Fazit zu Marokko

Wir sind begeistert von diesem schönen Land.

Die Menschen waren durchwegs nett, hilfsbereit und äusserst gastfreundlich. Viele wollen etwas verkaufen oder bieten ihre Dienste an, aber nach einem freundlichen „non Merci“ haben uns die meisten unbehelligt ziehen lassen. Die Hartnäckigeren haben wir mit einem „la Shukran“ abgewiesen. Das bedeutet auf arabisch auch „nein Danke“ und wurde IMMER angenommen. Einladungen zum Tee haben wir erhalten, aber nur einmal am Grenzposten im Süden angenommen. Man sieht viel Armut aber trotzdem wirken die Leute nicht unzufrieden. Die Menschen arbeiten bis Geld vorhanden ist und brauchen dieses dann auf, bevor sie weiterarbeiten. Eine ganz andere Mentalität als bei uns.Hunger leiden muss in Marokko keiner. Das Gewusel auf den Märkten ist gewöhnungsbedürftig aber wir haben uns in keinem Augenblick unsicher oder bedrängt gefühlt.

Die Landschaften sind traumhaft schön. Es beginnt mit der Küste an der Meerenge von Gibraltar, an der man durch grüne Hügel fährt. Im Rifgebirge bleibt es grün und es gibt viel Landwirtschaft. Weiter Richtung Fes gibt es grosse Plantagen mit Olivenbäumen und durch die Feldarbeit bunte Landschaften. Die Anfahrt zum mittleren Atlas begeistert mit Zedernwäldern und oben mit riesigen Hochebenen, die von den höheren Bergen gesäumt werden. Wenn es im Süden bergab geht, findet man sich in der Steinwüste wieder. Durch die Faltung der Berge gibt es wunderbare Täler. Wir haben uns die Thodra und die Dades Schlucht angesehen. Diese beiden Naturphänomene haben uns in ihrer Verschiedenheit sehr gut gefallen. In der Gegend gibt es aber noch weitere Schluchten, die auch sehr schön sein sollen. Die Palmenoasen des Ziz und des Draatals  sind wunderschön mit ihren Farbkontrasten zur Wüste. Das Highligt für uns bleibt aber der Süden mit seinen wunderbaren Sanddünen bei Erg Chebbi und Erg Chegaga. Sonnenuntergänge in den Dünen und dann ein Lagerfeuer wünscht sich doch fast jeder einmal im Leben. Für uns ist dieser Traum hier wahr geworden. Die Offroadstrecke dort im Süden konnten wir mit unseren Freunden den Swissoverlandern besonders geniessen. Zu zweit fährt es sich einfach beruhigter über die Pisten. Man kann aber die Landschaft im Süden auch problemlos auf normaler, fast durchgehend guter Strasse, fahren. Überhaupt sind die meisten Strassen im Land sehr gut, nur einige wenig befahrene Strecken waren sehr löchrig und holprig. Was man braucht ist Zeit.
Irgendwann zieht es uns immer zum Wasser und so sind wir am Atlantik entlang von Sidi Ifni in den Norden gefahren. Einen Abstecher bei Tafraoute in den Anti Atlas und etwas weiter nördlich die Fahrt über den Pass Tizi-n-Test im hohen Atlas nach Marrakesch kann man nur empfehlen.
Am wenigsten gefallen hat uns die Strecke nördlich von Essaouira bis Tanger. Wir können nachempfinden, wenn viele hier auf der Autobahn durchbrettern. Trotzdem sind wir froh dies nicht gemacht zu haben, so haben wir das „modernere“ Marokko auch noch erlebt.

Es braucht weder Mut, noch muss man Angst vor dem Islam haben, wenn man nach Marokko fährt.
Es braucht nur offene Augen für die Schönheiten und ein Lächeln im Gesicht, das mit einem Winken belohnt wird.

Montag, 28.01.2019
Um 10.00h sind wir auf der Autobahn. Wir fahren nach Tanger. Die grüne Landschaft fliegt an uns vorbei. Weiterhin ist viel Landwirtschaft zu sehen. Ein schönes Feuchtgebiet mit vielen Vögeln zieht an unseren Fenstern vorbei. Hier sehen wir auch zum letzten Mal Dromedare grasen. Je mehr wir Richtung Tanger vorstossen je hügeliger wird es. In der Nähe der Stadt verlassen wir die Autobahn und suchen uns eine Tankstelle mit Waschstation. Ein wenig hin und her fahren, bis wir uns für eine Shell Tankstelle entscheiden. Hier wird unser D-Hai für 80 MAD top sauber gewaschen, nur das Dach bleibt schmutzig, da können die Jungs nicht ran. Weiter geht es zum Hafen Tanger Med. Wir fahren eine kleine Strasse an der Küste entlang und haben schöne Blicke auf Europa und Richtung der marokkanischen Berge. Im Hafen angekommen wollen uns ganz viele zu Hilfe kommen und sich natürlich Geld für einen Kaffee dazuverdienen. Diejenigen vom Ticketshop machen das gut. Wir bekommen unsere Billett ausgehändigt und dazu gleich die ausgefüllten Ausreisepapiere. Es geht zügig durch die Ausweiskontrollen. Am Zoll müssen wir warten und dann wird unser D-Hai geröngt. Dafür müssen wir anstehen. Als wir dran sind müssen wir aussteigen. Die Zollbeamten sind guter Laune und schäkern mit Shell während dem die Maschine ihre Arbeit tut. Es ist 15.30h als wir alle Hürden genommen haben und in der Reihe für die Einfahrt ins Schiff stehen. Die ganze Prozedur hat gut 1.5 Stunden gedauert, war aber unproblematisch. Unsere Fähre soll um 17.00h ablegen. Leider kommt das Schiff erst um kurz nach 17.00h an. Dann dauert es ewig bis es entladen ist. Nun können wir, als eine der ersten drauf fahren. Wir müssen runter in den Schiffbauch. Eine weitere Stunde vergeht bis wir endlich ablegen. Eigentlich sollten wir jetzt schon in Algeciras sein. Die Überfahrt ist ruhig, obwohl ein heftiger Wind bläst. Er kommt von Westen und schiebt uns, deshalb ist das Krängen fast nicht zu spüren. Bald grüssen die Lichter von Europa. Das Entladen geht deutlich schneller. Es scheint die Matrosen wollen Feierabend machen. Nur kurz müssen wir noch unsere Ausweise zeigen, nach Shell wird nicht gefragt und nicht geguckt. Kurz vor 21.30h sind wir endlich raus aus dem Hafen und fahren auf einen Stellplatz, kurz vor der Grenze zu Gibraltar. Hier finden wir noch ein Plätzchen und haben eine tolle Sicht auf den „Affenfelsen“. Hungrig sind wir nicht mehr aber wir müssen noch ein wenig Lesen bevor wir schlafen gehen.

Sonntag, 27.01.2019
Um 10.00h sind wir auf der Strasse. Es ist bewölkt bei 12°C. Rund um uns ist es grün. Vor Rabat fahren wir an verschiedenen Golfresorts und am Palais Royal vorbei. Die Strasse RR322 wird zum dreispurigen Boulevard, der direkt an der Steilküste entlang führt. Es geht an einer Anlage mit einem riesigen Swimmingpool vorbei. Auf der Landseite wechseln sich Villenviertel mit Armenvierteln ab. Das Zentrum mit Medina liegt auf einem Hügel an dem wir vorbei brausen. Der Fluss Bouregreg wird von einer Brücke überspannt auf der wir den Stadtteil Salé erreichen. In der Flussebene ist eine grosse Baustelle, hier wird gemäss dem Wunsch des Königs das Grand Théâtre de Rabat gebaut. Verrückt! Auf der nördlichen Seite fahren wir wieder an einer Medina vorbei, dann geht es raus aus der Hauptstadt. Am Stadtrand ein grosser Carrefour. Hier decken wir uns nochmal mit marokkanischen Lebensmitteln ein, bevor wir morgen oder übermorgen wieder nach good old Europe übersetzen. Schon lustig, vor der Überfahrt nach Marokko im Dezember haben wir unser D-Hai in Tarifa mit Lebensmittel gefüllt, als ob es hier nichts gäbe und jetzt kaufen wir in Marokko nochmal ein weil es doch günstiger ist als in Spanien. Bei der Weiterfahrt kommen wir an vielen Feldern mit Gemüse vorbei und an einem schönen bunten Markt. Da die RN1 nach Kanitra ins Inland abzweigt, setzen wir unsere Fahrt auf der Autobahn A5 fort. Die nächsten 90km ist kaum etwas los, nur einmal überholt uns ein Reisebus. Das Fahrzeug hängt auf der rechten Seite hinten stark nach unten. Der Bus ist sehr schräg und man kann nur hoffen, er kippt nicht um! Unser heutiges Ziel ist in Moulay Bousselham der Camping International Atlantis Gate. Hier finden wir zwischen Bäumen und Sträuchern ein schönes Plätzchen. Leider waren alle anderen mit Blick auf die Lagune schon besetzt. Wir hängen unsere Wäsche von gestern in den Wind. Sogar die Sonne hat sich wieder hervorgewagt. Bei einem schönen Spaziergang bis zu einem grossen Platz über dem Meer, vertreten wir uns die Beine. Es ist 17.00h als wir zurück kommen, unser Schnauzer hat Hunger. Nun sitzen wir 3 wieder gemütlich im D-Hai.

Samstag, 26.01.2019
Nachdem wir Wasser getankt und entleert haben, sind wir kurz vor 11.00h abfahrtsbereit. Wir haben uns nicht beeilt, weil dichter Nebel über dem Meer und dem Land liegt. Jetzt hat er sich ein wenig gelichtet aber noch nicht aufgelöst. Wir wollen heute wieder Strecke machen und bis Mohammedia , nördlich von Casablanca fahren, das werden etwas über 200 km werden. Zuerst geht es entlang der Lagune durch fruchtbare Landschaft. Links und rechts der Strasse R301, der wir heute hauptsächlich folgen, wächst allerhand Gemüse. Zurzeit werden gerade Karotten geerntet. Überall sieht man die Eselchen hoch bepackt zu den Wasserbottichen traben, wo das Gemüse gewaschen wird. Man sieht aber auch Kürbisse, Kohlköpfe, Zwiebeln und immer wieder blüht gelb die Luzerne. Weil es noch immer grau vom Nebel ist, leuchten leider die Farben nicht so. Hinter den Dünen spritzt die Gischt aber auch hier ist heute das Wasser grau. Nach 70 km passieren wir den Industriehafen von El Jadida mit riesigen hässlichen Bauten. Weiter geht die Fahrt immer nah dem Meer entlang, das trotzdem nicht sichtbar ist, bis zu den Vororten von Casablanca. Wir entscheiden uns auf der RN1 zu bleiben und nicht auf die kostenpflichtige Autobahn A1 zu wechseln. Am Anfang geht es ziemlich chaotisch zu, bis wir einen grossen Markt passiert haben, dann wird die Strasse aber zu einer guten Schnellstrasse, die wir erst kurz vor Mohammedia verlassen. Plötzlich sind wir mitten in einem gepflegten Villenviertel und kurz darauf fahren wir auf unseren heutigen Campingplatz den Ocean Bleu, der nah am Meer zwischen einigen Neubauten liegt. Er ist schon gut besetzt aber für uns findet sich problemlos noch ein Platz. Heute haben wir morgens die neue Plastiktonne, unsere „Waschmaschine“, mit Wasser und Wäsche gefüllt. Nun muss alles nur noch ausgewaschen und aufgehängt werden. Hat nicht schlecht funktioniert und kaum hängt die Wäsche, traut sich doch tatsächlich die Sonne noch hervor. Wir machen einen Spaziergang zur Promenade und trinken einen Kaffee in einem hübschen Restaurant direkt über dem Wasser, bevor wir den Abend im Wohni geniessen.

Freitag, 25.01.2019
Heute sind wir seit 300 Tagen unterwegs!
Als wir wach werden liegt Nebel über dem Platz. Am Himmel kann man aber den Mond sehen. Als die Sonne kommt ist der Spuk schnell vorbei. Heute ist es wolkenlos und es wird schnell warm. Wir machen einen Sack Wäsche fertig. Anschliessend muss ich mich ums Büro kümmern, damit wir mit unseren Buchungen für Amerika endlich weiter kommen. Hermi geht mit Shell joggen. Trotz kühlem Wind ist es an der Sonne am Nachmittag angenehm warm. Das geniessen wir und gehen erst rein als es um 18.00h langsam kalt wird.

Donnerstag, 24.01.2019
Leider ist es noch immer bedeckt aber nicht kalt. Zwischendurch scheint auch immer mal wieder die Sonne. Wir machen einen Spaziergang runter zum Meer. Über eine Düne erreichen wir den breiten Sandstrand, vorne tost das Meer an den Klippen. Die Wellen sind hoch und so bietet sich uns ein tolles Schauspiel, wenn sie an die Felsen branden und die Gischt hoch aufspritzt. Es ist gerade Ebbe. Im geschützten Bereich des Riffs suchen die Menschen nach Muscheln und Austern. Die Männer verkaufen sie anschliessend im Ort. Wir gönnen uns ein Getränk und eine Shawarma, ein gefülltes Fladenbrot. Shell wird währenddessen von drei Katzen belauert. Zurück nehmen wir den Weg durch den Ort, vorbei an Lebensmittelgeschäften und Restaurants die für 30 MAD, 3 Franken, Tajine anbieten. Die Sonne lässt sich immer mal wieder sehen, sodass wir den Nachmittag draussen verbringen können.


Unterwegs an der Küste Richtung Norden

Essaouira

Mittwoch, 23.01.19
Auf geht es, erst nochmal einkaufen im Carrefour bevor wir uns am Meer in Essaouira einen Parkplatz suchen. Das ist der erste Ort in Marokko, bei dem man sichtbar für den westlichen Tourismus gebaut hat. Eine gepflegte Promenade hinter dem Strand mit Spielplatz, Fussballplatz, Restaurants und sogar einem Velowege wurde hier erstellt. Es gibt auch Erstklasshotels für die luxusgewohnten Europäer. Zur Medina ist es nicht weit. Wir gehen bis zum alten Hafen, wo ein grosser Platz den Eingang ins Gassengewirr bildet. Wir brauchen noch Orangen, auf dem Platz steht ein Wagen, ich verlange 1 Kilo und soll 50 MAD bezahlen. Das ist regelrecht unverschämt und ich gebe dem Verkäufer die Früchte wieder zurück. Wir lassen uns durch die schönen Gassen treiben. Hier ist alles auf dem Tourismus ausgerichtet. Teppichhändler, Lederverkäufer, Arganöl in jeder Form usw. usf. Wenn man allerdings in die kleinen Gassen neben dem Hauptast schaut finden sich Läden für die Einheimischen. Hier bekommen wir bei einem netten älteren Herrn 1 kg Orangen und 1 kg Bananen für 15 MAD. Einige hundert Meter weiter sehen wir wie die einheimischen rechts in eine schmalere Gasse abbiegen. Hier ist es nicht mehr so gepflegt aber hier sind auch kaum Touristen zu sehen. Es gibt einen Fischmarkt und viele Stände mit Gemüse und Früchten, Fleisch, Backwaren, Hülsenfrüchte, Gewürzstände und Haushaltzubehör, alles was die marokkanische Hausfrau so braucht. Das Gewimmel und Gewusel gefällt uns und so lassen wir uns treiben. An einem grossen Tor spuckt uns die Medina wieder aus und wir gehen zurück zum D-Hai. Es ist 13.00h als wir weiter Richtung Norden fahren. Die Strasse führt immer der Küste entlang. Immer wieder hat man schöne Blicke aufs Meer. Hermi muss allerdings aufpassen, die Strasse hat teilweise grosse Löcher. Immer grüner wird die Landschaft. Am Himmel hängen Wolken und als wir Safi erreichen regnet es. Die Medina scheint hier hübsch zu sein. Wir sehen allerdings nur die sie umgebende Mauer und ein kleines Fort. Der Campingplatz soll hier nicht gerade berauschend sein. Wir entscheiden uns weiter zu fahren. Nach 60 km durch abwechslungsreiche Landschaft mit kleinen Dörfern, Steilküste und vielen LKW’s erreichen wir Oualidia das schön an einer Lagune liegt. Wir buchen auf dem Campingplatz Laguna Park ein. Dieser liegt erhöht über dem Ort, ist sehr schön angelegt und bietet eine schöne Aussicht aufs Meer und die Brandung. Nur die Plätze sind etwas schmal geraten und die Toiletten sind zwar recht sauber aber etwas primitiv. Neben uns steht ein bayrisches Paar mit einem LKW und als Wohnkabine dient ein Militäraufbau aus einer Kunststoffblache mit Isolation. Wir kommen ein wenig ins Gespräch und unterhalten uns über unsere Erlebnisse in Marokko.

Dienstag, 22.01.19
Herrlich ausgeruht vom guten Schlafen stehen wir bei Sonnenschein und Wind auf. Es ist Aufbruchstimmung auf dem Platz und auch Anita und Markus verabschieden sich. Hermi geht joggen und ich bin noch im Büro beschäftigt. An der Sonne ist es trotz des starken Wind angenehm warm. Da geniesse ich es sehr draussen zu lesen. Abends machen wir Raclette das wir im Carrefour gefunden haben.

"Blutmond" Mondfinsternis

Montag, 21.01.2019
Heute Nacht war Mondfinsternis, die wir auch beobachten konnten. Ich habe dafür Morgens länger geschlafen. Es sind wiedermal ein paar Haushaltsdinge zu erledigen. So wird es schnell Mittag. Nachmittags gönnen wir uns einen Spaziergang am Strand und nun muss ich noch ein wenig am Computer arbeiten. Plötzlich klopft es, Anita und Markus stehen vor der Tür. Wir verabreden, uns nach dem Abendessen ein Glas Wein gemeinsam zu trinken.

Sonntag, 20.01.2019
Nach dem Frühstück fahren wir los. Als wir bei der Hauptstrasse an einen Kreisel kommen, sehe ich wie das rotweisse Wohnmobil von Travelys Richtung Marrakesch fährt. Wir nehmen die Verfolgung auf. Nach kurzer Zeit hat Guido gemerkt wer hinter ihm ist und fährt bei einer Tankstelle auf einen Parkplatz. Ein grosses Hallo folgt und wir erzählen gegenseitig, was so los war in den letzten zwei Wochen. Nachdem wir uns verabschiedet haben, hoffen wir auch noch Dubu’s anzutreffen. Trotz einem kleinen Umweg finden wir sie leider nicht. Für uns folgen ca. 200 recht langweilige Kilometer. Wir kommen durch 2-3 Strassendörfer aber sonst hat die Strecke nicht viel zu bieten. Doch! Es fängt an zu regnen. Seit dem 14. Dezember haben wir keinen Tropfen vom Himmel mehr erlebt. Ich passe die Geschwindigkeit an, nicht das wir noch ins Rutschen kommen. In Essaouira füllen wir unsere Vorräte auf. Der Campingplatz im Ort soll nicht besonders schön sein. Wir fahren deshalb ca. 20 km weiter südlich an den Kaouki Beach. Hier bekommen wir auf dem recht vollen Camping noch einen Platz.

Samstag, 19.01.2019
Nach dem Frühstück, wieder mit den offerierten Brötchen der Familie Schatz, fahren wir zu viert inkl. 2 Hunde ins Stadtzentrum. Aicha hat uns ein Taxi organisiert, das uns direkt zum berühmten Platz Djemaa el Fna bringt. Wir haben uns erst um 18.00h für die Rückfahrt verabredet. Es wird ein anstrengender aber wunderbarer Tag in den Souks und Strassen der Medina. Morgens ist es noch recht ruhig. Die Händler sitzen vor ihren Läden und warten auf Kundschaft. Jeder hat Zeit und betrachtet die wenigen Flanierenden. Shell fällt auf, fast jeder ruft „le chien avec mustache“. Die Marrokaner lachen sich dabei fast kaputt über den Hund mit Bart. Nach einer Runde durch die schmalen Gassen gönnen wir uns ein Mittagessen in einem Restaurant beim grossen Platz, bevor wir eine andere Ecke der Medina erkunden. Nachmittags wird das Gedränge grösser. Als wir über den Djemaa el Fna zurück zu unserem Treffpunkt gehen ist es kurz vor 18.00h. Nun ist es überall brechend voll. Es sind nicht mehr nur einzelne Schlangenbeschwörer und Musiker, nein, überall haben sich Gruppen aufgestellt und bieten ihre Kunststücke dar. Neben Kobras sieht man Affen, Camäleons, Schildkröten und anderes Getier. Es wird musiziert getanzt und sogar Breakdance wird zum Besten gegeben. Wir haben den Kopf voll von den heutigen Erlebnissen und sind froh, dass uns das Taxi pünktlich abholt. Shell atmet auch erleichtert auf, als wir ins Auto steigen. Ein toller Tag den wir beim Tee im Schloss ausklingen lassen dürfen.

Freitag, 18.01.2019
Um 9.00h werden von der Chefin Aicha die frischen Brötchen ans Wohnmobil gebracht. Es wird ein gemütlicher Tag auf dem Stellplatz der Familie Schatz. Hier und da plaudern, Geschichten austauschen und herrlich lachen. Einige Büroarbeit wird auch erledigt. Nachmittags werfen wir unseren Gasgrill an und braten ein Rindssteak mit Kartoffeln und Peperoni. Vor Sonnenuntergang drehen wir eine Runde über das Grundstück und bewundern was die Familie Schatz hier alles aufgebaut hat. Um 20.00h sind wir wieder zum Tee vor dem Kamin eingeladen. Es werden Geschichten und Abenteuer rund um Marokko ausgetauscht.

Donnerstag, 17.01.2019
Wir fahren, wie geplant, um 9.30h los. Die N10 bringt uns schnell bis zum Abzweiger auf die R203. Die Strasse in die Berge über den Pass Tizi-n-Test ist sehr gut ausgebaut. Mindestens auf den ersten ca. 20 km. Bei Chafarni auf 1‘400m.ü.M, nur einige Häuser, tut sich zum ersten Mal der Blick zum Pass in voller Grösse auf. Die nächsten 700 Höhenmeter geht es langgezogen, mit Haarnadelkurven, einen steilen Hang empor. Die Strasse wird schmal, nur in der Mitte ist ein schmales, löchriges Asphaltband geblieben, das an den Seiten ein breites Schotterbett aufweist. Daneben ist der Abhang ganz nah. Zum Glück herrscht wenig Verkehr. Immer wieder halten wir an und bewundern die wunderbare Aussicht. Leider ist die Sicht in die Ebene und auf den Anti Atlas getrübt durch eine Dunstwand. Wir schrauben uns immer weiter hoch, kommen an 3 kleinen Gasthäusern vorbei, von denen nur eines geöffnet hat und stehen dann plötzlich oben auf dem Tizi-n-Test. Von dieser Stelle aus hat man Aussicht auf die südlichen und die nördlichen Ausläufer des hohen Atlas. Wunderbar. Ohne Halt rollen wir nun bergab. An den Schattenstellen liegt Reif und das Thermometer zeigt 0°. Auf der nördlichen Seite ist die Strasse nicht so steil. Sie windet sich einem Tal entlang immer weiter nach unten. Wo die Sonne wärmt, blühen gelbe, blaue und rote Blumen zwischen dem rosa Granit. Etwas tiefer stehen bei einem kleinen Lehmdorf die Mandelbäume in voller Blüte. Inzwischen ist es 12.30h und die Schule ist aus. Wir werden mit Winken begrüsst und der eine oder andere schreit nach „Stylos“. In Talat kommen wir auf einen grossen Platz. Auf der gegenüberliegenden Seite sind Cafés und davor ein Taxistand. Nette Touristen winken uns von der Terrasse im ersten Stock. Ich schaue nochmal genau, ha, das sind ja Anita und Markus. Die beiden haben wir seit Weihnachten nicht mehr gesehen. Nun machen wir eben doch einen Mittagshalt und plaudern eine Stunde lang über unsere Erlebnisse der letzten Wochen. Um 14.00h reissen wir uns los. Die beiden fahren zum Pass und wir nehmen die restliche Strecke nach Marrakech unter die Räder. Es erwarten uns noch einige schöne Ausblicke und viele Kurven bevor wir bei Tahannaout endlich wieder in der Ebene ankommen. Auf dieser Strecke zeigt unser Kilometerstand die Schnapszahl 111‘111km. Nach 30 km tauchen wir in das Chaos der Stadt ein, die uns auf der anderen Seite wieder unversehrt ausspuckt. Dank unserem Navi finden wir problemlos zu unserem heutigen Ziel. Wir haben uns den privaten Stellplatz von Familie Schatz ausgesucht. Ein grosses Tor versperrt die Einfahrt, wird aber sogleich für uns geöffnet. Reinhard und seine Frau Aicha sind ebenfalls begeisterte Reisemobilisten und bieten deshalb auf ihrem Grundstück 10 Plätze für Gäste an. Sie haben sich einen Doppeldeckerreisebus! zum Wohnmobil umgebaut. Durch eine Mauer geschützt stehen wir nun im Grünen. Es ist schon 17.00h. Wir kochen, um 19.00h ist skypen mit unseren Freunden angesagt und um 20.00h sind wir bei Familie Schatz zum Begrüssungstee eingeladen. Es hat sich eine muntere Runde im Schloss eingefunden. Unglaublich was sich die Familie hier in die Felder gebaut hat. Ein riesiger Raum mit Kamin. Alles ist im marokkanischen Stil eingerichtet. Bequeme Polstergruppen stehen entlang der Wände. Ein riesiger Tisch für mindestens 20 Personen hat auch problemlos Platz. Trotz der ganzen Einrichtung könnten hier problemlos viele Paare tanzen. Die Deckenverzierungen und Lampen sind bunt. Es ist ein Augenschmaus. In dieser Kulisse fällt es nicht schwer die Geschichten und Erlebnisse aus Marokko auszutauschen. Um 21.30h gehen alle zurück zu den Wohnis und schlafen. Bis auf einen Hahn ist es eine ruhige Nacht.

Mittwoch, 16.01.2019
Als wir erwachen ist der Himmel grau! Das haben wir ja seit Wochen nicht mehr erlebt! Das Grau entpuppt sich als Nebel, also alles nicht so schlimm. Wir plempern wieder mal und sind erst um gut 10.30h bereit zur Abfahrt. Wir verabschieden uns von Margrit und Walter und verabreden uns gleichzeitig für nächstes Jahr an der Baja California. Wir sind alle vier gespannt ob es klappt! Bevor wir Tafraoute verlassen tanken wir nochmal voll. Die ersten 20 Kilometer geht es auf derselben Strecke derR105 zurück wie wir gekommen sind. Nach gut 10 km verlassen wir den Nebel und sehen den strahlenden blauen Himmel, der uns nun den ganzen Tag begleitet. Es folgt eine schöne Fahrt auf der R106 und dann auf der P1723 die auf ca. 1‘500 m.ü.M. durch die Berge geht. Immer wieder sind kleine Dörfer dazwischen gestreut und freundliche Menschen winken uns zu und wir zurück. Die heutige Distanz beträgt 150 km aber kein Moment ist langweilig und die Strasse ist zwar schmal aber übersichlich und durchwegs gut. Immer wieder schöne Blicke, blühende Mandelbäume, goldgelber Ginster und Arganbäume die uns begleiten. Kurz nach 13.00h ist die Schule aus und in den Dörfern rennen die Kinder zur Strasse, sobald sie uns sehen. Die meisten winken einfach nur, einige wenige betteln. Bevor sich die Strasse zur Ebene senkt, bietet sich uns ein toller Blick bis hin zum hohen Atlas. Unten angekommen fahren wir 30 km fast schnurgerade bis nach Taroudant. Direkt bei der Stadtmauer gibt es einen Stellplatz mit wenigen aber guten und sauberen Sanitären Anlagen für nur 50 MAD. Nach der Ankunft machen wir Siesta und starten am späteren Nachmittag zu einem Spaziergang durch das Städtchen, das komplett von einer uralten Mauer umgeben ist. Shell trägt ihr Glarnertüchli und Hermann führt sie an der Leine. Wir amüsieren uns köstlich, weil sich die halbe Stadt kaputt lacht über den bärtigen Hund und seinen Besitzer. Aber wirklich, sogar die Frauen zeigen lachend auf die beiden! Wir schieben uns durch die Menschenmengen. So viele Leute haben wir schon lange nicht mehr in den Strassen gesehen. Die Bauten selber sind nichts Besonderes aber das Städtchen ist sehr authentisch. Wir lassen uns durch den schönen Souk treiben und kaufen Süssigkeiten bei einer Patisserie. Zurück am Campingplatz sind Shell und wir erledigt. Shell wurde wie immer gerne von den Jungs gestreichelt und geniesst nun ihr bequemes und ruhiges „Chischtli“ im D-Hai.

Dienstag, 15.01.2019
Wir frühstücken erst mal ohne Brot, gegen 9.30h kommt dann doch noch eine Frau vorbei die uns ein selbstgebackenes und noch warmes Fladenbrot anbietet. Schmeckt sehr gut! Morgens sind ein paar Büroarbeiten zu erledigen. Kurz nach 13.00h kommen unsere Bekannten, Margrit und Walter an. Wir haben ja schon Weihnachten und Silvester miteinander gefeiert und heute haben wir auf sie gewartet um uns noch einmal zu treffen. Sie werden weiter Richtung Süden fahren und wir morgen nach Norden. Es ist ein gemütlicher Nachmittag an der Sonne, allerdings geht heute ein kühler Wind. Abends gehen wir im Dorf gemeinsam essen und beschliessen den Abend mit einem Glas Wein.

Montag, 14.01.2019
Zuerst fahren wir nach Agadir und gehen im Carrefour einkaufen. Hier gibt es sogar einige Produkte aus Schweinefleisch. Unseren Weinkeller und Biervorrat haben wir nun auch wieder aufgestockt. Zum Schluss wollten uns die Parkwächter doch tatsächlich 20 MAD abknöpfen. Wir haben uns nicht überreden lassen und nur 5 MAD bezahlt. Noch nicht mal im Oberseecenter in Lachen bezahlt man 2 Franken für eine Stunde parken. Es ist gut 13.00h als wir endlich Richtung Tafraoute weiter fahren können. Es folgt eine am Anfang uninteressante Strecke, die aber schnell wunderschön wird, als wir in die Berge abbiegen. Es geht an einem kleinen Stausee entlang. Später schraubt sich die Strasse R105 etwas in die Höhe und führt dann oben an einem Hang kurvig gut 40 km immer nach Osten. Rund um uns leuchtet es sonnengelb, der Ginster blüht! Die Arganbäume tragen schon dicke hellgrüne Früchte und je weiter wir fahren, umso mehr Mandelbäume blühen entlang der Strasse und in den Flussauen. Kleine Orte und Ruinen, umgeben von terrassierten Feldern, begleiten uns auf unserer Strecke, die uns immer höher hinauf führt. Der Pass ist bei 1660 m.ü.M. erreicht. Seit ein paar Kilometern sehen wir schon die wunderschönen bizarren Felsen aus rosa Granit, die hier den Anti Atlas bilden. Bei der Talfahrt wird die Szenerie immer schöner. Nun kommen noch die Palmenoasen dazu, die einen schönen Kontrast zu den schroffen Felsen bilden. In Tafraoute angekommen stellen wir uns auf eine freie Fläche, wo wild campen erlaubt sein soll. Hier standen in anderen Jahren wohl schon viel mehr Wohnmobile. Zur Zeit ist aber erstaunlicherweise praktisch nichts los. Vielleicht 20 Fahrzeuge verteilen sich auf dem ganzen Gebiet und man hat endlos viel Platz. Kaum sind wir ausgestiegen, bietet schon eine Marokkanerin ihre Dienste an. Sie nimmt Bestellungen für’s Abendessen auf und bietet ihre Dienste für Wäsche an. Nett! Zurzeit brauchen wir aber beides nicht. Nun wollen wir uns aber erst mal das Städtchen anschauen. Shelli ist begeistert über den Spaziergang. Es gibt einen hübschen Souk. Vor allem werden Dinge des täglichen Gebrauchs verkauft. Einige Stände bieten wunderhübsche Schuhe aus Leder mit Stickereien. Zwei, drei Marokkaner bieten uns an, uns in ihre Läden, die Schmuck, Leder und Teppiche verkaufen, zu führen. Wir winken ab. Das was wir kaufen wollen finden wir auch alleine. So gehört nun neu eine Tonne, die in Zukunft einen Teil unserer Wäsche beim Fahren erledigen wird, zu unserem Haushalt. Zudem kaufen wir einen Liter des berühmten Arganöls, das einen ganz nussigen Geschmack hat und wunderbar zu Salaten passt. Zudem finden wir ein geflochtenes Körbchen in dem wir die Früchte auch auf der Fahrt gut transportieren können. Zufrieden über unsere Einkäufe geht’s zurück zum D-Hai. Heute Abend gibt es eine schnelle Küche. Gschwellti mit allerlei feinen Beilagen, die wir im Supermarkt gefunden hatten. So neigt sich auch dieser schöne Tag dem Ende zu und wir gehen zufrieden schlafen.

Sonntag, 13.01.2019
Noch ein herrlicher Tag am Strand. Ein Gespräch mit einem Amerikaner der in Europa und nun in Afrika unterwegs ist. Sonst keine erwähnenswerten Vorkommnisse. Nur eine Bemerkung, habe ab mittags im Badeanzug gesonnt. Abends haben wir einen Zwiebelkuchen im Omnia-Ofen gebacken, den mag Shell auch!

Samstag, 12.01.2019
Ein herrlicher Tag am Strand. Hermi und Shell gehen joggen. Ich erledige die Wäsche und Nachmittags kriegt Shell eine neue Frisur verpasst. Zeit für ein paar Stunden Musse mit Lesen bleibt dabei alleweil.

Freitag, 11.01.2019
Wir machen uns heute einen gemütlichen Tag. Da in der ersten Reihe ein Franzose abreist können wir seinen Platz erben und stehen jetzt direkt über dem Strand. Morgens machen wir Small-Talk mit unseren Nachbarn. Mittags gehen Hermi und Shell joggen und ich kümmere mich um den Haushalt. Nachmittags geniessen wir die Sonne und die herrlichen Temperaturen und Abends erledigen wir noch ein paar Büroarbeiten. Seht euch diesen Sonnenuntergang an, das ist ein Leben!

Donnerstag, 10.01.2019
Wir haben wunderbar geschlafen, mit dem Meeresrauschen im Ohr. Unser Frühstück mit frischen Orangen, feinem Baguette, Nüssen und Joghurt mit Honig und einem feinen Kaffee schmeckt wie jeden Morgen vorzüglich. Nachdem jedes Ding wieder auf seinem Platz steht geht es los. Wir kommen aber nur 100 m weit. Ich muss nämlich unbedingt ein Foto von einem ganz speziellen Wohnmobil machen. Wenn man es anschaut bekommt man gleich gute Laune. Die beiden Besitzer passen da genau dazu. Wir kommen ins Gespräch und so verspätet sich unsere Abfahrt mal wieder. Um 11.00h eisen wir uns endlich los. Die Fahrt geht erst auf der R104 dann auf der P1905 immer schön dem Meer entlang. Rund um uns ist es grün und man sieht Felder auf denen Gemüse angebaut wird. Nach ein paar Kilometern biegen wir nach rechts ab und erklimmen auf einer schmalen Strasse die Klippen. Es gibt steile Haarnadelkurven zu überwinden. Schon unten auf der Ebene sehen wir zwei Wohnmobile die hinauf kurven. Das hintere Fahrzeug bleibt in der oberen Kurve hängen. Als wir ankommen wartet das zweite Fahrzeug oben. Der Fahrer bleibt drin sitzen. Der Deutsche am Steuer des verklemmten Wohnis, ein Doppelachser mit grossem Überhang ist verzweifelt. Er reagiert auf meine deutsche Ansprache mit einer englischen Antwort. Als Hermi unser D-Hai gesichert hat lotsen wir ihn gemeinsam um die Kurve. Kaum hat er die Schwierigkeit gemeistert, fährt er weg und wurde nicht mehr gesehen. Nicht mal ein Danke hat er uns zugerufen. Sachen gibt es! Wir fahren gemütlich weiter bis nach Tiznit. Hier ist was los, so viele Menschen haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Wir parken nahe der Mauer der Medina. Komischerweise ist in der Altstadt dann kein Geschäft geöffnet. Nur einige Marktstände mit Gemüse stehen in den Gassen. Hier finden wir aber alles was wir noch brauchen. Man stelle sich vor, für zwei grosse Peperoni zahle ich umgerechnet 10 Rappen. Uns spricht mal wieder ein netter Marokkaner auf Deutsch an. Woher wir kommen, will er wie immer wissen. Aus der Schweiz aus der Nähe von Zürich. Oh, sein Cousin hat lange beim Nationalzirkus Knie in Rapperswil gearbeitet. Witzig, das kann gut stimmen, der Zirkus hat immer Nordafrikaner beschäftigt. Wir fragen ihn warum heute alle Geschäfte geschlossen haben. Er meint heute sei eine „Manifestation“, morgen sei alles wieder offen. Zum Schluss empfiehlt er uns noch eine Silberwerkstatt wo Schmuck hergestellt wird. Wir winken ab, ich kann mich dabei gut mit meiner Allergie herausreden. Er verabschiedet sich daraufhin höflich von uns und wünscht uns noch eine gute Fahrt. Wieder eine nette Begegnung mit diesen freundlichen Menschen. Da es bei geschlossenen Geschäften nicht so interessant ist durch die Gassen zu laufen, geht es zurück zum
D-Hai. Im Reiseführer erfahren wir, dass heute der marokkanische Nationalfeiertag ist, also eigentlich am 11. Januar. Morgen ist aber Freitag, also muslimscher Sonntag und deshalb wird der Feiertag halt einfach vorgezogen, praktisch, grins. Wir fahren noch ca. 40km nördlich, dort biegen wir ab zur Küste und zum Camping Ouassay Beach. Hier bekommen wir in der zweiten Reihe ein hübsches Plätzchen. Nachmittags machen wir einen Spaziergang am Strand und geniessen vor unserem Wohni die Sonne und die herrliche Atlantikluft. Wir versuchen heute Abend mal Pommes-Frites im Omnia-Ofen zu backen. Vom Campingrestaurant kommen zwei Männer und bieten Suppe zu kaufen an. Würde mich interessieren wie gut die schmeckt aber das wäre uns dann doch zu viel. Finden wir aber eine tolle Idee. Nun ist die Sonne untergegangen und wir geniessen bei schöner Musik einen tollen Blick auf den flammenden Himmel.

Mittwoch, 09.01.2019
Wir haben mal wieder getrödelt und können erst um 10.15h los. Nicht schlimm, wir nehmen es gemütlich. Nach wenigen Kilometern auf der R102, an einer Abzweigung Richtung Tafroute stehen links bei einer Tankstelle die SwissOverlander. Natürlich halten wir und verplaudern eine halbe Stunde. Die zwei fahren weiter nach Norden und wollen eine schöne Offroadstrecke testen. Für uns geht es weiter nach Westen. Das Asphaltband ist schmal geworden, bei Gegenverkehr muss ich auf das Kiesbett ausweichen. Glücklicherweise ist hier auch nicht viel los und wir kommen zügig voran. Es geht vorbei an Tarhjijt mit seiner schönen Palmenoase. Nun steigt die Strasse auf eine weitere Hochebene. Vor mir huschen kleine Tiere über die Fahrbahn. Wir halten und sehen einen Familienverband von Atlashörnchen die pfeilschnell über die Steine huschen. Ein Stückchen weiter sehen wir kleine Vögel mit Häubchen die blitzschnell über den Boden rennen und scheinbar nicht fliegen wollen. Heute scheint der Tag des Strassenbaus zu sein. Dauernd kommen wir an eine Baustelle und müssen auf einen ungeteerten Bipass ausweichen. Das nervt mit der Zeit. In Bouizakarne wechseln wir auf die N1 und fahren nochmal bis Guelmim südwärts. Wir wollen hier im Supermarkt Marjane einkaufen. Als wir auf dem Parkplatz ankommen, stehen da jede Menge europäische Wohnmobile. Unter anderem ein Bimobil auf Iveco Daily 4x4. Da stellen wir uns gleich dazu. Hier treffen wir auch mal wieder auf das Fahrzeug und die Familie aus Ingolstadt. Wir unterhalten uns hier und da, tauschen Tipps aus und gehen zum Schluss noch einkaufen. Als wir gerade abfahren wollen, kommt ein Expeditionsfahrzeuge an. Die Eigner haben wir schon bei Ramlia getroffen und Tee zusammen getrunken. Die beiden waren am Plage Blanche und berichten, dass man zur Zeit nirgends freistehen kann. Das hilft uns, wir entscheiden uns nicht mehr weiter in den Süden zu fahren. Es soll weiter nach Sidi Ifni gehen. Hermann hat nun wieder das Steuer übernommen und ich bin heilfroh. Wir müssen durch das Zentrum von Guelmim, hier herrscht Chaos. Alles drängt sich vor und vorbei. Zum Glück ist die Stadt nicht gross und wir schnell auf der Ausfallstrasse gegen Westen. Die nächsten 60 km geht es über ein kleines Gebirge. Auf den Hügeln wachsen hier massenweise Feigenkakteen und eine andere Kaktusart. Seit Bouizakarne sehen wir auch erstmals die berühmten Arganbäume die hier überall wachsen. Die kurvige Strasse endet direkt am Meer. Die Campingplätze bei Sidi Ifni gefallen uns nicht. Wir fahren trotzdem hoch ins Städtchen und kaufen uns im Telecom-Laden noch weiteres Guthaben fürs Internet. Auf der R104 rollen wir immer schön entlang der Steilküste nach Norden, bis wir in Aguni auf einen grossen Campingplatz treffen der direkt am Meer liegt und nicht überfüllt ist. Vorher standen an der Steilküste einige Wohnmobile frei aber da wir nicht wissen, wie die Situation hier ist, werden wir auf dem Campingplatz bleiben. Eben haben uns zwei Schweizer mit ihrem Zwergschnauzer besucht. Wir haben eine Weile angeregt geplaudert bis die Sonne untergegangen ist und es kühl wurde. Ein herrlicher Sonnenuntergang über dem Atlantik beschliesst den schönen Tag. Herrlich wieder am Meer zu sein!

Dienstag, 08.01.2019
Gegen Morgen bin ich mit Kopfweh aufgewacht. Nachdem ich eine Schmerztablette geschluckt habe bin ich nach einer Weile wieder eingeschlafen. Hermann hat mich schlafen lassen und als ich um 8.45h endlich wach geworden bin ging es mir besser. Gegen 11.00h sind wir abfahrtsbereit. Heute erwartet uns wieder eine schöne Strecke durch die Wüste und gegen Westen. Ich habe zum ersten Mal in Marokko das Steuer übernommen. Der Verkehr ist so gering und alles ist übersichtlich, da kann ich Hermi mal entlasten. Wir lieben diese Landschaft den Bergen entlang durch die Steinwüste. Zwei, drei kleine Orte durchqueren wir und auch an einer schönen Palmenoase kommen wir vorbei. Zwei Flüsse die wir durchqueren führen Wasser und ziehen die Menschen an, die sich, die Kleider oder auch mal das Auto waschen. Nach 150 km haben wir Icht erreicht. Der Reiseführer empfiehlt einen schönen Campingplatz etwas ausserhalb des kleinen Ortes. Er verfügt über ein Restaurant, in diesem haben wir fürs Abendessen reserviert. Wir geniessen den Nachmittag an der Sonne und Abends ein feines Essen mit einer Flasche Wein.                                                                                                                                            

Montag, 07.01.2019
Heute verabschieden wir uns von Nicole und Pit. Es war eine tolle gemeinsame Zeit aber ab jetzt fährt jeder wieder für sich weiter. Ab sofort haben wir auch wieder Asphalt unter den Rädern, was eine Fahrt mit mehreren Fahrzeugen nicht nötig macht. Wir tanken Diesel und dann geht es los Richtung Westen. Die N12 bringt uns schnell und bequem in gut 2 Stunden nach Tata das 140 km entfernt zu Füssen einiger Berge liegt. Die Strecke hat wunderschöne Natur zu bieten. Die Steinwüste wird immer wieder durch Palmenoasen und kleinere Orte unterbrochen. Bei Tissnit liegt der alte Ksar wunderschön auf einem Felsvorsprung darunter liegt eine Palmenoase. Einige Kilometer weiter sieht man rechter Hand ein bizarres ausgewaschenes Flussbett. Immer wieder entdecken wir Nomadenzelte und ihre Bewohner mit Ziegenherden und Eselchen. Man hat das Gefühl, die Zeit sei in der Vergangenheit stehen geblieben. In Tata fahren wir auf den Camping Hayat und stehen nun auf einem schönen ruhigen Plätzchen über dem Fluss in der Sonne. Es sind zwei weitere Schweizer Wohnmobile hier. Mit den Besitzern unterhalten wir uns am Nachmittag mal wieder über Gott und die Welt. Ach, ist das Leben schön! Gegen Abend gehen wir im Ort einkaufen. Wir lieben es inzwischen sehr in den kleinen Läden die von uns benötigten Dinge zusammen zu suchen. Der Ort hat einen Markt auf dem alles Lebensnotwendige verkauft wird. Es ist nett mit den Marokkanern gemeinsam an den Ständen vorbei zu schlendern. Die Menschen grüssen uns immer sehr nett. Einige Jugendliche lachen sich fast kaputt als sie Hermann und Shell sehen, Ali Baba und sein Hund mit Bart, das ist neu für sie, grins. Zum Schluss kaufen wir uns im nahe gelegenen Hotel noch ein paar Bier. Heute kochen wir uns ein Omelett und gehen dann schlafen.

Sonntag, 06.01.2019
Es wird immer später hell und deshalb wachen wir erst um 8.00h auf, der Sonnenaufgang ist dann aber doch schon um 8.20h. Auf unserer heutigen Fahrt kommen wir nach einigen Kilometern an einem kleinen Militärposten vorbei. Drei junge Soldaten müssen hier ausharren und freuen sich über unser Eintreffen. Nach der Kontrolle der Pässe werden wir zu Tee eingeladen und bekommen dazu ein ofenfrisches Fladenbrot gereicht. Da kann unser Militär noch was lernen, grins. Als Gegenleistung überreichen wir ein paar Plätzchen und Früchte, damit haben wir die drei glücklich gemacht! Es folgt eine einsame, schöne Fahrt nun Richtung Norden. Am Ende des Rundkurses um ein kleines Gebirge folgt der Höhepunkt, ein Felsendom flankiert von einer Felsnase und einem Tafelberg. Eine tolle Kulisse. Es ist nun nicht mehr weit bis Foum Zguid aber wir müssen uns die Ankunft verdienen. Erst wird es nochmal sandig, steil und uneben, dann folgt eine Waschbrettpiste die sich gut 10 km hinzieht. Wir brauchen ewig. Am Ende wartet nochmal ein Militärposten. Die Jungs bieten uns auch Tee an. Wir lehnen aber ab. Angebettelt werden wir dann trotzdem, Zigaretten? Wir haben noch ein wenig Aperogebäck. Es wird verdankt und dann hebt sich die Schranke. In Foum Zguid kaufen wir Früchte, Gemüse und Joghurt bevor wir auf dem Camping Palmeraie wechseln. Der Chef bietet uns an für uns eine Tajine zu kochen was wir gerne annehmen. Bevor es dunkel wird gesellen sich zu unseren beiden Wohnis noch 3 weitere schöne Fahrzeuge und es gibt einen fröhlichen Plausch. Kurz nach 19.00h werden uns die beiden Tajinen gebracht. Wunderbar fein gewürztes Gemüse mit Kartoffeln und unsere mit Poulet machen uns satt und schmecken hervorragend! Zum Schluss dieses schönen Tages sehen wir uns noch den Rest der Fernsehsendung über die Auswanderer an.

Samstag, 05.01.2019
Ein herrlicher Sonnenaufgang weckt uns. Um 10.00h fahren wir los und lassen nach kurzer Zeit die Dünen des Erg Chegaga hinter uns. Nun folgt die riesige Ebene des Lac Iriki. Hier ist die Piste recht glatt und wir kommen schnell voran. Bei einem Café pumpen wir die Pneus wieder auf und geniessen einen Kaffee im flirrenden Licht. Weiter geht die Fahrt bis fast zu einer Bergkette. Hier biegen wir ab und versuchen einer Route gegen Süden zu folgen. Es geht nochmal durch Dünen und wir lassen wieder Luft aus den Pneus. Nach einer Fahrt durch ein Tal mit Akazienbäumen die an unserem D-Hai kratzen, geht es einen kleinen, steilen, felsigen Hang hoch. Oben dann die Enttäuschung, ein Schild das die Weiterfahrt verbietet. Hier ist es sehr steinig, also wieder Pneu pumpen. Wir fahren ein Stück die Piste zurück und dann querfeldein. Bei einem Militärposten erreichen wir die Piste des Paris-Dakar Rennens. Wir zeigen unsere Pässe und werden weiter gewinkt. Wenige Kilometer weiter fahren wir ein wenig ins Nowhere wo wir einen Platz zum Übernachten finden.

Freitag, 04.01.2019
Bin erst um 8.45h aufgewacht. Das passt zu einem gemütlichen Tag zwischen den Dünen. Morgens räumen wir ein wenig auf. Mittags backt uns Pit feine Pancakes. Nachmittags geniessen wir die Sonne und abends kochen wir wieder über unserem Lagerfeuer. Anschliessend wirft Hermi den Computer an und wir schauen im Schweizer Fernsehen die Sendung „Auf und davon“. Ein wunderbarer Tag geht zu Ende.

Donnerstag, 03.01.2019
Heute Nacht war uns kalt. Wir haben wahrscheinlich zu lange beim Feuer gesessen. Nachdem die Sonne aufgegangen ist wird es schnell wärmer. Wir sammeln Holz und verstauen es im und am D-Hai. Nun geht es durch kleine Dünen vorbei an einer Wüste die grünt und blüht. Wunderschön! Einige der Pflanzen sind wilder Rucola und essbar! Nach einer Weile sehen wir eine Herde Dromedare die sich an den frischen Pflanzen gütlich tut. Es geht weiter über eine Steinwüste, durch ein kleines Tal hinunter auf eine Ebene. Immer näher kommen wir dem Erg Chegaga. Um uns herum sind Wanderdünen aber die Piste lässt sich sehr gut fahren. An den Dünen selber liegen einige Zeltcamps. Wir fahren an diesen vorbei und suchen dann nach einem schönen Platz wo wir zweimal übernachten möchten. Ein paar Mal müssen wir aussteigen und zu Fuss die Umgebung erkunden. Dabei bleibt unser D-Hai stecken, wir haben es aber schnell wieder flott gemacht, nachdem wir ein wenig geschaufelt haben. Als wir einen Zugang zu den Dünen gefunden haben, biegen wir ab und rumpeln über ein paar Pflanzen bis zu einer kleinen Vertiefung. Hier werden wir bleiben. Pit wollte noch eine Düne überqueren, bleibt aber stecken. Kein Problem diesmal, ziehen wir ihn mit dem D-Hai zurück auf festen Untergrund. Unser Camp ist schnell aufgebaut und als die Sonne am Horizont versinkt, prasselt ein munteres Feuer. Heute Abend werden wir unseren Kohlegrill ausprobieren. Zur Feier des Anlasses braten wir uns Rindsfilet Steaks. Dazu gibt es Kartoffeln aus der Kohle und Zuchetti. En Guetä und einen schönen Abend euch allen.

Mittwoch, 02.01.2019
Der Himmel ist leicht bewölkt. Nach einer Weile schaut aber doch die Sonne zwischen den Wolken hervor. Wir sind gleich um 8.00 h duschen gegangen, bevor die Italiener alle aus den Dachzelten gefallen sind. Um 10.00h sind wir abfahrtsbereit. Da wir nun wieder in die Wüste wollen tanken wir voll und kaufen noch ein paar Lebensmittel. Kurz vor der Abfahrt fahren Travelys vorbei und halten für einen kurzen Plausch. Es ist schon nach 11.00h als wir endlich aus der Stadt Richtung Süden fahren. Die ersten knapp 100 km rollen wir auf Asphalt. Wir halten in Tagounite und suchen noch nach Milch. Nach einem kleinen Pass, in der Ebene kommen wir an einem Streckenposten der Africa Ecorallye vorbei. Wir beobachten einige Zeit die Durchfahrt von Motorrädern, Autos und kleinen LKW’s. Es staubt und ist laut. Nach ein paar Fotos geht es weiter. Es folgt eine Palmenplantage und ein kleiner Ort, komplett aus rosa Lehm gebaut. In Mhamid angekommen gönnen wir uns einen Kaffee an der Sonne. Plötzlich tauchen zwei Radfahrer auf, es sind Margrit und Walter die hier im Ort Halt gemacht haben. Kurz vor 15.00h nehmen wir den letzten Teil unserer heutigen Fahrt unter die Räder. Es geht durch ein niedriges Dünenfeld, durch Sand und festgefahrenen Lehm. Nach gut 10 km finden wir ein schönes Plätzchen etwas abseits der Piste in den Dünen.Wir bereiten einen Pizzateig vor, sammeln Holz für ein Feuer und geniessen die warmen Sonnenstrahlen. Nach dem Essen machen wir ein Feuer und sitzen bis spät abends draussen unter einem wunderbaren Sternenhimmel.

Dienstag, 01.01.2019
Trotz spät ins Bett gehen um 8.00h aufgewacht. Nach dem Frühstück haben wir unsere Wäsche abgegeben, haben Margrit und Walter verabschiedet und sind mit Nicole und Pit nochmal ins Städtchen spaziert. Nachmittags haben wir uns der Wäsche gewidmet und Hermi hat ein paar Sachen am Auto gerichtet. Gegen Abend kommt eine grosse Gruppe Italiener. Es sind diejenigen die uns vorgestern auf der Piste überholt haben. Wir essen gemeinsam mit Nicole und Pit zu Abend und gehen früh schlafen.



EIN GUTES, GESUNDES UND GLÜCKLICHES 2019 EUCH ALLEN!!!

Montag, 31.12.2018
Wir stehen spät auf und machen langsam. Kurz nach 11.00h brechen wir zu einer Einkaufstour auf. Im kleinen Souk kaufen wir Nüsse, Trockenfrüchte, Süssigkeiten, Obst und Fleisch. Nach einem Kaffee noir erstehe ich ein Bedouinenkopftuch und eine „Hand der Fatima“ gegen den bösen Blick für unser D-Hai. Beim Handeln werde ich, wie fast jedes Mal über den Tisch gezogen. Es liegt mir einfach nicht. In einem weiteren Laden bekommen wir Joghurt und Orangensaft. Es ist ein komplett andere Art des Einkaufens und macht richtig Freude. Bei alledem haben wir zu viert einen riesen Spass mit den Marokkanern, die ausserordentlich freundlich und immer zu Spässen aufgelegt sind. Zum Schluss holen wir im Hotel nebenan teures Bier und Wein. Nun haben wir unsere Einkäufe verräumt und gehen zum gemütlichen Teil des Tages über. Nach einem Apero wechseln wir ins Beduinenzelt. Heute gibt es nochmal eine feine Suppe und anschliessend eine Tajine mit Rindfleisch. Ein wunderbarer Silvesterschmaus. Um die Wartezeit bei Mitternacht zu verkürzen zeigen uns Margrit und Walter  eine schöne Multivisionsschau über ihre letztjährige Reise in den Oman. Um Mitternacht stossen wir mit Rotwein aufs neue Jahr an. Kurz vor 1.00h löst sich unsere nette Runde auf und wir fallen in die Betten.

Sonntag, 30.12.2018
Nachts war es super ruhig und ein herrlicher Sternenhimmel hat geleuchtet. Es ist schon ein besonderes Gefühl so mitten im „Nichts“ zu stehen und zu schlafen. Nun lacht die Sonne wieder vom wolkenlosen Himmel aber es ist kühl. Wir schaffen es wieder um 10.00h abzufahren. Nach wenigen Kilometern steht eine grosse Herde von Dromedaren. Sie sind nicht scheu und laufen auch nicht weg als wir mit unseren Fahrzeugen ankommen. Leider ist auch heute die Piste nicht gerade eben. Wir holpern über Steine und gleiten durch Sand. Shell liegt auf ihrem „Chischtli“ und murrt. Es geht immer weiter westlich bis zu einem Militärposten. Wir sind hier nur ca. 10 km weit von der algerischen Grenze entfernt. 2 Soldaten kontrollieren unsere Pässe und tragen die Daten in ein Buch ein. Nun kann die Fahrt weitergehen. Erst über eine Ebene, an der uns Nomadenkinder erwarten, die betteln. Dann geht es über eine Hügelkette. Aber wie! Ich muss ein paar Mal leer schlucken. Die Piste ist teilweise mehr eine Treppe, rechts geht es den Hang runter, da wo ich sitze. Immer wieder neigt sich unser D-Hai bedrohlich. Irgendwann wird es mir zu viel und ich steige aus. Von aussen sieht die Fahrt gar nicht so schlimm aus. Hermi meistert den Aufstieg bravourös und auch die Fahrt ins Tal klappt prima. Nun kommt eine weitere Ebene. Diese ist komplett von der Hügelkette umschlossen. Sieht fast aus wie ein uralter riesiger Vulkankrater. In der Ebene leben Nomaden die uns anbetteln. Ein Junge verfolgt uns mit dem Fahrrad und gibt kurz darauf schimpfend auf. Ein Mann steht mit seinem Mofa an der Strecke und deutet, dass er Benzin braucht. Da wir keines haben, nur Diesel, lassen wir ihn links liegen. Noch einmal geht es ruppig einen kleine Pass hoch und drüben wieder runter. Diesmal ist der Weg aber besser zu befahren. Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bis zur Asphaltstrasse. Cool, das haben wir fünf gut gemeistert. Es sind 50 km bis Zagora. Hier fahren wir erst mal in die Stadt. Da Sonntag ist, haben aber die meisten Geschäfte geschlossen. Auf dem Camping Oasis Palmier treffen wir auf Margrit und Walter. Wir installieren uns, trinken Tee und Bier. Abends essen wir im Restaurant des Campings feine Spiesse mit Pommes. Den Schluss des Abends verbringen wir zu sechst im Wohnmobil von unseren Freunden. Es ist spät geworden, müde fallen wir ins Bett.

Samstag, 29.12.2018
10.00h ist Abfahrt. Es geht auf rumpliger Piste durch ein Tal das zum Schluss immer enger wird. Auf der anderen Seite eines kleine Passes treffen wir auf das Dorf Sidi Ali, das eine recht gute Infrastruktur hat. Hier funktioniert auch unser Internet wieder. Erstmal kaufen wir ein Brot während die anderen beiden Wasser bei einem Camping tanken. Der Laden an der Strasse hat zwar kein Brot aber der Verkäufer organisiert einen Freund, der mit seinem Motorrad eines beschafft. Nach fünf Minuten halten wir es in den Händen, es ist noch warm und duftet herrlich. Gleich naschen wir davon und haben nach kurzer Zeit schon fast die Hälfte gegessen. Wir rufen noch unsere Emails ab und senden Whatsapps an unsere Familien, dann geht es weiter. Steinige Strecken wechseln sich mit sandigen Abschnitten ab, manchmal können wir aber auch mal mit 50 kmh über eine Ebene brettern. Als wir nochmal eine Pause machen, fährt eine ganze Kolonne Fahrzeuge an uns vorbei. Wir lassen sie passieren. Einige wenige Kilometer fahren wir noch bevor wir einen schönen Platz bei ein paar Dornbüschen finden. Hier machen wir es uns in der Sonne bequem. Es ist heute etwas kühl und der Wind streicht über den Sand. Trotzdem bleiben wir bis zum Sonnenuntergang sitzen. Nun kochen wir und werden gemeinsam mit Nicole und Pit essen und den Abend verbringen.

Freitag, 28.12.2018
Es dauert ein wenig bis die Sonne den Bergkamm überschritten hat und ihre wärmenden Strahlen auch auf unseren Lagerplatz scheinen lässt. Ein junger Marokkaner mit seinem Motorrad besucht uns und möchte uns Waren zum Kauf anbieten. Wir winken ab und kurz darauf trollt er sich. Einige Minuten nach 10.00h brechen wir auf. Wir kommen langsam vorwärts, passieren ein paar Kasbah Aubergen und fahren schliesslich auf einer Rumpelpiste nach Ramlia. Schon einen Kilometer vorher warten Kinder am Strassenrand und betteln um Essen oder Süssigkeiten. Die kleinen Racker sind barfuss, rennen trotzdem flink neben unserem Fahrzeug her. Da wir nicht sehr schnellfahren können, bleiben sie auch längere Zeit auf gleicher Höhe, bis sie uns schimpfend ziehen lassen müssen. Im kleinen Ortszentrum haben die Mädchen und Frauen „Verkaufsstände“ auf dem Boden ausgelegt. Sie haben Schals, selbstgebastelte Tiere und Steine im Angebot. Gerne würde ich etwas kaufen, aber welche der Frauen soll man da beglücken. Da wir auch nicht wirklich etwas brauchen, winken wir dankend ab. Im kleinen Café bestellen wir eine Kanne Tee und setzen uns in die Sonne. Hier ist was los, es kommt ein Quad an, ein Motoradfahrer, 2 LKW-Wohnmobile fahren vorbei und grüssen und zwei andere Fahrzeuge die aus der Richtung kommen, in die wir wollen, stoppen. Die beiden Paare setzen sich zu uns an den Tisch und wir tauschen Informationen aus. Wir müssen heute nach dem Ort eine tiefsandige Passage durch ein Flussbett queren. Diese 3.5 km sind in Offroad-Kreisen bekannt für den sehr feinen staubförmigen Sand, der hier Feschfesch genannt wird. Sie geben uns noch Tipps für die Durchfahrt, dann brechen wir hoffungsvoll auf. Den ersten Teil bewältigen unsere Fahrzeuge problemlos. Nach gut 2 km steigen wir aus und freuen uns, dass wir bei der Durchquerung keine Probleme zu haben scheinen. Pit fährt mit seinem VW-T5 voraus und bleibt dann bei einem kleinen Hügel, der nur aus Sand besteht stecken. Wir packen die Schaufeln aus, er holt den Wagenheber raus, damit wir die Sandbleche unter die Räder stecken können und besser den Boden unter dem Fahrzeug freischaufeln können. Ein erstes Mal kommt er rückwärts frei. Steckt dann aber nochmal fest. Inzwischen sind 3 spanische Fahrzeuge hinzugekommen. Es wird kurz beraten, wie der Bulli auf die nächste Fläche mit festem Untergrund bugsiert werden könnte. Die Männer setzen auf Muskelkraft und Sandbleche. Gemeinsam schieben sie zu viert und dann ist Pit frei. Für die Weiterfahrt suchen wir uns nun eine andere Passage durch den Sand. Nach einer weiteren Viertelstunde haben wir wieder festen Grund unter den Rädern. Das war nun genug „Action“ für heute. Wir fahren gleich auf einen schönen Platz zwischen den kleinen Wanderdünen. Nun duschen wir erst mal, um den Staub wieder los zu werden. Es ist herrlich warm, sodass wir unsere Stühle aufstellen. Nicole und Pit teilen ihr letztes Bier mit uns. Damit stossen wir auf unser heutiges Abenteuer an. Als die Sonne langsam hinter den Bergen verschwindet, kochen wir Polenta und Ratatouille und schmausen zum Schluss des Tages bei uns im Wohni. Plötzlich hören wir Motorenlärm aus der Dunkelheit. Es sind 2 Motorräder mit drei jungen Marokkanern die uns besuchen und mit Nicole einen Plausch halten. Sie möchten gerne irgendwelche Steine verkaufen und wollen Zigaretten schnorren. Da wir weder etwas kaufen noch etwas zu verschenken haben, ziehen sie nach kurzer Zeit wieder ab. Nicole und Pit haben die Situation gut gemeistert. Wir haben uns eher im Hintergrund gehalten. Mir sind solche Besuche immer nicht ganz geheuer aber bis jetzt waren die Männer einfach nur nett und neugierig.

Donnerstag, 27.12.2018
Es war eine kalte Nacht aber die Sonne wärmt und bald herrscht wieder T’Shirt Wetter. Alle kriechen aus ihren Wohnis und quatschen mal wieder. Gegen 10.30h sind die Swiss Overlander und wir zur Abfahrt bereit. Wir verabschieden uns von Travelys und Dubus und fahren Richtung Norden. Immer mal wieder suchen wir die richtige Spur. Hier hilft nur aussteigen und vorlaufen. Nach guten 45 Minuten haben wir einen besseren Track erreicht und kommen nun, trotz Wellblechpiste, schneller voran. In Touz Azi el Bide weiss Nicole einen guten Laden. Wir füllen Milchprodukte auf und kaufen günstig Gemüse im Nachbarladen. An der Tankstelle füllen wir nochmal Diesel nach und trinken einen Kaffee. Eine Gruppe mit 4 Fahrzeugen, 1 Mercedes, 1 Unimog und zwei Iveco’s machen auch halt. Wir bekommen mit, dass sie ihre Fahrzeuge wiegen. Vorne ist nämlich eine LKW Waage. Diese Möglichkeit lassen wir uns nicht entgehen. Kostet zwar 50 Dirham aber jetzt haben wir die Gewissheit. Wir sind 5‘600 kg schwer, also nur knapp über dem Gesamtgewicht. Da werden wir in nächster Zeit mal überlegen, was wir noch entbehren können. Es dauert noch ein wenig, dann sind wir und die Swiss Overlander abfahrbereit. Es geht Richtung Süden bis Taouz wo wir erst mal die Piste P7112 suchen müssen. Einmal gefunden fahren wir mit grossem Abstand immer Richtung Westen. Es ist sehr staubig und warm, da uns die Sonne in die Windschutzscheibe scheint. Mit offenen Fenstern fangen wir leider viel Staub ein aber das geht jetzt halt nicht anders. Uns kommen immer Lastwagen gefüllt mit Geröll entgegen. Immer wieder müssen wir ausweichen und die Brummis passieren lassen. Nach gut 2 Stunden Fahrt finden wir ein Plätzchen etwas abseits der Piste, wo wir uns aufstellen und die Nacht verbringen werden. Schnell die Stühle ausgepackt, damit wir in den letzten Sonnenstrahlen noch ein Bier gemeinsam geniessen können. Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, kocht jeder in seinem Wohnmobil das Abendessen, das wir anschliessend gemeinsam bei uns am Tisch verzehren. Unsere Runde löst sich erst nach 22.0h auf.

Mittwoch, 26.12.2018
Es ist noch fast dunkel als wir wach werden. Nach dem Frühstück machen wir alles bereit zur Abfahrt. Zum Schluss tanken wir noch Wasser auf. Beim Bezahlen an der Rezeption erkundigen wir uns nach Brennholz. Der junge Mann verweist uns an einen anderen Herrn der uns ein paar Stücke vorbereitet. Als es ums Zahlen geht will er 150 Dirham. Wir kontern mit 50 Dirham. Bis auf 100 Dirham kommt er uns entgegen aber da machen wir nicht mit. 50 Dirham hätten wir gezahlt aber das wären schon 5 Franken. Ohne Holz fahren wir ins Ortszentrum von Merzouga wo wir Lebensmittel einkaufen. Das funktioniert hier noch wie bei uns zu Omas Zeiten. Der Verkäufer steht hinter seinem Tresen. An den Wänden und im Raum um ihn stapeln sich die Waren. Das Gemüse und die Früchte sind auf dem Gehsteig gestapelt. Hier ist Selbstbedienung. Nachdem wir unsere Wünsche angebracht haben und er die Waren über den Tresen geschoben hat bezahlen wir. Gut versorgt geht es nun hinter die Dünen. Nach wenigen Kilometern südwärts verlassen wir die Asphaltstrasse. Ab sofort muss Hermi mit Wellblech und tiefem Sand zurecht kommen. Einige Zeit fahren wir in einem trockenen Flussbett, einem sogenannten Oued. Hier finden wir auch endlich das noch fehlende Feuerholz. Wir binden es hinten an unsere Sandbleche. Hoffentlich benötigen wir die nachher nicht. Dank unserem Navi, das wir gestern noch mit einer Marokko-Karte füllen konnten, finden wir unseren Weg ohne grössere Probleme. Wir wollen zu Dubus und Travelys. Nach ca. 13 Kilometern sehen wir das rot-weisse Fahrzeug vor uns auf einer kleinen Düne stehen. Eine letzte Anstrengung und nun stehen wir mit 4 Fahrzeugen mitten im Nirgendwo. Die Sonne scheint heute warm, nur ein leichter Wind kühlt. Kurz vor Sonnenuntergang machen wir ein Feuer. Wir kochen in einer grossen Eisenpfanne direkt auf dem Feuer ein Risotto dazu gibt es einen Linsensalat. Vorher geniessen wir einen Apéro und zum Nachtisch werden wir mit einem Milchreis mit Apfelkompott verwöhnt. Die Nacht hat sich über unser Camp gesenkt und es wird kühl. Da der Mond noch nicht aufgegangen ist und fast kein Fremdlicht stört können wir einen wunderbaren Sternenhimmel bewundern. Gegen 21.00h wird es definitiv zu kalt und alle verkriechen sich in ihren warmen Wohnis.

Ein traumhafter Abschluss eines wunderschönen Tages.

Dienstag, 25.12.2018
Heute haben sich am Himmel ein paar Wolken vor die Sonne geschoben. Dafür ist es nicht ganz so kalt. Nach dem Frühstück verabschieden wir das Bündner Paar die nochmal Richtung Atlas fahren wollen. In lockerer Runde tratschen wir und schon ist wieder Mittag. Immer wieder finden wir uns zusammen, diskutieren über Routen und Möglichkeiten. Mit den zwei „Swiss Overlanders“ verabreden wir morgen gemeinsam die Ostumfahrung des Erg Chebbi zu wagen. Am späteren Nachmittag machen wir einen Spaziergang in die Dünen und trinken im Café einen Kaffee (super Satz, grins). Zur Feier von Weihnachten bekommen wir dazu Guetzli serviert. Als wir zurückkommen hat sich der Platz gut gefüllt. Es ist noch eine ganze Gruppe angekommen. Wir verbringen wieder einen ruhigen Abend und bereiten ein paar Sachen für die Tour von Morgen vor.

Montag, 24.12.2018
Ein weiterer strahlender Tag. Wir verbringen einen gemütlichen Morgen im Wohni. Hermi geht joggen und ich putze das Nötigste im Wohni. Um 13.00h haben wir uns mit den anderen Schweizer Paaren zu einem Apéro verabredet. Jeder bringt was mit. Herrlich ungezwungen, mit vielen Reisegeschichten und viel Gelächter geht der Nachmittag rasend schnell vorbei. Erst um 17.00h löst sich unsere muntere Runde auf. Wir geniessen noch die letzten Minuten bis zum Sonnenuntergang auf unserer Düne sitzend, bevor es kalt wird. Traditionell gibt es bei uns an Heiligabend ein Fleischfondue. Dafür haben wir uns ein Schweinefilet aus Spanien aufgehoben. Zu dritt geniessen wir den Abend.

Montag, 24.12.2018 Heiligabend
Wir wünschen euch allen von Herzen frohe Weihnachten und ein gutes und friedliches neues Jahr.

Sonntag, 23.12.2018
Wir machen uns bereit und gehen als erstes Einkaufen und Tanken. Um 12.00h sind wir zurück, haben aber von unseren Freunden Travely und Dubo noch nichts gehört. Wir stellen uns also wieder auf unseren Platz und warten ab. Ein wenig Geplauder verkürzt uns die Zeit. Nach einer Weile erhalten wir eine Sprachnachricht. Es soll heute noch weiter gehen. Wir verabschieden uns von den verschiedenen neuen Freunden auf dem Platz und fahren zum Eingang. Hier erwarten uns schon die beiden anderen Fahrzeuge. Es soll nördlich gehen, immer entlang der Düne und dort wollen wir einen Übernachtungsplatz finden. Der erste Platz ist nicht nach unserem Geschmack. Nur 300m weiter liegt ein offizieller Campingplatz. Die Fahrt geht weiter, an Dromedaren vorbei die für den abendlichen Ausflug in die Dünen aufgezäumt werden. Einige Kilometer weiter häufen sich Bauruinen und im Bau befindliche Kasbahs und ein Dorf. Hier in der Nähe des Dorfes, im tiefen Sand möchten die anderen vier übernachten und morgen dann weiter ziehen. Kaum sind wir ausgestiegen, breitet der erste Dorfbewohner schon seine Souvenierangebote aus. Ich fühle mich an diesem Platz überhaupt nicht wohl. Es ist nicht schön und nach meinem Geschmack zu nah am Dorf. Hermi und ich beraten uns. Er ist einverstanden wieder zurück zu unserem schönen Platz beim Haven la Chance zu fahren. Das bedeutet allerdings auch, keine Weihnachten gemeinsam mit unseren Freunden, auf das wir uns doch sehr gefreut haben. Ich kann aber nicht über meinen Schatten springen und zu einer Übernachtung an diesem Platz ja sagen, bei dem ich ein schlechtes Gefühl habe. Wir verabschieden uns und …. bleiben prompt im Sand stecken. Nun folgt das bekannte Prozedere, Luft aus den Pneu lassen, graben, Sandbleche unterlegen. Unsere Freunde helfen uns tatkräftig und nach kurzer Zeit sind wir wieder frei und können zurück fahren. Beim Haven la Chance haben sich unterdessen zwei weitere Schweizer eingefunden, die wir von unterwegs schon kennen. Die Sonne versinkt und lässt die Dünen in den schönsten Farben leuchten. Schnell wird es kühl und wir verziehen uns ins Wohni.

Samstag, 22.12.2018
Ein gemütlicher Tag zwischen den Dünen. Wir haben den ganzen Tag verplaudert mit drei verschiedenen Schweizer Paaren. Es war ein herrlich an der Sonne. Nun habe ich einen Sonnenbrand auf der Nase.

Freitag, 21.12.2018
Nach einem ruhigen Frühstück kommen wir mit unseren Zürcher Nachbarn ins Plaudern. Anschliessend machen wir einen Spaziergang in den kleinen Ort und trinken Tee. Nachmittags geniessen wir die Sonne. Zum Sonnenuntergang gehen wir ins nahe Café in den Dünen um nochmals Tee zu trinken und um die herrliche Umgebung zu geniessen. Der kürzeste Tag ist zu Ende und entsprechend kurz ist heute mein Bericht. Nun wünschen wir euch einen schönen Abend und eine gute lange Nacht.

Spuren im Sand

Donnerstag, 20.12.2018
Bin erst um 8.30h aufgewacht. Bevor es in die Wüste geht füllen wir noch Wasser auf und entleeren das Grauwasser. Um 11.00h sind wir endlich bereit zur Abfahrt. Wir durchqueren Errachidia, die Stadt ist nicht besonders schön und so rollen wir ohne Stopp bis Meski. Hier schauen wir uns kurz die Source Bleu an, die blaue Quelle. Wir machen ein Foto von der schönen Oase und fahren weiter. Einige Kilometer weiter lohnt ein Halt beim Panorama Punkt Vallé de Ziz mit Café und wunderbarer Aussicht auf das Tal und die Oase. Die Strasse führt weiter im Tal an verfallenden Lehmdörfern vorbei. Wunderschön sind hingegen die Palmengärten. Es schliesst sich nun eine Steinwüste an die, weil flach, einen Blick in die unendliche Weite zulässt. Wir fahren durch Erfourt und Rissani. Beide Orte reizen uns nicht. Wir fahren durch, besser schleichen durch, da gerade die Kinder aus der Schule kommen und die Strassen verstopfen. Nun ist es nicht mehr weit bis Merzouga. Als wir ankommen sehen wir, dass der Zeitsee Lac Dayet Srji zur Zeit tatsächlich Wasser führt. Über eine holprige Piste fahren wir bis an den Rand und beobachten ein paar Gänse beim Baden. Angeblich soll es hier sogar Flamingos geben die sich aber heute definitiv nicht sehen lassen. Wir fahren zum Ortskern von Merzouga und drehen eine Runde bevor wir uns einen Campingplatz in den Dünen suchen. Wir landen im Haven la Chance Desert Hotel und stehen jetzt mit Blick auf den Erg Chebbi direkt im Sand. Nachmittags geniessen wir erst mal die Sonne und machen einen kleine Spaziergang mit Shell bevor wir kochen und den Abend geniessen.

Mittwoch, 19.12.2018
Habe recht gut geschlafen und auch meine Erkältung ist etwas besser. Nach dem Frühstück duschen wir mal wieder ausgiebig und mit richtig heissem Wasser, herrlich! Heute geht unsere Fahrt auf der gut ausgebauten N10 gen Osten über Goulmima nach Errachidia. Die Strasse führt über eine Ebene immer tiefer hinab bis gut 1‘000 m.ü.M, links gesäumt vom mittleren Atlas. Gut 150 km sind es bis zum Ziel. Zuerst füllen wir in einem Shop unsere Bier und Weinvorräte auf. Im grossen Acima Supermarkt holen wir uns Lebensmittelvorräte. Nachdem wir auf dem Camping herzlich willkommen geheissen wurden, sortieren wir alles ein. Das Gelände verfügt auch über ein schönes Restaurant mit Tischchen auf grünem Rasen. Das geniessen wir und trinken Tee und Kaffee. Unterwegs haben wir nicht weit entfernt einen Telecomshop entdeckt. Wir verbinden das Angenehme mit dem Nützlichen und spazieren mit Shell den Kilometer Richtung Stadt. Shell muss draussen warten, was ihr wie immer gar nicht gefällt. Sie lässt es alle im Umkreis lautstark wissen. Die Männer im Shop lachen sich halb tot. Hermi bleibt bei ihr und ich werde sehr nett in ein Büro gewinkt, wo mir ein Mann die gewünschten Gigabyte verkauft. Ich frage noch nach der Gültigkeit. Das wird ihm irgendwie zu viel. Er verweist mich an seinen Chef und der aktiviert eine erste Tranche gleich für mich. Scheint ihm ein wenig komisch, dass er mit einer Frau zu tun hat. Er fragt nach meinem Mann, ich erkläre ihm das der draussen wartet, hmm, mehr sagt er dazu nicht, grins. Es ist immer wieder toll wie hilfsbereit und freundlich die Marokkaner sind. Zurück beim D-Hai kochen wir und machen uns einen gemütlichen Abend.

Dienstag, 18.12.2018
Nach einer unruhigen Nacht mit viel gehuste stehen wir um 8.00h auf. Nachdem wir uns fertig gemacht haben und die Sonne auf unseren Platz scheint, hören wir uns nochmal den Bericht der Strecke an. Zudem haben wir herausgefunden, dass die zweite Strecke über einen 2‘950m hohen Pass auch sehr schwierige und enge Passagen beinhaltet. Nun steht unsere Entscheidung fest. Wir fahren definitiv auf der normalen Strasse durch das Dades-Tal zurück. Wir verabschieden uns von Travelys und Dubus. Die vier versuchen die Strecke zu bewältigen. Wir werden uns am 23.12.18 am Erg Chebbi wiedersehen. Bei der Rückfahrt zur asphaltierten Strasse verfahren wir uns, müssen 50m zurücksetzen und dann drehen. Klappt bestens und nun ist klar wie es zurück geht. Hinter uns hupt jemand. Ein Marokkaner hat uns schon entdeckt und „lotst“ uns zurück zur Hauptstrasse. Das hätten wir jetzt nicht gebraucht aber gutmütig geben wir ihm 2 Dirham und fahren schnell weiter. Er ruft uns noch etwas nach…. Die Strecke aus dem Tal zieht sich. Da wir erst um kurz nach 11.00h losgefahren sind überlegen wir, wo wir übernachten wollen. Wir fahren bis Tinghir auf den Campingplatz Atlas und lassen uns zufrieden in der Sonne und unter Palmen nieder und geniessen die Ruhe und den Abend bei Muezzingesang und Vogelgezwitscher.

Hilft mir hier denn keiner?

Montag, 17.12.2018
Kurz vor 11.00h ist unsere „Karavane“ abfahrtsbereit. Es geht auf der R704 Richtung Dades Schlucht. Unterwegs kommen wir an schönen Kashbas vorbei. Einige sind zu tollen Hotels umgebaut. Tolle Felsformationen säumen unseren Weg. Immer weiter geht es bergauf. Einmal fahren wir in luftiger Höhe, dann senkt sich die Strasse und wir begleiten den Fluss in umgekehrter Fliessrichtung. Die Felswände rücken immer näher und auf kurzer Strecke haben, wie gestern, nur gerade die Strasse und der Fluss nebeneinander Platz. Einige Kehren steigen eine Bergflanke hoch. Oben haben wir einen tollen Blick zurück ins Tal. Einige Kilometer weiter, nach einem Hügel, gleitet der Blick über den Canyon. Die Strasse wird einspurig. Sie wurde in den Felsen gehauen und wir fahren in schwindelerregender Höhe und direkt am Abhang bis zur nächsten Hochebene. Nach Msemrir biegen wir auf die Piste P7104 ab und suchen unseren Weg durch einen trockenen Fluss, der mit Geröll übersät ist. Wir sind uns nicht sicher, wo der Track entlang geht und machen Halt. Kurze Zeit später erscheint schon ein Marokkaner und erklärt uns wo es weiter geht. Wir müssen umdrehen und ein kurzes Stück zurückfahren. Nun geht das Gerumpel weiter. Es ist 14.30h als wir anhalten und uns einen Platz zum Übernachten suchen, der eben ist. Ich bin stark erkältet und lege mich ins Bett um ein wenig zu ruhen. Hermi und Thomas erkunden mit Shell die Strecke, auf der wir morgen weiterfahren werden. Da wir kein Brot eingekauft haben knetet Hermi einen Teig, den wir nach dem Essen im Omnia-Ofen backen werden. Langsam versinkt die Sonne am etwas verschleierten Himmel. Um 20.00h ist draussen in der Dunkelheit ein Motorengeräusch zu hören. Hermi und die anderen schauen was los ist. Ein Bündner Paar mit einem Nissan-Pick-up mit Wohnkabine ist angekommen. Sie sind die Strecke gefahren, die wir für Morgen ins Auge gefasst haben. Für die 40 km haben sie 5 Stunden gebraucht. Sie berichten von 2 wirklich schwierigen Stellen. Hermi erzählt mir die Story da ich wegen meiner Erkältung im Wohni geblieben bin. Wir entscheiden, Morgen zurück ins Tal zu fahren. Müde und gerädert falle ich ins Bett.

Sonntag, 16.12.2018
Beim Erwachen sehe ich aus dem Dachfenster, am Himmel verblasst langsam der Morgenstern.  Draussen ist es eiskalt, -2°C. Wir machen uns fertig und rumpeln um kurz nach 10.00h Richtung Thodra Schlucht nach Süden. Der Anfang ist recht unspektakulär aber schnell steigen die Wände um uns herum steil an und wir rollen immer weiter ins Tal. Nach einigen Kilometern stehen am Strassenrand unsere Freunde, Dubus und Travelys. Es gibt ein grosses Hallo. Da die vier noch nicht bereit zur Abfahrt sind, machen wir uns schon mal auf den Weg. Der Hauptanziehungspunkt der Schlucht ist ein schmaler Felsspalt durch den der Fluss und die Strasse gerade noch durchpassen. Die Wände recken sich 300 – 400m hoch in den Himmel. Sieht toll aus. Wir machen Fotos und passieren langsam die Souvenierhändler. Es sind noch nicht viele Touristen unterwegs und auch die Händler beginnen erst ihre Stände aufzubauen. Glück für uns, wir können ungestört die tolle Umgebung in uns aufnehmen. Nach einigen Kilometern steht am Ende des Tals das Städtchen Tinghir. An seinem Fuss im Tal ist eine wunderschöne Palmenoase und es gibt Gemüsefelder und Gärten. Einige schöne Kashahs sind erhalten und zu Hotels umgebaut. Ein grosser Teil der anderen Lehmbehausungen zerfallen aber langsam und geben nur noch ein schönes Fotomotiv ab. Wir biegen auf die N10 ab Richtung Boumalne. Nach einigen Kilometern warten wir am Strassenrand auf die anderen beiden Fahrzeuge. Es dauert nicht lange und die beiden kommen angerollt. Nun ist unser Konvoi wieder komplett und so fahren wir gemeinsam weiter. Nach Boumalne, bei einer Brücke biegen Travelys ab ins Flussbett. Diesem folgen wir für ein oder zwei Kilometer und stellen uns bei einer Biegung an den Rand der Piste. Jeder sucht sich ein gerades Plätzchen. Die Stühle werden ausgepackt und gemeinsam geniessen wir die Sonne und die Ruhe. Nach Sonnenuntergang wird es schnell kühl und jeder verkriecht sich in seinem Wohnmobil.

Samstag, 15.12.2018
Es wird langsam hell, ein herrlicher Tag bahnt sich an. Draussen ist es allerdings nur knapp über 0°C mit Bodenfrost. Nach dem Frühstück tratschen wir noch ein wenig mit unseren Nachbarn. Patrick, er ist Mechaniker, hat sich anerboten und schaut kurz unter unser D-Hai um festzustellen, warum bei uns Öl tropft. Glücklicherweise kann er uns beruhigen. Wir sollen es im Auge behalten, müssen aber nicht gleich etwas reparieren lassen. Es ist nur eine kleine Dichtung die aber keine grossen Auswirkungen haben sollte. Beim anderen Bus ist ein Mechaniker schon dabei die zweite Federung auszubauen, die Plattfedern sollen heute noch eingebaut werden und dann können die beiden ihre Reise fortsetzen. Um 10.30h eisen wir uns von den netten Nachbarn los und fahren auf guter Strasse mit herrlicher Aussicht nach Er Rich. Hier tanken wir voll und biegen ab auf die RR704. Die ersten 50 km geht es flott voran. Die Orte liegen etwas zurückversetzt von der Strasse an den Hängen der Gebirge. Hier ist die Architektur vollkommen anders als an der RN13. Es herrschen Lehmbauten vor, leider sind viele davon dem Verfall preisgegeben. Die Strasse ist in den Dörfern schlechter und je näher wir dem Ende des breiten Tales kommen, wird der Asphalt löchrig und an den Rändern ausgefranst. Es ist sowieso nur noch eine Spur. Die Gegend um uns ist nun staubtrocken, eine Steinwüste. Langweilig ist das aber mitnichten. Man kann hier genau die Erdfaltung und Krümmung sehen. Herrliche Blicke tun sich auf. In den Dörfern winken uns die Menschen freundlich zu und die Kinder rennen begeistert um uns ein bonjour zuzurufen. Je enger das Tal wird desto schlechter wird die Strasse. Es ist nunmehr nur noch eine Piste die durch Schutt und Felsbrocken teilweise zugeschüttet ist. Immer aber findet man mindestens eine fahrbare Spure. Durch die schlechten Strassenverhältnisse wird unser Tempo gebremst. Umso mehr können wir die Umgebung geniessen. Wir rollen die meiste Zeit auf ungefähr 1‘500 m.ü.M. durch die Berge. Nachdem wir die 120 km fast hinter uns gebracht haben, treffen wir in einem Ort auf eine Horde männliche Jugendliche, die durch 2 Chaoten angestachelt werden und so gar nicht mehr freundlich erscheinen. Gut sind wir so hoch. Hermi behält die Nerven und lenkt unser D-Hai in flottem Tempo durch die Menge. Nach einer endlosen Minute haben wir es geschafft und treffen gleich darauf auf nette Jungs die uns zuwinken. Soviel zum Gruppendruck! In Almaghou treffen wir auf die RN12. Die Temperatur ist aber tagsüber auf 16 – 20° C gestiegen und wir fahren mit offenem Fester. Eigentlich dachten wir die Strasse wird nun besser. Leider bleibt sie auf den nächsten 20 km noch sehr löchrig und wir queren X Flüsse über Furten. Die Strasse steigt nochmal an bis wir fast 2‘700 m.ü.M erreicht haben. Hier ist ein kleiner Pass und ab sofort geht es steil runter. Nach 10 km sind wir 1‘000m tiefer in einer weiteren Ebene angekommen. Es ist nicht mehr weit bis Tamtattouchte wo es verschiedene Unterkünfte geben soll. Wir fahren alle ab, keine gefällt uns wirklich, aber der letzte „Campingplatz“ liegt schön auf der anderen Flussseite auf einer Terrasse. Den nehmen wir. Ein netter Mann kommt und begrüsst uns. Er lädt uns zum Tee ein, nachdem wir uns eingerichtet haben bekommen wir feinen Minztee und Mandeln von seiner Plantage serviert. Wir geniessen die letzten Sonnenstrahlen und machen mit Shell noch einen kurzen Spaziergang bevor wir im Wohni verschwinden.

Freitag, 14.12.2018
Husch, husch, alles fertig zur Abreise machen. Um 10.00h verabschieden wir uns noch von den Schweizern und Deutschen rundum, dann geht es auf in die Berge. Die ersten knapp 70 km fahren wir stetig bergan bis auf ca. 1‘500 m.ü.M. Ifrane mutet skurril an. Es ist ein Städtchen wie es in Europa stehen könnte. Die Häuser haben alle rote Steildächer und ähneln im Stil stark denen in Deutschland. Die Strassen sind breit und sauber, es gibt Parks mit Teichen und schöne Grünflächen. Zwischendrin laufen dann aber überall Kopftuch bedeckte Frauen und Kapuzenmänner herum. Wir fahren durch und nehmen vor Azrou eine sogenannte Abkürzung, die P7217. Sie ist nur eine Spur breit und führt zur grossen Zeder. Der Baum ist abgestorben und bietet keinen schönen Anblick. Trotzdem will ein Wächter für den Parkplatz 5 Dirham damit man Fotos machen kann und die Affen bewundern. Wir drehen um. Wir wollten ja eigentlich zur N13. Beim Abzweiger, laut MapsMe führt nur ein mit Geröll bedeckter Weg bergan. Das wollen wir nun wissen. Untersetzung rein und hoch den Berg. Es rumpelt ganz schön und in Schräglage geraten wir auch aber Hermi und unser Iveco schaffen es problemlos bis hoch. Oben nochmal ein schöner Zedernwald bevor wir auf die N13 einbiegen. Hier warten Berber mit Reittieren, es gibt Stände mit Souvenirs und hier warten auch ein paar Affen. Ich mache ein Foto, dann fahren wir weiter. Kurz darauf kommt uns eine Ambulanz entgegen. Der Fahrer gibt Lichthupe und gestikuliert wild. Keine Ahnung was der meint. Zwei Kilometer weiter klärt sich das Rätsel. Ein schwerer frontaler Autounfall und daneben liegt unter einer Decke ein Körper. Wir schicken ein Gebet zu Allah und fahren langsam vorbei. Lieber Gott hilf das uns sowas nicht passiert! Langsam kommen wir nun auf eine Hochebene ,die sich zwischen 1‘800 – 2‘200 m.ü.M. weit ins Land erstreckt. Hier oben ist es kalt, 0°C zeigt das Thermometer. Es hat ein wenig geschneit und die Bäume und Wiesen sind leicht überzuckert. Die Strasse ist aber weiterhin sehr gut. Ein Stück weiter fängt es dann an zu schneien! Vor Boulojoul haben wir den Scheitelpunkt erreicht und rollen nun gemütlich wieder in tiefere Lagen. Am Strassenrand sind viele Hunde und ein wenig zurückversetzt sieht man Berber die nur in Zeltverschlägen leben, bei dieser Kälte! Nach einer Weile klart der Himmel plötzlich auf und wir kommen auf eine Hochebene, die nun schon einer Halbwüste gleicht. Wunderbare Blicke auf den hohen Atlas mit seinen hohen Schneebergen tun sich auf. Die Strasse war trotz dem Regen und Schnee von gestern durchwegs unproblematisch und gut zu fahren. An unserem heutigen Ziel in Midelt stellen wir uns nach ein wenig Überlegung auf den Camping Municipal. Wir treffen auf ein deutsches Paar dessen Kastenwagen aufgebockt ist. Beim Nachfragen erfahren wir, dass die Luftfederung defekt ist. Der Campingchef hilft und hat einen Mechaniker aufgetan der nun Blattfedern einbaut. Wir verabreden uns auf einen Drink für später. Lustigerweise kennen sie unsere Freunde die Dubus und die Travelys von einem Durotreffen in der Schweiz! Wir machen endlich mal wieder einen schönen Spaziergang mit Shell. Im Ort wird sie immer wieder belacht und angefasst. Sie ist DIE Attraktion. Nach einem Rundgang durchs Zentrum und einem Kaffee in der Sonne zieht es uns zurück ins warme D-Hai. Hier machen wir erst mal den Boden sauber und dann schreibe ich noch Tagebuch. Der Nachbar vom defekten Bus kommt auf ein Getränk rüber bis die Mechaniker eintreffen. Kurz darauf klopft es, wir werden zum Essen gerufen, das beim Campingchef privat aufgetischt wird. Wir sitzen in der guten Stube der Familie. Leider ist es recht kühl hier drin. Uns wird eine feine Suppe mit Gemüse, Nudeln und Kichererbsen serviert. Zur Hauptspeise gibt es eine Tajine, zum Nachtisch Früchte und alles wird mit einem herrlich heissen Tee abgerundet. Kurze Zeit später sind wir zu fünft und plaudern über Gott und die Welt, unsere Fahrzeuge und allerlei Reiseerlebnisse. Es war ein netter Abend.

Donnerstag, 13.12.2018
Der Wetterbericht sagt für heute Bewölkt und Regen voraus, momentan ist es aber noch sonnig und 11°C. Wir sammeln unsere Schmutzwäsche zusammen und bringen sie zur Rezeption. Heute Abend um 18.00h können wir sie wieder abholen, kostet 60 Dirham. Wir sind gespannt! Nach getaner Arbeit gibt es Frühstück. Wir haben frisches Baguette ans Wohni geliefert bekommen und geniessen nun das feine Brot und Kaffee dazu. Dubus machen sich bereit zur Weiterfahrt. Wir verabschieden uns und freuen uns schon auf unser Treffen an Weihnachten. Wir machen uns auch bereit und fahren zum Einkaufen in den nächsten Supermarkt. Die grossen Läden sind sehr gut bestückt und lassen für Europäer wie Einheimische fast keine Wünsche offen. Tanken müssen wir auch noch bevor es morgen in die Berge weitergeht. Weil wir noch Wein und Bier kaufen möchten geht die Fahrt jetzt Richtung Innenstadt. Es herrscht viel Verkehr und an den Kreiseln ein Chaos. Leider finden wir beim grossen Einkaufszentrum keinen passenden Parkplatz für unser Wohni. Wir drehen um und fahren unverrichteder Dinge wieder zurück zum Campingplatz. Unterwegs werden wir von kleinen Rotznasen bedrängt die uns um Euros anbetteln. Die Schlingel wagen es tatsächlich und stellen sich aufs Trittbrett. Das geht so lange bis Hermann der Kragen platzt, er sich abschnallt und die Türe öffnet. Da sind sie schnell wie der Wind über alle Berge. Das Wetter hat gedreht, es weht ein stürmischer Wind und Nachmittags fängt es an zu regnen. In einer Regenpause holen wir unser Wäsche ab. Gewaschen, getrocknet und zusammen gelegt, top Service. Nun ist Wohnisitzzeit.

Mittwoch, 12.12.2018
Nachts hat Shell uns geweckt und war irgendwie verstört. Heute Morgen scheint alles wieder in Ordnung zu sein, zum Glück! Wir sind zusammen mit Dubu’s bereit für die Erkundung der Stadt. Unser Guide Wafi wartet pünktlich an der Rezeption, mit einem Audi Q5! Prima Taxi, grins. Auf den 12 km in die Innenstadt gibt er uns schon mal ein paar Informationen über Marokko im Allgemeinen. An einem schönen Park lässt er uns aussteigen damit wir ein paar Fotos machen können. Um 10.00h treffen wir uns wieder. Wir gehen Richtung Medina. Vor dem grossen Tor Bab Boujeloud lässt er sich erst mal die Schuhe putzen und uns warten. Na das kann ja heiter werden! So schlimm ist es nicht und bald sind wir mitten im Souk und der Medina. Wafi hat uns noch ermahnt zusammen zu bleiben und keine Personen ohne Einwilligung zu fotografieren. Das werden wir selbstverständlich befolgen. Gleich zu Anfang besichtigen wir eine wunderbare ehemalige Moschee, die Mosquèe al lazaz. Hier erinnert uns sehr viel an die Alhambra. Weiter geht es durch Gassen mit Lebensmitteln. Es gibt Fleisch, Fisch, Schnecken, Gemüse, Früchte, Süssigkeiten, Gewürze und von jedem unzählige Varianten. Als nächstes sehen wir uns Zisilierkünstler an, die Metallplatten in kunstvolle Teller und Gefässe verwandeln. Wafi zeigt uns einen Weber an seinem Webstuhl, der mit Agavenseide wunderbare Stoffe mit strahlenden Farben herstellt. Bei einem Laden mit allerlei duftenden Ölen und Salben machen wir ebenfalls halt. Hier kenne ich kein Halten mehr und kaufe diverse wohlriechende Öle. Zwischendurch machen wir eine Taxifahrt ans andere Ende des Souks, wo wir in ein Labyrinth von schmalsten Gassen eintauchen. Bitte kein Gegenverkehr, hier kann man nicht kreuzen. Beim Teppichweber winken wir ab und gehen nach ein paar Fotos wieder hinaus. Nun kommt der langersehnte Höhepunkt. Er führt uns zu den Gerbern. Auf unzähligen Fotos habe ich diese mittelalterlich anmutende Szene schon gesehen und wollte das einmal life erleben. Jetzt ist es soweit. Ich werde nicht enttäuscht. Sogar der ekelerregende Duft hält sich in Grenzen. Zudem hat uns ein netter Herr jeweils ein Pfefferminzsträuchlein in die Hand gedrückt, an dem man riechen kann, wenn einem der Duft der Gerbflüssigkeiten zu viel wird. Nach X-Fotos gibt uns ein netter Mann von der Kooperative der Gerber einige interessante Informationen. Gerne würden wir hier etwas kaufen aber wir haben ja alles. Bevor wir wieder zum Campingplatz gebracht werden empfiehlt uns Wafi ein Restaurant, in dem wir ein spätes Mittagessen geniessen. So, nun ist es aber spät geworden, zurück zum Campingplatz und Shell erlösen! Sie hat brav gewartet und wird mit einem Spaziergang belohnt. Mittlerweile haben sich neue Fahrzeuge zu uns gesellt. Lustigerweise vor allem Schweizer. Wir kommen mit einigen ins Gespräch, besichtigen gegenseitig die Wohnis und verabschieden uns erst beim Eindunkeln. Den Abend verbringen wir…. Im Wohni!

 

Dienstag, 11.12.2018
Der Himmel ist verhangen, es herrscht der Hochnebel. Bevor wir losfahren bekommen wir vom Campingchef noch einen Pfefferminztee ans Wohni serviert. Der Campingplatz selber ist sehr nett hergerichtet. Er verfügt über schöne Stellplätze, die teilweise von blühenden Sträuchern gesäumt werden. Die Sanitären Anlagen sind sauber und es gibt warmes Wasser zum Duschen. Uns gefällt der Platz sehr. Als wir losfahren treffen wir noch auf Othmar, einen Schwyzer aus unserem Heimatkanton, der alleine mit seinem Wohnmobil unterwegs ist. Ein kurzer Plausch liegt drin bevor wir nach Meknes weiterfahren. Nach knapp 15km wird es von einem auf den anderen Meter plötzlich städtisch. Autos überholen rechts und links und an der Ampel möchte jeder der erste sein. Wir schieben uns langsam durch den Verkehr und kommen wohlbehalten im Zentrum an der Stadtmauer an. An einem grossen Kreisel ist links ein Parkplatz und der Wächter winkt uns schon von weitem ein Willkommen zu. Wir machen die Luken dicht und wimmeln 2 Guides ab, die uns die Stadt zeigen möchten. Unser Spaziergang beginnt beim Bab Mansur, dem berühmten Stadttor. Leider stehen auch hier wieder Autos direkt davor. Im Innern der Stadtmauer ist ein Parkplatz, es gibt noch zwei, drei schöne Tore und einen schönen Eingangsbereich beim Justizpalast. Auf dem Weg dorthin wird Shell von einer Kampfkatze angegriffen. Das Tier hat von Menschen einen kleinen Verschlag gebaut bekommen und hat dort ihre Katzenjungen untergebracht. Shell ist an diesem Ort natürlich nicht willkommen. Die Katze springt fauchend und buckelnd auf uns zu. Ich versuche sie mit dem Schuh davon abzuhalten, dem Hund die Augen auszukratzen, da kommt uns ein netter Marokkaner mit einem Stock zu Hilfe und wehrt sie ab. Hermi macht mit Shell einen weiten Bogen und alle bleiben wohlbehalten und unverletzt. Unsere Erkundungstour geht weiter zur Medina und dem Souk. Wir sind begeistert von den hübschen Gassen, die von einem Holzdach vor der Sonne geschützt werden. Ein besonders schön geschmückter Eingang beherbergt im Innern des Hauses einen Palast eines Sultans. Gerne hätten wir uns den angesehen aber der Eintrittspreis von 60 Dirham war uns dann doch zu teuer. Weiter schlendern wir 5 und kommen an einer Schreinerei vorbei, wo wir den „Künstlern“ bei der Arbeit zusehen können. Spannend sind auch die Näher, die mit einer halbautomatischen Nähmaschine wunderschöne Abschlüsse an Kanten von Ärmeln und Kragen sticken. Bevor wir den Souk verlassen, probieren wir süsse Teigtaschen mit Mandelfüllung und ein Honiggebäck. Sehr süss und sehr fein! Kurz darauf kommen wir am grossen Hauptmarkt wieder ans Tageslicht. Wir setzen uns in ein Café und geniessen einen „Americano“ und die tolle Atmosphäre, die ein wenig mittelalterlich anmutet. Unsere Sinne sind gefüllt mit Eindrücken. Nun machen wir uns zufrieden auf den Weg nach Fés. Vorher kaufen wir noch ein paar Vorräte ein. Die Fahrt ist ruhig und nach einer guten Stunde tauchen wir in das Gewusel am Grossstadtrand ein. Nach einer Extrarunde um zwei Kreisel fahren wir auf den Camping Diamant Vert. Eine schöne Anlage, der Camping liegt etwas unterhalb an einem Flüsschen. Alles ist recht gepflegt und sauber. Bei einem Apéro plaudern wir mit Claudia und Thomas. Kurz vor 22.00h klopft ein Guide an die Tür der sich als Stadtführer empfiehlt. Wir handeln einen Preis aus und verabreden uns für morgen früh um 9.00h

Montag, 10.12.2018
Um 8.00h sind wir wach und nehmen erst mal die Dusche in Besitz. Herrlich heisses Wasser strömt gratis aus dem Duschkopf, eine Wohltat! Nach dem Frühstück besprechen wir uns mit Travelys und Dubu‘s betreffend der Pläne. Travelys wollen schnell weiter in die Wüste. Sie trennen sich von unserer Gruppe. Wir werden sie am 22. Dezember wieder treffen, um Weihnachten gemeinsam zu feiern. Dubu’s und wir wollen uns gemeinsam die Städte Meknes und Fes ansehen und dann den Atlas überqueren um in die Wüste zu kommen. Wir fahren vorerst gemeinsam weiter. Bevor wir uns auf den Weg machen, bezahlen wir an der Rezeption 100 Dirham und bekommen dafür noch ein Frühstück geliefert. Es gibt 2 Crepes und 2 Brote kostenlos! Einen feinen Tee gibt er uns auch noch über die Theke. Wir danken ganz herzlich für diese Gastfreundschaft. Es folgt eine abwechslungsreiche Fahrt durch die letzten Ausläufer des Rifgebirges in eine hügelige, grüne Landschaft. Hier und da blühen kleine Blumen an den Strassenränder. Wir kommen an schönen Orangenplantagen und Olivenhainen vorbei. Die Dörfer wirken meist adrett und aufgeräumt. Nur einmal sehen wir eine Siedlung mit Wellblechhütten. An einem Abzweiger, bei einer Tankstelle mit Restaurant machen wir einen Halt und trinken Tee. Auf den letzten 20 km geht es erst einen Hang hoch, von dem man immer wieder schöne Blicke auf die unter uns liegenden Felder hat. Es sieht aus wie ein abstraktes Gemälde. Grüne Felder wechseln sich mit Baumplantagen ab und über allem strahlt ein blauer Himmel. Wir haben verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten ins Auge gefasst. Schlussendlich nehmen wir den letzten, einen Campingplatz. Das entpuppt sich als eine sehr gute Wahl. Wir stehen ruhig auf einer kleinen Terrasse in der Sonne und geniessen die Wärme. Abends sitzen wir im Wohni und gehen früh schlafen.

Sonntag, 09.12.2018
Heute Nacht habe ich mir Ohrenpropfen gegönnt. Nun bin ich ausgeschlafen. Wir verbringen den Morgen beim Wohni. Die anderen beiden Paare sehen sich die Stadt an. Wir nutzen die Zeit und informieren uns über Marokko und seine Sehenswürdigkeiten. Kurz nach dem Mittag fährt ein spanischer Bus auf den Platz und gleich danach die Polizei. Von der Strasse schleichen sich 2 junge Männer den Hang hoch. Als wir sie ansprechen, versuchen sie sich hinter den Bäumen zu verstecken. Das wirkt ziemlich lächerlich, wir lassen die beiden nicht aus den Augen! Nach einer Weile kriegen wir mit, wie die Polizei 3 Männer unter dem Bus herauszieht und sie festnimmt. Die wollten doch tatsächlich nach Spanien fliehen. Unsere beiden Spione haben sich auch wieder zurückgezogen und Ruhe kehrt ein. Auf dem Platz steht eine südafrikanische Familie die schon seit 6 Jahren auf Reisen ist. Es kommt ein Gespräch in Gang, das wir zum Schluss leider abbrechen müssen, weil wir noch
70 km weiter fahren möchten. Für die Strecke brauchen wir gut 1 ½ Stunden. Die Strasse führt durch frisches Grün und an vielen Olivenbäumen vorbei. Wir entdecken eine primitive Ölmühle, ein Mahlstein, der von einem Esel der immer im Kreis läuft, angetrieben wird. Überhaupt gibt es hier viele, auch moderne Ölmühlen. Es ist Saison und die Menschen bringen mit allen möglichen Transportmitteln ihre Ernte zur Verarbeitung. In einem Dorf ist Markt an der Hauptstrasse. Alles Mögliche wird angeboten. Unser Konvoi fällt natürlich auf und immer wieder wird uns nett zugewinkt. In der Nähe von Ouazzane gibt es ein Motel mit Stellplätzen für Wohnmobile. Das haben wir uns für die Nacht ausgesucht. Der Platz ist schon gut gefüllt. Mehrheitlich deutsche Fahrzeuge stehen beisammen und die Bewohner geniessen die Sonne. Wir stellen uns neben ein belgisches Mercedes-Bimobil und plaudern kurz mit den Eigentümern. Den Abend verbringen wir mit Lesen im Wohni.

Samstag, 08.12.2018
Wir stehen erst um 8.30h auf. Es wird aber auch erst sehr spät hell. Wir duschen, leider kommt nur kaltes Wasser, erst am Nachmittag kriegen wir mit, dass wir für warmes Wasser einen Schlüssel an der Rezeption holen müssen und 10 Dirham dafür zu entrichten sind. Nach dem Frühstück gehen Hermann, Shell und ich gemütlich runter ins Dorf. Unten angekommen taucht man in eine blaue Welt ein. Es ist noch früh für die Marokkaner, um 11.00h machen sie erst langsam die Läden auf. Es sind kaum Menschen unterwegs, Touristen sieht man auch fast keine. So gefällt es uns, ein so schönes Städtchen anzuschauen. Die Sonne scheint nur selten in die blauen Gassen und mit der hellblauen Farbe meint man in einem Gletscher zu spazieren. Wir finden wunderschöne Ecken und sind begeistert von den Lädchen die bunte Tücher in den schönsten Farben feilbieten. Nicht alle Läden sind nur für die Besucher. Viele praktische Gegenstände werden in den Gassen nahe dem Place Outa Hamam angeboten. Hier, am Hauptplatz, haben sich die Cafés und Restaurants angesiedelt. Einige haben tolle Terrassen im obersten Geschoss. Nachdem wir unseren Durst mit einem Zitronensaft gestillt haben, ziehen wir noch einmal durch ein paar Gassen bevor wir den Anstieg zum Campingplatz unter die Füsse nehmen. Den Nachmittag und Abend verbringen wir mit unseren Freunden, sitzen in der Sonne und plaudern.

Freitag, 07.12.2018
Beim Aufstehen ist der Himmel grau vom Nebel. Die Menschen die auf der Strasse vorbei gehen sind warm in ihre Kleider eingepackt obwohl das Thermometer 13°C anzeigt. Susanne hat versprochen uns ein wenig behilflich zu sein. Zuerst geht es in ein grosses Einkaufszentrum wo jeder eine SIM-Karte von Maroc-Telekom ersteht und auch gleich auf den Geräten eingerichtet bekommt. Wie immer läuft das nicht bei jedem problemlos ab, sodass es schon 11.00h ist, als wir in die Innenstadt von Tetouan fahren. Wir bekommen einen Parkplatz direkt am grossen Hauptplatz mit Blick auf die Medina. Gemütlich schlendern wir 7 gemeinsam mit unseren beiden Hunden durch die schönen Strassen und anschliessend durch den Souc. Die verschiedenen Eindrücke prasseln nur so auf uns ein. Die schmalen Gassen mit den vielen hundert Läden sind eng aber zum Glück nicht überlaufen. Immer mal wieder möchte jemand gerne für uns Guide spielen. Wir lehnen aber immer höflich ab „la, shukran“ nein, danke! Es gibt verschiedene Abteilungen im Markt. Besonders beindruckt hat mich der „Second-hand“ Bereich. Hier bekommt man Sachen die bei uns nur noch auf dem Müll landen. Uralte Röhrenfernseher finden sich oder Laptops die aber schon zerbrochen sind. Ich frage mich wie die Menschen, die diese Sachen verkaufen, überleben können. Zum Schluss kaufen wir auf einen Hinweis von Susanne noch feine Krapfen die verschiedene Füllungen enthalten. Sehr gut. Beim Parkplatz zurück verabschieden wir uns von Susanne. Ab sofort sind wir auf uns alleine gestellt. Schnell haben wir ländliches Gebiet erreicht. Die Strasse führt immer bergan durch wenige Dörfer bis zu einem Stausee. Hier machen wir einen Halt in einem Kaffee mit schönem Blick auf die Umgebung. Die Sonne scheint und wärmt uns. Nun geht es über einen kleinen Pass und drüben in ein Tal. Am Strassenrand stehen Kinder, sie bieten Erdbeerfrüchte an und ein Stück weiter will einer Haschisch verkaufen. Auf einem Acker ist ein Bauer dabei, mit seinen beiden Maultieren und einem Handpflug sein Feld umzugraben, was für eine Knochenarbeit! Langsam kommen wir in die Gegend von Chefchoauen, die Häuser sind immer öfter hellblau gestrichen. Als krönender Abschluss steigt nun die Strasse zum Ort steil an. Der Campingplatz liegt ein Stück über dem Dorf mit schöner Aussicht. Nach einigem hin und her hat jeder von uns drei einen guten Platz gefunden. Rund um uns stehen die verschiedensten Fahrzeuge mit einer buntgemischten Besatzung. Schnell kommen wir mit einigen Leuten ins Gespräch. Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist wird es schnell kühl. Wir fliehen ins Fahrzeug und kochen. Müde fallen wir ins Bett, leider wird es aber keine ruhige Nacht da rundum die halbe Nacht Hunde bellen. Kaum ist einer ruhig fängt der nächste an. Gegen Morgen wird es endlich ruhiger, sodass wir etwas Schlaf nachholen können.

Donnerstag, 06.12.2018
Bei herrlichem Wetter und ohne Wind sind wir alle bald fahrbereit. Alle 8 (mit den Hunden) sind wir aufgeregt und harren der Dinge die da kommen werden. In Ageciras am Hafen angekommen nehmen uns die ersten „Schlepper“ schon in Beschlag. Sie wollen uns günstige Fahrtickets verkaufen. Wir lassen uns nicht beirren und steuern zu dritt die offiziellen Schalter an. Hier werden wir nett beraten. Plötzlich muss es schnell gehen. Wir dürfen noch auf die 11.00h Fähre. Bezahlt haben wir für Hin- und Rückweg Euro 180.00, jedes der drei unterschiedlichen Wohnis gleichviel. Das Rückfahrtticket ist sogar für ein ganzes Jahr gültig. Es dauert einen Moment bis wir auf die Fähre fahren dürfen. Kaum sind wir drauf geht es los. Eine schöne ruhige Fahrt auf der wir unterwegs einige Delfine sehen. Nach eineinhalb Stunden kommen wir in Tanger Med an. Die Zollformalitäten sind nach einer halben Stunde problemlos erledigt. Es wollte noch nicht mal ein Beamter das Innere der Fahrzeuge inspizieren. Unsere ersten Kilometer in Marokko führen über die Landspitze, an der ganz vorne Ceuta liegt. Uns bieten sich wunderschöne Blicke auf das Meer und die Meerenge von Gibraltar. Die Blicke ins Landesinnere und die Berge sind auch nicht zu verachten. Wir tanken auf, leider akzeptiert die Tankstelle keine Kreditkarten, was die Mitarbeiter natürlich vorher nicht erzählt haben. Nun laden wir Claudia und Guido ein und fahren zu einem Geldautomaten. Nach ein wenig hin und her können sie ihr Geld aus dem Automaten ziehen und wir können zur Tankstelle zurück fahren. Nun sind es nur noch wenige Kilometer zum Restaurant Argovia. Es gehört Gamay und Susanne, einer Schweizerin. Wir werden sehr nett begrüsst und mit feinen marokkanischen Speisen bewirtet. Hermann und ich versuchen gleich mal Tajine mit bio Poulet und Gemüse. Sehr fein! Unsere Wohnis konnten wir vor dem Haus aufstellen. Nach der Mahlzeit wird uns zum Schluss noch das tolle, selbstgebaute Haus gezeigt bevor wir ihnen auch unsere Wohnmobile vorführen. Anschliessend fallen wir um 22.00h tot müde ins Bett und lassen den Tag nochmal Revue passieren. Wir schlafen tief und fest.