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Freitag, 11. Februar 2022
Kurz nach 9.00h verabschieden wir uns von Kathy und Jeff. Nach 15 Minuten erreichen wir die Grenze. Es dauert diesmal nur 1 ½ Stunden bis wir die Prozedur hinter uns haben. In Belize müssen wir den TIP fürs Auto abgeben, die Ausreise bezahlen und den Pass stempeln lassen. Für die Einreise nach Guatemala müssen wir zuerst den Antigen Schnelltest und unser Impfzertifikat vorweisen. Erst als die Beamten das geprüft haben geht es zur Immigration und dann zum Zoll. Einzig die Einzahlung des TIP für das Auto benötigt etwas mehr Zeit, weil ich mit einem jungen Mann als Führer zu einer Apotheke gehen muss, bei der wir die Gebühr einzahlen können. Ohne Guide würde man zu einer Bank gehen müssen und dort ewig anstehen. Nachdem wir noch an einem ATM Geld gezogen haben starten wir unsere Reise durch Guatemala. Wir kommen an vielen kleinen Örtchen vorbei. Die Menschen betreiben Landwirtschaft und verkaufen ihre Waren in kleinen Läden am Strassenrand. Es wirkt ärmlich, aber auch nicht mehr, als wir es von Belize und Mexiko gewohnt sind. Die Strasse ist allerdings schlecht und hat viele eklige Pothols, dafür ärgern uns nicht ganz so viele Topes. Wir fahren durch bis El Remate. Der kleine Ort liegt hübsch am Lago Petén Itzá. Da wir wegen der Grenze all unsere frischen Lebensmittel in Belize bei Kathy und Jeff gelassen haben, gehen wir in einem kleinen Supermarkt einkaufen. Wir finden nicht alles was wir benötigen aber für ein Frühstück reicht es schon mal. Nun fahren wir die letzten 40 km bis Tikal, die UNESCO Kultur- und Naturwelterbestätte. 15 km vor den Ausgrabungen selber erreichen wir den Nationalpark. Hier müssen wir den Eintritt und Camping bezahlen. Auf den letzten Kilometern wird man dann überwacht, damit man nicht zu schnell fährt. Man bekommt einen Zettel mit der Abfahrtszeit ausgehändigt und am Ziel sitzt einer und schreibt die Ankunftszeit auf. Dann rechnet er aus ob wir die 45 kmh nicht überschritten haben, grins. Alles gut, Hermi ist nicht gerast und so dürfen wir zum Camping fahren. Es ist eine grosse Wiese an deren Rand Palapas stehen, hier finden wir ein Plätzchen und machen es uns gemütlich. Ausser uns sind nur noch ein paar Zelte weit entfernt von uns aufgestellt. Wir erkunden die Umgebung und holen uns unser Bändchen ab, das uns berechtigt über Nacht hier zu bleiben. In einem kleinen Teich entdecken wir ein Krokodil, das reglos im Wasser verharrt und wohl die Teichhühner verspeisen möchte. Ein Nasenbär treibt sich um eine Souvenierladen herum. Es sind possierliche Tiere mit einer richtig langen Nase und einem endlos langen Schwanz, der fast die ganze Zeit steil nach oben zeigt. Da es schon 16.00h ist und unsere Mägen knurren, suchen wir uns ein Restaurant für das Abendessen. In der Junglelodge werden wir mit einem exzellenten Menu verwöhnt. Zurück beim Wohni schauen wir noch den Guides zu, die ein Fussballspiel austragen. Wir lernen dabei einen Deutschen kennen, der hier für astronomische Messungen an der Stätte zuständig ist. Er empfiehlt uns, morgen zur Pyramide IV zu gehen und von dort die Aussicht zu geniessen. Wir bedanken uns für den Tip, verabschieden uns und gehen schlafen.

Donnerstag, 10. Februar 2022
Das Wetter ist etwas besser, sogar die Sonne zeigt sich ab und zu. Kurz nach Mittag fahren wir nach San Ignazio. Wir nehmen Kathy und Jeff mit, die ein paar Sachen einkaufen wollen. Wir machen einen Antigen Schnelltest. Während wir warten geniessen wir in einem Cafe einen Frappucino, das war fast eine Mahlzeit und sehr lecker! Anschliessend holen wir unser Testergebnis ab, negativ! Zurück auf dem Camping gehen wir Abend‘s zu viert essen. Wir lernen eine junge Archäologin kennen, die auf der anderen Flussseite Ausgrabungen an einer Mayapyramide ausführt und ihre gefundenen Schätze hier katalogisiert und konserviert. Anschliessend gehen wir früh schlafen, damit wir morgen fit für den Grenzübertritt sind.

Mittwoch, 09. Februar 2022
Wir machen uns einen gemütlichen Morgen. Gegen Mittag verabschieden wir uns von den Belgiern und fahren los. Unterwegs tanken wir Wasser. Wir wollen zum Clarissa Falls Resort, das nur 10 km weiter südlich liegt. Erst fahren wir aber noch ein paar Kilometer weiter bis zur Grenze, um eventuell schon mal unseren Covid Test zu machen. Leider finden wir kein Center und so rollen wir langsam zurück und biegen dann ab, auf eine recht rumpelige Strasse. Es sind nur 1.5km bis zur Lodge am Mopan River. Wir werden nett begrüsst und suchen dann das Campingareal. Hier stehen schon seit ein paar Tagen Kathy und Jeff. Die beiden bereiten sich ebenfalls vor um nach Guatemala zu fahren. Netterweise dürfen wir bei Jeff unsere Batterie auffüllen, er hat seinen Generator laufen, da hier sonst kein Strom zu bekommen ist. Da das Wetter noch immer nicht stabil ist sitzen wir im Wohni. Abends gehen wir im Restaurant vorne essen und beobachten dabei viele Kolibris, für die auf der Terasse ein paar Futterstellen aufgehängt sind.

Dienstag, 08.02.2022
Nacht‘s hat es teilweise stark geregnet und juhui, das Fenster ist dicht! Da das Wetter grau und nass bleibt machen wir es uns im Wohni gemütlich. Wir ratschen über Skype mit meiner Mutter und Freunden in Europa und erledigen ein paar Sachen, für die wir Internet benötigen. Das läuft zum Glück recht schnell und stabil. Der Nachmittag vergeht mit Faulenzen. Abends gehen wir mit Emmy und Fred zum Essen ins Restaurant Guava Limb. Ein erstklassiges Restaurant mit einem schönen Ambiente. Man sitzt draussen gut geschützt unter dem Haus das den hier typischen Stelzen steht, umgeben von Grün.

Montag, 07. Februar 2022
Leider ist das Hotel für die nächsten drei Tage geschlossen und wir müssen abreisen. Es geht zurück über die Halbinsel und den Hummingbird Highway bis zur San Herman’s Cave. Hier machen wir Halt und gehen uns den Namensvetter mal genauer anschauen. Am Eingang wartet ein sehr freundlicher Ranger auf uns und erklärt die Bedingungen und Möglichkeiten. Alles klar, nachdem wir lange Hosen und feste Schuhe angezogen haben gehen wir los. Der Weg führt ca. 500m durch den Regenwald bis zum Eingang der Höhle. Grün verhangen droht das dunkle Loch einen zu verschlingen. Einige steile Stufen führen hinab in den düsteren Schlund. Schnell knipsen wir unsere starken Tauchlampen an. Im Schein des Lichts tauchen Stalagmiten und Stalagatiten auf, ein klarer Fluss windet sich am Grund durch die grosse Caverne. Es ist mit Sicherheit nicht die schönste Höhle die es gibt aber sie beeindruckt, weil wir ganz alleine hier unten im Stockdunklen herumwandern dürfen. Wieder an der Oberfläche gehen wir zurück zum Wohni. Wir entscheiden uns, noch 60 km weiter bis San Ignazio zu fahren. Ab Belmopan folgen wir wieder dem George Price Highway nach Süden. Auf dem Camping Mana Kai werden wir freundlich begrüsst. Hier treffen wir auf alte Bekannte. Es sind Emmy und Fred, die Belgier, die hier auch stehen. In den letzten Tagen hat es mehrmach geregnet und unser Problem mit unserem Heckfenster hat sich dadurch verschärft. Wir versuchen dem Leck auf die Spur zu kommen. Hermi schafft es, die Scheibe wieder ganz in ihre Führung zu drücken aber damit ist es nicht getan. Der Rahmen scheint oben zu lecken. Kurzerhand kleben wir mal die obere Kante provisorisch mit Klebband zu. Nun warten wir gespannt bis es wieder regnet ob dann alles dicht ist. Zum Abendessen gehen wir ins Städtchen. Viel ist hier nicht aber das Restaurant ist nett und hat gutes Essen.

Sonntag, 06. Februar 2022
Wir haben gut und viel geschlafen. Nun wollen wir weiter fahren. Das Wetter ist bewölkt und teilweise regnet es. Wir entscheiden uns deshalb gleich bis Placencia, eine Halbinsel im Süden, weiterzufahren. Den ersten Teil der Strecke kennen wir schon. Dann kommen wir nach Belmopan, das ist die Hauptstadt von Belize. Hier tanken wir und fahren gleich weiter auf den Humingbird Highway. Wau, kurz nach der Stadt sind wir mitten im Dschungel und zwischen Bergen angekommen. Die Strasse windet sich nun durch eine grüne Landschaft und die Hügel. Kleine Dörfer liegen entlang der Strasse. Hier werden vor allem Zitrusplantagen betrieben. Ein Fahrradrennen kommt uns entgegen. Die Armen, kein Mensch kümmert sich um sie wenn sie passieren. Weiter im Süden erreichen wir die Küste. Nachdem wir auf einer Halbinsel das Meer erreicht haben fühlen wir uns wie im falschen Film. Hier geht es sehr amerikanisch zu. Neben den kleinen Hütten der Einheimischen haben sich Amerikaner niedergelassen, die in Villas leben und Wasserkanäle für ihre Luxuskäne gebaut haben, sureal. Trotzdem sind die Küste und die Inlandlagune wunderschön. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir Placencia. Es ist eigentlich ein kleines Fischerdorf, das aber durch den Tourismus schon komplett unterwandert wurde. Wenn die Pandemie überwunden ist und normale Zeiten anbrechen, werden hier wahrscheinlich blitzschnell die ärmlichen Hütten der Einheimischen verschwinden, weil es für sie zu teuer wird. Nach einer Runde bis zum Ende der Halbinsel fahren wir ein Stück zurück zum Hotel Mariposa, wo man auf dem schönen Parkplatz direkt am Meer kostenlos übernachten darf. Die Eigner verlangen nur, dass man im Restaurant isst. Das ist wahrlich ein Genuss, die Küche ist excellent und die Location wunderschön angelegt. Nachdem wir gegessen haben spricht uns eine amerikanische Lady an. Sie fragt uns wo wir herkommen. Lustig, wieder mal lernen wir jemanden kennen, der unsere Heimat-Region kennt. Sie hat vor längerer Zeit in Kilchberg an einer internationalen Schule unterricht und in Rapperswil gelebt. Es entwickelt sich ein interessantes Gespräch mit ihr und ihrem Mann. Erst kurz nach Sonnenuntergang verabschieden sich die beiden und wir steigen ins Wohni.

Samstag, 05. Februar 2022
Brav klingelt der Wecker um 5.45h, wir sind allerdings schon eine Weile wach. Schnell packen wir die restlichen Sachen in unsere Taschen und gehen dann frühstücken. Alle unsere „Betreuer“ sind schon wach und warten auf unsere Abfahrt. Wir verabschieden uns herzlich, sogar ein Adlerrochen kommt und winkt uns zu. Das Schiffchen legt bei Sonnenschein mit 9 Gästen und 2 Kapitänen ab. Am Horizont allerdings, drohen grosse Gewitterwolken. Der Wind ist zum Glück heute nur schwach und so pflügen wir schnell durchs Wasser. Bald ist das Turneffe Riff erreicht und durchfahren. Es ist eine schöne Fahrt, das Sonnenlicht und die Wolken zaubern wunderbare Bilder in die Natur. Leider erwischt uns kurz vor Ende der Fahrt noch ein kräftiger Regenguss und durchnässt diejenigen, die nicht unter dem Dach Zuflucht gefunden haben. Ich gehöre auch dazu und werde trotz Regencape nass. An Land verabschieden wir uns von den anderen Gästen und lassen uns dann von einem Taxi zur Old Marina bringen. Unversehrt wartet dort unser D-Hai auf uns. Wir packen aus und fahren dann erstmal zum Einkaufen. Anschliessend packen wir die Tauchsachen aus und lassen sie an der Sonne, die jetzt wieder scheint, ganz trocknen. Heute hat das Restaurant auf der gegenüberliegenden Seite des Hafens, an der Beach, wieder geöffnet. Wir gehen rüber, schlürfen feine Drinks und essen Fish and Chips. Genau bevor ein kurzer Regenschauer niedergeht sind wir zurück, verpacken unsere trockenen Sachen und verstauen sie im Keller. Ich bin sehr müde, mein Rücken hat mich sehr geplagt. Irgendwie habe ich den Schlag, den ich beim Divecenter in Xcalak bei der Fahrt zu einer Divesite erwischt habe, noch nicht verdaut. Ich gehe deshalb früh schlafen.

Freitag, 04. Februar 2022
Letzter Tauchtag, wir fahren ans Riff von Long Caye und nicht zum Blue Hole. Alle 5 von uns Tauchern fanden den Trip dorthin nicht so lohnenswert. Natürlich wissen wir nicht ob wir da einen Fehler gemacht haben. Die beiden Tauchgänge die wir hier aber machen durften waren super! Es waren Haie da, Adlerrochen, eine grosse Krabbe, ein Octopus, Zackenbarsche, ein Skorpionfisch und vieles mehr. Schweren Herzens haben wir uns nach insgesamt 2 ¼ Stunde für die nächste Zeit vom Tauchen verabschiedet. Es bleibt uns nun die Sachen zu waschen und zum Trocknen aufzuhängen. Den Nachmittag verbringen wir mit Fotos sichten und Drinks schlürfen. Zum Dinner werden wir nochmal richtig verwöhnt. Sogar eine weitere Flasche Rotwein konnte Nye noch auftreiben. Anschliessend wird gepackt. Wir gehen früh zu Bett, weil wir morgen schon um 6.30h für die Rückfahrt abgeholt werden.

Donnerstag, 03. Februar 2022
Nacht’s hat es mal wieder gestürmt. Ich bin verschiedene Male wach geworden und habe dem Heulen des Windes gelauscht, trotzdem war es warm. Wir wachen vor dem Wecker auf und gehen erstmal frühstücken. Um 8.00h stehen wir wie befohlen bereit zur Abfahrt. Es tut sich aber mal wieder nichts. Die neuen Gäste von gestern haben noch eine Information und das dauert. Endlich kann es losgehen. Elvis fährt uns hinüber nach Half Moon Caye. Er wird seinem Namen gerecht und schmettert ein paar Songs in die klare Luft. Die Insel ist ein Nationalpark. Die Riffe und Tiere drumherum sind ebenfalls geschützt. Durch den Wind ist es heute recht wellig. Schnell lassen wir uns ins Wasser fallen und sinken auf den Grund. Hier unten ist es ruhiger und interessanter. Wir müssen noch etwas warten, ein Taucher fühlt sich nicht wohl und klettert zurück aufs Schiff. Wir anderen 4 starten dann zu unserer einstündigen Runde. Es geht über weissen Sand zum Riff und dort an die Wand. Elvis, der Tauchchef, führt uns in die Tiefe. Uns erwarten Haie, Barrakudas und Zackenbarsche. Die Barsche sind handzahm und kommen auf ein Klangzeichen von Elvis um sich streicheln zu lassen. Das ist kein Witz! Gemütlich folgen wir nun der schönen Wand bis wir nach einer halben Stunde zurück auf die Sandfläche schwimmen. Hier zeigt uns der Guide eine hübsche Muräne und verschiedene Tintenfische. Ganz unüblich leben sie alle zusammen in einer Koralle. Zurück auf dem Schiff geht es zur Insel Half Moon Caye. Wir haben eine Stunde Zeit sie zu erkunden. Zum Glück ist sie nicht gross, hat aber sehr viel zu bieten. Der Blick auf’s Meer ist gut für jede Reisezeitschrift. Das Wasser schillert in allen blau und grün Tönen und der Himmel lacht tiefblau und wolkenlos mit. Auf unserem Weg zu einem Aussichtsturm kommen wir an ganz vielen hübschen Einsiedlerkrebsen vorbei die im Wald leben und ihr Haus immer mit sich ziehen. Vom Turm aus kann man Rotfusstölpel und Fregattvögel beobachten. Die Tölpel haben gerade Kücken und die Fregattvögel sind in der Paarung. Die Männchen zeigen dazu ihre tiefroten Kehlsäcke, die sie zu grossen Ballons aufblasen können. Eine Stunde ist schnell vorbei und schon steht der nächste Tauchgang an. Es ist mein 700ster! Wau, schöner hätte er nicht sein können, mit vielen kleinen bunten Fischen die bis an meine Maske kommen, den netten Zackenbarschen die immer wieder zum Kraulen vorbeischauen und mitunter grosse Kämpfe austragen, einem grossen Riffhai der sich uns bis auf wenige Meter nähert und zum krönenden Abschluss ein richtig grosser Adlerrochen der über dem weissen Sand einen grossen Kreis um uns zieht. So wunderschön, da möchte man am Liebsten gar nicht mehr auftauchen. Ach, ich hätte schon noch Luft für mindestens eine weitere halbe Stund gehabt. Allerdings, meine Mutter hat immer gesagt, wenn es am Schönsten ist soll man aufhören. Gut, hoch zur Oberfläche, einsteigen ins Boot und zurück zu unserem Resort. Es gibt Mittagessen und anschliessend machen wir noch einen dritten Tauchgang beim Platz Aquarium. Leider ist die Sicht hier schlecht und Chris rast der Wand entlang und wieder zurück. Erst als er das andere Ehepaar wieder wohlbehalten am Boot abgegeben hat kehrt Ruhe ein und wir verweilen noch eine Zeit unter dem Boot. Es ist schon 4 Uhr als wir zurückkommen. Es wird ein kurzer Abend, wir verziehen uns früh ins Zimmer um dem Wind zu entfliehen.

Mittwoch, 02. Februar 2022
Wir haben lange und gut geschlafen. Morgens begrüsst uns ein blauer Himmel, gespickt mit ein paar Haufenwolken. Der Wind bläst weiterhin aber es ist um einiges wärmer als noch vor 2 Tagen. Heute legt das Boot der Lodge früh ab um weitere Gäste abzuholen. Wir haben uns ein wenig verspätet und signalisieren Chris, dass wir 10 Minuten später kommen. Als wir dann fertig angezogen bereit stehen, ist von Boot und Tauchsachen noch nichts zu sehen. Plötzlich kommt ein kleines Bötchen angefahren, die Tauchsachen werden verladen. Die Küchen- und Zimmercrew möchte auch mitfahren und steht bereit. Nun kommt die Coastguard in einem Boot an. Es entspannt sich eine kurze Diskussion. Chris informiert, das Boot ist zu klein, er wird mit den Jungs der Küstenwache ein grösseres zu Wasser lassen. Weitere Verspätung. Die beiden Mädels vom Zimmerservice haben sich verkrümelt. Nur Douglas, der Koch, ist noch da und fungiert jetzt als Bootsjunge. Meine Güte ist das heute ein Durcheinander. Endlich kann es losgehen. Wir fahren zum Platz „One Coconut“ und tauchen ab. Ein gemütlicher Tauchgang, 30 Minuten an der Wand und dann 30 Minuten zurück übers Riff. Wunderbar ruhig ist es beim Tauchen. Man hört nur das leise Gluckern des Wassers, den eigenen Atmen und die Papageienfische die mit ihrem Maul, das tatsächlich ein wenig wie ein Schnabel geformt ist, das Riff abknabbern. Nach einer Stunde tauchen wir auf und klettern zurück aufs Bötchen. Nach dem Lunch ruhen wir uns noch eine halbe Stunde aus, dann geht es wieder los. Am Platz „Silver Cave“ niemand weiss warum der so heisst, geht’s wieder in die Tiefe, diesmal sehen wir verschiedene Haie und natürlich wieder ein tolles und intaktes Riff. Wenn man die Fische so beobachtet sieht man, auch hier ist nicht heile Welt! Es wird gestritten, verteidigt und geliebt, genau wie hier oben bei uns. So, ab sofort sind wir wohl nicht mehr alleine da unten. In der Lodge kommen die neuen Gäste an. 4 Personen, viel Gepäck und einige Vorräte werden entladen. Wir chillen, trinken ein Dekobier und geniessen die schöne Aussicht aufs Meer bis es Abendessen gibt.

Dienstag, 01. Februar 2022
Tatsächlich, blauer Himmel und Sonnenschein erwartet uns um 6.30h. Da lacht das Herz. Überraschenderweise bekommen wir heute Besuch von einer Gruppe Amerikaner, die drüben auf Half Moon Caye im Zeltcamp wohnen. Sie werden heute Nachmittag mit uns tauchen. Morgens geniessen wir das schöne Riff noch für uns alleine. Wir schwimmen wieder über dem Abgrund und entdecken unter uns Haie die ihre Bahnen ziehen. Oben auf dem Riffdach gibt es wie immer viel Kleinzeug zu entdecken und eine Schildkröte, die über die Korallen gleitet. Nach dem Mittagessen folgt der zweite Tauchgang. Diesmal tauchen ausser dem Guide noch drei Amerikaner mit uns. Leider ist es etwas hektisch und chaotisch. Trotzdem entdecken wir diverse Lobster, Haie kreuzen uns und auch eine Muräne schaut vorbei. Ein Zackenbarsch setzt sich vor meine Brille und schaut mich genau an. Was er sich wohl denkt? Oben auf dem Riff strömt das Wasser leicht in Richtung Norden. Ich lege mich in die Strömung und lasse mich tragen. Wunderschön, wie die verschiedenen Arten von Weichkorallen sich wiegen. Überall wuseln Fische herum. Wir kosten den Tauchgang voll aus. Wir waren die Ersten im Wasser und nach 70 Minuten sind wir die Letzten die es wieder verlassen. Oben auf dem Boot geht es hoch her, Partystimmung. Gut ist die Fahrt zurück nur kurz, schnell verabschieden wir uns und geniessen dann wieder die Ruhe unseres Zimmers. Gegen Abend fährt die Gruppe zurück zu ihrer Insel und wir geniessen das Alleinsein nun umso mehr. Allerdings sollen morgen neue Gäste eintreffen.

Montag, 31. Januar 2022
Mann, schon wieder schlechtes Wetter und kühl ist es. Trotzdem machen wir uns nach einem leichten Frühstück und einem Kaffee bereit für den ersten Tauchgang. Fertig angezogen müssen wir noch warten, weil gerade ein Regenschauer über uns hinweg zieht. Eine Viertelstunde später kann‘s dann losgehen. Aris, ein junger Diveguide, fährt uns an den Tauchplatz Night Watch. Hier machen sie normalerweise den Nachttauchgang aber das Riff ist auch am Tag sehr schön. Wieder wartet eine schöne Wand auf uns. Nach einer Stunde sind wir zurück beim Boot und werden von einem frechen Fisch begrüsst, der uns spielerisch angreift. Das Wetter ist leider weiterhin schlecht, graue Wolken verdunkeln überall den Himmel. Nach einer Dusche kriechen wir deshalb wieder unter die Decken im Bett und wärmen uns auf. Nach dem Lunch geht’s zum zweiten Tauchgang zum Tauchplatz Aquarium. Huch, unter dem Boot erwarten uns schon ganz viele Fische und umzingeln uns regelrecht. Die Viecher scheinen angefüttert zu sein, so wie die gar keine Scheu zeigen. An der senkrecht abfallenden Wand können wir eine Weile, ca. 10m unter uns, zwei karibische Riffhai beobachten die unter uns patroulieren. Sie sind ca. 1.50m lang und überhaupt nicht gefährlich. Auf dem Riffdach vergnügen wir uns mit der Beobachtung einer Schildkröte, einem lustigen Trompetenfisch der kopfsteht und ganz viel anderem Getier. Unter dem Boot wartet auch wieder der Fischschwarm auf uns und begleitet uns fast bis zur Oberfläche. Nun heisst es wieder aufwärmen. Abends werden wir mit einem köstlichen Dinner verwöhnt und dann geht es ab ins warme Bett. Wir haben die Hoffnung, dass das Wetter morgen besser und wärmer wird.

Sonntag, 30. Januar 2022
Der Wecker klingelt schon um 6.30h. Es wird langsam hell. Auf dem Meer türmen sich die Wellen noch sehr hoch aber der Wind ist zu einer leichten Brise geworden. Wir besprechen uns mit Elvis und entscheiden, erst gegen 13.00h tauchen zu gehen. Den Morgen haben wir also für uns. Er vergeht mit frühstücken, einem kleinen Spaziergang und Tagebuch schreiben. Um 13.00h rüsten wir uns aus und steigen ins Boot. Eine kurze Fahrt führt uns nach Süden zum Tauchplatz East Cut. Wir ankern auf dem Riffdach. Rückwärts lassen wir uns ins Wasser fallen und sortieren dann erstmal unsere Siebensachen. Elvis schwimmt voraus zur Kante. Hier erstreckt sich eine Wand fast direkt bis auf 2‘000m Tiefe. Ein spezielles Gefühl so über dem Nichts zu schweben. Das hatten wir schon lange nicht mehr. Beim fast stündigen Tauchgang sehen wir eine schön bewachsene Wand und auf dem Riffdach ein buntes und intaktes Riff. Leider ist die Sicht direkt bei den Korallen vom gestrigen Sturm noch getrübt. Trotzdem entdecken wir eine Schildkröte, einen Hai und natürlich ganz viele verschiedene bunte Rifffische. Zurück bei der Lodge duschen wir, leider haben wir nur kaltes Wasser. Ein warmes Bad wäre jetzt etwas, wir frieren! Nachdem wir trocken sind wird uns auch wieder warm. Wir trinken ein Dekobier und ich gehe zum Steg und fotografiere von oben die Ammenhaie, die hier rumschwimmen. Um18.30h gibt es Abendessen und dann verkriechen wir uns im Bett und schauen noch einen Film an.

Samstag, 29. Januar 2022
Wir haben ein Email von dem Veranstalter unserer Tauchwoche bekommen. Heute gibt es einen Sturm, wir sollen unsere Sachen wasserdicht verpacken und uns entsprechend ausrüsten. Na, das kann ja heiter werden! Wir packen erstmal unser Tauchzeug und die persönlichen Sachen in zwei Taschen. Zum Glück haben wir uns in der Schweiz zwei gute neue Northface-Bags geleistet. Die sind robust und wasserdicht. In einem Seesack verstauen wir unsere Dokumente usw. Wir machen das Wohni dicht. Um 13.00h holt uns ein Taxi ab und bringt uns zum Dock. Hier wartet schon ein weiteres Paar aus Frankreich. Nachdem noch drei weitere Personen angekommen sind geht es los. Wir sind gut geschützt durch unsere Regenpellerinen und sitzen zudem noch im Bug des Schiffchens unter einem Dach. Der Kapitän begrüsst uns und bereitet uns auf eine stürmische Überfahrt vor. Die erste Stunde tanzen wir über die Wellen und erreichen dann für eine Weile ruhigeres Wasser, als wir das Turneffe Atoll erreichen. Die letzten 45 Minuten sind dann Rock-n-Roll. Riesige Wellen türmen sich neben uns auf und die Unglücklichen, die nicht wie wir geschützt sind, werden buchstäblich nass bis auf die Unterhose. Wir werden aber souverän durch Wellentäler und Berge gelotst und kommen nach gut zwei Stunden auf Long Caye an. Die anderen Gäste und die Crew gehören zum Schwesterresort Hurrican, hier auf der Insel. Wir sind in der Itza Lodge untergebracht. Herzliche Begrüssung durch die netten Mitarbeiter. Jupi, für die nächsten 3 Tage sind wir die einzigen Gäste und bekommen den tollen Service gleich zu spüren. Die Lodge ist einfach aber zweckmässig. Unser Zimmer liegt im ersten Stock mit einem Balkon und herrlicher Sicht aufs Wasser. Ein gemütlicher Salon lädt mit einer weichen Sitzecke zum chillen ein. Elvis, unser Tauchguide erklärt uns die Regeln und den Ablauf der Tage. Der Koch bereitet ein schmackhaftes Mal zu. Es gibt erst einen Crevetten-Cocktail, die Hauptspeise besteht aus Barrakuda mit Gemüse und Reis, der Nachtisch ein Schokoeis mit Dekor. Gut gesättigt sitzen wir noch einen Moment im Salon, bevor wir früh ins Bett steigen.

Freitag, 28. Januar 2022
Haben gut geschlafen, einmal musste ich aufstehen um meine Hand zu kühlen. Nach dem gemütlichen Frühstück machen wir uns bereit und fahren nach Belize City. In der Marina von Old Belize erkundigen wir uns, ob wir unser Auto hier für eine Woche stehen lassen dürfen. Eine nette Dame mit Namen Collet bejaht und gibt uns den Preis von ca. 8 Franken bekannt. Das passt doch! Bevor wir einchecken, wollen wir aber erst noch in die Stadt um ein paar Dinge einzukaufen. Die Stadt selber ist kein Schmuckstück. Die Häuser wirken ärmlich und viele verfallen. Die Menschen aber sind freundlich und hilfsbereit. Man muss sich einfach erstmal an die lauten, tiefen Stimmen der Creolen gewöhnen. In einer Apotheke bekommen wir die benötigten Sachen. Da es hier wirklich nicht viel zu sehen gibt fahren wir zurück zur Marina und machen es uns direkt am Wasser gemütlich. Abends kochen wir, da das Restaurant am Platz zur Zeit geschlossen ist.

Donnerstag, 27. Januar 2022
Habe nicht so gut geschlafen, nachts bin ich mit Kopfweh aufgewacht und mir war schlecht. Nach einem Schmerzmittel konnte ich dann wieder schlafen, bin aber erst um 9.00h aufgewacht. Jetzt ist alles wieder ok. Der Wein gestern Abend war wohl schlecht. Nach dem Frühstück brechen wir zu Fuss auf zum 2 km entfernten Belize Zoo. Es ist eine private Einrichtung die aber vom Staat unterstützt wird. Hier leben nur Tiere die in Belize vorkommen. Die meisten davon wurden nach Unfällen gerettet oder aus privater Hand übernommen. Die Gehege sind zwar nicht die Neuesten aber die Tiere haben Platz und leben in ihrem angestammten Wald. So verbringen wir gut zwei Stunden mit der Besichtigung. Ein Regenschauer überrascht uns, Mist wir haben die Dachfenster nicht geschlossen. Hoffentlich gibt das keine Überschwemmung und kein nasses Bett. Nachdem wir das Gelände erkundet haben trinken wir etwas und essen einen Snack. Ja, wer kommt denn da daher? Kathy und Jeff haben uns wieder eingeholt und besichtigen nun auch den Zoo. Sie stehen bei einer Kanadierin die ein Restaurant betreibt. Wir verabschieden uns bis zum nächsten Mal und spazieren dann zurück zum D-Hai. Den Nachmittag verbringen wir am Pool. Heute haben mich 4 Insekten gestochen. Die Stiche schwellen auf und beissen grässlich, na das gibt ja wieder eine tolle Nacht! Gegen Abend schreibe ich noch Tagebuch, dann gehen wir Essen. Ach übrigens, das Bett war trocken, Glück gehabt!

 

Mittwoch, 26. Januar 2021
Heute Morgen verabschieden wir uns von Emmy und Fred. Sie fahren weiter und wir auch. Noch eine Dusche und dann kann es losgehen. Wir wissen noch nicht so genau wohin. In Crooked Tree sehen wir uns kurz die Lagune an. Hier gibt es ein paar wenige Möglichkeiten am Ufer zu stehen. Da wir aber auf unserem Ausflug am Sonntag schon eine Bootstour gemacht haben lohnt sich das hier nicht mehr unbedingt. Wir drehen deshalb um und fahren weiter. Nach kurzer Diskussion entscheiden wir uns zum Belize Zoo zu fahren. Unterwegs kommt uns ein grauer Iveco mit Schweizer Kennzeichen entgegen. Den kennen wir doch! Wir drehen um und siehe da an der nächsten Strasseneinfahrt wartet er auf uns. Es ist Simon, den wir vor mehr als zwei Jahren in den Everglades getroffen haben. Damals war er noch mit einem Kumpel unterwegs. Er hat während Covid seine Reise unterbrochen und ist jetzt wieder on the road. Nachdem wir kurz unsere Erlebnisse ausgetauscht haben fährt jeder in seine Richtung weiter. Die Fahrt bietet nicht so viel, die Strasse ist zwar gut führt aber langweilig durch Savanne. Wir erreichen den kleinen Ort Mahogany Heights und buchen im Tropical Education Center ein das zum Belize Zoo gehört. Es ist ein hübscher Platz mitten in der Natur mit Vogelgezwitscher und Tieren die umher huschen. Erstmal kühlen wir uns im Pool ab, dann machen wir eine Pause. Abends gibt es Dinner im Restaurant und dann einen Fernsehabend.

Dienstag, 25. Januar 2022
Wir haben gut geschlafen und stehen erholt auf. Schnell wird klar, wir sind zu faul um heute schon weiter zu fahren. Wir haben in den letzten Tagen ein wenig unseren Reiseplan gestaltet. Nächste Woche gehen wir für 7 Tage raus aufs Lighthouse Atoll zum Tauchen. Deshalb haben wir nun noch genügend Zeit und geniessen noch einen Tag hier auf dem schönen Stellplatz am Fluss. Auch Emmy und Fred entscheiden sich noch hier zu bleiben. Nachmittags machen wir zu viert einen Spaziergang in den Ort. Wir wollen ein Restaurant für’s Dinner suchen. Der Ort selber ist nicht eben hübsch anzusehen und teilsweise sehr ärmlich. So gehen wir zügig durch. Leider entpuppt sich die Suche nach einem Abendessen ziemlich schwierig. Es ist Dienstag und viele Restaurants haben Montag und Dienstag Ruhetag. Schlussendlich treten wir in ein chinesisches Restaurant. Die Wirtin schaut etwas verwundert, heisst uns aber willkommen. Die Unterhaltung ist schwierig, die Dame spricht nur Chinesisch. Wir zeigen ihr auf der Karte was wir möchten und bekommen einen Wortschwall zurück, den wir nicht verstehen. Mal sehen was uns serviert wird. Die Speisen waren schlussendlich köstlich und sehr reichlich. Emmys Schnitzelteller mit Pommes hätte für drei gereicht. Die Männer haben ein Curry bekommen. Zwar nicht wie bestellt mit Ananas aber trotzdem sehr fein mit viel frischem Gemüse. Ich habe Reisnudeln gegessen, einen riesigen Teller voll, gemischt mit Gemüse und Fleich, lecker! Den Rest des Abends haben wir auf unserem Camping am Fluss verbracht. Trotz Ruhetag hat uns der Wirt Bier verkauft und so sassen wir noch lange in der lauen Abendluft und haben geplaudert.

Montag, 24. Januar 2022
Klingelingeling, pünktlich um 4.00h reisst uns der Wecker aus dem Schlaf. Alles ist bereit für unseren Ausflug, schnell noch anziehen, dann kann das Abenteuer beginnen. Es dauert dann eine ganze Weile bis auch Lance, unser Guide, bereit ist. Wir, Emmy und Fred kommen auch mit, dürfen so lange schon mal Kaffee schlürfen. Endlich fahren wir los, 70 km durch die Dunkelheit die langsam weicht nach La Milpa, dem Reservat für Natur, Wildlife und Mayaruinen. Wir fahren vornehmlich durch Mennoniten-Gemeinschaften. Einige davon leben noch ganz traditionell, andere bewirtschaften grosse Höfe und sind voll im modernen Leben angekommen. Im Reservat rumpeln wir langsam über eine Gravelroad zur zugehörigen Eco-Lodge. Trotz angestrengtem Suchen können wir keine Katzen entdecken. Auf dem grosszügig gerodeten Gebiet der Herberge tummeln sich ein paar wilde Truthähne. Es gibt viele andere Vögel zu bewundern, nur die Säugetiere lassen sich leider nicht blicken. Lance führt uns auf einem schmalen Pfad durch den Urwald und erklärt uns die Pflanzen rundum. Anschliessend gibt es ein reichhaltiges Frühstück. Gut gesättigt und mit Kaffee versorgt steigen wir ins Auto, um zu den Mayatempeln von La Milpa zu fahren. Diese archäologische Stätte liegt noch vollkommen verborgen im Urwald. Nur selten kommt eine Gruppe Forscher vorbei, die die Ausgrabungen aber am Ende wieder in den zuvor vorgefundenen Zustand versetzen. Lance erklärt uns anschaulich, was unter den bewachsenen Hügeln verborgen liegt. Gemäss der Forschung war es wahrscheinlich flächenmässig eine der grössten Städte, die die Menschen damals bewohnten. Vorsichtig setzen wir unsere Füsse im Unterholz, um möglichst wenig Krach zu machen. Wir werden belohnt und können eine Familie von Ameisenbären in den Bäumen herumturnen sehen. Spinnenaffen bewerfen uns mit Stöckchen und Brüllaffen tragen lautstarke Diskussionen mit dem Guide aus. Leider ist fotografieren bei den agilen Tiere und gegen das Licht unmöglich mit unseren Kameras. Nur die Grosskatzen lassen sich heute nicht blicken. Schade. Nach einem 2 stündigen Spaziergang steigen wir fünf müde wieder ins Auto. Nun geht es zu einem Restaurant, wo uns ein Lunch serviert wird. Auf dem Rückweg gibt uns Lance ein paar Einblicke in das Leben der Menonniten. Sie sind gute Bauern. Es wird vor allem Mais, Zucker und Reis angebaut, Vieh- und Hühnerzucht betrieben. Die modernen Menonniten besitzen riesige Ländereien und produzieren industriell, die traditionellen Gemeinden in kleinerem Umfang aber immer noch sehr gewinnbringend. Zuerst dürfen wir von einem schönen Aussichtspunkt hinab auf die Ebene schauen. Nebenan steht ein altes Flugzeugwrack. Die Geschichte dazu mutet etwas komisch an. Es kam angeblich aus Kolumbien und war mit Mais, Zucker und Reis beladen, diese Güter waren für Belize bestimmt. Warum das? Die Leute produzieren davon genug für das Land. Es wird gemunkelt, dass die Mennoniten Drogenhandel betreiben, ob das stimmt? Zum Schluss fährt Lance mit uns noch durch die Gemeinde von Shipyard. Es sind traditionell lebende Mennoniten, die gefangen sind zwischen dem alten Leben und der Moderne. Es mutet komisch an, wenn man mit dem Auto die von Pferden gezogenen Kutschen überholt. In einem Supermarkt, ja, den gibt es hier auch, kauft uns Lance ein Eis, das hier hergestellt wurde. Die kalte Leckerei essenden beobachten wir ein wenig was auf dem Parkplatz so abgeht. Einheimische Belizianer stehen hier mit ihren Autos und warten auf Mennoniten die kutschiert werden wollen, andere Mennoniten sind mit ihren Kutschen hier und gehen einkaufen. Neben uns steht ein Motorrad, wir können ein paar Worte mit dem jungen Mann sprechen. Er hat einige Jahre in Kanada gelebt und ist nun zurückgekehrt. Lustigerweise kennt er noch nicht mal die Länder Europas. Das bemerken wir, als wir ihm erklären woher wir kommen. Müde von den vielen Eindrücken des Tages werden wir anschliessend zurück nach Orange Walk gefahren. Nachdem wir eine Dusche genossen haben setzen wir uns noch auf ein Bier zusammen, dann hüpfen wir früh ins Bett.

Sonntag, 23. Januar 2022
Pünktlich um 8.00h gibt es im Restaurant Frühstück und Kaffee. Um 9.00h holt uns unser Guide Amir mit dem Auto ab. Wir fahren eine kurze Strecke bis zu einer Stelle, wo sein Boot liegt. Unterwegs hat er schon jede Menge Informationen für uns über die Umgebung und die Dörfer im Umland. Das Bötchen ist schon bereit und wir dürfen sofort einsteigen. Allerdings müssen wir erst noch ausgiebig zwei Welpen knuddeln, die bei der Familie des Guides leben. 2 Stunden shippern wir nun auf dem New River nach Süden. Amir ist ein guter Wildlife Spotter und zeigt uns verschiedene Vögel, ein Krokodil und Schildkröten. Wir kommen an einer Mennoniten Gemeinde vorbei. Einige Mitglieder sitzen am Fluss und geniessen den Sonntag. Sobald sie aber einen Fotoapparat sehen, wenden sie sich schnell ab. Wir respektieren deren Wunsch, nur bei einem Jungen, der uns aber den Rücken zudreht, kann ich nicht wiederstehen und drücke auf den Auslöser. An einer Stelle des Flusses haben sie ein altes Flussboot festgemacht. Mit dem ziehen sie bei Bedarf zwei Kähne zur Zuckermühle in Orange Walk. Auf einer Seite steht lustigerweise ein Auto, auf der anderen ein Pferd mit Kutsche. Amir lenkt unser Boot routiniert durch schöne Flussschleifen und schmale Wasserarme, die von Dschungel überwuchert sind. Der Fluss ist gesäumt von tausenden von weissen Wasserlilien. Plötzlich öffnet sich der Fluss zu einer seeartigen Wasserfläche. Hier liegen die Ausgrabungen von Lamanai die in den 70er Jahren freigelegt wurden. Zur Begrüssung hören und sehen wir die Brüllaffen in den Bäumen rumturnen. Ein kleines etwas liebloses Museum zeigt einige Ausgrabungsstücke. Die Pyramiden sind nicht die beeindruckensten die wir gesehen haben aber mit den Informationen von Amir sehen wir die Anbetungsstätten plötzlich mit ganz anderen Augen. Er erzählt von Musikern die am Rande des grossen Platzes vor den Pyramiden gespielt haben, von betenden, tanzenden und trinkenden Menschen deren Kostüme aus Federn und Krokodilschädeln bestehen, die ihre Könige angebetet haben und von Ballspielern die, wenn sie gewannen, getötet wurden. Das war eine grosse Ehre bei den Mayas. Ich weiss nicht, ich glaube bei diesem Spiel hätte ich lieber nicht mitgemacht. Auf der grössten der Pyramiden entdecken wir einen Geier der ganz oben seine Flügel ausbreitet, heute ist er hier der König. Nachdem wir die Stätte erkundet haben gibt es Lunch, dann fahren wir wieder zurück. Amir liefert uns gegen 15.00h wohlbehalten beim Wohni wieder ab. Emmi, Fred, Hermi und ich bedanken uns ganz herzlich bei ihm. Durstig setzen wir uns ins Restaurant und stossen mit einem Bier auf den schönen Ausflug an. Wir besprechen was wir morgen machen wollen. Ein netter Belizaner hatte uns gestern noch von einer Tour zu den Jaguaren und Pumas erzählt, die hier in einem Reservat leben. Wir fragen ihn ob sein Angebot noch steht und er bejaht. Gut, er erklärt uns genau was uns morgen erwartet und das er uns morgen um 4.30h abholt. Oh weh, das ist früh aber da müssen wir durch, wenn wir die Katzen in ihrer natürlichen Umgebung sehen möchten. Wir ziehen uns also heute früh in die Wohnis zurück.

Samstag, 22. Januar
Nach dem Frühstück packen wir und verabschieden uns. Bevor wir unsere Tour durch Belize starten, füllen wir noch unseren Kühlschrank mit ein paar Vorräten. Das Land ist klein und so ist das Ziel, das wir heute angepeilt haben, nur 50 km entfernt. Der Philip-Goldson-Highway führt nach Süden. Hier tragen alle Überlandstrassen Namen und keine Nummern. Wir kommen durch ein paar kleine Dörfer, die offensichtlich alle mehr oder weniger von der Landwirtschaft und vom Zuckerrohranbau leben. Orange Walk Town, wo wir am Fluss ein Restaurant mit Campingmöglichkeit gefunden haben, ist ein etwas grösserer Ort. Die Fahrt dauert nur 45 Minuten und ist ruhig. Unterwegs treffen wir nochmal kurz auf Kathy und Jeff die den Truck am Strassenrand geparkt haben und dabei sind noch ein paar zusätzliche Getränke zu kaufen. Sie werden raus an den nordöstlichsten Punkt bei Sarteneja fahren. Am Himmel allerdings geht es dramatisch zu. Wir kommen aus der Sonne und fahren in eine dunkle Wolkenwand. Teilweise schüttet es wie aus Kübeln aber kurze Zeit später sendet die Sonne wieder blendende Strahlen zur Erde. Nach der Ankunft parken wir auf einer Wiese, die sich nach dem Regen langsam mit Wasser vollsaugt. Für uns kein Problem, wir kommen sicher problemlos wieder auf festen Grund. Kurz nach uns trifft ein belgisches Paar mit ihrem europäischen Wohnmobil ein. Wir kennen die beiden, haben sie schon in San Miguel de Allende getroffen. Sie haben eher Probleme wieder aus dem Sumpf zu rollen, deshalb parken wir um und haben jetzt sogar Sonne auf den Solarpanels, wenn sie dann mal scheint. Den Nachmittag verbringen wir auf der Terasse des Restaurant mit Cocktails schlürfen und plaudern. Ab und zu streckt im Fluss ein Krokodil seinen Kopf aus dem Wasser. Viele Vögel leben auf der anderen Seite des Gewässers im dichten Urwald. Für morgen haben wir bei der Wirtin eine Bootstour nach Lamanai, einer Maya-Stätte gebucht, die Belgier werden mitkommen. Wir hoffen auf viele Vögel, Krokodile und andere Tiere, die man bei der Bootsfahrt entdecken kann.

Freitag, 21. Januar 2022
Hermi geht es noch nicht sehr viel besser und so hängen wir rum. Das Eignerpaar des Hotels ist begeistert von unserem D-Hai und freut sich über eine Besichtigung. Er selber baut sich gerade einen alten Chevrolet zum Wohnmobil um und zeigt uns anschliessend auch sein Schmuckstück. Da es teilweise regnerisch ist lockt uns heute noch nicht mal ein Spaziergang nach draussen. Die Zeit läuft trotzdem und schon ist es wieder Abend und Zeit ins Bett zu gehen.

Donnerstag, 20. Januar 2022
Wir haben einigermassen gut geschlafen. Das Bett ist ziemlich schmal und Hermis Ischiasnerv trägt auch nicht unbedingt zu einem Tiefschlaf bei. Wir machen uns deshalb einen gemütlichen Morgen. Es gibt ein reichhaltiges Frühstück, dann chillen wir bis Mittags. Um 13.00h haben wir mit den Kanadiern in einem Restaurant vorne an der Strasse abgemacht. Das Essen ist gut und die Gesellschaft natürlich auch. Netterweise fahren uns die beiden anschliessend in die Stadt, wo wir bei einer Bank Geld holen. Anschliessend suchen wir noch einen Supermarkt auf. Na ja, das Angebot ist begrenzt und der Laden wirkt ziemlich einfach. Er ist in einer grossen Halle untergebracht, hat aber das Nötigste an Lebensmitteln, allerdings keine grosse Auswahl. Kathy und Jeff bringen uns noch zurück zum Hotel, wo wir uns von den beiden verabschieden und nochmal herzlich bedanken. Den Rest des Tages verbringen wir im Zimmer. Hermi versucht seinen Ischias ein wenig zu kurieren.

Mittwoch, 19. Januar 2022
Um 10.00h sind wir bereit, warten aber noch kurz bis Kathy und Jeff ihren Truck mit Wasser gefüllt haben. Kaum auf der Strasse muss Hermann anhalten. Er hat sich beim Boot fahren in Xcalak den Ischiasnerv eingeklemmt, durch das Sitzen und Fahren hat er starke Schmerzen bekommen. Ich gebe ihm eine weitere Schmerztablette, er legt sich hin. Nun muss ich weiter fahren. Das erste Mal seit einem Jahr sitze ich am Steuer, es geht durch die Stadt Chetumal. Zum Glück kann ich einfach Jeffs grossem Truck folgen. Kurz vor der Grenze halten wir noch bei einer Tankstelle um Diesel zu tanken. Wir machen den Tank und unsere Kanister voll, weil der Treibstoff in Belize viel teurer sein soll. Es dauert eine Weile bis der grosse Truck seine 300 Liter Diesel getankt hat, dann folgen wir dem Abzweiger nach Belize. Jeff erwischt die falsche Abfahrt und so rollen wir durch den kleinen Grenzort Subteniente Lopez und drehen wieder um. Nun haben wir die richtige Strasse, die Libramento und erreichen kurz darauf das Grenzareal. Jeff meint es gut und fährt auf die LKW-Comercial-Zollabfertigungs-Line. Hier sind wir natürlich falsch. Die netten Beamten erklären ihm erstmal, dass er nicht nach Belize fahren darf. Nachdem aber ein wenig hin und her diskutiert wurde ist klar, wir dürfen rüber, wir haben ja alle 4 für 3 Nächte ein Hotel gebucht. Wir werden von anderen Beamten auf einen grossen Platz gewunken, die Diskussion geht hier in die nächste Runde. Woher wir kommen, wohin wir wollen, warum wir den TIP (die temporäre Einfuhr für Mexiko) abgeben wollen. Der eine Offizer meint, wir sollen das Papier doch einfach behalten. Das macht aber keinen Sinn, weil man dann nämlich nicht mehr mit einem anderen Fahrzeug einreisen darf, solange die 10 Jahre des TIP laufen. Wir glauben, die wollten sich einfach Arbeit ersparen. Nun werden unsere Autos durchsucht, nach 5 Minuten hat der nette Beamte genug gesehen und verlässt unser D-Hai wieder. Kathy und ich müssen nun aussteigen und warten. Unterdessen spricht uns ein junges Schweizer Pärchen mit Fahrrädern an. Sie fragen, ob wir sie und ihre Stahlrösser mitnehmen können. Sie dürfen die Grenze nur motorisiert überqueren. Was soll denn der Quatsch? Wir müssen ihnen leider eine Absage erteilen, weil wir die Räder schlecht aussen festbinden können und innen haben sie schlicht keinen Platz. Ausserdem möchten wir uns nicht noch zusätzlichen Fragen stellen müssen. Kurz darauf finden die beiden eine Gelegenheit und dürfen ihre Velos auf einen Pick-up laden. Unsere Männer müssen einem Dienstfahrzeug folgen, das sie erst mal wieder in den LKW-Zollbereich geleitet, da das ja falsch ist, wie wir wissen, geht es wieder rückwärts raus und nun endlich weiter bis zu einem Zollgebäude. Wir Frauen beobachten wie unsere beiden Fahrzeuge nun von einem Hund abgeschnüffelt werden. Ha, jetzt werden wir gerufen und dürfen wieder einsteigen. Es geht zu einem Büro, wo unser TIP storniert wird. Hier werden auch noch Fotos von den Fahrzeugen aussen und innen gemacht und dann bekommen wir eine Quittung. Puh, bei der Einreise haben wir nicht einen kleinen Teil der Prozedur durchlaufen. Nachdem wir in einem anderen Büro unsere FMM-Karte abgeben und den Ausreisestempel erhalten haben, kann es endlich weitergehen. Nun wartet die Einreise nach Belize auf uns. Seit wir getankt haben sind schon 2 Stunden vergangen. Mit einem lachenden und weinenden Auge verlassen wir nach gut 13 Monaten Mexiko. Wir überqueren den Rio Hondo und sind so nun faktisch in Belize angekommen. Als Erstes fahren wir mit unseren Fahrzeugen durch einen kurzen Tunnel. Wir werden besprüht, desinfiziert :-), das muss in einem Häuschen bei der ersten Tür bezahlt werden. Der Beamte ist sehr nett versteht aber kein spanisch, hä? Ach so, in Belize können wir ja englisch reden :-)). Im zweiten Büro kontrolliert ein Beamter unseren Pass und händigt uns 2 Papiere aus, die wir ausfüllen müssen. Eines davon ist ein Statement zu unserer Gesundheit, hierfür müssen wir in einem Container noch die Temperatur messen lassen. So nun sind wir fertig mit den ersten Hürden. Weiter geht die Fahrt durch Niemandsland. Nach 3 km erreichen wir die nächsten Gebäude und einen Parkplatz, wo wir die Wohnis abstellen. Jetzt müssen wir einen PCR Test machen. Nein, zuerst müssen wir ihn natürlich bezahlen! Dann heisst es warten. Zum Glück sind wir alle 4 negativ. Ein anderes Schweizer Paar hat weniger Glück und bekommt den Bescheid, er sei positiv. Was das für die beiden heisst wissen wir nicht. Sie sind mit einem Mietauto gekommen und haben ja die Ausreise aus Mexiko schon vollzogen. Wir wünschen den beiden viel Glück und wenden uns nun der Immigration zu. Unser Pass wird von einem netten Beamten entgegen genommen. Wir erhalten einen Stempel und dürfen nun für 30 Tage Belize erkunden. Zurück beim Fahrzeug kommt ein junger Mann in grüner Kluft und knöpft uns 30 BLZD ab. Ich frage ihn wofür wir bezahlen müssen, er weiss es nicht! Das wird ja immer lustiger. Nun dürfen wir an einer sonst geschlossenen Schranke vorbei fahren, weil unsere Fahrzeuge nicht unter den Dächern, die hier vor der Witterung schützen, durch kommen. Wir sind zu hoch. Kaum haben wir am Strassenrand geparkt, kommt der nächste Beamte und fragt uns, ob wir die Zollabfertigung für die Autos schon erledigt haben. Nein, er erklärt uns wo wir das zu machen haben und meint, wenn das erledigt ist, wird er unsere Fahrzeuge kontrollieren. Gesagt getan und eine halbe Stunde später haben wir die Stempel mit der Registrierung der Autos im Pass eingetragen und die Kontrolle des letzten Beamten hinter uns. Puh, nun brauchen wir noch eine Versicherung, diese wird uns gleich ausserhalb des Zollgeländes ohne grosse Umtriebe ausgestellt. Jupi, nach 4 Stunden haben wir es geschafft und sind legal in Beliz angekommen. Wir verabschieden uns nun von Kathy und Jeff. Sie haben ein Hotel am anderen Ende von Corozal gebucht. Morgen werden wir sie aber zum Lunch wiedersehen. Wir fahren zu unserem Hotel und werden schon erwartet. Betsi checkt uns ein und zeigt uns unsere Zimmer. Um 19.00h bekommen wir dann ein Abendessen serviert. Das ist spät für uns, weil wir nun die Uhr wieder um eine Stunde zurückstellen mussten. Wir setzen uns erstmal vor unser Zimmer und geniessen ein Bier. Nach dem Abendessen sehen wir uns noch einen Film an und schlafen dann bald ein.