Donnerstag, 06.12.2018
Bei herrlichem Wetter und ohne Wind sind wir alle bald fahrbereit. Alle 8 (mit den Hunden) sind wir aufgeregt und harren der Dinge die da kommen werden. In Ageciras am Hafen angekommen nehmen uns die ersten „Schlepper“ schon in Beschlag. Sie wollen uns günstige Fahrtickets verkaufen. Wir lassen uns nicht beirren und steuern zu dritt die offiziellen Schalter an. Hier werden wir nett beraten. Plötzlich muss es schnell gehen. Wir dürfen noch auf die 11.00h Fähre. Bezahlt haben wir für Hin- und Rückweg Euro 180.00, jedes der drei unterschiedlichen Wohnis gleichviel. Das Rückfahrtticket ist sogar für ein ganzes Jahr gültig. Es dauert einen Moment bis wir auf die Fähre fahren dürfen. Kaum sind wir drauf geht es los. Eine schöne ruhige Fahrt auf der wir unterwegs einige Delfine sehen. Nach eineinhalb Stunden kommen wir in Tanger Med an. Die Zollformalitäten sind nach einer halben Stunde problemlos erledigt. Es wollte noch nicht mal ein Beamter das Innere der Fahrzeuge inspizieren. Unsere ersten Kilometer in Marokko führen über die Landspitze, an der ganz vorne Ceuta liegt. Uns bieten sich wunderschöne Blicke auf das Meer und die Meerenge von Gibraltar. Die Blicke ins Landesinnere und die Berge sind auch nicht zu verachten. Wir tanken auf, leider akzeptiert die Tankstelle keine Kreditkarten, was die Mitarbeiter natürlich vorher nicht erzählt haben. Nun laden wir Claudia und Guido ein und fahren zu einem Geldautomaten. Nach ein wenig hin und her können sie ihr Geld aus dem Automaten ziehen und wir können zur Tankstelle zurück fahren. Nun sind es nur noch wenige Kilometer zum Restaurant Argovia. Es gehört Gamay und Susanne, einer Schweizerin. Wir werden sehr nett begrüsst und mit feinen marokkanischen Speisen bewirtet. Hermann und ich versuchen gleich mal Tajine mit bio Poulet und Gemüse. Sehr fein! Unsere Wohnis konnten wir vor dem Haus aufstellen. Nach der Mahlzeit wird uns zum Schluss noch das tolle, selbstgebaute Haus gezeigt bevor wir ihnen auch unsere Wohnmobile vorführen. Anschliessend fallen wir um 22.00h tot müde ins Bett und lassen den Tag nochmal Revue passieren. Wir schlafen tief und fest.

Mittwoch, 05.12.2018
Nach der Wasserentsorgung und Frischwasser tanken sind wir um kurz nach 11.00h abfahrtsbereit. Wir wollen in Tarifa noch einen Diesel-Kanister erstehen, einkaufen und den Ort ansehen. In einem Eisenwarengeschäft, den guten Tipp haben wir von unseren Freunden von Euruck bekommen, kaufen wir die benötigten Dinge. Anschliessend setzen wir uns am Hafen in ein Kaffee und geniessen die Sonne. Hier in Tarifa windet es stark und Richtung Afrika liegt Nebel über dem Meer. Vorne bei einer kleinen Insel, die durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist, sie ist Militärgebiet, surfen und kiten die Könner. Ein tolles Bild, wie die Sportler durch die Gischt brausen. Ein kurzer Mittagshalt dient um den Durst und den Hunger zu stillen. Zum Schluss machen wir noch einen Spaziergang durch die erstaunlich hübsche Altstadt nahe dem Hafen. Bevor wir zum Treffpunkt mit den Freunden aufbrechen, füllen wir unsere Vorräte im Supermarkt auf. Nun stehen wir erstmals als Wagenburg, alle drei Fahrzeuge dicht am Strand und ab sofort geniesse auch ich noch die Sonne. Wir sitzen noch eine ganze Weile gemeinsam zusammen draussen. Wir haben uns dicke angezogen, sodass es mollig warm ist.

Dienstag, 04.12.2018
Wir haben noch ein paar „bürokratische“ Arbeiten zu erledigen. Mittags gehen Shell und Hermi mit André joggen. Ich setzte mich hinter den Computer und beantrage das kanadische Visum und erbitte Offerten für die Verschiffung im April nach Halifax in Kanada. Kurz nach 13.00h treffen unsere Freunde von Dubu-Duro ein. Nach einer herzlichen Begrüssung setzen wir uns die warme Sonne und plaudern angeregt über die vergangen Monate auf Reisen. Etwas später treffen auch die drei von Travely ein und das Hallo wiederholt sich. Wir haben um 18.00h nochmal mit unseren Freunden von Euruck zum Essen abgemacht und verlassen die muntere Runde für ein paar Stunden. Als wir zurück zum Camping kommen, quetschen wir uns auch noch für ein vergnügliches Stündchen ins Wohni von Travelys bevor wir müde ins Bett fallen. Soviel nette Unterhaltung und Spass auf Schweizerdeutsch hatten wir schon lange nicht mehr!

Montag, 03.12.2018
Heute ist Putz- und Waschtag. Die Betten und Matratzen können wir auch mal wieder an die Sonne legen. Der Tag vergeht wie im Flug. Gegen 15.00h kommen Katharina und André auf einen Apéro und anschliessendes Abendessen zu uns. Danke euch zwei für den schönen gemeinsamen Nachmittag und Abend.

Wir wünschen euch allen von Herzen eine frohe und geruhsame Adventszeit.

Sonntag, 02.12.2018
Die Sonne lacht wieder von einem wolkenlosen Himmel. Allerdings ist es noch etwas kühl. Wir ziehen uns eine Jacke an und kurze Hosen und gehen mit unseren Freunden wandern. Wir haben uns einen Sattel ausgesucht von dem aus man eine schöne Sicht auf den Atlantik und Afrika haben müsste. Es geht ein Stück der Strasse entlang und dann wollten wir eine kleine Strasse benutzen. Leider ist diese aber gesperrt. Kein Zugang möglich! Schade. Schnell haben wir eine Alternative gefunden und gehen auf der gegenüberliegenden Seite einen Weg hoch. Am Ende lockt ein Restaurant, El Tesoro. Es geht immer bergauf und mit jedem Schritt geniessen wir neue Ausblicke. Oben an den Felsen ziehen 2 Greifvögel ihre Runden. Wir sind uns nicht ganz sicher, waren es Adler oder Geier. Leider ist das Restaurant geschlossen. Für den Abstieg nehmen wir eine andere Route. Unterwegs müssen wir an einer Kuhherde vorbei und auch ein Stier steht am Strassenrand. Der ist aber glücklicherweise eingezäunt. Unten, bevor wir zum Strand kommen laufen wir über eine Sanddüne. Ich habe mir die Füsse heiss gelaufen und geniesse es jetzt barfuss durch’s angenehm kühle Wasser zu laufen. Die Wellen sind heute nur klein, sodass auch Shell ausgelassen im Atlantik spielen kann. Wir haben richtig Durst bekommen da kommt uns ein grosses Bier beim Campingrestaurant gelegen. Den Rest des Tages verbringen wir im Wohni.

Samstag, 01.12.2018
Ein Morgen wie aus dem Bilderbuch. Beim Abwaschen sehe ich auf das blaue Meer und höre dem Rauschen der Wellen zu, was für ein Luxusleben! Heute fahren wir nach Tarifa auf den Camping Valdevaqueros. Eine schöne Fahrt, leider immer auf der Schnellstrasse A7. Nach einem Anstieg haben wir dann plötzlich offene Sicht und erblicken das erste Mal seit vielen Jahren Gibraltar und dahinter ist Afrika zu sehen! Jiiipi. Nachdem wir die Bucht von Algeciras mit ihrem Hafen hinter uns gelassen haben, grüsst uns wunderbare Natur. Auf dem Meer kreuzen die Schiffe und die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel. Ein Fest für die Sinne. Einige Kilometer weiter liegt unten am Meer das kleinere Tarifa und dahinter eine goldgelbe Bucht mit einem endlos langen Strand. Ganz‘s ans Ende, zu den Dünen müssen wir, dort liegt unser Camping. Nach ein wenig Suchen finden wir einen schönen Platz mit viel Sonne. Unsere Freunde vom Nordkap, Katharina und André begrüssen uns gleich beim Einchecken. Gemeinsam verbringen wir einen vergnügten Nachmittag an der Sonne und einen schönen Abend in der nahgelegenen Pizzeria.

Freitag, 30.11.2018
Der Himmel ist bewölkt aber über dem Meer geht die Sonne auf. Wir brechen auf und fahren durch Malaga, bevor wir die Stadt wieder verlassen füllen wir in einem riesigen Supermarkt unsere Vorräte auf. Das dauert ungewohnt lange weil man endlos suchen muss um alles Gewünschte zu finden. Um 12.30h sind wir endlich bereit zur Weiterfahrt. Nachdem wir uns auch noch verfahren haben gebe ich Gas. Wir haben um 14.00h bei einem deutschen Tierarzt in der Nähe von Marbella einen Termin für Shell. Da wollen wir natürlich nicht zu spät kommen. Der Herr ist ausgesprochen nett und kontrolliert die Papiere von Shell. Er bestätigt uns, dass Shell alle Voraussetzungen für die Reise nach Marokko und vor allem wieder zurück nach Spanien erfüllt. Zum Schluss will er noch nicht mal Geld für seinen Dienst. Wo gibt es denn sowas? Wir geben ihm dafür eine Spende und ziehen erleichtert von dannen. Einige Kilometer weiter westlich, in Manilva fahren wir einen Campingplatz an und buchen für eine Nacht ein. Es ist einer der teuersten Plätze die wir hier in Spanien hatten. Er liegt direkt am Strand aber auch an der viel befahrenen Hauptstrasse A7. Trotzdem ist er sehr schön, mit grossen Plätzen und erstklassigen Waschräumen. Wir machen noch einen Spaziergang zum kleinen Ort und kehren dann fürs Abendessen zurück zum Wohni.

Donnerstag, 29.11.2018
Kurz vor acht wird es langsam hell und ein wunderbarer Sonnenaufgang kündigt sich an. Heute ist es kühler aber der Himmel ist blau und wir freuen uns auf den Tag. Nach dem steilen Aufstieg, der weniger spektakulär war wie der Abstieg, stehen wir oben auf der Strasse und stellen die Untersetzung wieder auf „normales“ 4x4. Nun folgt eine schöne Fahrt mit Sicht auf tolle Villen und immer wieder spektakuläre Sichten aufs Meer. Ein paar Kilometer weiter der Küste entlang folgen wir den Schildern zum „Balcon de Europa“ in Nerja. Auf einem riesigen Parkplatz stellen wir das Wohni ab und tauchen einige Meter weiter in die kleine Altstadt ein, deren Gassen alle am wunderschönen Aussichtsplatz über dem Meer enden. Der Ort Nerja ist recht touristisch hat aber durchaus schöne Gebäude und eine spektakuläre Sicht auf die Umgebung. Als nächstes fahren wir wenige Kilometer weiter ins „Pueblo Blanco“ Frigiliana. Meist ist die Anfahrt und die Aussicht auf die Pueblos fast das schönste an den Orten aber Frigiliana punktet mit wunderbaren Ecken und Sichten. Dem Auge bieten sich strahlend weisse Häuser mit pastellfarbene Türen und Fenster und tollen Ausblicken auf die umgebende Landschaft und das Meer. Mitten im Städtchen ist ein Mann mit einem hübsch gezäumten Maultier an der Arbeit und transportiert Ziegelsteine zu einer Baustelle die nicht mit Fahrzeugen erreicht werden kann. Ein perfektes Fotomotiv das fleissig von allen genutzt wird, auch von mir. Zurück beim Wohni geht es wieder runter Richtung Meer. Wir finden eine günstige Tankstelle und bunkern Diesel. Einige Kilometer weiter finden wir eine Autowäsche, wo wir unser D-Hai endlich mal wieder einer Reinigung unterziehen. Freistehen ist hier an der Küste eher schwierig und so finden wir beim zweiten Anlauf kurz vor Malaga einen Stellplatz, nicht wirklich schön aber zweckmässig für eine Nacht. Zum Abendessen brauchen wir unser letztes Raclett auf und erledigen nun noch die Büroarbeiten.

Mittwoch, 28.11.2018
Neben unserem Wohni knistert es? Auf dem Nebengrundstück hat jemand ein Feuer angezündet und verbrennt munter Abfall! Wir machen vorwärts und sind bald auf dem Weg in die Sierra Nevada. Erst geht es auf der Autobahn ein Stück weit ins Landesinnere. Beim Stausee biegen wir auf die A-346 ab und fahren nach Orgiva. Wir haben schöne Blicke auf die Berge und den See. Ab hier wird die Strecke erst richtig interessant. Wir sind in den Las Alpujarras. Die Strasse A-4132 schraubt sich immer mehr den Berg hoch. Heute scheint Feuer-Tag zu sein, überall brennt es und es liegt ein Rauchschleier über der ganzen Gegend. Nach einer scharfen Kurve liegt vor uns ein enges Hochtal. Der Himmel lacht uns tiefblau an, darunter blendet der Schnee und noch ein wenig tiefer grüssen drei Pueblos Blancos. Der Herbst hat auch noch ein paar Farben an den Bäumen angeknipst. Ein wunderbarer Ausblick bietet sich uns! Wir erkunden den obersten Ort Capileira, da Bubion nicht ganz so spektakulär aussieht und Panapeneira, das unterste Dorf, schon mit Bustouristen vollgestopft ist. Die Dörfchen punkten mit weissen Häusern und Dächern aus Kies, die mit schneeweissen Schornsteinen gekrönt sind. Nach einem Rundgang durch die Gassen geht’s wieder talwärts. An der Küste angekommen fahren wir gen Westen. Hermi meldet plötzlich, da unten am Strand stehen Wohnis. Wir drehen um und suchen den Zugang. Es geht steil bergab. Zum Glück ist die steilste Haarnadelkurve geteert und nach einem Kilometer Rumpelstrasse kommen wir an einem traumhaft schönen kleinen Strand an. Hier ist nichts zu sehen von den überbauten Nachbarstränden. Es stehen ein paar Fahrzeuge hier, bei denen wir uns fragen, wie die den Abstieg geschafft haben und noch interessanter, wie kommen die wieder hoch. Ein mit Sparkasse angeschriebener Bus ist sicher über 8m lang und uuuuralt, nicht unser Problem. Wir stellen unsere Stühle raus und geniessen unglaublich schöne und ruhige Stunden. Der Sonnenuntergang ist spektakulär und der Himmel schimmert in den schönsten Pastellfarben. Man kann sich gar nicht sattsehen. Irgendwann knippst die Nacht die Lichter aus und wir wenden uns dem schönen Abend im Wohnmobil zu. Wir haben gutes Internet und nutzen dies, um wieder mal mit unseren Freunden zu skypen. Darüber wird es spät und wir gehen schlafen.

Dienstag, 27.11.2018
Gut geschlafen und um kurz vor 8.00h aufgestanden. Aus unserem Heckfenster glimmt der Himmel im Morgenrot. Schnell was angezogen um den Sonnenaufgang zu begrüssen und zu fotografieren. Der Wind hat sich gelegt und das Meer glitzert im ersten Sonnenlicht. Was für ein schöner Tag! Gemütlich frühstücken wir und fahren dann der Küstenstrasse N-340 entlang immer weiter gegen Westen. Zwischendurch „vera….“ uns mal wieder das Navi. Von der normalen Strasse aus landen wir plötzlich auf einem schmalen Feldweg, müssen unter einer Brücke durch, und kommen dann wieder auf die Nationalstrasse. Glück gehabt, wir dachten schon, wir müssten alles rückwärts wieder zurück. Nach gut 60 km, in Castell de Ferro habe ich einen Stellplatz direkt am Meer gefunden. Wir kommen mittags an und werden freundlich auf Französisch willkommen geheissen. Nun stehen wir auf einem schönen Platz mit Blick aufs Meer. Shell fordert ihren Spaziergang ein. Wir gehen entlang dem Strand zur Promenade und bis zum Städtchen. Es ist herrlich warm, in einem Restaurant setzten wir uns in die Sonne und geniessen ein Bier gegen den Durst und anschliessend ein Glas Wein. Dazu bekommen wir jeweils einen Teller mit warmen Tapas, kostenlos! Die Gerichte sind jetzt nicht aus der Gourmetküche aber wir sind satt. Nachdem wir noch einen Kaffee Corado (Espresso) genossen haben bezahlen wir gerade mal Euro 13.60, zu zweit! Crazy! Am Stellplatz setzen wir uns in die Sonne. Der einzige Nachteil dieses Platzes ist, dass er direkt an einen Hang anschliesst, der nach Westen die Sonne schon um kurz vor 16.00h verschwinden lässt. Am Hang äsen ganz gemütlich und gar nicht scheu zwei Hirsche? Rehe?. Nachdem die Sonne verschwunden ist, setzen wir uns ins Wohni, draussen spielen die Franzosen noch Petanique. Ein toller Tag neigt sich schon wieder seinem Ende zu.

Montag, 26.11.2018
Heute Nacht war noch Sturm bis nach Mitternacht. Unser Wohni wurde geschüttelt, nicht gewiegt. Entsprechend schlecht haben wir geschlafen. Heute Morgen lacht uns ein blauer Himmel an, da sind wir gleich wieder versöhnt. Nachdem wir alles verstaut haben, fahren wir an San Jose vorbei Richtung Cabo de Gata auf einer löchrigen Gravelroad. Uns empfängt eine tolle Landschaft mit schönen Buchten, tausenden von blühenden Agaven, kleinwüchsige Palmen und eine Sanddüne. Eigentlich wollten wir hoch bis zum Leuchtturm aber die Strasse ist für die letzten 2 Kilometer leider gesperrt. Nach ein paar Fotos drehen wir um und versuchen unser Glück von der anderen Seite der Berge aus. Die Strasse führt vorbei an einem endlosen hässlichen Treibhausmeer. Am Strand, an der Bucht von Almeria, raus zum Cap liegt links eine Salzlagune in der einige Flamingos stehen. Immer weiter geht es dem Meer entlang. Die Dörfchen die wir passieren sind menschenleer. Das Meer bäumt sich zu grossen Wellen auf und donnert nach dem gestrigen Sturm noch immer mit Gewalt an den Strand. Die Gischt zerstäubt in der Luft und lässt die Aussicht leicht getrübt erscheinen. Langsam erklimmt unser D-Hai die kurvige Strasse. Immer wieder grüssen wunderbare Aussichten auf’s tobende Meer. Bis zum Leuchtturm hoch ist wieder kein Durchkommen. Wir drehen um und fahren nun durch Almeria weiter Richtung Westen. Im Hintergrund grüssen die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada, traumhaft! Unterwegs liegt günstig eine preiswerte Tankstelle. Das nutzen wir und tanken auf. Etwas später zweigen wir von der A-7 ab Richtung Meer nach Almerimar. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten zu übernachten. Wir entscheiden uns schlussendlich für einen freien Standplatz direkt am schönen Kiesstrand. Schnell die Stühle ausgepackt und noch eine Weile die wunderbaren 20°C im warmen Sonnenschein genossen, bevor wir ins Wohni steigen und kochen.

Sonntag, 25.11.2018
Die Sonne scheint, es windet bei 15°C. Raus aus den Federn, wir machen einen Spaziergang zum Strand. Hier in der Halbwüste am Cabo de Gata, wo laut Reiseführer eine durchschnittliche Menge von 200 mm Regen im Jahr fällt, hat es vor einigen Tagen auch ziemlich geregnet. Das nutzt die Natur, wir geniessen eine wunderbare Flora. Allenthalben blüht und grünt es. Die Sonne wärmt uns aber es weht ein starker Wind. Die Küste strahlt in Sonntagsfarben. Da muss man einfach Fotos machen. Leider zieht der Himmel dann schnell zu und der Wind wandelt sich in einen veritablen Sturm. Mit tränenden Augen und verstruppelten Haaren treffen wir im D-Hai ein und verbarrikadieren die Luken. Ein Kaffee wärmt uns wieder auf. Nun ist es kuschelig warm und wir vertreiben uns die Zeit mit Vorbereitungen auf Marokko und Amerika. Abends kochen wir uns eine spanische Tortilla und geniessen dazu einen feinen Wein.

Samstag, 24.11.2018
Nach dem Start winkt am Strassenrand ein Eurospar. Wir füllen die Vorräte auf. Nun geht die Fahrt immer entlang der Küste. Wir kommen an verschiedenen hübschen Orten vorbei. Hier ist die Küste zwar auch verbaut aber es gibt keine von diesen hässlichen Hochhäuser-Orten mehr. Mehrheitlich ist die Architektur an die maurische Kultur angelehnt. Das wirkt sehr sympathisch und passt gut an die Strände und ans Meer. Immer weiter geht’s nach Süden. Wir fahren ans Cabo de Gata wo die Natur noch fast unverbaut ist. Im Inland sind Fincas verteilt und es gibt ein paar kleine Orte. Zwischendurch blinkt immer mal wieder ein Gewächshaus mit seinen hässlichen weissen Kunststoffdächern auf aber im Grossen und Ganzen kann man hier noch ursprüngliche Natur geniessen. Die Strasse führt immer wieder zur Küste mit schönen Aussichtspunkten. Heute haben wir aber auch das erste Mal in Spanien einen Platz entdeckt, der nach den Ärmsten der Armen aussieht und völlig verdreckt ist. Nach ein wenig Suchen entscheiden wir uns bei der Übernachtung doch wieder für einen Campingplatz. Er liegt ein wenig zurück versetzt von der Küste und ist recht hübsch. Im kleinen Ort Isleta del Moro hätten wir gerne auf dem Parkplatz am Meer übernachtet aber da sind Hunde verboten. Nun werden wir uns heute Abend eben mal im Restaurant des Campingplatzes verwöhnen lassen.

Freitag, 23.11.2018
Heute ist Wasch- und Putztag. Gegen 14.00h haben wir endlich alle Arbeiten erledigt und machen noch ein wenig Büro. Ein Teil der Wäsche hat sogar draussen getrocknet! Hermi und Shell waren schon joggen. Nun gönnen wir uns einen Spaziergang ins Städtchen und wieder zurück. Der Ort selbst hat ein paar hübsche Gebäude und entlang dem Meer eine verkehrsfreie Promenade. Das war’s auch schon von Aguilas. 


Vorbei an der Sierra Nevada mit Schnee und Gaudix mit seinen Höhlenwohnungen, zurück ans Meer und die Wärme bei Aguilas.

Alhambra, Granada

Donnerstag, 22.11.2018
Hermi weckt mich um 7.15h, es ist noch fast dunkel und ….. es regnet. Wir versorgen Shell, die muss im D-Hai warten. Wir nehmen den Bus um 8.00h ins Zentrum. Bei der Kathedrale steigen wir aus und steigen den Hügel zur Alhambra hoch. Es ist noch früh und deshalb sind wir fast alleine. Wir bekommen problemlos zwei Tickets. Darauf ist festgelegt, dass wir um 9.00h den Palacio Nazaries besichtigen können. Vor uns wartet schon eine Schlange auf den Einlass. Es geht zügig voran und staunend lassen wir uns durch die Säle und Innenhöfe treiben. Was für ein prachtvolles Gebäude. Die Wände sind mit Alabaster und Keramik geschmückt. Die Formen und Farben sind überwältigend. Trotz des trüben und kühlen Wetters (9°C) kann man sich vorstellen, wie hier im Sommer die Menschen Kühlung in den Räumen gefunden haben. Es gibt zahllose Fenster mit Holzgittern durch die die Brise hindurch ziehen kann. Das tut sie allerdings auch jetzt und heute könnten wir eigentlich problemlos darauf verzichten. Die Pracht der Säle kann man kaum beschreiben. Der Alabaster ist mit den verschiedensten feinen Mustern verziert. Nachdem wir genug gestaunt haben, sehen wir uns noch ein wenig in den Gärten um und besuchen das Museum im Palacio de Carlos V. Hier findet man Original-Exponate von Gebrauchsgegenständen, Münzen, Holztoren und wunderbare Wasserbecken aus Marmor. Mein Beschrieb und die Bilder kommen nicht im entferntesten an die Wirklichkeit heran. Man kann jedem nur empfehlen sich die Alhambra einmal im Leben anzusehen. Der Preis für den Tageseintritt ist 14 Euro und das Geld absolut wert!
Nachdem wir in der Stadt einen Kaffee und ein Brioche vertilgt haben, geht’s zurück zum Camping. Shell begrüsst uns begeistert. Schnell sind wir abfahrtsbereit. Kaum sind wir fertig und steigen ein …. hört es auf zu Regnen. Wir fahren nach Gaudix. Die Strasse führt hinter der Sierra Nevada durchs Land. Es sind nur gut 60 km. Der Ort und die Gegend sind bekannt für ihre Höhlenwohnungen und bizarren Landschaftsformen. Es sieht toll aus, leider ist dann aber der Stellplatz nicht zu finden und auf dem riesigen Marktplatz hält uns auch nichts. Wir machen ein paar Fotos von der Gegend. Nach kurzem Überlegen entscheiden wir uns, weiter zur Küste zu fahren. Ich habe in Aguilas einen kleinen Campingplatz entdeckt, der auch Waschmaschinen hat. Nach einer ereignislosen Fahrt treffen wir kurz vor 16.00h ein und bekommen einen netten Platz zugewiesen. Von hier aus haben wir eine schöne Sicht zum Dorf und aufs Meer. Shell darf noch kurz auf einen Spaziergang bevor wir kochen und es uns gemütlich machen.

Mittwoch, 21.11.2018
Es regnet gerade mal nicht, hat aber nur 8°C. Wir fahren auf gut ausgebauter Schnellstrasse nach Granada und werden vom Regen eingeholt. Die Fahrt ist schön, geht erst die Olivenbaumhügel hinunter und dann durch die Berge. Nach knapp 140 km erreichen wir den Camping Sierra Nevada mitten in der Stadt. Er kostet happige 30 Euro hat dafür super saubere Sanitäranlagen und liegt fast mitten in der Stadt. Das nutzen wir aus und laufen, endlich ist es trocken, die ca. 3 km in die Innenstadt. Wir könnten wahrscheinlich endlos durch das maurische Viertel Albaicin streifen. Es gibt so viele schöne Gassen, Winkel, Plätze und Gebäude. Aussichtspunkte lassen den Blick frei zur Alhambra auf dem gegenüberliegenden Hügel schweifen. Das Zigeunerviertel Sacromonte ist nur einen Katzensprung entfernt. Leider treibt uns dann ein weiterer Regenguss auf die Plaza Nueva wo wir uns unter einem Schirm bei einer Bar niederlassen. Zu einem Glas Wein werden uns die berühmten gratis Tapas serviert und wir schwelgen in feinen Geschmäcken. Es wird langsam spät und die Dunkelheit wird sich bald über die Stadt senken. Wir beeilen uns, bevor wir den Rückweg unter die Sohlen nehmen, sehen wir uns die riesige Kathedrale an und streifen noch ein wenig durch die Altstadtgassen. Nun sitzen wir gemütlich im Wohni. Wir haben die Heizung eingestellt und lauschen dem Regen.

Dienstag, 20.11.2018
Es regnet noch immer. Nach dem Frühstück machen wir einen kurzen Spaziergang durch den Ort, brechen dann aber ab, weil wir sonst total durchnässt werden. Shell ist not amused! Die Fahrt die nun folgt ist aber toll. Trotz Regen geniessen wir immer wieder wunderbare Blicke in die Sierra de la Cazorla, kommen an einem Stausee vorbei und an verschiedenen Hotels und dem Ort Arroyo Frio. Nun steigt die schmale A-319 auf einen Pass mit wunderbaren Blicken auf die Sierra und auf der anderen Seite auf eine hügelige Landschaft mit abermillionen Olivenbäumen. Laut Reiseführer wird hier ein sechstel des weltweiten Bedarfs an Oliven angebaut. Eine Monokultur die man so eigentlich nicht unterstützen sollte. Es sieht aber absolut toll aus! In einigen Haarnadelkurven geht es tiefer. Wir haben schon die ganze Zeit gemeckert, dass es keine Tiere zu sehen gibt. Nun stehen recht ruhig 4 Gämsen, Steinböcke, Hirsche? oberhalb der Strasse. Wir kommen an dem schönen La Iruela vorbei mit seinen Schlossruinen am Berg und an Cazorla. Leider regnet es wieder, sodass uns die Lust auf einen längeren Spaziergang vergeht. Wir nehmen die letzten 40 Kilometer unter die Räder und stellen uns in Ubeda auf den kostenlosen Stellplatz beim Schwimmbad. Es….regnet wieder! Nachdem wir ein wenig Siesta gemacht haben scheint der Himmel ein Einsehen mit uns zu haben und dreht den Wasserhahn zu. Die Altstadt ist nicht allzuweit entfernt. Gemütlich trotten wir durch die Gassen und suchen die Renaissance-Gebäude für die die Stadt berühmt ist. Sogar UNESCO Weltkulturerbe sind sie. Wir aber finden die wenigen Paläste und Kirchen im Neustadt Gassengewirr nicht so überwältigend. Wir sind wahrscheinlich Kulturbanausen. Nach ein paar Fotos geht’s zurück zum D-Hai.

Montag, 19.11.2018
Es regnet leicht, wir machen uns abfahrtsbereit und verabschieden uns Franze. Die Strasse führt zwischen Hügeln hindurch die mit allerlei Plantagen bestückt sind. Meist sind es Olivenbäume oder Trauben. Nach einem Abstecher nach Jumilla, das uns aber überhaupt nicht gefällt, geht es in die Berge. Zwei Pässe liegen heute auf der Strecke, einer 1‘100m der andere 1‘300m über Meer. Es ist kalt hier oben, 6°C. Nach dem Pass geht es in ein Tal. Immer der Flanke entlang tiefer. Rechts grüssen uns markante Felsspitzen, im nächsten Ort steht eine Allee für uns Spalier. Nach 190 km treffen wir in Alcaraz ein. Der Ort hat eine tolle Plaza Mayor aber sonst ist hier nicht viel los. Wir spazieren durch, ich kaufe endlich Marken und Geld ziehen können wir auch noch. Es ist recht früh, erst 14.30h deshalb entscheiden wir uns, ein wenig weiter zu fahren und uns verschiedene Stellplätze anzusehen. Es sagt uns keiner zu, sodass wir noch 80 km weiter fahren. Unterwegs überqueren wir die Grenze zu Andalusien. Das heutige Ziel Segura de Sierra klebt fast zuoberst an einer Bergspitze nur das Castell ist noch höher platziert. Es regnet wieder, deshalb stellen wir uns für heute einfach auf den Parkplatz unten beim Tourismusbüro. Hermi kocht Bolognese, mmmh.

Sonntag, 18.11.2018
Ein wenig blitzt die Sonne zwischen den Wolken hervor. Der Wetterbericht sagt aber für heute und morgen nichts Gutes voraus. Es soll mehrheitlich regnen. Ein Bestandteil unseres Frühstücks ist heute das selbstgebackene Brot. Gar nicht so schlecht für’s erste Mal! Wir verabschieden uns von allen auf dem Stellplatz und fahren dann los nach Elche. Leider können wir die Stadt der Palmen dann nur aus dem Fahrerkabine besichtigen. Die Stadt selbst ist nichts besonders und an die Gärten kommen wir nicht ran da wegen einem Laufanlass die Strassen und Plätze mehrheitlich gesperrt sind. Genervt geben wir auf und fahren weiter ins Landesinnere. Durchs Tal des Vinalopó gelangen wir nach Caudete. Am Anfang sieht man vor allem Industrie entlang der A-35 aber es gibt auch ein paar Städtchen, die jeweils von einem Castell gekrönt sind. Wir haben wenig Lust auszusteigen und auf Erkundungstour zu gehen. Wir sind auf knapp 700 m.ü.M. Draussen zeigt das Thermometer nur noch 13°C an und es geht ein kühler Wind. Nach Caudete wechseln wir auf eine schmale Strasse die mitten in die Natur führt. Ein paar Olivenbäume und Plantagen mit Bäumen, die wir so nicht erkennen können, säumen unseren Weg. Nach gut 10 km erwartet uns der Stellplatz Finca Caravana. Ein Willkommenschild, allerdings etwas ramponiert, weist uns die letzten Meter ins Nirgendwo. Begrüsst werden wir vom Besitzer Franze und seinem Hund. Franze hat den Platz im Frühling übernommen und versucht ihn zu verschönern. Er pflanzt Bäumchen, die er dann in der Sommerhitze täglich zweimal giessen muss. Der Platz macht einen etwas heruntergekommenen Eindruck ist aber durchaus reizvoll. Er strahlt ein wenig Hippie-Romantik aus. Nach einer kurzen Besichtigungstour und Erklärungen von Franze verkriechen wir uns im Wohni und machen die Heizung an.

Samstag, 17.11.2018
Es ist trocken und schon wieder schwül. Bevor wir weiter gen Süden fahren, kaufen wir ein und tanken voll. Die Schnellstrasse N-332 trägt uns vorbei an Altea und dem hässlichen Benidorm. Kurz nach diesem Hochhaus- Ferienort wird es ruhiger. Hier sieht man Orangenplantagen, Olivenhaine und viel unverbaute Natur. Alicante lassen wir ebenfalls links liegen und wenden uns erst nach der Stadt wieder dem Meer zu. Durch einen Tipp auf Facebook habe ich einen freien Platz direkt am Meer ausgemacht, an dem man angeblich übernachten darf. Der Platz ist durch den Regen aber mit Pfützen übersät und verdreckt. Wir fahren weiter. Kurz nach den Salinen von Santa Pola soll sich ein wenig im Hinterland ein Stellplatz auf einer privaten Finca befinden. Nach etwas Suchen haben wir ihn gefunden und werden nett vom Betreiber Klaus begrüsst. Unser Stellplatz bietet eine wunderbare Aussicht auf die Ebene Richtung Elx und in die Berge. Es klopft und Klaus fragt ob wir beim Pizzaessen am Abend dabei sein möchten. Wir wollen! Vorher backen wir noch ein Brot, unser erstes im Omnia-Ofen. Pünktlich um 18.00h gehen wir rüber und werden nun auch herzlich von Gabi, der Betreiberin willkommen geheissen. Wir geniessen eine sehr feine Pizza und einen feuchtfröhlichen Abend mit vielen Witzen, Erzählungen und einem Missverständnis. Meine Tischnachbarin fragt in die Runde, was heisst Prost auf Spanisch. Ich verstehe im Lärm, was heisst Post auf Spanisch. Logische Folge, den ganzen Abend klingen die Gläser nur noch mit „Correos“. Liebe Camper vom Stellplatz El Molar 77, liebe Gabi, lieber Klaus, vielen herzlichen Dank für den wunderschönen und überaus lustigen Abend. Wir werden die fröhlichen Stunden mit euch immer in Erinnerung behalten Correos!

Freitag, 16.11.2018
Das Wetter ist bewölkt aber es sind schon 15°C. Mit der Feuchtigkeit zusammen treibt es einem den Schweiss aus den Poren. Auf einem längeren Spaziergang erkunden wir die anderen Stellplätze, kommen an einem See vorbei in dem Flamingos stehen und sehen uns die kleine Altstadt an. Für den Rückweg nehmen wir die Strandpromenade. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Beim kleinen Hafen kehren wir in einem Lokal ein und essen einen Hamburger. Die Küche des Restaurants ist nicht gerade der Brüller, dafür sitzen wir wunderschön auf einer Terrasse direkt über dem Strand mit Blick aufs Meer und schöner Musik. Die hässlichen Appartementwohnblöcke stehen in unserem Rücken und trüben hier die Aussicht nicht. Ferienfeeling! Langsam ziehen am Himmel dunkle Wolken auf. Wir beeilen uns heim zu laufen, werden aber doch noch geduscht. In der Bar genehmigen wir uns noch ein Glas Wein. Es geht hoch her. Der Freitagabend muss gefeiert werden! Wir ziehen uns aber bald zurück.

Donnerstag, 15.11.2018
Es hat heute Nacht geregnet und ein Gewitter ist übers Meer gezogen. Nun regnet es weiter. Wir wollen heute ein Stück weiter südlich dem Meer entlang fahren. Gerne hätten wir den einen oder anderen Halt gemacht und uns ein Städtchen angeschaut, aber teilweise schüttet es wie aus Kübeln. Wir lassen es uns aber nicht nehmen noch einen Aussichtspunkt am Cap de la Nao anzufahren. Viel sehen kann man wegen des Wetters aber nicht. Weiter geht es nach Calpe. Schon von weitem sieht man das Wahrzeichen des Ortes, den Felsen Penyal d’Ifac der die beiden Strände trennt. Bei der Fahrt von der Hauptstrasse runter zum Meer kommen wir durch Quartiere mit vielen schönen Villen. Wir platzieren uns auf dem ersten Stellplatz den wir sehen. Er liegt am Dorfrand, schön unter Bäumen. Die Eigner sind ein nettes russisches Paar, die auch eine kleine Bar für die Camper geöffnet haben. Shell verlangt nach einem Spaziergang. Wir drehen eine Runde bis zum Meer und durch die hässliche Hochhaussiedlung die den Strand säumt. Auf dem Rückweg entdecken wir einen deutschen Supermarkt in dem wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, bevor wir zum Wohni zurückkehren.

Spass am Strand nach einem halben Tag allein im D-Hai

Ciudad de las Artes y las Ciencias, Valencia, die Neue!

Altstadt von Valencia

Mittwoch, 14.11.2018
Nachts hat es geregnet. Nun ist der Himmel bewölkt aber es ist trocken und schon 15°C warm. Schnell unsere Morgenrituale abspulen damit wir den Bus in die Stadt erwischen. Shell muss leider im D-Hai warten, weil die ÖV in Spanien keine Hunde akzeptieren. Nach einer Weile und mit Verspätung kommt endlich der Bus und bringt uns gemeinsam mit vielen Spaniern in die Innenstadt. Kurz vor dem Ziel spricht uns ein netter Herr auf schwizerdütsch an und gibt uns ein paar Tipps. Wir kommen ins Gespräch und setzen uns gemeinsam in ein Café um ein wenig zu plaudern. Andy ist auch auf Weltreise, allerdings mit einem Segelschiff. Wir drei haben viel Gesprächsstoff und verbringen eine vergnügte Stunde miteinander. Leider müssen wir dann abbrechen. Wir wollen uns doch die Stadt anschauen und länger als 5 Stunden haben wir nicht Zeit, weil Shell ja wartet. Uns begeistert die Altstadt. Wunderschöne alte Paläste säumen die Strassen. Besonders toll ist die Markthalle, die auch heute noch viele Lebensmittelstände beherbergt. Die Valencianer kaufen hier ein und es herrscht eine tolle Atmosphäre. Wir streifen durch die Strassen und Gassen und entdecken immer wieder neue schöne Gebäude. Gegen 13.00h ist Mittagszeit und auch wir suchen uns ein Restaurant. In einer Seitengasse finden wir ein Lokal, das hausgemachte Tapas anbietet. Wir werden nett bedient und geniessen sehr feine spanische Gerichte und einen spritzigen Rosé. Die Köchin kommt aus Armenien! Gesättigt und zufrieden machen wir uns auf den Weg, um die moderne Ciudad de las Artes y las Ciencias zu besichtigen. Die futuristischen Gebäude, die im ehemaligen Fluss errichtet wurden, sind architektonische Meisterwerke und gefallen uns sehr gut. Sie strahlen mit ihren geschwungenen Formen, den weissen Streben und den kachelbedeckten Dächern eine wunderbare Leichtigkeit aus. Begeistert spazieren wir am Opernhaus vorbei, das einem Fisch gleicht. Weiter geht es an verschiedenen Wasserbecken zum Principe Felipe Science Museum. Für die Besichtigung des Museums oder des Aquariums bleibt leider keine Zeit. Abgesehen davon, wollen wir die Tiere lieber in natürlicher Umgebung betrachten als hinter Glas. Nach einer guten halben Stunde warten kommt endlich unser Bus. Zuhause werden wir begeistert empfangen und führen Shell erstmal an den Strand zum Ball spielen. Auf dem Campingplatz haben wir die Bekanntschaft von Lorenz gemacht. Er kommt aus Rotkreuz und bereist schon 7 Jahre die Welt allein mit seinem Wohnmobil. Er lädt uns auf ein Glas Wein ein. Wir plaudern über Gott und die Welt und natürlich über die Reisen, die er und wir schon gemacht haben. Es könnte ewig so weiter gehen aber Shell wartet und so verabschieden wir uns und wünschen einander viele weitere schöne Erlebnisse auf Reisen.

Dienstag, 13.11.2018
Auf unserem Parkplatz unten am Fluss ist es kühl und feucht. Oben im Dorf scheint aber schon die Sonne. Als ich losfahre pipst unser Iveco. Vorsicht Glatteis, 3°C! Nachdem wir aus dem Schatten gefahren sind zeigt das Thermometer wieder 11° C an. Alles nicht so schlimm! Nun geht es zügig auf gut ausgebauter Strasse über eine Hochebene mit Kiefernwald. Ein stetiges auf und ab. Wir kommen gut voran und nach ca. 100 km sehen wir die ersten Weinfelder und Obstplantagen. Kurz darauf wechsle ich auf die Autobahn. Der Tempomat ist auf 80 km/h eingestellt und so fahren wir gemütlich zur Küste. An den Verkehr muss man sich nach drei Tagen Ruhe erst wieder gewöhnen. Vor allem die grossen Trucks waren auf den schönen Inlandstrassen der letzten Tage überhaupt nicht vorhanden. Auch sonst war selten ein Auto zu sehen. Egal, wir kommen gut voran und langsam senkt sich das Land zum Meer. Es wird wärmer, bei Valencia angekommen sind es 19°C aber der Himmel ist bewölkt  und es windet mal wieder. Wir steuern den Camping an der am nächsten zu Valencia liegt. Er ist nicht wirklich schön, liegt aber fast direkt am Strand und der Bus in die City stoppt genau vor dem Eingang. Hier stehen verschiedene Nationen einträchtig beieinander. Von unserem Platz aus sehen wir Deutsche, Schweden, Österreicher, Dänen, Franzosen, Spanier und Italiener. Nach einer Mittagspause machen wir mit Shell einen schönen Spaziergang am Strand und bis zum nächsten Dorf. Nun sind wir zurück beim Camping und kochen ein Curry.

Cuenca

Montag, 12.11.2018
Draussen herrscht wunderbares Wetter. Auf unseren Platz scheint die Sonne und wärmt die Luft. Nun geht die Fahrt weiter, unter Albarracin durch einen Tunnel und am Grund einer Schlucht immer mehr ins Landesinnere. Die Landschaft wird heute von Tälern und Kiefernwäldern bestimmt. Über uns kreisen immer wieder Geier. 2 Pässe liegen auch heute auf unserem Weg. Die Aussicht wird aber jeweils durch Bäume am Strassenrand versperrt. Trotzdem ist es eine wunderschöne abwechslungsreiche Fahrt. Unser erstes Ziel ist heute die Ciudad Encantada. Es sind Felsen die durch Erosion zu fantastischen Gebilden geworden sind. Ein Rundweg von 3 km führt durch die Märchenwelt. Schön ist auch, wir sind mal wieder fast alleine unterwegs. Das zweite Ziel von heute ist Cuenca. Die Stadt der hängenden Häuser. Wir stellen unser D-Hai auf einen Platz unten am Fluss und gehen zu Fuss hoch zur Altstadt. Beim Aufstieg beobachten wir über der Gegenseite des Tals einen ganzen Schwarm Geier die in der Luft kreisen. An den steilen Felsen tummeln sich Kletterer. Der schönste Teil des Städtchens ist der Blick aus dem Tal hoch zu den Häusern, die auf dem Fels kleben und die Plaza Major. Den Rest spazieren wir durch und sind um 16.30h zurück beim D-Hai. Die anderen Dörfer unserer Inlandroute haben uns eindeutig besser gefallen. Heute gibt es Carbonara zum Abendessen. Freue mich schon drauf.

Geier!

Sonntag, 11.11.2018
Wir sind heute eine tolle Strecke gefahren. Morgens wussten wir noch gar nicht, wie schön der Tag und die Fahrt heute werden wird. Gestartet sind wir mit einem kleinen Umweg nach Ares. Der Ort hängt über den Felsen und einem Tal mit vielen Terrassen und steinigen Hängen. Es ist ganz ruhig. Weder auf den Strassen noch im Dorf ist viel los. Kühl ist es und es geht ein unangenehmer Wind. Wir sehen uns das Örtchen an, sind aber schnell wieder beim warmen Wohni. Gelohnt hat es sich trotzdem. Nun kam der schönste Teil der Fahrt. Über 4 Pässe, der höchste davon 1‘700 m ü.M. führt die Strasse mit herrlichen Ausblicken. Das Wetter wird immer besser und die Sicht ist heute klar. Man kann endlos weit über die Berge schauen. Faszinierend sind die Naturfarben, die heute so richtig zur Geltung kommen. Einmal der azurblaue Himmel gespickt mit grauen und weissen Wolken. Die Landschaft mit schroffen und sanften Hügeln in terracotta, weiss und rosa. Die Felder in orange, rot, grau, braun und schwarz. Die Vegetation in leuchtendem grün, herbstlichem gelb und rot, gespickt mit silberfarbenen Olivenbäumen und dunkelgrünen Kiefernwäldern. Die Felder sind übersät mit Steinen, mit denen die Bauern Terrassen geformt haben und mit denen die Mauern aufgerichtet wurden. Nach einem Pass sehen wir 2 Geier über uns auf den Felsen sitzen. Am Ziel in Albarracin angekommen, ergattern wir auf dem stadteigenen Camping einen wunderbaren Platz mit Aussicht auf die Burg und das Städtchen. Es ist kurz vor 15.00h. Wir machen uns auf den Weg, einen der angeblich schönsten Orte in Spanien zu erkunden. Wunderschön ist er tatsächlich. Es wechseln sich wahrhafte Paläste mit mittelalterlichen Häuschen ab, denen man ihr Alter ansieht. Genial! Zurück auf dem Campingplatz unterhalten wir uns beim letzten Sonnenlicht mit einem netten Tiroler Pärchen bevor es zu kalt wird und wir uns ins Wohni verziehen.

Samstag, 10.11.2018
Heute fahren wir weiter ins Landesinnere. Nachdem wir eingekauft haben nehmen wir die N-232. Diese führt uns zuerst an Orangenplantagen vorbei, dann folgen Olivenhaine bevor die Landschaft trocken und karg wird. Es herrschen hier Felsen und steinige Felder vor. Über einen kleine Pass, der uns auf über 1‘000 m ü.M. trägt, fahren wir weiter bis nach Morella. Der erste Blick auf den Ort raubt einem fast den Atem. Auf einem Hügel thront auf der Spitze ein Kastell und rundherum gruppieren sich die Häuser. Die äusserste Mauer ist dann die Festung. Auf dem gegenüberliegenden Hügel gibt es einen Parkplatz mit direkter Sicht auf das Städtchen. Dort stellen wir uns hin. Auf einem schönen Spaziergang erkunden wir die Gassen. Der Ort kann mit speziellen Ecken und Häuserzeilen  aufwarten. Durchgängig schön renoviert sind die Häuser, Paläste, Kirchen und Gassen aber nicht. Es gibt einige tolle Aussichtspunkte von denen man auf die Hügellandschaft rundum blickt. Einige hundert Meter vor dem gewaltigen Eingangstor entdeckt man die Bögen eines Aquädukts aus dem 13. Jahrhundert. Leider steht direkt davor ein riesiger Laster der die Fotos vermiest. Zurück beim D-Hai kochen wir und geniessen die Aussicht.

Freitag, 09.11.2018
Nach dem Frühstück gehen wir ein paar Sachen einkaufen und geniessen einen Apéro mit Blick auf die Altstadt. Es ist sonnig aber es geht ein recht starker Wind. Nach der Mittagspause ziehe ich mir meinen Badeanzug an und verpasse Shell eine Rasur. Da es noch immer windet hat Hermi die Aufgabe die Haare zu sammeln und in einen Plastiksack zu stecken damit nicht der gesamte Campingplatz damit eingedeckt wird. Es gibt hier auch eine Hundedusche, jetzt ist unser Schnauzer wieder schön und sauber, jupi!

Donnerstag, 08.11.2018
Waschtag! Es ist bewölkt aber warm. Den Morgen verbringen wir mit Waschen, Hermi geht mit Shell joggen und nun sitzen wir mal wieder an unseren Computern. Nachts zieht ein kleines Gewitter vorbei und bringt Regen.

Flamingos

Fahren im Sand macht Spass!

Mittwoch, 07.11.2018
Sonne! Raus aus den Federn. Nach dem Frühstück fahren wir nochmal zum Strand ganz vorne am Delta. Hier gibt es zwar noch grosse Pfützen aber der Sand am Strand selber ist fest und eignet sich prima um ein wenig darauf herum zu kurven. Ich sitze am Steuer und probiere vorsichtig ein paar Manöver. Bin nicht wirklich der Held im off-roaden. Anschliessend sehen wir uns noch den Flamingo-Schwarm an, der etwas weiter vorne im seichten Wasser Futter sucht. Leider sind die Tiere sehr weit weg und mein Handy schafft es nicht die Vögel ins Visier zu bekommen. Ich hoffe auf Hermi und seine Sony-Kamera. Als wir uns sattgesehen haben fahren wir zurück zur Küste. Die ersten Orangen- und Zitronenplantagen kommen ins Blickfeld. Nach ein paar Kilometern auf der Küstenstrasse biegen wir bei Peniscola ab zum Städtchen und zum Meer. Wir sind nun auf dem Camping Eden stationiert. Hier stehen wir mit vielen, vielen Überwinterern gemeinsam. Der Platz ist ruhig und gepflegt. Heute wollen wir uns das Städtchen ansehen. Ein paar Sachen müssen wir einkaufen, bevor wir uns in einer netten Weinbar auf einen Rosé und Tapas niederlassen. Das Restaurant ist klasse und ist auch toll gestylt. Sogar auf den WC’s sieht es aus wie in einem Weinkeller. Gut gestärkt wagen wir uns in die Altstadt. Wir sind begeistert. Sie liegt auf einer kleinen Halbinsel und ein Kastell bewacht von oben die weissen Mauern. An jeder Ecke winkt ein neuer hübscher Ausblick. Sei es man sieht aufs Meer oder über einem sind Balkons, die mit bunten Kacheln geschmückt sind. Toll! Besonders schön wirkt die Kulisse, weil über uns der blaue Himmel leuchtet und unter uns das türkisgrüne Meer sanft in der Sonne wogt. In den hübschen Gassen sind kaum Menschen unterwegs und auch der endlos lange Strand, entlang dem wir zurück zum Camping laufen, ist fast menschenleer. Shell geniesst das Spiel in den kleinen Wellen.

Dienstag, 06.11.2018
Nacht’s war es mal klar und man konnte die Sterne sehen. Beim Aufwachen tröpfelt es wieder vom Himmel. In der Ferne ist aber schon der blaue Himmel sichtbar. Wir nehmen es gemütlich. Nachdem langsam die Sonne zu sehen ist machen wir uns auf, zu einer Wanderung rund um eine Lagune. Die Strecke ist gut 12 km lang und führt mehr oder wenig nah am Gewässer entlang. Leider sind nicht so viele Vögel zu sehen oder nur ganz aus der Ferne. Jedes Mal wenn wir uns nähern fliegen die Schwärme von schwarzen Ibissen auf. Auch die weissen und grauen Reiher lassen uns nicht in ihre Nähe. Am Himmel in der Ferne fliegen riesige Schwärme von Staren. Ein paar von ihnen bleiben gnädiger weise auf einem Stromkabel sitzen, sodass wir ein paar Fotos schiessen können. Leider gelingen uns aber keine Aufnahmen von den spektakulären Manövern der Schwärme. Im Graben neben dem Weg stinkt es gewaltig aber da scheinen sich ein paar Krebse pudelwohl zu fühlen. Sie kommen an die Betonwand und sonnen sich dort. Kurz vor 15.00h sind wir wieder beim Wohni und arbeiten jetzt fleissig an unseren Computern.

Montag, 05.11.2018
Laut Wetterbericht soll es heute regnen. Momentan ist es aber noch recht sonnig. Wir fahren weiter gen Süden. Die Schnellstrasse A7 bringt uns gut 100 km weit, an Tarragona vorbei, bis zum Anfang des Ebre-Deltas. Hier mündet der Fluss Ebre ins Meer und hat eine riesige Landzunge geschaffen auf der vor allem Reis angebaut wird. Hier ist eines der grössten Schutzgebiete für Zugvögel. Leider hat sich das Wetter verschlechtert und am Horizont drohen schwarze Wolken. Wir fahren trotzdem bis zum Meer vor. Unterwegs sehe ich Flamingos. Leider regnet es mittlerweile stark. Vögel beobachten liegt bei dieser Sintflut nicht drin. Ausserdem müssen wir aufpassen, weil uns auf der schmalen Strasse Sattelschlepper entgegen kommen. Keine Ahnung wo die herkommen. Da wo wir hinwollen, aber da ist nichts ausser dem Meer und Sand. Tatsächlich beobachten wir, solange wir hier stehen, ein paar Trucks die auf der Sandpiste scheinbar ins nirgendwo fahren. Unsere Konzentration wird auf ein paar Kitesurfer gelenkt die im starken Wind und Regen auf der geschützten Inlandseite auf dem Wasser flitzen. Der Wind ist jetzt heftig und wir sehen zu, wie einer der Kiter Probleme bekommt und sein Brett nicht mehr besteigen kann. Sein Segel wird durch den Wind immer weiter geblasen. Ein zweiter Surfer kommt ihm zu Hilfe und nach einer halben Stunde sind die beiden endlich wieder an Land. Es ist nichts passiert alle sind glücklich. Wir fahren zurück und suchen uns einen Stellplatz. Die Sandpiste steht mittlerweile unter Wasser aber unser D-Hai freut sich natürlich über einen kleinen Off-Road Ausflug. Der erste Platz den wir anfahren liegt in Riumar direkt am Strand. Leider ist er mit kleinen Bäumen bepflanzt unter denen wir keinen Platz finden. Wir fahren weiter. Auf der Uferstrasse stehen die Pfützen knöcheltief. Ein Spass durch diese hindurch zu brettern und das Wasser bis zur Windschutzscheibe spritzen zu lassen, grins. Wir fahren auf die Südseite des Deltas zu einem Stellplatz bei einem Restaurant. Hier gefällt es uns. Leider müssen aber der Spaziergang und die Vogelbeobachtung für heute ausfallen, weil es schon wieder regnet. Hermi hat in den letzten Tagen Back-ups von unseren Computern erstellt. In einem Schreckmoment befürchten wir, dass wir die Daten von meinem Reisetagebuch und der Reiseübersicht verloren haben. Zum Glück können wir die Dateien dann aber wieder finden und nun schreibe ich zufrieden weiter an meinem Bericht.

Sonntag, 04.11.2018
Die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel. Es wird schnell wärmer. Bei diesem Wetter möchten wir ans Meer. Nach gut 30 km kommen wir in Sitges an. Mit dem Wohni durch die engen Strassen zu fahren ist keine gute Idee. Schnell drehen wir um und lassen uns vom Navi auf einen Campingplatz leiten. Wir finden eine schöne sonnige Stelle damit unsere Solaranlage lädt. Der Ort Sitges selber ist 2.5km entfernt. Wir ziehen bequeme Schuhe an, wechseln auf T’Shirts mit kurzen Ärmeln und binden uns eine Jacke um. Jetzt geht’s los. Durch eine Villengegend führt die Strasse an die lange Strandpromenade. Mit uns sind viele Spanier unterwegs. Kein Wunder bei dem Wetter. Auf dem Meer tummeln sich Segelboote und ein paar Stand-up-Paddler wagen sich in die Wellen. Ein paar Unentwegte schwimmen im Meer. Wir geniessen die quirlige Atmosphäre und tauchen dann in die engen Gassen ein. Die Menschen sitzen draussen bei einem Apéro und die Läden machen gute Geschäfte. Ein Schaufenster hat schon eine komplette Weihnachtsdekoration ausgestellt, bääh. Zurück am Meer gehen wir noch zum Palau de Maricel de Mar. Ein wirklich schöner Palast der sehr schön in Stand gestellt wurde. Die Besichtigungstour hat Hunger gemacht. Wir gönnen uns in einer Bar Tapas und einen feinen Rosé. Am Campingplatz angekommen geniessen wir die letzten Sonnenstrahlen.  Zum Abendessen gibt es Spiegeleier mit Brot, mehr brauchen wir heute nicht mehr.

Samstag, 03.11.2018
Die Sonne scheint von einem tiefblauen Himmel aber das Thermometer zeigt nur gerade 4°C an. Als die Sonne auch auf den Platz scheint wird es angenehm. Unten in den Niederungen liegt der Nebel. Nach dem Frühstück fahren wir ins Tal. Uns kommen schon unzählige sonnenhungrige Spanier entgegen. Auf der schmalen Strasse und jetzt im Nebel, schneiden sie wie Weltmeister die Kurven und erschrecken fürchterlich, wenn unsere grosse grüne Schnauze plötzlich vor ihnen aufragt. Dann wird das Steuer herumgerissen und weiter geht die wilde Fahrt. Wir kommen wohlbehalten unten an und wechseln auf die grössere C-153. Leider versteckt sich die Landschaft rundum noch immer im Nebel. Ab Vic trägt uns die C-25 bis Manresa. Hier kaufen wir ein und tanken auf. Nun sind wir für die nächste Bergtour gerüstet. Auf schmaler Strasse geht es nach Mura. Unterwegs müssen wir durch das kleine Rocafort. Die Häuser stehen dicht an der Strasse und wir sind froh, können wir das Dorf ohne Gegenverkehr passieren. Wir ernten natürlich auch hier ungläubige Blicke. Unser Weg führt uns durch den Parc Natural de Sant Llorenc del Munt i l’Obac. Eigentlich hatten wir vor, hier zu übernachten und eventuell nochmal zu wandern. Leider sind die Parkplätze alle besetzt und sie sehen auch nicht aus, als ob es gemütlich wäre hier zu übernachten. Kurzerhand entscheiden wir uns weiter zu fahren. Wir haben in der Nähe von Vilafranca del Penedes einen kostenlosen Stellplatz bei einem Weingut ausgemacht. Wau, als wir ankommen sind wir begeistert von der Aussicht. Wir stehen mit Blick auf die Weinberge, ein kleines Kirchlein und das Gebirge Montserrat. In unserer Gesellschaft ein finnisches und 4 deutsche Wohnmobile.

Freitag, 02.11.2018
Der Himmel ist zwar bewölkt aber nach Regen sieht es nicht aus. Schnell die Wanderschuhe geschnürt und den Rucksack gepackt. Es kann losgehen. Auf guter Strasse wandern wir bergan. An einem toll in die Landschaft gepassten Hotel vorbei bis auf einen kleinen Sattel. Im Tal wabert Nebel aber wir können, bei zwar kühlen Temperaturen, eine schöne Weitsicht geniessen. Hier in der Gegend fallen die Felsen von einer Hochebene senkrecht ins Tal ab. Der Weg führt immer wieder nah an den Abgrund, sodass wir überall tolle Blicke erhaschen. Nach dem Sattel sehen wir erstmals das heutige Ziel Rupit. Von nun an ging‘s bergab. Es folgt ein ruppiger Weg über Stock und Stein. Unterwegs müssen wir an einer Kuhherde vorbei. Es ist eine ganze Familie inklusive Kälbchen und zwei Stieren. Etwas mulmig machen wir einen möglichst grossen Bogen um die Tiere. Zum Glück lässt sich keines aus der Ruhe bringen. Der schwarze Stier bleibt sogar liegen, er ist am Dösen. Unten angekommen ist es kurz vor 13.00h. Langsam füllen sich die Gassen mit Menschen. Wir entscheiden uns erst mal etwas essen zu gehen. Da wir mit Shell in kein Restaurant dürfen, machen wir es uns auf einer Terrasse gemütlich, wo bald die Sonne scheinen sollte. Die Karte zeigt ein 3-Gänge Menu. Wir entscheiden uns zur Vorspeise für Empanadas, als Hauptgericht bekommt Hermi Chorizo und Blutwurst. Ich esse ein Stück Fleisch dazu gibt es für beide selbstgemachte Chips. Ein Dessert dürfen wir uns auch noch aussuchen. Es gibt dazu einen feinen Rotwein und zum Schluss rundet ein Kaffee das Mittagessen ab. Ich erkläre es zu meinem nachträglichen Geburtstagsessen. Bezahlt haben für knapp 50.00 Euro, allerdings hat auf der Rechnung der Rotwein gefehlt. Nun machen wir einen Rundgang durchs Dorf. Fast alle Spanier sitzen nun beim Essen. Die Gassen sind leer für uns, grins. Um 14.45h machen wir uns auf den Rückweg. Nun geht es auf einem anderen Weg, der nicht so steil bergan führt, wieder hoch zum Sattel und drüben natürlich auch wieder runter. Bei Sonnenuntergang treffen wir beim D-Hai ein und ruhen uns aus. Es waren 20 km und je 300m rauf und runter auf dem Hin- und dem Rückweg. Wir sind rechtschaffen müde. Es hat uns aber super gefallen.

Donnerstag, 01.11.2018
Es hat aufgeklart. Prima, wir wollen ins Landesinnere. Da ist ein blauer Himmel natürlich schön. Nach 40 km kommen wir in Girona an. Gerne würden wir uns die Altstadt anschauen die viele schöne Gebäude im klassizistischen Stil besitzen soll. Leider wird nichts draus. Es findet ein Festival statt. Menschenmassen drängen sich auf den Strassen und die Parkplätze sind übervoll. Enttäuscht fahren wir weiter. In Besalu machen wir den nächsten Versuch. Nachdem wir im Chaos von parkwilligen und abfahrbereiten Spaniern endlich einen Platz auf dem total vermatschten Parkplatz gefunden haben kann es losgehen. Leider sind wir hier nicht alleine. Der kurze Weg zum Städtchen führt über eine alte Bogenbrücke mit Toren. Die Gassen sind gesäumt mit Souvenirläden und Restaurants. Es gibt hübsche Ecken und Fronten zu sehen. Dieser Ort ist aber nicht so durchgängig renoviert wie gestern das tolle Peratallada. Die Strasse trägt uns nach Olot. Das Städtchen liegt im Naturpark und ist von alten Vulkankegeln umzingelt. Unsere Fahrt geht aber weiter. Wir wollen nach Purit und Tavertet. Im Hintergrund grüssen die frisch verschneiten Höhen der Pyrinäen. Immer weiter zieht sich die schmale Strasse durch Wald, recht kurvig einen Hang hoch. Auf einem kleinen Pass in rund 1‘000 m Höhe erreichen wir eine Hochebene. Sie wird von Weiden durchzogen auf denen Braunvieh weidet. Die Berge rundherum sind mit schroffen Felshängen gespickt aber sonst von herbstlich bunten Bäumen überzogen. Immer neue Blicke tun sich auf. Hermi muss auf der Strasse gut aufpassen. Sie ist zeitweise sehr schmal und die Spanier nicht immer rücksichtsvoll. Einige Male müssen wir grinsen weil uns gar zu ungläubige Gesichter vom Strassenrand anstarren. Unser Fahrzeug ist hier genauso ungewöhnlich wie es das überall schon war. Leider wird es nichts mit dem Besuch von Rupit. Beim Abzweiger wartet auf der Gegenseite eine lange Schlange. Securitaswächter blockieren die Strasse. Bei diesen Menschenmassen ist es bestimmt kein Vergnügen das Dorf zu erkunden. Wir fahren weiter nach Tavertet. Auch dieser Ort soll hübsch sein und schön gelegen. Unterwegs weist uns das Navi an, auf einen unbefestigten Feldweg abzubiegen. Wir erklären unsere Sprecherin für verrückt und folgen der Strasse die uns Maps-Me angibt. Die Landschaft dankt es uns mit tollen Blicken auf Felsformationen und ins Tal. Nach der Ankunft begleitet uns eine Parkwächterin und bringt uns zum Stellplatz. Er hat eine tolle Aussicht auf die umgebenden Hügel und in die Ferne. Hier haben es sich schon ein paar Spanier gemütlich gemacht. Ein Erkundungsspaziergang zeigt uns die Schönheit des kleinen Dorfes. Ausserdem gibt es hier Kletterfelsen mit toller Aussicht auf die Täler und einen Stausee. Am Himmel ziehen !Adler! Ihre Kreise. Es ist trotz Feiertag ruhig. Gut ausgeschilderte Wanderwege locken. Wir entdecken, dass Rupit von hier aus auf einem ca. 8 km langen Wanderweg zu erreichen ist. Falls das Wetter morgen mitspielt werden wir es ausprobieren.

Mittwoch, 31.10.2018
Nachts hat es gewittert und stark geregnet. Überall auf dem Campingplatz stehen die Pfützen. Es regnet weiter. Wir haben erst gar keine Lust etwas zu unternehmen. Schlussendlich raffen wir uns doch auf und machen unser D-Hai abfahrtsbereit. Inzwischen hat der Regen etwas nachgelassen. Vergnügt fahren wir nach Sankt Marti. Dieses kleine Altstadt-Juwel am Strand möchten wir uns gerne ansehen. Der Parkplatz verbietet gemäss Schild das Campieren aber wir wollen ja nur parken. Da haben wir die Rechnung ohne den Parkwächter gemacht. Er will keinen „Camion“ auf seinem Platz! Enttäuscht drehen wir um und versuchen in der Nähe einen Platz zu finden, wo wir unser D-Hai abstellen können. Leider ist nichts zu finden das uns sicher genug erscheint. Ein Stück weiter soll noch ein Parkplatz bei der römischen Ausgrabung von L’Escala sein. Leider schüttet es jetzt aber wieder aus vollen Kannen, sodass wir davon absehen, diesen Spaziergang von einem Kilometer ins Auge zu fassen. Es hat nicht sollen sein also geht unsere Fahrt eben weiter. Ich habe im Reiseführer noch L’Estarit gefunden. Vor diesem Städtchen liegen die Isle de le Medes. Leider auch hier das gleiche Bild, es schüttet. Zudem ist der Parkplatz unten am Strand mit Blick auf die Inseln komplett überflutet. Sei‘s drum, ich mache ein Foto vom aufgewühlten Meer und dann fahren wir wieder ein paar Kilometer ins Landesinnere nach Peratallada. Endlich ist es mal trocken und wir finden einen Parkplatz direkt neben den alten Mauern. Es ist ein traumhaft schöner Ort. Durch ein grosses gemauertes Tor, vorbei an einem tiefen Graben tauchen wir in die mittelalterlichen Gassen ein. Die Häuser sind allesamt schön renoviert. Sie bestehen aus hellen Sichtsteinen. Zwei Türme überragen die Altstadt. Wir schlendern fast alleine durch die Gassen und bewundern unter anderem ein Strässchen, bei dem man die über Jahrhunderte in den Stein gekerbten Wagenspuren sieht. Begeistert schiesse ich Foto um Foto. Der Ort ist nicht gross. Nach gut 45 Minuten haben wir uns satt gesehen und steigen wieder ins Wohni. Nun fahren wir ans Meer nach Palamos. Hier stellen wir uns auf die oberste Terrasse des Stellplatzes. Gerade zur richtigen Zeit bevor ein Gewitter über uns hereinbricht. Hermi holt seinen Computer hervor und ich lese ein wenig. Gegen 16.00h klart der Himmel plötzlich auf. Wir haben direkte Sicht auf die Bucht und das aufgewühlte Meer. Am Himmel bildet sich kurz ein Regenbogen. Schön! Shell verlangt nach einem Spaziergang den wir ihr nun gerne gewähren. Unten am Meer branden hohe Wellen an die Klippen. Es geht ein kühler Wind. Schnell verziehen wir uns in die Gassen. Gerade mal 17.00h ist es, jetzt sieht man auch die Spanier wieder auf den Strassen. Die Siesta ist vorbei. Das Zentrum ist durchzogen von schmalen Gassen die sogar autofrei sind. Kommt man aber zum Gebiet des Hafens und des Strandes grüssen hässliche Hochhäuser. Wir müssen noch ein paar Sachen einkaufen. Ich versuche mich mit Spanisch zu verständigen, scheitere aber kläglich. Die gewünschten Lebensmittel erhalten wir natürlich trotzdem. Kaum zurück im Wohni fängt es wieder an zu regnen. Das bleibt auch die ganze Nacht so.

Dienstag, 30.10.2018
Um 7.00h werden wir wach. Es wird hell und man kann Sterne sehen. Tatsächlich geht kurz darauf die Sonne auf und zeigt einen blauen Himmel mit einigen Wolken. Gemäss unserem gestern gefassten Plan brechen wir zu einem Ausflug nach Cadaqués auf. Es ist nicht weit, gerade mal 18 km. Die GI-614 führt immer dem Hang entlang Richtung Cap de Creus. Das Strässchen ist eng und kurvig. Alles kein Problem wenn die entgegenkommenden Autofahrer und Motorradlenker auf ihrer Seite bleiben würden. Hermi muss ab und zu stark bremsen um einer Kollision aus dem Weg zu gehen. An den Hängen wachsen hier vor allem Olivenbäume. Man kann gut sehen welche Arbeit es macht diese Heine in Stand zu halten. Man hat vor langer Zeit Terrassen für die Pflanzungen angelegt. Jede einzelne ist durch eine Natursteinmauer abgestützt.
Nachdem wir den Scheitelpunkt überquert haben geht es wieder Richtung Meer. Kurz darauf sieht man zum ersten Mal das weisse Städtchen über einer Bucht. Hübsch! Unten angekommen gehen wir auf Parkplatzsuche. Der erste Platz ist nur für Wohnis bis 3.5t oder für Busse. Zum Glück haben wir die Maps-Me App. Mit dieser finden wir einen grossen kostenlosen Parkplatz, der etwas über dem Ort liegt. Er ist nahe am kleinen Fischerort Port Lligat. Hier hat der Künstler Salvador Dalí in einem hübschen Bungalow mit riesigem Garten gelebt. Man kann verstehen was ihn hierhin gezogen hat. Das Haus liegt direkt am kleinen Hafen. Der Blick geht von hier aus auf eine wunderschöne durch Inselchen geschützte Bucht. Das Wasser schillert blau und türkis. Das Anwesen kann man nur besichtigen wenn man sich im Internet vorher angemeldet hat. Wir begnügen uns gerne mit einem Blick von der Gartenmauer auf das Gelände. Wir gehen zurück und auf der anderen Seite den Hügel wieder runter, jetzt nach Cadaqués. Leider ist der Ort recht mit Neubauten gespickt. Trotzdem findet man immer wieder wunderschöne Ecken und Strässchen gesäumt mit Oleanderbüschen und Palmen. Die Häuser am Hafen leuchten weiss vor einem tiefblauen Meer und Himmel. Wunderhübsch. Es bläst aber ein kühler Wind und man wähnt sich zeitweise fast wie im Winter. Die Spanier sitzen zwar draussen an der Sonne, sind aber in wattierte Jacken gehüllt und mit Schals eingewickelt. Wir begnügen uns mit unseren Jeansjacken, die uns für unser Gefühl ausreichend schützen. Kurz nach 13.00h haben wir genug gesehen und machen uns auf den Rückweg. Als wir den kleinen Pass überquert haben, grüsst uns von unten die Ebene von Roses. Im Hintergrund liegen die Berge in der Sonne, oh Schreck, die sind weiss! Nachdem wir unsere Vorräte ergänzt und getankt haben, stehen wir jetzt nochmal für eine Nacht auf dem Camping Salatà. Hermi und Shell gehen joggen und ich schreibe Tagebuch und suche heraus was wir morgen machen könnten.

Montag, 29.10.2018
Ich werde mit einem Geburtstagsküsschen geweckt, so lieb! Nach dem Frühstück widme ich mich der dringend nötigen Hausarbeit. Leider ist das Wetter regnerisch, kühl und windig. Wir machen es uns mit einem Apèro gemütlich und verbringen den frühen Nachmittag mit Lesen und Dösen. Nachdem es endlich aufgehört hat zu regnen machen wir einen Spaziergang. Es folgt ein ruhiger Abend.