Freitag,
15.06.2018
Die Sonne scheint, wie schön! Wir freuen uns auf die erste Etappe durch
Rogaland. Den berühmten „Predigerstuhl“ Felsen Preikestolen lassen wir links
liegen. Gemäss unserem Informant von gestern soll bei der Wanderung die Hölle
los sein. Man soll entweder vor 6.00h morgens, oder erst nach 18.00h abends
losgehen. Weder das eine noch das andere sagt uns wirklich zu. Tagsüber steht
man sich angeblich auf dem Pfad fast auf die Füsse und muss im Gänsemarsch
laufen. Hier soll es auch die komische Spezies Menschen geben die eine 4 stündige
Wanderungen mit Flipflops in Angriff nehmen. Auf all diese Besonderheiten haben
wir keine Lust. Nachdem wir unseren Kühlschrank beim Suptermarkt Rema 1000
(schon fast unser Stammgeschäft) in Jorpeland aufgefüllt haben geht’s los. Die
RV 13 wird uns heute den ganzen Tag begleiten und uns bis Rodal tragen. Es gibt
heute die typischen Landschaften der Fjorde zu bestaunen. Das bedeutet, hohe,
steile Berge, Wasser das bis anderen Fuss reicht, Wasserfälle, kleine Dörfer
und Bauernhöfe, wildromantisch eben. Was uns schon die ganze Zeit erstaunt ist,
die Norweger bauen und graben ihre schöne Natur ohne Skrupel um. Hier wird
Felsen weggesprengt, da ein Fjord aufgefüllt, dort ein Hügel aus Geröll
errichtet. Da wäre in der Schweiz zu recht schon längst der Naturschutz auf den
Barrikaden. Es gibt hier in Norwegen auch immer wieder ganze Industriegebiete
mitten im Grünen oder direkt an den schönen Fjorden. Diese Aktivitäten und
Bauten irritieren mich als Besucher schon ein wenig! Nach fast 200km Fahrt
kommen wir nach Roldal, hier wollten wir eigentlich übernachten. Es ist ein
Gebirgsort auf nur 400m über Meer, man hat aber den Eindruck man wäre hoch in
den Alpen. Es ist recht kühl hier oben, 12°C und es geht ein Wind. Der Ort
selber besteht aus weit verstreuten Gebäuden und drei Campingplätzen nahe an
einem See. Wir sehen und die Stabkirche an, leider ist sie geschlossen, sodass
wir nur ein paar Fotos von aussen schiessen können. Sehr einladend ist es hier
nicht. Der Ort lebt wohl eher vom Skitourismus. Wenige Kilometer weiter, wo die
RV 13 durch den Roldalstunnelen weiter zum Hardangerfjord führt, gibt es
diverse Skianlagen und viel Infrastruktur für den Wintertourismus. Wir fahren
deshalb noch ca. 40 km weiter bis nach Odda. Auf diesem Weg kommen wir an den
berühmten wie auch wunderschönen Wasserfällen Latefossen und Vidfoss vorbei.
Hei wie die Gischt bis auf die Strasse und unsere Windschutzscheibe spritzt. Es
kommt zurzeit richtig viel Wasser von den Hochebenen, auf denen nun der letzte
Schnee schmilzt. Leider regnet es jetzt auch wieder heftig. Vom Wohni aus
schiessen wir ein paar Fotos und fahren dann zum Ziel des heutigen Tages. Auf
dem schönen Camping Odda ergattern wir einen Platz mit Blick auf den See
Sandvinvatnet auf der einen Seite und dem Riesenfelsen Skipheller auf der
anderen Seite. Der Platz wird voll! Von hier aus sind es nur wenige Kilometer
zum Ausgangspunkt für die Wanderung zum Trollatunga, einer Felszunge die hoch
über dem Tal in den Abgrund ragt. Die Tour ist anspruchsvoll, ist 20 km lang,
dauert 10-12 Stunden und überwindet 800m Höhenunterschied. Am Campingplatz sind
auf Tafeln die Verhaltensregeln und Ausrüstungsstandards angegeben. Das ist
wohl auch bitter nötig. Hier gibt es viele verschiedene Nationen und sicher
auch viele Leute die eine solche Tour besser nicht wagen. Da Petrus heute Abend
leider kein Einsehen mit uns hat und den Wasserhahn geöffnet lässt bleiben wir
im Wohni. Shell hat bei Regen eh keine grosse Lust auf einen Spaziergang.