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Donnerstag, 12.11.2020
Wetter schön, Temperatur angenehm, nach dem Frühstück gehen wir baden :-)). Nachdem die Männer die Reifen aufgepumpt und wir Frauen den Haushalt erledigt haben, starten wir zur nächsten Etappe. Über einen kleinen Pass fahren wir ins Pahrump Valley, wo wir uns abseits der Strasse auf einen Platz mitten in der Einsamkeit stellen. Wir sind nun zurück in Nevada. Von hier aus werden wir morgen nach Las Vegas rollen um einzukaufen und ins Valley of Fire weiterzufahren. Die Luft ist kühl, an der Sonne lässt es sich aber gut aushalten. Im Laufe des Nachmittags hat sich ein halber Schwarm Bienen auf uns eingeschworen. Sie scheinen Bier zu mögen. Leider lieben sie wohl auch Kaffee. Sie umschwirren plötzlich die Kaffeemaschine und die benutzten Tassen und sind überall im D-Hai. Nachdem wir ihre Lieblingsobjekte entfernt haben und es langsam kühl wird, ziehen sie von dannen. Wir setzen uns in unsere gute Stube und geniessen den Blick auf die uns umgebenden Berge, die im letzten Licht der Sonne anfangen überirdisch zu leuchten. Als es dunkel ist treffen wir uns zu einem letzten Abendessen zu viert und plaudern anschliessend noch ein wenig bevor wir müde in die Betten fallen.

Mittwoch, 11.11.2020
Wir wollen laut Ozy heute nur ca. 40 km weiter fahren nach Tecopa. Dort gibt es Hot Springs in denen wir uns alle vier gerne wieder mal entspannen möchten. Den Morgen verbringen wir allerdings noch an diesem schönen Platz, sitzen an der Sonne und führen unterhaltsame Gespräche. Die Kiesstrasse durchs Valley ist weiterhin gut und so kommen wir nach 45 Minuten schon am Ziel an. Wir besichtigen kurz eine der natürlichen Quellen die hier aus dem Boden sprudeln. Diese hier ist allerdings grossenteils ziemlich verschlammt und trüb. Etwas weiter oben gibt es bei einem Campingplatz gefasste Pools, die steuern wir anschliessend an. Der erste Campingplatz will leider pro Person 35$ für die Übernachtung mit Benutzung der Pools. Das finden wir dann doch recht übertrieben und fragen beim zweiten Platz nach. Hier bezahlt man 21$ pro Fahrzeug inkl. 2 Personen. Das hört sich besser an. Wir suchen uns einen Platz inmitten der anderen Camper die aber genügend Abstand haben. Schön ist es hier nicht gerade aber für eine Nacht ok. Nach einiger Zeit an der Sonne machen wir uns bereit für ein Bad. Hier baden Männer und Frauen getrennt dafür nackt. Steffi und ich geniessen eine Weile das warme etwas sodahaltige Wasser, Hermi und Ozy halten es viel länger aus. Der Tag verabschiedet sich dann mit einem grandiosen, glühenden Himmel. Wir setzen uns zum Abendessen zusammen, es gibt Filet im Teig! Nach dem Diner plaudern wir wie jeden Abend noch eine Weile über Gott und die Welt bevor wir schlafen gehen.

Dienstag, 10.11.2020
Blauer Himmel und angenehme 10°C, so steht man gerne auf. Gestern hatten wir mal wieder ein Problem mit dem Iveco. Er hat plötzlich Öl verloren, nachdem die Männer noch nachgeschaut und den Ölfilter wieder fixiert haben ist jetzt zum Glück wieder alles in Ordnung. Die Weiterfahrt starten wir kurz nach 9.00h und kommen als erstes an ein paar Wildeseln vorbei die uns erstaunt anstarren. Die Route führt zur Asphaltstrasse, von hier fahren wir zurück nach Norden. Bei Badwater stoppen wir am tiefsten Punkt der USA, -86m unter dem Meeresspiegel. Hier gibt es schöne Salzstrukturen zu bestaunen. Wir stoppen auch noch beim Devils Golfcourse bei weiteren Salzstrukturen die aber braun aussehen, da es lange Zeit nicht geregnet und der Wind Sand abgelagert hat. Nach einer weiteren ¾ Stunde Fahrt erreichen wir Dantes View auf 1‘639m.ü.M. Von diesem Punkt aus hat mein eine gigantische Aussicht über das Haupttal des Death Valley und im Rücken bis zu den Bergen die Las Vegas überragen. Auf das Startsignal von Ozy rollen wir ein Stück tiefer und biegen dann auf die Greenwater Valley Road ab. Es ist eine gute Kiesstrasse auf der wir schnell vorankommen. Nach ca. 30km haben Steffi und Ozy einen schönen Platz gefunden auf dem wir es uns gemütlich machen. Trotz kühler Temperaturen geniessen wir noch für eine Weile draussen die Sonne, die Aussicht und die Ruhe.

Montag, 09.11.2020
Strahlend blauer Himmel grüsst uns beim Aufstehen und treibt uns schon um 6.30h aus den Betten. Nach dem Frühstück haben wir noch eine halbe Stunde Zeit, in der wir mal wieder den Sand aus der Bude schaufeln. Um 9.00h rumpeln wir wieder am Hole in the Wall vorbei zurück auf die Hauptstrasse. Zuerst fahren wir die Twenty Mule Team Road durch einen kleinen Canyon mit schönen Felsen. Hübsch aber der Zabriskje Point ist dann eine Klasse besser. Eine tolle Aussicht auf Felsformationen in beige, braun, rot und ins Haupttal fangen den Blick ein. Nach einer Reihe Fotos fahren wir vorbei am Inn at Death Valley, ein Hotel das mitten in einem Palmenhain steht, nach Furnace Creek um Wasser zu tanken. Nun wenden wir uns wieder nach Süden, biegen ab auf die Badwater Road bis zum Artist Drive. Auf ihm nähert man sich der östlichen Bergkette und findet sich plötzlich in einer farbenfrohen Umgebung wieder, die man in der Natur kaum vermutet. Man muss die Bilder ansehen damit man versteht was wir zu sehen bekommen haben. Dieser Teil des Nationalparks war wirklich aussergewöhnlich. Für die Weiterfahrt nach Süden biegen wir auf die ungeteerte West Side Road ab und fliegen ab sofort fast über die regelrecht glatte Oberfläche. Was für eine Wohltat gegenüber den Waschbrett Tracks der letzten Tage. 60km geht es in zügigem Tempo weit unter der Meeresoberfläche bis zum Abzweiger zum Warm Springs Canyon. Unterwegs machen wir einen Mittagshalt und begegnen einer Karawane mit Planwagen, die von Maultieren gezogen werden. Unser Nachtlager bauen wir auf einer Anhöhe über dem Haupttal auf und geniessen noch einige Zeit die Sonne mit Blick auf die wunderschöne Landschaft. Kaum verschwindet der gelbe Ball hinter den Bergen wird es kalt und wir fliehen ins D-Hai.

Sonntag, 08.11.2020
Es ist kalt geworden, die Windschutzscheibe ist leicht vereist, igitt! Das Wetter ist auch nicht ganz astrein. An den Bergen hängen dicke Wolken. Zuerst fahren wir heute nach Beatty um zu tanken und einzukaufen. Einige Autos um uns haben dicken Schnee auf dem Dach?! Der Diesel ist hier in Nevada um einiges billiger als in Kalifornien im Tal. Wieder gut gerüstet starten Hermi und ich zum Titus Canyon, der als 4x4 Strecke ausgeschrieben ist aber laut Ozy für uns kein Problem darstellt. Unsere Freunde kennen die Strecke schon in und auswendig und wollen auf der anderen Seite der Berge im Haupttal auf uns warten. Der Weg in den Canyon führt über eine holprige Ebene und über den Red Pass. Am Anfang der Steigung wundern wir uns über einen alten grossen Schulbus, der vor uns fährt. Als wir überholen sehen wir eine Frau am Steuer die fröhlich winkt. Nachdem wir die erste Steigung gemeistert haben senkt sich die Strasse nochmal steil in ein Tal bevor sie drüben in engen Kurven und Kehren bis zum Pass führt. Keine Ahnung wie die Dame mit diesem Gefährt hier entlang fahren will. Kurz darauf sehen wir ein weisses Auto das beim Bus stehen bleibt und mit der Fahrerin spricht. Nun wendet der Bus, lustig wird das sicher nicht, die Strecke ist nämlich eine Einbahnstrasse und an den meisten Stellen ist kein queren möglich. Wir haben jedenfalls den Pass erreicht und rumpeln nun mit der tiefsten Untersetzung drüben wieder runter. Es sind unangenehm steile und unebene Stellen dabei aber Hermi lenkt unser D-Hai souverän über die schwierigen Passagen. Unterwegs meint ein Ami der uns überholt wir seien aber mutig, na wenn der wüsste, :-)). Es ist eine spektakuläre und bunte Landschaft um uns herum, die heute aber wegen der fehlenden Sonne nicht ganz so schön leuchtet wie sonst. Unterwegs nach unten kommen wir an Leafield vorbei. Es ist ein angebliches Minendorf. Angeblich, weil die Menschen damals nur Erzvorkommen vorgetäuscht haben obwohl keine wertvollen Materialien vorhanden waren. Die reichen Geldgeber der Ostküste sind aber natürlich nie vorbei gekommen und so konnten die Menschen hier eine Weile leben bevor die Täuschung aufgeflogen ist. Geblieben ist die Strasse die heute gerne von den Touristen aus aller Welt befahren wird. Wir nähern uns nun den hohen Felsen des Tituscanyon. Immer enger wird die Durchfahrt, immer höher die uns umgebenden Wände. Ich hüpfe immer wieder aus der Kabine um Fotos vom Fahrzeug zu schiessen. An einer der engsten Stellen kommen wir plötzlich um eine Kurve und stehen vor dem Ausgang mit Blick ins Death Valley. Es war beeindruckend und sehr schön. Kurz darauf erreichen wir die Asphalt Strasse Nr. 190 und treffen unsere Freunde bei Salt Creek. Nach einem kurzen Spaziergang zu einem kleinen Bach, in dem endemische, winzige Fische leben, fahren wir weiter. Bevor wir zur Hole in the Wall Road abbiegen sehen wir uns noch kurz eine Borax Mine an bei der ein 20 Mule Waggon ausgestellt ist. Gemeint ist damit, 20 Maultiere haben eine Wagenkomposition mit 3 Anhängern gezogen. Zwei der Wagen waren mit dem Gestein gefüllt, der dritte mit Wasser für die Tiere, imposant! Nach Norden droht im Tal eine Schlechtwetterwand und treibt uns nun vor sich her. Eine rumplige Kiesstrasse führt zum Abschluss unserer Tour durch ein Bachbett bergauf, fast am Ende findet Ozy einen Platz auf dem wir es uns für die Nacht gemütlich machen. Als wir uns eingerichtet haben erreicht uns der Sturm und bringt doch tatsächlich Regen, allerdings so wenig, dass die Steine im Windschatten nicht nass werden.

Samstag, 07.11.2020
Nacht’s ist der Wind etwas eingeschlafen aber nach Sonnenaufgang bläst er wieder stärker, die Temperatur ist wie vorhergesagt gefallen. Unter dem warmen Strahl der Dusche ist es aber auszuhalten. Beim Frühstück haben wir ein wenig Internet und checken unsere Emails. Ups, die Typen von der Visa-Behörde haben eine Nachricht hinterlassen. Da das Wlan aber wirklich nur ganz sporadisch läuft können wir die Information nicht abrufen. Kurz vor 9.00h fahren wir los und rumpeln dieselbe Strecke zum South Pass zurück, die wir gekommen sind. Sie ist immer noch nicht besser, leider. Nach 2 Stunden sind die 60km geschafft und wir stehen wieder auf dem Sattel mit Blick ins Panamint Valley. Hier oben haben wir Internet und erfahren, dass wir für eine Identitätskontrolle antreten sollen. Uff, ein Stein fällt uns vom Herzen, es ist keine Ausweisung. Sobald wir ins Las Vegas sind werden wir uns weiter informieren. Der Himmel hat sich zugezogen und rund um uns drohen dunkle Wolken, es sind hier auf 2‘000m.ü.M. gerade mal 5° und die fallen plötzlich noch auf 2°C. Es fängt leicht an zu schneien. Langsam rollen wir, auf nun wieder ruhigerer Kiesstrasse, tiefer. Auf der Ebene „Lee Flat“ kommen wir an vielen wunderschönen grossen Joshua Trees vorbei. Nächster Fotostopp ist das Nationalpark Monument des Death Valley. An einem Aussichtspunkt übersehen wir nun das Panamint Valley mit seinen bunten Bergflanken, fahren hinunter, queren das Tal und erklimmen die gegenüberliegende Bergkette am Towne Pass und rollen hinunter nach Stovepipe Wells. Irgendwie haben wir Steffi und Ozy verloren, gut haben wir ein Funkgerät bekommen, ich frage mal nach wo sie sind. Ach so, sie sind schon die kurze Strecke zum Mosaic Canyon hochgefahren und warten dort auf dem Parkplatz auf uns. Gemeinsam mit Steffi machen Hermi und ich eine kurze Wanderung in das Tal. Es gleicht ein wenig einem Slotcanyon. Die Wände sind teilweise glattgeschliffen aber die Attraktion sind die eckigen Steine, die hier wie ein Mosaik von Sand eingeschlossen und zu einem Fels gepresst wurden. Leider scheint die Sonne zu dieser Jahreszeit nicht in die Spalte aber es ist trotzdem schön, nur an die Leute die jetzt wieder um uns herum sind müssen wir uns wieder gewöhnen. Zurück bei Ozy, Shell und den Fahrzeugen machen wir uns bereit für die restlichen Kilometer auf denen wir zuerst unter Meeresniveau fahren und dann nochmal einen Pass überqueren bevor wir kurz vor Beatty, genau auf der Grenze zu Nevada, unser Nachtlager aufschlagen. Wir haben gutes Internet, ich fülle die Homepage damit ihr wieder was zu lesen und zu schauen habt.

Freitag, 06.11.2020
Wir sind schon um 7.00h wach und nehmen zuerst ein Bad um die Müdigkeit aus dem Körper zu vertreiben. Wir trinken Kaffee und warten darauf, dass unsere Freunde wach werden. Wir wollen gemeinsam ein feines Frühstück zubereiten. Es wird dann fast 10.00h bis Speck und Eier serviert sind. Hermi und Ozy bauen die Bremse wieder zusammen und stellen beide Trommelbremsen der Hinterachse ein, damit eine gleichmässige Bremswirkung erzielt wird. Mittags beginnt ganz plötzlich ein Sturm und staubt im Nu den ganzen Innenraum des Wohnis ein. Schnell mache ich die Fenster zu aber das hilft bei dieser Windstärke auch nicht viel. Im Wohni sitzend verzehren wir Melone mit Schinken und lassen uns im Wind schaukeln. Hermann räumt noch den Kofferraum auf wobei ich vermute, dass sich nun die halbe Wüste im Zwischenboden breit gemacht hat. Duschen ist schwierig weil der Wasserstrahl vom Wind davon getragen wird aber Hermi kommt zum Glück sauber zurück. Er steht noch unter der Dusche als ein Ranger des Nationalparks mit seinem Jeep angerumpelt kommt. Er linst zufrieden in den einen Pool der leer ist und geht dann schnurstracks zum anderen in dem gerade drei Herren in „optional clothing“ sitzen. Ein paar Sätze später wickeln die sich in ihre Handtücher und machen sich vom Acker :-((. Das wär es dann gewesen mit dem Baden im Pool, so schade!

Donnerstag, 05.11.2020
Ein weiterer sonniger und morgens schon warmer Tag erwartet uns beim Erwachen. Von der anderen Seite des Platzes begrüssen uns wilde Esel mit ihrem IAH. Sie waren Nacht’s auch aktiv und wurden in ihrem Konzert von ein paar Coyoten unterstützt. Wir frühstücken, nachdem wir Ozi einen guten Morgen gewünscht haben macht er uns darauf aufmerksam, dass wir gestern beim parkieren wohl eine unserer vorderen Bremsbeläge verloren haben, so ein Mist! Als wir ihn genauer betrachten sehen wir, dass er keinerlei Belag mehr hat und sogar das Metall etwas geschmolzen ist. Hermi hatte gestern schon geklagt, dass er kurz die Bremswirkung verloren hat, als wir rangiert haben. Er packt das Werkzeug aus, mit Hilfe von Ozi wechselt er vorne an beiden Rädern die Beläge und schleift die Bremsscheiben glatt, die durch den Kontakt von Metall auf Metall natürlich gelitten haben. Kurz vor Mittag sind die Vorderräder wieder montiert. Hermi ist von oben bis unten schmutzig und weil er schon vor ein paar Tagen immer wieder Öl an den hinteren Reifen entdeckt hat, nimmt er sich nun noch diesem Problem an. Das linke Hinterrad wird demontiert und die Trommelbremse mit einigen gezielten Hammerschlägen geöffnet. Oh Schreck, alles ist mit einer Schmiere aus Öl und Staub verdreckt. Diese Bremse hat definitiv keine Bremswirkung mehr. Gemeinsam mit Ozy entfernt Hermi alle Einzelteile. Meine Aufgabe ist es dann, die Teile zu reinigen. Die liebe Steffi hilft mir dabei und wir holen uns pechschwarze Hände. Zum Schluss muss das restliche Öl noch von den Bremsbacken abgebrannt werden. Ozy hat damit begonnen und ich übernehme die Aufgabe. Eine Stunde oder mehr sitze ich über unserem Gasgrill und halte die Teile über die Flamme, bis das Öl zu Asche verbrannt ist und abgebürstet werden kann. Tagsüber hatten wir immer wieder Besuch von 2 Kampfjets, die mit Getöse dicht über uns hinweg geflogen sind und weiter vorne im Tal Übungen absolviert haben. Gegen Abend kam ein Helikopter, wir dachten schon, die Nationalparkbehörde überprüft ob hier alles in Ordnung ist. Erstaunt sehen wir aber plötzlich wie 4 Fallschirmspringer weit oben am Himmel schweben und dann blitzschnell und in engen Zirkeln zum Boden brausen um perfekt zu landen und auszulaufen. Sie sind genau so schnell wieder verschwunden wie sie aufgetaucht sind. Inzwischen ist es dunkel geworden. Steffi kocht Älplermagronen, anschliessend hüpfen wir nochmal ins warme Wasser und entspannen unsere Glieder. Wir sind alle müde, vorallem durch die Anspannung, die die Reparatur doch hervorgerufen hat. Morgen gilt es nun noch die Bremse wieder zusammenzusetzen.

Mittwoch, 04.11.2020
Nach dem Frühstück, das wir schon um 7.15h einnehmen, schreibe ich Tagebuch und Hermi kümmert sich ums Gas. Zusammen mit Ozy ist der Fehler schnell gefunden. Es ist ein Sicherheitsknopf der bei der Rüttelei herausgesprungen ist. Er verhindert, dass bei einer Kollision Gas austreten kann. Zufrieden machen wir den Rest des Haushalts und dann das Auto bereit zur Abfahrt. Aus den Augenwinkeln sehe ich plötzlich eine Bewegung unter unserem D-Hai, heraus kommt eine handteller grosse Tarantel. Was für ein hübsches Tier! Es läuft ganz gemütlich vor uns her und lässt sich von allen Seiten fotografieren. So, nun aber los. Zuerst folgen wir der Route von Gestern bis zur Teakettle Junction. Hier biegen wir ab ins Hidden Valley. Ein enger Canyon lässt gerade Platz für die Kiesstrasse, kurz darauf öffnet sich ein Tal mit einer grossen Schwemmebene, die jetzt natürlich trocken ist. Grossenteils ist die Strasse gut befahrbar nur auf ca. 150m müssen wir durch weichen, tiefen Sand. Rund um uns steigen grosse Staubwolken in den Himmel. Am Ende warten Steffi und Ozi und grinsen über das Bild, das unser D-Hai abgibt. In der Ferne sehen wir an einem Berghang eine Strasse die steil empor führt. Da müssen wir rauf, es ist der Anstieg zum South Pass. In der kleinsten Untersetzung meistert unser Iveco die Strecke langsam aber problemlos. Auf dem Berg angekommen wartet eine grosse Hochebene, die bei Regen ein Moor ist, die Strasse besteht dann aus Matsch. Man kann die tiefen Furchen sehen die einige Verrückte hier hinterlassen haben. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Durchquerung kein Problem. Hermi balanciert das Fahrzeug einfach auf den Kuppen. Nun wird es Zeit für einen Mittagshalt. An einer schönen Stelle packen wir ein Picknick aus und vertreten uns die Beine. Nächster Halt ist der South Pass, der aber mehr ein Sattel ist auf dem sich zwei Strassen kreuzen. Man hat von hier einen weiten Blick ins Panamint Valley und die Berge im Süden. Steffi und Ozi machen den Vorschlag, doch noch zu den Warm Springs im Saline Valley zu fahren. Wir haben ja Zeit und sind natürlich gerne dabei. Die insgesamt 60km vom Pass bis zu den Warm Springs ziehen sich auf über 2 ½ Stunden wegen der Strassenverhältnisse. Die holprige Strecke führt nach Nordwesten entlang der Nelson Range bis hinunter in den Talgrund. Teilweise folgt die Kiesstrasse einem Bachbett und ist entsprechend rumplig. Wir werden ganz schön durchgeschüttelt. Unten fahren wir vorbei an einem Salzsee und den Saline Valley Dunes bevor wir nach rechts abbiegen und die letzten 12 km zu den Quellen leicht bergan fahren. Man kann sie schon lange vorher erkennen. Wie bei einer echten Oase wurden in den 60er Jahren von Hippies Palmen gepflanzt, die nun aus der weissen Sandfläche hervorstechen. Wir fahren an der grösseren Lower Springs Quelle vorbei die vom Nationalpark wegen Covid gesperrt wurde. Die Middle Springs bestehen aus zwei hübschen Becken, einer Toilette, einem Geschirrspülplatz und einer Dusche. Der eine Pool hat Wasser, die Dusche läuft, was will man mehr? Baden ist allerdings trotzdem verboten aber „who care’s“? Wir hüpfen alle vier zuerst mal unter den warmen Strahl der Dusche bevor wir Kochen. Anschliessend geniessen wir ein Bad, eigentlich müsste man sich bei den Aussentemperaturen von gut 23°C um 19.00h nicht aufwärmen aber es ist wunderbar die Glieder im warmen Wasser zu entspannen. Wir sitzen anschliessend noch eine ganze Weile draussen und geniessen den schönen Nachthimmel bevor wir in die Betten kriechen.

Dienstag, 03.11.2020
Wir haben herrlich geschlafen, ich bis 8.00h! Die Sonne scheint heute wieder von einem wolkenlosen Himmel. Wir frühstücken gemütlich, dann erledige ich noch schnell den Tagebucheintrag der letzten beiden Tage und nutze das Internet um die Homepage zu befüllen. Die nächsten Tage werden wir in Gegenden sein, wo wir kein Internet haben werden. Ihr müsst also ein wenig warten bis ihr wieder etwas von uns hört. Spätestens am 13. November wollen unsere Freunde in Las Vegas sein und spätestens dann melden auch wir uns wieder.

Erst um 11.00h sind wir losgefahren. Vorher haben wir die Reifen gelüftelt, also den Druck reduziert. Nun geht es zügig über die Ebene zurück zum Abzweiger und dann 1‘000m hoch über eine geteerte Strasse bis zu einer Miene. Hier wurde bis in die 80er Jahre unter anderem Schwefel abgebaut. Es ist der höchste Punkt, ab sofort geht es wieder runter auf einer guten Gravelroad zur Crankshaft Junction. Von hier sieht man hinunter ins Haupttal des Death Valley und auf die schnurgerade und menschenleere Big Pine Road, die hindurch führt. Ein atemberaubendes weites Tal, das von bunten Bergen eingerahmt ist und aussieht als würde es nie enden. Nach 34 km guter Strasse kommen wir beim Abzweiger zum Ubehebe Crater an, wo Steffi und Ozi auf uns warten. Oben am Krater ist ein Parkplatz, von dem man das grosse Loch mit seinen bunten Steinwänden und der schwarzen Umgebung gut übersehen kann. Nachdem wir uns sattgesehen haben lassen wir an den Reifen nochmal Luft ab. Die Strasse ins Racetrack Valley über 27 Meilen steht uns bevor. Laut unseren Freunden und dem Reiseführer ist es eine schlechte Strasse mit Waschbrettoberfläche und viel Kies, reifenfressend! Sie erweist sich aber nicht so schlimm wie erwartet. Wir können fast konstant mit 30kmh den Berg hochfahren. Unterwegs stehen wunderschöne, grosse und sehr stachelige Kakteen, weiter oben gibt es unendlich viele Joshua-Trees. Unterwegs begegnen wir ein paar Fahrzeugen, bei einem müssen wir uns fast vorbei quetschen, obwohl genug Platz zum Kreuzen ist. Der Fahrer scheint richtig Angst zu haben vor unserem Truck, das erleben wir immer wieder. Trotz Jeep scheinen die Typen nicht mal rückwärts fahren zu können. Nach 1 ¼ Stunden kommen wir bei der Teakettle Junction an und machen ein paar Bilder des kurisoen Strassenschilds, an dem Passierende ihre mit Sprüchen verzierte Teekessel hinterlassen. Das letzte Stück Track für heute wird mit der Zeit immer schlimmer. Wir müssen aber unbedingt dort hinunter. Es gibt eine Kuriosität zu bestaunen. Auf einer Playa, also einem trockenen See, gibt es „wandernde Steine“. Immer wenn der Grund des Sees zwar feucht ist aber nicht tief mit Wasser bedeckt und der Wind stark weht, gleiten die Steine über die Oberfläche und hinterlassen dabei Spuren die man, sobald die Oberfläche wieder trocken ist, verfolgen kann. Wir entdecken etliche Exemplare die ihren Weg in den Grund „geschrieben“ haben. Noch ein paar Kilometer Waschbrett, dann kommen wir am heutigen Nachtplatz an und setzen uns mit einer, von Steffi fein gemixten Margerita, in unsere Stühle um die Abendstimmung auf uns wirken zu lassen. Als es langsam dunkel wird wollen wir kochen. Es soll Bratwürste mit Zwiebelsauce und Rösti geben. Hermi und ich machen die Rösti. Als wir allerdings unseren Gasherd anmachen wollen geht nichts. Ratlosigkeit, gestern haben wir doch erst die Gasflasche gefüllt? Hermi wechselt die Filter und plötzlich geht wieder was, allerdings nur kurz und schon wieder ist die Flamme aus. Zum Glück haben wir unser Ceranfeld mit dem wir nun zu Ende kochen. Hermi und Ozi wollen morgen früh prüfen was nicht geht. Wir setzen uns also wieder zusammen und verbringen den Abend mit Erzählungen und Diskussionen und prognostizieren wer wohl die US-Wahl von heute gewinnt. Um 22.00h ist Lichterlöschen, es wird eine herrlich ruhige aber kühle Nacht.

Montag, 02.11.2020
Heute ist es wieder etwas bewölkt, dadurch ist die Temperatur Nacht’s auch nicht zu stark gefallen. Ozi und Hermi legen sich schon das erste Mal unter unser Auto und versuchen diverse Kleinigkeiten zu beheben. Gegen 11.00h starten wir nochmal nach Bishop. Wir brauchen Gas und zwei, drei Lebensmittel sind uns auch noch in den Sinn gekommen. Gut ausgerüstet geht es nun nach Big Pine und von dort auf dem HW 168 Richtung Osten. Schon bald biegen wir aber auf die Death Valley – Big Pine Road ab und folgen ihr hinauf in die Berge. Auf wenigen Kilometern steigt die Strasse um gut 1‘000 Höhenmeter und führt dann nach einem kleinen Pass hinunter ins erste Tal des Death Valley NP, das Eureka Valley. Hier wechselt die Oberfläche der Strasse von Teer auf Gravel. Sie wurde wohl vor nicht allzu langer Zeit präpariert. Man kann gut mit 80kmh fast schon darüber fliegen. Noch ein Abzweiger und wir fahren weitere 16km bis zu den Eureka Dunes, die in der Ferne schon weiss leuchten. Bevor wir uns im Camp niederlassen steigt Steffi bei uns ein und wir fahren noch einige Kilometer auf schlechter Piste um die Dünen herum bis zu einem Taleinschnitt. Von hier kann man über den Steel Pass zu den Saline Valley Warm Springs fahren. Ozi und Steffi haben diese Strecke im Frühjahr bewältigt. Steffi zeigt uns die ersten 100 Meter auf den 3 Stellen bewältigt werden müssen, die wir mit unserem D-Hai wohl nicht überwinden könnten. Die Hot-Springs wären auch ein sehr schönes Ziel gewesen und auf einfacherer Strasse auch zu erreichen, sie sind aber wegen Corona gesperrt?! Den späten Nachmittag verbringen wir draussen und geniessen die Ruhe und die verschiedenen Lichtspiele der Sonne und Wolken, die die Natur um uns herum zum Leuchten bringen. Als es Dunkel wird umschwirren uns plötzlich dutzende von kleinen und grossen Fledermäusen. Wir wechseln ins D-Hai. Hermi kocht für uns ein Kartoffelgratin und dazu Filetmedallions mit Speck, so fein.

Sonntag, 01.11.2020
Zeitumstellung, nun haben auch wir wieder Winterzeit. Es ist teilweise bewölkt aber angenehm warm. Wir sind früh wach, bereiten alles vor und fahren dann nach Lone Pine um unser D-Hai mal wieder einer gründlichen Wäsche zu unterziehen. Anschliessend fahren wir nach Bishop. Wir tanken Wasser und Diesel und fahren zum Supermarkt. Hier haben wir mit unseren Freunden von dihei-uf-reise.ch abgemacht. Es ist 12.00h und sie erwarten uns schon auf dem Parkplatz. Nach einer herzlichen Begrüssung gehen wir einkaufen. Wir benötigen vorallem Frischwaren, die wir in den nächsten Tagen im Death Valley nicht kaufen können. Wir wollen ca. 10 Tage durch die verschiedenen Täler fahren bevor wir in Las Vegas eintreffen werden. Für den Rest des Tages fahren wir nahe der Stadt zu den Vulcanic Tablelands. Hier ist BLM Land und es wurden nette Plätze zum Übernachten geschaffen. Wir erzählen uns, wie es uns in den letzten Monaten ergangen ist, dabei wird es Abend und dann tiefe Nacht.

HAPPY HALLOWEEN

Samstag, 31.10.2020
Nach einem ruhigen Start in den Tag machen wir gegen 11.00h einen Spaziergang zu den Steinhaufen weiter vorne im Gebiet. Die Sonne strahlt wieder von einem wolkenlosen und azurblauen Himmel, die Temperatur  liegt in den T’Shirt und Shorts Höhen. Unterwegs gibt es viele kuriose Formen zu bestaunen. Die bemerkenswertesten sind zwei schöne Steinbögen. Hier sind natürlich viele Menschen unterwegs, die sich mit den Naturwundern ablichten möchten. Wir stellen uns an bis auch wir ein paar Bilder schiessen können. Nachmittags sitzen wir wieder in der Sonne und Abend‘s schauen wir Fernsehen. Wir sind erstaunt wieviele Autos sich heute noch durch die Gegend bewegen und alle suchen nach einem schönen Platz für die Nacht. Gut stehen wir an diesem schönen Ort schon zwei Tage, hier hat keiner mehr Platz!

Freitag, 30.10.2020
Wir machen heute einen kurzen Ausflug zum Whitney Portal. Das ist der Parkplatz an dem die Wanderung zum Mount Whitney startet. Ganz hinten fliesst ein Bach den steilen Hang herunter und oh Graus, er ist vereist! Um 10.30h sind es hier im Schatten der Sierra Nevada gerade mal 8°C. Das Gewässer gibt aber Anlass für ein paar Fotos. Hier oben befindet sich auch ein schöner Campingplatz, er ist fast leer. Grund, der Weg zum Gipfel ist gesperrt. Bei der Fahrt zurück ins Tal kann man die hohen Gipfel wunderbar in der Sonne strahlen sehen. Unten angekommen fahren wir noch ein wenig durch die bizarre Felsenlandschaft und machen kurze Spaziergänge um die Schönheit richtig wahrnehmen zu können. Gegen 12.00h, pünktlich zur Lunchzeit für Shell und uns, treffen wir wieder bei unserem Platz ein, den wir mit Stühlen reserviert haben. Den Nachmittag verbringen wir mit Lesen an der Sonne und den Abend, wie immer in letzter Zeit, in unserer Kuschelecke.

Donnerstag, 29.10.2020
Hermi weckt mich mit einem Kuss und gratuliert mir zum Geburtstag. Zum Frühstück backt er feine Zimtschnecken auf, mit viel Zuckerguss, lecker! Bevor wir wieder die Strassen rocken (grins) stellen wir uns noch eine Stunde vor das Visitors Center, das gutes Wlan bietet. Wir lesen meine Geburtstagspost und die News. Erst nach 11.00h geht es weiter. Der HW 14 und dann der 395 bringen uns nach Nordwesten bis nach Lone Pine. Es ist eine einsame aber schöne Strecke durch die Halbwüste, gesäumt von Bergen, ab und zu kann man auch mal einen See entdecken. In Lone Pine gehen wir in ein Museum. Es erzählt die Geschichte der Filmindustrie, die hier in den Alabama Hills westlich des Ortes über 400 Filme, vorallem Western, gedreht hat. Anschliessend fahren wir selber in die Hügel, hinter den Felsnadeln, Kuppen und Steinen erhebt sich die Sierra Nevada mit dem Mount Whitney, der der höchste Berg der USA ist, Alaska ausgenommen. Das Gebiet vor der schroffen Sierra ist BLM Land. Hier darf man kostenlos in der schönen Landschaft übernachten. Wir fahren hinein in die Movie Road und folgen ihr eine Weile, bis wir einen Platz finden, der uns gefällt und der einigermassen gerade ist. Wir setzen uns noch einen Moment an die Sonne und wechseln dann in unser Wohnzimmer, als die Sonne sich langsam hinter den Bergen zum Schlafen bereit macht. Kurz darauf überspannt uns ein wunderschöner Nachthimmel mit einem hellen Mond.

Mittwoch, 28.10.2020
Wir besprechen kurz was wir machen wollen und fahren dann mal zum Red Rock Canyon State Park. Es sind nur wenige Kilometer aber die Landschaft gefällt uns so gut, dass wir uns entschliessen hier eine Nacht zu bleiben. Auf einem schönen Rundweg um den Campingplatz bestaunen wir die erodierte Felswand, die wie ein Halbmond die Gegend umschliesst und zu deren Füssen Joshua Tree Bäume wachsen. Die ersten die wir zu Gesicht bekommen. Mittags scheren wir Shell, für einmal hält sie brav still. Trotz Sonne ist es nicht übermässig warm, man kann die wärmenden Strahlen richtig geniessen. Allerdings wird es schnell kühl, nachdem der glühende Ball kurz nach 17.00h hinter der Felswand verschwindet. Wir machen einen Schweizer Abend mit dem Raclettkäse den wir gestern gekauft haben, fein! und Schweizer Fernsehen, grins.

Dienstag, 27.10.2020
Um 10.30h und mit einem feinen Pancake im Magen fahren wir los. Kaum haben wir die Küste verlassen hat sich die Landschaft komplett verändert. Wir sind in den Santa Monica Mountains, uns umgibt nur noch Natur. Nach einigen Kilometern treffen wir auf den HW 101 und befinden uns wieder mitten in städtischem Gebiet. Auf dem Plan steht ein Besuch bei IKEA um uns neue Bezüge für die Sitzgruppe zu kaufen. Leider verfahren wir uns erstmal und landen nochmal in LA. Dann aber erwischen wir den richtigen Freeway und nun geht es zackig. Wir finden was wir suchen und zusätzlich einen Teppich, der unseren Boden wieder schützen soll. Unser heutiges Ziel, der Red Rock Canyon State Park ist noch viele Kilometer entfernt und so machen wir uns um 13.00h endlich auf die Strecke. Hinaus aus der Grossstadt geht es auf dem Freeway 5 und dann weiter auf dem 14er. Wir kommen am grossen Kanal vorbei der Kalifornien durchquert und Wasser für Los Angeles vom Norden transportiert, ein gigantisches Projekt! In Palmdale entdecken wir einen Aldi, da müssen wir rein! Lustig, zu Hause käme es uns nie in den Sinn eines dieser Geschäfte zu besuchen aber hier freuen wir uns über ein wenig „Europa“. Wir decken uns mit feinem italienischem Schinken, Raclettkäse und belgischen Waffeln ein. Es ist nun 15.00h und unser Ziel liegt noch immer 80km entfernt. Zum Glück ist der Verkehr ruhiger geworden. Die Natur nimmt wieder überhand bis auf Windräder und Solarpanelfelder am Strassenrand. In Mojave passieren wir einen Flughafen wo viele grosse Flugzeuge abgestellt sind. Eine halbe Stunde später erreichen wir den Abzweiger zum Jawbone Wash und suchen uns abseits der CR 589 einen Platz für die Nacht.

Montag, 26.10.2020
Es windet stark und immer wieder werden Staubteufel über die Plätze zum Meer geweht aber die Sonne scheint. Die Luft ist gelblich vom Sand, der aus der Wüste bis an die Küste getragen wird. Wir frühstücken hier, weil es draussen in den Cafés wahrscheinlich nicht gerade angenehm ist bei diesen Wetterverhältnissen. Wir fahren heute nach Venice und Santa Monica. An der Marina del Rey machen wir unseren ersten Stopp und einen Spaziergang entlang einem Pier, an dem viele schöne aber auch viele ungepflegte und hässliche Boote liegen. Anschliessend ist Venice Beach dran, es ist kurz nach Mittag und schon einiges los. Auf dem Parkplatz spricht uns ein junger Mann auf schweizerdeutsch an. Er lebt schon lange in den USA und wir plaudern einen Moment, dann flanieren wir los, leider sind wegen Covid sogar die berühmten Fitnesspärke geschlossen. Anstelle der Sportler haben sich jetzt überall Homeless niedergelassen, die mit Sicherheit weniger auf Abstand achten und auch keine Masken tragen. Es geht den geschmacklosen Souvenierläden entlang nach Norden. Bald haben wir genug, drehen um und gehen zurück zum D-Hai. Wir fahren vor bis Santa Monica und gehen hier nochmal los. Unterwegs lassen wir uns einen Lunch schmecken und spazieren dann zum berühmten Pier der Anfang und Ende der Route 66 darstellt. Nun haben wir uns satt gesehen und fahren zurück nach Malibu um uns auszuruhen. Zum Abschluss des Tages dürfen wir noch einen Sonnenuntergang bestaunen.

Sonntag, 25.10.2020
Auf nach LA, wir stehen auf und fahren gleich los. Zuerst geht es nach Beverly Hills, zum Pierce Brothers Westwood Village Memorial Park auf dem viele Promis ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Wir finden die Gräber von Dean Martin mit vielen Lippenstiftküssen und dasjenige von Marilyn Monroe, stilecht mit Flachmann davor, grins. Der Rodeo Drive ist um diese frühe Morgenstunde noch leer, nach einem Bummel an den luxuriösen Geschäften vorbei finden wir ein Café mit einer auswahlreichen Menukarte. Nach einem füllenden Brunch geht es auf den Sunset Boulevard, der aber Morgen‘s eher ungepflegt und nicht sehr attraktiv wirkt. Nachdem wir unser D-Hai in der Nähe des Hollywood Boulevard in einer Seitenstrasse geparkt haben spazieren wir über den Walk of Fame und identifizieren die verschiedenen Berühmtheiten auf den Sternen. Unserem nächsten Ziel, dem Hollywood Sign versuchen wir uns über schmale Strassen zu nähern, geben aber wieder auf und nehmen eine grössere Strasse. Oben angekommen werden die obligaten Fotos mit Wohni, Selfie und nur mit Sign gemacht, bevor wir uns Downtown zuwenden. Hier machen wir eine Rundfahrt mit unserem D-Hai ohne auszusteigen. Die Hochhäuser ähneln hier den anderen Grossstädten, bieten aber teilweise schöne Blicke. Zudem sehen wir doch tatsächlich eine Filmcrew die Aufnahmen macht. Der Heimweg nach Malibu ist dann eher langweilig und öde. Wir nehmen den Freeway 10 damit es schneller geht und schwimmen im Verkehr mit. Gegen 16.00h sind wir zurück auf dem Campground der sich geleert hat. Müde legen wir die Beine hoch und verarbeiten die Bilder des Tages.

Samstag, 24.10.2020
Wir sind früh wach und skypen schon um 9.00h mit Dubus, unseren Reisefreunden die zur Zeit in Frankreich sind. Anschliessend düsen wir los. Es geht entlang der Küste und dem HW 1 nach Malibu. Das Wetter ist und bleibt bedeckt aber es ist mit 20°C weiterhin angenehm. Diesen Streckenabschnitt kennen wir schon, ich habe ihn aber ehrlich gesagt spektakulärer im Gedächtnis. Das Küstengebirge fällt steil ab, lässt aber öfter Platz für schöne Strände. Die Ebene um Ventura ist stark besiedelt und hier finden sich wieder die grossen Früchte- und Gemüseplantagen. Überall blühen Sträucher, Bäume und Blumen bunt durcheinander, schön! In Malibu versuchen wir einen Parkplatz am Strand zu ergattern, geben aber auf, weil man hohe Gebühren bezahlen muss. Wir fahren zu unserem Campingplatz der etwas oberhalb des Corall State Beach am Hang liegt. Einen Platz mit Aussicht aufs Meer haben wir nicht aber dafür ist es hier ruhiger. Man hört den Verkehr des Highways weniger. Der Platz ist gut gefüllt und hat recht enge Stellplätze. Das stört uns aber nicht weiter, wir werden morgen und übermorgen eh in Los Angeles unterwegs sein und hier vor allem schlafen. Wir machen einen Hundespaziergang zum Strand und bewundern anschliessend bei der Rückkehr einige Oldtimer Wohnwagen. Es ist wohl ein Treffen unter dem Motto „Piraten“. Der Nachmittag und Abend vergehen mit Lesen und Fernsehen.

Freitag, 23.10.2020
Morgen‘s ist haushalten angesagt und Vorräte auffüllen. Nun können wir uns wieder den angenehmen Dingen widmen. Wir fahren zur Mission Santa Barbara um ein paar Fotos zu machen. Sie liegt schön in den Bergen und hat einen herrlichen Blick bis zum Meer. Die Kirche und das Museum sind aber leider geschlossen. Zurück auf dem Campingplatz machen wir uns fertig für einen Spaziergang. Wir wollen nochmal den Luxus geniessen zu Fuss in ein Zentrum laufen zu können. Als Belohnung gehen wir wieder essen um dann mit gut gefüllten Bäuchen zurück zum D-Hai zu laufen. Den Nachmittag und Abend verbringen wir drin, da das Wetter weiterhin bewölkt und kühl ist.

Donnerstag, 22.10.2020
Trotz höherem Lärmpegel haben wir nicht schlecht geschlafen. Der Himmel ist grau und Nacht’s hat es sogar geregnet aber es ist mild. Gegen Mittag starten wir für einen längeren Spaziergang in die Stadt. Entlang dem Strand geht es zum Zentrum, das nahe dem Pier startet. Hier wurde sogar eine Fussgängerzone eingerichtet an der sich Bars und Geschäfte aufreihen. Es ist recht ruhig aber das ändert sich an den Wochenenden bestimmt. Nach einem feinen mexikanischen Mittagessen schlendern wir noch ein wenig durch die Gassen bevor wir durch verschiedene Wohnviertel wieder zurück zum Camping gehen.

Mittwoch, 21.10.2020
Leider noch immer trüb, feucht und kühl. Wir machen uns fertig und fahren los. Lange Zeit dominieren Gemüse- und Obstfelder. In Pismo Beach könnte man am Strand fahren und auch campen aber laut Internet ist die Beach zur Zeit geschlossen. Eh egal, wir haben ja in Santa Barbara einen Campingplatz gebucht. Nach einer Weile kommen wir wieder in die Sonne. Wir fahren weiter bis Solvang. Hier machen wir einen Mittagshalt und einen Spaziergang durch das blitzsaubere und hübsche dänische Dorf. Leider geht es anschliessend, nach der Überquerung des Küstengebirges, wieder rein in den Nebel. Wir durchfahren Santa Barbara und richten uns auf dem Campground ein, der dicht am lauten HW 1 liegt. Für heute haben wir genug gesehen und bei dem Wetter verpasst man auch am Strand nichts, so verbringen wir den Rest des Tages im Wohni.

Dienstag, 20.10.2020
Leider hängt der Nebel immer noch über der Küste aber die Sonne blitzt zwischen den Schwaden hervor. Wir haben Hoffnung das es aufklart. So verbringen wir den Morgen mit Lesen und im Internet. Kurz nach 12.00h geben wir es auf und spazieren trotz Nebel los zum Städtchen. Dieses hat einen hübschen Hafen mit vielen Fischerbooten und diversen Lokalen direkt an der Mole. Ganz nah am Ufer entdecken wir Seeotter. Was für putzige Tierchen, die ganz entspannt auf dem Rücken an der Wasseroberfläche dümpeln, sich putzen, spielen und schlafen. Auf der Terrasse des Restaurants Anderson Inn bekommen wir einen feinen Lunch serviert und trinken eine Flache Sauvignon Blanc dazu. Für den Heimweg nehmen wir den Strand, was mit Shell eigentlich nicht erlaubt wäre aber seis drum. Wir finden viel Strandgut, unter anderem wunderschöne Sanddollars die ich vorsichtig mit ins D-Hai nehme. Es ist schon 17.00h als wir zurück auf dem Campingplatz sind. Wir machen es uns gemütlich und geniessen die Wärme in unserer guten Stube.

Montag, 19.10.2020
Als uns der Morgenstreich des Militärs um 7.00h weckt ist es neblig. Wir frühstücken gemütlich und schalten eine Runde Skypen mit Europa ein. Um 10.30h klart es auf und wir machen uns auf den Weg nach Süden. Es liegen rund 200km der schönsten Strecke des Highway 1 vor uns. Leider aber versinken wir kurz nach Carmel-by-the-sea schon wieder im Küstennebel. Zuerst versuchen wir ein wenig zu pausieren aber es sieht leider nicht so aus als ob das Wetter besser wird. Der Wind kommt vom Meer her und treibt die Schwaden an die Küste. Immer wieder bietet sich zwischendurch mal ein Blick auf den blauen Himmel und die Sonne. Immer wieder trifft auch mal ein Sonnenstrahl das Wasser doch sofort frisst der Nebel das Licht. Bei San Simeon machen wir halt und beobachten die Seeelefanten Kolonie. Die Tiere sind riesig und an Land sehr unbeweglich. Bis auf die Flossen, mit denen kratzen sie sich an der Nase oder bewerfen sich mit Sand. Gegen 16.00h haben wir es geschafft und treffen in Morro Bay ein. Die Dame des State Beach Campgrounds checkt uns ein und so können wir es uns gleich auf unserem Platz für die nächsten beiden Tage gemütlich machen. Wir bleiben allerdings drin, die Temperatur draussen liegt nur gerade bei 16°C, der Nebel und Wind machen, dass es sich draussen nicht gerade angenehm anfühlt. Wir hoffen auf Morgen, da ist gutes Wetter mit 22°C angesagt.

Sonntag, 18.10.2020
Ein gemütlicher Tag rund ums Wohni bei heute etwas kühleren Temperaturen die man aber an der Sonne sehr gut aushält.

Samstag, 17.10.2020
Um 7.00h tönt vom Militärgelände her der Ruf einer Trompete zum Morgenappell. Mann, wir hätten gerne noch etwas geschlafen. Nach dem Frühstück geht Hermann joggen und Shell und ich geniessen noch eine ruhige Stunde auf dem Sofa. Es wird im Gegensatz zur Vorhersage heute wieder warm. Wir sitzen deshalb bis nach 15.00h im Schatten und lesen. Endlich bringt der Wind etwas Abkühlung, wir starten zu einem Rundgang durch die Stadt. Unten angekommen staunen wir nicht schlecht über die Menschenmassen. In San Francisco war alles leer und hier geht die Post ab. Die Restaurants haben ihre Tische auf die Strasse verschoben und bedienen die Menschen auf dem Bürgersteig. Wir gehen bis zum Hafen, die berühmte Fishermans Warf hat geöffnet und kann sich nicht über zu wenig Andrang beschweren. Überall sind die Leute sogar zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs (alle tragen Masken). Das haben wir schon lange nicht mehr erlebt. Wir gehen bis Cannery Row, einer weiteren Flaniermeile am Wasser. Hier suchen wir ein Restaurant in dem wir essen könnten. Leider keine Chance, alles ist schon reserviert oder die Hungrigen stehen Schlange für einen Tisch. Wir gehen wieder zurück nach Downtown und haben Glück. Bei einem Bar & Grill kommen wir auf die Warteliste und sollten in ca. 20 Minuten einen Tisch zugewiesen bekommen. Wir gehen erst noch eine Runde um den Block und warten dann noch kurz. Wir bestellen Burger mit French Fries und geniessen dazu ein Glas Sauvignon-Blanc. Es wird langsam dunkel und damit auch schnell kühl, deshalb machen wir uns nach dem Essen auf den Heimweg. Es geht bergauf und bald ist uns wieder warm. Nach einer halben Stunde Weg durch die Dunkelheit treffen wir beim D-Hai ein und setzen uns ins Warme.

Freitag, 16.10.2020
Wir sind früh aufgewacht und haben gleich gefrühstückt. Es soll heute weiter nach Monterey gehen. Das sind nur gut 50km Fahrt nach Süden. Zuerst kommen wir an riesigen Gemüse- und Obstfeldern vorbei, erstaunlich, da sonst ganz Kalifornien knochentrocken ist. Die müssen hier wohl irgendwoher genug Wasser haben. Unterwegs gehen wir im Walmart einkaufen. Gegen 11.00h kommen wir im Städtchen Monterey an und fahren gleich den Berg hoch zu einem Camping, der Gäste auf „first-come-first-serve“ Basis aufnimmt. Erstaunt stellen wir fest, der Campground hat noch viele freie Plätze. Wir suchen uns einen aus, bezahlen und stellen zwei Stühle als Besetztzeichen auf, dann fahren wir nach Carmel-by-the-sea. Es liegt nur wenige Kilometer zu Füssen des Hügels. Durch dichtbebaute Wohnstrassen spazieren wir hinunter zum weissen Sandstrand und an vielen Restaurants, Galerien und anderen schönen Läden wieder zurück hinauf zum Wohni. Nun wollen wir noch den 17 Mile Drive entlang der Küste der Halbinsel nach Monterey fahren. Man bezahlt für die Durchfahrt 10.50$. Geboten bekommt man schöne Blicke auf die Küste und auf Villen der Reichen und Schönen, die sich hier zwischen diversen Golfplätzen angesiedelt haben. Absolut sehenswert finden wir, also der Strand und die zerklüftete Küste, grins. Hermi lenkt dann unser Wohni wieder hoch auf den Hügel, wo wir den Nachmittag im Schatten verbringen.

Donnerstag, 15.10.2020
Wir beeilen uns nicht und sind daher erst um 10.30h auf der Strecke. Wir nehmen den HW 101 und fahren bis ins Silicon Valley. Weder der Campus von Facebook noch der von Google sind allerdings offen. War ja auch nicht anders zu erwarten. Nächster Punkt auf unserem Tagesplan ist ein Besuch mit Shell beim Tierarzt, für eine Wiederholungsimpfung einer hier grassierenden Grippe. Wir finden eine nette Praxis die uns zum Emergency Tarif zwischen andere Termine schiebt. Leider folgt wieder eine komplette Untersuchung, die wir ja erst in Reno gemacht haben, egal, zum Schluss ist unser Tier geimpft und nun haben wir hoffentlich für ein Jahr Ruhe. Es ist wieder sehr heiss geworden. Wir entscheiden uns über die Berge ans Meer zu fahren. Wir nehmen eine sehr kleine Strasse die uns durch Eichenwälder in vielen engen Kurven über die Berge trägt. Hier oben ist wieder alles wegen der Feuergefahr gesperrt. Nach einigen Kilometern in dichten Redwoodwäldern nähern wir uns langsam der Küste. Die Temperatur fällt innert kurzer Distanz von 34° auf 21°C. Erleichtert atmen wir auf und geniessen die Brise, die vom Meer her weht. Mir fällt besonders auf wieviele verschiedene Düfte uns heute in die Nase gestiegen sind, von Abgasgestank über Haschischpfeifchen, würzige Waldluft, zu herrlich frischer Meeresbrise. Wir erreichen den HW 1 und fahren nun südwärts. Verschiedentlich machen wir einen Halt. Besonders schön ist der Pepple Beach mit feinem Kies, das in allen Farben leuchtet und der mit Felsen aufwartet, die kleine Löcher haben und teilweise schöne Muster zeigen. Es ist schon nach 16.00h als wir in Santa Cruz anfangen einen freien Stellplatz für die Nacht zu suchen. Erst nach mehr als zwei nervigen Stunden entscheiden wir uns für den teuren Koa Camping und stellen uns auf den zugewiesenen Platz. Es gibt einen Pool und den werden wir jetzt geniessen.

Mittwoch, 14.10.2020
Wir lassen es langsam angehen und fahren erst nach 10.00h in die Stadt. Zuerst versuchen wir es nochmal mit dem Aussichtspunkt Twin Peaks, aber trotz einer Ankündigung auf einem Schild, es sei bis 12.00h geöffnet ist die Schranke zu. Verärgert drehen wir um und fahren wieder runter. Es kommt uns ein grauer BMW entgegen, der Fahrer fragt uns, ob er ein paar Fragen zu unserem Iveco stellen darf. Klar, wir fahren rechts ran, der nette ältere Herr stellt sich als Phillipe vor, er hat über 20 Jahre hier in der USA für Iveco gearbeitet und war der Vize-Chef. Er gibt uns eine Adresse von einer Werkstatt weiter im Süden von Kalifornien die er von früher kennt und uns für die Lösung von Problemen empfiehlt. Er macht ein paar Fotos, wir bedanken uns herzlich und weiter geht unser Sightseeing. Unser D-Hai schnauft die steilen Berge hoch und kriecht die halsbrecherisch steilen Strassen drüben wieder runter. An der Marina stellen wir uns auf einen der Gratis Parkplätze und spazieren zur Lombard Street. Das ist diese berühmte Strasse mit den Kurven und den Blumen am Rand. Vorher erklettern wir die steile Filbert Street, pff, sagenhaft und die Aussicht nach Downtown erst! Die Lombard Street finden wir dann nicht so berauschend. Sie ist mit blühenden Büschen bepflanzt die aber so wuchern, dass man weder von oben noch von unten die Fahrbahn wirklich sehen kann. Die schöne Aussicht runter zu den Piers aber ist toll. Es ist schon 13.00h und alle drei haben Hunger und Durst. Da wir nicht allzu weit von der Fishermans Warf entfernt sind gehen wir runter zum Meer. Es ist uns schon vorher aufgefallen. Die Stadt ist leer, kaum ein Auto kam die Lombard Street herunter und hier an der Flaniermeile mit Souvenier Shops und Restaurants ist auch nichts los. Es fährt auch kein Cable Car, nur ein paar Busse erhalten den öffentlichen Verkehr aufrecht. Viele Geschäfte und Restaurants sind geschlossen und sogar die Hotels sind zu. Wir entscheiden uns für ein Sushi Restaurant und werden super bedient. Das Essen ist schmackhaft aber jetzt haben wir von rohem Fisch für die nächste Zeit wieder genug. Entlang dem Ufer gehen wir zurück zum D-Hai. Shell muss einmal ins Wasser, es ist heute wieder heiss und so kühlt sie am Besten ab. Nun wollen wir uns noch Downtown ansehen. Leider ist es sehr schwierig einen Parkplatz für unser Wohni zu finden. Irgendwann geben wir auf und machen einfach eine Rundfahrt durch die Strassen. Es fällt wieder auf wie leer alles ist. Nachdem wir kreuz und quer und hoch und runter gedüst sind fahren wir zurück zum Camping und ruhen uns von dem „anstrengenden“ Tag aus.

Dienstag, 13.10.2020
Aufstehen es ist 7.00h, wir müssen vor 8h vom Platz sonst müssen wir nochmal bezahlen. Noch einmal fahren wir zum Battery Spencer Lookout um die Golden Gate Bridge im Morgenlicht zu sehen. Es ist wieder ein Traumtag mit Sonnenschein pur und angenehmen Temparaturen. Für’s Frühstück fahren wir zur Horseshoe Bay direkt unter der Brücke. Von hier aus gelingen auch noch ein paar schöne Fotos. Nun geht’s über die Brücke und nach Lands End für eine Stadtrundfahrt. Wir fahren durch den Golden Gate Park, durch Haight-Ashbury das ehemalige Hippie Viertel mit wunderschönen Häusern, durch die Castro Street und hoch zum Twin Peaks. Dieser tolle Aussichtspunkt ist aber leider geschlossen, Corona? Bei Alamo Heights bewundern wir mit vielen anderen die „painted Ladies“ eine hübsche bunte Häuserzeile mit Downtown’s Hochhäusern im Hintergrund. Hermi jagt unser D-Hai die Hügel der Franklin Street hinauf und drüben wieder hinunter. Leider finden wir keinen Abzweiger der uns zur Lombard Street mit ihren tollen Kurven bringen würde. Zudem stehen hier überall Schilder „No Trucks over 3t“. Egal, wir haben genug gesehen für heute und fahren zum Campingplatz der einige Kilometer ausserhalb von Downtown liegt. Den Nachmittag verbringen wir mit Bilder sortieren und schreiben. Abends brät Hermi uns ein feines Ribeye Steak auf dem Grill.

Montag, 12.10.2020
Los geht’s Richtung San Francisco. Wir umrunden die Bay und fahren erstmal nach Tiburon. Von hier haben wir das erste Mal Sicht auf die Golden Gate Bridge und Downtown mit den Hochhäusern. Wir umrunden die Halbinsel und fahren anschliessend weiter nach Sausalito und weiter zum Viewpoint neben der Fahrbahn der berühmten Brücke. Durch einen Tunnel geht es Richtung Westen zum Point Bonita Lighthouse. Von hier kann man die ganze Einfahrt zur Bay übersehen. Beidseitig liegt die Küste im schönen Nachmittagslicht. Unter uns auf den Felsen sonnen sich die Seehunde. Es ist ungewöhnlich warm für die Gegend, wir messen 30°C. Zum Schluss fahren wir noch zum Battery Spencer Lookout mit tollem Blick auf die nahe Brücke, die Bay und Downtown. Nun geht es zurück nach Sausalito wo wir uns den „floating Harbour“ mit den Pontonhäusern anschauen. Für die Nacht stellen wir uns auf einen Parkplatz nahe dem Yachthafen. Da wir endlich mal wieder in fussläufiger Distanz ein paar Restaurants zur Verfügung haben gehen wir essen. Shell wartet derweil im Wohni.

Sonntag, 11.10.2020
Die Sonne strahlt von einem wolkenlosen tiefblauen Himmel und wärmt schnell die noch kühle Luft. Wir skypen mit unserer Familie und plaudern ein wenig mit unseren Nachbarn. Gegen Mittag fahren wir durchs Napa Valley auf dem HW 29 nach Norden. Vorbei an einigen der berühmtesten Weinkellereien der Gegend wie Mondavi, geht es durch grosse Rebenfelder die sich auf dem Talboden breit machen. Der kleine Ort Calistago liegt verschlafen zu Füssen der ihn umgebenden Berge. An der Hauptstrasse reihen sich ein paar Souvenierläden, einige Kellereien mit Räumen für eine Weinprobe und ein paar nette Restaurants beidseitig auf. In einem davon, mit hübschem palmenbekränztem Garten kehren wir ein und bekommen einen feinen Lunch serviert. Für den Rückweg wählen wir die Strasse mit dem Namen Silverado Trail. Sie führt an der Ostseite des Tals, am Fuss der Hügel zurück nach Süden. Unterwegs queren wir die Schneise, die das sogenannte „Glass Fire“ kürzlich in die Landschaft gefressen hat. Namenloses Entsetzen muss die Eigentümer der vielen hier angesiedelten Weinkellereien erfasst haben, als die Feuerwand näher gekommen ist. Dabei muss man sagen, es hat nicht jedes Haus erwischt. Es sieht aus als hätte sich der glühende Teufel genau ausgesucht wen er fressen wollte. Teilweise sind nämlich Gebäude total niedergebrannt aber 50 Meter weiter steht alles noch und auch die Reben wurden nicht angetastet. Nach einer Weile verlassen wir die Brandzone und können den Blick wieder über die schöne Rebenlandschaft schweifen lassen. Zurück in Napa fahren wir auf den Camping zurück und erledigen ein paar Schreibarbeiten im Freien an der Sonne.

Samstag, 10.10.2020
Bewölkt, kühl und etwas feucht präsentiert sich der heutige Morgen. Genau richtig um Waschen zu gehen. Anschliessend versuchen wir eine Autowaschanlage zu finden, müssen aber entnervt aufgeben. Zurück beim Camping machen wir uns einen gemütlichen Nachmittag und Abend. Gerade richtig um sich mit San Franzisco und den Übernachtungsmöglichkeiten auseinander zu setzen.

Freitag, 09.10.2020
Oh, schön! Die Sonne scheint durch den Nebel und lässt diesen langsam zurück weichen. Hier an der Küste ist zudem der Unterschied der Temparaturen zwischen Tag und Nacht gering, heute Morgen sind es noch 13°C. Wir sind früh fertig und fahren los. Am Anfang ärgert uns der Nebel noch ein wenig bis er dann langsam der Sonne weicht. Immer wieder geniessen wir tolle Blicke auf die zerklüftete Steilküste. Kleine Dörfer gleiten vorbei und es geht immer wieder steil bergauf und bergab, in ein Flusstal und wieder zu den Klippen zurück, Kurve an Kurve bis wir bei Bodega auf einen Strand stossen, der wohl als Surfspot bekannt sein muss. Es tummelt sich jung und alt auf den Brettern und gleitet über das recht ruhige Wasser und mit einer der Wellen zurück zum Strand. Der Ort Bodega, der an einem Inlet liegt, war Drehort für den Film „Die Vögel“ von Alfred Hitchcock, hier ist was los, diverse Motels und Inns und auch Campingplätze sind hier beheimatet. Ab hier verabschieden wir uns wieder vom Pazifik und fahren landeinwärts. Das Wochenende werden wir nochmal auf dem netten Skyline Wilderness Camping bei Napa verbringen. Zuerst füllen wir aber noch unsere Vorräte auf. Auf dem Platz angekommen putzen wir erst mal die Innenräume des D-Hai, das war bitter nötig. Heute ist es hier im Inland recht sonnig aber kühler als noch Anfang der Woche. So setzen wir uns zum Abendessen in die gute Stube und freuen uns auf einen Fernsehabend.

Donnerstag, 08.10.2020
Nachdem wir ein paar nötige Haushaltssachen erledigt haben geht unsere Fahrt heute weiter auf dem HW 1 nach Süden. Das Wetter ist weiterhin bewölkt und kühl aber das tut der schönen Aussicht, die wir geniessen können, keinen Abbruch. Wir rollen durch kleine Dörfer, die wirken, als wäre hier die Zeit stehen geblieben. Ab und zu kommen wir an einer Lodge vorbei die alle eine atemberaubende Aussicht auf den Ozean und die Küste bieten. Beim Point Arena fahren wir die schmale Strasse hinaus bis zum Lighthouse und entdecken eine kleine Wühlmaus und ein paar Robben neben dem Turm, der an der Spitze einer Landzunge hoch in den Himmel ragt und seine Blitze als Warnung zu den Seeleuten sendet. Mittags machen wir in der Nähe der Bowling Ball Beach Halt. Leider lohnt es sich nicht bis zum Strand mit seinen spannenden Steinen hinunter zu klettern, da die Flut zu hoch steht. Nach weiteren 50km Küstenstrasse kommen wir in Ocean Cove an. Hier hoffen wir einen Platz für die Nacht zu ergattern. Der Campingplatz liegt wunderschön oberhalb der Steilküste an einer kleinen Bucht und bietet direkten Meerblick für 28$. Problemlos können wir einchecken und dürfen uns dann einen Platz aussuchen. Nachdem wir uns eingerichtet haben spazieren wir zu den zerklüfteten Klippen des Stillwater Cove Regional Parks, beobachten Pelikane und Möwen bevor wir uns beim D-Hai noch einige Minuten an die verhalten scheinende Sonne setzen. Schnell wird es uns zu kalt und wir flüchten rein. Von hier drinnen ist sowieso das Meer noch besser zu sehen.

Mittwoch, 07.10.2020
Mit dem guten Internet können wir mal wieder einen Chat mit Reisebekannten starten, die in die Schweiz zurückgekehrt sind. Nach dem Mittagessen machen wir einen langen Spaziergang entlang der Steilküste zum kleinen Cabrillo Lighthouse. Das Wetter ist heute bewölkt und kühl aber ideal um zu laufen. Müde kehren wir zurück zum Campingplatz und kuscheln uns in unsere Sitzecke. Es gibt später einen weiteren TV-Abend, grins.

Dienstag, 06.10.2020
Nach einem Frühstück mit feinen Gipfeli geht’s los. Die 101 bringt uns über Ukiah nach Willits, wo wir auf den HW 20 abbiegen. 60km Kurven und Wald bis zum Meer. Kurz vor Fort Bragg klart die Luft auf, der Rauch ist weg. Die Freude ist nur von kurzer Dauer, vor uns wartet der Küstennebel, wir tauchen ein. Der berühmte HW No 1 ist erreicht. Zuerst wenden wir uns nochmal kurz nach Norden um im Noyo Headlands Park einen Spaziergang zu machen. Hier gibt es den „Glass Beach“. Er ist durch Abfall entstanden der hier entsorgt wurde. Geblieben sind rund geschliffene bunte Glassteine. Allerdings ist nicht mehr viel davon übrig, ich hatte andere Bilder davon gesehen und bin enttäuscht. Die Küste davor mit ihren grossen, vom Meer umtosten Felsen ist trotz Nebels wunderschön. Zur Freude von Shell wagen sich ein paar freche Erdhörnchen aus ihren Behausungen und vor meine Kamera, begleitet von Shellis Gebell, die Tierchen sind recht unerschrocken! Wir beschliessen uns noch Mendocino anzusehen, das ein paar Kilometer weiter südlich liegt. Es ist eine Künstlerkolonie mit einem vorgelagerten schönen Kliffsaum. Jeder kennt wohl den Schlager der das hübsche Örtchen bekannt gemacht hat. Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Steilküste und durch den gepflegten Ort. Gegen 15.00h sind wir zurück beim D-Hai und fahren nun unseren gebuchten Campingplatz an der Caspar Beach an. Da es doch sehr grau und kühl ist, heute haben wir noch 13°C nach den gestrigen 34°C, setzen wir uns in unsere gute Stube und geniessen das gute Internet das der Camping zur Verfügung stellt.

Montag, 05.10.2020
Eine kühlere Nacht und heute Morgen machen wir für’s erste die Heizung an. Es ist Rauch ins Valley gezogen, die Stimmung ist herbstlich. Gerade richtig für unsere Tour durchs Sonoma Valley. Wir nehmen den HW 12 und kommen bald durch die ersten Weinfelder. Oben, zwischen Napa und Sonoma Valley steht die Villa der Domaine Cameros, die von einem wunderschönen Garten umgeben ist. Unser erstes Ziel heute ist die Buena Vista Winery, die angeblich älteste und renomierteste in den beiden Tälern. Auf jeden Fall sind die Gebäude wunderschön in die Landschaft eingepasst. Von der legendären Aussicht ist aber wegen der dichten Pflanzen nicht’s zu erkennen. Wir machen eine Weinprobe, 5 wunderbare „Säfte“ werden uns kredenzt. Hermi darf nur nippen, er ist der Fahrer, grins. Dazu bestellen wir uns Käse, er wird in einer Plastikschale gebracht, ist das wohl wegen Corona? Es sieht auf jeden Fall sehr billig aus für eine Firma, die eher als exklusiv gilt. Billig ist die Nascherei allerdings nicht mit 30$. Zum Schluss kaufen wir uns 3 Flaschen des wunderbar spritzigen Pinot Grigio und schliessen damit das erste Tasting ab. Unsere Fahrt geht weiter auf dem HW 12 bis Santa Rosa. Rundum Hänge mit Wein und teilweise sehr schöne Gebäude. Kurz vor der Stadt dann auf einigen Kilometern verbrannte Erde. Hier hat erst kürzlich ein Feuer gewütet. Die Elektriker sind erst gerade daran, die Leitungen wieder zu installieren und die Feuerwehr und die Polizei sperrt noch immer Strassen rechts des HW 12. Wir biegen ab und folgen nun dem HW 101 nordwärts. Kurz vor Ukiah haben wir bei einer Winery eine Übernachtung über Harvest Host gebucht. Bei der Abfahrt von der Hauptstrasse empfangen uns rechts und links der Strasse die Weinfelder, die zur Nelson Family Vineyards gehört. Ein hübsches Haus, leicht erhöht, mit einem lauschigen Garten und dahinter ein Redwood Hain erwarten uns. Der Tastingroom ist in den Garten verlegt worden, wo wir wieder verschiedene feine Tropfen kredenzt kriegen. Die Temperatur ist auf 34°C gestiegen und so finden wir den lauschigen, schattigen Garten herrlich. Natürlich kaufen wir auch hier Wein ein, dazu Honig und Olivenöl aus ihrer eigenen Produktion. Um 17.00h machen die Nelsons Feierabend und wir fahren einen Kilometer weit in ein Tal, an dessen Ende uns ein grosser Parkplatz erwartet, auf dem wir für die Nacht stehen können. Mit uns steht eine kleine Familie mit einem grossen gelben Schulbus hier. Wir haben die drei schon auf der Olympic Penninsula kennengelernt, man sieht sich immer zweimal im Leben, oder?

Sonntag, 04.10.2020
Die Fahrt heute bringt uns über ein paar Hügel hinunter in die Ebene von Sacramento. Es ist noch immer rauchig aber je weiter wir kommen, je besser wird die Sicht. Bald können wir die ersten Palmen sehen, rund um uns erstreckt sich ein riesiges landwirtschaftliches Gebiet in dem alles angebaut wird, was man sich vorstellen kann und das die Hitze liebt. Bei Stockton verlassen wir den HW 4 und rollen einige Kilometer Richtung Norden. Bei Lodi biegen wir auf die 12 ab und fahren nun bald an den ersten Ausläufern des Deltas vorbei, das der San Joaquin River geschaffen hat. Wir machen eine Mittagspause bevor wir über Rio Vista und Fairfield nach Napa weiter fahren. Man merkt deutlich, hier ist die Gegend urban und der Verkehr ist lebhaft geworden. Kurz vor der Stadt biegen wir rechts ab in die Hügel zum Skyline Wilderness Park. Wir besprechen uns mit der netten Dame an der Rezeption und buchen dann online eine Site. Dieses Covid macht alles einfach nur kompliziert. Egal, wir haben für die Nacht einen schönen Platz. Die Luft ist hier angenehm und nicht mehr so heiss. Damit wir die nächsten Tage irgendwo unterkommen buche ich bei einem Weingut für morgen einen Platz und für die weiteren beiden Nächte an der Küste bei Mendocino einen Campground mit Strandlage. Als es kühler wird gönnen wir uns eine ausgiebige heisse Dusche bevor wir ein leckeres Filet im Teig vertilgen.

Samstag, 03.10.2020
Ich habe bis um 8.00h ausgeschlafen, Hermi und Shell rumoren aber schon im Wohni herum. Nach dem Frühstück machen wir einen Ausflug. Zuerst fahren wir zum Columbia State Historical Parc und sehen uns ein „konserviertes“ Goldstädtchen an. Hier gibt es neben der Möglichkeit Gold zu waschen, eher für die Kinder, ein paar „Originale“, Leute die sich wie in früheren Zeiten verkleideten haben und entweder ein Instrument spielen, flanieren oder die vierspännige Postkutsche fahren. Hübsch gemacht, trotz Samstag ist zum Glück nicht so viel los, sodass man sich die Saloons, Läden und auch eine Schmiede näher anschauen kann. Speziell beeindruckt hat uns ein Hügel, von dem heute nur noch Felsen übrig geblieben sind. Die Goldgräber haben die Erde komplett abgetragen. Unser Ausflug geht weiter nach Murphys, wir kommen durch ein Weinanbaugebiet. Im Ort selber stellen wir unser Auto auf einen Gratisparkplatz und schlendern die Main Street entlang. Es gibt einige hübsche Häuser, beim Hotel könnte man meinen es stünde in Südfrankreich. Ansonsten gibt es hier vor allem Weinprobelokale, Restaurants und Andenkenläden. In einem hübschen Mexikanischen Restaurant setzen wir uns in den Garten und essen einen Burrito und Salat. Mit gefülltem Magen und ein wenig unter der Hitze leidend, fahren wir zurück zum Camping und verbringen den Nachmittag im Schatten des D-Hai.

Freitag, 02.10.2020
Wir haben unruhig geschlafen und zwischendurch immer wieder mal nach Shell gesehen. Zum Glück schläft sie seelenruhig. Heute Morgen wirkt sie total normal, frisst und trinkt. Es wird schnell warm, wir fahren los und folgen dem HW 49 entlang einer Talflanke, es geht mal hoch und mal runter in vielen Kurven. Unterwegs spaziert vor uns ein Luchs über die Strasse. Zudem kommen wir durch ein Gebiet das vor kurzem gebrannt hat, die Flammen sind ganz dicht an die Häuser herangekommen, eine gruselige Vorstellung. In Sonora angekommen suchen wir uns einen Parkplatz und machen einen Spaziergang die Hauptstrasse hoch und runter. Anschliessend gehen wir einkaufen. Im Internet konnte ich in der nahen Tuttletown Recreation Area einen Platz für 2 Nächte reservieren. Der Platz ist jetzt nicht der Brüller aber wir haben eine schöne Aussicht auf den New Melones Lake. Um uns gibt es Rehe und vom See dröhnen die Motoren der Boote und Jetskis herauf. Leider hat Shell auch heute wieder Probleme, wir vermuten die Hitze und vorallem zuwenig Flüssigkeit weil wir sie nämlich an einem nahen Wasserhahn immer wieder nass machen. Mit ein wenig Bier können wir sie aber dann doch zum trinken animieren. Kurze Zeit später ist alles wieder ok. Da müssen wir morgen noch mehr darauf achten. Es ist aber auch heiss mit 36°C und es geht kaum ein Lüftchen und wenn dann ist es heiss. Wir sitzen noch lange draussen und warten ab bis unser D-Hai im Inneren wieder angenehme Temperaturen aufweist bevor wir ins Bett gehen.

Donnerstag, 01.10.2020
Aufstehen und losfahren ist auch heute wieder die Devise. Durch ein Valley fast ohne Rauch geht’s zum El Capitan. Wir suchen die Kletterer von gestern, finden aber nur in einer Wand ein paar Leute die dort „hängend“ übernachtet haben. Weiter geht es zum Glacier Point, bei der Tunnel View gönnen wir uns nochmal einen Blick zurück. Leider hat aber schon wieder Rauch das Zepter übernommen. Die Strasse windet sich nun fast 40km durch die Landschaft bis zu den atemberaubenden Aussichtspunkten Washburn und Glacier Point. Hoch über dem Yosemite Valley hat man fast das Gefühl über der Landschaft zu schweben. Wir haben Glück, der Rauch hat sich wieder verzogen und ein ungetrübter Blick fällt auf das 1‘000m unter uns liegende Tal und seine es umgebenden Granitdome. Direkt vor uns steht der Half Dome, der aus dieser Perspektive seine Faszination erst so richtig entfaltet. Nachdem wir die Aussicht ausreichend genossen haben, setzen wir uns mit Blick auf den Half Dome zum Frühstück. Es ist schon nach 11.00h als wir weiter fahren. Es geht zurück zum HW 41 und dann runter Richtung Oakhurst. Leider ist die Mariposa Grove mit ihren riesigen Sequoias wegen Feuergefahr geschlossen und auch das schöne Wawona mit einem tollen Hotel ist zu. Nachdem wir im heissen Tal bei 35°C angekommen sind versuchen wir, ob wir am Bass Lake einen offenen Campingplatz finden, alles zu. Wir fahren also weiter, jetzt wieder Richtung Norden auf dem HW 49 bis nach Mariposa. Hier stellen wir uns auf dem Fairground auf den Zeltplatz und schwitzen uns durch den Nachmittag. Es geht kein Lüftchen und es ist wieder rauchig. Shell hat plötzlich Probleme und torkelt durch die Gegend. Wir kühlen sie ab und versuchen ihr Flüssigkeit einzuflösen, kurz darauf ist sie wieder ok. Komischerweise hat sie heute trotz Hitze relativ wenig getrunken.

Mittwoch, 30.09.2020
Um 7.00h ist Tagwache, nach einer Dusche und ohne Frühstück fahren wir los zum berühmten Yosemite Valley. Unterwegs verlieren wir dann wegen einer Baustelle 20min. Mann, da hätten wir ja glatt zuerst frühstücken können. Leider ist die Sicht auch heute wieder durch den Rauch getrübt. Am „El Portal“ ist es deshalb fast unmöglich, das Tal in seiner ganzen Schönheit zu erahnen. Dafür haben wir später eine spezielle Atmosphäre als wir „El Capitan“ vor uns sehen. An seiner Flanke sehen wir weit oben Kletterer, die sich die Wand hoch hangeln. Unglaublich, wie man so einen vertikalen glatten Felsen bezwingen kann. Im Yosemite Village angekommen nutzen wir das Internet und versuchen einen Platz auf einem Campground hier im Valley zu ergattern und es klappt! Glück gehabt, da hat wahrscheinlich gerade einer seine Reservation storniert. Nun sind wir bereit für ein Frühstück. Nachdem wir im Grocery Store noch ein paar fehlende Lebensmittel eingekauft haben, holen wir uns in einem Restaurant einen Donut und Kaffee. An der frischen Luft vertilgen wir alles und machen uns dann auf zum Wohni. Es ist schon Mittag, sodass wir als erstes unseren Campingplatz aufsuchen und uns einrichten. Nun ist es Zeit für einen Spaziergang zum Mirror Lake, von dem man den Half Dome gut sehen kann. Unterwegs beobachten wir am North Dome wieder Kletterer und geniessen dann eine Weile, auf einem grossen Felsen sitzend, die Sicht auf die Steilwand des Half Dome, die aber leider noch im Schatten liegt. Gegen 15.00h sind wir zurück auf dem Camping. Eine ganze Weile können wir noch draussen die warmen Temperaturen geniessen bevor wir drin kochen und den Abend ruhig ausklingen lassen. Unglaublich aber wahr, es gibt tatsächlich immer noch unverbesserliche, die es sich erlauben, trotz absolutem Feuerverbot, ein Lagerfeuer anzuzünden und keiner stört sich daran?!? Soll einer diese Menschen in diesem Land verstehen.

Dienstag, 29.09.2020
Wir haben prima geschlafen, es war absolut still. Leider hat sich über Nacht wieder Rauch ins Land geschlichen und vernebelt die Aussicht, echt schade für die heutige Strecke. Beim Frühstück eine böse Überraschung, unser Toastbrot ist grau, nicht schlimm, Hermi backt Pancakes, grins. Nun müssen wir die ganze Strecke zurück zum Eingang des Nationalparks, fast 50km. Oben angekommen zeigen wir unsere Reservierung, man kommt im Moment nur rein wenn man vorher im Internet einen Day Use Eintritt bezahlt hat (2$), der dann aber 7 Tage gilt. Wir bekommen ein Permit ausgehändigt und dürfen passieren. Die Tioga Pass Road führt durch Sümpfe, die im Moment trocken sind, durch ausgedehnte Wälder und an den verschiedenen berühmten sogenannten Dome‘s vorbei. Es sind Berge aus Granit, die ihre heutige Form durch Gletscher erhalten haben, durch die sie tausende von Jahren geschliffen wurden. Es gibt schöne Ausblicke an einem See leider ist heute einfach die ganze Landschaft in Rauch gehüllt. Am Olmsted Point machen wir Mittagspause und geniessen eine Weile die Berge in der Ferne. Kurz darauf sehen wir einen Waldbrand, ui, da müssen wir dran vorbei. An der Strasse steht ein Schild „künstlich gelegtes Feuer“ und auch die Feuerwehr. Die Strasse führt wirklich ganz nah an den lodernden Flammen vorbei und überall kann man rauchende Stämme sehen. Schnell fahren wir weiter und kommen darauf in einen intakten Wald, der uns bis zur Einmündung der Strasse in die Big Oak Flat Road die Aussicht versperrt. Da im Nationalpark nur der grosse Campingplatz im Valley geöffnet ist, natürlich total ausgebucht, fahren wir aus dem Park hinaus bis zu einem privaten RV Resort. Alle anderen Plätze und auch der Nationalforest sind wegen Brandgefahr gesperrt. Wir beissen in den sauren Apfel und bezahlen 69$ für die Nacht, schon abgezogen der Good Sam Rabatt von 10%. Wir sitzen noch lange draussen, hier im Westen der Sierra ist es noch richtig heiss und es kühlt erst ab, als die Sonne hinter den Bergen verschwindet.

Montag, 28.09.2020
Vor der Weiterfahrt gönnen wir uns nochmal ein Bad. Erfrischt und mit gut angeregtem Kreislauf, (das Wasser war heiss!) fahren wir auf dem HW 395 weiter bis zum Abzweiger nach Bodie und dann zwischen Hügeln immer weiter hinauf zur Ghost Town, die während des Goldrauschs mehr als 8‘000 Einwohner hatte. Für die Besichtigung wird ein Eintritt von 8$ pro Person fällig. Für eine Broschüre mit Erklärungen hätten wir nochmal 3$ bezahlen sollen, das haben wir uns dann gespart. Viele der alten Holzhäuser stehen noch und werden durch die Angestellten des State Park einigermassen in Stand gehalten. Anders als in Garnet kann man hier nicht in die Häuser hinein. Es bleibt nur ein Blick durch die schmutzigen Fenster in die etwas chaotischen Räume. Zum Glück macht mein Handy trotzdem ein paar gute Fotos von verschiedenen Stuben, Geschäftsräumen, einem Restaurant mit Billardtisch und der Schule. Wir spazieren durch die verschiedenen Strassen, entdecken die ehemalige Bank, die in einem Steinhaus untergebracht war und in der noch heute der Tresor steht. Oben am Hügel ist noch eine grosse Mine erhalten, die aber nur mit Führung besichtigt werden kann, die wärend Covid natürlich nicht stattfinden. Es gab eine Turnhalle mit Schaukelringen usw. leider war der Raum zu dunkel für ein Foto. Die Kirche hat uns auch gefallen, sie enthält noch eine schöne kleine Orgel. Da der Ort erst um 1934 verlassen wurde ist auch eine Tankstelle vorhanden, eine Shell-Tankstelle, grins. Im hinteren Teil des Tals haben die Chinesen gehaust, es gab wie so oft damals ein richtiges Chinatown, von dem heute aber nur noch Fragmente stehen. Insgesamt bekommt man noch einen guten Eindruck vom Leben wie es damals hier stattfand. Nach einer guten Stunde haben wir uns satt gesehen und fahren, leider ohne Gold, zurück zum HW 395 und weiter zum Mono Lake. Wir wollen uns die filigranen Tuffsteinformationen ansehen, die am Südwestende des Sees aus dem Seegrund gewachsen sind. Sie wurden freigelegt als der Wasserspiegel sank weil Los Angeles so viel Wasser brauchte. 1982 wurde der See dann schlussendlich geschützt aber der Wasserspiegel hat sich nicht erholt und liegt heute 15m unter dem Niveau von 1950 als die Wasserentnahme begann. Als wir beim State Park ankommen müssen wir entäuscht wieder umdrehen. Die Zufahrt ist geschlossen wegen eines Feuers das hier kürzlich gewütet hat. Wir fahren zurück nach Lee Vining, hier gibt es noch eine weitere Stelle mit Tuffsteinen, die aber nicht so schön sein sollen und nur von weitem betrachtet werden dürfen. Der Ort selber ist auch bekannt für seine teuersten Tankstellen in der ganzen USA. Nach einem Spaziergang dem Ufer entlang zu den Gebilden, die weiss aus dem blauen Wasser leuchten, fahren wir Richtung Yosemite NP. Wir wollen vor dem Parkeingang an der Tioga Road campen. Das Unterfangen scheitert kläglich. Alle Campgrounds und freien Plätze sind geschlossen wegen Feuergefahr. Am Eingang zum Nationalpark fragen wir nach Möglichkeiten, bekommen aber einen negativen Bescheid. Die nächste Möglichkeit ist in Lee Vining ein privater Campground oder etwas weiter nördlich am HW 167 das BLM Land das offen zum Campen ist. Wir rollen also die steile Bergstrasse wieder ins Tal und suchen uns einen Platz oberhalb des Mono Lake. Einsam stehen wir etwas entfernt über dem See und geniessen eine herrliche Aussicht.

Sonntag, 27.09.2020
Es ist 11.00h bis wir bereit für die Weiterfahrt sind. Ich habe mich noch mit dem Permit für die Tiago Road im Yosemite NP abgemüht, weil ich auf der App erst den Button nicht gefunden habe, der den Eintritt nicht verrechnet. Nun haben wir eine Durchfahrtserlaubnis aber einen freien Platz zum Campen habe ich nicht gefunden. Kommt Zeit kommt Rat. Heute fahren wir erstmal weiter bis Bridgeport. Es geht auf gut ausgebauter Strasse durch die Sierra. Noch am Topaz Lake tanken wir und kommen kurz darauf wieder nach Kalifornien. Am Border werden wir nach Früchten und Feuerholz gefragt, dann dürfen wir passieren. Nach knapp 75km kommen wir im kleinen Städtchen an, machen einen Mittagshalt, kaufen ein paar Dinge ein und geniessen ein Glacé. Südlich des Ortes liegen auf einem Hügel die Travertine Hot Springs. Das D-Hai schnauft hinauf und wird geparkt. Ein Spaziergang führt uns suchend durch die Gegend, die die geothermale Aktivität schön aufzeigt. Im Hintergrund kann man die Spitzen der Berge im Yosemite erkennen. Es gibt verschiedene Quelltöpfe von kühl über warm bis heiss. In zweien davon geniessen wir das etwas trübe Wasser. Es ist nach drei Uhr, die Suche nach einem Übernachtungsplatz beginnt. Kurz vor den Hot Springs geht eine Gravelroad ab, hier gibt es ein paar Möglichkeiten für die Nacht zu stehen. Bevor wir uns definitiv entscheiden, fahren wir aber noch wenige Kilometer zum Bridgeport Reservoir an dem zwei Campgrounds ihre Plätze anbieten. Nein, dann doch lieber oben bei den Hot Springs. Da können wir morgen früh gleich nochmal ins heisse Wasser springen. Leider ist auch heute der Wind wieder stark, sodass wir es uns trotz Sonne und milden Temperaturen lieber im Wohni gemütlich machen, bevor wir komplett vom Staub paniert werden. Vor dem Eindunkeln haben wir noch 2 ruhige Nachbarn bekommen.

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