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Samstag, 18. Mai 2024

Ich habe sehr schlecht geschlafen, konnte nicht richtig atmen. Draussen hat zudem zeitweise ein Schneesturm gewütet. Nachdem ich aufgestanden bin, geht es etwas besser, aber gut ist anders. Wir überlegen hin und her, kommen dann zum Schluss, wir fahren zurück nach San Pedro de Atacama. Wir verabschieden uns von unseren Freunden und fahren los. Es geht ein eisiger Wind, der den Schnee vor sich hertreibt und Wehen auf der Piste bildet. Zeitweise scheint die Sonne, sie lässt die Umgebung erstrahlen. Es kommen uns viele Tourfahrzeuge entgegen. Sie fahren wie der Teufel. Einer hätte uns fast gerammt. Am Zoll in Bolivien geht es ruck und zuck und auch die Pässe sind im Nu gestempelt, nachdem wir den Beamten gefunden hatten. Die Chilenen bieten mir an mich zu untersuchen, weil ich unsere schnelle Wiedereinreise mit der Höhenkrankheit begründet habe. Gut haben wir heute Morgen unsere frischen Lebensmittel noch verteilt, so haben sie uns nur den Honig weggenommen. Aller Protest und Erklärungen haben nichts geholfen, dass wir ja gestern alles von Chile mitgebracht haben. Der Honig war sogar mit Chile angeschrieben. Gut haben wir uns entschieden nach San Pedro zu fahren, gleich beim Pass ist nämlich die Strasse Richtung Paso Jama wegen des Schneesturms gesperrt. Unser Iveco ist auch froh, wieder in tiefere Lagen zu kommen. Er hat sich noch zweimal beschwert, das EDC hat aufgeleuchtet. Um 13.30h fahren wir in San Pedro ein, gehen einkaufen und düsen dann zum Andes Nomads Desert Camp. Hier treffen wir auf bekannte und neue Gesichter und kommen mit allen ins Gespräch. Für heute ist aber genug, nach einer heissen Dusche wärmen wir uns Empandas auf und gehen früh schlafen.

Freitag, 17. Mai 2024

Mir geht es besser, ich konnte schlafen. Auf geht's nach Bolivien. Die Strasse steigt auf den nächsten 13 Kilometern stetig bis auf 4'650 m.ü.M. Der Iveco muss hart arbeiten. Draussen sind es kühle 7°C und in Richtung Norden ist es bewölkt. Die Heizung hilft den Motor zu kühlen und uns zu wärmen. Unsere Dieselheizung in der Kabine hat nämlich wieder gespuckt und nur einmal gewärmt. Wir zuckeln mit 30 km/h langsam bis zum Grenzposten von Chile. Pass stempeln und TIP beim Zöllner abgeben. Der bekundet allerdings etwas Mühe, findet zum Schluss, mit meiner Hilfe aber doch die richtigen Daten und entlässt uns freundlich. Auf schlechter Strasse geht es 5 km weiter zur bolivianischen Passkontrolle. Den Beamten müssen wir erst mal rausklingeln. Je ein Stempel in unsere Pässe und dann sind wir durch. Nochmal 5 km weiter halten wir beim Zoll, müssen Online ein Formular ausfüllen und bekommen den TIP ausgehändigt. Nun dürfen wir und unser D-Hai 90 Tage im Land bleiben. Letzte Amtsstelle für heute ist die Nationalparkbehörde. Hier kaufen wir die Eintrittskarten, müssen aber zuerst im Nebengebäude Bolivianos eintauschen. Nachdem Hermi noch Luft aus den Reifen gelassen hat, kann es losgehen auf die Lagunenroute. Wir kommen zur Laguna Blanco mit Vikunjas und Flamingos. Es herrscht eine ganz spezielle Stimmung. Sonnenflecken wandern über die Berghänge, die in verschiedenen Farben leuchten. Schneeschauer stieben vorbei. Der starke Wind treibt Staubteufel über die offenen Flächen. Wir müssen die nächsten Höhenmeter erklimmen, plötzlich geht die EDC-Lampe an. So ein Mist. Zum Glück sind wir für heute auf dem höchsten Punkt 4'700 m.ü.M. angekommen. Hermi macht den Motor aus und wieder an. Leider bleibt die Warnlampe. Wir entscheiden uns, die 14 km bis zu unserem heutigen Ziel bei den Termas de Polques durchzufahren. Die Schönheiten der Natur rücken dabei etwas in den Hintergrund. Für ein paar Fotos der Desierto Dali reicht es aber allemal. Am Ziel angekommen liest Hermann erstmal den Fehler auf seinem Computer aus und löscht ihn. Es sieht aus, als ob der Partikelfilter wegen der Höhe meckert. Nun beruhigen wir uns erstmal und richten uns ein. Meyers kommen rüber und wir plaudern, bis wir eine erste Runde im Pool der Hotsprings bädelen. Anschliessend sind wir erledigt, es gibt noch Würstchen im Teig und dann wird fernsehgeschlafen.