Samstag,
12. März 2022
Wir sind
früh wach und fahren gleich los. Zuerst geht es nach Granada, eine sehr hübsche
Kolonialstadt. Leider finden wir keinen vernünftigen Parkplatz und so geht es
nach einer Fahrt durch die wichtigsten Strassen weiter Richtung Süden. Wir können
ein paar Blicke auf den Nicaraguasee mit der Insel Ometepe werfen. Unterwegs
stoppen wir in einem Dorf, tanken Diesel, kaufen Getränke und frühstücken.
Frisch gestärkt geht es auf die letzten Kilometer zur Grenze. Es ist nicht viel
los und so sind wir mit der Ausreise von uns schnell fertig. Für das Auto
braucht es ein hin und her, weil der Beamte uns immer nur eine Info gibt und
uns wieder wegschickt weil noch ein weiterer Stempel fehlt. Nach 45 Minuten
sind wir aus Nicaragua draussen und weiter 30 Minuten später sind wir ohne
Probleme in Costa Rica eingereist. Nun benötigen wir noch eine Versicherung. Da
es aber gerade Mittagspause ist, müssen wir uns bis um 13.00h gedulden, dann
ist endlich auch die letzte Hürde geschafft und wir fahren los zur Cabañas Caña
Castillo. Es sind nur 12 km, auf der ganzen Länge stehen Lastwagen die in
Richtung Nicaragua abfertigen müssen. Mann, das wird Tage dauern bis die alle durch
sind! Wir kommen bei Agi und Guido an. Es ist eine Schweizer Familie, die hier
seit 1997 lebt und eine Finca mit 6 Bungalows und einem kleinen Campingplatz
betreibt. Wir finden einen hübschen Platz für unser D-Hai und machen dann
erstmal Siesta. Um uns herum picken Hühner und ein Hahn nach Futter, Pferde
stehen in einem Coral, 2 deutsche Schäferhunde buhlen um Aufmerksamkeit und
über uns in den Bäumen turnen Affen von Ast zu Ast. Herrlich, ein Idyll direkt
an einem Fluss. Auf der Terasse des Restaurants geniesst man die Aussicht aufs
Wasser und eine kühle Brise. Abends bekommen wir ein feines Essen vorgesetzt.
Wir lernen ein Paar aus Berlin kennen, er hat in Moskau Atomenergie studiert
und so entsteht ein spannendes Gespräch. Hermi hält es noch länger aus, ich
aber sinke um kurz vor 21h müde ins Bett.
Freitag,
11. März 2022
Nach einem
Frühstück vom Buffet fahren wir los. Es sind 45 km bis zur Grenze nach
Nicaragua. Die Strassen sind weiterhin erstaunlich gut und so kommen wir
schnell voran. Um 8.15h erreichen wir die Lastwagenschlange und schieben uns
langsam vorbei bis nach vorne zum Grenzposten. Die Ausreise aus Honduras geht
zügig und problemlos. Nach einer halben Stunde sind wir fertig und dürfen zum
Grenzposten nach Nicaragua fahren. Es wird eine lange und nervenaufreibende Prozedur
mit Wartezeiten und der Kontrolle des Fahrzeugs mit dem Scanner. Auf dem
Gelände geht es chaotisch zu und her, überall stehen Lastwagen kreuz und quer
und versperren die Wege zu den verschiedenen Ämtern. Endlich, um ca. 12.30h
sind wir durch und müssen nun nur noch einen Weg vom Gelände finden. Gut haben
wir 4x4 und können uns unseren Weg auch über das Geröll neben der Strasse
suchen. Geschafft, jetzt rollen wir durch Nicaragua. Es geht gut voran, deshalb
entscheiden wir uns heute noch bis Managua durchzufahren. Nach weiteren 4
Stunden kommen wir im Eingangsbereich des Vulkans Masaya an. Wir fragen ob wir
hier übernachten dürfen. Das wird uns gewährt, es ist zwar nicht wirklich schön
an der Hauptstrasse aber mit einem Wächter, der die ganze Nacht hier ist, dafür
sicher. Zuerst fahren wir aber hoch zum Vulkan, bzw. essen wir etwas beim Restaurant
mit tollem Blick auf die Landschaft. Anschliessend klettert unser D-Hai den
Hang hoch bis zum Kraterrrand. Hier oben gibt es einen grossen Parkplatz und
eine Aussichtsterasse auf den riesigen Schlund des Kraters in dem es am Grund
ordentlich brodelt. Rauchwolken steigen auf und je dunkler es wird sieht man
den Schein der glühenden Lava weit unter uns. Nachdem wir uns sattgesehen haben
geht es zurück zum Parkplatz am Fuss des Vulkans, wo wir eine erstaunlich
ruhige Nacht verbringen.
Donnerstag, 10. März
2022
Es war zwar warm
heute Nacht aber wir haben trotzdem recht gut geschlafen, auch wenn ich am
Liebsten dem Hahn den Hals umgedreht hätte. Der hat schon mitten in der Nacht
aufgeregt gekräht. Gut habe ich Ohrenstöpsel, Hermi stören die Geräusche nicht
so sehr. Wir sind aber schon um 6.15h wach. Nach einer angenehm temperierten
Dusche gehen wir nochmal zur Tankstelle um etwas zu frühstücken. Um 7.30h kann
es losgehen, es sind nur noch 5 km bis zur Grenze. Die armen Lastwagenfahrer
stehen aber schon hier und warten auf ihre Abfertigung. Wir überholen die
Kolonne und sind schon bald beim Grenzer von El Salvador angekommen. Einige „Helfer“
warten und wollen uns durch die Formalitäten helfen aber das können wir selber.
Die Ausreise geht zügig voran und auch bei der Einreise nach Honduras ist nach
einiger Wartezeit auf den TIP für unser D-Hai alles erledigt. Nach 2 Stunden
sind wir durch und fahren nun weiter bis Choluteca. Es ist wieder sehr heiss
geworden und die Landschaft um uns ist weiterhin meist knochentrocken. Nur in
den Tälern, entlang der Flüsse sieht man üppiges Grün. Nach 90 km sind wir für
heute angekommen. Wir buchen uns im hübschen Hotel Gualiqueme ein Zimmer um der
Hitze für heute etwas zu entfliehen und unsere Papiere für Nicaragua
vorzubereiten. Zudem findet man hier in der Gegend nur schlecht Plätze wo man
sicher für die Nacht parken kann. Mittags chatten wir mit unserer Familie zu
Hause, da es hier gutes Internet gibt. Nachmittags erledigen wir den Papierkram
und gönnen uns anschliessend ein gutes Essen. Den Abend verbringen wir mit
einer unserer Lieblingssendungen, Let’s Dance.
Mittwoch,
09. März 2022
Wir sind
schon um 6.30h wach, um uns herum singen die Vögel schon seit Tagesanbruch. Wir
brechen ohne Frühstück auf und drängeln uns durch den Stadtverkehr. Wir müssen
einen PCR Test für Nicaragua machen und denken, dass wir hier die besten
Möglichkeiten haben. Tatsächlich finden wir ein Labor, die weisen uns aber
leider ab, da bei ihnen nur ein Antigentest gemacht werden kann. Wir dürfen
aber unser D-Hai auf ihrem Parkplatz stehen lassen und eine Information, wo wir
den Test machen können, haben wir auch bekommen. Nette Mitarbeiter des anderen
Labors kümmern sich um uns und helfen den Papierkram auszufüllen. Nach einer ¾
Stunde ist alles erledigt, das Testresultat sollten wir noch heute Nachmittag
erhalten. Wir stürzen uns zurück in den Stadtverkehr in Richtung Süden. Es
erwarten uns heute gute 200km. Wir wollen erst kurz vor der Grenze nach
Honduras übernachten. Es ist eine Fahrt die gemacht werden muss, immer wieder
schleichen wir hinter grossen Trucks her, die kaum den Berg rauf oder runter
kommen. Geduld ist gefragt! Von der Landschaft kriegen wir nicht viel mit. Es
ist heute wieder diesig und bewölkt. Wir sehen nur, dass wir etliche Vulkane
passieren. Bei Rio Frio, nach gut 100km sind wir fast auf Meereshöhe angekommen,
hier ist die Temperatur so hoch wie schon lange nicht mehr. Wir schwitzen bei
38°C. In San Miguel, einer Stadt unterwegs, machen wir Halt, tanken Diesel und
kaufen uns endlich etwas zu essen. Die letzten 50 km ziehen sich nochmal, weil
wir an einer Baustelle stehen und die Lastwagen sehr langsam durch die hügelige
Landschaft ziehen. Im Hotel San Carlos, an einer grossen Kreuzung dürfen wir im
Hof für die Nacht stehen. Die nette Senora zeigt uns wo wir duschen können und
zum Abendessen gehen wir rüber zur Tankstelle und essen einen Hamburger. Unser
Test ist negativ und per Email trudeln langsam Angebote ein, für die
Verschiffung von Panama nach Seattle. Langsam sinkt die Temperatur auf
erträgliche Grade und wir hoffen auf eine einigermassen ruhige Nacht.
Dienstag, 08. März
2022
Wir haben gut und
ruhig geschlafen. Als erstes holen wir uns den Schlüssel für den Spabereich wo
wir ausgiebig heiss duschen können. Anschliessend gibt es im Restaurant ein
Frühstück bestehend aus Pancakes und heissem Kaffee. Ich bereite am Handy ein
Dokument vor, dass wir für die Einreise nach Honduras benötigen, ziemlich
mühsam aber irgendwann ist es geschafft. Nun heisst es Abschied nehmen von den
anderen vier. Die Hunde sind uns richtig ans Herz gewachsen und so winken wir
wehmütig. Leider ist das Wetter heute etwas diesig und bewölkt. Zudem ist hier
alles knochentrocken, deshalb ist von den Blumen die in der Regenzeit blühen,
leider nicht viel zu sehen. Wir kommen durch ein paar kleine Dörfer und fahren
dann zwischen den Vulkanen Cerro de los Naranjos und Santa Ana hindurch. An
einem Mirador betrachten wir kurz die Ebene unter uns aber leider ist es nicht
klar für eine gute Weitsicht. Nach ein paar weiteren Kilometern erreichen wir
die Panamerikana. Jetzt braucht Hermi seine ganze Konzentration um im Verkehr
mitzuschwimmen und die ewigen Tempiwechsel der anderen Verkehrsteilnehmer im
Auge zu behalten. Nach einer Stunde erreichen wir die Vororte der Hauptstadt San
Salvador und biegen ab in einen kleinen Ecopark am Fusse des Vukans El
Boqueron. Wir dürfen uns auf den Parkplatz des Geländes stellen. Nach einer
kurzen Ruhepause wandern wir zu einem Mirador. Die staubige Strasse steigt den
Hang hinauf und geht dann recht eben zu einem Aussichtspunkt mit Namen Aleman,
der Deutsche. Warum der so heisst, keine Ahnung, aber der Blick auf die
Hauptstadt ist spektakulär, auch wenn es heute nicht so klar ist. Zurück beim
Wohni packe ich den Computer aus und bereite ein weiteres Dokument für die
Einreise in zwei Tagen nach Nicaragua vor. Heute kocht Hermi, da das kleine
Café am Platz nur am Wochenende geöffnet hat. So, schon wieder ist ein Tag
vorbei, schön war er!
Montag, 07.
März 2022
Wir sind
früh wach und machen uns schnell fertig. Es ist dann aber doch 9.30h geworden
bis wir abfahren konnten. Alle sind nochmal zur Verabschiedung gekommen. Wir
sind nicht die Einzigen die heute losfahren aber die Ersten. Nachdem wir die
Stadt verlassen haben geht es zügig zu einem kleinen Pass und dann steil
hinunter Richtung Guatemala Stadt. Wir streifen sie aber nur am Rande und
kommen zügig voran. Nur eine Beerdigung hält uns kurz auf. Es ist ein
ziemliches auf und ab bis zur Grenze aber die Strasse ist ok und so erreichen
wir nach gut 4 Stunden und 140 km die Grenze in Valle Nuevo. Ja, das
Durchschnittstempo ist tief. Wir können gleich bei einem netten Herrn unsere
restlichen Quezales in US$ umtauschen. Wir werden in den Schatten gewunken und
können nun mit dem Prozedere starten. Es ist recht einfach, nur ein paar Kopien
müssen noch zusätzlich gemacht werden. Geduld brauchen wir einzig, weil der
Beamte zwischendurch immer mal wieder ein Schwätzchen am Handy oder mit anderen
Beamten führt. Nach einer halben Stunde dürfen wir die Brücke passieren. Wir
werden von El Salvadorianischen Beamten in Empfang genommen und auf einen
Parkplatz direkt vor ein paar Polizeiautos gelotst. Nun müssen wir eine Weile
warten bis ein Beamter das Auto inspiziert. Er will aber nicht mal einsteigen,
fragt nur nach ein paar Details und zottelt mit Hermis Pass und dem Fahrzeugausweis
von dannen. Nach einer guten halben Stunde bringt er uns ein von ihm
ausgefülltes Dokument und weist uns weiter zu einem Büro, auf der anderen Seite
der Strasse. Hier will man erstmal nichts von uns wissen. Als wir weiter zu
einem zweiten Büro gewiesen werden, kommt der Immigration Beamte aber mit uns
mit und besteht auf einer Bearbeitung. Die wird uns dann auch gewährt. Wir
müssen wieder warten bis ein weiteres Dokument im Büro ausgefüllt wurde, dann
dürfen wir kontrollieren ob es in Ordnung ist und Hermi unterschreibt. Dieser
Beamte stellen wir fest, kann sogar etwas Deutsch und heisst uns zum Schluss
herzlich in seinem Land willkommen. So, nun noch den Pass kontrollieren lassen,
das ist in 5 Minuten erledigt und wieder wird uns freundlich ein Benvenido
gewünscht. Wir steigen ins Auto und denken wir dürfen nun losfahren, nein,
Halt! Ein Beamter hält uns auf, es fehlt noch ein letzter Stempel, nun sind wir
durch! Es ist 15.30h, zwei Stunden ist ok für einen Grenzübertritt in
Mittelamerika! Auf sehr guter, neuer Strasse geht es nun wieder in höhere
Gefilde. Wir haben uns ein Hotel im Valle de las Flores ausgesucht. Unterwegs
stecken wir wegen der Strassenerneuerung noch 20 Minuten im Stau aber dann geht
es zügig durch. Es sind viele Leute unterwegs, entsprechend werden wir bestaunt
und immer wieder schallt ein freundliches Benvenido zu uns, wir winken zurück
und ernten immer ein freundliches Lachen. Im Hotel angekommen trinken wir
erstmal ordentlich Wasser um unseren Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen. Im
ganzen Trubel ging das völlig vergessen. Anschliessend gehen wir vor zum
Restaurant und bestellen uns etwas Feines zu essen. Kurz darauf treffen Aby und
Blake mit den Hunden Leila und Gilbert ein. Sie standen ja mit uns in Antigua
und sind uns heute gefolgt. Wir verbringen noch einen kurzen netten Abend miteinander
aber alle sind müde und so steigen wir früh ins Bett.