Mittwoch,
18.11.2020
Wir haben
trotz dem Krach draussen gut geschlafen. Nach dem Frühstück füllt Hermi Öl in
der Hinterachse nach bevor wir starten. Nach wenigen Kilometern tanken wir
nochmal im günstigen Nevada Diesel, dann geht es zurück nach Kalifornien. An
der Kontrolle hat der nette Beamte nichts zu beanstanden und winkt uns nach ein
paar Fragen freundlich durch. Wir folgen noch weitere 40 km der Interstate 15.
Am Abzweiger der Cima Road können wir die nervige Autobahn endlich verlassen und
fahren nun ins Mojave Reservat. Im Reiseführer wurde dein grosser Joshua Tree
Wald beschrieben aber oh Schreck, hier hat ein Brand gewütet und viele tausend
Bäume verkohlt zurück gelassen. In Cima, einem Geisterort, erreichen wir die
Bahnstrecke die die Gegend schon seit ewigen Zeiten durchzieht. Ein uns
entgegen kommender Zug hupt freundlich und der Zugführer winkt uns fröhlich zu.
In Kelso, einem ehemaligen Bahnhof, wo die Züge zu Zeiten der Dampflokomotiven
mit Wasser gefüllt wurden und wo eine Schlepplok gewartet hat um die
Kompositionen den Hang nach Cimo hoch zu ziehen, machen wir unsere
Mittagspause. Leider ist das Visitor Center im ehemaligen schönen
Bahnhofsgebäude geschlossen. Von Aussen sieht es sehr schön aus, ein paar Schilder
informieren über den Ort wie er früher aussah. Unter anderem kann man noch
einen Käfig mit zwei Zellen besichtigen, der als Gefängnis gedient hat. Da will
man wirklich nicht eingekerkert sein, bei der Hitze die hier oft herrscht. Es
war nur mit ein paar Brettern umgeben um die Sonne abzuhalten. Nur noch wenige
Kilometer trennen uns von unserem heutigen Ziel, den Kelso Dünen. Wir suchen
uns ein schönes Plätzchen vor den ersten Sandhügeln und richten uns ein. Hermi
kriecht unter‘s D-Hai und entfernt den Entlüftungsschlauch der Hinterachse.
Nach einigem hin und her schafft er es das Ventil, das völlig verdreckt und
undurchlässig war, wieder durchlässig zu machen. Die Untersetzungen müssen auch
mal wieder gefettet werden und so kriecht er eine Weile im Sand herum, während
ich einige Fotos der Umgebung in den verschiedensten Lichtverhältnissen schiesse.
Shell begleitet mich ein Stück, setzt sich dann aber in den Sand als sie sieht,
wie ich einen steilen Sandhügel erklimme. Sie wartet unten und zeigt mit einem
leisen Winseln, das sie mit dieser Situation nicht zufrieden ist aber hoch zu
mir kommt sie trotz locken und rufen nicht. Erst als ich bei ihr ankomme bellt
sie begeistert und umspringt mich um zum Spielen aufzufordern, jetzt will ich
aber nicht. Nun ist alles erledigt, kaum ist die Sonne unter gegangen ist es
stockdunkel, nur eine schmale Mondsichel steht am Himmel und leuchtet.