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Samstag, 06.06.2020
Das Wetter sieht noch nicht so stabil aus, immer mal wieder fallen ein paar Tropfen. Unsere heutige Fahrt führt weiter nach Westen über den HW 491 bis Monticello. Unterwegs queren wir die Grenze zu Utah. Das obligate Foto darf nicht fehlen. Draussen windet es stark und am Horizont braut sich etwas zusammen. Als wir nach dem kurzen Fotostop weiter fahren hören wir ein komisches Geräusch. Hermi stoppt, fährt an und wieder geht es los. Mann, was ist denn jetzt? Hermi öffnet die Fahrertür und schon ist zum Glück der Übeltäter gefunden. Der Kotfänger am linken Vorderrad hat sich durch den Wind nach oben gebogen und hat dadurch am Rad gekratzt. In Monticello wechseln wir auf den HW 191 nach Süden. Das drohende Unwetter ist nun genau vor uns und wir müssen mittendurch. Oh weia, es regnet wie aus Kübeln und dann fängt es an zu hageln zu alledem bläst uns ein Orkan fast von der Strasse. Hermi fährt langsam weiter um möglichst schnell durch die Front zu kommen. Glücklicherweise ist der Spuck nach 5 Minuten vorbei. Die Temperatur ist auf 7°C gefallen. Am Horizont sieht man schon wieder blauen Himmel. Kurze Zeit später kommen wir nach Blanding, hier sieht es aus wie nach einem Tornado. Die Blätter wurden durch den Hagel und Wind von den Bäumen gefegt und stellenweise steht das Wasser einen halben Meter tief auf der Strasse. Wir tanken und fahren dann zur Bibliothek, mit Hoffnung auf gutes Internet. Es klappt und so sitzen wir im Wohni und erledigen unsere Pendenzen. Gegen 13.00h nehmen wir den letzten Teil unserer heute geplanten Strecke unter die Räder. Auf der 95 geht es durch eine tolle Landschaft westwärts bis zum Natural Bridge National Monument. Das Visitors Center und der Camping sind auch hier geschlossen. Kein Problem, die one-way Rundstrecke ist ja problemlos zu finden. An drei verschiedenen Aussichtspunkten, zu natürlichen Felsbrücken, machen wir Halt und bestaunen die grandiosen Canyons in denen sie sich erstrecken. In meiner Vorstellung sind diese Plätze meist auf irgendeinem Berg, weil die Fotos von unten aufgenommen werden. In Wirklichkeit verstecken sie sich aber im Canyon und wir schauen von oben auf sie hinunter. Nach der wirklich lohnenswerten Rundfahrt, auf der man die Brücken übrigens auch erwandern kann (leider ohne Hund), suchen wir uns etwas ausserhalb, auf einer Dirtroad einen schönen Übernachtungsplatz. Wieder stehen wir herrlich einsam und absolut ruhig mitten in der Natur. Zum Sonnenuntergang steigen wir auf’s Dach und müssen leider feststellen, dass wir doch ein paar mehr Schäden vom Hagel eingefangen haben als gedacht, sogar das Dachfenster der Toilette hat seitlich eine Ecke ab.

Freitag, 05.06.2020
Wir sind früh wach und auf der Strasse. Es sind nur 25km bis zum berühmten Mesa Verde Nationalpark, wo wir uns Häuser, die Indianer unter Cliffs gebaut haben, anschauen wollen. Der Park liegt auf einem Tafelberg bis zu 600 Meter über der Umgebung. Vom Visitors Center am Eingang zu den sogenannten Cliff Dwellings sind es 40 km auf guter Strasse. Das Visitors Center selber ist geschlossen aber die wichtigsten Informationen sind auf Schautafeln dargestellt. Gleich am Anfang steigt die Strasse spekatulär an einem Hang in die Höhe. Oben wartet ein praktischer leerer Campingplatz, der aber 36$ kosten soll. Wir haben wieder das Glück nur wenige andere Besucher anzutreffen, so können wir die schönen Aussichtspunkte für uns alleine geniessen. Nach einer guten Stunde Fahrt erreichen wir den Parkplatz des Cliff Palace. Ein kurzer Weg führt zu einer Aussichtsplattform, von der man das spektakulär in einen Überhang gebaute Dorf bestens erkennen kann. Wegen Corona gibt es zur Zeit keine Führungen. Der Blick hinunter ist aber schon einsame Spitze. Im Weiteren wandern wir noch zum Aussichtspunkt für das Balcony House und fahren den Mesa Top Loop ab. Besonders habe ich mich darauf gefreut, ein solches Dorf bei einer Self-Guiding Tour besichtigen zu können aber der Weg vom Museum zum Dorf ist wegen Steinschlags geschlossen. Immer mal wieder werden wir von anderen Touristen auf unser D-Hai angesprochen. Es war spektakulär und toll, nun sind wir erhitzt und müde. Beim Camping soll man kostenlos duschen können. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen, allerdings hören wir, duschen ist nur gratis wenn man auf dem Camping wohnt. Wir können uns aber im General Store anmelden und pro Person 2.50$ bezahlen um eine Duscherlaubnis zu bekommen. Das machen wir, man kann allerdings nur mit Kreditkarte bezahlen, leider funktioniert unsere dann nicht. Eine Dame winkt uns durch, wir dürfen gratis duschen, jupi. Seit wir in Tombstone das RV Resort verlassen haben, haben wir immer nur kalt und kurz geduscht oder haben uns in einem See gewaschen. Es ist eine Wohltat mal wieder einfach Wasser laufen lassen zu können. Herrlich erfrischt fahren wir nun raus aus dem NP und suchen uns ca. 50km weiter in einem Canyon einen schönen Platz auf einem einfachen Campground. Wir fahren durch Farmland mit Ackerbau und Viehzucht, hier ist es schon fast wie in den Grand Plains. Unterwegs kommen wir durch ein Gewitter mit starkem Wind und Regen. Leider erhält nun unser sauber gewaschenes D-Hai schon wieder eine Patina als wir über eine Kiesstrasse die letzten Kilometer bis zur Bradfield Recreation Site rumpeln. Wir werden vom Ranger (ausgerüstet mit Taser, Pistole usw) nett begrüsst und willkommen geheissen. Eine Stunde können wir noch draussen verbringen, dann jagt uns ein weiteres Gewitter in den Schutz unserer guten Stube. Nacht’s regnet es ab und zu, ganz ungewohnt, das Geräusch auf dem Dach.

Donnerstag, 04.06.2020
Irgendwie haben wir uns an das frühe Aufstehen gewöhnt, wir sind schon um 6.30h wach. Wir haben noch ein paar Haushaltsachen erledigt und fahren dann nach Farmington. Die Fahrt der Abbruchkante entlang ist wunderschön. Der HW 550 bringt uns nach Bloomfield, wo wir eine Autowaschanlage entdecken, die hoch genug für unser D-Hai ist. Es bekommt also erstmal eine Wellnessbehandlung. Anschliessend fahren wir zum Target Supermarkt um uns nochmal mit Kaffeekapseln einzudecken. Im Walmart wollten wir uns auch noch ein paar Sachen holen aber davor wartet eine lange Menschenschlange um tröpfchenweise eingelassen zu werden, da fahren wir lieber weiter bis Durango, wo es einen weiteren Supermarkt gibt. Auf der Fahrt Richtung Norden wird es rund um uns immer grüner. Der Animas River, der uns auf unserer Fahrt begleitet, führt ordentlich Wasser. Heute passieren wir eine weitere State Grenze, wir kommen nach Colorado, das uns mit einem Schild begrüsst. In der Nähe von Durango gibt es viel Farmland und im Hintergrund grüssen hohe Berge die noch Schneereste aufweisen. Wir kaufen erst ein, hier muss man für Wein nun wieder in einen Liquor Store, die Preise für alkoholische Getränke sind ordentlich gestiegen. Nachdem wir unsere Lager wieder gefüllt haben, starten wir zu unserer Stadtrundfahrt durch Durango historical Downtown. 500m die Mainstreet hoch und runter, wir haben genug gesehen und nehmen die Ausfahrt zur US 160 nach Westen. Bei einer Tankstelle füllen wir Diesel und Wasser auf, dann schnauft unser Wohni hoch auf über 2‘500m.ü.M. Nach dem kleinen Pass, der über ein winziges Skigebiet verfügt, rollen wir drüben wieder runter. Nach ein paar weiteren Kilometern haben wir das Gebiet des San Juan National Forest erreicht und fahren auf der Forest Road 567 bergwärts, bis wir einen schönen Platz für die Nacht entdecken. Er ist von einer Kuhfamilie besetzt, die entsetzt reissaus nimmt als sie unseren gefährlichen Hai entdeckt. Den Rest des nun nur noch kurzen Nachmittags sitzen wir auf unseren Campingstühlen in der Sonne. Es ist hier oben in den grünen Bergen doch etwas kühler als wir es gewohnt sind. Um uns surren und brummen viele verschiedene Insekten auch ein Kolibri kommt vorbei und erschreckt mich mit seinem Brummen und piepsen, als er mir kurz guten Tag sagen will. Gegen 18.00h steigen wir ins Wohni, kochen und verbringen einen gemütlichen Abend.