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Freitag, 17. Mai 2024

Mir geht es besser, ich konnte schlafen. Auf geht's nach Bolivien. Die Strasse steigt auf den nächsten 13 Kilometern stetig bis auf 4'650 m.ü.M. Der Iveco muss hart arbeiten. Draussen sind es kühle 7°C und in Richtung Norden ist es bewölkt. Die Heizung hilft den Motor zu kühlen und uns zu wärmen. Unsere Dieselheizung in der Kabine hat nämlich wieder gespuckt und nur einmal gewärmt. Wir zuckeln mit 30 km/h langsam bis zum Grenzposten von Chile. Pass stempeln und TIP beim Zöllner abgeben. Der bekundet allerdings etwas Mühe, findet zum Schluss, mit meiner Hilfe aber doch die richtigen Daten und entlässt uns freundlich. Auf schlechter Strasse geht es 5 km weiter zur bolivianischen Passkontrolle. Den Beamten müssen wir erst mal rausklingeln. Je ein Stempel in unsere Pässe und dann sind wir durch. Nochmal 5 km weiter halten wir beim Zoll, müssen Online ein Formular ausfüllen und bekommen den TIP ausgehändigt. Nun dürfen wir und unser D-Hai 90 Tage im Land bleiben. Letzte Amtsstelle für heute ist die Nationalparkbehörde. Hier kaufen wir die Eintrittskarten, müssen aber zuerst im Nebengebäude Bolivianos eintauschen. Nachdem Hermi noch Luft aus den Reifen gelassen hat, kann es losgehen auf die Lagunenroute. Wir kommen zur Laguna Blanco mit Vikunjas und Flamingos. Es herrscht eine ganz spezielle Stimmung. Sonnenflecken wandern über die Berghänge, die in verschiedenen Farben leuchten. Schneeschauer stieben vorbei. Der starke Wind treibt Staubteufel über die offenen Flächen. Wir müssen die nächsten Höhenmeter erklimmen, plötzlich geht die EDC-Lampe an. So ein Mist. Zum Glück sind wir für heute auf dem höchsten Punkt 4'700 m.ü.M. angekommen. Hermi macht den Motor aus und wieder an. Leider bleibt die Warnlampe. Wir entscheiden uns, die 14 km bis zu unserem heutigen Ziel bei den Termas de Polques durchzufahren. Die Schönheiten der Natur rücken dabei etwas in den Hintergrund. Für ein paar Fotos der Desierto Dali reicht es aber allemal. Am Ziel angekommen liest Hermann erstmal den Fehler auf seinem Computer aus und löscht ihn. Es sieht aus, als ob der Partikelfilter wegen der Höhe meckert. Nun beruhigen wir uns erstmal und richten uns ein. Meyers kommen rüber und wir plaudern, bis wir eine erste Runde im Pool der Hotsprings bädelen. Anschliessend sind wir erledigt, es gibt noch Würstchen im Teig und dann wird fernsehgeschlafen.

Donnerstag, 16. Mai 2024

Ich habe heute Nacht nicht gut geschlafen, der Atem war knapp. Seit ich aufgestanden bin, geht es wieder besser. Wir entscheiden uns deshalb, noch eine Nacht auf dieser Höhe zu verweilen und erst morgen weiterzufahren. Die beiden anderen Reisepaare düsen los. Wir treffen uns hoffentlich morgen wieder. Es ist bewölkt, Wind weht und es sind nur kühle 12°C. Heute Morgen hatten wir auch noch Probleme mit der Heizung. Die hat Hermann gelöst, nun ist es kuschelig warm. Wir machen es uns gemütlich und hoffen, mein Körper gewöhnt sich an die Höhe.

Mittwoch, 15. Mai 2024

Der Morgen vergeht mit ein paar kleineren Arbeiten. Gegen Mittag wird dann aber definitiv gestartet. Wir tanken nochmal voll, dann geht es los Richtung Bolivien auf der Ruta 27. Einige Kilometer geht es flach

dahin, dann steigt die Strasse kontinuierlich, ohne grössere Kurve. Der 5'920m hohe Vulkan Licancabur kommt immer näher. Unterwegs machen wir einen Halt, um die Motoren zu kühlen. Wenige Kilometer später erreichen wir auf knapp 3'800 m.ü.M. unseren Platz für die Nacht. Sahra und Matts in ihrem Puch, Bekannte von Meyers, stehen seit gestern hier, um sich an die Höhe zu gewöhnen. Wir stellen uns dazu und hoffen, unsere Körper machen die Anpassung problemlos mit. Wir laden alle zum Kaffee ein und verbringen zwei gemütliche Stunden zusammen in unserer Hecksitzgruppe. Anschliessend trennen wir uns, jeder kocht etwas, Sahra und Matts müssen das draussen erledigen und sie haben auch keine Heizung. Was bin ich dankbar für unser bequemes D-Hai.

Dienstag, 14. Mai 2024

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach San Pedro de Atacama. Meyers werden wir am Nachmittag auf dem Campingplatz wieder treffen. Am Stadtrand erwartet uns ein Spalier von LKWs, die waren gestern Abend auch schon da. Es ist irgendein Streik mit Blockade. Uns winken sie freundlich durch und heben die Daumen. Nun erklimmt das D-Hai langsam den Paso Barros Arenas, nach dem höchsten Punkt erfreut die herrliche Aussicht wieder das Gemüt. Im Ort geben wir eine Tasche mit Wäsche ab. Sie bieten einen Express Service an, zwei Stunden später wird sie fertig sein. Genug Zeit, um nochmal durch die Fussgängerzone zu schlendern, die kleinen Läden zu durchstöbern und Kokabonbons zu kaufen, die der Höhenkrankheit vorbeugen sollen. In einem Restaurant essen wir das Menu. Man wäre schon nach der leckeren Linsensuppe satt gewesen. Es gab noch Empanadas, ein Stroganoff und die Krone des Ganzen, eine Maracuya Colada. Die Wäsche war pünktlich fertig und so kommen wir um 15.00h auf dem Campingplatz an. Bald treffen auch Meyers ein. Manju und Dieter sind auch noch da, die Runde hat sich wiedergefunden. Zum Schluss des Tages, da hat jemand ein Auge auf uns und schenkt uns diese wunderbare Abendstimmung ????

Montag, 13. Mai 2024

Immer wieder geht die Sonne auf und wieder bringt ein Tag ein Licht. (Udo Jürgens)

Der nächste wunderbare Tag beginnt. Wir sind schon um 9.00h unterwegs, damit wir alle Pendenzen für heute abarbeiten können. Erster Punkt auf der Tagesordnung: Autos waschen. Gleich am Stadtrand finden wir eine Firma, die das ganz vorzüglich erledigt. Nach 1 1/2 Std. sind beide Fahrzeuge sauber. Es geht weiter zu einer Werkstatt. Der Pacca wird gleich begutachtet und die Jungs entscheiden, dass sie sich dem Problem annehmen. Wir fahren gemeinsam mit Claudia einkaufen. Als wir nach 2 Stunden zurück bei Armin sind, ist der Duro fast fertig. Nach einer kurzen Shoppingrunde in einem Einkaufszentrum gilt es noch Wasser zu tanken. Wir haben Glück und werden super bedient. Hier in der Wüste kostet Trinkwasser natürlich was. Für 10'000 Pesos bekommen wir mehr als 100L. Leider stellt Armin fest, dass noch immer Öl tropft. Da hilft nichts, wir entscheiden uns zum Übernachtungsplatz von gestern zu fahren. Armin legt sich nochmal unters Auto und muss zum Glück nur eine Schraube richtig anziehen, jetzt ist alles dicht. Puh, das war ein langer Tag.

Sonntag, 12. Mai 2024

Nachdem gestern Nacht auch noch die letzte Tour abgefahren war, wurde es eine wunderbar ruhige Nacht mit einem grossartigen Sternenhimmel. Heute strahlt die Sonne, es wird schnell warm. Als wir die Motoren starten, entdeckt Claudia, dass mehr Öl von ihrem Pacca tropft als die Tage vorher. Armin schaut sich das Ganze nochmal genauer an. Er entdeckt das Leck. Da es an einem schwer zugänglichen Ort ist, entscheiden wir uns für eine Planänderung. Wir fahren nach Calama. Das ist die richtige Entscheidung. Der Pacca bekundet etwas Mühe mit der Steigung, der Paso Barros Arenas ist 3'500m.ü.M. Ist wohl nicht sein Tag, denn er hat ja auch die Puna und den Paso Jama problemlos gemeistert. Mit diversen Stopps, um den Motor zu kühlen, schafft es der Duro bis auf die Höhe. Runter nach Calama geht es wie von selbst. Für die Nacht werden wir uns wieder auf den uns bekannten Platz, in der Nähe von Chiu Chiu in die Wüste stellen. Vorher gehen wir aber zur Feier aller Mütter im Restaurant Inka Coya sehr fein essen.

Samstag, 11. Mai 2024

Morgens gehen wir es langsam an. Erst mittags wird gestartet. Unser heutiges Ziel heisst Valle de la Luna und liegt in der Nähe von San Pedro de Atacama. Eine Waschbrettpiste führt hin und zum Schluss rumpeln wir über harte Salzkruste. Beim Magic Bus, einem ausgeweideten uralten Wrack, das mit scheusslichem Grafitti bemalt ist, parken wir. Es steht schon ein schöner deutscher MAN dort. Mit den Besitzern, Tomma und Julian (follow_fridu) kommen wir gleich ins Gespräch. Sie haben einige Tipps für Bolivien auf Lager. Nachdem die beiden losgefahren sind bleiben wir leider nicht allein. Es kommen ganze Busladungen von Touris um Fotos mit dem Bus zu machen. Die Umgebung ist toll, aber die scheint die meisten gar nicht zu interessieren. Die Sonne scheint warm, wir sitzen im Schatten und beobachten die An- und Abfahrt der Touren. Leider beginnt plötzlich ein böiger Wind zu wehen. Es wird kühl. Für einmal verbringen Meyers und wir einen getrennten Abend. Wir wollen uns Let's Dance anschauen.

Freitag, 10. Mai 2024

Mit viel Gelächter räumen wir erstmal unsere Sachen auf, die mittlerweile getrocknet sind. Nur der Boden ist noch etwas matschig. Es dauert eine Weile, bis wir uns von allen verabschiedet haben. Laut deren Plänen sehen wir sie morgen wieder. Für Meyers und uns geht es erst zur Tankstelle, dann starten wir Richtung Süden zur Salar de Atacama. Es ist die grösste Salzpfanne Chiles. Sie beherbergt schöne Lagunen, die wir uns ansehen wollen. Hier lagert auch 1/4 der Weltvorräte an Lithium und andere seltene Rohstoffe, die im grossen Stil im Süden der Salar abgebaut werden. Im Örtchen Toconao lohnt ein erster Stopp. Eine hübsche, strohgedeckte Kirche und ein weisser, freistehender Kirchturm in einem Garten locken viele Touristen an, uns natürlich auch. Anschliessend rollt das D-Hai auf der B-355 zum Reserva Nacional los Flamencos. Nachdem der Eintritt bezahlt ist, bekommen wir von einer Rancherin Informationen zur Gegend und den Tieren. Von sechs der weltweit vorkommenden Flamingo Arten leben hier drei. Ein Rundweg führt durch die Salzwüste mit unzähligen bizarren Formationen. In der Ferne sehen wir schon die ersten rosa Vögel. An einem Mirador kommt man recht nah sie heran. Sie lassen sich von den Menschen kein bisschen stören. Unzählige Fotos werden geschossen, die wir dann heute Abend wieder aussortieren müssen. Egal, wir fanden es alle vier ganz toll. Zurück bei den Wohnis beraten wir, was wir heute noch machen sollen und wo wir schlafen werden. Die Entscheidung fällt auf zwei weitere Lagunen. Die Ojos del Salar und die Laguna Tebinquinche, die wir auf dem Rückweg noch besuchen und dann soll es wieder zum Campingplatz gehen. Es war ganz nett für Fotos mit den Vulkanen im Hintergrund, aber unserer Meinung nach kein "must see". Die Laguna Cejar, unterwegs, haben wir nicht besucht, da wir nicht baden wollten. Auf dem Camping sind unsere Plätze noch frei. Wir nehmen sie also wieder in Beschlag. Wir bereiten ein Raclette vor und unterhalten uns mit all unseren Nachbarn bis es uns gegen 21h zu kalt wird und jeder in seinem Wohni verschwindet.

Donnerstag, 09. Mai 2024

Nix mit Weiterfahren, wir bleiben noch und geniessen einen weiteren Tag an diesem schönen Platz. Nachmittags wird es voll, Patricia und Christian, die wir in Santiago kennengelernt haben und Maywayunterwegs mit ihren Mercedes Mobilen besetzen die letzten beiden grösseren Plätze. Kurz darauf sitzen wir alles zusammen, um unsere Reisegeschichten zu erzählen. Ein schöner Sonnenuntergang läutet das Ende der gemütlichen Runde ein. Wir und Meyers kochen zusammen typisch schweizerisch, Rösti mit Spiegelei. Es wird spät. Später als gewollt, weil wir nämlich eine Überraschung erleben, als unsere Freunde in ihr Wohnmobil wechseln wollen. Wir stehen knöcheltief im Wasser. Unter dem Wohnmobil finden wir unseren "fliegenden" Teppich. Die Schuhe sind trocken geblieben. Nachdem wir einen Notruf gestartet haben, wird uns geholfen. Gemäss dem Besitzer der Anlage sollten wir morgen wieder trockengelegt sein. Des Rätsels Lösung, ein Bauer in der Nachbarschaft hat vergessen, den Schieber vom Bewässerungskanal zu schliessen.

Mittwoch, 08. Mai 2024

Ein weiterer Tag zum Geniessen. Erst nachmittags wartet etwas Arbeit. Wir müssen die Wäsche abholen und finden einen Supermarkt, in dem wir unsere Vorräte aufstocken können. Claudia kocht für uns. Nun ist alles bereit für die Erkundung der Gegend.

Dienstag, 07. Mai 2024

Tag der Arbeit. Die Mechaniker, es wird repariert und optimiert, die Hausfrauen, Betten beziehen, putzen, die Männer verpflegen. Erst nachmittags kommt wieder Ruhe auf. Da wir aber die Wäsche abgeben müssen, fahren wir ins Städtchen. Damit es sich auch lohnt, sind wir zu sechst in unserem D-Hai. Bei einem Spaziergang durch den touristischen Ort besichtigen wir die Kirche, staunen über die grossen Rosa-Pfefferbäume am Hauptplatz und schlendern bis zu einem Restaurant. Der Hunger wird mit Pizza gestillt. Nach einer Irrfahrt durch die schmalen Gassen geben wir die Suche nach einem grösseren Supermarkt bald auf und begnügen uns mit einem Minimarkt für die wichtigsten Lebensmittel. Zurück zum Camping geht es im Dunkeln, gut haben wir die hellen Scheinwerfer an der Reling. Den Abend beschliessen wir gemeinsam mit Claudia und Armin.

Montag, 06. Mai 2024

Herrlich wenn man einfach sagen kann, zu faul für alles. Wir sitzen in der Sonne und im Schatten, plaudern mit diesem und jenem Nachbarn, spielen mit den Hunden und entspannen einfach. Am späteren Nachmittag kommen unsere Freunde Claudia und Armin an. Schnell wird eine Apero Runde gebildet und so sitzen wir erst draussen und anschliessend im D-Hai gemütlich beisammen. Ein schneller Wechsel zwischen Englisch, Österreichisch und Schweizerdeutsch ist heute nötig beim Nationenmix am Tisch. Es wird aber nicht spät, die Neuankömmlinge hatten eine ermüdende Anfahrt. Nach einem Blick in den Sternenhimmel verabschieden sich alle und freuen sich auf eine ruhige Nacht.

Sonntag, 05. Mai 2024

Morgens schaufeln wir die verschiedenen Arten von Dreck aus dem Wohni. Nachmittags trinken wir Kaffee mit Simon. Es kommen andere Reisende an. Unter anderem Manju und Dieter aus Österreich in ihrem VW T4. Wir folgen uns, seit sie in Patagonien mal hinter uns hergefahren sind. Nun lernen wir uns endlich persönlich kennen. Die Chemie stimmt und so sitzen wir zusammen und erzählen uns gegenseitig unsere Reisegeschichten. Erst bei Sonnenuntergang trennen wir uns für die Nacht. Hermi bereitet Filet im Teig zu und ich darf es mir gemütlich machen.

Samstag, 04. Mai 2024

Huch, schon wieder Samstag! Die Sonne scheint warm durchs Fenster, als wir losfahren. Die Nacht war aber kalt und zum ersten Mal seit längerer Zeit lief die Heizung. Der Himmel ist wolkenlos und die Sicht ganz klar. Wir fahren zurück nach Calama. Rechts von uns kann man in der Ferne die Kupfermine von Chuquicamata sehen. Sie ist eine der grössten Minen der Welt. Wir schauen kurz bei einem Autozubehörhändler vorbei und wechseln dann auf die Ruta 25 nach San Pedro de Atacama. Im Radio rockt es, während wir die Wüste durchqueren. Im Hintergrund winken, wie gestern, die Vulkane. Es geht schnurgeradeaus. Unterwegs erliegt man einer optischen Täuschung. Man hat das Gefühl, man fährt runter. Das Navi zeigt aber ganz klar, dass die Strasse leicht ansteigt. Das ist auch gut so, wir müssen über einen knapp 3'500 m hohen Pass. Die Steigung ist stetig und so sehr gut zu fahren. Oben angekommen hat man plötzlich ein grandioses Panorama vor sich. Die Hochebene des Salar de Atacama und dahinter, aufgereiht wie an einer Perlenkette, die Andengipfel. Nun geht es steil hinunter auf rund 2'500 m. Bevor man ins Oasenstädtchen San Pedro de Atacama kommt, fährt man durch ein spektakuläres Tal, mit speziellen bunten Felsformationen. Wir fahren durch den Ort und 10 km weiter zum Andes Nomads Desert Camp & Lodge. Angela, die Besitzerin heisst uns willkommen. Wir dürfen uns einen Platz aussuchen und installieren uns. Nachmittags telefonieren wir mit Freunden und geniessen die herrliche Aussicht zum Vulkan Licancabur und seinen Nachbarn. Wir tauschen mit Simon, einem Engländer, ein paar Reiseinfos aus. Hermi kocht und dann wird es gemütlich, also das war es natürlich den ganzen Nachmittag lang schon. ????

Freitag, 03. Mai 2024

Ein sonniger Morgen empfängt uns. Wir checken, wie fast jeden Morgen, die Socialmedias und freuen uns über Beiträge von unseren Reisefreunden rund um den Erdball. Natürlich freuen wir uns ebenfalls über jeden Like und Beitrag von euch. Na ja, über fast jeden, grins. Um Punkt 10.00 h fahren wir los, zurück zur Panamericana. 30 km später, tanken wir und halten einen Schwatz mit einem anderen Kunden. Ob ich immer alles verstehe, wage ich zu bezweifeln. Die Herren freuen sich aber nur schon darüber, wenn ich zustimmend "ah, si, vale" sage. Nun geht es weiter, auf der Ruta 25 nach Calama. Die Strecke wird von Lastwagen und Firmenfahrzeugen beherrscht. Es ist kaum privater Verkehr unterwegs. Ich checke ein paar WhatsApps, da draussen nichts los ist.

Unsere Freunde www.swissoverlander.ch feiern heute ihr sechsjähriges Jubiläum "on the road'. Liebe Nicole, lieber Pit, wir gratulieren euch ganz herzlich und wünschen euch viele weitere Jahre, während denen ihr diese schöne Welt erkunden könnt.

Inzwischen kommen wir an Abraumhalden riesigen Ausmasses vorbei. Eine ist sicher 10 km lang und über 100 Meter hoch. Wie breit sie ist, kann man nicht abschätzen. Sie gehört zu einer Kupfermine, die 2014 begann das Gestein abzubauen. Eine Mine nach der anderen reiht sich an der Strasse nach Calama auf. Unglaublich! Kurz nach Mittag passieren wir Calama. Die Stadt dient den Minenarbeitern als Versorgungszentrum. Sie soll auch viel Kriminalität beherbergen. Wir umfahren sie grossräumig. Unser heutiges Ziel heisst San Francisco de Chiu Chiu. Die Ruta 21 führt hin. Endlich sind wir raus aus dem LKW-Verkehr, der es sowas von eilig hat. Der kleine Ort liegt am Rio Loa und ist fast nur aus Lehmziegeln errichtet. Die Bauart nennt sich hier Adobe und hat den Vorteil, beim Verfall wieder komplett in der Natur aufzugehen. Eine kleine weissgetünchte Kolonialkirche aus demselben Material steht im Zentrum. Leider ist das Areal geschlossen. Die Kirche San Francisco wurde 1650 vollendet. Sie soll die älteste Kirche in Chile sein und wurde 1951 zum Nationalmonument erklärt. Sie soll meterdicke Mauern haben und innen mit Kakteenholz, das hier überall als Bauholz dient, verziert sein. Wir schlendern noch über den kleinen Hauptplatz, dann fahren wir weiter zur Laguna Inka Coya. Für 2'500 Peso p.P. werden wir eingelassen und können uns den kleinen, kreisrunden See aus der Nähe ansehen. Er hat einen Durchmesser von ca. 50 Metern und soll etwa 20 Meter tief sein. Er liegt sehr schön im Überschwemmungsgebiets des Rio Loa. Weit im Hintergrund ragen einige Vulkane auf und im Grün am Fluss weiden Lamas. Es ist das erste Mal, dass wir diese domestizierte Kamelart, die von den wilden Guanacos abstammt, hier in ihrer ursprünglichen Umgebung sehen. So genug für heute, wir fahren ein paar Kilometer zurück, am Ort vorbei und in Richtung Fluss. Auf einer flachen Ebene, aber leider dem Wind ausgesetzt, finden wir unseren Platz für die Nacht. Die Aussicht ist wieder eine Augenweide und so machen wir es uns auf unserer Rundsitzgruppe gemütlich.

Hier noch ein paar "antike" Fotos, was gefällt euch besser?

Donnerstag, 02. Mai 2024

Wie haben gut geschlafen. Ich fühle mich um einiges besser, hatte schon Angst, es könnte der Blinddarm sein. Nachdem wir noch ein paar Haushaltsarbeiten erledigt haben, fahren wir gegen 10.45h endlich los. Zuerst wollen wir in Antofagasta einkaufen. Kaum auf der Ruta 5 angekommen, kommen uns kurz nacheinander zwei Schwertransporte entgegen. Den ersten ziehen zwei LKWs. Der zweite ist ein Tieflader mit einem Minenkipper, der so breit ist, dass er beide Strassenhälften benötigt. Er wird von einem Lastwagen gezogen und von einem anderen gestossen. Bei La Negra wird es hässlich. Eine Zementfabrik und rundum ganz viele Reparaturwerkstätten für grosse Fahrzeuge. Staub liegt in der Luft. Wir biegen ab und gehen im Jumbo in Antofagasta einkaufen. Ganz viele Leckereien für die nächsten Wochen werden gebunkert. Für die Weiterfahrt nehmen wir den Malecon, bis wir auf die Ruta 26 abbiegen können. Es ist eine Grossstadt, die bei der Durchfahrt nichts Sehenswertes bietet. Zurück auf der Panamericana sind wir dem Küstennebel wieder entkommen und fahren im schönsten Sonnenschein weiter. Der erste Zug, den wir seit einer Ewigkeit sehen, kommt uns entgegen. Eine riesige Kupfermine fliegt vorbei. Kurz darauf überqueren wir den Wendekreis des Steinbocks, wir sind also ab sofort in den Tropen unterwegs. Im staubigen Wüstenort Boquedano, wollen wir uns das Zugmuseum anschauen. Zuerst sehen wir aber die heutigen, modernen Dieselloks. Das "Museum" ist kostenlos und die Bezeichnung ziemlich hochgegriffen. Eine Lokdrehscheibe, 4 alte Dampflokomotiven, und ein paar Waggonwracks. Vor und teilweise in ihrem zerfallenden halbrunden Depot. Trotz der Vernachlässigung hat das Ganze etwas Faszinierendes. So genug gesehen für heute, ab in die Wüste. Wir werden aber ausgebremst, weil uns ein weiterer Schwertransport entgegen kommt. Endlich können wir uns in den Hügeln verkriechen. Der erste Versuch schlägt fehl. Die enge Piste ist völlig verdreckt und nach 200 m nicht mehr zu befahren. Die zweite Möglichkeit gefällt uns, wir sehen zwar noch die Strasse, stehen aber auf einem sauberen Platz, etwas erhöht mit Blick auf die Hügel rundum. Wir machen es uns gemütlich.

Mittwoch, 01. Mai 2024

Nach einer unangenehmen Nacht mit starken Bauchschmerzen, Erbrechen und Schüttelfrost, geht es mir heute Morgen etwas besser. Keine Ahnung, was das ist. Nach etwas Tee und nochmal etwas Schlaf, brechen wir trotzdem auf. Der Vorteil der späten Abfahrt ist, dass sich der Küstennebel schon etwas gelichtet hat. Wir folgen weiter der Küstenstrasse 1 durch die schöne Landschaft bis nach Caleta Cobre. Hier biegt die Küstenstrasse abrupt ab und führt steil durch ein Tal, bis hinauf auf 1'700m.ü.M. Bei einem Aussichtspunkt schauen wir tief hinunter auf die Küste. Weiter geht es bis zur Ruta 5. Heutiges Ziel ist die Mano del Desierto. Sie liegt an der Ruta 5 ein paar Kilometer Richtung Süden. Huch, hier geht die Post ab. Jeder will natürlich fotografieren. Leider ist das Kunstwerk mit Graffiti verschmiert. Aus einem anderen Blickwinkel gelingt aber trotzdem ein Bild. Ein starker Nordwind bläst durch das Tal. Wir entscheiden uns, noch ein Stück nach Norden und Antofagasta zu fahren. In einem Seitental finden wir unseren Platz für die Nacht. Wieder ganz einsam mitten in der Wüste. Schön! Wir machen es uns draussen an der Sonne gemütlich.

Dienstag, 30. April 2024

7.00h Tagwach! Wir fahren zuerst durch den Nationalpark, um die Eintrittsgebühren zu vermeiden. Das ist normalerweise nicht unsere Masche, aber wir wollen ja wirklich nur durchfahren, um wieder zur Ruta 5 zu gelangen, da sind 20 Franken schon unverschämt. Anschliessend gibt es unterwegs an der Panamericana Frühstück. Der weitere Verlauf der Strecke durch die Atacama Wüste bietet nicht so viel Interessantes. Unterwegs erreicht man die Region Antofagasta. Im Fischerort Taltal tanken wir Diesel und dürfen auch den Wassertank an einer Zapfstelle kostenlos füllen. Wir bedanken uns mit einer Toblerone. Jetzt geht es wieder direkt an der Küste entlang. Nachdem es im Inland sonnig und warm war, empfängt uns etwas Nebel, der sich aber gerade auflöst. Hier gibt es wieder dutzende Möglichkeiten, um sich einen schönen Übernachtungsplatz auszusuchen. Einige Kilometer südlich von Paposo fahren wir ab und finden kurze Zeit später einen Platz oberhalb eines Strandes, umgeben von Felsen. Wir gehen auf einen Erkundungsspaziergang und machen es uns dann in der Sonne gemütlich.

Montag, 29. April 2024

Leider ist der Himmel heute Morgen wieder bewölkt, aber mit 17°C ist es schon recht angenehm. Wir verlassen den schönen Platz nach einer Nacht mit Meeresrauschen. Wir haben besser geschlafen. Die Panamericana nach Norden wird gesäumt von bizarren Felsformationen, als wenn ein Riese mit den Steinen gespielt hätte. Es geht direkt an der Küste entlang. Rechts erhebt sich die Küsten-Cordillere. Wir passieren verschiedene Barackensiedlungen, die oft noch nicht mal einen Namen haben. Man fragt sich, wovon die Menschen hier leben. Allerdings weisen immer wieder Schilder nach Osten zu Minen, die sich in den Tälern verstecken. Alle paar Kilometer sehen wir an der Strasse Anbetungsstätten für etwelche Heilige, immer bunt geschmückt und mit grossem Parkplatz. Personen, die dort stoppen, sehen wir nie. Kurz vor Chanaral scheint die Sonne, herrlich! Im Ort kaufen wir in einer Bäckerei Empanadas, somit ist das Abendessen schon zubereitet. Nun geht es auf einer guten Erdstrasse weiter zum Parque Nacional Pan de Azcucar. Ich hatte schon im Internet gelesen, dass der Park montags geschlossen ist. Am Eingang ist tatsächlich niemand, aber ein geschlossenes Tor gibt es auch nicht. Wir fahren weiter und sehen uns die Gegend an. Die Insel, nach der der Park benannt ist, liegt nur wenige hundert Meter vor der Küste. Buchten mit weiten Stränden dehnen sich aus. Bei der Caleta Pan de Azcucar gibt es verschiedene Campingplätze. Alle sind heute geschlossen. Bei einem schauen wir uns die Preise für die Übernachtung an, die wollen umgerechnet 75 Franken für 2 Personen, pro Nacht. Nein danke, da fahren wir lieber wieder zurück, vor die Tore des NP und suchen uns zwischen Dünen und Felsen einen Platz. Was wir gefunden haben, ist viel schöner! Schnell nivellieren wir unser D-Hai und machen es uns dann in der Sonne gemütlich.

danke euch allen, dass ihr uns so treu folgt.

Sonntag, 28. April 2024

Ganz so gut geschlafen wie erhofft, haben wir nicht. Nicht schlimm, es wurde trotzdem Morgen. Heute soll es zurück zur Küste gehen. Wir wählen dazu denselben Weg wie vorgestern, tanken in Copiapo und duschen unterwegs an der Ruta 5. Nördlich von Caldera verlassen wir die Autobahn, um uns beim Santuario Granito Orbicular, zwischen den Felsen, einen Platz für die Nacht zu suchen. Wir finden schnell das Passende und erfreuen uns am Blick auf die Küste und das Meer. Nach einer Weile klopft es. Ein netter Mann steht draussen und bietet an, uns spezielle Gesteinsformationen zu zeigen. Er ist der wohl selbsternannte Guide dieser geologischen Besonderheit. Gerne folgen wir ihm hinunter ans Meer. Hier liegen dicht am Strand Felsen aus Kugelgranit. Eine Gesteinsform, die es ausserhalb Chiles nur noch in Finnland, Schweden und Österreich geben soll. "Die kugelförmigen Aggregate entstehen wahrscheinlich durch eine durch rapiden Druckverlust ausgelöste Kristallisation in der Schmelze um einen Kristallisationskern herum" sagt Wikipedia. Seht selbst auf den Bildern, wieder eines der Wunder unserer Natur. Wir spazieren noch ein wenig am Strand und machen es uns dann wieder in der guten Stube gemütlich.

Samstag, 27. April 2024

Die Nacht war absolut still, mit einem famosen Sternenhimmel. Trotzdem haben wir unruhig geschlafen. Die Höhe hat sich bemerkbar gemacht. Heute Morgen weckt uns strahlender Sonnenschein und ein paar Fahrzeuge, die zur, oder von der Mine La Coipa unterwegs sind. Das Thermometer zeigt schon erstaunliche 17°C. Nach dem Frühstück erklären wir unserem Iveco, was heute auf dem Plan steht, und bitten ihn, uns gut nach oben und wieder zurückzubringen. Ich habe ein kleines Ritual für solche Abenteuer. Ich denke an all unsere Lieben, die nicht mehr unter uns weilen und bitte sie, unsere Schutzengel zu sein. Die Strasse ist gut, sie steigt langsam, aber stetig an. Bald ist die 3'000 m Marke erreicht. Die ersten kleinen Schneefelder kommen in Sicht, die Strasse wird zur guten Piste. Im Radio dudelt Popmusik, während es immer weiter hinauf geht. Auf den Paso Codocede 4'340 m. So hoch waren wir noch nie in unserem Leben, ausser im Flieger und unser Iveco auch nicht. Er hat es bis jetzt bravourös gemeistert. Die Aussicht auf die Bergspitzen in dieser Weite ist im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend. Mir schwindelt ein wenig, Hermi merkt nichts. Es soll noch ein Stück weiter gehen, also fahren wir wieder los. Es geht nun hinab. Im Hintergrund tauchen die über 6'000 m hohen Vulkane auf. An der Salar de Maricunga steigen wir aus und lassen das grandiose rundum Panorama auf uns wirken. Wie klein wir sind in dieser Weite. Man wird demütig beim Anblick dieser Schönheit. Zurück beim D-Hai fahren wir weiter entlang der Lagune und auf den nächsten kleinen Pass. Wobei klein eine Untertreibung ist, er ist nämlich 4'390 m hoch, also unser absoluter Höhenrekord bis jetzt. Wir sind am Fuss der Vulkane Nevado Tres Cruzes (6'748m) angelangt. Wau! Eine Weile folgen wir der immer noch gut geteerten Strasse, dann drehen wir um. Die Laguna Verde ist noch 40 km entfernt und laut Ulrich kommt man wegen Schneefeldern nicht ganz bis hin. Die gleiche Rute zurück erscheint langweilig, ist es aber überhaupt nicht. Man hat ja einen komplett anderen Blickwinkel. Bei der Zollstelle, an der Laguna, fragen wir einen Strassenarbeiter wie die Strecke C-13 zu befahren ist. Er meint problemlos. Wir machen noch ein paar Fotos von den riesigen Kippern, von denen hier welche stehen und von einem Fuchs, der sich hier wohl Futter erhofft. Weiter geht es. 30 km rollen wir superruhig über Asphalt, dann ist er abrupt zu Ende und die Piste eine Katastrophe. Nach wenigen Kilometern entscheiden wir uns umzudrehen. Weiter vorne soll sie nämlich am Rand der Salar de Pedernales entlangführen. Da könnte es zu nass für uns werden. Zurück also und nochmal den Paso Codocede überqueren. Zum Glück ist es erst 14.00h. Oben steigen wir nochmal aus und machen weitere Fotos. Noch einmal geniessen wir die Aussicht und die Berge, die in den verschiedensten Farben leuchten. Von nun an gings Bergab. Wir fahren an unserem Übernachtungsplatz von gestern vorbei. Wir hoffen etwas tiefer besser schlafen zu können. Auf rund 1'500 m.ü.M finden wir eine flache Stelle, etwas abseits der Strasse und machen es uns gemütlich.

Freitag, 26. April 2024

Es geht uns etwas besser, wir wagen es und brechen auf in die Hochanden. Zuerst machen wir noch einen kleinen Umweg bis Playa Inglesa, das schön in einer grossen Bucht mit feinem hellem Sand liegt. Hier ist in der Saison richtig was los. Es wird auch an einem langen Malecon gebaut. Wir wollten eigentlich Wasser tanken, aber der Wasserhahn war mal wieder nicht zu finden. Für uns geht es nun auf nach Copiapo. Die Panamericana bringt uns hin. Unterwegs stoppen wir bei einem Parkplatz mit kostenlosen Duschen. Top sauber, aber leider nur mit kaltem Wasser, erfrischen wir uns, dann geht es weiter. An einer Mautstelle versuchen sie uns mal wieder in die LKW-Fraktion zu stecken und entsprechend abzuzocken. Nach unserer Intervention haben sie Mitleid mit uns armen Touristen. Wir zahlen, wie es sich gehört, den PKW-Preis. Das Wetter ist heute sonnig und die Temperatur steigt schnell auf über 25° C. In Copiapo gehen wir einkaufen und tanken. Eigentlich wollten wir noch Infos der Polizei zum Paso San Francisco. Das erledigt sich aber, nachdem Ulrich schreibt, dass noch viel Schnee auf der Strasse liegt. Wir wollen trotzdem ein erstes Mal Höhe schnuppern und fahren auf der Ruta 31 auf die Anden zu. Es wird einsam und leer, Wüste und Berge umgeben uns. Das Gestein leuchtet in ganz verschiedenen Farben, wunderschön. Bei Regen allerdings, möchten wir hier nicht fahren müssen. Die Strasse wird dann von unzähligen kleinen Rinnsalen geflutet und mit Steinen und Sand übersät. Die Reste sieht man überall, obwohl der letzte Regen sicher schon eine Weile her ist. In einer Schlucht wird die Strasse plötzlich eng und ungeteert. Danach weitet sich das Tal wieder und wir rollen ruhig dahin. Kurze Zeit später ist der Talgrund plötzlich grün. Pferde, Esel und Ziegen weiden hier. Ein paar Hütten für die Hirten findet man auch, das Ganze nennt sich San Andres. Wir fahren noch ein kurzes Stück weiter und platzieren uns für die Nacht auf einem Parkplatz neben der Strasse. Ist jetzt nicht ein Hammerplatz, aber er wird seinen Dienst tun. Wir wollten uns ja für morgen ein wenig an die Höhe akklimatisieren, hier stehen wir auf gut 2'500 m.ü.M. Hermi fängt gleich an zu kochen und ich füttere die Homepage.

Donnerstag, 25. April 2024

Leider liegt auch heute wieder eine dicke Nebeldecke über der Küste. Die Strecke dem Meer entlang, auf der Ruta C-10, ist trotzdem sehr schön. Eine Bucht reiht sich an die nächste, nur unterbrochen durch schroffe Felsen. Die Strecke führt durch den kleinen Parque Nacional Llanos de Challe. Hier soll im Frühling die Wüste wunderschön blühen. Ab und zu liegen einfache Fischerdörfer am Ufer, der Grossteil der Strecke ist aber pure Natur. Überall führen Fahrspuren ins vermeintliche Nichts. Im weiteren Verlauf wird es etwas langweilig, wenn man sich nicht für die Piste entscheidet, die die Buchten abklappert. Die Mühe lohnt sich bei diesem Wetter aber kaum. Kurz vor Puerto Viejo löst sich der Hochnebel etwas auf und die Sonne lässt sich sehen. Der Fischerort ist eine Barackensiedlung, wir drehen gleich wieder um. Die Playa La Virgen lassen wir auch links liegen, es führt eine Piste hin, die nur aus Wellblech besteht. Weitere 10 km nördlich liegt die Playa Cisne. Auf der Suche nach dem heutigen Übernachtungsplatz entdeckt Hermi plötzlich eine Familie Kaninchenkäuze vor ihrer Wohnhöhle, sind sie nicht süss? Zum Übernachten ist uns der Platz aber zu vermüllt, recht nah an der Strasse und an einem verwildert aussehenden Fischercamp. Wir fahren ans andere Ende der Bucht und hier ist er, ein weiterer Traumplatz. Gleich oberhalb der nun blau schimmernden Bucht machen wir es uns gemütlich.

Mittwoch, 24. April 2024

Wir sind gerade dabei uns fertig für die Abfahrt zu machen, da kommen Anja und Ulrich angefahren. Ein fröhliches Wiedersehen, natürlich verspätet sich unsere Abfahrt, weil wir uns unterhalten müssen. Leider sind sie schneller unterwegs als wir, sonst hätten wir uns für die kommenden Strecken im Hochland zusammentun können. Nach einer herzlichen Verabschiedung machen wir uns auf den Weg. Nachdem wir die Küste verlassen haben, strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Auf recht guter Strasse geht es zurück zur Panamericana. Unterwegs sehen wir Guanacos und Esel. Die Landschaft ist wüstenartig, hohe Berge begleiten uns. In den Seitentälern verstecken sich überall Minen. Was abgebaut wird, können wir nicht herausfinden. Zurück auf der Ruta 5 entdecken wir in den Bergen verschiedene Observatorien. 50 km weiter nördlich biegen wir ab und fahren zurück ans Meer nach Huasco. Auf diesem Teil der Strecke begleiten uns Olivenhaine und Weinfelder. Zurück am Meer liegt die Nebeldecke noch immer über allem. Wir tanken in Huasco und machen eine Stadtrundfahrt. Wäre eigentlich ein hübscher Ort mit autofreiem Malecon, Seehunden, die in der Bucht spielen und tollen Murales. Uns gelüstet es aber nach Natur pur. Die finden wir 20 km weiter, am Playa Agua de Luna.

Dienstag, 23. April 2024

Bevor wir heute die Strecke nach Norden unter die Räder nehmen, fahren wir bei Iveco vorbei, die hier eine Niederlassung haben. Wir erstehen Filter, den Rest der benötigten Ersatzteile ist leider nicht am Lager. Es ist bis auf die Tankuhr und die Dieselleitung aber nur als Reserve gedacht, also kann es weiter gehen. Küstennebel hängt über der Landschaft, der sich nur stellenweise auflöst. Schade, die Panamericana führt heute meist fast direkt an der Küste entlang. Durch die schlechte Sicht haben wir nichts davon. Einige Kilometer später, mehr im Landesinneren, verwöhnen uns die Sonnenstrahlen. Auf dem Weg zurück zur Küste, sehen wir seit langem die ersten Guanacos und ein kleiner Fuchs lässt sich geduldig fotografieren. Kurz darauf verschluckt uns der Nebel wieder, es nieselt sogar leicht. Die kleinen Küstenorte Punta de Choros und Caleta Chanaral sind berühmt für ihre vorgelagerten Inseln, um die sich allerlei Meeresgetier tummelt. Man kann in der Saison Bootstouren zu Seeottern, Pinguinen, Delfinen und Walen machen. Im Moment hat aber alles geschlossen. Wir suchen uns etwas ausserhalb am Strand einen Platz für die Nacht. Mit dem Meeresrauschen im Ohr verbringen wir einen ruhigen Nachmittag und Abend.

Montag, 22. April 2024

Wir spazieren dem Strand entlang bis zum Fischmarkt von Coquimbo. Immer im Sichtfeld die Moschee, die der König von Marokko den Einheimischen geschenkt hat, ja ihr lest richtig. Zugleich sieht man das nicht minder hässliche Cruz del Tercer Milenio, ein riesiges Betonkreuz, das mitten in den Armensiedlungen errichtet wurde. Der Fischmarkt wurde uns als absolut sehenswert empfohlen. Leider können wir nicht entdecke, was an ihm so aussergewöhnlich sein soll. Es haben nur wenige Stände geöffnet, die fast keinen Fisch anbieten. Entweder sind wir zu spät dran, oder Montag ist Ruhetag. Wenn man die Seelöwen draussen am Kai betrachtet, wohl eher Letzteres. Wir buchen uns ein Uber, weil die weitere Umgebung eher nicht zum Schlendern einlädt. An der Plaza de Armas, in La Serena, sieht es da schon viel ansprechender aus. Wir gehen durch die Strassen mit einigen kolonialen Gebäuden und essen Pasta im Restaurant La Terazza. Anschliessend erkunden wir die Gegend um den Mercado La Recova. Für die Rückfahrt zum Camping bestellen wir wieder ein Taxi. Nachdem wir noch ein paar Haushaltsarbeiten erledigt haben, gehen wir zum Sonnenuntergang an den Strand. Schön wars heute wieder.

Sonntag, 21. April 2024

Da der Paso Agua Negra leider geschlossen ist, fahren wir zurück ans Meer. Das wird uns hoffentlich guttun. Wir sind beide erkältet. Der Himmel ist bedeckt und es sind nur kühle 13°C, als wir gegen 11.00h losfahren. Erst müssen wir allerdings mal die steile, enge Zufahrt zur Strasse wieder hochfahren. Der Iveco kriecht brav, in der kleinen Untersetzung, über den rumpeligen Weg hinauf. Nach fünf Minuten ist es geschafft. Die Dörfer, die wir durchfahren, halten noch tiefen Sonntagsschlaf. Nach Vicuna kommt man am Stausee Puclaro vorbei. Er ist fast leer und doch gibt es genug Wasser, sodass der nachfolgende Talgrund üppiges Grün hervorbringt. Die steilen Hänge direkt daneben sind Kakteenland. Nach rund 100 Kilometer erreichen wir dicht bebautes Gebiet. An der Küste, in eine grosse Bucht geschmiegt, liegen die Partnerstädte Coquimbo und La Serena. Nachdem wir eingekauft haben, machen wir eine kurze Stadtrundfahrt. Alles liegt in tiefer Sonntagsruhe, hat aber schöne Gebäude aus der Zeit der spanischen Eroberer. Das werden wir uns morgen etwas näher ansehen. Eine lange gerade Allee führt zum Strand, wo ein alter Leuchtturm steht. Von hier in Richtung Süden stehen an der Avenida del Mar links Apartmenthäuser, Hotels und Restaurants, rechts befindet sich der endlose, breite und flache Strand. In der Hochsaison geht hier die Post ab. 7 km später erreichen wir das heutige Ziel. Wir haben uns einen Campingplatz hinter dem Strand ausgesucht. Man hat zwar keine direkte Aussicht, steht aber sicher und der Clou, jeder Platz hat ein privates Badezimmer. Natürlich sind fussläufig diverse Restaurants zu erreichen. Von jedem werden wir begrüsst und zum Eintreten aufgefordert. Die Wahl fällt schwer. Das Glück ist uns hold, das ausgewählte Lokal serviert uns leckere Camarones, einmal mit Pil Pil und einmal paniert auf Salat. Gut gesättigt gehen wir zurück nach Hause, um uns auszuruhen und die Erkältung zu bekämpfen.

Samstag, 20. April 2024

Wir bleiben noch einen Tag, weil´s so schön ist!

Freitag, 19. April 2024

Nach einem gemütlichen Morgen spazieren wir ins Zentrum von Elqui. Viel gibt es nicht zu sehen, aber wir haben gut gegessen. Zurück auf dem Camping kühle ich mich im Pool ab, mehr gibt es heute nicht zu erzählen.

Donnerstag, 18. April 2024

Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel, es sind schon 29°, da ist die Fahrt weiter hinauf in die Berge genau das Richtige. Wir nehmen also die Nächsten, gefühlt 1'000 Kurven in Angriff. Unterwegs, zwischen Kakteen stehend, kommen wir an einer Kirchenruine vorbei, die von einem Schwarm grüner Felsensittiche in Beschlag genommen wurde. Im kleinen Hurtado ist der Asphalt für die nächsten 40 km zu Ende. Bei der Abzweigung zum Paso Antakari steht ein Polizist. Er hat den Daumen hoch, die Piste ist offen. Sie klettert teilweise steil, in einem Tal, bis auf 2'000 m Höhe. Hermi lässt den Iveco langsam hinauf klettern. Wir schwitzen, einerseits wegen der hohen Aussentemperatur, andererseits läuft die Heizung, um den Motor zu kühlen. Nach einer halben Stunde stehen wir oben bei Tres Cruces und geniessen die Aussicht. Ihr werdet sagen, ach 2'000 m in den Anden, das ist ja noch gar nichts. Richtig, die hohen Pässe kommen noch, aber man soll sich ja langsam herantasten. Bis hierher haben wir kein anderes Fahrzeug gekreuzt. Auf dem Weg nach Vicuna hinunter sind es 3 Autos. Wir kommen an ein paar einfachen Höfen vorbei, die Häuser wurden teilweise noch aus Lehmziegeln gebaut. In der Ferne glänzen die grossen Kuppeln des Cerro Tololo Inter American Observatory. Am Observatorio del Pangue - Deep Sky South kommen wir direkt vorbei. Unterwegs gabeln wir ein Paar auf, das hier lebt, zu Fuss unterwegs ist und nach Vicuna zum Einkaufen muss. Wir ersparen ihnen gerne die 15 km lange Wanderung, dafür werden sie ordentlich durchgeschüttelt. Am Mirador Antakari hat man plötzlich eine traumhafte Sicht hinunter ins Tal und auf die gleissenden weissen Hänge der Hochanden im Hintergrund. Auf der asphaltierten D-41 angekommen, biegen wir nach rechts ab und fahren weiter nach Pisco Elqui. Im Reiseführer steht, ein subtropisches grünes Tal, in dem diverse Früchte wachsen, unter anderem die süssen Trauben, die zum Pisco verarbeitet werden. Das finden wir, ist viel zu kurz gegriffen! Am Talgrund ist es grün und... hellgrau, von Feldern, die von Plastikplanen bedeckt sind. Die steilen Hänge der Täler hingegen, sind kahl und staubtrocken. Trotzdem hat diese Region einen besonderen Reiz. Wir durchqueren kleine Siedlungen und erreichen dann Pisco Elqui. Das D-Hai schiebt sich durch enge Strassen, mit kleinen Boutiquen und hinten wieder raus. Ich habe einen Campingplatz entdeckt, dessen Name Sehnsüchte weckt. Camping Entre Vinas, das hört sich vielversprechend an. Blöd nur, dass eine enge steile Rampe hinunterführt. Unser Iveco schafft das spielend, wir hoffen, bei der Rückfahrt nach oben auch! Unten erwartet uns ein Platz mit Pool, mitten in den Weinfeldern. Perfekt. Wir bezahlen mal für zwei Nächte. Die nette Senora gibt uns noch ein paar Tipps und lässt uns allein. Wir sind nämlich momentan die einzigen Gäste im Paradies. Ich schwimme erstmal eine Runde im hübschen Pool, um mich abzukühlen. Anschliessend spazieren wir hoch zum Restaurant Miraflores. Es liegt über dem Tal und bietet ausser einer schmackhaften Küche eine herrliche Aussicht. Im Garten davor schwirren Kolibris um Blüten von einer Art Lavendel. Der Mond hat sich schon vor einen Bergrücken geschoben, die Abendsonne färbt die Bergspitzen rot, Zeit, um zum D-Hai zurückzukehren.

Mittwoch, 17. April 2024

Die Berg- und Talfahrt durch die Kakteenwüste geht heute weiter. Es wird heiss, der Schnee auf den Bergen ist schon wieder geschmolzen. Auf der D-55 geht es mit vielen Kurven bis nach Ovalle. Unterwegs passiert man riesige Plantagen mit Obst, das an den steilen Hängen kultiviert wird. Weiter unten öffnet sich das Tal. Auf seinem Grund wird, soweit das Auge reicht und trotz grosser Trockenheit, Landwirtschaft betrieben. Hier geht ohne Bewässerung gar nichts. Wir kommen am grossen Stausee La Paloma vorbei, der fast ausgetrocknet ist. Ovalle umfahren wir und biegen ins Tal des Rio Hurtado ein. Es geht weiter mit sehr vielen Kurven. Die Strecke nach Arosa ist nichts dagegen! In Huampulla macht die Polizei eine Geschwindigkeitskontrolle, mitten im Ort, auf gerader Strecke, voll sichtbar und zwischen zwei Bumps. Die wollten sich wohl nur die Zeit vertreiben. Wir dringen immer weiter ein ins Tal auf der Ruta de las Estrellas. Das Thermometer zeigt heisse 34°C an. Es reicht, wir entdecken auf Der App IOverlander einen Platz am Rio Hurtado. Perfekt, etwas Schatten unter einem grossen Baum und daneben der kleine Fluss, um sich abzukühlen, aber richtig, er ist eiskalt. Ein netter Hund kommt auch gleich an und adoptiert uns. Wir geniessen also wieder den Rest des Tages beim D-Hai.

Es geht pünktlich los, aber oh Schreck, nur in Spanisch. Egal, eine junge Wissenschaftlerin begrüsst uns und 8 andere Teilnehmer. Nach einer kurzen Einführung spazieren wir zu einem der 4 Teleskope und dürfen dann, einer nach dem anderen, in den faszinierenden Nachthimmel schauen. Beim ersten Mal kann ich nicht sehr viel erkennen, aber es wird besser. Zum Schluss erkenne ich die Mondoberfläche deutlich. Anschliessend erklärt man uns noch ein paar wichtige Sternbilder, unter anderem das Kreuz des Südens, Hermis Sternbild der Löwe und meins, der Skorpion. Obwohl ich nur Bruchstücke verstanden habe, war es eine gelungene Führung und wunderbar, hier in der Halbwüste in die Sterne zu gucken.

Dienstag, 16. April 2024

Los geht's, hinauf in die Berge. Gleich am Anfang führt die Strasse steil hoch auf einen kleinen Pass. Von oben hat man zum ersten Mal einen Blick auf die frisch verschneiten Hochanden. Bei Illapel folgt ein grünes Tal mit grossen Plantagen. Es wachsen Trauben und andere Früchte. Im nächsten Tal finden sich überall Staubwolken, grosse Kipper karren Gestein durch die Gegend. Hier wachsen vor allem Kakteen, die gerade rote Blütenfäden tragen. Das kleine Naturreservat, das die in der Gegend häufigen niedlichen nachtaktiven Chinchillas schützt, ist in der Nebensaison leider nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Es wäre ein idealer Übernachtungsplatz. Wir fahren weiter und überwinden den nächsten kleinen Pass auf der D-705. Unten angekommen geht es rechts auf der D-71 weiter nach Combarbala, davor noch ein Pass. Es ist 13.00h, als wir ins Dorf einfahren. Natürlich machen gerade alle Siesta. Wir möchten Tickets für das Observatorio Cruz del Sur besorgen. Das Büro hat bis 15.00h geschlossen. Wir kaufen ein paar Lebensmittel ein und gehen etwas essen. Als wir um 15.00h wieder beim Office anklopfen, ist die betreffende Person noch nicht zurück. Vielleicht in einer halben Stunde, meint eine Dame, die auch dort arbeitet, aber nicht zuständig ist. Wir setzten uns nebenan unter die Bäume auf dem Hauptplatz und warten. Nach einer viertel Stunde trifft ein junger Mann ein. Die Eintrittskarten für die Führung heute Abend um 21.00h sind schnell erstanden. Nun geht es 4 km aus dem Ort hinaus auf einen Hügel. Ein wenig abseits vom Observatorium parken wir das D-Hai für die Nacht. Heute ist es herrlich warm und hier oben fast absolut still. Nur ein paar Insekten summen und ein paar Vögle zwitschern. Wir machen es uns im Schatten gemütlich und geniessen die grandiose Aussicht auf die Berge. Nach Sonnenuntergang, der jetzt schon um kurz nach 18.00h stattfindet, ziehen wir uns ins Wohni zurück. Wir überbrücken die Zeit bis zur Sternentour mit Knabbereien, einem Glas Wein und ein wenig Arbeit am Computer. Über die Tour selbst werde ich morgen berichten.

Montag, 15. April 2024

Um 10.00h stehen wir bei einer Werkstatt in Quilimari. Die netten Herren nehmen sich unserem Problem gleich an. Die undichte Leitung wird ausgebaut und mit Kunststoff verklebt und zusätzlich mit Sekundenkleber geschützt. Nach dem Einbau, oh je, jetzt läuft der Diesel richtig raus! Die Kupplung ist auf einer Seite durch den Druck abgesprungen. Nachdem sie nochmal drauf gesteckt wurde, ist jetzt alles dicht. Ca. 60 Franken haben uns die 1 1/2 Stunden gekostet. Nach einem Erinnerungsfoto kann es weitergehen. Es werden nur knapp 40 km. Bei Los Vilos gibt es eine kleine Halbinsel, an deren Spitze eine Seehundekolonie lebt. Viele sandige Tracks führen hin. Kaum hat man die Türe geöffnet, sieht und riecht man die Tiere, selbst aus 300 m Distanz. Wir fahren ein kurzes Stück zurück, bis wir den idealen Übernachtungsplatz direkt über dem Meer gefunden haben. Wir beobachten Truthahngeier, die über unseren Köpfen den Hang entlang ziehen, entdecken kleine Coruros (Trugratten, endemisch in Chile), mit ihren charakteristische Zähnen und erfreuen uns an blühenden Kakteen. Erste moderne Vorboten der Geoglyphen erkennen wir auch noch an den Klippen.

Sonntag, 14. April 2024

Ruhetag, ein Spaziergang in den Ort, am Strand entlang, zum Mittagessen und das war's.

Samstag, 13. April 2024

Wir nehmen die Strasse der Küste entlang. Auf Valparaiso folgt das sichtlich reichere Vina del Mar mit vielen hohen Appartementhäusern und schönen Stränden. Später türmen sich an der Küste hohe Dünen. Bei Quintero, das hübsch auf einem kleinen Kap thront, kommt man vorbei an einem Industriehafen. Es folgen diverse Strandorte mit Villenvierteln. Wir werden stark an die französische Mittelmeerküste erinnert. Bei Zappala brausen die Wellen an eine felsige Küste. Leider gibt es noch nicht mal einen Mirador, um die Schönheit der Gegend auf ein Bild zu bannen. Die High Society will unter sich bleiben. Bei Pullally erreichen wir die Panamericana. Nur einige Kilometer später verlassen wir sie bei Pichidangui wieder. Hier liegen ein paar Campingplätze am Strand. Beim Ersten fahren wir wieder weg, Der Host wollte umgerechnet fast CHF 40.00 für eine Nacht. Der Zweite ist auch nicht viel billiger aber wir bleiben, weil wir entdeckt haben, dass irgendwo beim Motor Diesel ausläuft. Hermi sucht das Leck und findet mal wieder einen Schlauch, den eine Bride durchgescheuert hat. Das heisst, wir bleiben bis Montag hier und suchen dann einen Mechaniker, der die Leitung hoffentlich ersetzten kann. Nachdem Hermi wieder aus den Werkstatt Klamotten gestiegen ist, gehen wir im Dorf essen. Auf Kochen haben wir keine Lust.

Freitag, 12. April 2024

Heute heisst es Abschied nehmen. Ein wenig traurig verlassen wir nach 3 Wochen den Camping La Izuelina mit seinem netten Besitzer Mattia und seinen drei Hunden. Die Reisepause hat gutgetan. Für eine Weile sagen wir auch Tschüss zu Claudia und Armin. Mit ihnen haben wir uns aber weiter nördlich wieder verabredet. Schnell sind wir raus aus der Stadt. Die Route führt über einen kleinen Pass. Leider ist der Himmel heute bewölkt, sodass die Sicht etwas getrübt ist. An einem Aussichtspunkt hätte man sonst nämlich eine tolle Sicht zurück auf die Stadt und die Anden im Hintergrund. Auf der Autobahn G-68 geht es durch einen Tunnel ins Valle Casablanca mit seinen berühmten Weingütern. Kurz vor Valparaiso queren wir eine Gegend, wo die Waldbrände im Sommer so verheerend gewütet haben. Kurz darauf ist die Küste erreicht. Wir fahren nach Laguna Verde, einem kleinen Strandort nahe der Stadt. Der Camping Los Olivos wird uns für die nächste Nacht beherbergen. Von hier nehmen wir den Bus Nr. 520 ins Zentrum. An der Plaza Sotomayor entsteigen wir dem Vehikel und stürzen uns ins Stadtleben. Leider finden wir nicht wirklich den Zugang zu diesem Ort, aber ein nettes peruanisches Restaurant mit schmackhaften Gerichten und netter Bedienung. Anschliessend suchen wir nochmal nach dem, was Valparaiso so berühmt gemacht hat. An der nächsten Ecke erklimmen wir deshalb die zurückliegenden Hänge. Und... da ist sie, die Faszination. Wau, das Barrio, mit seinen schönen alten Häusern, bemalt mit tollen Murales, einer herrlichen Aussicht und zum Schluss der Fahrt mit einem der letzten "Lifte" kleine Standseilbahn zurück zur Plaza, zieht uns in seinen Bann. Der Ritt im Bus zurück zum D-Hai war richtig wild und ein Kraftakt. Im letzten Abendlicht erreichen wir zufrieden den Camping.

Donnerstag, 11. April 2024

Gegen Mittag gehen wir zu viert einkaufen. Die Männer machen einen Heimwerkermarkt unsicher und wir Frauen schwelgen im Lebensmittelmarkt mit vielen europäischen Produkten. Anschliessend schlürfen wir jeder einen Cappuccino, na ja, er hat wenigstens so ausgesehen. Die süssen Verführer dazu waren dafür ein Gedicht. Hermi hat uns durch den Verkehr zurück zum Camping geschaukelt. Am Platz waren dann noch ein paar Pendenzen zu erledigen, bevor wir chilenischen Käse zum Raclette verarbeitet und vertilgt haben. Zum krönenden Abschluss haben wir noch ein letztes Glas Wein des Tages vernichtet und sind dann in selige Träume versunken.

Mittwoch, 10. April 2024

Es gibt noch immer etwas zu tun. Hermi montiert die Abschleppringe, die wir in Uruguay von Ruth und Beat abgekauft haben. Er hat sie selbst geschmiedet. Stehen dem D-Hai gut, oder? Ich lese fleissig in den Reiseführern, um unsere weitere Route Richtung Norden ungefähr festzulegen. Wir sprechen uns dafür mit Claudia und Armin ab, mit denen wir uns wieder treffen werden, um die Puna gemeinsam zu entdecken. Abends essen wir zusammen und sitzen noch lange in unserem angenehm warmen Wohni, weil es draussen zu kalt ist. Der Herbst meldet sich langsam.

Dienstag, 09. April 2024

Ein fleissiger Tag, Wäsche waschen, Arbeiten am Computer, ein wenig schrauben am Fahrzeug, schon ist der Morgen wieder vorbei. Mittags treffen Claudia und Armin mit ihrem Duro ein. Nachmittags werden Reiseberichte erzählt, die Männer fachsimpeln und abends kochen wir gemeinsam Rösti. Zu sechst geniessen wir den Abend.

Montag, 08. April 2024

Um 10.00h ist der Termin bei der Werkstatt, vorher müssen wir uns noch von Patricia und Christian verabschieden, die weiterziehen. Wir werden von einem netten jungen Mann in Empfang genommen, der gleich mit den Arbeiten beginnt. Ölwechsel, Räder rotieren und ein paar weitere Kleinigkeiten dauern zwei Stunden und es kostet inklusive Material rund 120 Franken. Perfekt! Kurz vor 13.00h sind wir zurück auf dem Camping und können es uns in den Stühlen bequem machen. Ein paar Arbeiten gibt es noch. Unter anderem testen wir die Dichtung am grossen Fenster am Heck, siehe da, alles dicht. Danke nochmals an alle die geholfen haben, besonders an Petra. Abends sind wir zur Pizza eingeladen von Anja und Ulrich.

Sonntag, 07. April 2024

Ein weiterer herrlicher Tag. Anja und Ulrich sind zurück. Gemeinsam mit den beiden, plus Patricia und Christian, machen wir erst ein Kaffeekränzchen und abends sitzen wir noch bei gutem Rotwein und Toblerone beisammen.

Samstag, 06. April 2024

Morgens schauen wir bei einer Werkstatt vorbei, die uns Mattia vom Campingplatz empfohlen hat. Wir bekommen problemlos einen Termin für Montag. Den Rest des Tages geniessen wir und chillen.

Freitag, 05. April 2024

Petra und Elmar, unsere Helfer, fahren weiter. Wir verabschieden uns. Gegen Mittag haben wir ein Taxi bestellt und fahren in die Stadt. Der Taxifahrer Mirko ist schon fast ein Stadtführer, er erzählt uns allerlei Wissenswertes über Santiago und Chile. Nach einer Stunde lädt er uns beim Centro Sky Costanera aus. Das höchste Gebäude Südamerikas wächst aus einem riesigen Einkaufszentrum 300 m in die Höhe. Oben gibt es zwei Plattformen, von denen aus man die Stadt und die Anden bestaunen kann. Leider hängt heute eine Smogglocke über dem Gebiet. Die Aussicht ist trotzdem beeindruckend. Ein Pisco Sour in der Sky Bar ist Pflicht, dann geht es zurück ins Getümmel. Wir shoppen ein bisschen in der riesigen Mall. Nächstes Ziel ist der Cable Car zum Cerro San Cristobal. Die Sicht auf die Stadt ist von hier ebenfalls herrlich. Nachdem wir ein Maracuja Eis geschleckt und die Marienstatue bestaunt haben, nehmen wir das Funicolar Bähnchen hinunter ins Barrio Bellavista. Hier reiht sich ein Restaurant ans andere. Es gibt mehrere Food Malls. Gerade bereiten sich alle für den Ansturm am Abend vor. Auf einem Spaziergang geht es durch die Strassen und Parks bis zum Barrio Italia, das nächste Viertel mit Restaurants und ausgerichtet aufs Partyvolk. Wir essen in einem hübschen Grillrestaurant Steak und Pommes bevor Pablo uns mit seinem Taxi abholt und wohlbehalten beim D-Hai wieder abliefert.

Donnerstag, 04. April 2024

Heute wird fleissig weiter gewerkelt. Beim einen ist die Motorhaube offen, beim anderen wird an Möbeln gefeilt, die dritten montieren neue Boxen auf der Fahrerkabine und Hermi arbeitet am grossen Fenster, um es abzudichten. Hier bekommen wir gegen Abend Hilfe von Petra, die sehr geschickt eine Silikonspur in die Fuge klebt. Lio ist Zahnarzt und hat sein Arbeitsmaterial dabei, Martin lässt sich behandeln, wir glauben unsere Zähne sind noch in Ordnung und verschieben den Zahnarztbesuch auf den Heimurlaub (böse Zungen behaupten da habe jemand Angst). Ich nehme mich der weiteren Routenplanung an. Oh Mann, es gibt noch so viel zu entdecken. Nachmittags essen wir die mitgebrachten Empanadas von gestern. Die Kinder spielen mit dem Surfbrett im Pool. Campingidylle.

Mittwoch, 03. April 2024

Aus der Iveco-Werkstatt ist nichts geworden, aber Baumarkt, Jumbo, Coiffeur und Autowaschen konnten wir erledigen. Zum Schluss mussten wir noch eine Ehrenrunde drehen, weil bei der Autowäsche die rote Schutzkappe eines Positionslichts verloren gegangen ist. Wir haben sie tatsächlich wieder gefunden, wenn auch etwas ramponiert. Zurück auf dem Camping wird gerade Pizza bestellt. Super, kochen können wir uns also sparen.

Dienstag, 02. April 2024

Geplant wäre heute ein Tag bei Iveco gewesen und Einkäufe bei einem Heimwerker Center. Wir haben uns beim Frühstück aber verbummelt und das Ganze auf morgen verschoben. Stattdessen hatten wir interessante Gespräche und gemeinsame Arbeiten an den Wohnmobilen mit Wissensaustausch. Einfach immer wieder schön, wie gemeinsam kleine und grosse Probleme gelöst werden können. Als Belohnung haben unsere Saarländer Nachbarn eine riesige Wassermelone gespendet.

Montag, 01. April 2024

Heute vor 6 Jahren sind wir in der schönen ???????? gestartet.

Wir sind unendlich dankbar für jeden Tag, den wir unterwegs sein durften. Wir haben so viele schöne Orte dieser Welt erkundet und so viele nette Menschen kennengelernt.

Wir freuen uns riesig auf die nächsten Ziele und all das Neue, das wir noch erkunden möchten. Wir sind noch überhaupt nicht reisemüde.

Fröhliche Grüsse an alle, die uns seither auf unseren Wegen folgen.

 

Die zwei vom D-Hai Sibylle und Hermann ????????????

Sonntag, 31. März 2024

Campingfeeling mit anderen Overlandern genossen.

Samstag, 30. März 2024

Uff, ich konnte mich heute Morgen fast nicht überwinden aufzustehen, ich war einfach müde. Hermi hat mich schlussendlich rausgeschmissen. Nachdem wir unsere Siebensachen wieder an ihren Plätzchen verstaut haben, fahren wir zum Einkaufen. Zurück auf dem Camping platzieren wir uns im hinteren Teil des Geländes. Hier stehen wir zwischen 4 deutschen Overlandern, da passen wir gerade noch dazu. Nach einer Vorstellungsrunde, die Namen habe ich wie immer fast gleich wieder vergessen, wird im Schatten gefaulenzt. Abends sitzen wir alle in einer grossen Runde zusammen. Der chilenische Nachbar ist Pizzaiolo und bietet uns an, uns über den Zaun mit Pizza zu versorgen. Eine super Sache, mit gut gefüllten Bäuchen werden später noch lange Reisegeschichten erzählt.

Freitag, 29. März 2024

Es hat noch bis 5.00h morgens geschüttet. Beim Frühstück kam langsam die Sonne. Da der Flug erst um 15.00h abhebt, bleibt Zeit für eine letzte Tour zum Vulkankrater des Rano Kau und zu den Moai von Ahu Ko Te Riku. Auf dem Souvenirmarkt suchen wir nach einer hübschen Moai Figur, aber leider ist nur Ramsch zu haben, dann eben nicht. Das Auto ist nach 5 Minuten abgeben. Nun gönnen wir uns ein Bier, bevor wir zum Hotel zurück gehen. Maria bringt uns zum Flughafen. Hier heisst es warten. Der Flug ist ereignislos bis auf ein paar Rütteler. Pünktlich um 21.30h sind wir zurück in Santiago. Pablo, unser Taxifahrer, erwartet uns schon und bringt uns zum Campingplatz. Nachdem wir unsere Rucksäcke ausgeräumt und die feuchten Sachen zum Trocknen aufgehängt haben, entspannen wir uns bei einem Bier und steigen dann zufrieden ins Bett.

 

Fazit, die Osterinseln sind wirklich eine Reise wert! Die Abgeschiedenheit, das tropische Flair, die Geschichte, die Statuen und die überwiegend herzlichen, gastfreundlichen, fröhlichen Menschen, machen diese Insel zu einem wunderbaren Ort, an dem man sich willkommen und wohl fühlt.

Donnerstag, 28. März 2024

Wir nehmen es gemütlich. Petrus hat seine Schleusen noch geöffnet. Gegen Mittag raffen wir uns doch auf, schnappen uns einen Schirm und laufen zur Autovermietung Oceanic, ein Stück die Strasse runter. Wir bekommen einen kleinen Suzuki. Da wir kurz warten mussten, bekommen wir 10% Rabatt und zwei "Dächlichappe" obendrein. Wir fahren gefühlt alle Strassen, die der kleine Ort Hanga Roa hat. Es geht zum Hafen, wo neben einem Moai die Auslegerboote lagern, zum Friedhof über dem Meer und zum Ahu Tahai mit seinen aufrechten Moai. Da die Sicht miserabel und deshalb der Vulkan Rano Kau in Wolken gehüllt ist, sparen wir uns diese Fahrt für Morgen auf. Wir machen nochmal eine Inselrunde, diesmal linksrum. Klar war es vorgestern im Sonnenlicht schöner, aber heute haben wir Zeit, uns alles nochmal in unserem Tempo anzusehen, auch wenn wir nicht oft aussteigen. Zurück im Ort gibt es eine kurze Pause, dann gehen wir Essen. Für den Abend haben wir eine Tanzshow gebucht. Wir sind gespannt. Für den kurzen Weg muss das Auto her, es schüttet wie aus Kübeln. Das Lokal ist gut gefüllt, leider haben wir keinen Logenplatz mehr bekommen. Wer erst spät bucht, sollte damit auch nicht rechnen, selbst schuld. Die Show starte pünktlich. Die 6 Tänzerinnen, 5 Tänzer und die Band, veranschaulichen den Tod ihres Königs, die Herstellung seiner Moai Statue zu seinen Ehren und die Wiederauferstehung als Gott, durch die Hinzufügung seiner Augen. Die Tänzer sind alle wunderschöne und anmutige Menschen. Sie haben uns mit ihrer Darbietung nochmal die Schönheit dieser Insel und ihrer Geschichte nahegebracht. Schön wars.

Mittwoch, 27. März 2024

Um 8.00h gibt es Frühstück, dann spazieren wir zum Hafen. Im Rapa Nui Dive Center werden wir schon erwartet. Wir bekommen eine Taucherausrüstung angepasst, dann geht es rein ins Boot. Mit uns reiten noch 2 weitere Taucher und Carla, unsere Guide, über die Wellen. Nach 5 Minuten ist der Tauchplatz schon erreicht. Flasche angeschnallt, Brille aufgezogen, Automaten in den Mund, ab ins angenehm temperierte Nass. Nachdem wir das Equipment nochmal geprüft haben, geht es hinunter in Neptuns Welt. Wie herrlich, endlich schweben wir mal wieder. Beim Tauchen habe ich das Gefühl, ich kann fliegen wie ein Vogel. Wir folgen für 45 Minuten Carla durch die Unterwasserwelt. Highlights sind eine Moai Statue, 2 uralte riesige Anker, Flötenfische, Kofferfische und eine schöne Korallenlandschaft. Die Sicht ist sehr gut. An Land gehen wir erstmal zurück ins Hotel und duschen ausgiebig. Maria empfiehlt uns ein Restaurant mit Sicht aufs Meer und den Hafen. Wir bekommen zwei riesige Mojitos und Empanadas serviert. Leider verschlechtert sich nun das Wetter. Dunkle Wolken ziehen auf, bald darauf regnet es. Wir warten, bis eine Aufhellung vorüberzieht. Mit einem leckeren Eis in der Hand laufen wir rasch zurück in unsere Unterkunft und kommen trocken an. Müde legen wir uns hin und wachen erst um 17.00h wieder auf. Draussen fällt dichter Regen. Abends raffen wir uns nochmal auf und laufen durch den Regen zum Restaurant Le Pecheure am Hafen. Wir essen Thunfisch, einmal roh, einmal als Steak begleitet von einem Glas Wein. Nochmal zurück durch den Regen und dann ins Bett. Schön wars heute wieder.

Dienstag, 26. März 2024

Wir haben gut geschlafen. Ein liebevoll angerichteter Frühstückstisch empfängt uns. Wir stärken uns für den Tag mit gesunden, leckeren Jogurts und mehr. Um 9.30h sind wir fertig für die heutige historische Tagestour mit einem privaten Guide. "Er" entpuppt sich als wunderschöne Einheimische mit einem enormen Wissen und grossem Stolz für ihre Heimatinsel. Im Nationalpark- Zentrum kaufen wir unsere Tickets (72'000 Peso pP) die für 10 Tage gültig sind. Allerdings braucht man für den Besuch bestimmter Orte einen Guide. Die interessante, aber auch traurige Geschichte fasziniert und lässt einen demütig auf das Leben der Insulaner blicken. Selbst in der jüngeren Vergangenheit mussten die Menschen darben, weil die Politik, die natürlich vom Festland aus geleitet wird, den Einheimischen nicht die nötige Eigenständigkeit zugesteht. Wir sehen viele Ahui, das sind die Dorfgemeinschaften der Insulaner. Sie hatten bootsförmige Hütten, Kiel oben. Drumherum formierten sich Gärten, ausgeklügelte Hühnerhäuser aus Vulkansteinen und natürlich Moai, die Statuen. Die Moai wurden über den Gräbern wichtiger Gemeindemitglieder errichtet. Alle Statuen, die man heute sehen kann, liegen auf dem Boden. Die einzigen aufrechten Figuren, die nie umgefallen sind, finden sich im Steinbruch, aus dem sie herausgehauen wurden. Viele wurden im Streit mit anderen Dörfern zerstört, einige durch Tsunamis umgeworfen. Der Zahn der Zeit hat an allen genagt. Baihere, unsere Guide, zeigt uns stolz, den zu ihrer Familie gehörenden Ahu One Makihi. Sie kann die Zugehörigkeit über ihre Gene beweisen. Im Lauf des Tages sehen wir all die berühmten Orte, die durch die CONAF, Nationalparkbehörde Chiles, geschützt und verwaltet werden. Heute sind es Nachkommen der Rapanui. Besonders eindrücklich ist der Steinbruch, aus dem alle Figuren stammen und in dem auch die verfeindeten Dörfer friedlich nebeneinander gearbeitet haben. Natürlich ist Ahu Tongariki der Platz, den jeder sehen will. Die 15 Moai wurden 1996 restauriert und zurück auf ihre Plätze gestellt, weil die Japaner, die in grossen Scharen die Insel besuchten, einen Platz sehen wollten, wie er früher ausgesehen hatte. Wir fahren anschliessend zur schönen Bucht von Anakena. Unser Durst wird mit einem Bier und der Hunger mit einer riesigen Empanada gestillt. Anschliessend liegt noch eine letzte Sehenswürdigkeit auf unserem Weg. Der magnetische Stein, Te Pito Kura. Er wurde verwendet, um Kanus im Sturm aufrecht zu halten. Er lässt Kompasse verrücktspielen und es ranken sich viele Legenden um ihn. Es ist schon fast 17.00h, als uns Baihere wieder im Hotel abliefert. Zuerst hüpfen wir mal in den Pool, kühlen uns ab und entspannen. Maria, vom Hotel, empfiehlt uns das Restaurant Neptuns Island. Der Tipp war Gold wert. Hermi isst ein Curry mit Poulet und Seafood, ich bekomme hausgemachte schwarze Tagliatelle mit einer leckeren Sauce und Shrimps. Den Sonnenuntergang können wir auch noch geniessen und dann geht es auf direktem Weg zurück ins Hotel.

Montag, 25. März 2024

Um 5.30h klingelt der Wecker. Wir ziehen uns an und nehmen unser Gepäck. Tschüss D-Hai, schön brav warten, bis wir am Freitag wiederkommen, gell! Der Taxifahrer wartet schon. 1Er bringt uns in einer halben Stunde zum Flughafen. Da wir nur Handgepäck dabeihaben, brauchen wir nicht zum Check-in Schalter. Wir gehen gleich durch die Kontrolle und in die Lounge, um bei einem Kaffee und Gebäck wach zu werden. Wir sind mal wieder viel zu früh, weil mit dem Boardingpass eine Warnung wegen hohem Passagieraufkommen gesendet wurde. Die Zeit verrinnt dennoch schnell und schon ist unser Flugzeug zum Einsteigen bereit. Es geht pünktlich los. Wir fliegen in einem Dreamliner. Na, hoffentlich geht das gut! Es ist ein ruhiger Flug und nach 5 1/2 Stunden findet der Pilot tatsächlich den "Mückenschiss" im Pazifik. Die Osterinsel ist nur ca. 24 km lang und 15 km breit. Wir werden herzlich willkommen geheissen und von Maria zum Hotel Hare Nua gebracht. Begrüsst werden wir mit einem traditionellen Blumenkranz und einer kleinen Tour durch den Inselort.

Ein Willkommensdrink wird kredenzt und fünf Minuten später stehen wir in unserem schnuckeligen Zimmer. Unsere Siebensachen sind im nu verstaut. Nun geht es zu einem kleinen Rundgang durchs Dorf und zum winzigen Hafen. Bis zum Sonnenuntergang ist noch etwas Zeit, die verbringt man gerne am Ufer. Wir beobachten einen "Schildkröten-Hund" der unablässig die Tortugas im Auge behält. Sie dümpeln im seichten Wasser, völlig unbeeindruckt von jeglichen Störenfrieden, vor sich hin. Im Hintergrund geht langsam die Sonne unter. Wir tauchen ins Bett.

Sonntag, 24. März 2024

Sünnele, mit zu Hause telefonieren und packen für die Osterinsel. Mehr ist nicht heute.

Samstag, 23. März 2024

Nach einer Nacht mit viel Hundegebell entspannen wir bis Mittag und bestellen dann ein Uber um in die Stadt zu fahren. Seht selbst "Streets of Santiago".

Freitag, 22. März 2024

Eitel Sonnenschein, schnell wird es warm. Wieder mal sind ein paar administrative Aufgaben zu erledigen, zudem buchen wir für nächste Woche Hotel und Flüge auf die Osterinsel. Nachmittags wird die Wäsche gewaschen und trocknet dann im Rekordtempo an der Sonne. Mehr tun wäre stressig.

Donnerstag, 21. März 2024

Der Ruta 90 folgend, geht es heute erstmal weiter durchs Valle Colchagua, bis zur Ruta 5 bei San Fernando. Die Sonne scheint und die Temperaturen steigen schnell auf 20°C. Im Hintergrund grüssen die Anden. Der Verkehr Richtung Santiago ist ungewohnt dicht. Wir fahren an einer Trauergesellschaft mit 2 Leichenwagen vorbei. Sie schleichen mit 50 über die Autobahn. Ein Lastwagen mit einem Helikopter als Ladung überholt uns. Auf dem Seitenstreifen wird Obst und Gemüse verkauft, chilenische Normalität auf der Panamericana. Nachdem wir den Rio Maipo überquert haben, biegen wir ab in einen Vorort. Hier gibt es den Camping La Izuelina in einem Villenviertel. Es ist etwas schwierig hineinzukommen. Erstens ist er nicht angeschrieben und zweitens öffnet keiner das Tor. Hermann hupt, das ist das Codewort, Sesam öffne dich. Ein Franzose lässt uns rein und erklärt die wichtigsten Details. Der Chef Matthia ist nicht da. Wir machen es uns in der Nähe des Pools gemütlich. Herrlich, ein Sommertag, an dem man im Schatten faulenzen kann. Das wars für heute.

Mittwoch, 20. März 2024

Ein bewölkter Tag, es wird erst spät hell. Wir haben keine Eile, Hermi geht noch joggen, dann fahren wir weiter. Die Ruta 90 führt zurück ins Valle Colchagua. Das heutige Ziel heisst Santa Cruz. In der Umgebung gibt es Weingüter. Wir haben uns für die Übernachtung ein italienisches Restaurant ausgesucht, bei dem man auf dem Parkplatz übernachten darf. Daneben ist das Weingut von Laura Hartwig, mit feinen Weinen, die man degustieren kann. Das machen wir dann auch. Ein Carmenere landet in unserer Einkaufstasche. Nach einer Siesta hat das Restaurant Vino Bello geöffnet und verwöhnt uns mit italienischen Spezialitäten in schönem Ambiente.

Dienstag, 19. März 2024

Der Küstennebel hüllt uns ein und weicht nur langsam. Wir fahren die nächste, diesmal nervige Rüttelpiste durch dichten Wald, immer an der Grenze von Nebel und Sonne. Zum Glück ist die Strasse im nächsten Tal wieder asphaltiert. Hier wird Salz abgebaut. Nicht in grossen Mengen, sondern in Handarbeit, von Familien. Bei Punta de Lobos ist das Paradies der Wellensurfer erreicht. Die Saison ist aber offensichtlich vorbei. Fast alle Unterkünfte, Souvenirshops oder Restaurants sind geschlossen. Der Wind bläst über das kleine Cap los Lobos. Es ist nicht sehr einladend. Wir machen ein paar Fotos und fahren dann einige Kilometer weiter nach Pichilemu. Auf einem Parkplatz am Strand finden wir einen Platz, wo wir bis morgen stehenbleiben werden (hoffentlich, man weiss ja nie). Auf einem Spaziergang erkunden wir die Umgebung und finden an der Puntilla Pichimelu das Restaurant Costa Maria, mit herrlicher Sicht auf das Meer und ein paar Surfer die in den Wellen ihr Können zeigen wollen. Ein kleines Missverständnis beschert uns anstatt eines kleinen, einen grossen Pisco Sour (Nationalgetränk Chiles). Die Flasche Carmenere (Rotwein) ist auch schon bestellt. Das Essen war lecker, die Getränke, hicks. Der Rückweg hat wegen diverser Kurven etwas länger gedauert. Rausch ausschlafen und morgen auf ein Neues!

Montag, 18. März 2024

Weiter geht's, erstmal bewundern wir die Felsen vor der Küste von Constitucion. Bevor es weiter gehen kann, müssen die Vorräte aufgefüllt werden. Fürs Parken vor dem Supermarkt will dann eine "Beamtin" 390 Pesos für 3 Minuten, weil wir angeblich länger als 1 Stunde geparkt haben. "Tüpflischisser" gibt es offensichtlich auf der ganzen Welt. Ärgern lohnt sich nicht, also weiter. Die Dünen bei Cuchi haben uns interessiert, leider sind sie nicht wirklich zugänglich und der Übernachtungsplatz am Strand ist auch nicht nach meinem Geschmack. Armer Hermi, es geht also weiter Richtung Norden. Die Seebäder Illoca, Duao und Pichibudi ziehen vorbei. Die meisten Einrichtungen sind heute geschlossen, am Wochenende scheint hier aber der Bär zu steppen. Wir finden keinen Platz, der uns beiden gefällt. Die Campingplätze sind entweder schon geschlossen, oder sind nur staubige Flächen zwischen Häusern. Vor allem ich bin da heikel. Da es noch nicht sehr spät ist fahren wir weiter. Über eine Piste erklimmen wir das Küstengebirge. An einer Abzweigung entscheiden wir uns für die rechte Strasse. Die Strasse wird kurz darauf zum engen Weg. Ein PW folgt uns. Hermi hält und will ihn vorbeilassen. Er hält auch und rät uns umzudrehen, weiter unten wird ein Fortkommen für unsere Grösse schwierig. Gesagt, getan, zurück an der Kreuzung folgen wir der anderen Ruta und kommen nach einer halben Stunde heil auf Meereshöhe an. Für heute ist genug, an der Playa Lloco gibt es einen Parkplatz direkt am brausenden Meer. Motor aus! Nebenan im Restaurant La Playa ist die Küche noch geöffnet. Die Aussicht ist auch nicht von schlechten Eltern. Da geniesst man das Essen gleich doppelt. Zurück beim Wohni machen wir die Bekanntschaft von Yolanda, ihrem Mann, irgendwas mit N (sorry hab den Namen vergessen) und Dackel Cleo. Supernette Leute aus dem Norden von Chile. Sie stellen sich für die Nacht gleich etwas näher zu uns, wegen der Sicherheit! Nach etwas angestrengtem Geplauder, mein Spanisch ist einfach noch zu lückenhaft, (den Hund hätte ich verstanden) geniesst jeder den Abend in seiner guten Stube. Für den Sonnenuntergang wagen wir uns nochmal draussen und staunen....

Sonntag, 17. März 2024

Strandtag, süsses Nichtstun

Samstag, 16. März 2024

Nach dem gemütlichen Frühstücksritual fahren wir zur Küste bei Constituion. Man verlässt die fruchtbare Ebene und kommt ins Land der Forstwirtschaft. Im Küstengebirge wurde die ursprüngliche Vegetation fast komplett ausgerottet, dafür wurden Bäume gepflanzt, die in allen möglichen Varianten verarbeitet werden.

Constitucion hat eine schöne Lage, ist aber keine schöne Stadt, haben wir gelesen. Wir durchfahren nur die Aussenbezirke und wenden uns gleich dem Meer zu. Im Süden liegt der ehemalige Hafen Maguillines, schön in einer Bucht mit dunklem Sandstrand. Von hier starten die Fischer aufs Meer. In den Wellen tummeln sich Surfer. Wir sichern uns ganz am Ende eines grossen Parkplatzes einen "privaten" Stellplatz. Ein alter und ein neuer Jetty ragen weit hinaus in die Wellen. Einer beherbergt die Fischereiflotte. Rund um drei grosse Hallen haben sich Restaurants und Souvenirshops platziert. Obwohl wir nicht die Fisch-Feinschmecker sind, wollen wir uns dieses kulinarische Erlebnis nicht entgehen lassen. Kaum tauchen wir zwischen die Baracken ein, umschwirren uns junge Chilenen mit Speisekarten und preisen uns ihre Leckereien vollmundig an. Wir entscheiden uns für das eher unscheinbare Restaurant Clofe's und werden nicht enttäuscht. Die supernette Chefin empfiehlt uns einen Seebarsch, zur Vorspeise darf eine mit Käse und Crevetten gefüllte Empanada nicht fehlen. Abgerundet wird das leckere Essen mit einem Cabernet Sauvignon. So lässt es sich leben. Nach dem doch recht üppigen Mahl liegen wir in den Stühlen, geniessen die Sonne, lassen uns den Wind um die Nase blasen und bewundern die Surfer in den Wellen. Immer mehr Familien geniessen mit uns diesen schönen Nachmittag. Etwas kühl ist es, zum Glück bietet das D-Hai Wärme bis wir um 20.00h nochmal, warm eingewickelt, zum Strand gehen, um den Sonnenuntergang über dem Pazifik zu bestaunen. Gute Nacht, wir sind unendlich dankbar für jeden Tag, den wir erleben dürfen.

Freitag, 15. März 2024

Zurück in die Ebene und bis zu einem freien Platz am Rio Loncomilla bei Villa Alegre. Hier füttern wir Hunde beobachten Pferde und relaxen.

Donnerstag, 14. März 2024

Auf Empfehlung von Franz, dem Besitzer der Casa Chueca, fahren wir heute ins Tal des Rio Maule. Es erinnert stark an die Alpen. Letzten Winter gab es hier heftige Regenfälle. Die Wassermassen haben überall schwere Schäden hinterlassen. Diverse Brücken wurden zerstört. Es wird fieberhaft daran gearbeitet die Abhänge, das Flussbett und die Zuflüsse vom Schotter zu befreien, um neue Schäden im kommenden Winter abzuwenden. Je weiter wir vorstossen, je spektakulärer wird die Szenerie. Vom engen Tal zur freien Sicht auf über 2'000 m. Spezielle Felsformationen säumen die Strecke. Nachdem wir kurz vor dem Grenzposten Pehuenche wieder umgedreht haben, machen wir einen Spaziergang zu den Regenbogenwasserfällen. Den Effekt können wir zwar nicht beobachten, aber schön sind sie trotzdem. Einige Kilometer tiefer, wieder im engen Tal, finden wir abseits der Strasse einen Übernachtungsplatz. Es ist warm, aber windig. Eine Weile sitzen wir noch draussen, dann gibt es Raclette im Wohni.

Mittwoch, 13. März 2024

Wir fahren runter, zurück ins Valle Central. Bei Chillan ist die Panamericana erreicht. Ab jetzt geht es zügig nach Norden. Über die 150 km Autobahn gibt es wenig zu erzählen. Die Fahrbahn teilt man sich mit Fahrradfahrern und Fussgängern. Rundum wird alles angepflanzt, was man sich vorstellen kann. Die Gegend ist sonnenverwöhnt, hat aber durch die nahen Berge genug Wasser. Es ist Erntezeit. Ein LKW mit Anhänger, vollbeladen mit Tomaten, brettert an uns vorbei und schmeisst in der nächsten Kurve die komplette Ladung des Anhängers auf den Asphalt. Rechts von uns können wir die Anden im Dunst erkennen. Um noch etwas von der Umgebung zu sehen, biegen wir bei Villa Alegre von der Ruta 5 ab. Die Gegend ist bekannt für seine Weine und kleinen Dörfer. Schöne, ziegelgedeckte Häuser mit Vordächern, die auf Stelzen ruhen findet man hier. Alte Herrschaftshäuser ducken sich in üppige Gärten mit blühenden Blumen. Leider wurde hier beim Erdbeben 2010 sehr vieles zerstört. Viele Ruinen zeugen davon und die "Retortensiedlungen". Für die letzten Kilometer heute, wechseln wir nochmal auf die Panamericana bis nach Talca. Unser Übernachtungsplatz ist auf dem Gelände der Casa Chueca am Stadtrand. Es ist eine wunderschöne Lodge mitten im Grünen. Sie grenzt an den Rio Lircay. Wir werden willkommen geheissen und stellen das D-Hai auf dem Parkplatz ab. Ein Spaziergang durch die grosse parkähnliche Anlage mit Pool lockert die trägen Glieder. Ein Bad im Pool darf auch nicht fehlen und abends werden wir im vegetarischen Restaurant verköstigt.

Dienstag, 12. März 2024

Regen und Wind hatten wir heute Nacht nicht. Heute Morgen scheint wieder die Sonne. Nach dem Abendessen haben wir noch lange mit Rudi vom Weingut zusammengesessen und bei seinem guten Wein über Gott und die Welt geplaudert. Zum Abschied geniessen wir ein liebevoll zubereitetes Frühstück und düsen dann los. Auf Nebenstrasse fahren wir in Richtung Berge. Beim Vulkan Chillan gibt es Thermen, die wir besuchen möchten. Dafür fahren wir auf der N 55 immer weiter hoch. Auf 1'800 m ist Schluss. Der Vulkan Chillan ragt hoch auf. An seinen Flanken wurde ein Skigebiet gebaut. Jetzt, im Sommer, sieht alles recht trostlos aus. Die Therme ist aber hübsch. Teuer ist sie allerdings auch, 35'000 Pesos pro Person und eine Badekappe muss man auch noch kaufen. Egal, rein ins schweflige Vergnügen. 3 Becken zwischen 35 und 40° warten auf Badende. Es sind heute nur wenige Gäste da. Man kann also herrlich entspannen. Nachdem wir unseren Kreislauf so richtig angeregt haben, duschen wir kalt und verabschieden uns. Das D-Hai rollt einige hundert Meter tiefer zu einem Kiesplatz am Estero Renegado. Hier bleiben wir bis morgen.

Montag, 11. März 2024

Weiter nach Norden soll es gehen. Die Sonne scheint und die Temperaturen werden angenehme Werte erreichen, allerdings ist für den Abend und die Nacht Wind und Regen angesagt. Mal sehen, wo wir da bleiben wollen. Wir kommen durch ländliche Gebiete, wieder mit viel Militärpräsenz. Die Strasse wird zur Autobahn. Gegen 12.00h ist das Meer bei Laraquete erreicht. Kurz vorher passieren wir eine Zellulose Fabrik. Es raucht und stinkt rundum. Die Sicht bleibt schlecht, jetzt wegen dem Küstennebel. Wir schauen uns zwei Strände an, aber zum Übernachten haben wir hier keine Lust. Rundum die Parkplätze stehen Wohnhäuser, Restaurants und Ruinen. Nach ein wenig Kartenstudium entscheiden wir uns, zurück ins Landesinnere zu fahren. Der "Umweg" zur Küste hat sich, bis auf das italienische Städtchen gestern, nicht gelohnt. Wir müssen also durch die Grossstadt Concepcion. Auf der Ruta 148 geht es anschliessend kurvig durchs Küstengebirge. Die Kulturlandschaft wechselt langsam. Palmen, Fruchtplantagen, Tomatenfelder und Weingüter prägen nun die Landschaft. Erinnerungen an Italien werden geweckt, auch die Trockenheit passt. Im Hintergrund ragt der Vulkan Chillan auf. Wir haben uns für heute das Weingut Vina Chillan ausgesucht. Es wird von einem Schweizer geführt und hat ein Restaurant mit deutschem Pächter und Koch. Wir bekommen eine sehr interessante Führung durch die Weinfelder und den Weinkeller, dürfen die Weine degustieren und zu einem leckeren Abendessen noch eine Flasche Malbec geniessen. Ein perfekter Nachmittag und Abend mit sehr netten Menschen.

Sonntag, 10. März 2024

Wir sind ausnahmsweise früh wach geworden. Es wird langsam Tag, die Sonne geht hinter den Bergen auf und lässt die vom Bodenfrost überzogene Wiese glitzern. Nach dem Frühstück geniessen wir nochmal eine heisse Dusche im schönen Badezimmer des Haupthauses. Um 9.30h nehmen wir die Strasse unter die Räder und fahren zur Pazifikküste. Bei Victoria kreuzt man die Panamericana. Wir passieren verschiedentlich abgebrannte Felder. Die Mapuche tragen hier einen erbitterten Streit gegen die Regierung und die europäischen Siedler aus. Sie wollen ihr Land zurück, oder zumindest entschädigt werden. Das Militär ist deshalb verstärkt im Einsatz, um den Frieden zu bewahren. Heute ist zum Glück alles ruhig, wir sehen keine Protestaktionen. Es ist hügeliges Land, das man durchfährt mit vielen, schon abgeernteten Kornfeldern. Der weitere Verlauf der Route hält eine Überraschung bereit. Wir kommen nach Lumaco und dann nach Capitan Pastene. Beides sind Orte, die von italienischen Einwanderern gegründet wurden. Noch heute locken hübsche Restaurants mit Spezialitäten vom Stiefel. Das lassen wir uns nicht entgehen. Im "Anita Covili" gibt es hausgemachte Pasta mit verschiedenen Saucen. Bei der Ankunft ist der Saal noch leer, aber kurze Zeit später stehen die Leute Schlange, um einen Tisch zu bekommen. Im Dorf findet dieses Wochenende das 120 Jahr Jubiläum mit Markt und Musik statt. Wir schlendern hindurch, um das gute Essen zu verdauen. Nun kann es weitergehen. Es sind noch 60 km bis zur Küste. Leider geht es nur langsam voran. Die Strasse ist schmal und uneben. In unzähligen Kurven quert man das Küstengebirge. 20 km später ist auch noch der Teer zu Ende. Steil und in ein paar engen Kehren geht es runter, bis fast auf Meereshöhe. Teer und Kies wechseln sich nun ab. Unterwegs treffen wir auf ein Fahrzeug am Strassenrand, daneben sitzt ein Mann mit einer Flinte WTF? Er winkt freundlich. Die Fahrt zieht sich, aber nach 2 Stunden haben wir es geschafft, wir sehen das Meer. Tirua ist ein kleiner Fischerort, hier soll ein Stellplatz am Strand sein. Leider finden wir heraus, dass die Zufahrt durch Felsbrocken verbarrikadiert wurde. Im nächsten Ort Quidico ist wegen geparkten Autos kein Durchkommen zum Leuchtturm, wo ein anderer Platz zum Übernachten warten würde. Zum Schluss finden wir einen Campingplatz am Lago Lleulleu. Leider also kein Sonnenuntergang am Pazifik.

Samstag, 10. März 2024

Die Sonne hat uns wieder gefunden. Perfekt, heute steht nämlich eine Rundfahrt auf dem Programm. Es geht auf der Ruta 181 gegen Osten, bis zum längsten Strassentunnel von Südamerika. Er wurde 1930 als Eisenbahntunnel gebaut, für die nie vollendete Strecke, die den Atlantik und den Pazifik hätte verbinden sollen. Er ist heute einspurig und 4'557 Meter lang. Die Maut beträgt 400 Pesos, also circa 36 Rappen. Nach weiteren 20 km ist das kleine Städtchen Lonquimay erreicht. Von hier führt die Piste R 89 über die Berge zurück nach Malalcahuello. Bald hat man schöne Blicke zurück ins Tal und auf die umliegenden Berge. Araukarien stehen überall an der Strecke, aber hier muss man sich nicht an tiefhängenden Ästen vorbei kämpfen. Die Oberfläche der Strasse wechselt von Asphalt zu Kies und später rollt man weich über Asche. Verschiedene Mapuche Siedlungen mit Versammlungsplätzen fliegen vorbei. Nach dem Pass Cuesta Los Raices auf 1'600 m geht es in teilweise steilen Kehren hinunter ins Tal. Bald kann man den Vulkan Lonquimai bestaunen. Fast am Ende muss man eine Brücke queren, die nur 10 Tonnen trägt. Für uns kein Problem, aber für unsere Freunde mit Big Riggs natürlich sehr schade. Wenn man die Rundfahrt jetzt beenden würde, wäre man nach 65 km wieder in der Lodge. Wir machen aber einen Abstecher und biegen nach rechts ab auf die R 785. Wenn man von der Ruta 181 direkt hierher fährt, darf man an einer anderen Brücke 12 Tonnen schwer sein. Nun geht es wieder hinauf. An einem Checkpoint wird man notiert und darf dann in den NP Malalcahuello fahren. Dichter Wald mit vielen Araukarien begleiten einen noch wenige Kilometer. Die Bäume bleiben hinter einem, eine grandiose Sicht auf den Vulkan und sein gigantisches Aschefeld tut sich auf. Direkt vor uns, an seiner Flanke wird im Winter Ski gefahren. Wir fahren weiter hinauf auf der Aschepiste. Es geht durch das riesige Lava Feld bis auf 1'800 m, wo man nach einer Kurve plötzlich in die Weite schauen kann. Wenige Kilometer weiter ist ein Mirador, von dem man die Vulkane Lonquimay mit Crater Navidad, Tolhuaca, Callaqui und Copahue sehen kann. Diese Landschaft nimmt einem mit ihrer Schönheit fast den Atem. Auf dem Rückweg grüssen nördlich, aus der Ferne die Vulkane Nevada und Llaima. Das war wirklich ein einmalig schöner Ausflug. Er wird uns ewig in Erinnerung bleiben. Zurück in der Suizandina Lodge verarbeite ich die Fotos, damit ihr nachvollziehen könnt, was ich beschrieben habe. Zum Abschluss des schönen Tages gibt es hausgemachte Spinatravioli im Restaurant.

Freitag, 09. März 2024

Regentag, auch mal schön ????

Donnerstag, 07. März 2024

Als erstes muss der Iveco heute eine steile, schmale Piste durch einen Wald bis auf 1'350m erklimmen. Die Strecke erfordert 4x4, laut einem Schild. Tatsächlich ist es sicher einfacher, da die Erdpiste tiefe Löcher aufweist. An der Laguna Captren hat man eine schöne Aussicht und kann die Araukarien von nahem bestaunen. Eine Touristengruppe macht gerade Rast und schart sich um unser D-Hai. Bewundernde Kommentare, diverse Fotos und ein paar Erklärungen später, winken wir zum Abschied und wenden uns der nächsten schönen Aussicht zu. Am Lavafeld angekommen, präsentiert sich der Llaima mit Sombrero im Sonnenschein. Bei Puente Colorado ist die Teerstrasse erreicht. Vor Curacautin nehmen wir eine Abkürzung, die zur Ruta 181 führt. Schon grüssen die nächsten Vulkane Lonquimai und Tolhuaca aus der Ferne. Nach 15 km ist das heutige Ziel erreicht. Die Suizandina Lodge ist eine kleine Perle im Schweizer Stil. Sie beherbergt ausser Gästen diverse Tiere, Lamas, Pferde, Hunde, Hühner, haben wir gesehen. Wir fühlen uns gleich wohl. Ivanka, die Besitzerin heisst uns willkommen und zeigt uns das Reich, das sie und ihr Mann vor 10 Jahren anderen Schweizern abgekauft haben. Wir beziehen einen offenen Platz zwischen ein paar Kiefern. Hermi widmet sich dem Iveco. Die Tankuhr zickt immer noch. Er hängt die Batterie ab. Leider bringt das nichts. Kein grosses Problem, man kann gut einschätzen, was man verbraucht. Ein paar andere Arbeiten sind auch noch dran, wenn schon mal die Motorhaube offen ist. Um 19.00h gehen wir zum Essen in die Lodge.

Mittwoch, 06. März 2024

Nochmal ein Sprung in den See, nun kann es losgehen. Die Piste nach Cunco ist in schlechtem Zustand, Wellblech und Hüpfburg inklusive. Immer wieder erstaunlich, wie gut unsere Einrichtung darauf ausgerichtet ist. Die Schubladen, Türen und der Kühlschrank bleiben, wo sie sein sollen. Ich klopfe auf Holz, dass das so bleibt. Mit der Aussicht ist es auch nicht weit her. Meist geht es durch dichten Wald. Erst am Lago Colico erhaschen wir ab und zu einen Blick auf die andere Seeseite und die Berge. Als die Strasse vom See wegführt ist der Asphalt erreicht, welche Wohltat. In Cunco biegen wir rechts ab und fahren auf der S-61 nach Melipeuco. Der Himmel ist heute etwas bewölkt. Wir hoffen darauf, dass die Sonne wieder uneingeschränkt vom Himmel strahlt, wenn wir den Parque Nacional Conguillio erreichen. 3 km nach Melipeuco biegen wir ab. Wir erreichen ein Lavafeld und hiermit den Nationalpark. Beim Eintritt fängt dann der Ärger an. Ich habe gestern versucht die Tickets im Internet zu kaufen. Das hat nicht funktioniert. Gemäss dem unnetten Ranger kann man aber bei ihm kein Ticket lösen. Diverse Leute stehen schon vor dem Eingang und versuchen ihr Glück. Leider klappt es bei uns definitiv nicht, alle ausländischen Karten werden nicht akzeptiert. Der Trick eines Deutschen, der uns Tipps gibt und mit PayPal bezahlt hat, geht auch nicht. Ich kann PayPal auf der Internetseite nicht finden. Letzte Rettung ist ein Restaurant, das wir vor 2 km passiert haben. Als wir ankommen, ist es geschlossen. Zu unserem Glück kommt aber eine nette Dame daher, die den Wirt ruft. Er hilft uns gerne. Er kann sogar etwas deutsch. Er bezahlt auf unserem Handy mit Kreditkarte und wir geben ihm das Geld in Bar, natürlich haben wir gut aufgestockt. Zuletzt müssen wir uns noch beeilen, weil man nur bis 14 Uhr reinfahren darf. Wir haben einen jungen Motorradfahrer aus Deutschland getroffen, mit dem wir ein paar Worte tauschen. Der Ranger will uns aber offensichtlich los sein und winkt uns energisch durch die Schranke. Endlich hebt sich der Schlagbaum und wir fahren ins Wunderland. Links erhebt sich stolz das Haupt des Vulkan Llaima. Durch seine Lavafelder führt der äusserst rumpelige Weg. Die Szenerie entschädigt aber für die tausenden Hüpfer, die wir auf den nächsten 15 km auf unseren Sitzen vollführen. Wohlgemerkt, wir haben erstklassige, luftgefederte Sessel! Wir kommen an der Laguna Verde vorbei und tauchen in einen Wald ein. Hier stehen die ersten Araukarien, die dieser Nationalpark vornehmlich schützt. Am Gegenverkehr vorbeizukommen ist nervenaufreibend, und die Bäume dicht an der Piste tun ihr Übriges, sodass wir froh sind, endlich anzukommen. Wir kämpfen uns durch bis zu einem Strand am Lago Conguillio. Auf dem Parkplatz dürfen wir für die Nacht stehen bleiben. Die Erlaubnis dazu gibt uns ein Ranger nebenan. Ein Restaurant gibt es auch. Wir bestellen Bier, Hamburger und einen Himbeer Daiqiri. Alles schmeckt ausgezeichnet und die Aussicht auf den See lässt uns den Ärger am Eingang langsam vergessen. Tag gerettet!

Dienstag, 05. März 2024

Gestern haben wir übrigens Patagonien nach mehr als 3 Monaten verlassen. Heute nehmen wir eine Nebenstrecke in Angriff. Wir haben keine Ahnung, ob es sich lohnt, aber wir haben keine Lust über Pucon zurückzufahren. Auf Asphalt geht es nach Curarrehue. Hier zweigen wir auf die S-965 ab. Sie führt auf Kies durch ein tiefes Tal immer entlang dem Rio Marchin und ist recht gut präpariert. Viele kleine Höfe haben sich angesiedelt. Unterwegs ist plötzlich die Strasse gesperrt, ein Umweg ist ausgeschildert. Er scheint zum Normalfall geworden zu sein. Es gibt sogar schon Häuschen an einer Bushaltestelle. Im Tal kämpfen sie anscheinend gegen eine geplante Mine. Das wird überall prominent mit selbstgemachten Plakaten kundgetan. Reigolil ist wohl der grösste Ort im Tal, wobei Grösse hier relativ ist, es findet sich noch nicht mal ein Eintrag bei Wikipedia. Wir überqueren einen kleinen Pass beim Vulkan Sollipulli und rumpeln wieder in tiefere Lagen. Wir können es nicht lassen und biegen wenig später ab in eine schmale Strasse in ein Tal, in dem sich drei Thermen verstecken. Das war keine so gute Idee, der Weg ist extrem schmal und teilweise mit Bäumen zugewachsen. Es sind nur 4 Kilometer zu den heissen Quellen, aber unser armes D-Hai muss leiden. Ich mache nicht mal Fotos, weil ich so auf die Zähne beisse. Am Ziel angekommen empfängt uns ein Platz im Wald. Die Pools sehen eigentlich sehr schön aus, aber im Wald zu übernachten gefällt uns nicht. Die Besitzer der Anlage sind nicht da, zwei Gäste zeigen uns supernett alles. Trotzdem, wir möchten nicht bleiben und nehmen den Rückweg unter die Räder. Endlich zurück auf der S-965 rollen wir noch zum Lago Caburgua. Hier finden wir an seinem Ende eine grosse offene Fläche, auf der man campen darf. Wir sind umgeben von netten Kühen, können im kühlen Wasser baden und den Rest des Tages geniessen.

Montag, 04. März 2024

Morgens hängen kleine Nebelschwaden über dem See und erzeugen eine mystische Stimmung. Wir starten gegen 10.30h und fahren nach Villarica. Einmal durch die Stadt und weiter geht es nach Pucon. Beides reizt uns nicht, es sind die typischen, für Touristen erstellte Strassenzüge. Wir fahren weiter Richtung Osten auf der Ruta 199. Sie führt zu den Thermen Trancura. Wir werden von ein paar Schweinen und Federvieh begrüsst. Der Eintritt kostet 20'000 Pesos pro Person und gilt bis Mitternacht. Zudem darf man auf dem Parkplatz übernachten. Wir steigen in die Badesachen und probieren die verschiedenen Pools aus. Die schöne Anlage bietet sogar Blick auf den Vulkan Villarica. Ganz neu ist sie nicht mehr und der typische Verfall der Länder hier hat eingesetzt. Schlendrian herrscht überall. Im Restaurant bekommen wir eine Hänchenkeule vorgesetzt, die wohl vor Stunden gebraten wurde, dazu gibt es wahlweise gekochte Kartoffeln oder Reis und einen Salat. Der Hunger treibt es runter, ein Flan beschliesst das Mahl. Um unser Bier trinken zu können, mussten wir einen eigenen Flaschenöffner holen, die Mädels hatten ihren verlegt. Nun machen wir Siesta und verdauen. Beim Eindunkeln werden wir uns nochmal in die Fluten stürzen. Wir hoffen auf einen glühenden Krater und einen einmaligen Sternenhimmel.

Sonntag, 03.02.2024

Wir haben uns entschieden Valdivia auszulassen. Die Fahrt geht deshalb erstmal auf der T39 zurück nach Panguipulli. Im bekannten Supermarkt werden die Vorräte ergänzt und schon geht es weiter. Im Hintergrund sehen wir zum ersten Mal den Vulkan Villarica, der leicht vor sich hin raucht. An einem Mirador haben wir ihn dann in voller Schönheit vor uns. Richtung Osten, schon in Argentinien, grüsst der Vulkan Lanin. Da im Ort Conaripe die Plätze für grosse Wohnis beschränkt sind, suchen und finden wir einen schönen Campingplatz am Lago Pellaifa. Rund um uns geniessen die Chilenen den letzten Sommerferientag mit uns.

Samstag, 02. März 2024

Wir verlassen den schönen und ruhigen Platz früh, weil die Ausflügler mit ihren Booten Platz brauchen. Zurück am Lago Ranco setzen wir die Umrundung fort. An einem Mirador frühstücken wir. Ab dem Ort Lago Ranco fahren wir verschiedene Plätze am Strand an. Es sind aber leider alles Parkplätze, mehr oder weniger eben. Da Samstag ist, ist auch einiges los, trotz kühler Temperaturen und teilweise bewölktem Himmel. Schlussendlich entscheiden wir uns, zum Camping Suizo zurückzufahren. Gesagt, getan, nun haben wir uns wieder platziert und verbringen den Rest des Tages auf dem ruhigen Platz.

Freitag, 01. März 2024

Wir fahren zum Lago Ranco und weiter zum Lago Maihue. In seiner Nähe gibt es eine kleine Therme, die wir besuchen möchten. Die Strasse ist geteert. Die letzten 6 km sind Piste. Es ist teilweise steil, immer eng und viele tiefhängende Äste streichen und kratzen übers Dach. So ein heisses Bad will halt verdient sein. Für grosse Fahrzeuge ist hier sowieso kein Durchkommen, eine Brücke ist mit einem 6t Schild markiert. Die Anlage selbst ist sehr schön. Sie liegt in einem engen, wilden Tal, inmitten von Wiesen und zu Füssen von über 2'000m hohen Bergen. Der Preis ist mit 7'000 Pesos angemessen und die Banos sehr sauber und ordentlich. Das über 40° C warme Wasser entspannt herrlich. Länger als eine halbe Stunde hält man es aber nicht aus, sonst kommt der Kreislauf an seine Grenzen. Leider kann man nicht mehr bei den schön angelegten Picknickplätzen übernachten. Es geht also wieder zurück. Im Gegensatz zu heute Morgen hat die Sonne nun wieder das Zepter übernommen, die Bergspitzen sind sichtbar. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz braucht es manchmal viel Geduld, da nicht alles, was man sich im Internet anschaut, geeignet ist. Ein Platz ist zu eng, ein anderer direkt an der Strasse und nur ein Wieslein, der nächste schief und noch einer schon besetzt. Natürlich hat man auch Ansprüche an die Aussicht. Das heutige Rennen macht ein Parkplatz an einer Einwasserungsrampe.

Donnerstag, 29. Februar 2024

Erstes Ziel heute, einen Supermarkt mit grossem Lebensmittelangebot finden, wir haben keine Frischprodukte mehr. Dem Lago Panguipulli entlang, mit schönen Ausblicken auf die hinter uns liegenden Vulkane, geht es ins gleichnamige Dorf. Es hat ein hübsches, geschäftiges Zentrum. Bei so vielen netten kleinen Läden geben wir lieber bei den Einheimischen unser Geld aus. Wir gehen in einen Gemüseladen, suchen beim Metzger Fleisch aus und kaufen Käse und geräucherten Schinken am Strassenstand. Den Rest der Liste suchen wir dann noch im Supermarkt zusammen. Die Shopperei dauert natürlich viel länger, aber wenn wir keine Zeit haben, wer dann? Nachdem alles an seinem Platz verstaut ist, geht es weiter. Wir fahren ein Stück zurück Richtung Süden. Man kommt durch Farmland, frisch geerntete Kornfelder wechseln sich ab mit Wiesen, auf denen Kühe grasen und Pferde im Schatten ruhen. Eine Idylle eingebettet zwischen Hügeln. Die recht schmale Strasse wird von hohen Laubbäumen beschattet. Ähnliche Landschaften findet man auch in Europa. In der Nähe von Los Lagos steuern wir den Campingplatz Los Suizos an. Er wird von einem Schweizer und seiner chilenischen Frau geführt. Wir werden von einer Dame freundlich willkommen geheissen, dürfen uns einen Platz aussuchen und machen es uns gemütlich. Der Platz liegt oberhalb des Rio Quinchilca an einer Flussschleife. Alles ist sauber, ordentlich und ruhig. Hermi brät Hamburger und ich erkunde im Internet die Möglichkeiten für morgen. Der Frieden wird dann empfindlich gestört. Mich hat ein Mistvieh von Wespe in den Finger gestochen. Mein Finger wird dick wie ein Würstchen. Schnell werfe ich eine Antihistaminika Tablette ein, da es bald schon im ganzen Arm kräuselt. Das hilft zum Glück schnell. Jetzt gibt es keine grossen Sprünge mehr ????. Wir lassen den Abend ruhig ausklingen.

Mittwoch, 28. Februar 2024

Auf nach Chile. Wir machen noch klar Schiff bei den Lebensmitteln, damit die Chilenen möglichst nichts zu meckern haben, dann kann es losgehen. Auf der argentinischen Seite dauert es 10 Minuten und alles ist erledigt. Hier, am Hua Hum Pass ist es nur eine kurze Strecke zwischen den beiden Zollstationen. Auf der chilenischen Seite heisst es anstehen. Offensichtlich ist gerade eine Fähre angekommen. Von dem Moment, als wir unsere Pässe zeigen können, geht es schnell. Bei der Kontrolle der Kabine müssen wir die Zwiebel und den Knoblauch abgeben und getrocknete Linsen sind auch nicht erlaubt, sagt er. Noch nie gehört. Um 11.45h sind wir fertig und fahren wenige Kilometer auf geteerter Strasse bis zur Fähre am Lago Pirihueico. Hier kommt kurz Hektik auf. Der nette Herr am Terminal meint, man braucht eine Reservation und die muss man mindestens 48 Stunden vorher machen. Ohne Reservation nehmen sie uns bei genügend Platz irgendwann mit. Wir hoffen auf früher als später und gehen nebenan frisch frittierte Empanadas essen, lecker! Zurück beim Wohni die Erlösung, wir dürfen schon um 13.30h mit. Interessant ist das Beladen der Fähre. Man muss rückwärts drauf. Alle haben ihre Autos im Griff, es geht pünktlich los. 1 1/2 Stunden schippern wir über den schmalen See, der von hohen Berghängen gesäumt ist, die keinen Platz für irgendeine Art von Strasse bieten. Kurz vor dem Ziel in Puerto Fuy kommt der Vulkan Mocho in Sicht. Er trägt heute leider eine Wolkenhaube. Der Hafenort ist sehr touristisch und ziemlich überlaufen. Er liegt aber auch malerisch am Ende des Sees. Gleich anschliessendfährt man durch das Reserva Biologica Huilo Huilo. Sehenswert sind hier ein paar Wasserfälle. Zu dieser Jahreszeit sind sie aber nur Rinnsale und die Lavahöhle reizt uns nun auch nicht unbedingt. Wir haben schon einige rund um die Welt erkundet. Sorry, ist nicht überheblich gemeint, aber man überlegt mit den Jahren schon genau, was man sich ansehen möchte. Lavahöhlen sind rund um die Welt nur schwarze Löcher, mal grösser oder länger aber halt immer gleich. Die Suche nach einem Platz für die Nacht endet auf einem hübschen Campingplatz am Lago Neltume. Rund um uns Schafe, Kühe, Hühner und ein paar nette Hunde. Da wir nach der Grenze noch keine frischen Produkte einkaufen konnten, gibt es die Notration. Getrocknete Ravioli gekocht, mit einer Fertigsauce. Gut ist nicht immer Not an Lebensmittel.