Dienstag,
14. Juni 2022
Wir rumpeln
zurück bis zur Hauptstrasse und fahren dann in kurzer Zeit an Port Alberni
vorbei bis zur Cathedral Grove mit riesigen uralten Douglasien Tannen. Wir
besuchen einen Baum der 800 Jahre alt und 76m hoch ist und einen Umfang von 9
Metern hat. Ein Riese seiner Art, wunderschön. So, wie soll es jetzt weiter
gehen fragen wir uns. Nach einem kurzen Wettercheck entscheiden wir uns die
Insel zu verlassen. Morgen und übermorgen soll es wieder Regen geben, da sparen
wir uns doch lieber die Tage für den Norden und die richtige Wildnis. Wir
buchen die Fähre um 15.25h von Little River zur Sunshine Coast. Die Wartezeit
verbringen wir mit einkaufen. Unser Thermometer zeigt nur noch Fahrenheit an,
das müssen wir ersetzen und finden auch eines. Am Fährhafen geht alles gesittet
zu und schon bald steht das D-Hai im Bauch des Schiffs. Es ist eine herrlich
warme und ruhige Überfahrt. Nach der Ankunft fahren wir 30 km Richtung Süden
bis kurz vor den Fährhafen, von dem wir morgen eine weitere Überfahrt machen
müssen. Im Saltery Bay Provincial Park finden wir wieder einen schönen Platz im
Wald für die Nacht. Die Camp-Host Dame kommt vorbei und zieht 20 $ ein. Sie
meint noch, ein Schwarzbär wohnt auf dem Gelände aber er sei „well behaved“ also
wohlerzogen. Nimmt uns Wunder wie der aussieht und welche Erziehung er genossen
hat, wir werden ihn fragen wenn wir ihn sehen! Der kleine Park hat einen
Mermaid Spazierweg bis zum Meeresarm hinunter. Wir vertreten uns also die Beine
und geniessen am felsigen Strand noch ein paar wärmende Sonnenstrahlen und den
Blick aufs Wasser. Einen Wal, von denen es hier viele geben soll, haben wir
leider nicht gesehen.
Montag, 13.
Juni 2022
Die Sonne
scheint, wir machen uns fertig und sind um 10.00h auf der Strasse gegen Westen.
Heute steht das berühmte Tofino auf dem Programm. Die Strasse ist gut und führt
uns zuerst dem Sproat Lake entlang. Anschliessend erklimmen wir einen kleinen
Pass, 240 Höhenmeter, hihihi. Als wir zum Kennedy Lake kommen bremst uns eine
Baustelle aus. Wir müssen fast eine Stunde warten bis die Strecke für uns
freigegeben wird. Es ist nicht mehr weit bis zum Pacific Rim Nationalpark. Beim
Green Point Campground fragen wir trotz Beschilderung, ob noch ein Platz frei
ist. Leider ist nichts zu machen. Wir bekommen eine Liste mit Campingplätzen in
der Nähe. Da bleibt einem die Luft weg. Es kosten durchwegs alle mehr als 40$,
auch wenn sie mehr einem Parkplatz gleichen. Wir fahren erstmal nach Tofino.
Der Ort entpuppt sich als ziemiche Touristenfalle. Ein paar Häuser, ein paar
Restaurants und Läden, am Ufer des Meeres hat man eigentlich einen schöne Sicht
auf die Inselchen und die Berge dahinter aber heute hängen die Wolken tief und
alles ist grau. Camperfreundlich ist dieser Ort auch nicht. Überall stehen
Schilder, RV-Parking verboten, ein Verbot für eine Übernachtung auf einem
Parkplatz könnte man ja noch verstehen aber es sieht so aus als ob sie die
vielen Wohnmobiltouristen am Liebsten auch tagsüber nicht beherbergen wollen.
Wir machen einen Spaziergang und gehen dann enttäuscht zurück zum Wohni, das in
einer Nebenstrasse parkt, wo wir doch noch ein Schild gefunden haben das Wohnis
erlaubt. Wir fahren zurück und machen am Long Beach einen Stopp. Dieser Strand
hat seinen Namen verdient, er ist wirklich lang. Hier treffen wir auch auf die
Surfer, die hier ihrem Sport nachgehen. Brr, das wäre uns viel zu kalt. Beim
Visitorscenter des Nationalparks holen wir uns eine Jahreskarte für die Canada
Parks, dann fahren wir durch Ucluelet und suchen einen Platz für die Nacht. Der
Ort ist etwas weniger überlaufen und hat ein paar Möglichkeiten zentrumsnah zu
übernachten. Die Preise sind aber auch hier jenseits von gut und böse, wenn man
die Einrichtungen anschaut. Wir machen kehrt und fahren zurück zum Sproat Lake.
Diesmal müssen wir an der Baustelle nur kurz warten und können dann passieren.
Für heute haben wir uns einen kleinen Camping am anderen Ende des Sees
ausgesucht. Hin führt eine 10km lange Gravelroad. Der Host gibt uns eine
Auswahl von drei Plätzen. Wir nehmen gleich die 13 und richten uns ein. Wir
drehen eine Runde und sehen uns die hübschen kleinen Strände an. Ein Wasserfall
rauscht auch nicht weit entfernt in ein kleines Becken und gibt ein hübsches
Foto. Ja, das war unser Tag im und um das berühmte Tofino.
Sonntag,
12. Juni 2022
Heute sind
wir zur Abwechslung mal früh wach und draussen scheint die Sonne. Wir beeilen
uns mit dem Frühstück und starten dann über Lake Cowichan zurück zur Südküste.
Es geht bergauf durch viel Wald, der aber auch überall genutzt und abgeholzt
wird. In Cowichan erreichen wir die besser ausgebaute Strasse und schon bald
erreichen wir den TCH. Wir folgen ihm bis Parksville. Bevor wir nach Westen auf
die Strasse Nr. 4 abbiegen gehen wir noch einkaufen. Gut versorgt kann es nun
nach Tofino gehen. Heute stoppen wir allerdings in Sproat Lake bei einem
Campingplatz am See. 217 km waren genug, morgen müssen wir ja auch noch was zu
sehen haben. Wir machen einen Erkundungsspaziergang zu einigen Felsritzungen
der First Nation. Anschliessend können wir noch ein wenig in der Sonne sitzen.
Es ist regelrecht warm geworden.
Samstag,
11. Juni 2022
Es regnet
den ganzen Morgen. Erst gegen Mittag fahren wir ins kleine Port Renfrew und
parken am Community Center. Hier gibt es freies Wlan und so verbringen wir eine
Stunde im Internet. Endlich hört der Regen auf, schnell fahren wir raus an die
Küste und machen eine kleine Rundwanderung zur Botany und Botanical Beach. Der
Weg ist unterwegs manchmal mehr ein Fluss oder ein See aber zum Glück haben wir
die wasserfesten Schuhe an und hüpfen drüber. Die Natur um uns ist hier
herrlich, die Bäume sind dicht bewachen mit Moos und Flechten und stehen dicht
an dicht. Der Farn darf nicht fehlen und ganz viele andere Pflanzen wuchern
oder recken sich dem Licht entgegen. Da heute Samstag ist sind wir nicht ganz
alleine, überfüllt ist es aber auch nicht. Nur an den schönsten Stellen zum Fotografieren
haben sich leider die Leute zu einem Picknick niedergelassen. Nach einer guten
Stunde sind wir zurück beim Fahrzeug. Den einen See kennen wir jetzt schon aber
ein paar Kilometer weiter gibt es noch einen, den Lizard Lake mit einem
Campingplatz im Wald. Wir suchen uns einen schönen Platz aus und spazieren dann
zur kleinen Bootsanlegestelle. Hier ist etwas los, diverse Tagesausflügler
haben es sich gemütlich gemacht. Gerade findet ein kleines Kajak-Wettrennen
statt. Als die beiden Boote das Ziel bei uns erreichen staunen wir nicht
schlecht, einer hat sogar ein Feuerchen in seinem Boot entfacht. Genug gesehen
für heute, ab ins Wohni, kochen, fernsehen, schlafen.
Freitag,
10. Juni 2022
Wir haben
lange geschlafen und fühlen uns wieder ausgeruht. Wir frühstücken gemütlich und
machen uns dann fertig zur Abfahrt. Es ist schon elf Uhr als wir endlich vom
Campingplatz rollen. Zum Glück hat der Regen nachts aufgehört und nun blinzelt
die Sonne immer wieder zwischen den Wolken durch. Die Fahrt geht heute der
Südküste entlang. Wir machen gleich am Anfang einen Abstecher zum Willam Head.
Leider ist der fest in militärischer Hand und wir werden weggewiesen, nicht mal
aussteigen dürfen wir. Nicht so schlimm, heute gibt es auf den nächsten 100
Kilometern noch genügend Möglichkeiten das Meer und die gegenüberliegende
Halbinsel des Olympic Nationalparks, USA zu bestaunen. Vorerst geht es auf
guter Strasse bis nach Sooke. Der Wald verschluckt uns wieder, nur ab und zu
liegen Lichtungen am Rand, auf denen üppig der gelbe Ginster leuchtet. Bei
French Beach parken wir und laufen hinunter zum Strand. Es geht durch dichten
Wald. Nach 10 Minuten ist der steinige Strand erreicht. Wir machen ein paar
Bilder und bestaunen die Meeresstrasse nun von der kanadischen Seite. Vor fast
zwei Jahren haben wir auf der Südseite gestanden und sehnsüchtig Richtung
Norden geschaut, der damals wegen Covid geschlossen war. Zurück auf der Strasse
werden wir ziemlich durchgeschüttelt, der Asphalt ist holprig und teilweise
aufgeworfen. Nicht schlimm, so bleibt mehr Zeit um die Umgebung zu sehen, immer
mal wieder erhaschen wir schöne Ausblicke aufs Wasser. In Port Renfrew drehen
wir mit dem Auto eine kleine Runde. Das Kaff besteht aus nicht viel mehr als
ein paar Häusern, einem Lebensmittelladen, einer Tankstelle und einem halben
Dutzend Restaurants und Hotels. Da es schon 15.00h ist entscheiden wir bis zum
Fairy Lake weiterzufahren. Dieser See liegt nur gerade knapp 10 km weiter etwas
im Landesinnern. Wir suchen uns einen schönen Platz unter hohen Bäumen auf dem
BC Recreation Site Camping aus und machen es uns gemütlich. Nach einem kurzen Erkundungsspaziergang
setzen wir uns für eine Bierlänge an die Sonne. Bier leer, kalt, rein in die
gute Stube. Wir kochen noch und machen uns einen gemütlichen Abend.
Donnerstag,
09. Juni 2022
Der Wecker
klingelt um 4.45h, schnell ziehen wir uns an und fahren los zum Fährhafen in
Horseshoe Bay. Es sind nur 15 km. Ohne Verkehr sind wir kurz vor 5.30h da und
stellen uns an. Das Verladen geht zügig, pünktlich legt das Schiff ab und kommt
auch pünktlich in Nanaimo auf Vancouver Island an. Die Fahrzeit haben wir uns
mit einem Frühstück vertrieben. Zuerst müssen wir nun noch ein paar
Lebensmittel einkaufen und Diesel tanken. Anschliessend geht die Fahrt auf dem
Trans Canada Highway zur Inselhauptstadt Victoria, die gut 110 km weiter
südlich an der Spitze des Eilands liegt. Es ist eine mehrspurige Autobahn und
entsprechend wenig ist von der Natur zu sehen. Leider hat es schon auf der
Fähre angefangen zu regnen, mittlerweile schüttet es zeitweilig. Das garstige
Wetter lädt nicht gerade zu einem Spaziergang ein, trotzdem drehen wir eine
kleine Runde durch das Zentrum und wärmen uns bei einem heissen Getränk auf.
11°C sind es heute, das sind wir uns echt nicht mehr gewohnt. Anschliessend fahren
wir zum Goldstream Campground, einer grosszügigen Anlage der BC Provincial
Parks in einem dichten Wald. Da es nicht aufhört zu regnen und immer noch kalt
ist, machen wir es uns in unserer Sitzecke gemütlich und schmeissen die Heizung
an. Abends kocht Hermi uns ein Spargelrisotto und wir beschliessen den Abend
mit einem Film.