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Montag, 22. Januar 2024

Wir werden um sechs Uhr wach und stehen schlaftrunken auf. Das Schiff hat eben im Hafen von Ushuaia angelegt. Wir packen unsere restlichen Sachen und gehen frühstücken. Die ersten Gäste und ihr Gepäck werden schon in die Busse verladen. Wir schnappen auch unser Gepäck und checken zum letzten Mal aus. Schön wars! Wir müssen aus dem Hafen laufen, dann nehmen wir ein Taxi, geben bei der Lavanderia unsere Wäsche ab, und lassen uns zum Wohni bringen. Jupi, alles ok. Wir packen aus und haben eine kurze Schrecksekunde, weil das Elektrische nicht einschalten will. Nachdem Hermi die Sicherung rausgenommen und wieder eingesteckt hat, funktioniert aber alles einwandfrei. Zeit, um in die Stadt zu fahren. Wir müssen einkaufen und die SIM-Karte aufladen. Das klappt nach drei Mal zwischen dem Claro Shop und einem Kiosk hin und herlaufen schlussendlich. Mittags haben wir uns mit Susi und Walter zum Essen verabredet. Wir hatten ihnen ein Ersatzteil mit nach Uruguay gebracht und nun treffen wir uns hier, ganz am Ende der Welt. Nachmittags fahren wir zurück zu unserem Stellplatz beim Pferdehof. Ich lade endlich die Homepage und dann schauen wir Fernsehen, bevor wir früh ins Bett gehen.

Sonntag, 21. Januar 2024

Nach einer unruhigen Nacht stehen wir etwas gerädert auf. Die Wellen sind nun gut 5 Meter hoch und Wind treibt Gischt vor sich her. Nach dem Frühstück sitzen wir gelangweilt im Zimmer und warten auf das Mittagessen. Ach, wie gerne wären wir jetzt schon im D-Hai. Nach dem Lunch dürfen wir den Kapitän und die Brücke besuchen. Der Maestro macht aber gerade Siesta und lässt sich von einem seiner Offiziere vertreten. Von hier oben sieht das aufgewühlte Meer noch eindrücklicher aus. Es ist auch noch nicht ausgestanden, je näher wir Kap Hoorn kommen, je ungebärdiger verhält sich der Meeresgott. Diesem möchte man nicht in einem kleinen Boot ausgeliefert sein. Wie müssen sich die Menschen früher vor dieser Passage gefürchtet haben. Wir sitzen warm und sicher im Bett und lassen das Ganze über uns ergehen. Gegen Abend verabschiedet sich der Kapitän und die Crew von uns Gästen. Wir geniessen noch ein letztes feines Dinner und einen Apero auf Deck 10. Endlich fahren wir in ruhigere Gewässer ein. Die MS Fridtjof Nansen ist im Beagle Kanal angekommen. Wir packen noch unsere Siebensachen, bevor wir schlafen gehen.

Samstag, 20. Januar 2024

Wir haben gut geschlafen, obwohl das Schiff langsam angefangen hat zu schaukeln. Es wird ein ruhiger Tag auf See. Den ganzen Morgen über sehen wir noch Eisberge. Der Kapitän gibt gegen Mittag ein Update des kommenden Rests der Reise. Es soll spätestens heute Abend wieder ziemlich hohe Wellen geben, die bis morgen Abend anhalten. Na dann... Erstmal geniessen wir ein leckeres Menu, wir teilen alles, sonst platzt man zum Schluss. Draussen tauchen kleine Vögel auf, die dicht über dem Wasser segeln. Hermann versucht, sie mit der Kamera einzufangen, aber sie sind viel zu schnell. Nun geht es zum Gummistiefel putzen und abgeben, die schöne rotgelbe Jacke dürfen wir behalten. Der Nachmittag vergeht im Zimmer mit Lesen, Puzzeln und Filme kucken. Die Fridtjof Nansen zieht durch die Wellen. Sie hebt und senkt sich langsam und in alle Richtungen, knarrt und gurgelt, leise pfeift der Wind am Fenster vorbei. Drin ist es warm und gemütlich, es geht uns gut. Bis jetzt bahnt sich glücklicherweise keine Übelkeit an. Nach einem Apero an der Bar verputzen wir einen Burger und gehen dann nochmal auf Deck 10 für einen Drink. So und nun gute Nacht. Mal sehen, wie sie wird.

Freitag, 19. Januar 2024

Ein sanftes Rollen des Schiffs hat uns heute Nacht im Schlaf geschaukelt. Der heutige Tag startet trüb, es schneit. Bis gegen 11.00 h kann man draussen nicht viel sehen. Nebel verhüllt die weitere Umgebung. Trotzdem sehen wir ein paar Wale, die ihres Weges ziehen. Die MS Fridtjof Nansen ist auf dem Weg zur Deception Bay, einer mit Meerwasser gefüllten Caldera, eines noch aktiven Vulkans. Er hat seine Füsse 1'500 Meter tief am Meeresboden. Die Einfahrt durch Neptune's Bellows, eine 400 m schmale Passage, ist mit so einem grossen Schiff spektakulär. Heute ist allerdings die Sicht sehr schlecht. Erst kurz vor dem Eingang kann man hohe Felsen erkennen. Als wir das Tor passiert haben, hört es auf zu schneien. Jetzt sieht man den tiefschwarzen, mit Eis bedeckten Kraterrand aus dem Wasser aufsteigen. Übrigens ist das Wasser hier im Krater rund 10°C warm. Nach dem Mittagessen machen wir Siesta, um 16.30h werden wir dann für den Landgang aufgerufen. Warm eingepackt geht es mit dem Boot an Land. Ein kurzer Weg führt hinauf zu einem Aussichtspunkt, oder man kann 3 km um einen Krater herumlaufen. Ein paar Gäste können es nicht lassen und nehmen ein Eisbad. Nichts für uns, wir schiessen ein paar Fotos und nehmen das nächste Boot zurück, ziemlich nass schälen wir uns aus unseren X Schichten. Jetzt haben wir uns einen Apero verdient. Nach dem Abendessen geht es noch auf einen Absacker in die Bar und dann in die Heia.

Donnerstag, 18. Januar 2024

Wir verbringen einen ruhigen Morgen, beobachten Wale vom Balkon aus, während das Schiff langsam bis Wilhelmina Bay weiterfährt. Nach dem Mittagessen steigen wir wieder in all unsere Schichten, heute eine mehr, da es heftig schneit und finden uns dann für eine Expeditionsfahrt auf Deck 3 ein. Wir sehen verschiedene Buckelwale die gemütlich durch die Bucht schwimmen. Eine Mutter mit Kind ist auch dabei. Sehr interessant ist, dass die Wale hier, anders als an der Baja California, nicht springen oder mit der Fluke schlagen. Manchmal hebt einer den Kopf aus dem Wasser aber für mehr haben sie wohl keine Zeit, sie müssen fressen. Später sehen wir die gleichen Tiere nochmal vom Balkon aus. Man kann sie an den Mustern auf ihren Fluken eindeutig identifizieren. Unsere Fotos werden wir auf die Homepage www.happywhale.com hochladen, auf dieser Plattform kann man den Wissenschaftlern helfen, Tiere zu identifizieren und ihnen durch ihr Leben und ihre Reisen zu folgen. Nach einem leckeren Abendessen geniessen wir bei einem Prosecco noch die Fahrt weiter Richtung Norden mit vielen weiteren Walen und fallen dann müde in die Betten

Mittwoch, 17. Januar 2024

Heute war früh aufstehen erwünscht. Unsere Gruppe, die Leopard Seals, ist heute die erste beim Landgang aufs antarktische Festland. Es ist nur ein kurzer Stopp, aber wir sehen zwei Weddellrobben, 3 Sturmvögel und einen Eselspinguin. Das Wetter ist heute nicht mehr so gut wie die letzten Tage. Es fängt sogar an zu schneien, was auf Kosten der Sicht geht, dafür ist es noch immer fast windstill. Mittags werden wir, wie jeden Tag, mit exzellenten und schön angerichteten Speisen verwöhnt. Die Küchen- bzw. Restaurantcrew geben alles. Nach einer Siesta steigen wir wieder in all unsere Kleiderschichten und watscheln, fast wie die Pinguine, zu den Zodiacs. Heute ist unser Bootsführer einer der Wissenschaftler. Er erzählt uns viele interessante Sachen über Gletscher und Klima. Tiere sehen wir dafür fast keine, nur ein Kormoran passt nicht auf und rammt uns fast im Flug. Zurück auf der MS Fridtjof Nansen wärmen wir uns in der Sauna auf und lockern unsere Muskeln noch ein wenig im Jacuzzi, während wir Wale beobachten. Heute ist eine Campingnacht angesagt, für die die so etwas mögen. Wir beobachten den Aufbau des Camps auf einer kleinen Insel, dann verlegt sich das Schiff und die Abenteurer können sich fühlen wie Robinson Crusoe. Besser die als ich! Es gibt erst spät Abendessen und dann geht es noch zum Karaoke, grins.

Dienstag, 16. Januar 2024

Das Schiff ist über Nacht bis Port Lockroy gefahren, wo heute Morgen schon früh die ersten Zodiac Touren starten. Wir sind erst gegen Mittag dran. Eine halbe Stunde vorher fangen wir an unsere diversen Schichten anzuziehen. Zum Schluss wird die Schwimmweste umgeschnallt, die Kamera und das Handy geschnappt, jetzt kann es losgehen. Auf Deck 3 warten schon einige unserer Gruppenmitglieder, wir sind die Seeleoparden. Der Name ist heute Programm, wir sehen gleich drei der beeindruckend grossen Tiere, die friedlich schlafen. Sie haben ein furchterregendes Gebiss und sind im Wasser die grössten Feinde der Pinguine. Hier, um Port Lockroy leben grosse Kolonien der flugunfähigen Vögel. Sie teilen sich die Brutplätze auf schneefreien Steinen mit blauäugigen Kormoranen. Auf der Forschungsstation leben im Sommer 4 Wissenschaftler, die heute bei uns an Bord Souvenirs verkaufen. Zurück auf dem Schiff machen wir einen Gang zum Observation Deck. Im hellen Sonnenschein hier in der Antarktis zu stehen, ist einfach atemberaubend. Nach dem Mittagessen folgt eine lange Pause. Wir sind erst gegen 19.15 h mit dem Landgang dran. Genug Zeit, um im Jacuzzi zu sitzen und die eisige Landschaft vom warmen Wasser aus zu betrachten. Vor dem Ausflug gehen wir essen, heben uns aber den Nachtisch für später auf. Die abendliche Fahrt durch den nächsten Kanal geniessen wir in der Bar bei einem Glas Wein.

Montag, 15. Januar 2024

Um 4.00h werden wir wach, ich stehe kurz auf, um ein Foto zu machen. Wir versinken dann nochmal in unseren Träumen und starten unseren Tag um 7.30 h mit einem Schritt hinaus auf den Balkon in die Sonne. Nach dem Frühstück beobachten wir die wunderschöne Natur um uns. Das Land ist von Gletschern bedeckt, logisch, ist ja der Eiskontinent. Im Wasser schwimmen Eisberge, kleinere Eisstücke und Pinguine. Um kurz vor 11.00h wird unsere Gruppe Leopard Seals, aufgerufen für eine erste Runde mit dem Zodiac. Wir erkunden eine Eselspinguin Kolonie in deren Mitte sich Seeelefanten ausruhen und kommen Eisbergen ganz nah. Natürlich erfreuen wir uns auch an unserem Schiff, das seine Schönheit hier in der Bucht vor Hovgaard Island präsentiert. Nach dem Mittagessen ruhen wir uns aus. Am späteren Nachmittag sind wir für einen Landgang bereit. Wir sehen viele Eselspinguin, es ist die gleiche Kolonie wie heute Morgen. Beim Abendessen sehen wir Wale, wahrscheinlich sind es Mink Wale. Und dann beginnt die Fahrt durch den berühmten Lemaire Kanal, 650 m schmal und von hohen Bergen gesäumt. Eis umgibt uns, Pinguine auf ihrem Weg ins Nachtlager begeistern alle, weil ihr Heimweg extrem steil ist. Trotz unserem riesigen Schiff umgibt uns Stille, Spiegelungen im Wasser, keine Bewegung trübt sie. Ein Wal zieht langsam vorbei und zeigt seine Fluke. Langsam umgibt uns Eis, es knackt und knarrt, sendet kalte Strahlen bis zu uns. Plötzlich bricht mit lautem Knall ein grosser Turm aus der Gletscherstirn und versinkt krachend in den Fluten. Was für ein Erlebnis.

Sonntag, 14. Januar 2024

Wir haben gut und lange geschlafen, nachdem es heute Nacht ruhiger wurde und das Schiff nicht mehr geächzt und gestöhnt hat. Im Schlaf haben wir auch den Kontinent Antarktis erreicht und schwimmen nun in dessen Gewässern, allerdings ohne Sicht auf Land. Nach einem späten Frühstück machen wir es uns nochmal im Bett bequem und können bald die ersten Eisberge vorbeiziehen sehen. Gegen Mittag nimmt Hermann an einem Foto-Workshop teil und profitiert vom Wissen eines Profis. Er fotografiert danach einen Schwarzbrauenalbatross. Es gibt interessante Vorträge, an einem, über die Observierung von Walen, nehmen wir teil. Beim Mittagessen erhaschen wir den ersten Blick aufs Festland oder eher auf eine vorgelagerte Insel. Die Fridjof Nansen wird aber noch den ganzen Rest des Tages, weit entfernt, nach Süden ziehen. Hermann bringt sich im Fitnesscenter in Form, während ich noch etwas chille. Ganz dekadent wird es, als wir am späteren Nachmittag im Jacuzzi draussen auf Deck 10 eine Wassermassage geniessen und die Eisberge um uns betrachten. Neben uns filmt ein Team der BBC für eine Dokumentation. Vielleicht seht ihr uns demnächst im Fernsehen. Nach dem Abendessen erleben wir ein Feuerwerk von traumhaften Aussichten auf Eisberge im Abendlicht. Wir konnten uns vor dieser Reise nicht wirklich vorstellen was wir zu sehen bekommen. Wir sind jetzt schon begeistert! Wir haben eine Auswahl der schönsten Fotos von heute Abend für euch zusammengestellt. Wir hoffen euch gefallen sie auch. Reklamationen unter www.d-hai.ch, bitte. Nun liegen wir im Bett, die Balkontüre ist offen, es ist warm, wir geniessen die Aussicht. Wir sind so gespannt was uns morgen erwartet.

Samstag, 13. Januar 2024

Oh, das ist ein wilder Ritt auf den Wellen der Drake Passage. Nachts wurden wir in den Betten gerollt und auch heute Morgen pflügt das Schiff durch hohe Wellen. Hermi geht es trotz Medikament nicht so gut. Er liegt im Bett. Nach einem einsamen Frühstück nehme ich an einer Infoveranstaltung teil. Hermann darf sie sich von der Kabine aus am Fernsehen ansehen. Wir machen dann ein Schläfchen und hoffen auf besseres Wetter. Anschliessend geht es Hermann besser. Gut für den nächsten Termin. Jeder Gast muss sich Gummistiefel für die Anlandungen abholen und die Kleidung, die für die Landgänge gebraucht wird, staubsaugen. Nachdem auch das erledigt ist, gehen wir etwas Kleines essen. Das Wetter wechselt von sonnig bis Schneeschauer und die Wellen tragen nach wie vor Schaumkronen. Inmitten dieser schiefergrauen Wogen schiessen Sturmvögel und Albatrosse durch die Lüfte, ohne kaum je einen Flügelschlag zu tun. Um 17.30h werden wir vom Kapitän und der Crew mit einem Drink begrüsst. Anschliessend gibt es Abendessen, gemeinsam mit einem Paar aus Michigan. Wir schauen noch für einen Drink an der Bar vorbei, bevor wir früh schlafen gehen. Der Körper reagiert mit Müdigkeit auf die Schaukelei.

Freitag, 12. Januar 2024

Der Wind hat sich gestern Abend verabschiedet. Wir haben herrlich geschlafen. Heute Morgen wird gepackt. Es geht für 10 Tage in die Antarktis auf Kreuzfahrt, mit dem Hurtigruten Schiff MS Fridjof Nansen. Hoffentlich haben wir an alles gedacht. Das Wohni muss natürlich auch geputzt und entleert werden. Zum Mittagessen gibt es die letzten Reste. Anschliessend parken wir um, damit unser D-Hai nicht so stark dem Wind ausgesetzt ist. Um 14.45h holt uns ein Taxi und bringt uns zum Hafen. Auf dem Weg zum Schiff lernen wir zwei Wissenschaftler kennen, die auf einem anderen Schiff arbeiten. Sie beglückwünschen uns zu unserer Wahl, die Antarktis zu erkunden und verabschieden sich dann. Sie werden es nicht so bequem haben wie wir. An Bord werden wir willkommen geheissen und eingecheckt. Wir haben eine Kabine auf Deck 9 gebucht und sind begeistert über die schöne Einrichtung. Schnell verstauen wir alles in den Schränken, damit keine Geschosse durch die Gegend fliegen, wenn wir die Drake Passage durchfahren. Nachdem wir unsere rotgelbe Expeditionjacke abgeholt haben, wird im Lindström Restaurant ein Willkomm-Apero serviert. Wir stossen mit Sekt auf die nächsten Tage an. Wir werfen einen kurzen Blick auf Deck 10 in die Panorama Lounge, bevor wir an der Sicherheitseinweisung teilnehmen. Wir beobachten ein Michelinmännchen, nein, sorry, hoffentlich brauchen wir keine der Infos. In der Bar auf Deck 10 warten wir aufs Ablegen und Hoffen auf eine ruhigere Überfahrt als uns die Böen versprechen, die ums Schiff pfeifen. Die Ansage des Kapitäns bestätigt, bald wird die Fridjof Nansen in der Drake Passage 4-5 Meter hohe Wellen meistern müssen. Für Morgen wird uns aber ruhigeres Wetter versprochen. Um 19.07h haben wir abgelegt. Wir geniessen ein delikates Dinner, gemeinsam an einem Tisch mit Engländern und Australiern. Bevor wir im Bett verschwinden, schauen wir noch ein wenig auf Feuerland und lernen ein deutsches Paar kennen. So nun gibt es Lichterlöschen für heute.