Fazit zu Marokko
Wir sind begeistert von diesem schönen Land.
Die Menschen waren durchwegs nett, hilfsbereit und äusserst gastfreundlich.
Viele wollen etwas verkaufen oder bieten ihre Dienste an, aber nach einem
freundlichen „non Merci“ haben uns die meisten unbehelligt ziehen lassen. Die
Hartnäckigeren haben wir mit einem „la Shukran“ abgewiesen. Das bedeutet auf
arabisch auch „nein Danke“ und wurde IMMER angenommen. Einladungen zum Tee
haben wir erhalten, aber nur einmal am Grenzposten im Süden angenommen. Man
sieht viel Armut aber trotzdem wirken die Leute nicht unzufrieden. Die Menschen
arbeiten bis Geld vorhanden ist und brauchen dieses dann auf, bevor sie
weiterarbeiten. Eine ganz andere Mentalität als bei uns.Hunger leiden muss in
Marokko keiner. Das Gewusel auf den Märkten ist gewöhnungsbedürftig aber wir
haben uns in keinem Augenblick unsicher oder bedrängt gefühlt.
Die Landschaften sind traumhaft schön. Es beginnt mit der Küste an der Meerenge
von Gibraltar, an der man durch grüne Hügel fährt. Im Rifgebirge bleibt es grün
und es gibt viel Landwirtschaft. Weiter Richtung Fes gibt es grosse Plantagen
mit Olivenbäumen und durch die Feldarbeit bunte Landschaften. Die Anfahrt zum
mittleren Atlas begeistert mit Zedernwäldern und oben mit riesigen Hochebenen,
die von den höheren Bergen gesäumt werden. Wenn es im Süden bergab geht, findet
man sich in der Steinwüste wieder. Durch die Faltung der Berge gibt es
wunderbare Täler. Wir haben uns die Thodra und die Dades Schlucht angesehen.
Diese beiden Naturphänomene haben uns in ihrer Verschiedenheit sehr gut
gefallen. In der Gegend gibt es aber noch weitere Schluchten, die auch sehr
schön sein sollen. Die Palmenoasen des Ziz und des Draatals sind wunderschön mit ihren Farbkontrasten zur
Wüste. Das Highligt für uns bleibt aber der Süden mit seinen wunderbaren
Sanddünen bei Erg Chebbi und Erg Chegaga. Sonnenuntergänge in den Dünen und
dann ein Lagerfeuer wünscht sich doch fast jeder einmal im Leben. Für uns ist
dieser Traum hier wahr geworden. Die Offroadstrecke dort im Süden konnten wir
mit unseren Freunden den Swissoverlandern besonders geniessen. Zu zweit fährt
es sich einfach beruhigter über die Pisten. Man kann aber die Landschaft im
Süden auch problemlos auf normaler, fast durchgehend guter Strasse, fahren.
Überhaupt sind die meisten Strassen im Land sehr gut, nur einige wenig
befahrene Strecken waren sehr löchrig und holprig. Was man braucht ist Zeit.
Irgendwann zieht es uns immer zum Wasser und so sind wir am Atlantik entlang
von Sidi Ifni in den Norden gefahren. Einen Abstecher bei Tafraoute in den Anti
Atlas und etwas weiter nördlich die Fahrt über den Pass Tizi-n-Test im hohen
Atlas nach Marrakesch kann man nur empfehlen.
Am wenigsten gefallen hat uns die Strecke nördlich von Essaouira bis Tanger.
Wir können nachempfinden, wenn viele hier auf der Autobahn durchbrettern.
Trotzdem sind wir froh dies nicht gemacht zu haben, so haben wir das
„modernere“ Marokko auch noch erlebt.
Es braucht weder Mut, noch muss man Angst vor dem Islam
haben, wenn man nach Marokko fährt.
Es braucht nur offene Augen für die Schönheiten und ein Lächeln im Gesicht, das
mit einem Winken belohnt wird.