontiert. Das spart uns nun einen Menge Gewicht.
Nachdem alles erledigt war ging es auf Probefahrt, zum Glück war alles in
Ordnung! Für die Nacht standen dann die beiden Iveco einträglich nebeneinander.
Zum Schluss der Woche wurden wir total nett zum Apero mit den Mitarbeitern
geladen. Anschliessend hat uns Matthias in die Stadt gefahren. Er hat eine regelrechte
Stadtrundfahrt veranstaltet. Essen waren wir auch noch und ein Spaziergang zur
Kathedrale musste ebenfalls sein. Zum Schluss bin ich bei der Heimfahrt fast im
Sitzen eingeschlafen.
Donnerstag,
22. Juli 2021
Heute
klingelt seit langer Zeit mal wieder der Wecker. Wir quälen uns deshalb schon
um 6.30h aus den Betten. Es ist noch dunkel, nur die Kirchenglocken verkünden
den nahenden Morgen. Wir frühstücken gemütlich, machen uns dann fertig um
loszufahren. Unsere Camping-Hosts stehen pünktlich um 8.30h bereit und öffnen
das Tor für uns. Nach einer kurzen Fahrt von 20 Minuten erreichen wir den
Euro-Latino Racing Service, die Werkstatt des Deutschen Mathias, der hier
Fahrzeuge aller Art restauriert, Rennautos für die Wettkämpfe präpariert, Autos
aller Art repariert und Overlandern die Möglichkeit bietet, ihre Fahrzeuge
einzustellen solange sie zu Hause weilen. Auf dem Platz stehen noch immer Tyche
und Steven, die Reparatur ihres russischen Van dauert länger als vorhergesagt.
Leider kamen auch noch weitere Probleme hinzu. Auf dem Platz vor uns steht ein
Iveco mit einem Aufbau von Phoenix. Es ist ein Paar aus Bern, Ursula und
Markus, die die Bremsscheiben ersetzen müssen. Mathias erklärt uns, dass er
etwas Verspätung hat und wir eventuell erst morgen dran kommen. Kein Problem,
Zeit haben wir. Netterweise bekommen wir eine Führung über das Gelände und
viele wertvolle Tipps für Mexiko. Der Tag vergeht mit plaudern und warten,
langweilig wird uns nicht. Hermi beginnt mit der Demontage unserer Anhängerkupplung.
Wir haben uns entschieden diese hier zu lassen. Wir brauchen sie sicher nicht
mehr und so können wir einige Kilo einsparen. Gegen Abend setzen wir uns zu
sechst in eine Runde und trinken einen Apero zusammen. Erst als es kühler wird
verzieht sich jeder in sein Fahrzeug. Später klopft es, Mathias kommt noch vorbei, wir
bewirten ihn mit einem Bier und da wir unsere Rösti gerade fertig gebraten
haben teilen wir durch drei. Es wurde sehr spät bis wir drei endlich in die
Federn gekrochen sind.
Mittwoch,
21. Juli 2021
Grosse
Aufbruchstimmung, Tyche und Steven, unsere niederländischen Nachbarn verlassen
den Platz zuerst. Ein wenig später brechen auch Claudia und Thomas von
dubu-and-more auf Richtung Südosten. Wir müssen bis morgen warten damit wir
unseren Werkstatttermin wahrnehmen können. Langweilig wird uns nicht, ich putze
die Dachfenster und setze mich anschliessend mit meinen Fremdsprachenlektionen in
den Schatten um zu lernen. Am frühen Nachmittag spazieren wir in die Stadt und
nehmen einen späten Lunch ein. Heute probieren wir indische Curryspeisen aus,
sehr fein! Zurück auf dem Camping werden wir von einem drohenden Gewitter schon
bald ins Innere des Wohnis gescheucht, wo wir uns unseren Computern widmen.
Dienstag,
20. Juli 2021
Wir müssen
ein paar unserer Vorräte auffüllen besonders der Salat für Shell fehlt. Die
würde Abend‘s ein riesen Theater machen wenn sie ohne ins Bett müsste. In einem
schönen Bioladen kaufen wir die benötigten Frischwaren ein. Den Mittag und
Nachmittag verbringen wir beim Wohni bevor wir gegen 16.00h zu einem
libanesischen Restaurant aufbrechen das wir entdeckt haben. Anschliessend
schlendern wir durch die heute wesentlich ruhigere Altstadt und geniessen die
schöne Atmosphäre.
Montag, 19.
Juli 2021
Nach dem
Frühstück ist Hermann in die Werkstatt-Montur gestiegen und hat begonnen die
Hinterräder zu überprüfen. Er hat beim Fahren ungewöhnliche Geräusche gehört
denen er nachgehen möchte. Thomas steht ihm dabei mit Rat und Tat zur Seite. Sie
kommen zum Schlusss, dass das Radlager nun doch defekt ist. Wir brauchen also
eine Werkstatt. Glücklicherweise kennen unsere niederländischen Nachbarn eine
Werkstatt etwas ausserhalb von San Miguel de Allende, die von einem Deutschen
geleitet wird. Dort rufen wir an und bekommen vom Chef Mathias einen Termin für
Donnerstag. Nachmittags sitzen wir in grosser Runde alle zusammen und plaudern.
Es wird Abend und langsam bekommen wir Hunger. In einem Food-Court, in dem
heute aber leider nur wenige Stände offen haben, machen wir es uns gemütlich.
Heute haben wir uns für die asiatische Küche entschieden und werden nicht
enttäuscht. Gerne hätten wir noch einen Absacker getrunken aber draussen droht
ein Gewitter und unsere Dachfenster sind noch offen. Wir eilen nach Hause, das
Gewitter zieht zum Glück vorbei und unsere Betten sind trocken geblieben.
Sonntag,
18. Juli 2021
Wir haben
gut geschlafen, nur die Kirchenglocken waren ein ungewohntes Geräusch, das seit
Europa nie mehr in unseren Schlaf gedrungen ist. Nach einem feinen Frühstück
mit Pancakes öffnen wir die Tür um die Sonne herein zu lassen. Nach einer
erfrischenden Dusche, die auch den letzten Schlaf aus dem Kopf treibt, ziehe
ich mich an. Plötzlich ist draussen Motorengeräusch zu hören. Ein Camper mit
niederländischen Kennzeichen fährt auf den Platz und sofort rotten sich alle
zusammen um die „Neuen“ zu begrüssen. Wiedermal werden Erfahrungen, Reisepläne
und schöne Erinnerungen ausgetauscht, bevor sich jeder für ein Weilchen
zurückzieht um die täglichen Arbeiten zu erledigen. Nachmittags starten wir zu einem
Rundgang in die Stadt. Toll, hinter jedes Tor das man schaut findet man schöne
Innenhöfe und ab und zu sieht man überrascht direkt in die gute Stube der
Einheimischen. Je näher wir dem Zentrum kommen desto dichter wird der Verkehr
und Menschen sammeln sich an. Durch eine „Desinfektionsschleuse“ kommen wir auf
den Hauptplatz mit der Kirche San Miguel de Arcangel. Hier kocht das
sonntägliche Leben. Endlos viele Menschen haben sich hier versammelt. Uns ist
das definitiv zuviel und so verschwinden wir in einer Strasse wo es ruhiger
ist. Claudia und Thomas lassen sich noch ein wenig treiben. In einem Restaurant
mit schattigem Innenhof gönnen wir uns ein Bier und gehen dann zurück zum
Camping um Shell im Wohni zu abzuladen. Für das Abendessen treffen wir uns
wieder mit Dubus und gehen auf die Suche nach einem Restaurant. Leider haben
wir heute nicht so viel Glück wie gestern. Wir haben uns für spanische Küche
entschieden aber die Gerichte sind nicht sehr einfallsreich und geschmacklich
überzeugt auch nicht alles, dafür ist es recht teuer. Unter „ferner liefen“
abgehackt, nun stehen wir wieder auf der Strasse und bummeln nun durch die
leeren Gassen zurück zum Camping. Claudia tischt uns zum Nachtisch einen veganen
Zitronencheesecake auf. Sehr lecker! Wir verputzen ein grosses Stück das mir
dann Nacht‘s auf dem Magen liegt.
Samstag,
17. Juli 2021
Das
Hundegebell und der Morgengruss der Hähne hat uns auch heute Nacht begleitet.
Nach einer kalten Dusche sind wir nun ready um uns das Mumienmuseum anzusehen.
Unsicher über die Platzverhältnisse auf der Strasse und dem Parkplatz davor
fragen wir einen Mexikaner, der sein Auto neben uns parkiert hat. Er rät uns ab
mit den Fahrzeugen hin zu fahren. Ein Taxi sei einfacher und sicherer. Dubus
entscheiden sich die Strecke unter die Räder zu nehmen. Sie sind nicht ganz so
hoch und breit wie wir. Wir warten unterdessen und erhalten dann detailierten
Bericht. Die Strasse scheint nicht das Problem zu sein aber es gibt schon jetzt
eine Warteschlange vor dem Museum. Wir finden, das muss nicht sein und
entscheiden uns, schon nach San Miguel de Allende zu fahren. Wir nehmen den Weg
über die Berge und vorbei an Dolores Hidalgo. Es ist eine schöne Fahrt die
wieder hinauf bis 2‘600m führt. Am Strassenrand wachen Feigenkakteen so gross
wie Bäume. Dichte Wälder überziehen die Hänge der Berge um uns und ich entdecke
in nicht allzugrosser Entfernung eine Erhebung, die nach einem uralten Vulkan
aussieht. Dem ersten in Mexiko. In Dolores Hidalgo wurde am 16. September 1810
durch den Gemeindepfarrer der sogenannte Schrei nach Unabhängigkeit
ausgestossen. Sehr geschichtsträchtig also, aber als wir auf der Hauptstrasse den
Ort durchqueren finden wir ihn nicht gerade sehenswert. In das enge Gewühl der
Strassen, die noch weiter ins Zentrum führen, wollen wir uns an diesem
Samstagmorgen auch nicht wagen. So begnügen wir uns mit einem Foto eines Denkmals
an der Strasse, das an die Ereignisse erinnert. Nach weiteren 30 km erreichen
wir das berühmte San Miguel de Allende. Ich lotse Hermi mitten durch die engen
Gassen des Städtchens, anstatt die Umfahrungsstrasse zu nutzen. Wir rumpeln
also über die kopfsteingepflasterten Strässchen und dann verpasse ich auch noch
den Abzweiger zum Camping. Da alles sehr eng ist gibt es hier praktisch nur
Einbahnverkehr. Wir müssen vorbei an geparkten Fahrzeugen und in die Fahrbahn
ragenden Bäumen. Zum Schluss finden wir keine Einfahrt zum Camping bzw. einen Torbogen,
der definitiv nicht hoch genug für unser D-Hai ist. So ein Mist! Wir versuchen
an einer Tankstelle kurz zu parken um uns zu orientieren oder zu Fuss die
Situation zu erkunden, werden aber weggewiesen. Parkplätze sind hier praktisch
nicht zu finden. Nun ist guter Rat teuer. Wir sind gerade wieder auf dem
Rückweg als neben uns ein junger Radfahrer fragt ob wir den Campingplatz
suchen. Ja! Wir dürfen ihm folgen und er führt uns zu einem Tor vor demjenigen,
das wir nicht durchfahren können. Die Einfahrt ist zwar sehr eng aber mit etwas
rangieren passen wir durch. Überraschung, auf dem Platz warten schon Dubus. Sie
sind eine kürzere Strecke gefahren und @campervantravelers. Es folgt eine
fröhliche Begrüssung, eine Orientierung über den Camping von dem jungen Mann,
der uns mit seinem Fahrrad gelotst hat, er ist der Enkel der Eignerin. Wir
machen es uns auf dem Platz gemütlich. Dubus erzählen uns vom Mumienmuseum und
zeigen Bilder. Ich bin froh, sind wir nicht mitgefahren, es ist gruselig die
armen toten Menschen anzusehen, die bei einem Choleraausbruch gestorben sind. Nachmittags
sitzen wir im Schatten der Bäume und warten bis unsere Wäsche durch einen Mann
abgeholt wird, der den anderen die saubere Wäsche zurückbringt. Es dauert etwas
länger als erwartet. Heute scheint in der Stadt einiges los zu sein. Wir haben
Hochzeitsfeiern gesehen und da dies grosse Feste sind, muss das Ereignisse
allen in der Stadt mit lauten Böllern kundgetan werden. Es knallt so nah und so
laut, dass auch Shell es hört und zitternd unter dem Tisch im Wohni Zuflucht
nimmt. Neben diesem Krach lässt uns lautes Donnergrollen und der Regen nun auch
ins D-Hai flüchten. Die Spuk‘s sind bald vorbei, sodass wir schlussendlich doch
noch in Richtung Stadt laufen um Abendessen zu gehen. San Miguel de Allende
soll sehr weltoffen sein und eine grosse Schar an Expats beherbergen, die der
hiesigen kulinarischen Szene grossen Auftrieb gegeben hat. Wir finden ein
nettes Restaurant in einem kleinen Innenhof, das uns mit originellen und
schmackhaften Speisen verwöhnt. Zurück auf dem Campingplatz setzen wir uns noch
mit den Campervans zusammen und erzählen uns unsere Reisegeschichten.
Freitag,
16. Juli 2021
Man merkt,
wir sind in einer Stadt. Rundum gab es heute Nacht Hundegebell und der Hahn hat
schon gefühlt um 2.00h gekräht. Zum Glück gibt es Ohrstöpsel für mich, Hermi
hält den nächtlichen Krach auch ohne aus. Gestern Abend haben wir noch einen
Mann kennengelernt, der mit seinem Velo unterwegs ist, er ist Schweizer! Heute
Morgen beim Kaffee hat er uns seine Geschichte erzählt. Er ist schon 4 Jahre
auf der Welt unterwegs, immer mit seinem Fahrrad. Er heisst Steven Welti und
wurde in Bolivien zum bekannten Mann, nur weil sein Fahrrad geklaut wurde. Die
Medien haben seine Geschichte im Fernsehen gebracht, sogar bis ins 20 Minuten
Blatt der Schweiz hat er es geschafft. Die Menschen in Bolivien waren so
angetan von ihm, dass sie ihm ein neues Fahrrad geschenkt haben. Wir haben eine
nette Stunde verplaudert bevor wir uns verabschiedet haben. Gegen 11.00h sind
wir zu unseren Rundgang durch diese wunderschöne bunte Stadt gestartet. Aber
seht selbst, ich glaube die Bilder sprechen für sich. Nur eine Erklärung, die
Dame im rosa Kleid mit Blumenstrauss ist ein Mädchen von 15 Jahren, das seinen
Geburtstag, hier genannt Quinze = 15, gross feiert, was hier in Lateinamerika
überall üblich ist und das Zeichen ist, dsas sie nun eine Frau ist. Erst gegen
16.00h haben wir uns wieder den Hang hinauf zum Campground gekämpft und uns in
unseren Stühlen ausgeruht. Der Tag ist gelaufen, grins.
Donnerstag,
15. Juli 2021
Wir haben
schlecht geschlafen, es gab Riesenmücken und ich hatte Bauchweh. Mir ist die
Kartoffel von gestern Abend wahrscheinlich nicht bekommen. Sie war innen noch
roh. Frühstücken mag ich dann aber schon wieder, also alles nicht so schlimm.
Unsere Reise geht weiter über Leon nach Guanajuato. Leon umfahren wir, staunen
aber über eine moderne Stadt mit Hochhäusern und vielen Villen. In der Gegend
gibt es viel Industrie, daher stammt der Wohlstand. Wir steuern noch den
Christo Rey auf dem Cubilete an. Das ist der geografische Mittelpunkt von
Mexiko. Eine 23m hohe Christusstatue steht auf einem Hügel (2‘600m.ü.M.) gut
700m über der Hochebene. Die Fahrt hinauf ist rumpelig, weil die Strasse aus
Felsstücken besteht, die in Beton gegossen wurden. Es geht recht steil bergauf
aber der Umweg lohnt sich. Man hat von oben eine 360° Sicht aufs Umland. Zum
Glück sind trotz Ferien auch nicht zu viele Leute hier oben. Wir können bis
ganz zum Ende der Strasse fahren und müssen nicht die letzten hundert Meter
steil aufsteigen. Drüben am Berg geht es genauso steil und rumpelig wieder
hinunter. Nun ist es nicht mehr weit bis nach Guanajuato. Allerdings wird die
Strasse, je näher wir der Stadt kommen, immer schmaler und wir müssen ein paar
Tunnel durchfahren, die wir lieber in der Mitte der Strasse durchqueren um
nicht an den Rundungen anzuecken. Immer schmaler und steiler geht es nun durch
kleine Gassen bergan. Am Ende erwartet uns ein kleiner Camping, eher Parkplatz
zu nennen, der eine tolle Aussicht zu den bunten Häusern auf der anderen
Talseite bietet. Leider stehen hier auch einige Autos die nur parken, sodass es
für unsere beiden Wohnis fast ein wenig eng wird. Ein drittes Wohni steht noch
neben uns. Es sind Amis aus Florida die wir schon auf dem Campestre Maranatha
in La Paz gesehen haben (@Campervantravelers). Da wir müde sind bleiben wir
heute hier oben, ruhen uns aus und gehen früh ins Bett.
Mittwoch,
14. Juli 2021
Ein blauer
Himmel begrüsst uns beim Erwachen. Wir lassen es gemütlich angehen und sind um
10.00h bereit für die Abfahrt. Im nächsten Walmart wird noch eingekauft, dann
rollen die Wohnis in Richtung eines neuen Bundestaates, nach Jalisco. Heute
sind es nur ca. 90km bis nach Lagos de Moreno. Hier haben wir wieder ein
Balneario entdeckt das Übernachtungen anbietet. Zuerst stürzen wir uns aber in
den Mittagsverkehr und suchen einen Parkplatz für die Fahrzeuge. An einem
hübschen grünen Park vor einer Kirche werden wir fündig. Es ist auch gar nicht
weit vom Zentrum entfernt. Nach 5 Minuten können wir schöne Kirchen, hübsche
Häuser und einen tollen Park bewundern. Eine Bar eines Hotels hat Stühle auf
die Strasse gestellt. Hier gönnen wir uns ein Bier. Mexikaner am Nebentisch
fragen nach dem Woher und Wohin und spendieren uns zum Schluss noch eine Runde
der gleichen Getränke, die wir schon ausgetrunken haben. Claudia und Thomas
bekommen nochmal ein Cerveza artesenal… mit 8 und 10% Alkoholgehalt :-). Recht
fröhlich führen wir anschliessend unseren Stadtrundgang fort. Zum Glück ist
unser Übernachtungsplatz nur wenige Kilometer ausserhalb der Stadt. Dieses
Balneario ist sehr gepflegt und gross. Leider sind nur 2 Pools mit Wasser
gefüllt. Wir wissen nicht ob der Grund die Pandemie oder einfach der Wochentag
ist. Wir machen einen Rundgang über die Anlage, dabei wird Hermi von einem
Erpel angegriffen, der sein Weibchen meint verteidigen zu müssen. Nachdem es um
18.00h ruhig wird auf der Anlage haben wir die Pools für uns und können noch
ein wenig bädele.
Dienstag,
13. Juli 2021
Kein
weiterer Niederschlag und auch der Fluss ist in seinem Bett geblieben. Um 9.30h
sind wir alle abfahrtbereit und starten gegen Süden. 70km sind es bis zu
unserem ersten Ziel, Jalpa. Kurz vorher machen wir bei einer Mezcal Destillerie
Halt und bewundern die blau schimmernden Felder der Aloepflanzungen. Den
angebotenen kostenlosen Rundgang durch die Produktion schlagen wir aus, da wir
alle keinen Schnaps kaufen möchten und darauf würde es natürlich hinauslaufen.
Das angebliche Pueblo Magico Jalpa überzeugt uns nicht. Wir fahren einmal
durchs Dorf und wieder zurück. Der Ort ist geschäftig und authentisch aber
schöne Häuser sehen wir hier nicht. Nächster Stop wäre Calvillo aber auch hier
gilt, einmal durchfahren und vergessen. Nach knapp 170km über Hügel und durch
grüne Täler erreichen wir am frühen Nachmittag Aguacalientes. Hier gibt es ein
Hotel wo man nächtigen kann. Ein netter Page weist uns ein, führt uns zur
Rezeption und dann an unseren Stellplatz an einem kleinen Park, die Plätze
verfügen sogar über Strom und Wasser. Beim nahegelegenen Pool gibt es Toiletten
und Duschen und das alles für nur 300 Pesos. Alles ist zu unserer Zufriedenheit
für eine Nacht. Um 15.00h treffen wir uns zu einem Rundgang durch die Stadt.
Bis auf den Hauptplatz mit seiner Kathedrale und einem schönen Palacio finden
wir, ist sie nichts Besonderes. Auf der Suche nach einem Restaurant müssen wir
leider feststellen, dass wir mit Shell hier nirgends willkommen sind. Zum
Schluss landen wir im hübschen Restaurant Rincon Maya am Jardin del Encino.
Hermi hat Shell schnell ins Wohni gebracht und so speisen wir doch noch gute
mexikanische Küche die nicht nullachtfünfzen ist. Wir warten noch einen
Regenschauer ab bevor wir zurück zur Unterkunft gehen und uns für heute von
Dubus verabschieden.
Montag, 12.
Juli 2021
Es hat die
ganze Nacht geregnet, erst kurz für 7.00h hört es auf. Genau richtig, Shell und
ich können einen kurzen Spaziergang machen ohne nass zu werden. Um 10.00h haben
wir mit Dubus abgemacht um loszufahren. Wir nehmen die 54 raus aus der Stadt.
Nach 25km erreichen wir den Abzweiger nach Jerez und folgen nun der 23 bis zum
Städtchen. Laut Reiseführer ist hier angeblich nichts los, wenn nicht Touristen
aus Reisebussen die Strassen bevölkern. Das sehen wir ganz anders. Heute
pulsiert das Leben in den Gassen. Die Menschen sind unterwegs um einzukaufen
und zu plaudern. Wir kommen an der Markthalle vorbei und natürlich wieder an
Kirchen. Es werden schöne Ledersachen angeboten und Blumengeschäfte stellen
ihre bunten Gebinde aus. Als wir uns sattgesehen haben geht die Fahrt weiter.
Es dauert im dichten Verkehr bis wir den Stadtrand erreichen. Die beiden
Fahrzeuge erregen Aufmerksamkeit. Immer wieder wird uns gewunken und der Daumen
nach oben gestreckt. Nach 50 km auf der 23 und dann wieder auf der 54 erreichen
wir La Quemada, eine archäologische Städte bei der man übernachten kann. Leider
ist das Tor geschlossen, ein netter Mexikaner erklärt uns, wegen Covid hat die
Stätte nur von Freitag bis Sonntag geöffnet, schade! Tja, dann müssen wir weiterfahren.
Nach weiteren 50km soll es ein Balneario geben, bei dem man übernachten kann.
In unserer App steht, man darf keinen Alkohol mitbringen. Das soll angeblich
auch kontrolliert werden. Ich mache mir die Mühe und verstecke unseren Wein und
das Bier, pro Flasche werden sonst 10 Pesos fällig. Bei der Ankunft
interessiert sich niemand für unseren Flaschenvorrat. Wir bezahlen 160 Pesos
pro Person, bekommen bunte Bänder ums Handgelenk und dürfen uns einen Platz für
die Nacht aussuchen. Die Becken sind angeblich warm, na ja, und eigentlich kann
man auch im Fluss baden aber der führt gerade Hochwasser. Wir hoffen er
schwillt heute Nacht nicht weiter an sonst stehen wir plötzlich im Wasser. Eine
Stunde machen wir es uns draussen noch gemütlich und planen die Route der
nächsten Tage, dann treiben uns schwarze Wolken hinein. Wir kochen getrennt und
essen gemeinsam bevor sich für den Abend jeder wieder in sein Fahrzeug
verzieht. Es ist schön wieder mal für eine Zeit mit Freunden unterwegs zu sein.
Sonntag,
11.07.2021
Im
Hotelrestaurant gibt es ein Frühstücksbuffet, das haben wir uns gegönnt. Das
war ein guter Start in den Tag. Nächster Programmpunkt, mit der Gondel auf den
Cerro de la Buffa. Schon von dem Gondelchen aus hat man eine exzellente Sicht
auf die bunte Stadt. Leider dräut am Horizont ein heftiger Regenschauer, sodass
wir uns nur kurz umsehen und dann wieder den Rückweg antreten. Wir machen eine
Siesta solange es regnet und starten dann erneut zu Fuss ins Zentrum. Die
grosse rosa Kathedrale besticht mit den fein gearbeiteten Steingravuren und im
Inneren mit einem goldig leuchtenden Hochaltar. Was für ein Prunk und draussen
betteln die Gläubigen um ein wenig Geld für das Nötigste um den Tag zu überstehen,
katholische Kirche eben. Wir schlendern gemeinsam mit vielen Mexikanern durch
die Strassen und Gassen der Innenstadt. Vom vielen Laufen sind wir hungrig. Die
Suche nach einem Restaurant das Sonntag‘s offen hat und nicht nur Fastfood
anbietet, gestaltet sich schwierig. Schliesslich entscheiden wir uns für ein
kleines Restaurant, das neben mexikanischer Küche auch italienisch Speisen
anbietet. Hier ist auch Shell willkommen. Wir werden freundlich und schmackhaft
verköstigt. Mit vollem Magen fällt uns dann aber leider der Anstieg zum Hotel,
wo unsere Wohnis stehen, etwas schwer. Kurzatmig erreiche ich die Anhöhe, wir
sind hier immerhin auf 2‘500m.ü.M. Den Abend verbringen wir in den Wohnis und
ruhen uns aus. Es ist mollig warm und der Regen prasselt aufs Dach, da könnte
man glatt um 18.00h schon schlafen.
Samstag,
10. Juli 2021
10.30h ist
Abfahrt zu einer kleinen Wanderung die am Campground 1 startet. Leider kommen
wir nicht weit, der gut gepflegte Weg endet nach 300m und nach weiteren 300m
enden wir im Nirgendwo. Zurück bei den Wohnis sprechen wir nochmal die heutige
Strecke ab. Erster Halt nach 30km ist Sombrerete, unser erstes Pueplo Magico
auf dem Festland. Ich würde sagen unser erstes überhaupt, weil auf der Baja die
Dörfer nicht wirklich typisch mexikanischen Charakter gehabt haben. Unsere
Fahrzeuge parken wir direkt am Platz des Klosters der Franziskaner. Wir
spazieren durch die hübschen, authentischen Gassen die in keiner Weise
touristisch sind. Ein neugieriger Mexikaner erkundigt sich nach unseren Fahrzeugen
und dem woher und wohin. Überall nette Menschen die fröhlich grüssen. Hier gibt
es noch Läden wie bei uns vor 50 Jahren. Vorallem fallen uns die Zapaterias
auf, Schuhläden gibt es hier an jeder Ecke und dazwischen auch! Drei Kirchen
stehen in einem Karee von 300 Metern. Wir schlendern umher, entdecken einen
Schuhputzer, einen Metzger, ein Geschäft das Puppen für Feste verkauft und und
und. Man kann sich kaum sattsehen. Vor dem Gemeindehaus spricht uns ein
Security-Man an und erzählt in Spanisch über die Sehenswürdigkeiten des
Städtchens und der Region. Leider versteht auch Claudia nur die Hälfte aber wir
nicken alle freundlich, vale vale (ok). Wir haben Glück und sind genau in dem
Augenblick zurück bei den Wohnis als es anfängt zu regnen. Die weitere Strecke
führt durch die Hochebene und bietet wenig Abwechslung. In einem kleinen
Strassendorf finden wir einen Agua Purificada Laden und füllen unser
Trinkwasser auf. Nun sind es noch knapp 70km bis Zacatecas, unserem heutigen
Ziel. Unterwegs wird zweimal eine Maut fällig. Wir fragen uns wie die Mexikaner
das berappen, es waren immerhin wieder über 3 Franken auf 200km. In Zacatecas
führt uns eine gute Beschilderung und unser Navi ohne Umwege zum Hotel Baruk
Teleferico. Bei der Rezeption bezahlen wir zwei Übernachtungen. Nun sollen wir
draussen warten, ein Mitarbeiter wird uns einweisen. Leider verstehen wir einen
Hotelangestellten falsch, der mit seinem Fahrzeug übers Gelände fährt und
folgen ihm. Vorallem Hermi ist mit dem D-Hai eine sehr steile Rampe hinauf
gefahren und hat nun Mühe unser schweres Fahrzeug am Hang zu wenden. Allein
durch das Gewicht rutscht das Wohni immer näher zu einer Mauer. Hermi schafft
es dann aber doch zu wenden und langsam das Strässchen wieder hinunter zu
fahren. Wir bekommen einen Platz an einer engen Strasse ohne Ausgang
zugewiesen. Unter uns grinst ein grosser Platz mit genügend Fläche zu uns hoch.
Soll einer die Mexikaner verstehen. Wir richten uns kurz ein und spazieren dann
gemütlich hinunter ins Zentrum. Der Blick der sich uns bietet ist toll und
unten warten kleine Kneipen und hübsche Restaurants auf uns. Nach einem
Bier-Apero lassen wir uns in einem Restaurant an einem hübschen Platz nieder und
bestellen Arrachera mit Beilagen. Zum Schrecken aller Gäste hat sich vor dem Restaurant
ein Sänger mit einem Lautsprecher plaziert. Er singt so falsch, dass sich die
Leute rundum an den Tischen ausschütten vor Lachen. Er aber singt unverdrossen
weiter und schickt auch noch seine Tochter um einen Obulus einzukassieren. Nach
dem Essen verdunkelt sich der Himmel schlagartig. Wir steigen schnell hinauf zu
unserem Hotel ohne nass zu werden. Erst als ich noch schnell zum Duschen gehe
werde ich auf dem kurzen Rückweg zum Wohni regelrecht durchweicht. Das
Abtrocknen nach der Dusche hätte ich mir sparen können!
Freitag,
09. Juli 2021
Die Sonne
scheint von einem blauen Himmel als wir um kurz vor 8.00h erwachen. Oh je,
unser Brot ist grau, dann gibt es eben Pancakes, fein! Nach dem Frühstück
starten wir unsere Wanderung. Wau, es geht vorbei an tollen Fels- Säulen und
Formationen. Der Weg ist sehr schön angelegt und gut gekennzeichnet, trotzdem
verpassen wir erst den Abzweig zum Mirador und müssen deshalb einige Meter
zurückgehen. Es geht bergan zwischen frisch ergrünten Bäumen, Wiesen und
Blumen. Hier erwacht die Natur nicht im Frühling sondern erst mit der
Regenzeit. Nach einer halben Stunde erreichen wir die Krete und einen hübschen
Mirador mit Aussicht auf die Ebene, durch die wir gestern gefahren sind. Hier
oben funktioniert das Internet wieder und so sitzen wir eine Weile, checken Emails,
die sozialen Medien und lesen die Nachrichten der Welt. Zum Schluss sehen wir
uns noch den Wetterbericht an, der für Morgen Regen meldet. Shell macht uns
einen Moment lang Sorgen weil sie an dem operierten Fuss hinkt. Nach der Pause
ist von Hinken nichts mehr zu sehen und sie springt fröhlich bellend um uns
herum, Glück gehabt. Auf der Rückseite der Felsinseln, im nächsten Tal, gehen
wir wieder hinab zum Hauptweg und von dort sind wir in 5 Minuten zurück bei
unseren Wohnis. Für die 3 Kilometer haben wir ca. 1 ½ Stunden benötigt. Wir
machen Mittagspause in der Sonne. Kurz nach 15.00h müssen wir ins Innere
fliehen weil es anfängt zu regnen. Nun sitzen wir gemütlich drin und lesen.
Nachdem jeder sein Abendessen gekocht hat sitzen wir bei uns und schlagen uns
die Bäuche voll.
Donnerstag,
08. Juli 2021
Nach dem
Frühstück spazieren wir ins Tal bis wir den kleinen Wasserfall im Hintergrund
erkennen können. Der restliche Weg bis dahin ist ziemlich felsig, klettern
wollen wir aber nicht, wir drehen um. Auf der Ranch winken wir zum Abschied,
dann fahren wir nach Durango zum Einkaufen. Eine Stunde später sind wir ready
für die Weiterfahrt. Unser nächster Stop ist in Nombre de Dios. Das ist der
älteste Ort im Staat Durango. Wir passieren bei der Einfahrt einige wenige
Souvenirläden, ansonsten ist der Dorfkern sehr authentisch. Am Hauptplatz, dem
Zocolo steht die Kirche San Pedro Apostol. Leider ist sie heute geschlossen.
Sie ist UNESCO Weltkulturerbe und wurde um 1550 erbaut. Heute war Markt, die
letzten Stände bieten noch ihre Waren an. Einer bietet Mezcal an, der Schnaps
mit dem Skorpion. Nun haben wir noch gut 60km vor uns. Das heutige Ziel ist der
Nationalpark Sierra de Organos. Er hat 4 hübsche Campingstellen, wir schauen
uns alle an und entscheiden uns für den letzten. Er liegt schön zwischen hohen
Felsäulen eingebettet. Wir beschäftigen uns etwas mit der Route für die
nächsten Tage und einem kalten Bier bevor gekocht wird. Da der Wind um die
Bäume zieht setzen wir uns alle ins D-Hai und geniessen den fein gekochten
Znacht.
Mittwoch,
07. Juli 2021
Nachdem es gestern Abend noch stark geregnet hat wurde es Nacht‘s ruhig. Wir
haben herrlich geschlafen. Da die Zeit gestern um eine Stunde umgestellt hat,
sind wir um 7.30h aufgestanden, gestern wäre es noch 6.30h gewesen. Frisch und
munter machen wir alle gemeinsam einen Spaziergang zu dem Wasserfall des
Naturparks. Begleitet werden wir von drei einheimischen Hunden, die aber immer
wieder zum Kühe jagen verschwinden. Die Landschaft bietet hier auch noch ein
paar schöne Felsformationen. Leider fängt es auf dem Rückweg an zu nieseln.
Etwas durchnässt aber zufrieden sind wir nach 1 ½ Stunden zurück bei den Wohnis
und fahren los. Zuerst steigt die Strasse noch auf über 2‘800m.ü.M. bevor sie
langsam wieder in tiefere Gefilde führt. Nach 30km treffen wir auf die 40D und
rollen nun mit gemütlichen 75kmh ins noch gut 100 km entfernte Durango. Nach
einer kurzen Absprache mit unseren Freunden entscheiden wir uns für eine Stadtrundfahrt
mit den Wohnis. Hermi und ich sind die Leader und fahren gleich mal falsch,
müssen einen Umweg wegen einer Baustelle fahren und landen in einem etwas
heruntergekommenen Viertel. Kurz darauf finden wir zurück ins Zentrum und
bleiben in einem Stau stecken. An der Kathedrale vorbei geht es nun durch
schmalere Gassen die aber glücklicherweise problemlos zu durchfahren sind. Da
der Verkehr stark ist und wir nicht wirklich einen sicheren Parkplatz für
unsere Gefährte gefunden haben, lenkt Hermi uns aus der Stadt hinaus nach
Norden. Nach gut 30 km erreichen wir den kleinen Ort La Joya. In dessen Nähe
befindet sich eine Ranch, die alte Kulissen von Filmen birgt, und sich Rancho
de John Wayne nennt. Die Kulissen sind sehr heruntergekommen aber wir werden
nett vom Chef persönlich begrüsst. Er fragt uns ob wir bei den Bergen hinten
übernachten möchten. Ja! Das sieht toll aus. Er fährt mit seinem Pick-up voraus
und zeigt uns die Stelle. Bevor er und seine Arbeiter wieder losfahren macht er
Fotos von uns allen. Ein wunderbarer Platz ist das hier, mitten in der Natur an
einem Bach und mit der Möglichkeit bis zu einem Wasserfall zu laufen. Das
Wetter ist etwas wechselhaft aber auf 2‘000 Höhenmetern ist es angenehm warm
mit rund 25°C. Den Nachmittag verbringen wir an der frischen Luft und suchen
sogar wieder Schatten, als die Sonne herunter brennt. Wir erkunden unsere nähere
Umgebung. Thomas entdeckt Blattschneideameisen, ein paar Eidechsen flitzen
durchs dünne Gras und Vögel zwitschern in den Bäumen. Wunderbar!
Dienstag,
06. Juli 2021
Pitschnass
geschwitzt und von Mücken zerstochen wache ich auf. Hermi erging es da besser,
er hat keine Mückenstiche. Wir frühstücken gemütlich zu fünft und machen uns
dann abfahrtbereit. Um 9.30h sind wir fertig, frisch geduscht und schon wieder
feucht. Kein Gejammer, los geht die Fahrt in die Berge. Die Umfahrungsstrasse
bringt uns zur 40D. Das ist die „Bezahl-Autobahn“ nach Durango. Nach ca. 20km
fahren wir wieder ab, weil wir uns Concordia anschauen wollen. Als wir näher
kommen finden wir, hier gibt es wohl nicht sehr viel zu sehen ausser einer
Kirche, zu der man laufen müsste. Es gibt noch endlos viele Kirchen in Mexiko
aber der eigentliche Grund warum wir sie nicht anschauen gehen ist, wir wollen
nicht schon wieder schwitzen, grins. Für die nächste Etappe bleiben wir noch
auf der 40D, weil die Strasse extrem kurvenreich zu sein scheint und nur wegen
dem winzigen Ort Copala tun wir uns das nicht an. Kurz vor Potrerillos biegen
wir schlussendlich aber doch ab und folgen nun der 40. Sie windet sich zuerst
immer höher um einige Bergrücken dann folgt sie dem Berghang nach Osten. Wir
passieren erst den Tropic of Cancer später die Grenze vom Bundesstaat Sinaloa
nach Durango. Kurve um Kurve steigen wir bis 2‘750m.ü.M. Das Wetter hat hier
wie erwartet gewechselt. Es ist bewölkt, später wabern Nebelschwaden und
schlussendlich fängt es an zu regnen. Die Temperatur ist von tropischen 31°C
auf teilweise 14°C gefallen. Immer wieder öffnet sich aber die Wolkendecke, der
Nebel lässt Blicke ins Tal oder auf die vor uns liegende Strasse zu. Wir
passieren winzige Dörfchen, Tiere und sogar Papageie sehen und hören wir
kreischen. Nach gefühlten 1‘000 Kurven kommen wir im kleinen „La Ciudad“ an und
fahren in den Naturpark Mexiquillo, wo wir für 100 Peso pro Person unsere
Fahrzeuge für die Nacht parken dürfen. Kaum haben wir uns aufgestellt giesst es
für eine Stunde wie aus Kübeln. Claudia und Thomas werden beim Wechsel von
ihrem Wohni zu uns pitschnass bei nur 5m Abstand. Im D-Hai sind es noch
kuschelige 27°C, eine gute Temperatur um ein Bier zu zischen. Anschliessend
machen wir eine Stunde Pause und kochen. Zum Essen und für einen weiteren
gemütlichen Tratsch versammeln wir uns wieder im D-Hai.
Montag, 05. Juli 2021
Eine warme, feuchte
und mückenreiche Nacht hat den Schlaf nicht gerade gefördert. Den Tag
verbringen wir im Schatten und im Pool. Gegen 17.00h machen wir uns fertig für
die Stadt. Vorne beim Malecon halten wir einen Pick-up an, der seine Pritsche
zur Sitzecke für Passagiere ausgebaut hat, an. Das sind hier die gängigen
Taxis. Die Altstadt hat einige sehr schöne Ecken, überzeugt uns aber noch nicht
restlos. Im Reiseführer ist erwähnt, dass sie erst irgendwann im 18.
Jahrhundert gegründet wurde. Nichtsdestotrotz gefallen uns die bunten Häuser,
die hübschen Plätze und die Kathedrale. Dubu’s haben einen Tip für ein
Restaurant das sich als excellent herausstellt. Die Männer essen
Crevetten-Risotto, Claudia einen Salat mit Crevetten und ich eine Entenbrust
mit Süsskartoffelgratin und einer Sauce aus Früchten, delikat! Anschliessend
spazieren wir durch die ruhigen und leeren Gassen zurück zum Malecon wo die
Post abgeht.
Sonntag,
04. Juli 2021
Erst gegen
Morgen falle ich in einen tieferen Schlaf und werde prompt um 7.00h vom
Lautsprecher aus tiefen Träumen geweckt. Es gibt Frühstück, wir holen uns
Kaffee und essen die Zimtrolle die wir uns noch vom Café geholt haben. Ein
erster Blick auf die Küste zeigt uns, es dauert noch ca. 1 Std. bis zur
Ankunft. Um 8.30h werden wir aus den Kabinen geschmissen. Shell muss in ihre
Box, will das aber gar nicht akzeptieren. Sie beisst sogar um sich. Es dauert
ewig bis wir ausschiffen können. Shell kann sich endlich erleichtern. Punkt
10.00h rollt auch das D-Hai von der
Fähre. Schnell einsteigen und schon fahren wir zum San Fernando RV Park ca. 8
km in einem Vorort. Der Camping ist nett, sauber und hat einen schönen Pool.
Heute Nachmittag findet allerdings ein Kindergeburtstag statt, soll aber um
19.00h fertig sein. Wir machen es uns gemütlich und warten auf unsere Freunde
von dubu-and-more die kurz nach 13.00h ankommen. Grosse Begrüssung nach 1 ½
Jahren. Der Nachmittag vergeht wie im Flug. Wir haben uns endlos viel zu
erzählen. Abends gehen wir in ein nahes Restaurant das uns Sigrid empfohlen
hat. Thomi bestellt sich das Trio und erlebt eine Überraschung, er bekommt
Essen für 3 serviert.