Dienstag, 31. Mai 2022
Schlecht geschlafen, was ist wenn der Antigen Test positiv ist? Mir kribelt die Nase! Der Wecker ist auf 8.00h gestellt und den brauchen wir auch, denn ausgerechnet jetzt schlafen wir natürlich tief und fest. Zuerst geht’s zum Covid Test, anschliessend Frühstück und dann ärgern wir uns mit dem Einchecken rum, das schlussendlich doch nicht funktioniert. Man muss die Dokument für die USA physisch präsentieren. Hätte eigentlich klar sein müssen. Der Covid-Test ist zum Glück negativ! Den Nachmittag verbringen wir im antropologischen Museum und schauen uns all die Artifakte an, die von den verschiedenen Ausgrabungsstätten hierher verfrachtet und ausgestellt wurden. Nach zwei Stunden schwirrt uns der Kopf von den vielen Tontöpfen, Schneidegeräten und vielem mehr. Die Ausstellung ist sehenswert aber überfrachtet. Nun ja, wir haben jetzt wenigstens einen Teil der Sachen gesehen, die in den Tempeln gefehlt haben. Leider konnten wir ja auch die dazugehörigen Museen damals nicht besuchen, weil sie wegen Covid zu waren. Wir laufen nach dem Besuch langsam zurück in unser Quartier. In einem Lokal löschen wir erstmal unseren Durst und gehen dann zu einem spanischen Restaurant für das Abendessen. Zurück im Hotel machen wir den Check-out und packen unsere Siebensachen. Wir gehen früh schlafen morgen heisst es um 4.00h aufstehen. Sorry, ein etwas liebloser Bericht des Tages aber mir gehen gerade endlos viele andere Sachen durch den Kopf. Der Flug und die Immigration in die USA von morgen und das Prozedere für das D-Hai vom Donnerstag.


Montag, 30. Mai 2022
Wir sind um 8 Uhr wach und gehen frühstücken. Anschliessend erledige ich noch einige Arbeiten am Computer bevor wir gegen Mittag zum Zocalo aufbrechen. Wir lassen uns durch die lebhaften Strassen treiben. Die verschiedenen Strassen beherbergen ganz verschiedene Geschäfte. In einer Strasse findet man Stoffe, in einer anderen Schuhe oder Unterwäsche, jede Ware hat ihre eigene Zone. Besonders prachtvoll ist die Strasse mit den Ball- und Hochzeitskleidern. Der Zocalo selber ist ein riesiger leerer Platz der uns nicht beeindruckt hat. Nachdem wir uns an der Vielfalt sattgesehen haben löschen wir unseren Durst in einer Kneipe und lassen uns dann von einem Taxi zurück zum Hotel bringen. Hier gibt es im Quartier einige schöne Restaurants. Wir lassen uns verwöhnen und statten zum Schluss den Tages noch der Rooftop-Bar einen weiteren Besuch ab.

Sonntag, 29. Mai 2022
Um 1.15h landen wir pünktlich in der Mega-City. Die Immigration ist nach 5 Minuten erledigt aber dann müssen wir mal wieder endlos auf das Gepäck warten. Erst nach 45 Minuten kommen die ersten Stücke auf dem Band angefahren. Zum Glück kommen unsere beiden Taschen relativ bald. Der gebuchte Transfer zum Hotel klappt dann wieder problemlos. Um diese Zeit ist die Riesenstadt fast leer und so erreichen wir das Hotel Sofitel Reforma kurz vor 3.00h. Wir bekommen ein Zimmer im 15. Stock zugewiesen. Das Hotel ist ganz neu und hat ein tolles Lichtkonzept und das Zimmer eine grossartige Aussicht auf die Plaza de la Independencia mit ihrem Friedensengel in der Mitte. Müde kuscheln wir uns ins Bett, um nach ein paar Stunden gegen 9.00h wieder aufzustehen. Wir gehen frühstücken und nehmen dann die Rooftop-Bar im 38. Stockwerk in Augenschein. Wir freuen uns schon auf heute Abend, hier werden wir sicher, mit Blick auf die uns umgebende Stadt, einen Drink geniessen. Vorerst gehen wir zurück ins Zimmer und ich schreibe Tagebuch um die Erlebnisse der letzten Tage mit noch frischer Erinnerung aufzuschreiben. Den Nachmittag verbringen wir mit einer ersten Stadtrundfahrt in einem oben offenen Bus. Es geht bis zum Stadtviertel wo Frieda Kahlo, die berühmte Künstlerin, gelebt hat. Den Tag beenden wir mit einem Besuch in der Roof-Top-Bar unseres Hotels im 38. Stockwerk. Ich bin hundemüde, deshalb gehen wir früh ins Bett.

Samstag, 28. Mai 2022
Es heisst Abschied nehmen. Wir sind früh wach und packen unsere sieben Sachen in die Taschen. Bevor wir zum Flughafen gebracht werden bekommen wir noch ein letztes schmackhaftes Frühstück serviert. Um 8.30h wird das Gepäck an Land gebracht und wir folgen in der nächsten Panga. Wir sind natürlich viel zu früh am Airport, der Flug geht erst um kurz vor 12.00h. Es bleibt Zeit ein wenig zu shoppen. Wir finden hübsche T’Shirts, mit langen Armen, ab Mittwoch sind wir ja im Westen von Kanada und in Alaska unterwegs, da müssen wir uns wohl von unseren geliebten Flipflops und ärmellosen T’Shirts verabschieden. Unser Flug ist püntklich und auch der nächste, von Guayaquil nach Panama klappt problemlos. In Panama bleibt uns nur eine Stunde für’s Umsteigen, da der Flieger pünktlich ankommt sitzen wir schon bald im nächsten und letzten für heute, nach Mexiko Stadt.

Freitag, 27. Mai 2022
Nocheinmal müssen wir schon um 6.15h zum Briefing erscheinen, wobei es immer Leute gibt, die die Zeit wohl nicht kennen. Heute findet der Tauchgang beim Cousins Rock statt, einem Felsen nahe der Insel Bartolome. Es war unser letzter Dive auf dieser Tour. Zum Abschluss gab es nochmal viele Fische zu sehen, sogar ein Seepferdchen war dabei. Ein Schwarm Barrakudas und Hornhechte schwamm an uns vorbei und ein Weissspitzenriffhai zog seine Runden. Nach 55 Minuten haben wir den Automaten aus dem Mund genommen. Für die nächste Zeit ist nun wieder normale Luft angesagt. Es waren unsagbar schöne Tauchgänge und Momente in dieser überwältigenden Natur. Wir sind unendlich dankbar das erlebt haben zu dürfen!
Nach dem Auftauchen gibt es Frühstück und wir erledigen schon mal ein paar administrative Aufgaben. Alle anderen machen sich nochmal fertig für ihren letzten Tauchgang. Wir waschen dafür schon mal unsere Sachen aus und hängen alles auf dem Oberdeck zum Trocknen auf. Nachmittags warten die Pangas auf uns, für einen Landgang auf der Insel Santa Cruz. An Land bringt uns ein Bus ins Hochland zu einer Farm. Rundum werden Gemüse und Früchte angebaut. Bananen zum Beispiel, die bis nach Europa exportiert werden. Mittendrin leben die berühmten Riesenschildkröten. Sie bewegen sich frei von der ca. 10 km entfernten Küste bis hier hinauf in die Highlands. Autofahrer müssen sehr vorsichtig sein, eins der Tiere zu verletzten oder gar zu überfahren wird mit Gefängnis und hohen Strafen geahndet. Bei einem Spaziergang über die Farm wird uns von einem Naturguide weiteres Wissenswertes zu Galapagos erzählt. Anschliessend geht die Fahrt nach Puerto Ayora. Das Städtchen ist ganz auf den Tourismus ausgerichtet. Die Strasse am Meer wird nachmittags jeweils um 17.00h für den Verkehr gesperrt, damit jedermann gemütlich flanieren kann. Es gibt viel zu sehen, neben hübschen Restaurants und vielen Souveniergeschäften ist die Natur immer ganz nah. Am Strassenrand liegen Seelöwen gemütlich an der Sonne und lassen sich wärmen. Meerechsen stolzieren von den nahen Mangroven bis auf den Asphalt, wo sie sich wärmen und im Wasser tummeln sich unzählige junge Schwarzspitzen-Riffhaie. Sie sind hier offensichtlich sicher vor Fressfeinden. Wir spazieren gemütlich bis zu einer Bar, wo wir ein riesiges Bier serviert bekommen und gehen dann vor zu einem Restaurant, wo sich die ganze Gruppe zum Abendessen trifft. Leider dauert alles ewig, die Guides kommen viel zu spät und entsprechend wird das Essen erst um 21.00h serviert. Der Bus wartet und fährt uns in einem Höllentempo zurück zum Hafen wo die Pangas warten. Bei der Fahrt zurück zum Schiff geht unser Blick hoch in den Sternenhimmel, wo hell das Kreuz des Südens leuchtet.

Donnerstag, 26. Mai 2022
Heute durften wir ausschlafen. Als wir um 7.30h auf dem Oberdeck stehen sehen wir vor uns die Insel Fernandina. Das Schiff ist die ganze Nacht gefahren und kommt nun pünktlich an und ankert in einer Bucht. Wir frühstücken auf dem Oberdeck im Sonnenschein. Anschliessend steigen alle in die Pangas. Die Guides zeigen uns vom Wasser aus die berühmten Leguane die hier leben. Sie wärmen sich gerade überall auf den schwarzen Lavafelsen auf um später ins Wasser zu springen wo sie das Seegras auf den Felsen abweiden. Wir beobachten ausserdem Seelöwen, Kormorane und Tölpel bevor es zurück aufs Schiff geht. Wir lauschen einem Briefing von Daniel und dann heisst es wieder einmal ab in die Tauchsachen. Heute ist warm anziehen angeraten das Wasser soll nur etwa 18°C haben. Es sind dann 20°C aber weil wir 65 Minuten tauchen zittern wir beim Aussteigen alle. Der Tauchgang ist eine Wucht! Wir sehen die Leguane von der Wasseroberfläche zu uns herunter schwimmen. Sie haben lange Krallen mit denen sie sich an den Felsen festhalten. Sofort fangen sie an das Seegras abzuweiden. Nach ca. 5 Minuten müssen sie zurück zur Wasseroberfläche um zu atmen, dann geht es zu einer weiteren Runde zum Grund der hier nur ca. 3 Meter tief ist. Die Tiere können täglich nur etwa 2 mal 20 Minuten fressen. Sie sind Kaltblüter und müssen bei gesunkener Körpertemperatur zurück an die Sonne um sich aufzuwärmen. Wir lassen uns gemütlich von der Brandung wiegen und beobachten derweil das Meeresgewimmel. Unter anderem sehen wir einen Katzenhai, eine grosse Muschel und 2 Fische die Krallen haben und über den Boden laufen! Als wir langsam auftauchen entdecken wir unter uns am Grund noch einen Seelöwen der uns von unten bestaunt und dann blitzschnell das Weite sucht. Zurück an Deck werden wir mit heisser Schokolade begrüsst. Nach einer heissen Dusche kehren die Lebensgeister zurück und schon ruft das Mittagessen. Heute besteht es aus Spezialitäten der Region. Wir dürfen eine Stunde Siesta machen bevor zu einem weiteren Briefing gerufen wird. Unterdessen ist das Schiff zur nächsten Insel gefahren. Santa Isabella erwartet uns. Wir sollen Molamolas (Mondfische) zu sehen bekommen. Leider ist die Sicht beim Abtauchen aber sehr schlecht. Entlang einer Wand geht es in die Tiefe. Hier kommen plötzlich 2 Seelöwen vorbei und vordern uns zum Spielen auf. Leider sind ihnen aber wohl zuviele Taucher da, pfeilschnell schwimmen sie ins grüne Wasser. Mondfische können wir keine sehen aber ein weiterer Seelöwe schaut vorbei und in ein paar Felsen halten sich tausende kleine bunte Shrimps auf. Nach 45 Minuten sind wir zurück auf der Panga, wir sehen noch einen Pinguin der sich faul auf einem Stein sonnt und dann freuen wir uns auf eine heisse Dusche. Auf dem Boot sind irgendwelche Dinge am Laufen. Die Crew hat sich fein gemacht. Wir werden aufs Oberdeck zum Bug gerufen. Hier wird jeder mit einem Tiernamen getauft und muss einen Shot trinken. Pantomimisch muss das Tier dargestellt werden dessen Namen man nun trägt. Sie sind gnädig mit uns, wir dürfen Pinguine darstellen. Zum Schluss bekommen wir das Equator Crossing Certificate ausgehändigt und machen ein Foto mit der ganzen Crew. Das ist ein Spass die verschiedenen Schauspiele zu betrachten. Anschliessend gibt es Sushi zum Apero und dann wieder ein Dinner. Einige der Gruppe gehen noch zum Feiern aufs Oberdeck aber wir legen uns ins Bett und schlafen während das Schiff zurück in den Süden fährt.

Mittwoch, 25. Mai 2022
Puh, der Weckruf um 6 Uhr reisst mich aus meinen Träumen, auch Hermi war noch nicht wach und so wanken wir im Halbschlaf hinauf zum Tauchdeck und bereiten unseren ersten Tauchgang des Tages vor. Meine Schulter hat sich etwas erholt und so blicke ich zufrieden auf das Chaos um mich. Ich liebe es früh fertig zu sein für den Tauchgang, sich in Eile anziehen und reinspringen ist gar nicht meins. Heute Morgen sind wohl alle noch nicht richtig wach. Alex verwechselt bei der Ansage morgens die Tauchplätze, die falsche Panga kommt als unsere Gruppe fertig bepackt auf die Abfahrt wartet. Einige Taucher der zweiten Gruppe sind schon fertig als sich die letzten von uns noch Anziehen. Na hoffentlich geht das unter Wasser nicht so weiter. Endlich sind wir auf der Panga und dann bald unter Wasser. Die Strömung ist auch hier wieder heftig und gemeinsam mit der Brandung fühlt es sich fast an, als wäre man in einer Waschmaschine. Rund um uns tummeln sich die Rifffische, es gibt auch einige Schildkröten, grosse Zackenbarsche, Brassen usw zu bewundern. Die Hammerhaie sind hier sehr zahlreich und auch ein Adlerrochen fliegt durch die Strömung. Von Zeit zu Zeit lassen wir uns von der Strömung weiter tragen, einmal schwimmen wir auch alle gemeinsam ins Blaue, wo wir Delfine hören und zwei davon auch sehen können. Um uns, unter uns und über uns Hammerhaie. Toll! Nach 55 Minuten sind wir zurück an der Oberfläche und entledigen uns unserer Tauchflasche, dem Blei und den Flossen, bevor wir ins Boot steigen. Auf der Tiburon erwartet uns eine heisse Schokolade, Dusche und ein reichhaltiges Frühstück. Anschliessend haben wir etwas Zeit zum relaxen bevor es um 9.30h heisst, „Get ready for the next dive!“. Das gewohnte Chaos auf der Taucherplattform, aber irgendwann hat auch der Letzte seine Sachen an und steigt mit Hilfe von drei Crewmitgliedern in das Beiboot, das in den Wellen schaukelt. Einer hält die Flasche fest und zwei Männer reichen einem die Hände, die man zu ergreifen hat, dann kommt der Schritt aufs Boot und es heisst so schnell wie möglich hinsetzen. Die Flossen werden gereicht und werden einem angezogen. Am Tauchplatz herrscht wieder starke Strömung und nach dem Eintauchen muss man erstmal seine Beine, Arme und den Rest wieder sortieren, wo ist oben, wo unten? Dann runter, Druckausgleich und am Grund erstmal alles festzurren. So nun bin ich bereit nach Tieren Ausschau zu halten. Daniel führt uns ein wenig an der Kante des Elefant Rock entlang. Die Formation lässt sich über Wasser sehr gut als Elefant erkennen. Unter Wasser haben wir uns inzwischen zwischen Felsen verkeilt und warten ab. Da, da sind sie! Eine grosse Schule von vielleicht 50-100 Hammerhaien zieht gemächlich vor uns vorüber. Der Letzte ist erst in den unendlichen Weiten entschwunden, da heben wir die Köpfe und da sind nochmal mindestens gleich viele über uns. Hm, wenn ich so überlege, da müssen wir nachher auftauchen, grins. Daniel führt uns noch über den Kanal, jetzt ist Flossenschwimmen gefragt, mit möglichst langsamen ausladenden Bewegungen kommt man am Besten voran und schon bald sind wir auf der anderen Seite angelangt. Das war nicht schwierig, besonders weil man unten auf ca. 30m immer den Boden sehen konnte. Beim Auftauchen herrscht dann mal wieder Chaos. Einer ist schon aufgetaucht ohne Safetystop, Daniel holt ihn wieder runter. Zwei machen zwar den Stop auf 5m mit 3 Minuten, verabschieden sich dann aber und entern schon das Boot. Wir anderen warten gesammelt bis jeder Computer anzeigt, dass man auftauchen darf. Dann geht es rauf aufs Boot und zurück zur Tiburon für den Lunch und eine Pause. Um 13.30h gibt es ein Briefing im Salon mit guten Informationen zur Wanderung der verschiedenen Haiarten zwischen Cocos Island, Galapagos und einer dritten Insel, von der ich mir aber den Namen nicht merken konnte. Anschliessend sind wir wieder ins Wasser gesprungen. Diesmal ging es entlang einer Wand, in der man in verschiedene Höhlen eintauchen kann. Leider haben sich diesmal die beiden Gruppen fast gemischt, sodass zeitweise 17 Taucher zusammen waren. Entsprechendes Chaos hat geherrscht. Hermi und ich haben jeweils vor den Höhlen gewartet und dabei viele Fische und vor allem Schildkröten gesehen. An diesem Ort wimmelt es tatsächlich von Schildkröten, einmal kamen 3 gleichzeitig auf uns zu. Wie an alle Tiere hier auf Galapagos kommt man, wenn man vorsichtig ist, ganz nah heran. 2 Weissspitzen-Riffhaie kamen gerade aus einer Höhle heraus als wir uns davor versammelt haben. Dieser Tauchgang war bis auf den Schluss eher ruhig. Nur vor einem Pinacle (freistehende Felsnadel) war eine Strömung genannt die Waschmaschine, die einen wirklich rundum wirbelt. Darauf kann ich gut verzichten, da wird mir schlecht. Beim Auftauchen hat an der Oberfläche ein Maskentölpel gewartet. Man kann nur den Kopf mit Schnabel und die Füsse sehen, drollig. Zurück an der Oberfläche duschen wir und gönnen uns ein Dekobier, währenddessen die anderen alle nochmal tauchen. Wir sehen dafür Delfine, die neben der Tiburon schwimmen und mit dem Bug spielen. Es gibt noch ein weiteres feines Dinner und dann ist Nachtruhe, Mann bin ich müde. Die Tiburon fährt nun zurück in den Süden.

Dienstag, 24. Mai 2022
6.00h ist Tagwach, um 7.15h fallen wir nach einer ziemlich kabeligen Fahrt im Gummiboot ins Wasser. Puh, Mann, hier zieht die Strömung aber gewaltig. Man muss sich sehr schnell bis zum Grund auf ca. 8m hinabkämpfen, sonst wird man mitgerissen und kommt nicht mehr zurück zur Gruppe. Beim Abtauchen entdecke ich schon einen Hammerhaie und eine grosse Schildkröte. Unten ziehen wir uns mit den Händen über die Plattform zur Kante. Oh, wau, kaum angekommen schwimmt ein RIESIGER Walhai gemächlich an uns vorbei. Er bleibt bestimmt für 15 Minuten stationär in vielleicht 5 Metern Distanz vor uns. Der Walhai ist der grösste Fisch der Erde und ist ein Planktonfresser. Er kann bis zu 20 Meter lang werden. Mit dem Hai hat er nur die dreieckige Flosse gemeinsam, die er manchmal zeigt, wenn er dicht unter der Wasseroberfläche frisst. Wale sind keine Fische sondern Säugetiere. Wir haben bei diesem Tauchgang das Vergnügen nicht nur 7 Walhaie zu sehen, sondern es tummeln sich um uns auch Hammerhaie, Galapagoshaie und Weissspitzen-Riffhaie. Manchmal kommen sie zum anfassen nah an uns vorbei. Was für ein Erlebnis! Hier wimmelt es ausserdem von Leben. Grosse und kleine Schwarmfische tummeln sich überall um uns. Das war der Tauchgang unseres Lebens, wir glauben, das kann man nicht mehr toppen! Wir müssen, um auftauchen zu können, wieder weit ins blaue Wasser hinaus schwimmen. Uns begleiten dabei ein paar Haie, die uns neugierig umkreisen aber den blubbernden Wesen nicht zu nahe kommen. Zurück auf der Panga müssen wir erstmal ausruhen und das Erlebniss sich setzen lassen, bevor wir Worte dafür finden. Nach dem Frühstück machen wir uns bereit um an derselben Stelle wieder abzutauchen. Die Strömung ist fast noch stärker geworden. Wir krallen uns sofort an den Felsen fest um nicht mitgerissen zu werden. Vor uns das gleiche Schauspiel wie beim ersten Mal. Diesmal nicht so viele Walhaie, dafür Hammerhaie und Galapagoshaie, die teilweise ganz nah kommen. Die Tiere sind meist 2.5m lang und zeigen keine Scheu. Einer findet mich wohl interessant und nähert sich bis auf ca. 1m dann atme ich aus und er zieht erschrocken von dannen. Bubbels mag er nicht. Das Spiel spielen wir 3 Mal dann reicht es ihm, und mir auch! Zum Schluss des Tauchgangs geht’s wieder hinaus ins Blaue. Meine Güte fühlt man sich hier winzig in diesem endlos scheinenden Raum. Uns erwarten hier draussen schon zwei grosse Walhaie, bestimmt 15m lang, die zwischen uns Tauchern ganz langsam hindurchschwimmen. Sie waren so nah, ich hätte einen davon anfassen können. Das ist aber streng verboten und ich bin ja ganz brav. Nein, im Ernst, ich möchte kein Tier erschrecken, sodass es beim nächsten Taucher auf den es trifft, reisaus nimmt. Erschöpft kommen wir oben auf der Panga an. Alle Taucher werden eingesammelt und dann geht es zurück zur Tiburon. Nach einer heissen Dusche gibt es Lunch und dann eine Stunde Zeit um auszuruhen. Um 14 Uhr sind wir schon wieder zurück im Wasser, in der Strömung und in der Fischsuppe. Ich habe mich an einem Felsen festgekrallt und mit den Flossen verhakt, damit ich nicht wie ein Fähnchen im Wind herumgewirbelt werde und ein Fähnchen bin ich ja nun wirklich nicht, grins. Wenn ich so sehe wie wir Taucher hier unten zu kämpfen haben und durcheinander gewirbelt werden, die Fische aber stehen 1 A in der Strömung. Die riesigen Walhaie bestechen durch die Ruhe die sie austrahlen. Man sieht keine Bewegung ausser ihrer Schwanzflosse, die ruhig von rechts nach links und wieder zurück schlägt. Die anderen Haie hingegen sind pfeilschnell, sie tauchen auf aus dem Nichts und verschwinden dort auch wieder. Wer Angst vor Haien hat, hat hier definitiv nichts zu suchen, es sind viele und sie haben definitiv keine Angst vor uns, sind aber neugierig. Ich frage mich jedesmal wenn ich sie so nah sehe, wovor die Menschen Angst haben. Diese Tiere sind nicht zum Fürchten und beissen normalerweise auch nicht einfach zu! Zum Schluss des Tauchgangs sind Hermi und ich mit Alex dem Tauchguide alleine, die anderen hatten nicht mehr genug Luft und sind schon aufgetaucht. Wir sehen noch zwei grosse Walhaie ganz nah und tauchen dann mit ein paar Galapagoshaien unter unseren Flossen gemütlich aus und auf. Oben können wir die Panga nicht entdecken. Puh, man fühlt sich schon ganz schön alleine wenn kein rettendes Schiff in der Nähe ist. Alex pfeift und schon kommt das Beiboot brav wie ein Hündchen angesaust. Wir dürfen einsteigen und freuen uns nun auf eine warme Dusche und einen ruhigen Abend. Den vierten Tauchgang lassen wir nämlich aus. Nach einem spektakulären Sonnenuntergang und einem Abendessen geht es früh ins Bett. Mir tut die Schulter weh vom festklammern an den Felsen in der Strömung. Heute Nacht fahren wir zurück nach Wolf Island.

Montag, 23. Mai 2022
Da die Fahrt nach Wolf Island etwas länger dauert dürfen wir heute bis 7.00h schlafen. Es gibt sogar Frühstück vor dem ersten Tauchgang. Auf dem Oberdeck haben sich braune Tölpel versammelt, die frech von der Reling und der Überdachung des Jacuzzi herunterglotzen. Zwei haben sich verflogen und sitzen nun unglücklich auf der Treppe. Erst mit ein wenig Hilfe von uns kommen sie wieder auf dem Oberdeck an. Nach einer kurzen Fahrt mit der Panga heisst es 3,2,1 GO! Wir werden von einer beträchtlichen Strömung empfangen und verstecken uns deshalb schnell hinter Steinen und krallen uns fest. Das Wasser ist angenehm warm, mein Computer zeigt 26°C. Unser Guide Daniel gibt uns ein Zeichen und so ziehen wir uns langsam über den Grund Richtung einer Kante, von der man ins blaue Wasser sehen kann. Kaum sind wir angekommen geht das Spektakel los, Hammerhaie, Galapagoshaie, Schildkröten, Muränen und jede Menge Schwarmfische defilieren an uns vorbei. Nach gut 20 Minuten folgen wir der Kante und schwimmen ins blaue Wasser. Nach 45 Minuten sind wir aufgetaucht und versammeln uns alle wieder im Boot. Der zweite Tauchgang, 1 Stunde später geht vom selben Platz aus in die andere Richtung. Wir lassen uns von der Strömung treiben. Wieder sehen wir diverse Hammerhaie im tiefen Blau. Nachdem wir eine Ecke umschwommen haben stehen vor uns in der Strömung plötzlich grosse Adlerrochen. Sie segeln regelrecht in der Strömung. Noch mehr Haie, Makrelen und andere Hochseefische kommen vorbei. Es gibt aber auch jede Menge wunderschöne Schwärme. Einmalig schön! Zurück auf dem Schiff gibt es einen Lunch und dann machen wir ein Nickerchen. Wir lassen den dritten Tauchgang ausfallen und rödeln uns erst um 16.00h auf, bereit um nochmal ins Wasser zu fallen. Diesmal ist nicht mehr ganz so viel los. Es ist dunkler, nicht nur weil der Himmel bewölkt ist. Trotzdem sehen wir noch einige Hammerhaie zum Schluss. Wenn dies der erste Tauchgang heute gewesen wäre, wären wir begeistert gewesen, da sieht man wieder, wie schnell man verwöhnt ist. Zum Schluss des Tages gibt es das nächste feine Dinner, diesmal draussen auf dem Oberdeck. Um 20.00h liegen wir im Bett, ich bin nudelfertig! Der Kapitän lenkt das Schiff nun noch 2.5 Std. mehr nördlich nach Darwin Island. Wir sind froh als wir in einer ruhigen Bucht ankern, es war eine recht unruhige Überfahrt.

Sonntag, 22. Mai 2022
Kurz vor 6.00h weckt uns das Geräusch des Anker einholens. Raus aus den Federn, nach einer Tasse Kaffee ziehen wir die Tauchsachen an und werden von den Beibooten in zwei Gruppen zu einem Tauchplatz an der Steilküste der Insel Baltra gebracht. Der Checkdive erwartet uns. Das Wasser ist kühl aber nicht kalt. Nachdem wir unser Blei austariert haben, startet Daniel, unser Tauchguide, Richtung einem kleinen Kanal. Hui, hier zieht uns die Strömung mit und lässt uns über den Untergrund gleiten. Viel sehen wir leider nicht bei diesem ersten Dive, eine kleine Muräne guckt aus einem Loch, Papagaienfische schiessen durchs Wasser, ein Schwarm Doktorfische begleitet uns ein Stück und am Grund liegen verschiedene Seesterne. Die Sicht ist nicht schlecht und so können wir problemlos mit etwas Abstand zueinander schwimmen. Jeder hat etwas zu kämpfen bis er sich mit der Strömung und ihrer Bewegung wieder angefreundet hat. Nach genau 50 Minuten kommen wir an der Wasseroberfläche an, wo uns schon unsere Panga erwartet. Auf dem Schiff werden wir mit warmem Kakao und einem Handtuch empfangen. Wir legen die Tauchsachen ab und nehmen erstmal eine warme Dusche in unserer Kabine. Nun gibt es ein reichhaltiges Frühstück und dann können wir uns ausruhen bis der nächste Tauchgang startet. Wir sehen diesmal Schildkröten, Haie und ich kann sogar zwei Seelöwen entdecken, die unter mir pfeilschnell vorbei schiessen. Nach dem Mittagessen und einer kurzen Pause geht es zum Landgang auf North Seymour Island. Eine junge einheimische Frau ist unser Naturguide und zeigt uns die verschiedenen Spezies die hier leben. Wir sehen Fregattvögel die nisten, bunte Leguane, Blaufuss Tölpel, Möwen und Seelöwen, die sich im warmen Sand ausruhen. Nur der Seelöwe brüllt uns genervt an, man haut ab ich bin müde und will schlafen! Alle Tiere zeigen keine Angst und man kann nah an sie heran treten. Was für ein schöner Ausflug. Zurück auf dem Schiff gibt es einen Apero und wieder ein feines Dinner. Der Anker wird gehoben und nun geht die Fahrt los, 16 Stunden benötigt das Schiff um den Norden des Archipels zu erreichen wo wir morgen Tauchen werden. Die Tiburon pflügt durch ruhiges Gewässer und lässt uns wie in einer Wiege herrlich schlafen.

Samstag, 21. Mai 2022
Wieder klingelt der Wecker schon 5.15h. Um 6.00h bringt uns das Taxi zum Flughafen. Gut haben wir auf einer frühen Abholung bestanden, es gibt zwar nicht sehr viele Passagiere aber die Organisation ist im Gegenteil zu gestern chaotisch. Man wird von Counter zu Counter geschickt, immer mit dem ganzen Gepäck, erst nach 4 verschiedenen Posten dürfen wir endlich unsere Taschen loswerden. Ab dann geht aber alles reibungslos und um 8.00h steigen wir ins Flugzeug. Pünktlich fliegen wir los mit Ziel Baltra, Galapagos : -)). Es ist ein ruhiger schöner Flug. Bei der Ankunft auf dem Archipel dreht der Pilot eine weite Kurve über die Inseln. Wir haben dabei einen tollen Blick und entdecken schon unser Schiff in der nahen Bucht. Da wir als Prime-Guest geflogen sind, dürfen wir als erstes aussteigen und auch unser Gepäck ist schon da als wir durch den Ausgang gehen. Ein Guide der Tiburon erwartet uns und heisst uns willkommen. Wir sollen uns setzen…. und müssen nun 3 Stunden warten bis auch die letzten Gäste mit dem Flieger um 13.00h ankommen! Verärgert und enttäuscht über diesen schlechten Service setzen wir uns auf eine Bank und schicken uns in die Warterei. Um 12.00h dann die Erlösung, endlich dürfen wir in einen Bus steigen und werden zur Anlegestelle der Pangas (Beiboote) gebracht. Es ist schönes Wetter, windstill und angenehm warm, so darf es bleiben! Unsere Gruppe muss noch etwas warten bis auch wir einsteigen können. Wir entdecken währenddessen Seelöwen inkl. Baby, schwimmende Leguane und diverse Vögel. Wau! Die Überfahrt zu unserm Schiff, der Tiburon Explorer ist kurz. Wir werden vom Kapitän willkommen geheissen. Übrigens, Tiburon heisst in Spanisch auch Hai, also sind wir auch diese Woche wieder D-Hai! Unser Gepäck wird ausgeladen und dann werden wir erstmal zum Lunch gebeten. Anschliessend werden uns die Kabinen zugeteilt. Wir bekommen eine schöne grosse Kabine auf dem vorderen unteren Deck des Schiffs. Der Nachmittag vergeht mit einem Schiffsrundgang und der Vorbereitung der Tauchsachen für morgen. Vor dem Dinner auf dem oberen Deck, an der frischen Luft, gibt es bei einem tollen Sonnenuntergang einen Drink. Das Essen müssen wir uns dann noch verdienen. Alarm, die vorgeschriebene Katastrophenübung wird durchgeführt und wir müssen mit den Rettungswesten auf dem Oberdeck erscheinen. Unterdessen tummeln sich neben der Tiburon im Wasser Haie, Seelöwen und eine Seeschlange, alle werden vom Licht des Schiffs angezogen und jagen kleine Fische und sich gegenseitig. Zum Abschluss des Tages gibt es ein feines Abendessen und anschliessend kuscheln wir uns müde ins Bett.