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Samstag, 12. Oktober 2024

Nachdem wir Wasser und Diesel aufgefüllt und eingekauft haben, starten wir Richtung Berge. Im Ort kommen uns #follow_fridu entgegen. Wir kennen die beiden von San Pedro de Atacama. Sie sind Richtung Mendoza unterwegs. Schade, wir hätten gerne ein wenig geplaudert. Die Strasse windet sich entlang dem Rio Belen in der Quebrada Belen, einem engen Tal, langsam in die Höhe. Bald weitet es sich, gibt den Blick in die Ferne frei. Nach rund 50 km, auf einer Höhe von fast 1'800m biegen wir auf die RP 36 bzw. 43 ab. Rechts der Strasse findet man rotes Gestein, links ist es beige. Auf der anderen Talseite leuchtet es weiss. Es sieht aus als wären es Gletscher. Das kann aber aufgrund der Höhe unmöglich sein. Vermutlich ist es Bimsstein, der weiter oben die Ebene de Piedra Pomez formt. Durch spannende Gesteinsformationen geht es weiter. Manchmal sieht es aus, als hätte ein Kind mit nassen Sand gespielt und Türmchen geformt. Die Strasse ist asphaltiert bis nach El Penon in der Hochebene und in sehr gutem Zustand. Das bestätigt uns auch die Dame im kleinen Infozentrum bei Villa Vil. Einige Kilometer weiter liegt die Pampa Hermosa, ein kleiner See und ganz viel Grün bedeckt die Talsohle. Nach ziemlich genau 100 km ab Belen ist unser heutiges Ziel erreicht. Bei der kleinen Siedlung Barranca Larga haben wir im Flussbett des Rio Bolson unseren Platz für die Nacht gefunden. Hier auf 2'500m wollen wir uns erstmal akklimatisieren. Die Sonne scheint warm, sodass wir trotz Wind noch eine Weile draussen sitzen können. Als Nachbarn gibt es Esel und Ziegen.

Freitag, 11. Oktober 2024

Ein wolkenloser Frühlingsmorgen zieht auf. Wir verlassen unseren schönen Übernachtungsplatz und fahren dieselbe Strecke zurück bis zur Abzweigung auf die Ruta 40. Wer denkt das sei langweilig, irrt sich. Man hat eine komplett andere Sicht auf die Landschaft. Unterwegs halten wir bei zwei Kirchen, die erste ist im Adobestil errichtet, steht seit 1640 hier und wurde kürzlich komplett renoviert. Mit uns bestaunt eine Busladung Touristen den hübschen Bau. Die zweite Kirche ist komplett anders. Sie ist pink und weiss gestrichen und erinnert im Innern fast an eine Zuckerbäcker-Torte. Zur Mittagszeit biegen wir nach Norden auf die Ruta 40 ab. Die Strasse ist gut, was, wie wir letztes Jahr selbst erfahren haben, nicht so oft der Fall ist. Wir bestaunen einmal mehr diese unglaubliche Weite, die am Horizont von den hohen Bergen begrenzt wird. Wie klein der Mensch doch ist und doch hat er den grössten Einfluss auf die Natur. Eine gute Stunde später erreichen wir Belen. Auf dem kleinen Campingplatz Tata Bencho, im Norden der Stadt, bekommen wir einen Platz. Es ist nichts los, alles liegt wohl noch im Winterschlaf, aber wir werden trotzdem willkommen geheissen. Wir machen Siesta, essen früh zu Abend, es gibt Raclette, und das wars dann für heute.

Donnerstag, 10. Oktober 2024

Es hat die ganze Nacht geregnet, jetzt ist es wieder trocken. Es liegt aber noch eine Wolkendecke tief über der Landschaft. Nachdem wir einen kleinen Canyon durchfahren haben, steht an der Strasse plötzlich eine Fahrzeugkolonne. In einem Flussbett ohne Brücke steckt ein Lastwagen fest. Wir schauen uns das Ganze näher an. Auf der rechten Seite gibt es eine Fahrspur im Sand, hier können wir auf die andere Seite gelangen. Ein paar Jeeps und Pickups machen es vor. Wir fahren problemlos durch. Auf der Strecke sieht man heute immer wieder mit Wasser gefüllte Senken. Auf dem Weg nach Aimogasta tauchen im Hintergrund die ersten Schneeberge in den Wolken auf. Im Ort gehen wir tanken und einkaufen. Ich bekomme in einer Apotheke sogar ohne Probleme das Medikament gegen Gürtelrose, das mir unser Arzt in der Schweiz empfohlen hat. Weiter geht die Fahrt durch flaches Land. Langsam lösen sich die Wolken auf und machen der Sonne Platz. Wir erreichen die berühmte Ruta 40, für kurze Zeit folgen wir ihr, fahren aber zuerst weiter nach Tinogasta und Fiambala auf der RN 60. Die Schneeberge kommen näher, werden aber bald von einer vorgelagerten Felskette verdeckt. Das Tal ist fruchtbar, es wird sogar Wein angebaut bis auf rund 1'500m.ü.M. Die Häuser werden ursprünglich. Viele wurden im Adobestil (Sandsteinbauten) errichtet. Ein schönes Beispiel ist die Kirche San Pedro und die angrenzenden Gebäude bei Fiambala. Im Ort stoppen wir und gehen im Tourismus Büro Tickets für die Thermen kaufen, die oberhalb des Tals liegen. 17'000 Peso p.P. für Ausländer ist ein stolzer Preis, dafür darf man von 14 - 19.00h baden gehen. Die Fahrt führt hinauf bis zu einem schroffen Tal. Hier parken wir auf einem etwas beengten Platz. Es sind für einen Donnerstag erstaunlich viele Leute hier, auch Kinder. Eine Reihe von Wasserbecken speisen sich von oben nach unten, sorry logisch! Das oberste hat 43°C, jedes verliert ca. 1°C, das unterste 30°C. Wir testen die mittleren Temperaturen. Am späteren Nachmittag fahren wir zurück nach Fiambala und sehen uns nach einem Platz für die Nacht um. Am Eingang eines Canyons, ca. 20 km weiter unten im Tal, werden wir fündig. Übrigens ist Fiambala der Ausgangspunkt für die Strasse über den Paso San Francisco rüber nach Chile. Leider konnten wir auf dieser Strecke ja Ende April nicht nach Argentinien einreisen, weil die Grenze für den Winter geschlossen war. Herrliche Ruhe umgibt uns, bald verschwindet die Sonne hinter den Bergen. Wir kochen und das wars dann für heute.

Mittwoch, 09. Oktober 2024

Wir bleiben noch einen Tag hier. Das Wetter ist durchzogen und das warme Wasser tut meiner Gürtelrose gut. Mittags machen wir einen kurzen Spaziergang zu einem kleinen Schwarm Felsensittichen, die bei einer Brücke im Sandstein Bruthöhlen gegraben haben. Begleitet werden wir von einem niedlichen, zerzausten Flohhaufen, der uns erst nach einer handvoll Futter wieder von der Seite weicht. Das warme Wasser macht müde, sodass wir nach drei Runden baden, früh ins Bett gehen.

Dienstag, 08. Oktober 2024

Hermann hat gestern noch Wolfsspinnen fotografiert, die aus ihren Erdlöchern heraus, nachts auf Beutefang gehen. Es war eine sehr stille Nacht, wir haben gut geschlafen. Gestern haben wir noch herausgefunden, warum ich seit ca. einer Woche Schmerzen rechts oberhalb der Taille habe. Ein Ausschlag zeigt sich, Gürtelrose! Zum Glück habe ich sonst keinerlei Symptome. Ich nehme also einfach mal Schmerztabletten und hoffe, der Mist verabschiedet sich bald wieder. Nach dem Frühstück nehmen wir den nächsten Abschnitt in Richtung der Anden in Angriff. Wir erreichen bald die Grenze zum Bundesstaat Catamarca. Die Ruta Nacional 60 macht eine Kurve und führt dann 60 km topfeben und schnurgerade nach Westen. Die Aufmerksamkeit darf trotzdem nicht nachlassen, verschiedentlich grasen Ziegen neben der Fahrbahn und kreuzen unverhofft. Das schlechte Wetter begleitet uns auch heute wieder, bedeckter Himmel und etwas Regen. Bei Casa de Piedra tauchen ein paar Hügel auf, die ab hier zum Gebirgszug Canada Larga anwachsen und sich bis nach San Fernando de Catamarca ziehen. Die Strasse macht wieder eine Kurve. Nordwesten ist nun die grobe Richtung für die nächsten, über 100 km. Die Strasse ist seit gestern in sehr gutem Zustand, weist kaum die sonst so häufigen Unebenheiten oder Schlaglöcher auf. Bis auf ein paar kleine Weiler ist es menschenleer, auch Verkehr ist fast nicht vorhanden. Rockmusik schallt aus unseren Boxen, ein Bonbon hilft, die Konzentration zu erhalten. Nachdem eine Aufhellung etwas Sonne und blauen Himmel gebracht hat, tauchen wir beim Aufstieg in die ersten Berge der Andenkette wieder in Nebel und Regen ein. Schade, es geht in vielen Kurven durch ein enges Tal, immer noch auf der RN 60, hoch, bis wir nach ewigen Zeiten wiedermal die 1'000mü.M. Marke erreichen. Der Himmel reisst auf, die Sonne bescheint eine hügelige Landschaft, übersät mit Kandelaberkakteen, gelb blühenden Aloen und Ginster. Zu unserem heutigen Ziel geht es runter auf 700m in ein weites, teilweise grünes Tal. Ca. 5 km abseits der Ruta Nacional liegen die Termas de Santa Teresita. Bei der Hosteria parken wir und fragen ob wir über Nacht stehen bleiben dürfen. Ja klar, kein Problem. Wir bezahlen 12'000 Pesos p.P und dürfen den Komplex bis 20 Uhr nutzen. Allerdings steht noch ein grosser Bus auf dem Parkplatz. Wir gehen also erstmal Essen, da sind die Busreisenden natürlich auch schon, draussen, auf der luftigen Veranda gefällt es uns sowieso besser. Wir bestellen das übliche, Empanadas, Salat und Wiener Schnitzel, die hier Milanese heissen. Gut gesättigt kann es nun ins warme Wasser gehen. Wir haben alles richtig gemacht, gerade als wir zu den Becken gehen, kommen uns die letzten Buspassagiere entgegen. Wir haben die Anlage für uns alleine. Gegen Abend tauchen wir nochmal ein in ein Becken, schauen noch etwas im Schweizer Fernsehen und gehen müde schlafen.

Montag, 07. Oktober 2024

Es regnet, das erste Mal seit längerer Zeit. Die anderen vier verabschieden sich und auch wir starten Richtung Norden. Wir wollten noch für die letzte Übernachtung bezahlen, da aber kein Quittungsblock vorhanden ist, wollen sie kein Geld. Die Fahrt ist eintönig, die tiefhängenden Wolken schränken die Sicht stark ein. Nach 70 km auf der RN9 biegen wir auf die RN60 Richtung Nordwesten ab. Zwischenzeitlich gibt es mal eine Aufhellung nach einem Starkregen. Ein paar Hügel sind in Sicht. Unser heutiges Ziel liegt am Lago Salinas Grande. Wir suchen uns einen Platz nahe dem Ufer. Leider lässt das Wetter auch nachmittags zu wünschen übrig. Es bläst ein warmer Wind und der Himmel bleibt verhangen, ein kleines Gewitter zieht vorbei. Wir verbringen den Rest des Tages drin.

Sonntag, 06. Oktober 2024

Wir sind zu faul, um heute noch weiterzufahren. Ein Tag im Kreis von Freunden ist eben etwas sehr Schönes, es muss nochmal ausgekostet werden. Im Tagesverlauf wandern alle mit ihren Stühlen dem Schatten hinterher, um die Wohnis rum. Gegen Abend werden Küchen angeheizt, jeder trägt etwas zum Abendessen bei. Es folgt ein vergnügter Abend, erst spät klappen wir die Treppen hoch und gehen schlafen.


Samstag, 05. Oktober 2024

Wie geplant stehen wir relativ früh auf. Martin und Lena verabschieden sich. Wir fahren auch vom Platz um als Erstes bei Western Union Geld abzuholen. für 300 Franken erhalten wir 430'000 Pesos, fast alles in 1'000 Scheinen. Ein Berg Geld. Nachdem wir ein grosses Frühstück in einem Selbstbedienungs-Restaurant verdrückt haben, geht es zurück zum Campingplatz. Eine Stunde vergeht mit Putzen, Hermi auf dem Dach und ich drin. Gegen 11.00h ist alles sauber. Wir können es uns im Schatten der Bäume gemütlich machen. Rund um uns kommen immer mehr Argentinier, um ein Picknick zu machen und ein wenig zu feiern. Eine friedliche Stimmung mit viel Gelächter, Gesprächen und Musik, schön. Gegen 16.00h kommen die Unimog Nomaden, Jaqueline und Henning und Capricorn on Tour, Caterina mit Stefan und ihrem Bobtail Gina an, inklusiv ihren Bliss Mobilen. Jetzt haben wir alle Aufmerksamkeit auf uns, grins. Wir bauen eine Wagenburg. Zum Abendessen fahren wir sechs mit zwei Uber Taxis ins Zentrum. Im Restaurant Sibaris ist für uns ein Tisch reserviert. Wir werden königlich bedient und kulinarisch verwöhnt. Um 23.15h sind wir zurück bei den Wohnis und steigen müde in die Betten, sogar Gina mag nicht mehr Stöckchen spielen.

Freitag, 04. Oktober 2024

Morgens fahren wir mit beiden Fahrzeugen in die Stadt und besorgen diverse Sachen. Beim einen werden wir fündig, beim anderen nicht. So sind schnell mehr als drei Stunden vergangen, bis wir zurück auf dem Campingplatz sind. Rund um uns sind seit heute Morgen Schulklassen verteilt. Sie verbringen einen herrlichen Tag mit Sport und Spielen. Ich setzte mich in den Schatten der Bäume und baue mein Büro auf. Gegen Abend kocht Hermi Rösti für uns drei. Es wird aber auch heute nicht spät, da wir morgen noch Geld holen müssen und dafür früh unterwegs sein wollen.

Donnerstag, 03. Oktober 2024

Frühstück gibt es heute mal bei einer Tankstelle in der Nähe. Anschliessend bekommen wir noch die restlichen Flüssigkeiten überreicht, die wir als Reserve mitnehmen. Die Rechnung ist auch fertig, wir begleichen sie mit Kreditkarte. Rund 1'600 CHF für einen ganzen Tag Arbeit und alle Materialien. Da kann man nicht meckern. Nächster Punkt auf dem Tagesplan, tanken. Oh Schreck, beim Befüllen läuft er zum Schluss über. Da müssen wir nochmal bei Iveco vorbei! Zuerst fahren wir aber zur Firma XL Neumaticos, die unsere Reifen auswuchten und rotieren. Trotz Mittagszeit sind wir gleich dran und werden zuvorkommend bedient. Nach 45 Minuten fahren wir schon wieder vom Platz. Pablo schaut etwas verstört, als wir wieder bei BETA SA vorfahren. Wir finden relativ schnell das Leck, ein Schlauch hat ein Loch. Die Arbeiter machen Mittag, wir sitzen zusammen mit Martin und Lena bei seinem Wohni und warten bis der Betrieb wieder losgeht. Pünktlich um 14.00h kümmern sie sich zu zweit um uns. Leider steht nach einer halben Stunde fest, der Tank muss nochmal runter. Eine schwierige Angelegenheit, weil er komplett voll ist. Juan bekommt eine Diesel-Dusche, pobre Juan!. Der Schlauch, der vom Tank wegführt, hat zwei Risse. Der passende Schlauch ist nicht vorrätig. Er muss erst irgendwo in der Stadt besorgt werden. Die Montage ist eine difficile Angelegenheit und braucht Zeit. Zum Schluss bekommt das Fahrzeug noch eine richtige Wäsche verpasst. Unglaublich, aber wahr, wir dürfen für diese Arbeiten, die den ganzen Nachmittag gedauert haben, nichts bezahlen. Danke liebe Crew von BETA SA. Wir werden euch herzlichst weiterempfehlen. Kurz nach 17.00h verabschieden wir uns. Nach einem Einkauf bei einem grossen Supermarkt, einem Gemüseladen, einer Metzgerei und einem Empanada Laden fahren wir raus zum Campingplatz Municipal San Martin. Die frischen, leckeren Empanadas sind schnell verspeist. Jetzt ist Feierabend, wir gehen müde, aber zufrieden ins Bett.

Mittwoch, 02. Oktober 2024

Der Wecker klingelt um 7.00h. Wir wollen bereit sein, die Arbeiten am Fahrzeug sollen um 8.00h beginnen. Um 9.00h warten wir noch immer, Argentinien halt. Kurze Zeit später kommt Pablo, der Werkstattleiter. Jetzt geht es los, bzw. das D-Hai steht in der Werkshalle, aber jetzt ist gerade Pause. Wir bekommen einen Cappuccino serviert und warten ab sofort im Kundenwartezimmer. Für den Anfang der Arbeiten kommunizieren wir mit Händen und Füssen und ein paar spanischen Brocken. Es wird besser, als Roberto eintrifft und wir Englisch parlieren können. Die Leute vom Verkauf der BETA SA, IVECO Cordoba haben angefragt, ob wir bereit wären, ein Interview zu geben. Ungern, aber machen wir doch. Mittenhinein platzt Martin Düsterhoft, der mit dem Green Beast. Er würde wohl kaum in den höchsten Tönen von Iveco schwärmen, bei den Problemen, die er schon hatte, schaut mal bei Instagram @duesmara. Nach dem Interview und allseitiger Begrüssung wechseln wir in die Werkstatt. Die beiden Fahrzeuge stehen Seite und Seite, fast alle Monteure werden mit Arbeiten an unsere Fahrzeuge beordert. Es geht Schlag auf Schlag, Öl- und andere Flüssigkeiten wechseln, der Tank wird abgebaut, eine neue Tankuhr eingebaut. Gut haben wir das machen lassen. Ein Teil des Autos hat schon eine Rille in den Kunststoff geschabt, das wird verklebt und das Teil am Auto ab geflext. Eine neue Batterie bekommen wir ebenfalls. Alle sind auch bei Martin super darauf bedacht, unsere Anliegen ernst zu nehmen und zu helfen. Der Nachmittag vergeht so wie im Flug. Unser Iveco ist bis Feierabend fertig. Nun müssen wir nur noch die Reifen rotieren lassen und eine Wäsche braucht das Wohni auch noch. Zum Abschluss des Tages werden Fotos gemacht, mit den Fahrzeugen vor dem Haupteingang, den Mitarbeitern und uns. Abends sitzen wir noch lange mit Martin zusammen. Er wird morgen aber nochmal in der Werkstatt sein, um ein Ölleck zu reparieren. Für uns war es ein super erfolgreicher Tag. Wir hoffen, on the road bestätigt sich die gute Arbeit der Werkstatt.

Dienstag, 01. Oktober 2024

Der Wind hat gedreht und bringt nun aus Süden kühlere Temperaturen. Die Nacht war ruhig. Wir beeilen uns nicht, fahren erst gegen Mittag los. Am Ufer sehen wir einen grossen Schwarm Flamingos am Ufer stehen, leider zu weit weg für ein vernünftiges Bild. Es geht weiter über das flache Land, zuerst noch am See entlang, der sich aber nur kurz zeigt. Die Fahrt ist ereignislos, die letzten 60 km führen über die richtungsgetrennte RN19 direkt auf Cordoba zu. Im Gegensatz zu letztem Jahr kann man die Sierras de Cordoba, die Berge hinter der Stadt, lange nicht erkennen. Die Luft ist diesig. Auf der Ringautobahn sind die letzten Kilometer schnell abgespult. Nun stehen wir im Kreis von Iveco LKWs im Hof und warten auf den morgigen Tag. Fürs Abendessen fahren wir mit einem Uber in die Stadt, geniessen erst einen Drink in der Bar des Theaters, anschliessend wird es italienisch mit Proscuitto, Mozzarella und Raviolis und argentinisch mit einer guten Flasche Malbec. 

Montag, 30. September 2024

Ein diesiger Morgen, Hermi geht joggen und ich widme mich dem Bürokram. Es wird wieder sehr heiss, gegen Abend sind Gewitter gemeldet. Bei 38°C im Schatten erlischt jede Lust auf Bewegung. Wir hängen in den Campingstühlen und hecheln fast wie die netten Hunde um uns. Am Spätnachmittag setzten heftige Böen ein und panieren alles mit Staub. Bei Sonnenuntergang wird es ganz langsam kühler. Wir hoffen auf eine angenehme Nacht.

Sonntag, 29. September 2024

Etwas später als geplant, verabschieden wir uns gegen 10 00h von Claudia und Armin. Wir fahren durch einen Tunnel unter dem Rio Parana auf die Seite von Santa Fe. Durch die Stadt reiten wir auf einer grünen Welle und erreichen im Nu die Autopista. Am Stadtrand passiert man Elendsviertel. Viele Argentinier haben nur noch gerade das Nötigste zum Leben, es ist wirklich ein Drama. Trotzdem sind alle freundlich, grüssen, fragen nach dem Woher und Wohin, heben den Daumen und wünschen gute Reise. Unsere Fahrt geht nun auf der RN 70 weiter Richtung Nordwesten. Wir wollen nach Miramar, an die Laguna Mar Chico. Dort waren wir letztes Jahr schon. Wir haben noch Zeit, bevor wir am Mittwoch in Cordoba bei Iveco sein müssen. Da die letztjährige Fahrt auf der RN 19 sehr eintönig war, probieren wir eine andere Strecke aus. Armin hat sie uns empfohlen. Wir kommen durch Esperanza. Sie scheint die Stadt der Möbel zu sein und wurde wohl durch Italiener reich, die sich in dieser Gegend angesiedelt haben. Meine Annahme bestätigt sich durch die nächsten Ortsnamen, Nuevo Torino, Bella Italia und Rafaela. Die Temperatur steigt heute schnell auf hochsommerliche Werte. Die Natur scheint hier auch schon weiter fortgeschritten zu sein, viele Bäume blühen in pink. Es folgt flaches Land, die vielbesprochene Pampa. Man hat das Gefühl, es ist möglich, wie am Meer, bis zum Horizont sehen zu können. 4 1/2 Stunden später, auf meist guter Strasse, treffen wir auf dem Camping Osvaldo ein und werden herzlich empfangen. Da es sehr heiss ist, machen wir es uns bei einem eiskalten Bier im Schatten gemütlich. Als es gegen Abend etwas kühler wird, spazieren wir in den Ort, um in einem Restaurant zu essen. Bei Sonnenuntergang, auf dem Rückweg zum Camping, ist gefühlt halb Argentinien unterwegs. Beim D-Hai ist aber Ruhe eingekehrt. Wir warten draussen, bis auch die Temperatur im Wohni etwas fällt, bevor wir in die Betten steigen.

Samstag, 28. September 2024

Wir verbringen einen herrlichen Frühsommertag bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein mit unseren Freunden. Rund um uns wird fleissig grilliert, die Argentinier lieben ihr Asado. Neben uns findet ein Fussball Jugendturnier statt. Fröhlich, laut, bunt und mit viel Leidenschaft. Musik schallt aus diversen Lautsprechern, fröhliche Rufe erfüllen die Luft. Ein typischer, netter Tag im Kreis der Einheimischen. So mögen wir es. Abends können wir zu viert noch lange draussen sitzen. Ein letzter Abend bevor sich unsere Reisewege definitiv trennen.

Freitag, 27. September 2024

Eine lustige kleine Nachtmusik erklang heute Nacht draussen im Teich vor dem Wohni. Wir vermuten, es waren "Glöggligfröschli" (Glockenfrösche) die ein Konzert gegeben haben. Sie stossen rhythmische Töne aus, die an das Zusammenschlagen von Klanghölzern erinnern, sobald man aber die Türe öffnet, verstummen sie. Wir haben gut und ruhig geschlafen und starten ausgeruht zu unserer ersten Etappe durch die Pampa. Eigentlich sah unser Plan vor, über Rosario nach Cordoba zu fahren. Wir haben aber von unseren Freunden Claudia und Armin gehört, dass sie auf dem Weg nach Brasilien, in Parana Halt machen. Dort haben wir uns letztes Jahr schon getroffen. Da beide Strecken durch die riesige flache Ebene führen, haben wir uns für ein letztes Treffen mit den beiden entschieden. Sie werden im November ihren Duro nach Hause verschiffen. So rollen, hüpfen und kurven wir also über die schlechten Strassen. Die RP20 führt zur RP39, die zur RN12 wird und nach fast 300 km zum Ziel führt. Unzählige Vögel kreuzen unseren Weg. Die einen sind wahre Kamikaze, die unbedingt noch vor unserem Fahrzeug kreuzen müssen. Andere sind fleissig mit dem Nestbau beschäftigt. Sie tragen manchmal so schwere Lasten im Schnabel, dass sie kaum auffliegen können. Schwärme ziehen über den blauen Himmel gen Süden. An einer Shell Tankstelle füllen wir Diesel, er kostet mittlerweile das Doppelte wie vor einem Jahr. Das trifft die Argentinier hart, die doch oft immense Strecken zurücklegen müssen. An einer Polizeikontrolle werden alle Papiere verlangt, die wir gestern so sorgfältig verpackt und weggepackt haben. Wir werden aber sehr freundlich behandelt und dann mit einem "buen viaje" (gute Reise) durchgewunken. Wir passieren verschiedene kleine Ortschaften, die alle von der Landwirtschaft leben und sonst nur wenig zu bieten haben. 40 km vor Parana, in Crespo, treffen wir auf viele deutsche Namen bei Firmen, z.B. Keiner, Schick, Spahn uvm. In Parana angekommen gehen wir nochmal einkaufen. Auf dem Campingplatz treffen kurz nach uns unsere Freunde mit dem Pacca ein. Schön die beiden wiederzusehen. Wir haben sie an der Lagune Route in Bolivien verlassen. Es wurde ein langer Abend.

Donnerstag, 26. September 2024

Es ist Frühling auf der Südhalbkugel. Überall grünt und blüht es. Rapsfelder leuchten sonnengelb, Getreidefelder stehen da in fettem Grün. Schön, es erinnert uns an unser Schweiz. Uruguay wird ja auch die Schweiz Südamerikas genannt, nur Berge gibt es keine. Wir passieren kleinere Ortschaften und die Kleinstadt Mercedes, die am Rio Negro liegt. Vor Fray Bentos erwartet uns eine Mautstelle, das kommt uns zugute. Wir müssen nämlich unsere Schulden bezahlen, was uns sonst einen Umweg nach Fray Bentos beschert hätte. Es geht also kurz vor Mittag direkt zur Grenzstation. Alle sind sehr freundlich und evident. Nach einer knappen halben Stunde haben wir unser Aus/Einreise und die des Fahrzeugs erledigt. Ganz zum Schluss müssen wir aber noch bluten. Der Zöllner beschlagnahmt unsere Eier und den feinen Käse von gestern. Nur den Raclette Käse im Tiefkühlfach hat er zum Glück nicht gefunden. Nun geht es über die Brücke, die den breiten Rio Uruguay überspannt. Bienvenido in Argentina. Wir gehen im Carrefour einkaufen und fahren anschliessend zur Playa Norte, einem Campingplatz am Rio Gualeyan in der Nähe vom schwierig auszusprechenden Ort Gualeguaychu. Ein kurzer Spaziergang führt uns übers Gelände und dann wieder in die gute Stube. Wir chillen den Rest des

Tages.